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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

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Kapitel 1 - Alte Bekannte

Kapitel 1
 

Ich sitze in meinem Zimmer und merke, wie schnell die letzten Tage und Wochen vergangen waren. Es gibt keine Worte dafür, wie sehr ich mich freue, im September wieder nach Hogwarts zu gehen. Als ich mich in meinem kleinen Zimmer umsehe, merke ich, dass ich mich nie irgendwo wohler gefühlt habe, als im Schloss. Wieder denke ich an den Tag zurück, an dem ich am Strand überrascht wurde.
 

Als ich mich umgedreht hatte, stand niemand geringeres als Minerva McGonagall vor mir. Über meine anfängliche Panik, musste ich jetzt im Nachhinein lachen. Die Monate auf der Flucht haben mich vorsichtig gemacht und bis heute kann ich diesen Schutzmechanismus, bei jeder kleinen Bedrohung den Zauberstab zu ziehen, nicht ablegen.

„Nana, Miss Granger, Sie wollen mich doch nicht etwa Schocken?“, fragte die alte Hexe und hob beschwichtigend, aber dennoch lachend, die Hände. Sie wusste, dass ich eine der besten, wenn nicht sogar DIE beste Hexe des Jahrhunderts war. Und sie wusste auch von meinen Eigenarten, die ich mir im Laufe der Kriegszeit angeeignet hatte.

„Aber natürlich nicht Professor McGonagall, aber Vorsicht ist das oberste Gebot, für ein langes Leben“, sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Meine Hand um den Zauberstab entspannte sich allmählich. Ein paar Sekunden starrten wir uns an, bis wir in ein ausgelassenes Lachen fielen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mit meiner ehemaligen Professorin so ungezwungen umgehen würde, obwohl Professor McGonagall immer meine Lieblingslehrerin war. Doch meiner Moral und Erziehung widerstrebte es, das man jemals freundschaftlich mit Vorgesetzten umging. Doch die dunkle Zeit, als Voldemort herrschte, hat alle zusammengeschweißt. Und so kam es, dass aus mir und meiner ehemaligen Lehrerin richtig gute Freunde wurden.

„Minerva, was verschafft mir die Ehre, dich heute hier anzutreffen?“

„Ich wollte mit dir reden. Darüber, wie du dir deine Zukunft vorstellst, ganz besonders in beruflicher Hinsicht“, entgegnete die Angesprochene.

„Dann lass uns doch ein Stück gehen“, sagte ich und drehte mich einladend in die Richtung, in die ich ursprünglich gehen wollte und machte Minerva somit den Weg frei. „Vielleicht finden wir ja ein gemütliches Plätzchen für uns. Ich glaube bald regnet es“, sagte ich, während ich zum Himmel hinauf sah, der sich bereits dunkelgrau verfärbte.

„Das ist eine gute Idee, aber was habe ich auch anderes von dir erwartet, Jahrgangsbeste?“

Ich musste mir ein Lachen unterdrücken. Minerva war heute noch stolz auf mich, dass ich eine der besten Schülerinnen war, die Hogwarts in den letzten hundert Jahren besucht hatte. Obwohl ich das letzte Schuljahr nie besucht habe und somit streng genommen keinen Abschluss habe, wussten doch sehr wohl alle in der Zauberwelt, wer ich war und was ich konnte.
 

Minerva und ich liefen ein paar Minuten schweigend nebeneinander her, bis wir zu einer kleinen Höhle kamen, in der ein alter Baumstamm lag. Sie war mit Algen und Moos bedeckt und roch streng nach Salzwasser. Da es ziemlich kühl war, beschwor ich eine kleine Flamme hinauf und ließ sie in die Mitte der Höhle schweben. Wir setzten uns auf den Baumstamm vor die Flamme und wärmten uns auf, da wir uns gerade so vor dem abrupt einsetzenden Regen in Sicherheit gebracht hatten.

Minerva schaute mir tief in die Augen, bevor sie zu sprechen begann, „Hermine, wie hast du dir deine Zukunft vorgestellt?“

Darüber hatte ich mir gar keine großen Gedanken gemacht.

Durch meinen Einsatz gegen den dunklen Lord habe ich mir durchaus einen Ruf erarbeitet.

‚Die muggelgeborene Hexe, die dem jungen, der lebt, wahrscheinlich am meisten geholfen hat, die Schreckensherrschaft von Voldemort zu beenden‘

Klar hätte ich fast jeden Job haben können, den ich gewollt hätte. Aber das war mir zu einfach.

Harry und Ron wurden Auroren, so wie sie es sich immer gewünscht hatten, und das sogar ohne Abschluss. Die beiden hatten es sich schon immer leicht gemacht.

Doch sowas wollte ich nicht. Ich wollte nicht für das Ministerium arbeiten. Nach verhexten Muggelgegenständen fahnden oder einen minderjährigen Zauberer, der außerhalb der Schule gezaubert hatte, ermahnen. Ich wollte nicht die Gedächtnisse der Muggel verändern müssen, weil ein fliegendes Auto am Himmel zu sehen war.

Nein, genau genommen, wusste ich einfach noch nicht, was ich wollte.

Die letzten Jahre hatte ich mir die Zeit damit vertrieben, dass ich durch die Welt gereist bin. Ich hatte genügend Nahtoderfahrungen gemacht, sodass ich das Leben jetzt zu schätzen wusste. Deshalb genoss ich es in vollen Zügen. Ich bereiste jeden der sieben Kontinente, hatte fast jede Kultur der Welt besucht und fast alle Weltwunder gesehen. Zur chinesischen Mauer würde ich auch noch kommen, das nahm ich mir fest vor.

Doch jetzt, mit zweiundzwanzig Jahren, musste ich mir ernsthafte Gedanken darüber machen, was ich im Leben eigentlich wollte.

Ich wollte einen Mann und eine Familie, das war klar, aber wo sollte mein Weg mich beruflich hinführen? Wobei die Sache mit dem Mann und den Kindern bisher auch ziemlich aussichtslos war. Ich bin zweiundzwanzig und lebe noch immer bei meinen Eltern, hatte nur zwei feste Freunde in meinem Leben gehabt, Viktor und Ron, und seit gefühlten hundert Jahren keinen Sex mehr. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als nach der Arbeit nach Hause zu kommen und dort mit offenen Armen, von meinem geliebten Ehemann empfangen zu werden.

„Dann fangen wir mal an, die Liste bei Punkt 1 abzuarbeiten“, dachte ich, mir ein Lächeln verkneifend,„Erstmal einen Job.“
 

„Ich weiß es nicht, Minerva. Mir ist bewusst, dass ich langsam an so etwas wie eine beständige Zukunft denken sollte, aber bisher hat das einfach nicht attraktiv für mich geklungen. Aber wieso fragst du überhaupt?“

„Weil ich dir ein Angebot machen möchte.“

Das traf mich unvorbereitet. Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Was für ein Angebot, Minerva? Ich dachte Hogwarts würde nicht mehr als Schule eröffnet werden?“, fragte ich erstaunt.

Ich war mir nicht sicher, ob ich jetzt schon entscheiden wollte, wie ich meine Zukunft gestaltete. Unsicher rutschte ich auf dem Baumstamm hin und her.

„Das stimmt auch, meine Liebe. Seit dem Krieg hat sich viel verändert. Viele Familien sind weggezogen, um aus England und somit vor Voldemort zu fliehen und sind nie wieder zurückgekommen. Andere, traurigere Seelen, sind leider umgekommen, sodass es kaum noch Zauberernachwuchs gibt. Es lohnt sich einfach nicht eine so große Schule für ein paar Schüler wieder zu eröffnen. Doch ich als Schulleiterin, fühle mich den übriggebliebenen verpflichtet. Sie sollen eine ebenso gute Ausbildung bekommen, wie der Rest der Zauberwelt. Deshalb, wird aus Hogwarts eine Universität gemacht. An der sowohl ihr älteren Schüler die Möglichkeit habt zu studieren, als auch die jüngeren ihre ganz normale Zauberergrundausbildung absolvieren können.“, antwortete McGonagall.

„Minerva, das ist eine tolle Idee!“, rief ich begeistert aus.

Die alte Hexe wurde rot und schaute auf ihre knöchrigen Finger.

„Danke Hermine, das schmeichelt mir sehr. Ich hatte mir vielleicht gedacht, dass du, naja, natürlich nur, wenn du Lust dazu hast. Was sagst du zu einem Studium in Hogwarts?“

Ich war sprachlos. Studieren? Daran hatte ich nie gedacht. Mit so etwas belanglosem hatte ich mich bisher nicht aufgehalten, aber jetzt kam mir die Idee zu studieren erstaunlich interessant vor.

Was liebe ich denn mehr, als Bücher zu verschlingen und mich weiterzubilden? Nichts! Und was ich danach machen wollen würde, könnte ich mir immer noch überlegen.

Aber so eine Perspektive und ein Ziel, auf das ich hinarbeiten konnte, hatte mir in meinem Leben gefehlt. Bis jetzt.

„Minerva, ich würde wirklich liebend gern….“

Die alte Hexe hob, deutlich angespannt, die Hand, um mich zu unterbrechen.

„Warte Hermine, ich habe dir noch nicht mein komplettes Angebot unterbreitet. Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich habe mir gedacht, dass du Zaubertränke studierst und deinen Meister darin machst. Des Weiteren habe ich schon einen Job in Aussicht für dich nach dem Studium. Das St. Mungos braucht in 6 Jahren eine neue Leiterin der Heilung, da die jetzige Leitung, Fr. Abbigal Narrow, dann in Rente geht. Wird mit ihren 125 Jahren auch langsam Zeit, wenn du mich fragst. Wenn du also deinen Meister in Zaubertränken in 6 Jahren in der Tasche hast, würdest du neue Leitung werden.“

Jetzt war ich wirklich komplett sprachlos. Ich fuhr mir durch meine widerspenstigen Locken. Leiterin im St. Mungos? Wollte ich das? Ja, ich wollte nichts sehnlicher als Menschen helfen. Das war ein Charakterzug an mir, den ich nicht ignorieren konnte. Doch war ich wirklich bereit Leiterin eines Krankenhauses zu werden?
 

Plötzlich musste ich laut anfangen zu lachen. Ich merkte, wie Minerva stutze und verunsichert wurde.

„Minerva, du solltest wirklich weniger im Schulleiterbüro mit Dumbledore zusammen sein, das tut dir nicht gut. Du heckst genauso hinterhältige Pläne aus, wie Albus“, brachte ich gerade noch raus, ehe eine weitere Welle der Heiterkeit mich übermannte. „Das ist doch seine Idee, oder nicht?“

„Albus ist ein netter Gesprächspartner“, rief McGonagall empört. „Und ja, es war seine Idee. Zumindest der Teil, in dem du studieren solltest. Über den zweiten Teil habe ich mir meinen Kopf zerbrochen“

Doch als sie in das vor Lachen tränenüberströmte Gesicht von mir blickte, musste auch sie anfangen zu lachen.

„Ja ich werde es machen, Minerva. Ich werde Zaubertränke studieren. Dieses Fach hat mich neben Arithmatik schon immer am meisten fasziniert. Die Stelle der Leitung des St. Mungos möchte ich aber erstmal doch lieber ablehnen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich schon bereit dafür bin, so eine große Verantwortung zu tragen“, schmunzelte ich, als ich mich langsam wieder gefangen hatte.„Ich würde aber gerne die 6 Jahre während des Studiums im St. Mungos arbeiten und mir die Stelle so verdienen. Ins gemachte Nest setze ich mich nicht gerne, das weißt du.“, sagte ich, als ich mir eine letzte Träne aus dem Augenwinkel wischte.

„Wie ich erwartet hatte, eine sehr weise Entscheidung von dir. Hermine du bist so unglaublich klug.

Diesen Vorschlag nehme ich an. Ich freue mich sehr, dass du uns mit deiner Anwesenheit ab September bereicherst.“, meinte die Professorin liebevoll.
 

Ich muss lachen, wenn ich daran denke, wie empört Minerva gewesen war, als ich die Sache mit Albus ansprach. Ab September werde ich Studentin in Hogwarts sein. Endlich habe ich wieder ein Ziel vor Augen, das ich mit der altbekannten ‚herminischen‘ Leidenschaft erreichen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2014-11-11T20:14:35+00:00 11.11.2014 21:14
Ein super Anfang für eine FF.

Ich hoffe, dass es eine FF wird, den es ist schon abgeschlossen und Severus war noch gar nicht dabei.

Klasse geschrieben.

Lg
Omama63
Antwort von:  Affodillbluete
13.11.2014 20:33
Hey :)
Vielen Dank für deine Review.
Der Prolog ist noch nicht freigeschaltet, also hast du noch gar nicht alles gelesen :)
Ein neues Kapitel hab ich heute auch hochgeladen, wird auch noch geprüft.

Ja es wird eine richtige FF sie ist 56 Kapitel lang & keine Sorge, Severus spielt natürlich auch eine Rolle :)

Liebe Grüße
Mrs C Snape


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