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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Ein Versprechen unter Saiyajins

Das Erste was ihm auffiel waren die geschlossenen Jalousien. Es war dunkel hier. Nur durch ein kleines Wandlicht zu seiner Linken konnte er die Möbel erkennen. Sein Kopf schwang zu seiner rechten Seite, in dem er ein Bett ausmachen konnte. Abwesend schloss er die Tür hinter sich, die wenig später mit einem Klicken einrastete.
 

Seine Muskeln waren angespannt. Er konnte das einfach immer noch nicht begreifen. Vor Monaten ging es ihm doch noch blendend. Und jetzt? Über Nacht erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit? Das war doch alles nur ein schlechter Scherz!
 

Als er den jüngeren Saiyajin entdeckte, fing Vegeta an zu zittern. Er lag eingewickelt in der Bettwäsche, hatte jedoch seine Arme darauf abgelegt und verzog immer wieder Mal sein Gesicht. Er schwitzte aus allen Poren. Das wohl an dem hohen Fieber lag.

Des weiteren hatte er selbst noch im Schlaf einige heftige Schmerzen, die ihn dazu anstachelten seine rechte Hand auf seine Brust zu legen und wie in rage an dieser Stelle zu zerren.
 

Herzkrank. Ein Virus. Unheilbar. - Drei Wörter, die das Leben des Saiyajin-Prinzen völlig aus den Bahnen warf.
 

„Scheiße.“, zischte er und fuhr mit seinen Händen durch sein schwarzes, aufrechtes Haar.
 

Hatte er nicht schon genug Sorgen? Erst mit Bulma und die Schwangerschaft und jetzt auch noch sein Erzrivale, der gerade vor ihm im Sterben lag. Das war einfach nicht fair!
 

„...Vegeta? Bist du's?“, schnappte er plötzlich diese Stimme auf und musste schwer schlucken, als er näher ans Bett trat, in der offenbar der Jüngere wieder wach geworden war.
 

Ob er ihn durch seine Anwesenheit geweckt hatte?
 

„Oh ja... du bist es.“, sagte Kakarott leise, ohne dabei seine Augen zu öffnen, „Kaum zu glauben... das ich noch deine Energie spüre. Bei...bei den anderen kann ich das irgendwie... nicht mehr.“
 

Vegeta wusste absolut nicht, was er darauf erwidern sollte. Die Situation war einfach so grotesk. So unwirklich.
 

„Ist Bulma auch da?“
 

Er nickte, doch besann sich darauf, dass er es ja nicht sah, auf Grund dessen, dass er immer noch die Augen geschlossen hielt.
 

„Ja.“
 

„Das ist gut.“, seufzte er und versuchte nun doch seine Lider zu öffnen.
 

Es gelang ihm nur sehr schwer, doch als er den Kopf zu dem Älteren umwandte, lächelte er so,... sorgenfrei. Wie konnte er das?
 

„Es... gibt keine schöne Aussichten für mich, oder?“
 

Wieder kam keine Antwort von ihm. Was hätte er auch sagen sollen?!
 

„Chichi sagt nie etwas, wenn sie... hier sitzt. Ich höre nur noch ihr Weinen...“
 

In Vegeta schnürte sich sein Hals zu. Seine schwarzen Opale waren nur noch auf den einzigen Vollblut-Saiyajin gerichtet, den es noch neben ihm gab.
 

„Geht es Bulma... gut?“, kam es von ihm und begann gleich darauf erneut, ohne eine Antwort ab zu warten, „Schade,... das ich... euer Kind... nicht mehr kennenlernen... kann.“
 

Auf Vegetas Stirn trat eine Ader hervor. Was sollte der Quatsch? Für Smalltalk hatte er schließlich keine Zeit mehr! Diese sorglosen Worte, brachten ihn einfach um den letzten Nerv.
 

„Willst du einfach so kampflos aufgeben? Ein Saiyajin stirbt nicht in einem Bett, Kakarott!“, stieß er wütend aus und ballte erneut seine Hände.
 

„Ach...Vegeta.“
 

„Sei still! Wir Saiyajins sterben nur im Kampf und lassen sich erst gar nicht von einer Krankheit besiegen!“
 

„Denkst du...“, plötzlich hustete er schwer, bevor er weitersprach, „... das ist mein Wunsch? Du weißt doch so gut wie ich, dass ich so... nicht gehen will.“
 

„Dann tu was dagegen!“
 

Eine Antwort blieb aus, da er wieder niedergeschlagen die Augen schloss.
 

„Ja, das kommt dir sehr gelegen, was?“, zischte er wütend, „Hast du meine Revanche vergessen?!“
 

„Aber nein...“, hauchte er kratzend aus seinem Hals.
 

„Dann mach endlich etwas dagegen!“, schrie er ihn schon fast an.
 

Plötzlich klopfte es leise an der Tür und er vernahm die Stimme von Piccolo.
 

„Sie denken... du gehst mir an die... Gurgel.“, lächelte er verschmilzt, doch Vegeta fand das alles andere als witzig.
 

Es war einfach nicht mehr mit an zu sehen, wie er sich auch noch über die gesamte Situation lustig machte. Er musste hier raus. Er konnte das nicht mit an sehen!
 

Er war schon gewollt, einfach so das Zimmer zu verlassen, als...
 

„Warte. Ich... ich hab's nicht so gemeint.“
 

Er hielt inne, wandte sich ihm aber nicht mehr zu.
 

„Sag mal,... Vegeta. Kannst du... mir ein Versprechen geben?“
 

„Wieso sollte ich?“
 

„Nun... ich hab dir schließlich auch mal eines abgenommen. Es ist... doch nur verständlich.“
 

Vegeta wusste von was er sprach. Was er damals von Kakarott verlangte hatte, als er das erste Mal Freezer gegenüberstand. Damals auf Namek. Ein dunkler Fleck, wenn es nach ihm ginge.

Er hatte ihn fast angefleht, Freezer zu erledigen und seine Rasse zu rächen.

Es war fast lächerlich, dass er jetzt darauf zurückkam.
 

„Und der wäre?“, entschied er sich klein bei zu geben.
 

Es war ruhig, bis ein erneutes Klopfen ins Zimmer schallte.

Er hörte Kakarott schwer schnaufen und wieder merkte er wie seine Aura regelrecht dahin schmolz.
 

„...musst sie beschützen.“, verstand er nur und wandte sich noch einmal zu dem Jüngeren um.
 

„Was?“
 

„Alle... Du wirst der Letzte sein, das... ist dir doch klar, oder? Vor allem, musst du deine Familie schützen und die meine. Son-Gohan ist stark, aber... es fehlt ihm... immer noch an Erfahrung.“
 

Hatte er sich verhört? Er konnte doch nicht, allen ernstes – wirklich alles einfach so hinnehmen und sogar seinem Erzrivalen die Verantwortung geben?! Das... das ging doch nicht!
 

„Die Erde... ist deine Heimat geworden. Das... weiß ich.“, sagte er nur schwach, „Ich... bin so froh,... dass Bulma jemanden gefunden hat,... den sie in so einer... schweren Phase... auffangen kann.“, hauchte er nur noch, bevor er wieder schwer schnaufte und seine Hand sich erneut krampfhaft an die Stelle seines Herzens legte, „Versprich es mir, Vegeta. Versprich mir... das du dich um sie kümmerst. Bitte.“
 

Er wollte widersprechen. Doch als er sah, wie ernst es dem Saiyajin war, konnte er es einfach nicht mehr.
 

„Ich verspreche es.“, sagte er dann laut und deutlich für ihn und verließ das Zimmer, ohne noch einmal zurück zu blicken.
 


 

Als die Tür aufging schnappte Bulma nach Luft und atmete unregelmäßig, als dann auch noch Vegeta heraus trat. Sie wollte schon zu ihm. Doch er beachtete sie gar nicht und schritt eilig an ihr vorbei.
 

„Vege-“
 

„Lass ihn. Ich glaube, er braucht erst einmal eine Auszeit für sich.“, hörte sie die Stimme von Piccolo und sie ließ ihren Prinzen gehen.
 

Vielleicht hatte er Recht. Gerade Vegeta schien das Schicksal seines Rivalen mitzunehmen und fast fortzureißen. Sie wusste genau, was in ihm nun vorging und am liebsten wäre sie ihm hinterher. Einfach nur, um bei ihm zu sein...
 

„Er scheint wach zu sein. Hoffentlich hat Vegeta ihm nicht zu viel abverlangt. Bulma?“, sagte Chichis Vater, „Wenn du willst, kannst du nun zu ihm.“
 

Sie reagierte etwas zu spät, da sie immer noch Vegetas Schritte auf der Treppe vernahm. Doch als Gyuumaou sie erneut ansprach, sah sie sich verwirrt um und nickte aber dann eifrig...
 

Leise schloss der Rinderteufel die Tür hinter der Blauhaarigen. Sie wusste im ersten Moment nicht, wohin sie schauen sollte. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn sie ihn so in Erinnerung behielt, wie er war. Als er noch gesund war. Aber andererseits, würde sie sich vermutlich Vorwürfe machen, wenn sie es nicht getan hätte.
 

„Son-Goku...“, hauchte sie leise und trat an sein Bett.
 

„B...Bulma?“
 

„Ja.“, schniefte sie langsam und wusste gar nicht wohin mit ihren Händen.
 

Sie legte diese dann einfach auf ihren Bauch, was ihren besten Freund aufsehen ließ.
 

„Wahnsinn...“, sagte er leise, „...so dick war Chichi,...aber nicht.“
 

„Charmant wie immer...“, versuchte sie zu lächeln, doch gelang es ihr nicht wirklich.
 

„Was...was wird es?“, hörte sie seine Frage und sie strich geistesabwesend darüber.
 

„Ein Junge.“
 

„Wie der Papa.“, hauchte er und sah ihr tief in die Augen, „Hey...wein' doch nicht. Ich...“, er brach ab und hustete.
 

Schnell hatte sich Bulma zu ihm aufs Bett gesetzt und strich ihm behutsam über seinen Arm.

Erst als er sich beruhigt hatte, fing er wieder seine Worte auf.
 

„Ich... hab mich... in ihm... getäuscht. Er ist doch... ein feiner Kerl.“, lächelte Son-Goku.
 

„Ja,...das ist er.“, hauchte sie zurück.
 

Sie bemerkte seinen Blick auf ihren runden Bauch und nahm eine Hand hoch.
 

„Darf ich?“, fragte er heiser.
 

Sie nickte nur, als sie verstand was er wollte und keinen Moment später lag seine glühende Hand auf ihrem Bauch. Trotz dessen, dass sie wusste, das Saiyajins eine weit aus höhere Körpertemperatur hatten, war seine Wärme, nichts dagegen. Es war wie eine heiße Glut, die nicht zu Ende glühen wollte.
 

„Hast du... schon einen Namen?“
 

Sie schüttelte den Kopf und er ließ wieder von ihrem Bauch ab.
 

„Egal... was für einen. Er wird bestimmt,... so stark wie sein Vater. Wenn nicht noch stärker.“, lächelte er und auch Bulma musste es diesmal einfach erwidern.
 


 

Völlig ins sich gekehrt saß Vegeta im Freien, an einem kleinen See. Hinter ihm waren die vielen Stimmen der anderen zu hören, die nach und nach hier eingetrudelt waren. Wenn er nicht so in Gedanken gewesen wäre, dann hätte er mal einen Blick riskieren können. Doch allein schon die Stimme des Schwächling, hielt ihn davon ab.

Er wollte hier und heute keinen Streit anfangen.
 

Er sah hoch zu einem Fenster und bemerkte die Aura der Blauhaarigen. Sie war wohl gerade bei ihm. Er seufzte. Er hatte nicht gerade einen sauberen Abgang hingelegt. Er hätte sie vielleicht beachten sollen, aber dafür war er im Moment nicht im Stande.
 

Immer noch kreisten seine Gedanken, um das Versprechen, dass er Kakarott geben musste. Er hätte es eigentlich gar nicht aussprechen müssen. Er hätte es sowieso getan. Vermutlich.
 

„Man, wo bleibt denn Son-Gohan nur?!“, hörte er die aufgeregte Stimme des Glatzkopfes.
 

„Beruhig dich, Kuririn. Er wird schon rechtzeitig wieder da sein.“, erwiderte ein anderer.
 

„Tenshinhan hat Recht. Das wäre doch gelacht, wenn die magischen Bohnen nicht helfen würden!“
 

Die hatten absolut nichts kapiert, gestand sich Vegeta ein. Selbst er, wusste, das die magischen Bohnen nur Verletzungen heilten, aber keine Krankheiten. Und die Dragonballs konnten sie schließlich auch vergessen. Zumal Kakarott schon einmal gestorben war und zum anderen, da er dann auf natürlichem Wege ins Jenseits ging.
 

Aber die Menschen hofften und glaubten zu sehr an das Gute. Das würde sich wohl nie ändern.
 

In diesem Moment spürte er Bulmas Aura aus dem Zimmer gehen und einige Minuten später trat sie aus dem Haus. Er wandte sich zu ihr um.

Erst war er irritiert, da sie eine ihm unbekannte Jacke an hatte und noch eine weitere in der Hand hielt.

Doch als sie auf ihn zuging, die anderen ignorierend, wurde ihm schon klar, für wen die andere Jacke bestimmt war. Er grinste leicht, doch ließ sich nichts anmerken, als sie bei ihm ankam.
 

„Hier.“, sagte sie, und wollte ihm diese geben, doch er lehnte ab.
 

„Mir ist nicht kalt.“
 

„Dann halt nicht.“, seufzte sie und stand einfach neben ihm, wohl nicht wissend, was sie mit sich anfangen sollte.
 

Er sah zu ihr und bemerkte ihren verschleierten Blick.
 

„Alles okay?“
 

„Mhm.“, sagte sie zuerst, doch knickte danach ein, „Geht so.“
 

„Hey Bulma!“, hörte er diesen Schwachmat rufen und er knurrte leise.
 

Er sah, wie sie sich abwenden wollte. In ihm brodelte es und es gelang ihm nicht, diese Gefühle zu unterdrücken.
 

„Kannst du hier bleiben?“, rutschte es aus ihm heraus und er merkte ihren Blick auf seinen Rücken.
 

Er hätte sich Ohrfeigen können. So wollte er es ganz bestimmt nicht sagen. Was würde sie nur von ihm denken? Doch ihre Antwort fiel anders aus, als er gedacht hatte.
 

„Aber natürlich.“, konnte er augenblicklich aus ihrem Mund verstehen und atmete erleichtert aus.
 

Sie nahm die Jacke, die sie noch in der Hand hielt und legte sich diese als Unterlage, neben ihn auf den Boden. Sekunden später saß sie an seiner Seite und er merkte wie diese Anspannung von seiner Seele fiel und er sich wieder ganz und gar seinen Gedanken hingab.
 

Kakarott täuschte sich. Die Erde war nicht seine Heimat. Das würde sie auch nie sein.

Aber... Er sah im Augenwinkel zur Blauhaarigen und musste wissendlich lächeln. Sie war seine Heimat, weswegen er dieses Versprechen einhalten würde. Egal, zu was für einen Preis.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cessy
2014-12-23T22:48:23+00:00 23.12.2014 23:48
"Kakarott täuschte sich. Die Erde war nicht seine Heimat. Das würde sie auch nie sein. Aber... Er sah im Augenwinkel zur Blauhaarigen und musste wissendlich lächeln. Sie war seine Heimat, weswegen er dieses Versprechen einhalten würde. Egal, zu was für einen Preis." PURE GÄNSEHAUT!!! <3 Einfach wunderschön!!! <3 <3 <3 Ich liebe deine Fanfic einfach abgöttisch!!!


Antwort von: KatieBell
24.12.2014 00:57
Haha :D
Danke für dein tolles Review :*

Lg KatieBell :3


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