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Vergessen

Den Tod im Blick
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich ist dieses Kapitel fertig. Ich weiß nicht, was es war, eine Schreibblockade oder einfach sehr wenig Zeit.
Ich hoffe, es gefällt;) Komplett anzeigen

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Fünf (Verfolgung und Tod)

Verärgert verließ ich das Haus. Seit Montag hatte ich beschlossen, mehr über die beiden Streber herauszufinden, aber das war ohne die Hilfe der Polizei gar nicht so einfach. Und Cloude half mir wieder gar nicht. Mit der Hilfe des FBIs hätte ich schon ihre Akten in der Hand, aber alles was ich jetzt hatte, waren ein paar Internetseiten, auf denen Erfolge von Light Yagami zu sehen waren. Und über den anderen: Nichts. Egal ob unter seinem falschen oder seinem richtigen Namen. War das denn so schwer?

Ich mochte mein Leben auf der Uni zwar, die meisten waren nett und ich kam überall gut mit, aber dazu war ich nicht extra undercover nach Japan gereist. Ich wollte verdammt nochmal Kira finden!

Aber ich konnte nicht einmal zwei Streber finden.
 

Hastig und ohne zu schauen ging ich die Straßen entlang, an zurück zu Cloude gehen war gar nicht zu denken. Den Häusern wichen Wohnungen, bald darauf waren immer mehr Geschäfte zu sehen.

Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf Shoppen, aber es wirkte wie eine willkommene Ablenkung, damit ich nicht durchdrehte.

Ich betrat das nächstbeste Kleidungsgeschäft, dachte anfangs, ich wäre falsch hier, weil ich nur Männerkleidung entdecken konnte, las dann aber auf einem Schild, dass die Damenabteilung im ersten Stock war.

Eine schmale Rolltreppe führte mich in eine Welt, in der mein Leben kurz nur aus Kleidern, Röcken, Shirts, Pullis und Jeans bestand. Kleider hatte ich genug von zu Hause mitgenommen, aber ein praktischer und bequemer Pulli fehlte mir.

Langsam schlenderte ich zwischen den Kleidungsständern hin und her, betrachtete viele verschiedene Dinge, aber keines davon gefiel mir wirklich, bis ich vor ein paar Pullis mit Naturmotiven zu stehen kam. Besonders hübsch fand ich den grauen Pullover mit Rosenmuster. Schnell suchte ich meine Größe, 36, und fand sie auf Anhieb, dann ging ich weiter.

Am Ende meiner kleinen Erkundungstour hatte ich nichts außer den Pulli gefunden. Trotzdem ging ich zufrieden zur Kassa ins Erdgeschoß hinunter.
 

Ich erkannte ihn vom weitem. Eine Woche lang hatte ich versucht, ihn zu finden, mich mit ihm zu unterhalten und vielleicht Informationen aus ihm herauszuholen. Aber ich war zu schüchtern dafür, kam mir fast wie eine stille Stalkerin vor.

Hideki Ryuga. So hieß der Typ mit dem falschen Namen offiziell. Ich wusste nicht, warum er seinen wahren Namen verheimlichte. An Lawliet war doch nichts falsch.

Zu spät schaute ich weg, als er sich nach dem Bezahlen zu mir umdrehte, direkt in seine braunen Augen. Kurz schien er mich zu mustern, ließ sich nicht anmerken, was er dachte, wandte sich ab und ging davon.

Lawliet. Was ist nur mit dir?

Lawliet. L wie Lawliet.

Schnell schaute ich, dass ich zahlte und das Geschäft verließ.

Ein Deckname. Wenn das L war…

Ich musste herausfinden, wohin er ging.
 

So unauffällig wie möglich folgte ich dem Jungen, aber glaubte, dass er es trotzdem gemerkt hatte, weil er kreuz und quer durch die Straßen spazierte. Als er einen Anruf bekam, wollte ich schon aufgeben, aber er ging danach ohne eine Aktion oder Umdrehen weiter, bis er vor einem Bahnhofsgebäude angelangt war, in dem er verschwand.

Mist, das Gebäude war riesig. Ich kaufte wahllos eine Fahrkarte. Er durfte mir nicht entwischen, ich wollte endlich wissen, wo er wohnte. Ich ging zum nächstbesten Bahnsteig, weil ich keine Ahnung hatte, für welchen Zug ich mein Ticket gekauft hatte.

Er stand mir gegenüber und starrte gedankenversunken in die Luft. Vielleicht hatte er mich doch nicht bemerkt. Ich blieb stehen und schaute ab und zu zu ihm hinüber. Zumindest würde ich beobachten können, in welchen Zug er stieg.

Kurz sah er mich an und ich tat so, als ob ich ihn nicht bemerken würde. War doch normal, dass ein Mädchen vom Einkaufen mit dem Zug nach Hause fährt. Ich ließ meinen Blick herumschweifen. Dort drüben saß eine Familie, die wegen den gleichen Todeszahlen wahrscheinlich gemeinsam sterben würde. Sonst war nichts Auffälliges zu bemerken.

Und dann betrat ein Mann mit einer kleinen Zahl den Bahnhof. Grinsend torkelte er durch die Menge, während sein Countdown langsam auf die runde Null zu ging.

Scheiße!

Ich hatte genug vom Tod.

Ich wollte nicht schon wieder jemanden sterben sehen. Besonders nicht, wenn derjenige vom Zug überfahren wurde. Da bekam ich Brechreiz.

Warum zog ich sowas magisch an?

Als ich den Zug kommen hörte, rannte mein Körper wie von selbst los, weg vom Bahnsteig, weg vom Bahnhof, immer weiter und weiter, bis ich keuchend in einer kleinen unbelebten Straße stehen blieb.

Zitternd legte ich die Arme um meinen Bauch.
 

"Alles okay mit dir?" Lawliet kam atemlos auf mich zu.

Ich schreckte auf. Warum war er mir gefolgt?

"Ich habe noch niemanden so schnell rennen sehen. Als hättest du seinen Geist schon vor dem Unfall gesehen", redete er weiter.

"Hä?" Mein Hirn glich matschiger aufgewärmter Schokolade. Süß, aber unbrauchbar.

"Warum bist du schon vor den Unfall weggerannt?" Jetzt hatte er sich klar aufgedruckt.

Beobachten, das konnte er. Er musste mich schon bemerkt haben, als ich ihm nachgeschlichen war.

"Nur so eine Vorahnung. In letzter Zeit hab ich das dauernd." Ich hoffte, dass er nicht genauer nachfragte.

"Und worauf beruht deine Vorahnung?" Na toll, Lawliet hatte nachgefragt.

"Schon jemals was von Bauchgefühl gehört?", gab ich zurück.

"Anscheinend magst du meine Frage nicht beantworten." Er lachte.

"Nein nicht wirklich." Ich blieb ernst.

"Mir kannst du alles anvertrauen", versuchte er es nochmal.

"Dazu müsste ich mehr über dich wissen."

"Vielleicht vertraust du mir irgendwann. Ich bin eine Vertrauensperson." Damit ließ er mich stehen und ging wieder in Richtung Bahnhof davon.

So ein arroganter Schnösel.

Ich wollte ihm nachlaufen und ihn zu Rede stellen. Aber was sollte ich ihm sagen?

Was sollte ich jemandem sagen, dem ich überhaupt nicht vertraute?

Und ich hatte überhaupt nichts über ihn herausgefunden.

Oh doch, ich wusste etwas über ihn.

"Vielleicht vertraue ich dir nicht, weil du deinen Namen verheimlichst", schickte ich ihm hinterher.

Er blieb stehen.

"Meinen Namen weißt du doch." Seine Gleichgültigkeit war nur noch eine Maske.

"Vielleicht." Ich lächelte geheimnisvoll, drehte mich um und ging davon.

Vielleicht klappte mein Plan und ich konnte ab morgen ihn leichter ausfragen, weil er sich nicht vor mir versteckte. Er würde sicher wissen wollen, ob ich seinen wirklichen Namen wusste.

Zumindest hoffte ich das.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2017-06-09T17:46:19+00:00 09.06.2017 19:46
Sie sollte lieber keine Spielchen mit ihm spielen, sonst macht sie sich nur unnötig verdächtig O_o
Antwort von:  Anwysitna
09.06.2017 22:27
Tja...das weiß sie, nur wird sie einfach durch ihn komplett verwirrt, sie ist zwar klug, aber muss aus dem Kerl Infos herausbekommen und ihn irgendwie aus der Reserve locken. Was nicht verdächtig ist, interessiert ihn nicht^^ Nur blöd, dass die Toten um meine Evelyn herum nicht mitspielen xD


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