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Suche nach der magischen Seife

von

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Womit spielte man Fußball, wenn man keinen Fußball besaß? Na, mit Corporal Levis Kernseife. Als Sasha mit voller Wucht gegen das glitschige Etwas trat, zerbrach es in zwei Teile und fiel in den Matsch. Wie erklärte man einem Sauberkeitsfanatiker, dass seine Seife dreckig war? Am besten gar nicht. Connie wusch ein Stückchen in einem Wasserkrug, Sasha versuchte, den Dreck am Gras abzuschmieren.

„Großer Gott, Connie! Die Pferde wollen das noch trinken!“, rief das Mädchen bestürzt und warf das Wasser um, bevor jemand auf die Idee kam, es den Tieren zu geben.

„Ganz klasse! Womit soll ich jetzt die Seife waschen?“

Mal wieder dachte keiner der beiden nach. Jetzt mussten sie überlegen, wie sie Levi erklärten, dass er sich heute nur mit Wasser waschen konnte.
 

Endlich durfte er nach dem harten Training duschen, dachte sich der Corporal. Doch bereits im Umkleideraum erlebte er eine unangenehme Überraschung, als Connie ihm zwei dreckige Klumpen in die Hände drückte, die zuvor als Fußball missbraucht wurden.

„Was ist das?“

„Das ist Ihre Seife, Corporal“, bemerkte der Soldat kleinlaut und sauste so schnell wie möglich weg, bevor er Ärger bekam.

Während Levi verzweifelt überlegte, wie er sich nun waschen könnte, standen alle anderen bereits in ihren Duschkabinen und ließen das warme Wasser laufen. Dem Corporal blieb wohl keine andere Wahl – er musste jemanden nach einem Stück Seife fragen. Das hatte man davon, wenn man seine eigene verlieh.

Zuerst fragte er den Kommandanten, auf ihn konnte man sich in schwierigen Situationen immer verlassen.

„Erwin, hast du ein Stück Seife für mich?“, fragte er.

„So, du willst also Seife?“

Ein verschmitztes Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit, während er Levi in seine Kabine lockte und ihm die Hand ausstreckte. Bevor dieser das Stück Seife greifen konnte, fiel es zu Boden.

„Wie ungeschickte von mir“, lächelte Erwin. „Jetzt musst du sie aufheben.“

Grimmig blickte Levi nach unten. Der Trick war mehr als alt. „Heb du sie auf!“

„Du bist näher am Boden als ich. Wäre es nicht logischer, wenn du sie aufhebst?“

Lässig lehnte sich Erwin gegen die Fliesenwand, doch der Corporal drehte sich sofort wieder um. Dann fragte er eben wen anders. Gleich nebenan klopfte er und bat um ein Stück Kernseife.

„Mike, hast du-“

„Sag nichts!“ Mike öffnete seine Kabine, beugte sich zu Levi herunter und schnüffelte an ihm. „Ich vermute, du brauchst Seife.“

„Ja, richtig. Hast du welche?“

Er nickte. „Ja, aber ich brauch sie selber.“

Bevor Levi nochmals nachfragen konnte, sperrte er die Duschkabine wieder zu.

Auf niemanden konnte man sich verlassen, dachte er und ging weiter. Eren tat doch alles für seinen Corporal, fiel ihm gerade ein, also würde er ihm auch einen Gefallen tun, wenn er darum bat.

„Eren, hast du etwas Seife für mich?“

„Klar Corporal, fangen Sie!“

Ungeschickt warf der Junge die glitschige Seife über den Kabinenrand, doch mit Mühe konnte Levi sie auffangen. Etwas beunruhigend waren die dunklen Flecke, die er entdeckte, als er das Stück genau musterte. Woher diese kamen, wollte er gar nicht erst wissen. Schlimm genug, dass Eren sich damit wusch, er selbst berührte es auch noch mit seinen eigenen Fingern.

„Die Seife ist dafür da, dass du dich wäschst, nicht dass du sie dreckig machst. Wo kommen denn die ganzen Flecke her?“, rief der Corporal entrüstet.

„Ich hab mich nur damit gewaschen“, kam es aus der geschlossenen Kabine. Dass der Junge errötete, als Levi ihn ansprach, sah zum Glück keiner. Noch schlimmer wurde es, da er ihm nicht helfen konnte. In hohem Bogen bekam er die zurückgeworfene Seife an den Kopf.

„Behalt dein Drecksteil.“

Er lief weiter zur nächsten Kabine, die halb offen stand.

„Kannst du mir ein Stück Seife leihen?“

Erschrocken versteckte sich Armin hinter der Tür, atmete dann aber ausf als er sah, dass nur Levi vor seiner Dusche stand.

„Was bekomme ich dafür?“, fragte er fordernd.

Das klang dem Corporal zu berechnend. „Lass gut sein. Jean, hast du Seife?“

„Wieher!“, kam es als Antwort.

„Sehr witzig“, murrte Levi und lief genervt weiter.

Hinter sich ließ er Jean und Connie, die sich vor Lachen die Bäuche hielten und gegen die Wände schlugen.

Die nächsten, die er um ein Stück Seife bat, waren Bertholdt und Reiner. Der Kopf des Riesen ragte über den Kabinenrand und er drehte sich rot um, als er den nackten Corporal erblickte.

„Reiner, hast du-“ Er stockte. Sofort fiel ihm die Szene mit Erwin ein. „Vergiss es, du bist schwul.“

„Aber nicht schwul für Sie, Corporal.“

Levi beruhigte sich. „Kannst du mir Seife leihen?“

„Gern doch.“

Er lockte den Kleineren in seine Kabine und als dieser nach der Seife greifen wollte, fiel sie zu Boden. Nicht schon wieder!

„Wie ungeschickt von mir“, lächelte Reiner. „Bertholdt? Kannst du dem Corporal das Stück Seife aufheben?“

Augenverdrehend verließ Levi die Kabine. Die beiden konnte er nun auch vergessen. Bertholdt drehte die Dusche weiter auf, damit keiner sah, dass er noch mehr schwitzte als zuvor.
 

Von den Jungs gab es keinen, der dem armen Corporal ein Stück Seife leihen wollte, also musste er wohl oder übel bei den Mädchen nachfragen. So, wie er war, verließ er die Herrenduschen und betrat das Badezimmer der Damen.

„Hanji, hast du Seife?“, rief er zuerst, als er den Raum betrat.

„Was ist Seife?“, entgegnete sie und wickelte sich ein Handtuch um den Körper, bevor sie die Kabine verließ.

„Du bist doch jetzt fertig. Kannst du sie mir nicht leihen?“, hakte er nochmals bittend nach.

„Nein, ich hab mich nur mit Wasser gewaschen und das läuft bei euch auch.“

Vierauge war ein hoffnungsloser Fall. Levi musste froh sein, dass sie überhaupt duschte. Nach einer sinnlosen Diskussion, dass Wasser allein nicht reichte, um sauber zu werden, ging er weiter zur nächsten Kabine.

„Mikasa, hast du vielleicht Seife?“

Mit Schwung sprang die junge Dame hoch und hielt sich an der Tür fest, an der sie nun baumelte. Ihre schwarzen Haare klebten ihr im Gesicht.

„Bei Ihnen ist echt alles klein“, bemerkte sie kühl.

Ohne einen Kommentar ging er weiter. Wieder einmal Shorty gedisst! Mikasa grinste triumphierend, als er abzischte und sprang von der Tür herunter.

Wahrscheinlich war es sinnlos, Sasha zu fragen, doch er tat es trotzdem. Sie warf ihm einen gelblichen Klumpen über die Wand.

„Das ist eine Kartoffel!“, fiel Levi auf, als er das Teil genauer betrachtete.

Sie hatte Connie zigmal gesagt, der Corporal würde auf diesen billigen Trick nicht reinfallen, dennoch probierte sie es aus – vergeblich.

„Tut mir leid. Ich wollte Ihre Seife nicht kaputtmachen.“

„Lass gut sein“, meinte Levi nur genervter, als er zuvor schon war und ging weiter.

Mittlerweile waren nur noch Ymir und Krista übrig, die anderen Mädchen wollten ihm nichts leihen.

„Ymir, hast du ein Stück Seife?“

Unbeeindruckt lehnte sie sich an die Wand und betrachtete skeptisch den nackten Mann vor sich, als sie ihre Kabine weit öffnete.

„Ich steh auf Frauen.“

Levi verdrehte die Augen. „Ich will doch nur Seife.“

„Eines sage ich Ihnen. Spannen Sie bei Krista und ich töte Sie.“

„Ich frag nur-“

„Ich töte Sie.“

Diese Diskussion war zwecklos, dachte sich Levi. Ymir würde ihm keine Seife geben. Wahrscheinlich wusste sie noch nicht mal, was genau er überhaupt wollte.

„Krista, hast du vielleicht – autsch!“

Jemand warf ihm mit fest etwas gegen den Kopf, bevor er die nächste Kabine erreichte.

„Was soll der Scheiß“, rief er wütend, doch sein Blick richtete sich nun auf den Boden. Überglücklich bückte er sich und hob die Seife auf, die ihm zuvor eine Beule am Hinterkopf bereitete. Bevor Ymir mit weiteren Gegenständen warf, verließ er schnell die Frauenduschen und rannte zurück zu seiner Kabine im Badezimmer nebenan.
 

Endlich konnte er eine entspannte Dusche nehmen und musste sich keine Sorgen machen, wie er sich den Dreck von der Haut wusch, denn er besaß endlich wieder Seife. Doch als er den Hahn aufdrehte, kam nur kaltes Wasser heraus. Geschockt sprang er zurück und stellte schnell die Dusche wieder aus. Vor Schreck war ihm auch noch die Seife wieder heruntergefallen.

„Wer zum Teufel hat das warme Wasser abgestellt?“, rief er, während er sich herunterbeugte, um die Seife wieder aufzuheben.

„Gute Frage.“

Bevor Levi wieder aufstehen konnte, drang ihm eine bekannte Stimme ans Ohr und zwei Hände legten sich an seine Hüften. Oh Scheiße, dachte er sich nur und die nasse Seife glitt wieder durch seine Finger.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yuugii
2015-04-22T12:18:17+00:00 22.04.2015 14:18
Amüsante Geschichte, unser Sauberkeitsfanatiker hat's echt schwer! xD
Antwort von:  JCZoldyck
22.04.2015 16:12
Aber er hat draus gelernt.. xD
Danke :3
Von:  punkermietz
2014-12-29T17:22:01+00:00 29.12.2014 18:22
Hab dein Fic grad mal zur Arbeitsablenkung gelesen... sehr schön, hab mich köstlich amüsiert! Vor allem als Reiner die Seife für Bertholt hat fallen lassen xD
Von:  Goesha
2014-12-23T07:48:33+00:00 23.12.2014 08:48
Süße kleine Geschichte!
Hat in jedem Fall meine Laune erheblich gehoben ^-^


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