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Der Test

SasuNaruSasu
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ^.^

Und ein frohes neues Jahr euch allen, ich hoffe ihr seid gut ins Jahr 2015 gerutscht.
Um gleich mit den guten Dingen in diesem Jahr zu beginnen gibt es auch gleich ein neues Kapitel von mir ;)

Meine Beta Cuxtrine war mal wieder rasend schnell mit dem korrigieren gewesen, also ein großes Danke dafür auch an sie :)

Nun viel Spaß beim Lesen und lasst mir ein paar Meinungen von euch dazu da :P Komplett anzeigen

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The great debate Part I

Naruto spürte die Hitze von Sasukes Hand durch das dünne Material seines Shirts. Die Art, wie seine Haut unter dieser Berührung prickelte, überraschte ihn ein wenig. Er ist von Natur aus ein physischer Mensch und genoss Umarmungen und Berührungen generell. Aber normalerweise verursachte es nicht eine solch starke Reaktion. Naruto verlängerte seine Schritte ein wenig und unterbrach so den Kontakt zwischen ihnen, unsicher, wie er mit der merkwürdigen Intensität umgehen sollte. Sasuke ließ seine Hand sinken, dennoch konnte er das Kribbeln immer noch deutlich spüren. Er ballte sie leicht, um das Gefühl zu zerstreuen, wobei sein Blick auf den wohl geformten Hintern hängen blieb, welcher sich weiter Richtung Bar bewegte.
 

Sie fanden zwei freie Stühle in einer Ecke und setzten sich gegenüber des jeweils anderen. Der Barmann kam herüber und nahm ihre Bestellungen auf. Naruto blieb bei Bier, und Sasuke entschied sich, es ihm gleichzutun. Er war nicht hier um sich zu betrinken. Er brauchte definitiv keinen Alkohol, um seinem Interesse an seinem möglichen Partner an diesem Abend einen kleinen Schub zu geben.
 

„So … du hast also entschieden, dass du gegebenenfalls Schwul bist?“, fragte Sasuke, ohne sich damit aufzuhalten die amüsierte Skepsis in seiner Stimme zu verbergen.

Es gab keinen Zweifel daran, dass der Blonde heiß ist. Wenn er für eine Nacht Bi-Kurios spielen wollte und Sasuke der Glückliche sein sollte, der davon profitierte, dann hätte er damit kein Problem.
 

Naruto zuckte mit den Schultern, als der Barmann zurückkehrte und ihnen ihr Bier brachte. Er ließ seinen Blick kurz über Sasukes Oberkörper gleiten. Seine Arbeit gab ihm so gut wie immer einen sofortigen Eindruck von dem, was seine Kunden unter ihrer Kleidung versteckten, auf was für 'Problemzonen' sie sich konzentrieren mussten. Die Oberschenkel, von denen er zuvor Notiz genommen hatte, wurden von einer engen schwarzen Jeans verhüllt und sahen schlank und muskulös aus. Keine Probleme an dieser Stelle. Das dunkelblaue Button-down Shirt war nicht offen genug um wirklich verräterische Haut zu zeigen, aber die Art, wie sich der dünne, sanfte Stoff um Sasukes Schultern und Arme spannte, wenn er sich zurück an die Bar lehnte, deutete an, dass der Dunkelhaarige zumindest gelegentlich ernsthaft in einem Fitnessstudio trainierte. Büroarbeit allein würde einem niemals eine derart sportliche Definition geben.
 

Irgendwie musste Kibas Vorschlag Naruto zu Kopf gestiegen sein, da er merkwürdigerweise immer wieder von der Frage abgelenkt wurde, wie Sasuke wohl ohne sein Shirt aussehen würde. Zwanghaft konzentrierte er sich deshalb auf die ihm gestellte Frage. Er verzog das Gesicht bei dem Ton seines Gegenübers, konnte aber die unterschwellige Skepsis durchaus verstehen. Zur Hölle, er selbst war ja, was dieses Thema anging, voller Zweifel.

„Ich weiß nicht. Mein bester Freund dachte, dass dies ein paar Dinge erklären könnte. Ich habe es vorher nie in Betracht gezogen.“
 

„Es ist ein wenig spät für dich, deine sexuelle Orientierung zu erkunden, meinst du nicht? Du bist schon in den Zwanzigern. Du musst eine ganz schön unterdrückende Kindheit gehabt haben.“
 

Naruto brach in Gelächter aus und erntete dafür eine gehobene Augenbraue.

„Sorry … es ist nur … ich bin von einem Porno schreibenden Perversling aufgezogen worden. Ich kann mich nicht mal daran erinnern wie alt ich gewesen bin, als ich das erste Mal eine nackte Frau gesehen habe. Abgeschottet und unterdrückt sind wahrscheinlich die letzten Adjektive, die ich als Beschreibung für meine Kindheit wählen würde. Ich bin sogar tatsächlich davon überzeugt, ein Kama Sutra Malbuch im Kindergarten gehabt zu haben.“
 

„Das muss einige sehr interessante Elternsprechtage herbeigeführt haben“, sagte Sasuke.

Er versuchte sich zu entscheiden, ob der Blonde nur einen Scherz machte oder nicht. Der Fakt, dass er mehr dazu neigte dem Mann zu glauben, verstörte ihn allerdings ein klein wenig.
 

Aber Naruto kicherte nur.

„Du hast ja keine Ahnung. Es gibt so gut wie nichts, was mich in sexueller Hinsicht noch schocken könnte, nachdem ich mit diesem Typen aufgewachsen bin.“
 

Sasuke speicherte diese durchaus sehr interessante Information in der Hoffnung, im Verlaufe des Abends noch einmal darauf zurückkommen zu können, ab.

„Also dann … warum die späte Erkundung bei der Geschlechtsbevorzugung?“

„Naja, so sehr ich auch dem Thema Sex als Kind ausgesetzt war, es war alles Hetero. Es ist … mir bisher einfach nie in den Sinn gekommen, nach etwas anderem zu suchen. Sex war für mich immer als etwas definiert, was zwischen Männern und Frauen passiert.“
 

Sasuke schnaubte.

„Wie weltoffen du doch bist. Also … dein Freund hatte die Nase voll davon sich immer wieder die Beschwerden über deine Performance im Bett von deinen Freundinnen anzuhören und hat entschieden, dass du schwul sein musst?“
 

Naruto zögerte. Er mochte es nicht, mit seiner Leistung im Bett zu prahlen. Aber er wollte auch nicht, dass dieser Typ dachte, er würde keinen hoch bekommen.

„Nah, ich habe keine Leistungsschwierigkeiten. Wie ich schon sagte, dank meines perversen Vormunds habe ich so gut wie jede Vorliebe schon mal gesehen und bin für die meisten auch offen. Zudem habe ich ein paar Jahre Yoga gemacht, um mir ein wenig neben meinem Job dazu zu verdienen, und weißt du ... Tantra Übungen ... erhöhen die Ausdauer ...“ Naruto wurde ein wenig rot bei der Unterhaltung, welche so plötzlich viel intimer geworden war, als er angenommen hatte. Sollte Kiba Recht behalten, dann würde der Abend natürlich noch VIEL intimer werden, da sie mehr machen würden, als über Sex nur zu reden. Trotzdem fühlte er sich dabei gerade wie ein Idiot, über solche Dinge zu sprechen. Wie ein Typ, der in eine heruntergekommene Bar spaziert und lauthals bekannt gibt, dass 'er Karate kann und sich lieber niemand mit ihm anlegt'. Einfach nur dumm.
 

Sasuke senkte seine Augenlider ein wenig, ließ seine Zunge leicht seine Unterlippe befeuchten.

„So ... also sagst du, dass du tantrischen Sex beherrscht?“, seine Stimme war tief und zwanglos, aber seine Augen waren stark fokussiert.
 

„Ummm ... ich schätze schon?“

Naruto spielte mit seinem Glas, spürte wie sich sein Gesicht erhitzte und wünschte sich, dass er bei der Frage nach seinen Leistungsproblemen einfach bei einem 'nein' geblieben wäre, ohne weitere Ausführungen. Nun klang er wahrscheinlich, als würde er angeben. Warum erzählte er immer solch einen Mist, ohne es vorher zu überdenken?
 

Sasuke fragte sich, ob der Blonde bluffte. Zu behaupten, für mehrere Stunden ohne Pause Sex haben zu können, war ein durchaus sehr erfolgreicher Anmachspruch. Selbst Sasuke musste zugeben, dass er fasziniert war, und er lag nur sehr selten unten. Es war eine Neuheit ... eine Kuriosität. Trotz allem glaubte Sasuke nicht, dass Naruto der Typ dafür war, der sich einfach solche Dinge ausdachte, nur um flachgelegt zu werden. Zudem sah er verlegen genug während der Unterhaltung aus, sodass Sasuke überlegte, ihm zu glauben. Sasukes Erwartungen an das Fähigkeitslevel seines voraussichtlichen Partners für diesen Abend hob die bisherige Latte noch um einiges höher. Er rutschte ein wenig auf dem Barstuhl und ließ seine Beine weiter auseinanderfallen, um der wachsende Anspannung dort ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
 

„Es ist keine große Sache“, murmelte Naruto in dem Versuch, das Thema zu wechseln und fühlte sich immer noch wie ein Idiot dabei, „nicht viele Menschen finden es wirklich angenehm um die fünf oder sechs Stunden lang Sex zu haben, ganz egal wie scharf sie glauben zu sein. Ich habe einfach keine Leistungsschwierigkeiten, das ist es, was ich sagen wollte. Ich mag einfach ... generell den Beziehungspart lieber, als den Sex. Also dachte Kiba -“
 

„Kiba dachte, wenn es keine Probleme mit der Ausstattung gibt, dann muss es an der Partnerwahl liegen“, beendete Sasuke den Satz für ihn.
 

„So ungefähr“, sagte Naruto, während er zur Tanzfläche blickte.

Er versuchte auf diese Weise ein wenig die Verlegenheit loszuwerden, die ihn, angesichts des ungewöhnlichen Levels der Intimität, welche er bei diesem Fremden verspürte, befallen hatte. Himmel, als nächstes würden sie noch ihre Schwanzgrößen vergleichen.

„Aber um ehrlich zu sein war ich an niemanden, den ich heute Abend getroffen habe, wirklich interessiert. Darum bin ich nicht sicher, ob das wirklich ein so guter Plan war.“
 

„Niemand?“, Sasuke hob eine Augenbraue.

Das tiefe Timbre in seiner Stimme zog Narutos Aufmerksamkeit erneut auf ihn. Sasuke nahm einen langsamen Schluck seines Bieres und machte sich nicht die Mühe seinen Blick, welchen er über Narutos Körper gleiten ließ, zu verstecken. „Und doch hast du dich zum Bleiben entschieden, obwohl du offensichtlich vor ein bis zwei Minuten auf dem Weg nach draußen warst. Hast du etwas entdeckt, was deine Meinung geändert hat?“, die Art wie Sasuke sich zurück an die Bar lehnte, forderte andere Leute geradezu dazu auf, einen Blick auf seinen Körper zu werfen, zog die Aufmerksamkeit auf seine schlanke Form und flüssigen Bewegungen.
 

Naruto konnte die fast schon anzügliche Arroganz, die von dem Dunkelhaarigen ausging, sehen. Es war merkwürdig, wie es ihn gleichzeitig anturnte und wütend machte. So hatte er noch nie auf eine Frau, an der er interessiert war, reagiert. Es war zweifellos etwas anderes … Und zweifellos stärker.
 

„Keine Ahnung“, erwiderte Naruto, nicht gewillt, die merkwürdige Anziehung, die er zu Sasuke spürte, zugeben zu wollen, aber auch nicht dazu bereit den Blickkontakt abzubrechen. Er würde es nicht abstreiten, war aber auch nicht dazu bereit, sich dem einfach so hinzugeben. Stumm verfluchte er Kiba dafür, ihm diese Gedanken in den Kopf gesetzt zu haben. Er hatte vorher nie solche Probleme gehabt. „Bisher habe ich mich noch nicht entschieden.“
 

Sasuke grinste, lehnte sich weiter zurück und legte seine Ellenbogen hinter sich auf die Oberfläche der Bar. Er hatte bemerkt wie Narutos Augen den Bewegungen seiner Arme und seines Oberkörpers folgten, sagte aber nichts dazu.
 

„So, nun weißt du wonach ich suche. Was ist mit dir? Ich habe gehört, dass du nur One-night-stands hast“, sagte Naruto.

Er war nicht ganz dazu imstande seine Meinung dazu aus seiner Stimme heraus zu halten. Aus seiner Erfahrung heraus waren solche Leute meist sehr schmierig ... von der Art eines Gebrauchtwagenverkäufers. Aber Sasuke sah nicht wirklich wie einer von denen aus. Er war zwar arrogant aber auch intelligent, direkt und einfach nur ... heiß. Trotzdem wirkte er deswegen nicht billig oder oberflächlich. Irgendwie war für den Blondschopf das Wissen darüber, das Sasuke nur nach anonymen Sex mit zufälligen Leuten suchte, eine Enttäuschung. So als müsste da mehr sein, als nur das.
 

„Das ist richtig. Ich führe keine Beziehungen“, antwortete Sasuke. Der abschätzigen Ton in der Stimme von Naruto, als er die Frage stellte, entging ihm nicht. Aus irgendeinem Grund verärgerte ihn das. Normalerweise konnte es ihm nicht genug am Arsch vorbei gehen, was die Leute über ihn dachten. Insbesondere bei Fremden die gerade dabei waren, sich in einem Club abschleppen zu lassen. Nach dem morgigen Tag würde er den Blonden nie mehr wiedersehen. Also was könnte Narutos Meinung ihm schon bedeuten?
 

„Hast du je versucht eine Beziehung zu führen?“
 

„Eine Beziehung für länger als eine Nacht? Nein“, Sasuke sah bei diesem Thema gelangweilt aus.
 

„Was ist mit der High School?“, beharrte Naruto, so als wollte er Sasuke irgendwie beweisen, dass er mehr war als das, was er aus sich machte, selbst wenn es ihn nichts anging.

War er heute Nacht nicht auch hier hergekommen, um nach einem Experiment für eine Nacht zu schauen? Aber es störte ihn das Gefühl zu haben, als würde Sasuke sich unter Wert verkaufen.
 

„Merkwürdigerweise war ich dazu in der Lage, die unzähligen Angebote der ganzen Fangirls auf der High School abzulehnen. Und die Typen, die in diesem Alter an mir interessiert waren, haben so wie ich nicht unbedingt nach einer öffentlichen Beziehung gesucht“, Sasuke lehnte sich ein wenig vor, seine starken, langen Finger hinsichtlich dieser Idee in einer abweisenden Geste erhoben.
 

Naruto musste zugeben, dass schwul zu sein es wesentlich schwieriger gemacht hätte, als ein durchschnittlicher Teenageridiot eine Beziehung zu führen, als es sowieso schon war. Darum hackte er nicht weiter auf dieser Aussage herum.
 

„Und jetzt?“, fragte Naruto, gespannt zu sehen, ob Sasuke wirklich genau wie die anderen sein würde, nur mit besserer Ausstattung.
 

Sasuke verdrehte die Augen und überlegte, ob der Blonde vor ihm es wirklich wert war diese Unterhaltung zu führen, oder nicht. Sicher, der Typ war heiß. Aber es gab noch andere heiße Blonde in einer Stadt von der Größe New Yorks. Und Sasuke hasste es, seinen Lebensstil vor anderen verteidigen zu müssen. Was auch der Grund war, wieso er sich nie die Mühe dazu machte. Niemals.
 

Naruto schien das Zögern des anderen Mannes zu bemerken und lächelte dünn, bevor er einen Schluck seines Bieres nahm. „Ja, hab ich mir gedacht. Du hast also nicht wirklich einen Grund, außer die typischen Klischees, schätze ich mal.“
 

Sasuke verengte seine Augen. Er war vieles, aber kein Klischee. Er fragte sich, ob er vielleicht schon zu viel getrunken hatte, da er nicht dazu in der Lage war, die Provokation einfach zu ignorieren, wie er es normalerweise tat. „Oh? Und welche wären das?“, fragte er, ohne sich damit aufzuhalten, den gefährlichen Hauch in seiner Stimme zu verbergen.
 

Der Ton des Dunkelhaarigen schoss direkt in Narutos bestes Stück und nährte die aufkommende Aggression, die sich in ihm bildete, seit er das erste Mal mit diesem Typen gesprochen hatte. Er wollte, dass es eskalierte ... wollte mehr davon.

„Naja, normalerweise ist es so ein Bullshit wie 'zu viele Frauen, zu wenig Zeit', oder in deinem Fall auch zu viele Männer. Vielleicht geht es auch darum, noch nicht 'den Richtigen' gefunden zu haben, als ob dieser jemand auf magische Weise vom Universum direkt auf einem Silbertablett serviert werden würde, ohne irgendeine Art von Anstrengung von deiner Seite“, höhnte Naruto leicht und genoss es, den wachsenden Ärger zu spüren, welcher von dem Mann ihm gegenüber ausging, „Aber normalerweise ist es auch einfach nur – das bei manchen Leuten – das Äußere viel besser ist, als das Innere. Also haben sie einfach nichts anderen zu bieten als Sex und vielleicht ein hübsches Gesicht. Sie stellen es als ein One-night-stand ihrer Wahl hin, weil sie in der Realität wissen, dass es niemand mit ihren überheblichen, bemitleidenswerten Ärschen aushalten würde, nachdem man sie richtig kennengelernt hat.“
 

Eine Frau hätte ihm ihren Drink ins Gesicht geschüttet oder ihn geohrfeigt.
 

Sasuke hob lediglich eine Augenbraue.

Und schlug zurück: „Oh? Und was ist mit dir? Ich schätze, du bist einer der Leute, die immer die Bestätigung einer vorhandenen Freundin haben müssen. Unselbstständig und nicht erwachsen genug, um Zeit allein zu verbringen ohne dass jemand da sein muss, um auf sie aufzupassen. Du musst dich immer wieder dadurch definieren, dass du 'jemandes Freund' bist, anstatt eine eigenständige Person mit Gedanken, Ideen und Zielen“, Sasuke nahm einen Schluck seines Bieres, „Schwach.“
 

Einen Moment lang starrten sie sich einfach nur an, in dem Versuch herauszufinden, warum sie nicht einfach aufstanden und verschwanden. Beide waren viel zu weit gegangen und hatten die Linie von dem überschritten, was man sich von einem Fremden gefallen lassen würde. Aber komischerweise ... ging keiner von ihnen. Die Wut und die offensichtlichen Beleidigungen wirkten viel mehr wie ein Vorspiel, als ein wirklicher Streit, und als sich ihre Blicke trafen, blitzte gemeinsame Erkenntnis über diesen Fakt in ihren Augen auf.
 

Sasuke musterte den Blonden. Da war etwas an dessen Art, wie er NICHT versuchte, ihn ins Bett zu bekommen, das Sasuke als extrem attraktiv empfand. Naruto sah so aus, als würde es ihn wirklich nicht im geringsten interessieren, ob Sasuke nun verschwand. Also lehnte er sich wieder zurück an die Bar. Die Leute sagten doch immer, dass wütender Sex und Versöhnungssex heiß sein sollte. Weil er noch nie eine Beziehung hatte, wusste er demzufolge nicht wirklich was davon. Doch die Art, wie sich die Wut, die er bei Narutos Worten und Verhalten fühlte, mit der pulsierenden Lust, die er verspürte, seit er das erste Mal einen Blick auf den Blonden geworfen hatte, vermischte, tat interessante Dinge mit dem vorderen Teil seiner Hose, und er war nicht dazu bereit, jetzt schon so einfach zu gehen.
 

„Gut“, sagte Naruto endlich.

An diesem Punkt war er sich ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob er versuchte, den Mann von sich zu stoßen oder weiter anzuheizen. Aber diese Unterhaltung heizte Naruto auf jeden Fall an. Es war so anders als flirten und das verbale Vorspiel, welches er mit Frauen gehabt hatte. Es war so viel aggressiver und konfrontativ. Und erregend.
 

Er wollte verstehen, wie es diesem Kerl möglich war, ihn derart zu beeinflussen ... was so besonders an ihm war, dass er eine solch tiefgehende Reaktion bei ihm auslösen konnte.

„Dann sag mir was es ist, wonach du in einem One-night-stand suchst? Was hast du davon?“
 

Sasuke sah zu Naruto und hob erneut seine Augenbrauen.

„Du meinst abgesehen von dem sagenhaften Sex und multiplen Orgasmen die normalerweise dazugehören? Sicherlich hattest du auch schon Sex mit deinen Freundinnen. One-night-stands kommen nur sofort zum guten Teil des Ganzen ohne das damit verbundene Gepäck.“
 

„Wow. Das ist eine wirklich zynische Ansicht von Beziehungen“, sagte Naruto, überrascht von der absoluten Sicherheit in Sasukes Stimme.
 

Sasukes Augen blieben fest, „Es ist die Realität.“
 

Die Ruhe, mit der Sasuke dies sagte, brachte Naruto dazu anzunehmen, dass dahinter wahrscheinlich eine recht schwerwiegende Geschichte steckte, warum der Mann ihm gegenüber so sehr davon überzeugt war. Zieht man in Betracht, dass Sasuke behauptete, bisher nie eine Beziehung gehabt zu haben, war ein gebrochenes Herz wahrscheinlich nicht der Grund dafür. Die nächsten Verdächtigen in der Reihe wäre seine Eltern, aber Naruto war sich sicher, dass Sasuke keine fünf Minuten länger bleiben würde, sollte er dieses Thema ansprechen, also ließ er es bleiben.
 

„Da ist mehr als nur Sex in einer Beziehung“, bot Naruto an, „Ich meine ... Sex ist natürlich ein Teil davon, aber da ist auch Freundschaft. Emotionale Unterstützung. Kameradschaft. Jemanden zu haben mit dem man feiern kann, wenn man glücklich ist oder der dich aufmuntert, wenn das Leben dir mal wieder einen Arschtritt verpasst hat.“
 

„Ich habe Freunde für sowas. Ich vögel nur nicht mit ihnen.“
 

„Aber…“, setzte Naruto an, hielt dann aber in dem Wissen inne, dass es ihn wirklich nicht anging.
 

„Sag es einfach, Idiot.“
 

„Bastard! Ich wollte nur Rücksicht nehmen. Ich meine, es geht mich ja nichts an, dass du nur eine Art von Sex kennst“, sagte Naruto und erwischte sich wieder dabei, wie er eine Reaktion von dem anderen provozieren wollte.
 

„Ich kenne eine Menge Arten Sex zu haben“, konterte Sasuke, offensichtlich verärgert über die Andeutung darüber, dass er etwas anderes als unglaublich im Bett war.
 

„Ich meine nicht nur Positionen. Stimmungen haben auch einen Einfluss auf den Sex. Du kannst Emotionen nicht immer außen vor lassen oder der Sex wird einfach ... langweilig. Wiederholend.“
 

Sasuke lachte bei der Erwähnung von 'emotionalem Sex' beinahe laut auf. Naruto hatte ganz klar zu lange was mit Frauen gehabt.

„Was auch immer. Wenn ich in der Stimmung für Sex bin, dann gehe ich in den Club. Ich brauche niemanden, der zu Hause auf mich wartet, damit es dazu kommt.“
 

Naruto verdrehte seine Augen, „Es gibt auch andere Stimmungen als 'geil', die den Sex beeinflussen können, Bastard. Wie ... hmmm ... was für einen Job hast du?“
 

„Du bist hier derjenige, der die Grundregeln festgelegt hat und keine persönlichen Informationen teilen wollte“, sagte Sasuke.
 

„Ah, richtig. Naja ... angesichts deiner formellen Art zu sprechen und der Designerkleidung, die du trägst, würde ich einfach mal raten, dass du im kaufmännischen, juristischen oder ähnlich hochbezahlten Bereichen tätig bist. Wahrscheinlich kein Arzt, denn dafür fehlen dir die benötigten Manieren.“
 

„Bisher hast du mein Manieren noch nicht gesehen. Also stell keine Vermutungen an“, Sasuke hob vielsagend eine Augenbraue.
 

Naruto kicherte und stellte fest, dass er wahrscheinlich langsamer machen sollte, was das Bier anbelangte. Dieser Typ hatte definitiv keinen Minderwertigkeitskomplex. Vielleicht war er doch ein Chirurg. Die Arschlöcher hatten auch kein Benehmen.

„Was auch immer. Lass und einfach sagen, du hast gerade einen riesen Deal oder einen großen Fall abgeschlossen. Wenn du nach Hause zu deinem Freund kommst um zu feiern, willst du einfach ... willst du ihm einfach nur die Kleider vom Leib reißen und ihn im Flur durchnehmen, als wäret ihr Pornodarsteller, mit jemandem, der dir sagt ... ich weiß nicht ... wie groß dein Schwanz ist und herausschreit, dass du der Beste bist, während du ihn in den Boden nagelst“, Naruto hielt inne, plötzlich ein wenig unsicher, „Naja ... vorausgesetzt, du bist derjenige der nagelt ... also ich meine ... um ...“
 

Sasuke grinste nur, als Naruto leicht errötete und mit den Worten zu kämpfen hatte.

„Jedenfalls, der Punkt ist, dass du dich einfach wie der Jäger fühlen willst, der gerade von seinem großen Coup zurückkommt, und dein Partner ist da, um dich zu belohnen und zu würdigen. Es ist etwas mittelalterlich, aber so funktionieren Emotionen nun mal. Aber das ist nicht wirklich etwas, was man einem Fremden erzählt, der wahrscheinlich denkt, dass du nur Müll erzählst und nicht versteht, was das große Ziel des ganzen überhaupt war, da derjenige rein gar nichts über dich weiß“, erklärte Naruto.
 

Sasuke nahm lediglich einen Schluck seines Bieres, seine Augen funkelten amüsiert.

„Was lässt dich denken, dass ich mit jemanden, den ich gerade erst kennengelernt habe, keinen Sex habe wie Pornodarsteller? Und ich brauche keine besondere Gelegenheit um jemanden zum Schreien zu bringen, während ich ihn flachlege.“
 

Naruto lachte leicht, „Arroganter Bastard. Gut, du fickst mit deinen One-night-stands wie ein Pornostar. Was auch immer“, er nahm einen tiefen Schluck seines Bieres und fuhr fort, „Aber was ist, wenn –sagen wir mal- du verlierst einen großen Kunden, und dein Boss war an diesem Tag ein absolutes Arschloch. Oder du bist krank, oder in einen Streit mit deiner Familie geraten bist“, Naruto bemerkte wie Sasuke sich bei der Erwähnung von Familie verspannte, „Dann möchtest du einfach nur jemanden haben, der für dich da ist, dir etwas leckeres kocht und dich mit langsamen, sanften Sex ins Bett bringt und dir zeigt, dass er sich um dich sorgt ... dass da jemand ist, der an dich glaubt und weiß, dass du diesen Fehler, oder was auch immer, hinter dich lassen wirst. Oder auch wütender Sex, um dich deine Frustration ein wenig abbauen zu lassen? Sich gegen die nächste Wand pressen lässt, eine Hure genannt wird, was auch immer.“
 

„Ich mache keine Fehler, und ich brauche keine emotionale Unterstützung, also muss ich mir darum keine Gedanken machen“, erwiderte Sasuke und leerte sein Bier.

Naruto konnte erkennen, dass sich der Mann vor ihm unwohl fühlte. Die Diskussion über einfachen, geradlinigen Sex war in Ordnung, doch sobald tiefere Gefühle mit ins Spiel kamen, machte Sasuke zu.

„Abgesehen davon brauche ich keine Beziehung mit jemandem, um all das zu haben. Du kannst auf der Tanzfläche innerhalb von fünf Minuten erkennen, ob jemand auf schnell und brutal steht, oder auf langsam und sanft. Ich kann mir einfach das nehmen, was ich will und wann ich es will, ohne eine Beziehung aufrecht erhalten zu müssen, während ich achtzig oder mehr Stunden jede Woche arbeite.“
 

Naruto bemerkte den beißenden Tonfall, der in Sasukes Stimme mitschwang, als er neben der Arbeitszeit über das Erhalten einer Beziehung sprach. Naruto arbeitete manchmal um die fünfzig Stunden die Woche, und das war schon Mord. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, derart viele Stunden auf einer regulären Basis zu arbeiten und fragte sich, ob jemand so etwas wirklich freiwillig tat. Selbst wenn die Bezahlung erstaunlich war, es würde immer noch bedeuten, dass man kein Leben außerhalb des Berufes haben würde. „Wow, du musst deine Arbeit wirklich lieben.“
 

„Was?“, Sasuke blinzelte.
 

Naruto trank etwas von dem frischen Bier, welches gerade eben vor ihnen auf den Tisch gestellt worden war.

„Ich meine, einen Job zu behalten, der all deine Zeit beansprucht. Selbst wenn er unglaublich gut bezahlt wird, musst du wirklich lieben, was du tust. Das ist cool, denke ich, ich meine, für mich. Ich mag meinen Job sehr, aber er füllt mich nicht vollkommen aus. Ich habe Hobbies, Freunde, eine Freundin ... ich bekomme verschiedene Dinge von unterschiedlichen Elementen in meinem Leben. Ich denke nicht, dass ich irgendetwas genug liebe, um dem mein ganzes Sein widmen zu können.“
 

Sasuke saß für eine Minute einfach nur da, beobachtete wie ein Tropfen Kondenswasser an der Seite des Bieres hinabrann.

»Liebte er seinen Job?«

Er verzog das Gesicht. Dieses Konzept fühlte sich fremd an ... unpassend. Aber irgendwie auch irrelevant. Er hatte nie wirklich in Betracht gezogen, hinsichtlich seiner Karriere eine andere Wahl gehabt zu haben, also was hat es schon für eine Bedeutung, ob er es nun liebte oder nicht? Oder ob er es überhaupt mochte?
 

Er bemerkte eher zerstreut, dass Naruto in seiner Liste von Dingen, die er in seiner Freizeit unternahm, nicht seine Familie erwähnt hatte. Er fragte sich, ob Naruto keine Familie hatte oder ob er sie einfach hasste und nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Er wusste nicht, ob er ihn für die Tatsache, dass der Blonde keine Familie auf seiner Liste hatte, bemitleiden oder beneiden sollte.
 

„Es ist nicht so, dass ich neben der Arbeit nichts in meinem Leben hätte. Ich realisierte nur früh –angesichts meiner Karriere- dass die Arten der Beziehungen, die mir offen stehen, begrenzt sind. Ich kann jemanden haben, der sich nur für mein Geld interessiert und sich nicht darum schert, dass ich kaum Zeit mit ihm verbringen kann, oder ich könnte jemanden finden, der sich wirklich für mich interessiert und mit mir zusammen sein will, und ich verbringe mein Leben damit, ihn zu enttäuschen.“
 

Naruto verlagerte sein Gewicht und fühlte sich durch die Worten des Dunkelhaarigen eigenartig deprimiert. Das klang so ... einsam. „Das ist zum kotzen.“
 

„Es ist nicht so, als sei ich einsam, Idiot“, sagte Sasuke spöttisch, als ob er Narutos Gedanken hatte lesen können, „Ich habe keine Schwierigkeiten dabei Gesellschaft zu finden, wenn ich es will.“
 

Naruto sah seine Sympathie für den Mann rapide schwinden.

„Was auch immer, Bastard. Aber an einem bestimmten Punkt wirst du ein bisschen zu alt dafür sein, um in Clubs zu gehen. Die Transformation von 'sexy' zu 'gruselig' kann sehr schnell passieren.“
 

„Ah, aber das ist auch der Punkt, an dem das ganze Geld mit ins Spiel kommt“, Sasuke lächelte zynisch.
 

„Aber ... war das nicht Teil deiner Begründung, warum du keine Beziehungen führen wolltest? Weil du niemanden haben willst, der nur an deinem Geld interessiert ist?“
 

Sasuke rutschte ein wenig auf seinem Barhocker herum. Er hatte nicht wirklich ein Gegenargument dafür. Aber das war noch ein ganze Weile von ihm entfernt ... er würde sich darum jetzt noch keine Gedanken machen. Wenn überhaupt, hatte er eher das gegenteilige Problem. Er hatte viel zu viele Leute um sich herum, die die meiste Zeit über versuchten, mit ihm im Bett zu landen. Er schwenkte träge das Bier in seinem Glas, beobachtet wie die Blasen langsam an die Oberfläche stiegen. Manche von Narutos Beobachtungen lagen ein wenig zu nah an der Wahrheit. Die Menschen, die ihn gut kannten, hinterfragten niemals seine Karrierewahl. Er war ein Uchiha ... Fugakus Sohn. Es gab niemals Zweifel daran, was er mit seinem Leben einmal machen würde. Sasukes Sexpartner waren außerdem mehr daran interessiert, was er in der Hose hatte, als daran, was in seinem Kopf oder seinem Leben vor sich ging. Er hatte bisher nie einen wirklich objektiven, nicht involvierten Gesprächspartner, der solch ein Thema mit ihm diskutieren würde. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das wars dann auch erstmal wieder^^
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich bekomme ein paar Spekulationen von euch geschickt, wie ihr glaubt das es weiter gehen wird oder ob ihr es überhaupt mochtet ;)

Bis die Tage meine Lieben
Carina Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -_Lulubell-chan_-
2015-01-05T18:02:49+00:00 05.01.2015 19:02
... wow... du schreibst unglaublich gut! Mir gefällt dein Stil und ich finde die Geschichte bis jetz sehr interessant! Ich sag nur soviel.. ich saß die ganze zeit so vorm PC *:D* ..*>__<*...*:D* haha XD
ich freu mich schon riiiiesig aufs nächste Chap ~

ggLG Lulubell-Chan <3
Von:  Lawkid
2015-01-05T15:57:05+00:00 05.01.2015 16:57
Hy.
Geiles Kapi.
Das hast du echt gut geschrieben.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
LG deine Lawkid
Von:  MissKai
2015-01-05T12:06:09+00:00 05.01.2015 13:06
Die ff gefällt mir. Bin echt gespannt wie sich das Gespräch weiterentwickelt.
Von: abgemeldet
2015-01-04T21:50:22+00:00 04.01.2015 22:50
Hallo,

das Kapitel war echt klasse. *O*
Von:  Luna143
2015-01-04T21:33:12+00:00 04.01.2015 22:33
Naja ich würde zu dieser Rund 1:0 für Naruto Sagen..
Warum probieren sie nicht beides aus erst ein ONS und dann später eine Beziehung :-) 
Von:  Shanti
2015-01-04T20:51:57+00:00 04.01.2015 21:51
abend

was ein hammer kappi ^^
ich bin mal gespannt wo die beiden am ende des abends landen werden hahaha

lg

shanti
Von: abgemeldet
2015-01-04T19:27:55+00:00 04.01.2015 20:27
Heeey :3

Tja ich denke Naruto hat da eine wunden Punkt gefunden :)
Aber interessant wie es Sas gleich aufgefallen ist das Naruto seine Familie nicht erwähnt hat ^^
Bin gespannt wies weiter geht, wird sicher sehr lustig xDD
Von:  Mei2001
2015-01-04T19:17:38+00:00 04.01.2015 20:17
super KApi
Von:  naruhinaxXx
2015-01-04T18:33:08+00:00 04.01.2015 19:33
tolles kapi

jetzt hat naruto sasuke ja richtig ins grüpeln gebracht und vielleicht ändert er ja noch seine meinung über beziehungen


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