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Looking Glass

von

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Der Junge

Die Entdeckung des Spiegels war kompletter Zufall. Minato hatte versucht herauszufinden wie der alte Mann seinen Trick mit dem magisch sehenden Kristall gemacht hatte. Es hatte sich als sehr nützlich für seinen Vorgänger herausgestellt über alle Vorkommnisse des Dorfes bescheid zu wissen und Minato machte kein Geheimnis daraus, dass er neidisch auf diese Fähigkeit war. Er machte es zu seinem Nebenprojekt, etwas um ihn zu beschäftigen sollte es einmal vorkommen, dass der Papierkram sich nicht mehr auf seinem Schreibtisch stapelte oder der Hokageturm über die Nacht geschlossen hatte. Es war besser als in ein leeres Haus nach hause zu gehen und über alten Gedanken und Erinnerungen zu grübeln.

 

Unglücklicherweise lies der Sandaime keinerlei Hinweise wie er den sehenden Kristall erschaffen hatte und egal was Minato versuchte, er konnte dem verblassten Orb einfach kein Leben mehr einhauchen. Also beschloss er von Vorne anzufangen und einen eigenen herzustellen. Er wusste dass es möglich war, hatte das Endresultat schon gesehen als der alte Mann nachgegeben hatte und ihm gezeigt hatte wie er scheinbar immer wusste, was innerhalb der Mauern des Dorfes passierte. Minato musste nur aufschlüsseln wie so etwas möglich war. Es gab ihm etwas um seine Zeit und seine Gedanken in der Stille der Nacht zu beschäftigen.

Niemand hätte überraschter sein können als er, als er einen seiner Prototypen durch die initiale Testphase laufen lies und sich plötzlich dem Gesicht seines Vorgängers gegenüber sah.

 

Zuerst hatte Minato gedacht er hätte ein Fenster in die Vergangenheit geöffnet. Er weigerte sich zu denken, er würde in das Reich der Toten blicken. Die Auswirkungen davon wären zu schmerzhaft um sie sich vorstellen zu können. Er schaute dann genauer zu dem ebenso überraschten Gesicht welches ihn anstarrte und bemerkte, dass das Gesicht des Sandaime älter, faltiger und müder aussah, als er es jemals gesehen hatte.

 

»Minato?«, stieß der Sandaime vor Schock hervor und rüttelte dadurch den Yondaime aus seiner eigenen geschockten Stille wach.

»Sandaime-sama?«, erwiderte Minato mit vergleichbarer Verwunderung.

 

»Wie ist das möglich?«, fragte der ältere Hokage sich und spiegelte damit die Gedanken Minatos wieder diese er sogleich aussprach, was dem älteren Mann ein Stirnrunzeln in den Ausdruck zeichnete.

»Ich denke nicht, dass du es schon realisierst Minato… du bist tot.«

Dies betäubte Minato für einen Moment. »Ich kann das gleiche über dich sagen«, gab er schließlich zurück was ihm einen bedachten Blick des Sandaime brachte.

 

Schlussendlich steckten die beiden Hokage ihre Köpfe zusammen und kamen zu dem Schluss, dass sie in verschiedene Eventualitäten blickten, Alternativen zu ihrer eigenen Welt, wenn manche Dinge anders gelaufen wären.

 

Es faszinierte Minato von den Dingen zu lernen, die ihre Welten unterschieden auch wenn sie zeitweise ein wenig schmerzhaft oder frustrierend waren, vor allem wenn der Sandaime sich weigerte manche seiner Fragen zu beantworten. Sie einigten sich, dass der Hauptunterschied zwischen den zwei Welten an dem Tag geschah als der Kyūbi vor knapp einem Jahrzehnt das Dorf angegriffen hatte. In Minatos eigener Welt war der Kyūbi von seiner geliebten Kushina kurz nach der Totgeburt ihres Sohnes mit in den Tod gezogen worden. Im Gegensatz dazu hatte er entdeckt, dass sein alternatives Selbst dabei gestorben war den Kyūbi in einen neuen Jinchūriki zu versiegeln und seiner Frau ins Grab gefolgt war. Minato war sich nicht sicher, ob er auf sein alternatives Selbst neidisch war oder nicht.

 

Trotzdem, die Möglichkeit zu haben, mit dem Sandaime zu reden, selbst wenn es nicht seiner war, war ein immenser Trost für Minato. Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden waren so unglaublich. Wenn Minato es nicht besser gewusst hätte, hätte man denken können, er rede mit seinem Vorgänger. Der einzig wirklich wahrnehmbare Unterschied den er sehen konnte, waren sowohl das erhöhte Alter, als auch die Erschöpfung die sich wie ein Mantel um ihn zu legen schien. Minato wusste nicht, wie er sich fühlen sollte als der Sandaime das gleiche von ihm behauptete.

 

Nichtsdestotrotz waren sich die beiden Hokage dem Potential eines solchen Dinges bewusst und bedachten vor allem dessen potentiellen Missbrauch. Minato deklarierte es als SS-Klasse Geheimnis und auch wenn der Sandaime es nie explizit gesagt hatte, war er sich sicher der alte Mann hatte das selbe getan. Sie spekulierten über die Möglichkeit Dinge oder Personen durch das Glas zu schicken. Minato konnte nicht anders als das zu theoretisieren und seine Ideen mit dem alten Mann zu diskutieren, doch widerstrebte es ihn es wirklich zu versuchen. Das Potential für eine missbräuchlich Nutzung wäre einfach zu groß.

 

Das Kristallglas wurde in einem Hochsicherheitsraum innerhalb des Hokageturmes verwahrt. Minatos Schritte hallten um ihn herum, als er in die tieferen Ebenen ging in denen er aufbewahrt war. Er wollte überprüfen, ob der Sandaime noch für ein Gespräch wach war. Es war spät und die meisten waren schon nach Hause gegangen, doch er wollte noch nicht in das Haus zurückkehren. Beide Hokage neigten dazu bis spät in die Nacht zu arbeiten; es war ein Teil ihres Berufes und er hatte die Möglichkeit mit seinem Kollegen zu reden, bevor dieser zu Bett ging. Sie hatten Glück, dass die Zeit zwischen den beiden Welten so gut korrespondierten.

 

Es gab aber noch einen anderen Grund wieso er mit dem Sandaime von der anderen Seite sprechen wollte. Minatos Sorge um sein Gegenstück wuchs beständig. Der Sandaime sah immer müder und erschöpfter aus und die Sorgenfalten in seinem Gesicht vertieften sich sichtbar in der kurzen Zeit in der sie nun schon Kontakt miteinander hatten. Der alte Mann hatte vage von ein paar Problemen berichtet, die meisten davon politischer Natur, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Dorfes, doch wollte er bei dem Thema nie ins Details gehen. Der Yondaime runzelte die Stirn während er seinen Weg zu dem Raum mit dem sehenden Glas weiterging. Auch wenn sein Vorgänger versucht hatte ihn zu beschwichtigen, verstärkte das Minatos Sorge nur umso mehr. Es half auch nicht, dass der Sandaime zunehmend beschäftigter war und somit ihren kleinen nächtlichen Unterhaltungen nicht mehr beiwohnen konnte. Alles in allem lies es einen besorgten Hokage zurück.

 

Selbst mit seinen Sorgen und der Erwartung etwas schlechtem am Horizont war Minato nicht darauf vorbereitet den Raum mit dem Kristall zu betreten und einen kleinen Jungen auf dem Boden vor besagtem Gegenstand liegen zu sehen. Er hielt inne, für einen Moment betäubt, ehe er zur Seite des Jungen hastete. Er konnte einen dunklen Fleck an der Seite des weißen T-Shirts des Jungen sehen und eine auf dem Boden ausgebreitete halb getrocknete Blutlache. Mit dem Herzen in den Kniekehlen suchte Minato nach der Wunde aus der die rote Substanz entfloss. Er fand eine Verletzung, einen schmerzhaften Schnitt an der Seite des Jungen, doch die Wunde sah aus, als wäre sie schon einen halben Tag alt, zu alt um der Grund für die halbfrischen Blutlache unter dem Jungen zu sein. 

 

Er fand keine weiteren Wunden und auch wenn das halb getrocknete Blut ein wenig mysteriös war,  tat Minato es zugunsten dessen ab, nach dem Jungen zu sehen. Er war nicht in unmittelbarer Gefahr, doch litt er unter einem Schock, niedrigem Chakra und Blutverlust. Umsichtig hob Minato den Jungen in seine Arme. Er schaute kurz zu dem blanken Kristall der still neben ihm stand. Wie unwahrscheinlich es auch sein mochte, die einzige Erklärung die sich ihm im Moment bot war, dass der Junge durch den Spiegel in den Raum gekommen war. Er bezweifelte, dass es ein Unfall war, was bedeuten musste dass der Sandaime den Jungen auf irgendeine Art und Weise hindurch geschickt hatte.

 

Die Stirn runzelnd wandte der Yondaime dem Kristall den Rücken zu und ging zurück in den abgedunkelten Korridor. Er reaktivierte die Sicherheitsversiegelung und fügte noch ein paar hinzu, um alles was sich in dem Raum befand drin zu halten sowie jeglichen Einbruchsversuch zu unterbinden. Es würde nicht ausreichen davon auszugehen der Sandaime wäre der einzige auf der anderen Seite, der zu dem Spiegel gelangen könnte und wenn eine Person durch ihn hindurch gelangen konnte gab es keine Garantie, dass nicht noch weitere folgen würden. Es gab keine Möglichkeit herauszufinden wie die Situation auf der anderen Seite aussah. Etwas katastrophales könnte passiert sein. Er schaute kurz auf das leichte Bündel in seinen Armen und lies den Gedanken noch einmal durch seinen Kopf gehen, ehe er wieder zur Oberfläche und in Richtung Krankenhaus hastete. Etwas Katastrophales war mit großer Wahrscheinlichkeit passiert.

 

Als er durch die Türen des Krankenhauses kam, war Minato mehr als froh darüber, dass es schon so spät war. Es gab nur wenige in der Eingangshalle und alle die anwesend waren, waren entweder zu beschäftigt und müde Patienten zu behandeln oder zu gequält in der Sorge um ihre geliebten, um groß Notiz von ihm zu nehmen, als er eine Krankenschwester abfing den Jungen zu versorgen.

 

»N-Natürlich Hokage-sama!«, stammelte das Mädchen und blinzelte ihn mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen an, »bitte bringen sie ihn hier entlang.«

 

Sie geleitete ihn durch die Gänge zu einem leeren Raum mit einem einzelnen Bett. Ihren Gesten zu dem gemachten Bett folgend, legte Minato den Jungen darauf nieder bedacht darauf ihn in eine möglichst bequemen Position zu bringen. Die Krankenschwester schaute zwischen den beiden hin und her, ehe sie zögernd fragte: »Ist… ist er in irgend einer Weise mit ihnen Verwand Hokage-sama?«

 

Minato blinzelte sie an und schaute dann wieder auf das Kind hinab; er blinzelte, ob des blonden Haarschopfes welches ihm in allen Richtungen vom Kopf abstand. Er war so mit seinen ersten Vermutungen über das Geschehen in der anderen Welt beschäftigt gewesen und der schnellstmöglichen Versorgung des Jungen, dass er es überhaupt nicht bemerkt hatte. Nun jedoch drehte sich Minato der Magen leicht um und er spürte, dass hier mehr vor sich ging, als ihm im Moment bewusst war.

 

Die Gefühle hinunterschluckend schaute er zurück zu der Krankenschwester, welche immer noch über das Krankenbett gebeugt war und fragte mit einer leichten Schärfe im Tonfall: »Macht das einen Unterschied?«

 

Sie starrte ihn kurz an, schüttelte dann jedoch schnell den Kopf und ging an die Seite des Bettes: »Natürlich nicht.« Endlich in ihre professionelle Rolle findend begann sie, mit ein leichtes Runzeln auf ihrer Stirn, den Jungen zu untersuchen.

 

Minato wartete an ihrer Seite. Er wollte wissen, wie es dem Jungen ging. Dem Aussehen nach schien er nur knapp sieben Jahre alt zu sein, vielleicht ein wenig jünger, doch Minato konnte die Ähnlichkeiten in ihrem Aussehen nicht ignorieren. Je länger er den jungen ansah, desto mehr war er davon überzeug, dass so sein Sohn aussehen müsste, abgesehen von den merkwürdigen Markierungen auf seinen Wangen. Wenn sein Sohn gelebt hätte, wäre er jetzt ein wenig älter als acht Jahre.

 

Als diese Idee sich in seinen Gedanken festgesetzt hatte, schien es Minato unmöglich es zu ignorieren. Er hatte angenommen, dass sein Sohn in der anderen Welt auch gestorben war. Immerhin hatte der alte Mann den Jungen nie erwähnt, doch das war keine Garantie. Eine hälfte von ihm wollte zurück zu dem Kristall, den Sandaime kontaktieren und eine Erklärung verlangen. Sein Glück von vorhin und die Umstände, in denen sich der Junge befand, der nur ein paar Meter von ihm entfernt lag, bedenkend, bezweifelte er jedoch, dass er eine Antwort von der anderen Welt bekommen würde.

 

Stattdessen verblieb Minato mit dem anderen Verlangen, das an ihm zerrte. Er würde warten bist der Junge wieder aufwachen würde. Es war erst die hälfte der Nacht vorüber und er bereit, die restliche Nacht zu warten sollte es notwendig sein. Er würde selbst den kompletten nächsten Morgen über warten. Profane Formulare und Missionsberichte konnten solange warten wenn es nach ihm ginge.

 

Ein besorgtes brummen der Krankenschwester brachte Minato aus seinen Gedankengängen.

»Gibt es ein Problem?«, fragte er sich näher zum Bett bewegend.

 

»Er heilt in einer beschleunigten Geschwindigkeit«, gab die Krankenschwester zurück, ein verwirrtes Stirnrunzeln unterbrach dabei ihr konzentriertes Gesicht, »Es ist fast so, als wäre da ein fremdes Chakra in seinem Körper…«

 

»Ein fremdes Chakra?«, wiederholte Minato und richtete seinen Blick wieder auf den Jungen, »Schadet es ihm?«

 

»Es scheint die Ursache für die beschleunigte Heilung zu sein, aber ich bin mir nicht sicher… ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen.«

Sie legte eine Pause ein und schloss für einige Minuten konzentriert die Augen: »Es scheint ihn nicht zu verletzen. Solange wir nicht wissen was es ist, schlage ich vor, dass wir vorerst nichts unternehmen.«

 

Minato rümpfte die Nase, nickte jedoch zustimmend. So talentiert er auch in vielen Bereichen war, Heilung gehörte nicht dazu und er wusste, wann er dem Rat eines Spezialisten folge leisten sollte. Dennoch mochte er den Gedanken des fremden Chakra nicht. Er müsste am Morgen Rin oder Tsunade finden, damit sie eine detailliertere Untersuchung durchführen könnten.

 

Die Krankenschwester lies das grüne Chakra, welches um ihre Hände leuchtete, verblassen: »Abgesehen davon schwebt er nicht in Gefahr. Wenn er in diese Tempo weiter heilt, wird er vermutlich in einem Tag körperlich wieder gesund sein.«

 

Minato nickte und schaute das Kind aufmerksam an. Das bedeutete, dass der Junge vermutlich ziemlich bald wieder aufwachen würde, wenn kein mentales Trauma vorhanden war, welches ihn Ohnmächtig hielt. Ein einatmen brachte seine Aufmerksamkeit wieder zurück zu der Krankenschwester.

 

»…Hokage-sama, könnten sie mir bitte helfen ihm die Krankenhauskleidung anzuziehen? Seine Klamotten sind ruiniert.«

»Oh, natürlich. Wenn du die Kleider besorgen könntest würde ich ihm diese solange ausziehen«, sagte er und bewegte sich zu einer besseren Position.

 

Die Schwester ging zur Tür und lächelte zu ihm zurück: »Vielen Dank Hokage-sama und machen sie sich keine Sorgen darüber die Klamotten zu verschonen. Man kann denke ich nicht mehr retten.«

 

»Ja vermutlich«, stimme Minato zu, doch sie war bereits im Flur. Er zog ein Kunai hervor und begann vorsichtig die Ärmel und die Front des T-Shirts aufzutrennen. Er hob dann den Jungen sanft an und zog die ruinierte Kleidung in einer Bewegung von dem Körper. Als er den Jungen zurück auf das Bett legte erstarrte er. Auf dem Bauch des Kindes war ein großes, verschlungenes Siegel. Es pulsierte regelmäßig in tiefem Schwarz, vermutlich der Herzschlag des Jungen und verblasste wieder auf der Haut.

 

Nur mit einem Blick darauf erkannte Minato seine eigene Arbeit darin. Er hatte das Siegel vor Jahren entwickelt und es war eins der mächtigsten gewesen, was er je entworfen hatte, obgleich hier auf dem Bauch des Jungen einige Änderungen vorgenommen worden waren. Er müsste es später genauer untersuchen um den gemachten Änderungen komplett auf den Grund gehen zu können. Zweifelsohne war dieses Siegel jedoch der Grund für das fremde Chakra in dem Körper des Jungen. Er hatte eine feste Vermutung was das war und was in dem Junge versiegelt war, wollte sich jedoch nicht sofort auf halb durchdachte Schlüsse festlegen.

 

Die Tür öffnete sich wieder als die Schwester mit der lockeren Krankenhauskleidung zurückkehrte. Minato drehte sich ihr zu und fing sie ab, ehe sie zu dem Bett gelangen konnte.

»Ich werde mich darum kümmern«, sagte er mit einem lächeln und nahm ihr den Krankenhauspyjama ab, »ich bin mir sicher du hast andere Aufgaben denen du nachkommen musst.«

 

»Es macht mir keine Umstände Hokage-sama«, erwiderte die Krankenschwester ein wenig verwundert.

 

»Nein, ich habe den Jungen gefunden also fühle ich mich auch für ihn verantwortlich«, sagte Minato freundlich aber bestimmt, »vielen Dank, dass du nach ihm gesehen hast.«

»Oh es war mir eine Freude Hokage-sama«, sagte die Schwester und strahlte ihn mit neuer Bewunderung an, »Sie sind so freundlich sich um ihn zu kümmern. Eines Tages werden sie sicher ein toller Vater werden.«

Minato unterdrückte ein Seufzen als er die Frau sanft zur Tür manövrierte: »Vielen Dank. Wenn ich etwas benötige, werde ich rufen.«

»Was immer es ist«, stimmte ihm die Schwester zu, hielt kurz nach der Tür jedoch kurz inne, »Oh, sie haben nie erwähnt wie der Junge heißt.«

 

Minato stockte in seinen sanften schieben.

»Ich… bin mir nicht sicher«, gab er, leicht verlegen, zu, »Er war Ohnmächtig als ich ihn gefunden habe.«

 

»Nun ich bin mir sicher, dass er in ein paar Stunden aufwachen wird. Sie können es dann ja herausfinden und es uns an der Rezeption wissen lassen.«

 

»So werde ich es machen«, murmelte Minato und schaute zurück zum Bett. Er schloss die Tür ohne zu registrieren, ob die Schwester noch etwas gesagt hatte oder überhaupt noch da gewesen war. Er hatte nicht über den Namen des Jungen nachgedacht. Ein Teil von ihm hatte unbewusst einfach angefangen von dem Jungen als Naruto zu betrachten, doch wie lautete sein Name? Was wenn sein Name wirklich Naruto war? Minato wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, wie er sich fühlen würde.

 

Den Gedanken aus seinem Geist schüttelnd schritt Minato zurück zu dem Bett. Das Siegel pulsierte immer noch in einem gleichmäßigen Rhythmus; tiefschwarz im einen Moment und verblassend im nächsten. Er befeuchtete ein paar Bandagen aus dem Versorgungsschrank und begann das getrocknete Blut wegzuwischen und das Überbleibsel der Wunde zu desinfizieren. Anschließend zog er eine Schriftrolle mitsamt Pinsel und Tinte aus einer seiner Taschen. Langsam begann er das Siegel zu kopieren, wobei er jedes mal eine Pause einlegte, sobald es verblasste um sicherzugehen, dass es akkurat war. Zehn Minuten später hatte er das komplette Siegel doppelt überprüft und vollendete seine Kopie. Die Schriftrolle verstaute er wieder in seiner Tasche und begann vorsichtig die Wunde zu verbinden sowie den Jungen in seinen Krankenhauspyjama zu kleiden.

 

Mit nichts übrig zu tun, zog Minato einen Stuhl an das Bett und klappte darauf zusammen. Seine Augen brannte und sein Kopf tat weh. Er wollte nur noch seinen Kopf zurück lehnen, die Augen schließen und schlafen, doch seine Gedanken rasten noch. Er wusste nicht wie viel Uhr es war, doch er konnte von der Finsternis und Stille von draußen ahnen, dass es spät in der Nacht war. Das Kind vor ihm schlief friedlich. Die Farbe war wieder auf seine Wangen gekrochen und seine Atmung war tief und gleichmäßig.

 

Minato beobachtete, wie der kleine Brustkorb sich hob und senkte, seine Gedanken immer noch zu rastlos um sich auf einen einzigen konzentrieren zu können. Er lehnte sich zurück, streckte die Beine aus und verschränkte die Arme über der Brust. Er blinzelte schwer während das gleichmäßige sanfte Atmen den Raum erfüllte und seine Rastlosigkeit einwebte. Bevor er begriff was passierte schlossen sich seine Augen und der Schlaf überkam ihn.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier dann auch schon das zweite Kapitel, da das erste ja quasi eher eine Art Prolog war und deshalb eher kurz.

Ich hoffe euch gefällt der Auftakt der Geschichte.
Ich habe keinen Beta also bitte verzeiht mir etwaige Rechtschreib- oder sonstige Grammatikfehler.

Bis dahin und viele Grüße
Drikani Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dicker1
2016-02-01T04:11:59+00:00 01.02.2016 05:11
cool jetzt ist naruto bei Minato bin mal gespannt wie es wird wen er aufwacht :D
Von:  MyokoMyoro
2016-01-17T10:07:53+00:00 17.01.2016 11:07
Tolle Geschichte ich hoffe das nächste Kapitel kommt auch bald raus!
Deine Myoko
Von:  fahnm
2016-01-16T01:09:08+00:00 16.01.2016 02:09
Eine Tolle geschichte.^^
Von:  Naruma
2016-01-14T22:10:28+00:00 14.01.2016 23:10
Eine tolle Geschichte
Ich freue mich schon auf mehr

LG naruma
Antwort von:  Drikani
15.01.2016 20:30
Freut mich, dass es dir gefällt.
Ich versuche es natürlich so schnell wie möglich weiter zu Übersetzen.

LG Drikani


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