Weihnachten mit Problemen

Mir gefällt die Sichtweise von 'Leon', Liebe ist nun einmal Liebe, egal ob Bruder oder nicht und auch egal welches Geschlecht. Sollten mehr Leute so denken^^
Insgesamt wird es wohl mal Zeit, dass ich dir Rückmeldung gebe:
Was ich wirklich gut finde: Zum einen gefallen mir deine Charaktere, ich finde, du hast sie gut getroffen Und zum anderen hast du einen sehr abwechslungsreichen Wortstil, was nicht jeder von sich behaupten kann. Viele wiederholen immer "sagte" der/die und auf Dauer ist das sehr eintönig, aber dieses Problem hast du nicht. Dafür ein paar andere^^ Aber mit etwas Übung wird das schon ;) Also los:
1. Deine Satzstruktur. Es ist super, dass du versuchst, keine zu kurzen Sätze zu bauen und darum Kommata verwendest, aber du bist da etwas übereifrig und oft landen die Kommata an der falschen Stelle. Ein Beispiel dafür:

"Leon hatte oft eine gute Intuition, er bemerkte bei mir immer wenn, was ist, „Was meinst du?“ ich wurde langsam nervös, „Na komm Emil wie heißt du?“ Leon stoß mich mit dem Ellenbogen an, jetzt wusste ich das Er nicht locker lassen würde"

Hier zum Beispiel hast du an manchen Stellen ein Komma zu viel und an anderen fehlt es. Lauter kleine Wandervögel :D Richtig muss es heißen:
"Leon hatte oft eine gute Intuition, er bemerkte bei mir immer, wenn was WAR, „Was meinst du?“ Ich wurde langsam nervös, „Na komm Emil wie heißt du?“ Leon STIEß mich mit dem Ellenbogen an, jetzt wusste ich, dass er nicht locker lassen würde."

Etwas nervig, dass man hier nicht farbig markieren kann, ich hoffe, du erkennst trotzdem, was ich meine. Und derartige Fehler machst du durchgehend, sodass das Lesen dieses Textes ein ziemliches Gewurschtel wird.
Zu dem Satz speziell noch: Was meinst du mit "Emil, wie heißt du?" ? Der heißt doch Emil O.o Hat sich da eine falsche Frage reingeschlichen? ;)
Ein weiterer Punkt zu den Kommata: Wenn du welche setzen willst, dann an den richtigen Stellen. Manche, die du benutzt hast, sind zwar grammatikalisch korrekt, aber stilistisch klingt's dann einfach dämlich....ließ dir am besten deinen Text mal selber laut vor, dann merkst du es bestimmt auch. Dazu mal ein Beispiel:

„Klar, warum den nicht, es gibt, selbst Leute die Gebäude heiraten, außerdem bist du nicht der Einzige ich habe viele Freunde, die ihr Geschlecht lieben.“ sagte Leon total gelassen, mir fiel die Kinnlade runter, wie konnte er nur so cool bleiben?

Da fehlt an der ein oder anderen Stelle auch wieder ein Komma, aber die darfst du diesmal selber finden ;) Zum eigentlichen Verdeutlichungszweck dieses Zitates: "[...]sagte Leon total gelassen, mir fiel die Kinnlade runter, wie konnte er nur so cool bleiben?"
Dieser Satz hat ja einen gewissen Überraschungseffekt, nicht nur für den lieben Lukas, der aufpassen sollte, dass ihm keine Fliegen in den Mund schwirren, sondern natürlich auch für den Leser. Die Kommata zerstören diesen Effekt allerdings, weil man dadurch erwartet, dass noch etwas kommt. Hmm, wie drück ich das am besten aus? Vielleicht kennst du das ja selber vom Lesen: Bei einem durch ein Komma getrennten Satz stockt man zwar kurz, aber man erfasst die Bedeutung des Satzes noch nicht, weil man erst zuende lesen will, bevor man zu denken beginnt. Bei Punkten allerdings weiß man, dass der Satz abgeschlossen ist und "verdaut" ihn, bevor man weiterliest. Und wenn die Sätze kurz sind, erhöht sich natürlich auch die Spannung, die du an dieser Stelle unbedingt braucht, um den Überraschungseffekt zu unterstreichen! Also ersetz die Kommas durch Punkte, das hat einen viel besseren Effekt :)

3. Ein Standartfehler, den ich in meiner Anfangszeit auch gemacht habe:

„Alter damit hätte ich jetzt am wenigsten gerechnet, okay erzähl mir von ihm.“, jetzt war ich blaff fand er es etwa okay das Ich einen Mann liebe?

Auch hier wieder falsche Kommasetzung - aber worauf ich eigentlich hinauswill: "[...]okay, erzähl mir von ihm." Jetzt war ich BAFF (nicht blaff^^), fand er es etwa okay, dass ich einen Mann liebe?"
Das Komma nach den Anführungszeichen muss weg und das "jetzt" groß geschrieben werden. Eigentlich wollte ich auf was anderes hinaus, hab ein blödes Beispiel gewählt, sorry^^' Aber allgemein:
"Ich muss noch meine Hausaufgaben erledigen.", sagte Toni betrübt.
Am Ende des gesprochenen Satzes gehört kein Punkt hin, wenn der ganze Satz danach noch weitergeht. Wenn es nur hieße "Ich muss noch meine Hausaufgaben erledigen.", dann wäre der Punkt da richtig, aber ansonsten musst du stattdessen ein Komma hinter die Anführungszeichen setzen.

4. gaaaaaanz wichtig!! ABSÄTZE MACHEN!!!
Es gibt kaum etwas anstrengenderes für Leser, als einen Blocksatz lesen zu müssen. Absätze macht man zum einen, wenn jemand neues beginnt zu reden oder zu denken, wie z.B.:
"Ich muss noch meine Hausaufgaben erledigen", sagte Toni betrübt.
"Na gut", seufzte Annika, "Dann spielen wir eben morgen Verstecken."

Oder auch, wenn ein neuer Gedanke oder Handlung beginnt. Ein Beispiel dafür:
Es war früh am Abend, als Leon und Emil die Stadt verließen und sich auf den Weg nach Hause machten. Die Abendsonne malte ihre Schatten lang auf das Pflaster unter ihren Füßen und tauchte ihre Shilouetten in blutrotes Gold.
Plötzlich tauchte vor ihnen eine Person auf, gegen das Sonnenlicht nur an seinen Umrissen zu erkennen. Emil stutzte und blieb stehen. Sein Herz erkannte ihn schneller als seine Augen. Lukas.

Ist erkennbar, was ich meine? Dadurch wird der Text viel strukturierter und angenehmer zu lesen.

5. Rechtschreibung:
Du musst aufpassen, dass du er/sie/es/ich etc. nicht groß schreibst - außer "sie" bei einer höflichen Anrede. Ansonsten beherrscht du die Groß- und Kleinschreibung aber recht gut. Gbit zwar schon manche Fehler wie z.B. "siegessicher", was man definitiv nicht groß und auseinander, sondern klein und zusammen schreibt, aber man kann zumindest noch gut erkennen, was gemeint ist^^
Dann musst du noch auf den Unterschied zwischen "dass" und "das" achten. Du kannst "dass"-Sätze bilden, schließlich machst du es hin und wieder, aber an anderen Stellen ist es oft falsch. Dagegen hilft am besten, den Text am Ende nochmal selber durchzulesen, bevor man ihn abschickt ;)

6. (Gleich hast du es geschafft, keine Sorge^^) : Mimik und Gestik. Die Personen, die in deiner Geschichte vorkommen, handeln ja und bewegen sich, als wären sie echte Menschen. Und hast du schonmal einen echten Menschen mit andauerndem Pokerface gesehen? ;) (Außer Schweden, aber der ist ja auch nicht real xD). Gestik hattest du ein oder zweimal drin (z.B. beim "Hand auf die Schulter legen"), aber Mimik fehlt fast komplett. Kinnlade runterklappen, Augenbraue hoch- oder zusammenziehen, grinsen, lächeln, schmunzeln, die Zähne blecken, die Lippen kräuseln, die Augen zusammenkneifen oder verdrehen, mit den Ohren wackeln (Scherz xD)... Es ist faszinierend, was der Mensch alles so mit seinem Gesicht anstellen kann, da hat man als Autor wirklich große Auswahl, also nicht so schüchtern^^
Und auch die Beschreibungen allgemein: Das Wetter, die Umgebung, die handelnden Personen. Du als Autor/in hast allein deine Geschichte im Kopf, wir Leser haben nur das, was auf dem Papier steht (oder halt im Internet xd). Um uns das, was du dir vorstellst, uns nahezubringen, musst du auch unbedingt die Menschen und den Ort, an dem sie handeln, beschreiben. Dadurch wird deine Geschichte auch gleich viel lebendiger werden, trust me ;)

So, ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht mit meinem Kommi erschlagen, sondern konnte dir behilflich sein. Verlier bloß nicht den Mut! All diese Punkte kann man nämlich durch Übung verbessern - also immer fleißig weiterschreiben :) Und du wirst sehen, das geht schneller, als du vielleicht denkst. Die Idee hinter deiner Geschichte hat Potential, es wäre schade, wenn sie an Kommasetzung und alledem scheitert.
Ein letzter Tipp noch: Falls du noch keinen hast - und davon gehe ich mal aus^^' - such dir einen Betaleser oder eine Betaleserin, die/der deinen Text liest, bevor du ihn veröffentlichst und dir Tipps bezüglich Rechtschreibung, Grammatil, Ausdruck usw. geben kann. Und ein Rechtschreibprogramm könnte auch nicht schaden ;)

Ich freue mich auf dein nächstes Kapitel!