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Expectations & Reality

IchixRuki
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mir gehört Bleach nicht, sonst wär IchixRuki längst Endgame. :< Ich wünsche 5 Minuten of fun. Komplett anzeigen

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Es gibt fast nichts, von dem man man sich keine Vorstellungen macht. Manche Erwartungshaltungen werden erfüllt, andere wiederum nicht. Ichigo sah gedankenverloren an seine Zimmerdecke und fragte sich, wie er an den Punkt gelangen konnte, an dem er heute war. Er hatte sich sein Leben ganz anders vorgestellt.
 

Er hatte sich nie große Gedanken darüber gemacht, was er später mal beruflich machen wollte, aber zwischenzeitlich war er sich ziemlich sicher gewesen, dass er vor allem eines nicht werden wollte: ein Arzt wie sein Vater. Das lag primär nicht am Beruf Arzt, sondern an seinem Vater. Diese Einstellung hatte sich inzwischen gedreht, seine eigene kleine Klinik haben, der Gedanke klang gar nicht so schlecht. Und sein Vater? Nach wie vor ziemlich abgedreht, aber in Ordnung. Nach allem was passiert war und nachdem Ichigo die Vergangenheit seiner Eltern kennen gelernt hatte, hatte er einen gewissen Respekt für seinen Vater entwickelt.
 

Im Dunkel der Nacht schweiften seine Augen von der Zimmerdecke zum Fenster und seine Gedanken zu seiner Mutter. Als Kind hatte er sie abgöttisch geliebt, wenn er gedurft hätte, er hätte sie geheiratet und weil er das nicht konnte war er fest davon überzeugt gewesen eines Tages ein Mädchen zu heiraten, das genauso war wie seine Mutter: gutmütig, hübsch, klug und verständnisvoll.

Nachdem seine Mutter umgekommen war, wollte er kein Mädchen mehr heiraten, er war am Boden zerstört und als er endlich die nötige psychische Kraft dazu hatte, wollte nur noch seine Familie und Freunde beschützen. Er ignorierte Inoues Verhalten so gut es ging. Er mochte ein wenig dämlich sein manchmal, aber so blöd konnte selbst er nicht sein. Natürlich wusste er, dass sie in ihn verleibt war.
 

Er hatte Angst. Die Angst einen weiteren geliebten Menschen zu verlieren, schnürte ihm die Kehle zu, ließ ihn Mauern aufrichten, niemanden zu nahe an sich heran kommen lassen. Seine Schwestern waren sein Ein und Alles, sein Vater ein notwendiges Übel und seine Nakama stets an seiner Seite.

Er dachte, es würde alles so bleiben, wie es war. Er dachte, dass es gut war. Nur eines ärgerte ihn, er fühlte sich zu schwach seine Lieben richtig schützen zu können.

Irgendwann würde er vielleicht irgendwen heiraten, Gedanken über den magischen ersten Kuss oder Schmetterlinge im Bauch waren ihm fremd. Inoue tat ihm deswegen ein wenig leid, aber er konnte sie nicht lieben.
 

Ein ganz normales Leben, das war es, was er sich vorgestellt hatte. Ohne besondere Vorkommnisse, ohne Monster oder Shinigami. Eine sichere Familie, ein guter Schulabschluss und ein gut bezahlter Job. Diese Vorstellungen waren kitschig und vage, aber sie gaben ihm Sicherheit. In der Schule wurde er alleine wegen seiner guten Noten schon seltsam angeschaut, deswegen hatte er seine Gedanken nie mit jemandem geteilt. Sicher, Chad hätte ihm zugehört, hätte Verständnis gehabt, aber irgendwie fühlte es sich nicht richtig an mir ihm über solche Dinge zu sprechen. Ihre Freundschaft? Kein Problem. Seine Schwestern beschützen? Täglich. Aber seine Zukunft? Ungern.
 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er zu seiner Linken hörte, wie sein Schrank geöffnet wurde. Rukia stütze sich auf ihren rechten Arm ab und sah ihn angesäuert an. „Kannst du nicht leiser seufzen? Wenn du nicht schlafen willst, ist mir das egal, aber ich hatte nicht vor die Nacht durchzumachen.“ Mit diesen Worten schlug sie die Schranktüre wieder zu und verschwand aus seinem Blickfeld.

Nachdem sie zurück in die Welt der Menschen gekommen war, hatte sie sofort ihr altes Schlafgemach bezogen. Dass sich eben dieses im Schrank eines Kerls befand, war ihr herzlich egal.
 

Generell, war Rukia so einiges ziemlich egal, was Ichigo immer von Mädchen geglaubt hatte zu wissen. Sie war damals plötzlich in sein Leben gestolpert und hatte ihn in die Welt der Shinigami gerissen. Mit diesem Augenblick war seine Vorstellung von einem normalen Leben in Rauch aufgegangen. Gleichzeitig hatte er jedoch endlich die Kraft bekommen, die er sich immer gewünscht hatte. Eine Kraft in seinen Händen, mit denen er alles beschützen konnte.
 

Rukia war klein, kaum größer als seine Schwestern. Sie trug ihre Haare kurz und machte, was sie wollte. Sie war brutal, schlug ihn aus einer Laune heraus, schimpfte und stritt mit ihm. So zierlich wie sie aussah, so einen starken Willen hatte sie. Es dauerte nicht lange, da tanzte Ichigo vollkommen nach ihrer Nase und ehe er sich versah, war diese launische junge Frau seine engste Vertraute gewesen. Sie wusste immer genau, was sie sagen musste oder auch wenn sie besser zu schweigen hatte. Sie zankten sich viel, doch sie hatten Spaß daran, meinten das wenigste wirklich ernst.

Zum ersten mal seit lange Zeit konnte Ichigo einfach nur er selbst sein.
 

„ICHIGO!“ Wutentbrannt sprang Rukia aus dem Schrank, mit dem Fuß voraus landete sie zielsicher in Ichigos Magengegend, der sich vor Schmerzen krümmte: „Ich hab keinen Ton von mir gegeben, du Zwerg!“

Beleidigt stand sie vor ihm und zog seine Wangen schmerzhaft auseinander, bevor sie ihn eingeschnappt tadelte. „Dein aufgewühltes Reistu würde jedem den Schlaf rauben. Idiot!“ War sie nun sauer, weil sie nicht schlafen konnte, oder weil er nicht zur Ruhe kam?
 

„Tss, dann geh doch bei Yuzu und Karin schlafen, wie es sich für ein braves Mädchen gehört.“ Er drehte ihr den Rücken zu und er wusste ganz genau, dass sie natürlich nicht gehen würde. Eine gutmütige und verständnisvolle Frau? Rukia war das genaue Gegenteil von seiner Mutter und wie auf Bestellung durchfuhr ihn ein dumpfer Schmerz ausgehend von seinem Rücken, wo Rukia ihr Knie hinein gebohrt hatte.
 

Er wandte sich ihr wieder zu, um zu protestieren, doch ehe er etwas sagen konnte, setzte sie sich auf seinen Bauch, rechts und links von seinen Hüften hatte ihre Beine verschränkt. Sie ergriff den Kragen seines Shirts und presste ihm einen forschen Kuss auf den Mund. Als sie ihm wieder in die Augen sah, war Rukia nur Zentimeter von seiner Nase entfernt. Er sah das feurige Leuchten in ihren Augen und trotz der Dunkelheit den leichten Rotschimmer auf ihren Wangen.
 

Rukia war unwiderstehlich. Sie hatte alle seine Mauern durchbrochen, sich in sein Herz getreten und dort frech eingenistet, wie sie es ihre Art war und er hatte absolut gar nichts dagegen tun könnten. Sie hatte alle Erwartungen an sein Leben über den Haufen geschmissen und ihn in eine ungewisse Zukunft geleitet.
 

Er wollte sich nicht verlieben, denn er hatte Angst seine Liebe zu verlieren. Rukia war stark, dennoch machte er sich ständig Sorgen um sie. Er wusste, das war lächerlich, aber sie gehörte zu ihm, sie war es Schuld, dass er sich verliebt hatte. Drehte sich seine Welt bisher nur um seine Schwestern, so war Rukia ein neuer Stern in seiner Laufbahn geworden, der alles andere überstrahlte.

Würde er sie irgendwann heiraten? Er wusste es nicht, ein normales Leben war mit ihr nicht vorstellbar.
 

Er grinste sie schelmisch an. „HA!“ Und ehe sie sich versah, hatte er sie fest in seine Arme geschossen, sehr fest, viel zu fest. Sie begann zu strampeln und sich zu wehren. Seine Familie musste inzwischen auch schon wach sein von dem Theater, aber es war ihm egal. Dann wurde es Rukia zu bunt sie setzte einen wohl platzierten Tritt in seine empfindlichsten Teile.

Er zog scharf die Luft ein und ließ sie vor Schreck los. Triumphierend sprang sie auf und sah sehr von sich selbst überzeugt auf ihn herunter. Ihr Grinsen gefiel ihm gar nicht.
 

„Oi, Rukia“, brachte er schließlich hervor, „meinst du nicht das war ne schlechte Idee?“ „Du liegst gekrümmt vor Schmerzen vor mir. Lass mich überlegen... Nein.“

Jetzt war es an ihm siegessicher zu grinsen. „Wenn das in Ordnung mit dir ist, mich zum Eunuchen zu machen...“ Sie lief hochrot an, doch diesmal war es Ichigo, der sie am Kragen fasste und sie zu sicher herunter zog.

Etwas ungalant landete sie halb auf ihm, schon zum zweiten mal die Lippen versiegelt, doch diesmal ließ sie ihm die Führung, genoss das Spiel ihrer Zungen und gab sich hin. Er liebte sie, mehr als er jemals jemand anderen geliebt hatte.

Nach dem Kuss versteckte sie ihr Gesicht in seinem Shirt und er wusste, dass sie ihre roten Wangen verbarg. Sanft legte er seine Arme um ihre kleine Gestalt und küsste sie auf den Kopf.
 

Mit Rukia hatte sich alles verändert. Alle Vorstellungen und Erwartungen waren zerplatzt, das Leben hatte es anders mit ihm gemeint und ihm eine schwer zu bändigende, willensstarke Shinigami geschickt und um nichts auf der Welt, wollte er sie jemals wieder gehen lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin schon hoffnungslos verloren, oder? :D Beschwerdeschreiben wie immer zu mir. Rückerstattungen von verschwendeter Lebenszeit sind leider ausgeschlossen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-02-11T17:34:01+00:00 11.02.2018 18:34
Guten Abend.
Eine tolle kleine Story, die du hier verfasst hast!
Und die ganze Handlung war einfach super beschrieben, sowie die Gedanken von Ichigo. (^^)
Aber die Stelle wo Rukia aus den Schrank zu Ichigo sprang, fand ich besonders lustig. Ja, ich mag die Beiden einfach zu gern. Die Beziehung zwischen ihnen macht viel von der Serie aus.
Angenehmen Abend noch!

Von:  Mayonnaise
2016-05-30T20:39:48+00:00 30.05.2016 22:39
Zuerst einmal ist es ein IchiRuki OS, in dem sie nicht nur aneinander denken, sondern sich auch ein ganzes Stück näher kommen, das hat mir sehr gut gefallen. ;)
Ichigos Gedankengang ist auch wirklich gut rüber gekommen, die Idee, dass er über sein Leben nachdenkt und, dass doch alles ganz anders ist, als er es sich erträumt hatte, wurde gut beschrieben. Mir sind jetzt keine großartigen Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufgefallen und falls doch welche da waren, habe ich sie gekonnt übersehen. :D Es ist schön, dass die beiden nicht OOC geworden sind, da Rukia trotzdem temperamentvoll dargestellt wurde. Vielleicht schreibst du ja noch weitere so tolle Geschichten, diese hat mir zumindest schonmal sehr gut gefallen. :)
Liebe Grüße und weiter so!


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