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Reality

Almost perfect?
von

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Freetime

Perfekt. Alles war perfekt. Dachte ich.


Seid etwa einem Jahr wohnten wir nun gemeinsam- eine Band WG. Es hatte nur Vorteile. Der Proberaum war nur einen Katzensprung entfernt und auch zu unserer Lieblingsbar waren es nur einige Minuten.
 

Ich saß nun schon seid etwa einer Stunde in der Küche, rauchte die dritte Zigarette und genoss die Ruhe.

Wochenende.

Endlich mal zwei Tage nichts tun. Keine Proben, keine Interviews, keine Fototermine und keine Konzerte. Aufseufzend lehnte ich mich im Stuhl zurück und lauschte den leisen Schritten die mir verrieten, dass ich gleich Gesellschaft bekommen sollte. Ein gähnender Daisuke tappte in die Küche.

„Morgen…“ nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und nahm sich eine Tasse aus dem Schrank um sich einen Kaffee zu gönnen und sich zu mir zu setzen. „Was ist für heute geplant?“ fragte er dann und sah mich müde an. „Hm..“ zuckte ich mit den Schultern und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. „Weiß nicht, wie wäre es mit Nichts?“


In Daisukes Gesicht formte sich ein breites Grinsen. „Du Langweiler!“ lachte er und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. „Mensch Kyo, wir haben frei! Das heißt feiern, mal was trinken, die freie Zeit genießen!“ mit diesen Worten schob er die Tasse von sich, stand auf, schob die Vorhänge zur Seite und riss das Küchenfenster auf durch das sogleich die Morgensonne fiel. Ich verzog mein Gesicht. „Hell…“ murrte ich nur und rutschte mit meinem Stuhl etwa einen Meter zur Seite um der Sonne auszuweichen. 
„Seid wann gehörst du zu den Vampiren?“ scherzte Daisuke und wuschele mir durch die Haare. „Also ich bin für feiern!“ gab er nun beschließend von sich.

So verlief der Morgen weiter. Nach und nach wurden auch die anderen wach, mehr oder weniger gemeinsam wurde dann beschlossen dass es also am Abend in unserer Lieblingsbar gehen sollte. Der weitere Tag verlief ruhig, die einen saßen auf der Couch und sahen Fern- die anderen vertrieben sich die Zeit mit shoppen in der Stadt. Ich bevorzugte das Sitzen an meinem Schreibtisch um Lyrics zu schreiben.

Perfekt, wie gesagt.

Als es dann langsam auf den Abend zuging beschloss ich auch mich dem Wuseln in der Wohnung anzuschließen und mich fertig zu machen. Es war wie immer, jeder wollte ins Bad, Toshiya äußerte hysterisch wie wenig er doch zum Anziehen hatte, Daisuke nutzte mittlerweile die Küche um sich zu ‚schminken’ da das kleine Bad überfüllt war, Kaoru tränkte sich förmlich in seinem neuen Parfüm sodass die ganze Wohnung danach roch und Shinya stand vor seinem Kleiderschrank und zog ein Outfit nach dem anderen an da er sich nicht entscheiden konnte. Wie kleine Kinder. Innerlich Grinsend zog ich mich um und wartete dann ab bis alle soweit fertig waren um selbst nochmal das Bad zu nutzen.

Gefühlte zwei Stunden später machten wir uns dann auf den Weg. Alle waren mehr als gut gelaunt, sie scherzten, lachten und freuten sich auf einen unbeschwerten Abend. Auch ich war mittlerweile soweit von der Idee überzeugt das ich mich tatsächlich freute mal wieder raus zu kommen ohne das es mit Arbeit verbunden war. Wir steuerten unseren Stammtisch an und sogleich nahm ein Kellner unsere Bestellung auf. Es war ein lustiger Abend. Wir gönnten uns ein Drink nach dem anderen und mit der Zeit wurde die Stimmung immer ausgelassener.

„Ich muss mal eine Rauchen, kommt wer mit?“ fragte ich dann nach einer ganzen Weile. Ein Nicken von Kaoru war die Antwort und wir begaben uns an die frische Luft. Genüsslich zog ich an meiner Zigarette und sah in den Sternenhimmel, hier draußen merkte ich dann doch den ein oder anderen Drink.

„Ach ja.“ seufzte Kaoru und lehnte sich gegen eine Mauer vor der Bar um sich eine Zigarette anzuzünden. „Ich weiß nicht wieviele Drinks ich noch vertrage, die scheinen da drin kein Ende zu finden.“ sagte er schmunzelnd. „Das ist wahr, ich weiß auch nicht seid wann die so viel vertragen.“ antwortete ich ihm. Kaoru sah mich an. „Und? Bei dir alles klar? Du schienst heute morgen ja noch nicht so überzeugt von der Idee hier.“ „Hmm.“ machte ich und zog erneut an meiner Zigarette. „Doch, mittlerweile habe ich Gefallen daran gefunden.“

So standen wir da, unterhielten uns und rauchten. Nach einer Weile beschloss Kaoru wieder hineinzugehen da es ihm langsam kühl wurde. „Bis gleich!“ verabschiedete er sich und verschwand wieder in der Bar. Ich zückte meine Zigarettenschachtel aus der Jackentasche, zündete mir noch eine an und ließ meinen Blick ins Leere schweifen. Wenig später schreckte ich zusammen als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

Everything's different

Ich fuhr herum um zu sehen wer es war, war mir sicher das es einer von den Anderen war um mich zu fragen wann ich wieder zu ihnen stoßen würde.

Doch falsch gedacht.

Ein fremdes Gesicht sah mir tief in die Augen.
 

„Hallo mein Freund.“ sagte er ruhig und sein Griff wurde fester. Mein Blick wurde skeptisch. „Wer bist du und was willst du?“

„Wer ich bin ist unwichtig, aber ich weiß wer du bist, du bist mein Schlüssel zu sehr viel Geld mein Lieber.“ Mittlerweile Unsicher versuchte ich seiner Hand auf meiner Schulter auszuweichen doch das bewirkte das sein Blick durchdringender wurde und er nun die zweite Hand dazukam um mich an der Wand zu fixieren. „Was soll das? Ich kenne dich nicht, also lass mich gefälligst in Ruhe!“ Meine Stimme wurde patziger und ich versuchte mich von ihm zu lösen.

„Na, na! Ich tu dir doch nichts!“ Grinste der Unbekannte nun und im Licht der Straßenlaterne konnte ich nun eine auffällige Narbe auf seiner Wange erkennen. Seine Haare waren zerzaust, schwarz und etwa Schulterlang. Wer zur Hölle war das?

„Hör mal zu, ich hab keine Lust auf sowas, klar?!“ Ich schlug seine Hände weg und wollte wieder in die Bar zurück. Doch ein zweiter Unbekannter Versperrte mir den Weg ins Innere. „Lasst den Scheiß!“ stieß ich nun wütend aus und schob den Kerl zur Seite, was jedoch ein Fehler war. Mit einem mal packte er mich und zog mich mit sich in den Hinterhof der Bar. „Verflucht nochmal nimm deine Finger von mir!“ Ich protestierte nun lautstark, mehr aus der Hoffnung es würde Jemand mitbekommen. Doch Nichts. Fast schon verzweifelt wehrte ich mich gegen den festen Griff und ehe ich mich losreißen konnte traf mich etwas Hartes am Kopf und ich ging zu Boden. Lediglich ein „Endlich Ruhe, los, pack ihn ins Auto wir müssen hier weg!“ vernahm ich noch ehe es schwarz um mich wurde.
 

Das Auto der Unbekannten verließ rasant den Hof und raste durch die nächtlichen Straßen, hinaus aus der Stadt.

Noch hatte es keiner der anderen Bandkollegen mitbekommen, sie saßen noch in der Bar und betranken ausgelassen ihre freien Tage.

Erst nach einer ganzen Weile wurde Kaoru nach einem Blick auf sein Handy skeptisch. „Sagt mal, wie viele Zigaretten will Kyo eigentlich noch rauchen ehe er wiederkommt?“ fragte er in die Runde und sah die anderen an. „Er ist nun schon seid über einer halben Stunde da draußen.“ fügte er hinzu und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche. „Ja ist schon seltsam…“ stimmte Daisuke dann zu und auch die Anderen begannen sich suchend in der Bar umzusehen. „Ich werd mal nach ihm sehen.“ mit diesen Worten stand Kaoru auf und machte sich auf den Weg nach Draußen. Doch dort fand er keinen Sänger vor. „Kyo?“ fragte er mehr zu sich selbst und ging über den Platz vor der Bar. Nichts. Er suchte weiter, lief über den Parkplatz, warf einen Blick in die angrenzenden Straßen, doch keine Spur von Kyo. Nun wurde er doch langsam unruhig, mit schnellem Schritt ging er zurück um den Rest der Band darüber zu informieren.

„Wie weg?!“ kam es von Toshiya. „Er kann doch nicht einfach verschwinden!“. „Vielleicht ist er schon nach Hause, hat er die Drinks vielleicht nicht vertragen?“ entgegnete Shinya dann und musterte die verwirrte Runde. „Dann hätte er doch was gesagt, er ist zwar manchmal seltsam aber einfach abhauen? Das passt nicht zu ihm Leute.“ merkte Daisuke an und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich ruf ihn mal an.“ mit diesen Worten tippte er Kyos Nummer in sein Handy und wartete auf das Freizeichen. Doch Niemand ging ans Handy. „Er geht nicht ran…“ murmelte er und legte das Handy vor sich auf den Tisch. „Ich schlage vor wir bezahlen und schauen ob er zu Hause ist.“ sagte Kaoru dann entschlossen und winkte den Kellner zu sich. Wenig später hatten sie die Bar verlassen und trafen nur wenige Minuten später in der Wohnung ein. Doch auch dort herrschte Totenstille. Keine Anzeichen das Kyo sich hier befand.

„Das gibts doch nicht! Wo ist der denn?!“ Daisuke wurde merklich unsicherer und versuchte erneut den Sänger zu erreichen. Nichts, nur endloses Klingeln. Aufgeregt ging Kaoru im Wohnzimmer auf und ab. „Ihm wird doch nichts passiert sein?!“ warf er unsicher in die Runde. „Jetzt mal mal nicht den Teufel an die Wand Kaoru, er wird schon wieder auftauchen!“ mischte sich Shinya ein, der am Fenster stand und die Straße vor der Wohnung beobachtete. Daisuke versuchte noch immer den Verschwundenen zu erreichen, doch egal wie oft er es versuchte, es hob Niemand ab. „Verdammt! Das ist nicht normal!“ sorgenvoll ließ sich Kaoru nun auf den Sessel fallen und atmete unruhig aus. „Das ist nicht Kyo!“ bestärkte er seine Worte und sah die anderen hilfesuchend an. „Lasst uns nach ihm suchen!“ „Ihn suchen? Wie wäre es wenn wir erstmal warten? Vielleicht taucht er tatsächlich gleich auf. Immerhin ist er Erwachsen und kann selbst auf sich aufpassen.“ versuchte Toshiya den Leader zu beruhigen. Nicht wirklich überzeugt gab er schließlich nach. „Okay, wir warten noch eine Stunde, wenn er bis dahin nicht aufgetaucht ist oder sich gemeldet hat suchen wir ihn.“ Ein einstimmiges Nicken war die Antwort.
 

Langsam kam ich wieder zu mir. Mein Kopf tat schrecklich weh als ich langsam die Augen öffnete und mich benommen umsah. Wo war ich? Ich wollte meine Hand an die schmerzende Stirn legen doch ich konnte sie nicht bewegen. Verwirrt blinzelte ich und musste feststellen das meine Hände fest an einen Stuhl fixiert waren. Sofort war ich wieder wach und rüttelte an den Seilen und musste nun auch feststellen das auch meine Füße gefesselt waren. „Was soll der Scheiß?!“ zischte ich uns ließ meinen Blick durch den Raum wandern. Mit einem mal blieb Dieser an jenem Kerl hängen, der mich vor der Bar angesprochen hatte. Er saß gemütlich in einem Sessel und beobachtete mich. „Na, wach?“ fragte er schmunzelnd und stand auf. „Arschloch!“ brachte ich nur heraus. „Hallo! Wer wird denn hier so unfreundlich?“ er kam grinsend auf mich zu und strich mit seinem Finger über meine Wange. Wütend sah ich ihm ins Gesicht. „Was zur Hölle willst du von mir?“ Immer wieder versuchte ich den Kopf zu drehen um seinen Berührungen zu entweichen. Vergebens. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mich durchdringend an. „Pass mal auf mein Kleiner, du bist jetzt bei mir und ich werde dich solange behalten, bis deine Freunde das tun was ich möchte. Bis dahin aber, werden wir noch sehr viel Spaß haben, das verspreche ich dir!“ erneut formte sich auf seinem Gesicht ein breites Grinsen. Er ließ von mir ab, ging zurück zu seinem Sessel und ließ sich in Diesen fallen. In mir wuchs die Wut gegen diesen Menschen. Was sollte das alles?

Was meinte er mit //…bis sie tun was ich möchte.// ?

Langsam ließ ich meinen Blick weiter durch den Raum wandern. Er war gepflegt, groß, jedoch stand lediglich der Stuhl auf dem ich saß und der Sessel meines Gegenübers darin. Die Wände waren in einem hellen weiß gestrichen. Wo war ich hier? Der Blick aus dem Fenster ließ mich nichts erkennen da es noch immer dunkel war. Ob die Anderen mein Verschwinden schon bemerkt hatten? Verzweiflung machte sich in mir breit. Erneut versuchte ich meine Hände und Füße aus den Fesseln zu befreien, doch es nutzte nichts.

„Übrigens…“ begann er nun ruhig seinen Satz. „… hab ich dein Handy mal an mich genommen. Es klingelte ohne Pause. Gewiss 30 verpasste Anrufe von Daisuke.“ Er hielt inne, sah auf mein Handy und schien etwas zu suchen. „Sie suchen dich scheinbar, vielleicht sollten wir sie mal zurückrufen? Sie ein wenig besänftigen. Schließlich muss ich ihnen noch unsere Spielregeln erklären.“ Schmunzelnd hob er seinen Blick wieder. Ich wurde skeptisch. „Was für Spielregeln? Verdammt was hast du vor?!“

„Das wirst du schon noch sehen. Ich werde den lieben Daisuke mal anrufen.“ mit diesen Worten hob er das Handy zu seinem Ohr. „Lass den Scheiß! Lass mich sofort gehen! Hey! Nimm das Handy runter!“ ich wurde immer lauter. Wut, Panik, Verzweiflung. Immer mehr realisierte ich was hier grade abging. Doch ehe ich weiter protestieren konnte wird ich von hinten gepackt. Erschrocken fuhr ich zusammen.

Es war der andere Typ. „Nimm deine Griffel von mir du Wichser!“ brüllte ich doch es half nichts. Er drückte mich fest in den Stuhl. Plötzlich tauchte ein weiterer Mann auf. Alle beide hatten schwarze Masken, fast wie bei einem Banküberfall über den Gesichtern. Immer heftiger versuchte ich mich zu wehren doch auch der zweite kam auf mich zu. Ohne Worte klebte er mir graues Panzertape über den Mund und tätschelte meine Wange. „Komm runter, Kleiner!“ raunte er mit dunkler Stimme und Beide ließen von mir ab. Wütend rüttelte ich an den Fesseln, versuchte zu schreien, vergeblich. Mit einem Mal wurde ich ruhiger und fixierte mit meinem Blick den Psycho vor mir im Sessel. Uns trennten etwa 5 Meter und ich schwor mir wenn ich ihn in die Finger bekommen würde würde er das bereuen. Doch was sollte ich tun? Noch immer saß er da, mit meinem Handy an seinem Ohr. Ich biss mir fest auf die Lippe. „Ahhh, ein Freizeichen! Mal schauen ob er rangeht!“ Völlig unbeeindruckt von den Machenschaften seiner Komplizen versuchte er meinen Bankollegen ans Handy zu bekommen. Das böse Grinsen auf seinen Lippen verriet mir, das er scheinbar abgenommen hatte.
 

Etwa eine Stunde versuchten nun die vier Member die Zeit totzuschlagen. Keinerlei Zeichen von Kyo. Mit jeder Minute wurde Kaoru unruhiger. „Das gibt es doch nicht!“ stieß er aus, lief mittlerweile wieder auf und ab. Die Unruhe hatte nun aber auch die Toshiya, Shinya und Daisuke erreicht. Das kannten sie von ihrem Freund nicht, keiner glaubte noch das Kyo gleich einfach nach Hause kommen würde. Das plötzliche Klingeln von Daisuke’s Handy riss alle aus ihren Gedanken. „Kyo!“ rief er aufgeregt und schaltete den Lautsprecher seines Handy ein. Gespannt ruhten alle Blicke auf dem Gerät, was war mit ihrem Freund?

Let's play!

„Himmel Kyo! Wo bist du?!“ Daisuke legte all seine Sorge um seinen Freund in diesen Satz. „Was fällt dir ein einfach zu verschwinden?“ Die Antwort die er dann bekam ließ ihn inne halten.

„Hallo Die. Es freut mich auch dich zu hören, aber hier ist nicht Kyo.“

Völlig verwirrt sah Daisuke in die Runde, alle sahen sich an, nicht wissend was sie denken sollten. Die Stimme war ihnen unbekannt.

„Wer ist da? Wo ist Kyo?“ fragte Toshiya schnell.

„Nun, euer Freund ist bei mir, da macht euch mal keine Sorge. Bloß… wenn ihr ihn wieder sehen wollt müsst ihr mir einen kleinen Gefallen tun. Ich dachte ich spiele ein kleines Spiel.“ Auf diesen Satz hin verfinsterte sich Kaorus Miene deutlich. „Was soll das? Was hast du mit Kyo gemacht?!“ fragte er nun schon fast wütend. Die Vier hatten sogleich verstanden das hier etwas mehr als seltsam war.

„Wie gesagt, es geht ihm gut. Noch.“ Erklärte die unbekannte Stimme ruhig. „Also was ist nun, spielt ihr mit?“ Keine Antwort. Was sollten sie sagen? Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig. „Nagut, ich erklär euch mal die Regeln. Ich denke ihr wisst das Wichtigste bereits: Keine Bullen und der Kram sonst seht ihr Kyo nicht wieder. Das schonmal vorab aber das konntet ihr euch sicher denken.“ Die Person am anderen Ende der Leitung legte eine kurze Pause ein. Doch wieder bekam er keine Antwort. Geschokt lauschten Kaoru, Toshiya, Shinya und Daisuke dem Telefonat. „Ich möchte etwas von euch.“ begann der Unbekannte nun zu erklären. „Und zwar 2’000’000 Yen.“ (etwa 15’000 €) Wieder pausierte er. „Wieviel?!“ stieß Daisuke erschrocken aus. Er konnte es nicht fassen, wo sollten sie soviel Geld herbekommen.

„Lasst mich doch einmal ausreden…“ die Stimme in der Leitung klang noch immer seelenruhig. „Ihr habt ja etwas Zeit. Außerdem muss ich ja auch was davon haben. Aber nun die eigentlichen Spielregeln. Insgesamt habt ihr fünf Tage Zeit. Wenn euch allerdings etwas an eurem Kyo liegt, solltet ihr euch beeilen. Ich werde euch nun jeden Tag um 12 Uhr mittags einen Anruf abstatten, beginnend morgen. Habt ihr das Geld dann noch nicht, muss Kyo leiden. Ganz einfach. Am nächsten Tag dann das Selbe: Ich rufe an und habt ihr am zweiten Tag das Geld noch immer nicht lasse ich es wieder an Kyo aus. Und so weiter. Solltet ihr das Geld jedoch auftreiben können, werden wir uns treffen und ihr bekommt ihn wieder. Ich persönlich würde euch raten nicht ganz fünf Tage zu warten, ich weiß nicht in welchen Zustand euer Sänger dann ist. Aber das liegt an euch. Überschreitet ihr natürlich die fünf Tage sehr ihr ihn womöglich nicht wieder, klar. Damit ihr die Motivation nicht verliert werde ich euch immer mal Bildmaterial über dieses Handy zukommen lassen.“ Nun hielt er inne.

Schweigen.

Mehrere Sekunden verstrichen in denen sich die Freunde entsetzt ansahen. „Ano…“ begann Kaoru dann leise und musste Schlucken bei dem Gedanken an wen Kyo da geraten ist. „Bitte… das…das können wir doch auch anders regeln, irgendwie.“ Der Leader fuhr sich verzweifelt mit den Händen durch die Haare. Shinya konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. Er stand auf und ging zum Fenster. Das war zu viel. Wie konnten Menschen nur auf solche Gedanken kommen? Toshiya stand auf um den Drummer zu folgen und ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. „Es wird schon gut ausgehen….“ sagte er, selbst nur wenig von seinen Worten überzeugt.

„Nein. Das sind die Regeln und so wird es gemacht.“ durchdrang dann die Stimme des Unbekannten die verzweifelten Gedanken der vier Member. „Also, keine Diskussion, morgen um 12 rufe ich an. Ich erkläre das Spiel hiermit für eröffnet: Let’s play ihr Lieben!“ kurz darauf war ein Tuten zu hören.

Er hatte aufgelegt.

Daisuke ließ sich langsam in der Couch nach hinten sinken, sein Blick ging ins Leere.

„Scheiße….SCHEIßE!“ Kaoru sprang auf und schlug mit seiner Faust gegen die Wand. „Was machen wir jetzt? Wo um Himmels Willen sollen wir so schnell so viel Geld herbekommen?!“ Verzweifelt begannen sie gemeinsam einen Plan zu erarbeiten um das Geld so schnell wie möglich zusammen zu bekommen. Die Sorge um ihren Freund wuchs mit jeder Minute. An Schlafen war nun nicht mehr zu denken, immerhin ging draußen bereits die Sonner wieder auf.
 

Ich war geschockt. Was hatte dieser Psycho da grade gesagt? Ein Spiel nennt der das? Verlangt so viel Geld und ich geh am Ende noch dabei drauf? In mir breitete sich Panik aus. Ich musste hier weg. Aber wie?

Meine Gedanken wurden durchkreuzt als mein Gegenüber wieder das Handy zur Hand nahm. „Nun, ich denke es ist Zeit das du auch meinen Namen erfährst. Takanori. Es wird dir zwar nicht viel bringen aber egal. Nun, ich werde meine kleine Bildreihe mal beginnen.“ Er stand auf und kam einen Schritt auf mich zu. „Bitte lächeln!“ mit einem Grinsen schoss er ein Foto von mir, setzte sich wieder in seinen Sessel und schickte es an Daisuke. Wütend begann ich wieder zu protestieren, rüttelte wie wild an den Fesseln, wollte aufstehen, wollte diesen Kerl einfach nur zu Brei hauen. Erneut wurde ich gepackt, diesmal von beiden maskierten Männern. Sie lösen die Fesseln von dem Stuhl, zogen mich auf die Beine und aus dem Raum heraus. Ich schlug um mich, doch wie immer half es nichts. Sie hatten mir schneller die Hände vor mir zusammengebunden als ich reagieren konnte und stießen mich in einen weitaus kleineren Raum als der vorige. Noch ehe ich herumfahren konnte wurde die Tür hinter mir zugeschlagen und abgeschlossen. Ich wurde ruhig. Was brachte es zu toben? Nichts. Durch diese massive Tür war es unmöglich hindurch zu kommen.

Mein Blick schweifte durch den Raum.

Klein.

Ungemütlich.

Ausgestattet wie eine kleines, völlig heruntergekommenes Einzimmerappartement. Langsam ließ ich mich auf die Matratze am Boden sinken und starrte an die Decke. Was nun? Hier kam ich so schnell nicht mehr weg, und schon garnicht ohne der Leidtragende zu sein. Vorsichtig begann ich mir das Panzertape aus dem Gesicht zu entfernen was höllisch wehtat. Ich warf es in die nächste Ecke und spürte, wie Tränen in mir aufkamen. Ich schloss die Augen und hoffe das dieser Alptraum einfach schnell enden würde.
 

In Gedanken versunken saßen Toshiya, Shinya, Kaoru und Daisuke am Wohnzimmertisch, durchsuchten ihre Konten und Ordner nach Geldquellen um ihren Freund zu helfen. Mit einem Mal schreckten sie hoch, als eine SMS auf Daisukes Handy einging. Er öffnete sie und biss sich sogleich auf die Lippe.

Ein Bild.

Ein Bild von Kyo, gefesselt und geknebelt. Er legte das Handy auf den Tisch sodass auch die anderen das Bild sehen konnten. Shinya hielt sich die Hand vor den Mund. „Ich…ich habe Angst um ihn…“ flüsterte er schon fast und konnte den Blick nicht von dem Bild nehmen. „Wir… doch auch…“ gab Kaoru leise von sich. Jeder wusste das sie das Geld unmöglich bis zum nächsten Tag auftreiben konnten, doch keiner wollte es aussprechen. Viel zu groß war die Sorge um Kyo.

Zu Recht.

"Wir...wir müssen was tun! Das geht so nicht! Wir...müssen ihn suchen, oder die Polizei einschalten!" Toshiya war verzweifelt. "Die Polizei? Bist du verrückt? Hast du nicht gehört was dieses Arschloch gesagt hat? Willst du das der Kyo kalt macht?! Und...wo willst du ihn suchen? Weißt du wie groß diese Stadt ist? Wie haben nicht mal annähernd einen Anhaltspunkt wo er sein könnte!" Aufgebracht fuhr Daisuke von der Couch hoch. "Wir...müssen es schaffen! Egal wie! Irgendwie müssen wir an das Geld kommen!"

The day after

Mittlerweile war die Sonne aufgegangen. Jedoch konnte keiner diesen schönen Morgen genießen. Noch immer saß Kaoru verzweifelt am Wohnzimmertisch und überlegte wie sie schnellstmöglich an Geld kommen könnten. Daisuke hatte sich in sein Bett gelegt um sich wenigstens etwas auszuruhen, wurde jedoch nach nicht einmal drei Stunden wieder wach und saß nun ebenfalls wieder im Wohnzimmer. Toshiya und Shinya waren auf der Couch eingeschlafen.

„Was machen wir denn jetzt…wir kriegen unmöglich das Geld zusammen - schon gar nicht innerhalb der nächsten Stunde…“ ein Blick auf die Uhr verriet Kaoru das es bereits 11 Uhr am morgen war. „Ich weiß…“ antwortete Daisuke leise und senkte den Blick. „Ich werd mal meine Eltern anrufen - vielleicht können die uns etwas weiterhelfen… ich… werd einfach sagen das wir es für Möbel brauchen oder sowas, mir fällt schon was ein.“

Der Rothaarige stand auf und verschwand mit seinem Handy im Flur um die beiden Schlafenden nicht zu wecken. Nur wenige Minuten später betrat er den Raum wieder. „Sie helfen uns….aber es ist nichtmal annähernd der Betrag den wir brauchen.“ verkündete der Gitarrist und sah Kaoru an. „Konntest du schon was erreichen?“ fragte er. „Nun, es ist immerhin etwas. Ich..hab noch ein Konto, das könnte uns etwas weiterhelfen.“ Antwortete Kaoru ohne aufzusehen, konzentriert auf das Papier vor sich, auf das er wild Zahlen kritzelte.
 

Ich war eingeschlafen. Erst als die Tür aufgeschlossen wurde wurde ich wach und sah mich kurz orientierungslos um. Doch sogleich wurde mir wieder bewusst wo ich mich befand. Müde sah ich zur Tür in der einer der beiden Komplizen von diesem Takanori stand. Die Schmerzen an meinen Handgelenken verrieten mir das meine Hände noch immer gefesselt waren. Der Mann, deutlich größer als ich kam auf mich zu und zog mich mit einem Mal auf die Beine. „Au!“ zischte ich und sah ihn an. „Heul nicht. Aber, wie ich sehe hast du dich von deinem Tape befreien können, das lässt sich ändern. Ich hab keine Lust das du uns gleich wieder alles zusammenbrüllst.“ Entgegnete er kühl und ließ mich los.

„Vergiss es! Lass den Scheiß!“ Ich versuchte ihm auszuweichen doch er schubste gegen die Wand und klebte mir erneut Klebeband über den Mund. Wichser! Schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte nach ihm zu schlagen. Er packte meine Arme und sah mich böse an. „Wag es dich nach mir zu schlagen mein Freund!“ Daraufhin schob er mich vor sich her in den Raum in dem ich gestern aufgewacht war. Ich sah mich um. Es war Niemand hier.

„Takanori kommt gleich, du bleibst hier, klar?!“ fragte mich der Kerl und schubste mich etwas in den Raum hinein. Dann drehte er sich um und schloss die Tür hinter sich. Wieder war ich allein. Suchend sah ich mich im Raum um in der Hoffnung ich würde einen Weg finden um hier raus zu kommen.

„Kyo!“ rief mir inzwischen bekannte Stimme und fuhr herum. „Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen! Wir haben 11:55 Uhr und ich werde deinen Freunden gleich den ersten Anruf abstatten! Bist du nicht genauso gespannt wie ich darauf ob sie das Geld schon haben?“ Als Antwort bekam er nur einen wütenden Blick. Ich konnte nicht recht daran glauben das die Anderen das Geld bereits beschaffen konnten und biss mir auf die Lippe.

„Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?!“ Grinste er dreckig und tippte mir auf die Wange. „Aber weißt du, da ich bezweifle das sie das Geld schon haben ist es ganz gut das du nicht viel sagen kannst- sonst beschweren sich gleich noch die Nachbarn!“

Was hatte er vor? Mir wurde schlecht bei dem Gedanken an die nächsten Stunden. Wenig später holte er mein Handy aus seiner Hosentasche. „So, nun wird’s spannend!“ schien er sich offenbar zu freuen und begann die Nummer zu suchen. Lässig ließ er sich in seinen Sessel fallen. Wieder einmal spürte ich von Hinten Hände auf meiner Schulter die mich auf die Knie drückten. „So bleiben!“ sprach die Stimme hinter mir. Ich dachte nicht daran und wehrte mich, wollte wieder aufstehen. Plötzlich spürte ich etwas Kaltes an meinem Hinterkopf das mich erstarren ließ. „SO bleiben! Sonst drück ich ab!“ erklang die Stimme erneut und ich traute mich kaum noch zu atmen. Ich wandte meinen Blick wieder zu Takanori, der bereits auf ein Freizeichen wartete.
 

Das Klingeln des Handy ließ Kaoru und Daisuke aus ihren Gedanken schrecken. Auch Toshiya und Shinya öffneten müde ihre Augen.

„Kacke…“ fluchte Daisuke und war einen Blick auf die Uhr. Zögernd ging er ans Handy. „Ja?“ begann er das Gespräch. Ihm wurde es anders als er die Stimme des Entführers hörte.

„Hallo! Was für ein toller Tag nicht wahr?“ begrüßte Takanori seine ‚Spieler‘. „Nun, ihr wisst ja warum ich anrufe - wie schaut’s aus?“ fragte er fröhlich und wartete auf eine Antwort.

Der Rothaarige sah den Rest der Band an. Schweigen.

„Uhm…wir…wir haben das Geld nicht…“ brachte er kaum heraus.

„Was? Na wenn das Kyo hört!“ stieß Takanori aus. „Los sagt es ihm!“ forderte er die Vier Member auf und hielt Kyo das Handy ans Ohr.

Daisuke stockte.

„Kyo?“ fragte er. „Bist du das?“ Keine Antwort. „Kyo es tut uns leid….“
 

Die Worte von Daisuke trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. So sehr hatte ich gehofft etwas Anderes von Ihnen zu hören. Takanori nahm das Handy wieder an sich und sein Grinsen wurde breiter. „Nun, wenn das so ist. Werde ich mit meinem kleinen Freund etwas spielen. Wir hören uns morgen um die selbe Zeit- gebt euch Mühe!“ Mit diesen Worte legte er wieder auf, erhob sich und verließ kurz den Raum.

Als er wiederkam lief es mir kalt über den Rücken als ich sah was er in den Händen hielt. „Jetzt wird gespielt!“ sprach er mit ungewohnt dunkler Stimme und hielt mir eine Peitsche vors Gesicht. Ich musste schlucken. Sein Blick war angsteinflößend. Er richtete sich auf und gab einen seiner Komplizen das Handy.

„Du filmst. Und du sorgst dafür das er auf dem Boden bleibt!“ wies der Schwarzhaarige seine Männer an. Einer der Beiden entfernte sich also ein paar Schritte von uns und hielt das Handy hoch. Der Zweite richtete erneut die Waffe auf mich. Mit einem Mal holte Takanori aus und kurz darauf war ein lautes Klatschen zu hören. Ich stieß einen schmerzverzerrten Laut aus und senkte den Kopf. Dieses gestörte Arschloch! Ein furchtbrares Brennen zog durch meinen Körper. „Sehr schön. Ich finde schon jetzt Gefallen daran! Dann mal los!“ mit einem Nicken signalisierte er dem ‚Kameramann‘ das er starten konnte und noch bevor ich über dieses scheußliche Video nachdenken konnte traf mich ein weiterer Schlag. Immerzu auf den Rücken.

Es brannte.

Ein weiterer Schlag. Keuchend biss ich mir fest auf die Lippe sodass ich wenig später einen blutigen Geschmack im Mund hatte. Ich wusste nicht wie lange ich das aushalten würde. Und nochmal. Immer und immer wieder trafen mich mit voller Wucht die Schläge meines Peinigers. Wie wollte mich wehren, doch was sollte ich tun? Widersetzte ich mich würde ich wahrscheinlich abgeknallt. Nach kurzer Zeit war ich mir jedoch nicht mehr sicher was ich lieber wollte.

Schmerzen.

Ich spürte nichts anderes mehr als Schmerzen. Erschöpft sackte ich zusammen. Tränen liefen über meine Wangen. Hör auf. Hör auf! Bitte! Immer wieder war ein gehässiges Lachen Seitens Takanori zu hören. Wie konnte ein Mensch nur so krank sein?

Minuten.

Stunden.

Ich weiß nicht wielange ich so da kniete und diese Qualen über mich ergehen ließ. Mir wurde schwarz vor Augen und langsam verließ endgültig meine Kraft.
 

Erst als Kyo zusammenbrach hielt Takanori inne. „Was denn, schon fertig?“ fragte er fast schon enttäuscht. Er legte die Peitsche ab und wandte sich seinem Komplizen zu, der die Szene noch immer filmte. „Wie es aussieht, hält er nicht viel aus.“ sprach er in die Kamera, grinste und nahm ihm das Handy aus der Hand um das Video zu beenden. Auf direktem Weg ließ er es Daisuke zukommen.

„Nunja, ich würde sagen ihr schafft ihn zurück in sein Zimmer und dann warten wir einfach bis er wieder zu sich kommt, wird ja hoffentlich nicht so lange dauern.“

Die beiden Männer packen den bewusstlosen Sänger und brachten ihn wieder in das Zimmer in der er schon die Nacht verbracht hatte.
 

Verzweifelt saßen Kaoru, Shinya, Toshiya und Daisuke da. Wussten nicht was sie tun sollten. Was geschah nun mit ihrem Freund? „Scheiße was macht der Wichser mit Kyo?“ wütend sah er sich um. Alle waren sichtlich angespannt, in diesem Moment nicht annähernd im Stande dazu über das Geld weiter nachzudenken.

Shinya stand auf. „Ich…hole uns was zu Trinken…das..hält ja Keiner aus.“ Mit diesen Worten verschwand er in der Küche. Daisuke öffnete das Fenster und zündete sich eine Zigarette an, woraufhin sich Kaoru direkt anschloss. Nervös zogen Beide an den Glimmstängeln. Nach fast einer Stunde ertönte ein SMS- Signal. Alle sahen sich an. Wie in Trance schnippte der rothaarige Gitarrist die Zigarette aus dem Fenster und öffnete die Nachricht. Nur wenige Sekunden später schlug er sich die Hand vor den Mund und wandte sich von dem Video ab, Tränen schossen in seine Augen und nun sahen auch die restlichen Drei das Video. Stille.

„Kyo….“ Toshiyas Stimme zitterte. Kaoru nahm Daisuke das Handy aus der Hand und schloss das Video. „Nein…das will ich nicht sehen! Der Kerl ...bringt ihn um…“ hauchte er fast tonlos und sackte auf die Couch. „Wir müssen das Geld auftreiben. So schnell es geht. Ich halt es nicht aus das er Kyo so etwas antut! Verlfucht warum tut er uns das an? Was haben wir diesem Arschloch getan?“ wieder wurde er wütend. Wieder kehrte Stille ein. Es wusste keiner was er sagen sollte. Viel zu betroffen waren sie von dem was sie grade gesehen hatten.

Hope

Die Stunden vergingen.

Inzwischen saß Kaoru, der Einzige der bisweilen noch nicht geschlafen hatte, völlig übermüdet über seinen Rechnungen und versuchte Geld zu organisieren. Daisuke und Shinya hatten sich auf den Weg zur Bank gemacht um sich nach einem möglichst kurzfristigen Kredit zu erkundigen und Toshiya telefonierte mit seinem Vater um auch ihn um Hilfe zu bitten.

Natürlich konnte keiner die Entführung erwähnen.

Minuten später kam Toshiya wieder ins Wohnzimmer und sah den Leader besorgt an. „Willst du dich nicht mal etwas hinlegen?“ fragte er und setzte sich mit auf die Couch. „Wie soll ich schlafen wenn unser Freund irgendwo gequält wird, kannst du mir das verraten?“ bekam der Bassist patzig als Antwort. „Entschuldigung das ich frage, aber ich denke dennoch das dir ein paar Stunden Ruhe ganz gut tun würden, wir sind ja auch noch da, Shin und Die werden schon irgendwas erreichen auf der Bank und mein Vater hilft uns auch mit einer kleinen Summe aus. Wir machen uns doch alle Sorgen, aber trotz alledem musst auch du mal schlafen.“ erklärte er ruhig.

Kaoru seufzte und legte den Stift auf den Tisch. „Ja…vermutlich hast du Recht…“ Er erhob sich langsam und streckte sich ausgiebig. „Wenn ich nicht von selbst wach werde, mach mich bitte in 2-3 Stunden wach. Ich will wissen was die anderen Beiden erreichen konnten.“ bat er nun Toshiya. „Jop.“ antwortete Dieser nur kurz, wohlwissend das er seinen Freund den Schlaf gönnen und ihn schlafen lassen würde. „Schlaf gut.“ fügte er noch hinzu. Im seinem Zimmer angekommen ließ Kaoru sich einfach ins Bett fallen und fiel nur wenige Minuten später in einen sehr unruhigen Schlaf. Toshiya hingegen machte sich auf den Weg in die Küche um Etwas zu kochen.
 

Langsam kam ich wieder zu mir.

Doch das einzige was ich spürte waren Schmerzen.

Überall.

Erschöpft öffnete ich die Augen realisierte schnell das die Fesseln und das Tape weg waren. Ich fand mich auf der Matratze wieder in der kleinen, heruntergekommen Gefängniszelle meines persönlichen Alptraums. Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen. Stechende Schmerzen durchfuhren meinen Körper. Nur sehr langsam schaffte ich es mich zu erheben. „Fuck…“ hauchte ich und zog meine Knie an meinen Körper um meinen Kopf darauf zu legen.

Ich wollte weg.

Einfach weg.

Weg aus dieser Hölle.

Wie sollte es weitergehen? Was blühte mir wenn die Anderen das Geld auch morgen noch nicht hatten? Meine Gedanken wurden von dem Brennen auf meinem Rücken durchkreuzt. Das Tshirt rieb unangenehm über die Wunden und so machte ich mich daran mein Shirt auszuziehen. Mir wurde erneut fast schwarz vor Augen als ich spürte wie sehr dieses Stück Stoff an den Wunden klebte. Mit jedem Zentimeter schmerzte es mehr. So dauerte es einige Minuten bis ich das Shirt endlich über den Kopf gezogen hatte und es neben mich fallen lies. Wieder ließ ich meinen Kopf auf meine Knie sinken und schlang die Arme um Diese. Doch mit der Zeit mischte sich auch ein weiteres Gefühl zu dem Schmerz.

Hunger.

Ich hatte Hunger, nicht wissend wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte. Unsicher sah ich mich in dem kleinen Raum um und erblickte tatsächlich etwas Essbares. Zwei lieblos auf einen Teller gelegte Scheiben trockenes Brot und ein Glas mit Wasser. So wie es dastand erinnerte es eher an eine Malzeit für einen Hund. Es musste hergebracht worden sein als ich bewusstlos war.

Doch in diesem Moment war mir das egal.

Ich streckte meine Hand aus um den Teller zu mir zu ziehen. Jede noch so kleine Bewegung ließ den Schmerz durch meinen Körper zucken und dennoch begann ich die ‚Hundemalzeit’ zu mir zu nehmen. Es brachte nicht viel. Der Hunger war noch immer da, nur nicht mehr ganz so präsent wie vorher. Vorsichtig ließ ich mich wieder auf die Matratze sinken, drehte mich auf die Seite. Meine Handgelenke waren aufgescheuert von den Seilen. Ich strich leicht darüber, mein Blick wanderte ins Leere. Mit der Zeit übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein.
 

Erst spät in der Nacht wurde Kaoru wieder wach und schaltete das Licht neben seinem Bett ein.

„Was denn…so spät?“ fragte er zu sich selbst stand auf. Verschlafen trat er ins Wohnzimmer wo die anderen Drei saßen und sich unterhielten. „Warum habt ihr mich nicht geweckt? Ist was passiert?“

„Nein Kaoru, es ist nichts passiert, wir wollten dich einfach nur mal ausschlafen lassen. Hast du gut geschlafen?“ fragte Toshiya dann. „Naja…“ begann Kaoru und ließ sich auf einen der Sessel sinken. „Davon abgesehen das ich ständig Kyo vor mir sah hab ich ganz erträglich geschlafen.“ erklärte er und sah in die Runde. „Und? Habt ihr was erreichen können?“ richtete er dann die Frage an Shinya und Daisuke. „Ja. Nach langen Gesprächen haben wir tatsächlich einen Kredit aushandeln können. „Jedoch… wird das Geld frühestens im Laufe des morgigen Tages eingehen…Aber mit dem Geld hätten wir die Summe fast zusammen!“ teilte Daisuke die Neuigkeit mit.

Sie wussten selbst das das bedeutete das das Geld auch morgen um 12 Uhr noch nicht verfügbar war doch es ging nicht anders. Trotz der intensiven Gesprächen mit der Bank war das die einzige Möglichkeit die sie aushandeln konnten.

„Was?“ Kaoru hatte sich bessere Nachrichten erhofft.

„Ja, uns ist bewusst was das heißt…“ gab Shinya leise zu und seufzte. „Aber spätestens übermorgen haben wir das Geld! Dann holen wir Kyo da raus und bald ist alles wieder wie vorher!“ Shinya wusste selbst wie unwahrscheinlich es war das ihr Leben so schnell wieder zur Normalität finden würde. Sie hatten bereits die Konzerte und alle weiteren Termine für die nächste Zeit abgesagt.

„Lasst uns einfach hoffen das das Geld doch schon früher eingeht. Ich will mir nicht vorstellen was dieses gestörte Etwas Kyo noch antut!“ versuchte Toshiya das Thema dann zu verdängen. Mit Erfolg. Mehr oder weniger. Betretenes Schweigen kehrte ein. Nach einer Weile stand Kaoru auf um das Fenster zu öffnen und sich eine Zigarette anzuzünden. Gedankenversunken blies er den grauen Qualm in die Nacht hinaus.

So zog sich die Nacht scheinbar ins Endlose. Immer wieder war das Geld Gesprächsthema, immer wieder blitzte die Sorge um Kyo hervor und erneut kam der Schlaf viel zu kurz. Nur vereinzelt schliefen Einzelne ein, jedoch nie sehr lange. Als es bereits wieder hell wurde hielt die Nervosität wieder Einzug. Sie wussten das schon bald das Telefon wieder klingeln würde. Gegen all die Hoffnungen war das Geld noch immer nicht eingegangen.
 

Erst am nächsten Morgen wachte ich wieder auf. Noch immer befand ich mich in dem kleinen Raum, noch immer spürte ich nichts anderes als brennende Schmerzen. Im Schlaf hatte ich mich auf den Rücken gedreht was bewirkte das einige der Wunden am Rücken wieder aufgerissen waren.

„Scheiße…“ hauchte ich und rappelte mich langsam auf. Ich rutschte an die Wand und lehnte meinen Kopf nach hinten.

Wie viel Uhr es wohl war?

Ich hatte inzwischen mein Zeitgefühl völlig verloren.

Ich war allein.

Allein mit den Schmerzen, allein mit der Ungewissheit, allein mit der Verzweiflung die sich mit jeder Minute weiter in mir ausbreitete.

Meine Gedanken galten nur noch der Hoffnung das Kaoru, Toshiya, Daisuke und Shinya das Geld auftreiben konnten und ich hier endlich rauskam.

Just in diesem Moment schloss Jemand von außen die Tür auf. Mein Blick wanderte zur Tür, in der wenig später wieder einer von Takanoris Komplizen erschien. „Wie es aussieht konntest du dich etwas erholen.“ raunte er mit gehässiger Stimme und kam auf mich zu. „Sehr witzig…“ entgegenete ich ihm leise. „Steh auf, Takanori will dich sehen.“ wies er mich an. Scheinbar ging es ihm dann nicht schnell genug und er packte mich am Arm um mich hochzuziehen. „Ah!“ stieß ich schmerzverzerrt auf und stütze mich an die Wand. Doch meinem Gegenüber war das egal. „Nun geh schon! Sonst helf ich nach!“ dränge er und schob mich in den Flur.

Wir erreichten den großzügigen Raum in dem Takanori bereits auf uns wartete. Grinsend wie immer saß er in seinem Sessel. „Da bist du ja Langschläfer! Wir dachten schon fast du verschläfst den ganzen Tag. Ich hoffe du hast dich etwas erholt. Ich werde deinen Freunden gleich wieder einen Anruf abstatten.“ Wieder würde ich auf die Knie gedrückt und angewiesen so zu verharren.

Was glaubten die wer ich war?

„Was glaubst du? Ob sie das Geld schon haben?“ riss mich Takanori wieder aus den Gedanken und ich sah auf, versuchte mich nicht zu wehren da ich nicht wusste zu was diese Arschlöcher noch in der Lage waren.

„Ich hoffe…“ gab ich leise zu .

Ich hoffte es wirklich.

„Das werden wir gleich sehen.“ Mit diesen Worten holte er wieder mein Handy hervor und tippte die Nummer ein.

Leises Tuten war zu hören.
 

Das Klingeln des Handys brach das Schweigen.

Daisuke schreckte auf und sah auf sein Handy. Es graute ihm vor dem Gespräch. Nachdem der Lautsprecher aktiviert war ertönte die Stimme am anderen Ende der Leitung. „Guten Morgen! Und? Habt ihr Neuigkeiten für mich? Wie hat euch das Video gefallen das ich euch geschickt habe?“ fragte Takanori gut gelaunt. Doch er war mit Abstand der Einzige der diese Stimmung vertrat. „Ich schlage vor ihr sprecht heute mal mit eurem Freund - er ist vor kurzem wach geworden, hätte nicht gedacht das er so lange außer Gefecht gesetzt ist!“ Mit einem Mal stand er auf und hielt dem Sänger das Handy ans Ohr.
 

„Kyo?“ hörte ich Daisukes unsichere Stimme.

„Die….“ hauchte ich. „Bitte..bitte sag mir das ihr gute Nachrichten habt…“

„Kyo… das würde ich gerne aber… wir haben Es noch nicht…“

Ich schluckte schwer. Sie hatten das Geld noch nicht. All die Hoffnung war umsonst.

„Ich verspreche dir, wir schaffen das! Wir holen dich da raus! Glaub mir das!“

„Die…“ meine Stimme zitterte. „Ich will hier weg -" noch ehe ich den Satz beenden konnte nahm Takanori das Handy wieder an sich.
 

„So, ihr habt es also noch nicht auftreiben können? Schade. Wirklich Schade. Zumindest für euren Freund. Gebt euch Mühe, wir haben gestern gesehen das Kyo nicht sonderlich viel aushält, ich weiß nicht ob der das fünf Tage durchhält.“ beendete er grinsend das Gespräch und legte das Handy zur Seite.

„Tja, wie es aussieht werden wir noch einen Tag Spaß miteinander haben, nicht wahr?“ Takanori kniete sich zu mir, doch ich sah nicht auf. Zu tief saß die Enttäuschung. Doch was sollten Sie tun? Es war nahezu unmöglich so viel Geld in so kurzer Zeit zu beschaffen wenn man nicht grade reich war. Meine Gedanken drifteten völlig ab und ich realisierte die Worte meines Gegenübers kaum. Ich konnte den Anderen nicht böse sein. Dennoch wurde mir nun immer mehr bewusst das noch einen weiteren Tag hier aushalten musste.

Langsam sah ich auf. „Meinst du nicht… ich hab genug gelitten? Was habe ich dir getan? Warum tust du das?“ fragte ich leise.

„Wie genug? Ich hab noch lange nicht genug, wenn du nicht so ein Schwächling wärst würde ich das noch Wochen durchhalten mein Lieber!“ mit diesen Worten stand er empört auf. „Und um deine Frage zu beantworten: Du hast mir nichts getan, ich habe einfach nur Spaß an der Sache gefunden!“

Er warf seinen Komplizen einen Seltsamen Blick zu, dann ein Nicken und wieder wurde ich grob auf die Beine gezogen. Wortlos brachten sie mich mich den Flur entlang. Vor mit öffneten sie eine Tür die in ein großzügiges Bad führte. Mein Blick wurde skeptisch. Was hatten sie vor? Takanori war uns gefolgt und schob sich nun an mir vorbei in den Raum.

„Da wären wir, weiter gehts mit Runde zwei!“ sprach er und deutete in den Raum, indem mir lediglich eine gefüllte Badewanne auffiel. Sofort dämmerte es mir. Ich schüttelte den Kopf. „Nein…nein! Bitte!“ flehte ich schon fast und ging einen Schritt zurück. Sogleich versperrte mit einer der beiden Männer den Weg und drängte mich in das Bad.

Er verschloss die Tür.

Ich geriet in Panik, wollte nur noch weg. Vergessen waren die Schmerzen, vergessen die Tatsache das scheinbar jeder hier eine Waffe besaß.

Panisch rüttelte ich an der Tür. „Lasst den Scheiß! Kommt schon! Lasst mich hier raus!“ rief ich.

Niemanden interessierte es.

Rückartig wurde ich von der Tür weggerissen und weggeschubst. Ich verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden. „Nichts da! Du wirst schön hierbleiben!“ erklang nun Takanoris Stimme, so dunkel das es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Er nahm das Handy wieder aus seiner Hosentasche um es auf mich zu richten und gab seinen Komplizen ein Handzeichen, woraufhin einer mich hochzog und mir meine Hände auf dem Rücken drückte sodass ich mich nicht mehr groß wehren konnte.

Langsam schob er mich zu der gefüllten Badewanne.

Ich schrie, wehrte mich, versuchte mich aus dem Griff zu lösen doch all das blieb völlig unbeachtet. Ohne weitere Vorwarnung wurde mein Kopf ins Wasser gedrückt. ich riss die Augen auf, schlug um mich, versuchte nach den Armen zu greifen die mich fixierten, vergebens. Kurz darauf wurde ich wieder hochgerissen. Angstvoll schnappte ich nach Luft zitterte am ganzen Körper, doch sofort wurde ich wieder unter Wasser gedrückt.

Und noch einmal.

Und wieder.

Sobald ich Luft bekam schrie ich, hatte Panik, wollte das es aufhört.

Es war zwecklos.

Ich spürte wie mich immer mehr die Kraft verließ, der Wiederstand ließ nach, wollten die mich umbringen?

Erst als mein Kreislauf mich verließ und ich kaum Kraft mehr aufbringen konnte um mich zu wehren ließe Sie von mir ab und ich sank auf dem Boden zusammen, nur noch im Stande Luft zu holen. Die Stimmen um mich herum nahm ich nur noch wie durch einen Nebel wahr. Ich weiß nicht wielange ich so dalag, abwesend, kraftlos. Als ich mich wieder gefangen hatte war ich allein.

Es herrschte Ruhe.

Der Boden um mich herum glich einer großen Pfütze und ich fror.

Es ging nicht mehr.

Ich konnte einfach nicht mehr.

Mein Körper schien sich auf ein Minimum heruntergefahren zu haben, noch immer bekam ich kaum Luft. Nun wusste ich wie sich Todesangst anfühlte, ein Gefühl das ich niemals kennen lernen wollte.

Hurry up!

Nachdem Takanori aufgelegt hatte legte Daisuke das Handy zur Seite und seufzte.

„Kyo muss uns hassen…“ hauchte er schon fast und senkte seinen Blick.

„Er klang so…verzweifelt…wer weiß…wer weiß was er ihm noch antut! Leute wir müssen ihn da raus holen!“ Er sah wieder auf und musterte nun durchdringend Toshiya, Shinya und Kaoru.

„Und wie willst du das machen? Wir holen ihn ja da raus! Aber wir wissen nunmal nicht wo er ist verdammt!“ Toshiya war aufgebracht. Schließlich machten sie sich alle Sorgen um Kyo, nicht wissend was derweil mit ihrem Freund passierte.

„Er wird uns schon nicht hassen…“ brachte Shinya mit ein und seufzte ebenfalls.

Fassungslos schüttelte Kaoru den Kopf.

„Es reicht! Anstatt hier rumzusitzen und rumzuheulen sollten wir uns um das scheiß Geld kümmern! Ich lass Kyo nicht noch einen Tag da!“ er stand auf und verließ das Wohnzimmer um seine Schlüssel zu holen. „Ich werde jetzt der Bank Druck machen! Wir brauchen da Geld! So schnell wie möglich!“

Mit diesen Worten ließ er die Wohnungstür mit einem lauten Knallen hinter sich zufallen. Schweigen kehrte ein.

Kaoru war noch immer unterwegs, als erneut ein SMS Signal die Drei aus ihren Gedanken riss.

„Oh nein…“ schluckte Toshiya und griff nach dem Handy. „Nicht noch ein Video…ich…kann das nicht…“ sprach er mit leiser Stimme und schob das Handy Die zu. Dieser nahm Es und öffnete wortlos das Video. Die verzweifelten Schreie ihres Sänger durchdrangen die Stille im Raum. Erschüttert starrten die Drei auf den kleinen Bildschirm, nicht in der Lage ein Ton hervor zu bringen. Auch als das Video nach schier endlosen Minuten verstummte und der Bildschirm schwarz wurde wagte noch Niemand etwas zu sagen. Viel zu Schockiert waren sie von dem Anblick der sich ihnen da grade geboten hatte.

Nur wenig später erreichte Kaoru wieder die Wohnung, betrat das Wohnzimmer und war irritiert. „Was ist passiert?“ fragte er, wohlwissend das etwas schlimmes passiert sein musste. Ohne aufzusehen reichte Shinya dem Leader das Handy. Sogleich nahm er es entgegen und öffnete die Datei. Wieder ertönten Kyo’s panische Schreie und Kaoru schlang vor Wut zitternd seine Hand um das Mobilfunkgerät. Er ging zum Tisch und warf einen Umschlag auf Diesen. „Das Geld.“ murrte er und sah dann Toshiya und Daisuke ernst an. „Ihr fahrt so schnell wie möglich zu euren Eltern und besorgt das Geld. Morgen Mittag ist Kyo wieder hier, koste es was es wolle!“ Seine Stimme war voller Wut, voller Sorge, voller Verzweiflung. Der sonst so harte Leader schien seine Fassung zu verlieren. Neben den Umschlag legte er das Handy und verschwand dann aus dem Raum. In einem Zimmer angekommen holte er aus und schlug aus voller Kraft seine Faust gegen die Wand. Immer wieder waren die Schläge im Wohnzimmer zu hören als Kaorus Faust die Wand traf.

Toshiya stand auf. „Ich mach mich auf den Weg, bin gegen Abend zurück.“ Ohne weitere Worte verließ er den Raum und auch Daisuke stand auf und verabschiedete sich noch bei Shinya, der kurz darauf allein im Wohnzimmer zurückblieb. Schweigend griff er nach dem Umschlag und nahm das Geld heraus um es still zu zählen. Die Bilder des Videos tobten noch immer durch seinen Kopf und bereiteten ihm ein Gefühl von Übelkeit.

Ohnmacht.

Das Gefühl völlig hilflos zu sein.

Die Zeit verging.

Erst als die Sonne bereits unterging kehrte Toshiya zurück, Dessen Rückkehr auch Kaoru seine Zimmertür wieder öffnen ließ. Shinya war unterdessen auf der Couch eingenickt.

„Und, was hast du erreicht?“ fragte Kaoru den Bassisten und blickte ihn erwartungsvoll an. „Es bringt uns ein ganzes Stück weiter.“ antwortete Dieser und holte ebenfalls einen Umschlag aus seiner Tasche hervor der mit Geld gefüllt war.

„Toshiya…“ begann Kaoru dann. „Du weißt wie dankbar wir dir sind…unter keinen anderen Umständen hätte ich dich um sowas gebeten aber -„ Toshiya unterbrach ihn. „Nein! Hör auf damit Kaoru. Es geht hier um Kyo!“ mit diesen Worten verschwand er im Wohnzimmer und steckte das Geld mit in den zweiten Umschlag. Kaoru ließ seinen Blick sinken. In diesem Moment betrat auch Daisuke die Wohnung. „Was ist los?“ fragte er als er den Kleineren im Flur stehen sah. „Nichts..“ antowrtete dieser nur knapp.

„Ich denke, wir haben es geschafft.“ begann der Rothaarige dann wieder. Und hielt seine Geldbörse hoch. „Wenn ich mich nicht verrechnet habe haben wir es zusammen.“

Die Worte ließen Kaoru wieder aufblicken. „Dann rufen wir jetzt diesen Takanori an!“

Ungeachtet der bereits späten Stunde saßen sie wenig später wieder gemeinsam im Wohnzimmer. Shinya war ebenfalls wieder wach und Kaoru wählte Kyo’s Nummer, hoffend, das Jemand rangehen würde. Und Tatsächlich.

„Was verschafft mir die Ehre?“ vernahm er Takanoris Stimme.

„Wir haben das Geld!“ Kaoru versuchte die Fassung zu behalten.

„Oh!“ stieß Takanori aus und fuhr fort. „Sehr schön! Aber wenn ihr denkt das das Spiel nun vorbei ist habt ihr euch geschnitten. Erstens es es bereits sehr spät und zweitens weiß ich nicht ob euer Freund schon wieder ansprechbar ist. Diese Nacht bleibt er noch hier. Morgen um 12 Uhr treffen wir uns am alten Bahnhof am Ende der Stadt.“

Die Worte am anderen Ende der Leitung ließen den Leader innerlich kochen vor Wut.

„Nun gut.“ seufzte Kaoru. „Morgen um 12 Uhr. Und wehe du verarscht uns!“ Er legte auf und legte das Handy auf den Tisch.

„Wo?“ fragte Toshiya. „Und warum nicht jetzt schon?“

„Am alten Bahnhof… er will das Kyo diese Nacht noch da bleibt, es scheint im nicht sonderlich gut zu gehen….“ mit jedem Wort wurde er leiser und biss sich schließlich auf die Lippe.
 

Es mussten Stunden vergangen sein in denen ich nahezu bewegungslos dalag und die Welt um mich herum nur wie durch einen Schleier wahrnahm. Auch, als ich an den Armen gepackt wurde und wie ein Sandsack über den Boden gezogen wurde vermochte ich kaum eine Regung zu zeigen. Nur das ich mich wenig später wieder auf der Matratze wiederfand und endlich das Frieren aufhörte kam ich langsam wieder zu mir. Doch mit der Realität kamen auch die Schmerzen wieder. „Mh…“ gab ich gequält von mir und drehte mich vorsichtig auf die Seite. Ins Leere starrend fühlte ich mich nahezu gelähmt.

Ich wollte nicht mehr.

Wollte einfach weg.

Weit weg.

Nicht ahnend das Kaoru, Toshiya, Shinya und Daisuke das Geld bereits beisammen hatten und nun nur noch darauf warteten mich hier rauszuholen fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Relief?

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft geweckt.

Takanori kniete über mir und rüttelte an meinen Schultern. Müde öffnete ich die Augen. „Itai…“ hauchte ich schon fast und schob seine Hände von mir. „Ach jetzt stell dich nicht so an!“ gab mein Gegenüber empört von sich und erhob sich. „Los steh auf! Wir müssen bald los!“

„Wohin?“ fragte ich. Mein Körper fühlte sich furchtbar schwer an.

„Es gibt gute Neuigkeiten…“ Takanoris Stimme klang schon fast enttäuscht. „Deine Freunde haben das Geld. Wir treffen uns gleich mit Ihnen, deswegen: STEH AUF!“

Ich konnte es nicht fassen. Was hatte er da grade gesagt? Völlig überrumpelt versuchte ich meine Gedanken zu ordnen.

Träumte ich?

Erst als die Tür zu dem Zimmer zugeschlagen wurde und ich allein war begann ich zu begreifen. Langsam rappelte ich mich auf, mir war schwindlig. Schwankend stützte ich mich an die Wand und schloss die Augen. War ich tatsächlich frei? Ich drückte die Klinke der Tür nach unten und betrat den Flur. In diesem Moment kam mir einer der maskierten Männer entgegen. „Komm jetzt, wir müssen los!“ forderte er mich auf und zog mich am Arm hinter sich her. Stolpernd folgte ich ihm.
 

Aufbruchsstimmung.
 

Auch am anderen Ende der Stadt waren Alle dabei sich auf das Treffen vorzubereiten.

„Wer hat das Geld?“ fragte Daisuke. „Ich.“ antwortete Kaoru und deutete auf den Umschlag in seiner Jackentasche. „Können wir?“ fragte Dieser dann und erhielt ein einstimmiges Nicken.

Auf der Fahrt war jeder für sich mit seinen Gedanken beschäftigt. Nun würden sie ihren Freund endlich da raus holen!

„Was…was wenn es schief geht?“ meldete sich Shinya nach einer Weile.

„Es wird nichts schief gehen!“ Kaoru wollte von Komplikationen nichts wissen und trat aufs Gas. „Wir liefern das Geld ab und holen Kyo.“

Als sie den alten Bahnhof erreichten war noch Niemand da. Suchend sahen Sie sich um, doch Nichts. „Wo bleiben Die?!“ Toshiya war nervös und sah auf seine Handyuhr. „Es ist schon nach 12!“ stieß er aus und tippelte auf der Stelle. Dann sahen sie wie sich ein schwarzer Minivan dem Geschehen näherte. Da Auto hielt einige Meter von ihnen entfernt und ein Schwarzhaariger Mann stieg aus den sie sogleich als Takanori identifizierten. Gleich darauf stiegen auch die beiden Komplizen aus dem Auto und bauten sich hinter ihm auf.

„Wo ist Kyo?“ fragte Kaoru sogleich und musterte das Trio skeptisch.

„Eins nach dem anderen!“ begann Takanori mit einer winkenden Handbewegung. „Wo ist das Geld?“

„Vergiss es du Arschloch! Wo ist Kyo?!“ er wurde wütend.

Mit einem Augenverdrehen signalisierte Takanori seinen Anhängseln das die den Sänger holen sollten. Sogleich entfernten sie sich von ihm und gingen zurück zum Auto. Sie öffneten die Tür und zogen Kyo an den Armen hinaus. Seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden und er sah nur kurz auf.

Seine Freunde waren schockiert. Ihr Freund wirkte mit den Kräften völlig am Ende. Mit gesenktem Kopf wurde er neben seinem Peiniger auf die Knie gedrückt.
 

Auf der Fahrt zu dem Treffpunkt drohte Takanori mir, mich ohne Vorwarnung abzuknallen wenn ich auch nur ein Wort verlieren würde bevor er das Geld hatte. Es ging im deutlich gegen den Strich das Kaoru und die Anderen das Geld bereits hatten und er sein ‚Spielzeug‘ nun gehen lassen musste.„Ich schwöre dir! Wenn du nicht die Klappe hälst oder auch nur ansatzweise Anstalten machst abzuhauen knall ich erst dich und dann deine Freunde ab, haben wir uns verstanden?“

Mehr als ein unterwürfiges Nicken brachte ich nicht heraus und hoffte einfach nur das es bald vorbei war. Endlich angekommen holten mich Takanoris Komplizen grob aus dem Auto. Nur kurz sah ich zu Kaoru, Toshiya, Shinya und Daisuke. Alle waren da. Doch freuen konnte ich mich noch nicht. Wieder wurde ich auf die Knie gedrückt. Ich biss mir auf die Lippe und senkte den Kopf.

„Kyo!“ hörte ich Daisuke nahezu erleichtert rufen, doch ich antwortete nicht.

„Klappe!“ rief Takanori dazwischen. „Wo ist das Geld?“

Langsam sah ich auf. Kaoru holte einen Umschlag aus seiner Jacke und ging auf uns zu. Sein Blick war sorgenvoll auf mich gerichtet. Er drückte meinem Entführer den Umschlag in die Hand und kniete sich zu mir. „Kyo, hör zu! Es ist gleich vorbei!“ flüsterte er.

„Verschwinde!“ brüllte Takanori nun und stellte sich zwischen uns. "Mach das du zu den Anderen zurückkommst bevor ich mich vergesse!“

Plötzlich holte er eine Waffe hervor und wies Kaoru damit an sich von mir zu entfernen. Angst holte mich ein. Angst davor, das er meinen Freunden was antun könnte. Doch er beruhigte sich wieder und begann das Geld zu zählen. Wenige Minuten später verschloss er den Umschlag wieder und es formte sich ein Grinsen auf seinen Lippen.

„Nun, es ist alles da. Sehr schön.“ sein Blick wurde finster. „Sicher möchtest du jetzt hier weg…“ wandte er sich mir zu. „Möchtest zu deinen Freunden, endlich wieder zurück.“ Sein Finger strich über meine Wange und ich wandte meinen Blick von ihm ab. Ein seltsames Gefühl beschlich mich. Dann stand er auf und entfernte sich einige Schritte von mir. Ich sah auf. Erwartungsvoll ruhten vier Augenpaare auf mir.

„Ha, Ha, Ha!“ ertönte ein lautes Lachen hinter mir. „Ihr seid so dumm! So dumm! Habt ihr wirklich gedacht es wäre so leicht?“ Noch bevor ich realisieren konnte was hier grade passierte richtete Takanori seine Waffe auf mich und drückte ab. Ein höllischer Schmerz durchzog meine Brust und meine Welt wurde schwarz.
 

Fassungslosigkeit.
 

„Kyo!“ schrie Kaoru entsetzt und rannte zu seinem Freund der regungslos auf dem Boden lag. „Scheiße! Einen Krankenwagen, schnell!“

Auch die Anderen versammelten sich um den blutüberströmten Körper ihres Sängers, alarmierten einen Krankenwagen. Immer wieder riefen sie seinen Namen und versuchten seine Blutung zu stoppen.

Alles ging so schnell.

Als der Krankenwagen das Geschehen erreichte war Takanori bereits über alle Berge, doch das war in diesem Moment egal. Die Sanitäter kämpften um das Leben des Sängers.

„Wir verlieren ihn!“

Hektik.

Angst.

„Bitte…bleib bei uns…“ schluchzte Toshiya.

„Kyo…“

Speechless

Kyo wurde in das örtliche Krankenhaus eingeliefert und dort sofort behandelt. Verzweiflung spiegelte sich in den Augen seiner Freunde wieder als sie im Wartezimmer darauf hofften das der Sänger durchkommt. Kaum Einer sprach ein Wort, in Ihnen wuchs der Hass gegen den Menschen, der Ihnen das angetan hatte ins Unermessliche.

Stundenlanges Bangen. Tränen. Angst.

Dann endlich.

Einer der Ärzte kam auf Sie zu und hatte tatsächlich einigermaßen gute Neuigkeiten. Kyo’s Zustand war soweit stabil. Sie konnten die Schusswunde in seiner Brust gut versorgen und die Wahrscheinlichkeit das er wieder genesen würde war sehr hoch.

Erleichterung.

Die Frage ob sie zu Ihm durften bejahte der Arzt und führte sie zur Intensivstation.

In dem Bett fanden sie eine regungslose Person wieder. Blass. An zahllose Geräte angeschlossen, kaum fähig allein zu Atmen. Allein zu leben.

Der geschundene Körper schien völlig ausgelaugt.
 

Eins wussten Alle: Ihr Leben, Kyo’s Leben würde nie wieder das Selbe werden.
 

-Einen Monat später-
 

Kyo hatte sich tatsächlich den Umständen entsprechend gut erholt. Jeden Tag besuchten die vier Member ihn, sprachen mit ihm, wollten ihm die Zeit im Krankenhaus etwas verschönern.

Doch der Sänger sprach kaum noch. Nur selten reagierte er auf die Gespräche seiner Freunde. Er hatte sich verändert.

War ruhiger. Abwesend.
 

Ich war froh darüber das jeden Tag Jemand bei mir war, wollte nicht allein sein. Auch wenn es nicht so schien. Gedankenversunken saß ich auf der Fensterbank des Krankenzimmers und blickte hinaus in die Welt. Die Welt die sich so sehr verändert hatte. In jeder Sekunde spürte ich die Wunde in meiner Brust. Legte meine Hand darauf. Schloss die Augen. Nichts war mehr wie vorher.

Stets sprachen Kaoru, Toshiya, Daisuke und Shinya mit mir. Erzählen mir von ihrem Leben außerhalb dieses Krankengebäudes, dass das Management sich beschwerte da auf unbestimmte Zeit die Band auf Eis gelegt war und welche Gründe es hatte. Doch sie schwiegen darüber, wollten nicht das Jeder erfährt was passiert war.

Aber ich antwortete nicht.

Konnte es nicht.

Es war als hätte ich die Sprache verloren. Irgendetwas in mir verhinderte das Worte mein Innerstes verließen. Immerzu dachte ich an das was passiert war. Konnte es einfach nicht verdängen. Nie. Nicht einmal Nachts. Jede Nacht wachte ich schweißgebadet auf, oft auch mehrmals in einer Nacht. Es war ein Zustand den ich kaum aushielt. Das war auch der Grund warum mir die Ärzte mit der Zeit Beruhigungsmittel verschrieben hatten. Doch selbst die stärksten Tabletten halfen mir nicht die Nächte durchzuschlafen. Immer sah ich sein Gesicht. Wie er auf mich einschlug, mich erschoss, mir mein Leben zur Hölle machte.
 

„Hey Kyo! Wach auf!“
 

Daisuke?
 

„Kyo!“ rief es wieder.

Doch erst als Jemand meine Schulter berührte öffnete ich erschrocken die Augen. Mein Herz schlug als wollte es jeden Moment zerspringen.
 

„Beruhig dich erstmal, du hast nur geträumt!“ Der Rothaarige strich über meine Schulter und so kam ich langsam wieder zur Ruhe. Sein Sorgenvoller Blick ließ mich meinen sinken und ich schloss die Augen wieder. Draußen war es schon lange Dunkel. In meinem Zimmer brannte nur ein kleines Licht und Daisuke saß schon seid Stunden an meinem Bett. Er las, hörte Musik oder versuchte mich zu wecken weil mich ein Alptraum nach dem anderen heimsuchte.

Am nächsten Morgen sollte ich endlich entlassen werden.

Bis dahin lag ruhig da, die Augen geschlossen und dachte nach. Darüber, wie es nun weiterging, ob ich die Geschehnisse vergessen konnte und irgendwann wieder einmal Normalität einkehren würde.
 

„Wollen wir mal beginnen deine Sachen zusammenzupacken?“ holte mich Daisuke’s Stimme dann nach Stunden zurück. Meine Augen öffneten sich wieder und ich schenkte ihm ein leichtes Nicken als Antwort. Langsam richtete ich mich auf. Der Boden unter meinen Füßen schien jeden Moment nachgeben zu wollen und ich hielt inne. Sicher lag es an den Tabletten die ich nahm, der Arzt warnte mich davor das sie meinen Kreislauf beeinflussen könnten. Ich ignorierte es also und stand auf. Mit zittrigen Händen half ich meine Sachen in eine Tasche zu legen.

„Alles klar?“ fragte Daisuke schließlich als ich mich am Bett abstützte da mein Kreislauf mir doch mehr und mehr zu schaffen machte. Wieder nickte ich und machte weiter. Nach einiger Zeit kamen auch die Anderen um mich abzuholen. Grade als sie mir meine Sachen abgenommen hatten und den Gang entlangliefen blieb ich stehen.

„…Danke….“

Meine Stimme war leise und deutlich angeschlagen da es das Erste seid Tagen war was ich herausbrachte. Die Vier drehten sich um. Lächelten.

„Hör auf dich zu bedanken, Baka!“ Kaoru kam auf mich zu und umarmte ich vorsichtig. „Es ging schließlich um dich, da hätten wir so ziemlich jeden Preis gezahlt. Wir lassen dich nicht so einfach im Stich, klar?“ sprach er mit einem Lächeln im Gesicht und sah mich an. „Und nun lass uns gehen!“ Er legte seinen Arm um meine Schultern und wenig später verließen wir das Krankenhaus.
 

Zu Hause angekommen schien alles wie immer zu sein. Schweigend sah ich mich um. Es war ein seltsames Gefühl wieder zu Hause zu sein. Als ich mein Schlafzimmer betreten wollte hörte ich Shinya Stimme hinter mir. „Isst du gleich mit uns?“

Es war wie immer. Es war ‚Normal‘. Ich sah zurück, nickte und verschwand in dem Zimmer. Dort ging ich zum Fenster um es zu öffnen. Ich atmete tief ein und ließ mein Blick über die Dächer der Stadt wandern. Zu Hause. Ich war tatsächlich zu Hause, war tatsächlich frei.

Es klopfte.

Daisuke kam herein, schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu. Lange sah er mich an.

„Du glaubst nicht wie froh ich bin das wir dich wieder haben…“ begann er dann und lehnte sich neben mir an die Fensterbank. Ich sah ihn an.

„Wir hatten solche Angst um dich, wir dachten wirklich wir verlieren dich.“ sein Blick wurde traurig. „Ich weiß wirklich nicht was wir gemacht hätten wenn…“

„…er mich getötet hätte..?“ unterbrach ich ihn leise und sah aus dem Fenster.

„Ja…“

Daisuke seufzte. „Glaubst du es wird wie früher?“

Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste es nicht.
 

Die Tage vergingen. Es war mittlerweile Herbst und deutlich kälter als noch vor ein paar Wochen. Fast jeden Tag verbrachte ich in meinem Bett, die Decke was komplett über mich gezogen. Nur selten verließ ich das Zimmer. Inzwischen hatte ich jegliches Hungergefühl verloren und so konnten mich die Anderen nur vereinzelt davon überzeugen mit Ihnen zu essen. Wenn ich nicht dalag und Löcher in die Luft starrte, schlief ich. Der Arzt war nach meiner Entlassung noch einige Male da gewesen und hatte mir stärkere Tabletten verschrieben um zumindest die Nächte ruhig zu schlafen. Das führte allerdings dazu das ich durchgehend müde war. Mein Körper fühlte sich an wie Blei. Doch es war mir ganz recht so. Zwar war es schön zu wissen, das ich nicht allein in der Wohnung war, ich war froh das meine Freunde sich so um mich sorgen, doch allein hier in meinem Zimmer fühlte ich mich am sichersten.

So vergingen weitere sieben Tage.

Ein Klopfen weckte mich und ich drehte mich zur Tür um zu sehen wer es war. Kaoru trat in das Zimmer und setzte sich zu mir.

„Hey Großer.“ begrüßte er mich und strich über meiner Schulter. „Alles klar?“ fragte er dann.

„Ja….“ antwortete ich fast schon flüsternd.

„Ich bin hier um dich was zu fragen…“ begann er schließlich. „Was hälst du davon langsam wieder mit den Proben zu beginnen? …Weißt du… ich hab das Gefühl das fehlt uns einfach und ich denke es wird auch dir gut tun. Ich weiß das du nur ungern rausgehst aber irgendwann müssen wir wieder aktiv werden.“

Schweigend hörte ich ihm zu. Singen? Ich wusste nicht wann ich das letzte mal gesungen, geschweige denn einen vollständigen Satz herausgebracht habe. Kaoru hielt inne und musterte mich nun mit ernstem Blick.

„Was sagst du?“

Einige Sekunden vergingen ehe ich ihm mit einem kurzen Nicken zustimmte. Nun begann er zu grinsen.

„Sehr schön! Wie wäre es wenn wir gleich Morgen mal in den Proberaum fahren?“

Wieder nickte ich und Kaoru wuschelte mir durch die Haare.

„Du schaffst das, wir haben bis jetzt so viel geschafft, da wird das eine Kleinigkeit!“

Er stand auf und ging zur Tür, warf mir dann aber noch einen Blick zu.

„Ruh dich noch etwas aus, morgen wird wieder Musik gemacht!“ grinste er und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

Ich sollte also wieder singen.

Ein Gefühl der Vorfreude stieg in mir auf, ein Gefühl das ich schon fast vergessen hatte.

A kind of a new beginning

Heute war es also soweit. Die ersten Proben seid Wochen standen an.

Ich stand vor dem Spiegel meines Kleiderschrankes, lediglich mit einer schwarzen, weiten Stoffhose bekleidet und betrachtete mich. Mit leeren Augen fühlte ich über die noch deutlich sichtbare Narbe auf meiner rechten Brust und musste Schlucken. Wie ein Blitzlicht holte mich die Erinnerung daran ein, wie das passiert war. Auch auf meinem Rücken waren noch zahlreiche, langezogene Narben zu sehen. Leise seufzend holte ich ein Tshirt und eine Hose aus dem Schrank und machte mich auf den Weg ins Bad um zu Duschen.

Auf dem Flur begnete ich Toshiya, der ebenfalls grade dabei war sich fertig zu machen. „Guten Morgen!“ Mit einem breiten Grinsen huschte er an mir vorbei und verschwand in seinem Zimmer. Er freute sich offensichtlich sehr darauf endlich wieder Musik zu machen. Ich schloss die Tür hinter mir und legte die Kleider beiseite um das Wasser in der Dusche anzustellen. Wenig später fand ich mich in der Dusche wieder und ließ das heiße Wasser über meinen Körper fließen. Die Augen geschlossen drehte ich das Wasser so heiß das es schon fast schmerzte.

Doch ich genoss es. Es war ein angenehmer Schmerz.

Plötzlich sah ich es wieder vor mir.

Takanoris Gesicht.

Ich öffnete erschrocken die Augen und sah mich um. Aber außer mir war Niemand im Bad. Unsicher fuhr ich fort und stieg wenig später aus der Dusche. Ich machte mich fertig und etwa eine Stunde später machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Proberaum.

Dort angekommen verteilten sich alle fröhlich an Ihren Instrumenten.

„Es wurde echt Zeit das wir wieder herkommen! Es glich ja schon fast einem kalten Entzug!“ scherzte Daisuke und begann seine Gitarre zu stimmen.

Schweigend ließ ich mich auf der Couch nieder und beobachtete die Anderen wie sie sich einspielten, sich unterhielten, lachten.

„Bist du bereit?“ fragte Kaoru dann.

„Hai…“ antwortete ich zögernd und erhob mich um mich ans Mikrofon zu setzen. Unsicher ob es wirklich die richtige Entscheidung war herzukommen schloss ich die Augen und atmete tief durch.

Wir einigten uns auf ‚The Final‘ und das Lied begann. Alle Blicke ruhten auf mir. Mit zitternder Stimme begann ich zu singen und eine Welle der Erleichterung durchzog mich. Mit jeder Zeile wurde ich sicherer und ich fühlte mich erfüllt. Frei. Sang mir das Leid von der Seele.

Es war wie früher. Alles war wie früher. Mit jedem weiteren Lied kam die Hoffnung zurück das es irgendwann wieder so werden würde wie damals. Fernab von mir selbst verausgabte ich mich völlig, war wie in Trance. Erst als mich ein stechender Schmerz durchfuhr, ich mit einer Hand das Mikrofon umklammerte und die Andere fest gegen meine Brust drückte wurde ich in die Realität zurück geholt.

„Kyo! Was ist mit dir?“ sofort unterbrach Kaoru sein Spiel und eilte zu mir. Keine Antwort. schwer atmend ließ ich schließlich das Mikrofon los. Mir wurde schwindlig und mein Gegenüber fackelte nicht lange und brachte mich zur Couch. Ich ließ mich in die weichen Kissen sinken und versuchte den Schmerz zu unterdrücken.

Es mag sein das es keine sehr gute Idee war mich so zu verausgaben da mir noch immer Bettruhe vorgeschrieben war. Dennoch war ich froh hier zu sein.

Langsam regulierte sich mein Kreislauf wieder und auch der Schmerz ließ nach. Voller Sorge wurde ich beobachtet.

„Es…es geht…schon wieder….“ gab ich schwer atmend von mir setzte mich wieder auf.

„Ich würde sagen für heute ist es genug…“ beschloss Kaoru daraufhin und erhielt sogleich die Zustimmung der Anderen.

zurück in der Wohnung hatte ich ich wieder erholt, war jedoch so erschöpft wie lange nicht mehr. Dennoch saßen wir an diesem Abend gemeinsam im Wohnzimmer.

„Kyo du warst der Wahnsinn!“ Toshiya, der direkt neben mir das tätschelte mir den Kopf woraufhin ich ihm auswich.

„Nein wirklich Kyo, es war richtig gut. Es war nur zu lang für dich mein Lieber.“ fügte Kaoru ernst hinzu.

Wahrscheinlich hatte er Recht.

Doch heute hatte sich eines verändert: Eine Blockade hatte sich in mir gelöst. Immer wieder ging ich kurze Gespräche mit den Anderen ein, die Stimmung wurde immer ausgelassener. Spät am Abend überkam mich allerdings die Müdigkeit und ich schlief auf der Couch ein.
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf der Couch wieder auf, jedoch hatte mich jemand zugedeckt und ich war allein. Es war die erste Nacht seid Langem in der ich durchschlafen konnte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es noch sehr früh war, vermutlich schliefen noch Alle. Ich setzte mich auf und blickte verschlafen auf den Tisch vor mir. Darauf herrschte das Chaos des gestrigen Abends. Mein Blick blieb an einer Schachtel Zigaretten hängen. Wann hatte ich das Letzte Mal eine Zigarette geraucht? Ich wusste es nicht mehr. Mir fielen die Worte des Arztes wieder ein, der mir streng verboten hatte zu Rauchen da die Wunde noch zu frisch war und auch meine Lunge unter der Verletzung gelitten hatte. Dennoch nahm ich die Schachtel vom Tisch und zog eine Zigarette heraus. Ich drehte sie ein paar Mal in meinen Fingern, stand dann auf und ging zum Fenster. Was sollte schon passieren?

„Vergiss es!“ Erklang eine Stimme hinter mir die sich als Daisuke herausstelle der mir auf direkt die Zigarette aus der Hand nahm. „Du sollst nicht rauchen, das weißt du!“ ermahnte er mich mit ernster Stimme und legte die Zigarette zurück in de Schachtel. „Außerdem sind das meine!“ ergänzte er und lächelte.

„Tut mir leid…“

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich erinnre dich nur an Gestern, ich glaube nicht das es so gut ist wenn du jetzt wieder anfängst zu Rauchen.“

Ich wusste selbst das es eine dumme Idee war.

„Ah, und guten Morgen erstmal.“ grinste Daisuke mich an und ließ sich auf die Couch fallen. Er gähnte ausgiebig und sah ich dann wieder an. „Wie gehts dir heute?“

„Gut…denke ich.“ antwortete ich nach kurzem Überlegen und die Antwort schien dem Rothaarigen zu gefallen. „Sehr schön!“
 

Es vergingen erneut einige Tage in denen es mir jeden Tag besser ging. Kaoru hatte Recht behalten: Das Singen half mir wirklich. Wir waren nun fast jeden Tag im Proberaum, mal länger, mal kürzer.

Ich saß angelehnt an die Wand auf meinem Bett, ein Block auf dem Schoß und schrieb konzentriert einige Zeilen auf das Papier. Irgendwann im Laufe des Tages beschloss ich an die frische Luft zu gehen. Ich wollte einfach mal wieder raus, hatte seid Wochen lediglich die Wohnung oder den Proberaum gesehen. So legte ich den Stift ab und stand auf. Musterte mich im Spiegel. Ich hatte abgenommen. Mir selbst war das kaum aufgefallen da ich die meiste Zeit in meinem Bett verbrachte aber alle Anderen beteuerten immer wieder wie ‚dünn‘ ich scheinbar geworden bin. Zwar ging es mir besser, dennoch bekam ich noch immer kaum einen Bissen runter. Seufzend verdrängte ich die Gedanken aus meinem Kopf und zog mich um. Draußen begann es bereits zu dämmern als ich meine Jacke nahm und gehen wollte.

„Wo willst du hin?“ fragte mich Shinya der in der Küche saß und einen Tee trank.

„Raus.“ antwortete ich knapp und wollte grade gehen als sich der Drummer erhob und in den Flur kam. „Bist du sicher das du jetzt noch raus willst? “ er sah mich fragend an.

„Ich weiß…“ mit diesen Worten schnappte ich mir meinen Wohnungsschlüssel und verließ Diese daraufhin.

In diesem Moment war es mir egal was die anderen von mir dachten.

Es mag sein das mein Vorhaben als Kurzschlussreaktion durchging und das es durchaus unüberlegt war, dennoch war der Drang in mir einfach raus zu kommen größer als jeder Zweifel.

So lief ich durch die halbdunklen Straßen. Vorbei an hektischen Menschen und hupenden Autos. Die Hände in den Hosentaschen setzte ich alles daran, die aufkommende Unsicherheit in mir zu überspielen. Nach nicht einmal 15 Minuten war ich weit von der Überzeugung entfernt ‚einfach mal raus’ zu wollen. Doch ich ging. Wollte mir diese Schwäche nicht eingestehen. Das erwies sich als Fehler.

Im Getümmel der Menge spürte ich eine Hand an meinem Arm. Erschrocken fuhr ich herum und konnte nicht fassen wessen Gesicht mich mit böse grinsenden Augen ansah.

„Du!“ stieß ich aus und zog meinen Arm zurück.

„Hallo mein Freund.“ Takanoris Stimme war kalt. Mit einem Mal schien das Fundament der Sicherheit das ich aufgebaut hatte zusammenzubrechen. Schlagartig holten mich alle Erinnerungen auf einmal ein und ich schüttelte den Kopf.

Die Sekunde der Unachtsamkeit nutzte Takanori und drückte mich an die Hauswand, sein Blick durchbohrte mich förmlich. In mir brannte eine Sicherung durch und ich schubste ihn mit aller Kraft weg. Dann rannte ich. Rannte einfach weg, weg vor Ihm, weg vor meinen Erinnerungen. Doch sie holten mich wieder ein.

Die Welt um mich herum verschwamm und ich wollte nur noch zurück. Endlich an der Wohnung angekommen schloss ich die Tür auf und stürmte durch den Flur in mein Zimmer. Dort schlug ich die Tür hinter mir zu und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Zitternd lehnte ich mich mit dem Rücken an die Tür und rutschte langsam auf den Boden.

Er war noch da.

Gedankenabwesend ignorierte ich das Klopfen an an meiner Tür. Ignorierte das Rufen. Ich wollte Nichts mehr hören und sehen.
 

Erst Minuten später war ich wieder in der Lage klar zu denken.
 

„Kyo! Verdammt mach die Tür auf! Was ist passiert?!“ rief es aus dem Flur.
 

Mit versteinerten Zügen zog ich mich an der Tür wieder auf die Beine und drehte nur zögernd den Schlüssel herum. Sofort öffnete Kaoru die Tür.
 

„Was ist los?“ fragte er erneut mit ernster Miene.
 

„Ich….hab Ihn gesehen…“ meine Stimme zitterte.
 

Kaorus Blick wurde finster, Natürlich wusste er wen ich meinte.
 

„Du gehst nicht mehr allein raus klar? Es ist viel zu gefährlich! Willst du den ganzen Scheiß nochmal durchmachen? Hoffst du vielleicht darauf das er dich Diesmal wirklich umlegt?“
 

„Nein….“
 

„Kyo wir machen uns Sorgen um dich! Lass diesen Scheiß! Dieser Wichser macht uns nicht nocheinmal alles kaputt!“
 

Er war sauer. Verständlich. Ich war es auch. Sauer auf mich selbst. Wenig später fiel die Tür wieder ins Schloss und ich war allein. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Was nun? Was wenn er mir gefolgt war? Was wenn er es wieder auf mich abgesehen hatte?

Unsicher ging ich zum Fenster um den Vorrang zur Seite zu ziehen und auf die Straße zu blicken. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und es waren kaum noch Menschen zu sehen. Auch kein Takanori. Ich musste Schlucken bei dem Gedanken das er mir wieder auflauern könnte. Krampfhaft versuchte ich diese Gedanken zu unterdrücken. Wieder an meinem Bett holte ich eine Schachtel aus der Schublade des Nachttisches und drückte zwei der Tabletten hinaus. In der Hoffnung schnell einzuschlafen nahm ich die Beruhigungsmittel ein. Ich brachte noch die Motivation auf mich umzuziehen und ließ mich dann ins Bett sinken.

Leave me alone

"Hallo Kyo…“

Immer wieder hörte ich diese Worte, immer wieder stand Er da. Ich rannte. Rannte ins Nirgendwo auf der Suche nach einem Ausweg. Einem Ausweg aus dieser Finsternis. Doch immer wieder hörte ich nur seine Stimme. Spürte wie er mich verfolgte und egal wie schnell ich zu rennen schien, Er holte mich ein. Bis er schließlich vor mir stand, seine Waffe auf mich richtete und lachte.

„Nein! Bitte!“ flehte ich ihn an versuchte ihm erneut zu entkommen. Vergebens.
 

„Warte doch, ich tu dir schon nichts!“
 

„Nein! Lass mich in Ruhe! Verschwinde! NEIN!“
 

Dann drückte er ab.
 

Schweißgebadet erwachte ich aus meinem Traum. Ich war völlig außer Atem, war voller Panik. Die Wunde an meiner Brust schmerzte stärker denn je und ich drückte meine Hand fest dagegen. Erst jetzt bemerkte ich das Kaoru an meinem Bett saß und mich beobachtete.
 

„Beruhigt?“ fragte er knapp.
 

Ich schüttelte nur den Kopf und ließ mich wieder ins Kissen sinken. Sogleich griff ich nach einer der Schachteln auf meinem Nachttisch und drückte eine Schmerztablette heraus um sie einzunehmen. Minuten vergingen in denen ich mich nur langsam beruhigte.
 

„Ich hab dich beobachtet.“ begann Kaoru dann und seufzte. „Naja, bei dem Geschrei kann man auch nicht schlafen…Kyo weißt du…die letzten Tage hab ich wirklich gedacht es wird alles wieder gut, doch die Tatsache das du Takanori getroffen hast ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich will wirklich nicht das er wieder Alles kaputt macht… und wenn er immer noch frei rumläuft weiß ich nicht was als Nächstes passiert. Es schadet dir... und uns.“ er machte eine Pause.
 

„Was willst du damit sagen?“ erwiderte ich das Gespräch nun, froh darüber das die Schmerzen langsam nachließen.
 

„Nun, ich weiß du willst das nicht hören und es ist auch nur ein Gedanke den auch die Anderen noch nicht kennen….“
 

„Was?“ unterbrach ich ihn, wissend das mir der ‚Gedanke‘ sicher nicht gefallen würde.
 

„So wie es jetzt ist kann es nicht mehr wie früher werden. Takanori muss weg - und du…“ er hielt inne und sah mich nachdenklich an, mein Blick jedoch verfinsterte sich mit jedem weiteren Satz.

„Vielleicht solltest du einen Psychologen aufsuchen. Natürlich sind wir gerne für dich da, nur…“

Ich war fassungslos. Was hatte er da grade gesagt?

„Du..willst mich verarschen oder?“ ich sah ihn ernst an.

„Nein, Kyo. Lass es dir doch wenigstens mal durch den Kopf gehen. Ich meine es doch nicht böse…“ Karou wurde unsicher.

„Nicht böse?“ Ich setzte mich auf, spürte wie Wut in mir aufstieg.. „Du willst also das ich zu so einem Psycho-Arsch gehe der mich dann am besten noch einweist ja?“

Kaoru ließ seinen Blick sinken.

„Was? Ist es so? Willst du mich los werden? Bin ich dir plötzlich zu anstrengend?“

„Kyo du verstehst das falsch, außerdem war es nur ein Gedanke…!“

„Ich scheiß auf den Gedanken Kaoru! Niemals werde ich zu einer solchen Person gehen, lieber werfe ich mich vor einen Zug!“

Noch bis vor einigen Stunden war ich froh darüber das Alle so für mich da waren. Ich fühlte mich sicher, aufgehoben und wusste das ich hier sein konnte wie ich mich fühlte. Doch nun zerbrach dieses Gefühl langsam. Enttäuschung. Die Wut in mir wandte sich zur Enttäuschung darüber, das mich mein Freund scheinbar los werden wollte.

„Bitte Kyo…“ begann Kaoru dann leise. „Niemand will dich loswerden, glaub mir das. Ich weiß nur nicht ob wir dir auf Dauer helfen können.“

Kaoru’s Worte verletzten mich. Ich stand auf und ging wortlos an Kaoru vorbei. Er jedoch heilt mich am Arm fest und stand ebenfalls auf. Enttäuscht sah ich ihn an.

„Schon klar Kaoru. Ich hab verstanden.“ mit diesen Worten verließ ich den Raum, doch der Gitarrist kam mir hinterher.

„Kyo, jetzt warte! Ich will nicht das du sauer bist, versteh mich doch!“

„Ich verstehe dich Kaoru! Sehr gut sogar! Du hast keine Lust mehr Kindermädchen zu spielen und willst nun das sich anderen Leute mit meinen scheiß Problemen rumschlagen! Das ich auch noch da bin ist ja egal!“

„Kyo jetzt komm mal wieder runter! Es war so nicht gemeint!“ Nun wurde auch Kaoru lauter. „Wie dann?!“ schrie ich ihn an.

„Herrgott! Hör doch auf dich in diese Scheiße so reinzusteigern! Ja okay, es war ein dummer Gedanke, also vergessen wir’s! Wo ist das verdammte Problem?“

„Die Tatsache das du auf so einen Scheiß kommst ist das Problem!“ Ich war außer mir. Konnte nicht fassen das Kaoru solche Vorschläge machte und sie dann einfach vergessen wollte. Er wusste genau wie ich diese Themen hasste. Ich wollte weitergehen doch erneut packte mich Kaoru am Arm.

„Pack mich ich an!“ stieß ich wütend aus und schlug seine Hand weg, lief ins Bad und schlug die Tür hinter mir zu.

„Kyo!“ hörte ich Ihn aus dem Flur rufen, doch als Antwort drehte ich den Schlüssel herum und verhinderte so das er mir folgen konnte. Wenig später vernahm ich, das auch Daisuke wachgeworden war und Kaoru fragte was denn passiert sei. Dann klopfte es.

„Hey Kyo, mach die Tür auf!“ Daisuke klang ruhig, dennoch ich antwortete nicht.

„Es war ne Scheiß Idee, okay? Kaoru hat es nicht so gemeint, jetzt mach auf!“ Es klopfte.

Wieder reagierte ich nicht, lehnte an der Tür und starrte ins Leere. Mag sein das es nicht so gemeint war. Ja vielleicht habe ich überreagiert und vielleicht war es auch falsch von mir dem Gitarristen zu unterstellen das er mich loswerden wollte. Ich war verwirrt. Das Treffen mit Takanori setzte mir noch immer zu und der Streit grade machte es nicht besser. Verzweifelt sank ich auf den Boden, wusste nicht mehr was ich denken sollte.

Wieder klopfte es.

Ich stand auf, öffnete die Tür und ging schweigend an den Beiden vorbei, zurück in mein Schlafzimmer. Dort öffnete ich das Fenster und ließ die kalte Nachtluft hinein.

„Was ist mit dir?“ fragte mich Daisuke der mir gefolgt war und nun hinter mir stand.

„Nichts…“ brachte ich knapp heraus und sah aus dem Fenster.

„Das glaubst du doch selbst nicht oder? Kao hat eingesehen das es eine blöde Idee war und auch ich hab ihm gesagt das hier keiner seiner Idee zustimmen würde. Wir wissen wie sehr du Psychologen hasst und wir sind froh das du bei uns bist. Wenn wir dich loswerden wollten hätten wir dich damals nicht da raus geholt, oder?“

Seine Worte ließen mich aufseufzen.

„Es tut mir leid das ich so reagiert habe. Das habt ihr nicht verdient.“ flüsterte ich schon fast.

„Wir wissen doch wie sehr dich die ganze Sache kaputt macht, doch es wird immer besser, das weißt du doch selbst. Ich glaube Kaoru ist einfach fertig. Ihn hat unheimlich mitgenommen das Takanori auf dich geschossen hat, ich hab ihn noch nie so weinen sehen. Er würde alles tun damit es dir besser geht und ich denke die Tatsache das du heute auf Takanori getroffen bist hat ihn aus der Bahn geworfen…“

Schweigend hörte ich ihm zu, den Blick in die Nacht gerichtet. Er hatte Recht.

„Ich werd jetzt wieder schlafen gehen, wenn noch was ist meld’ dich einfach. Und sei nicht sauer auf Kaoru.“ Daisuke drehte sich um und verließ das Zimmer.

Lange stand ich noch so da und dachte nach. Es hatte wirklich Niemand verdient so behandelt zu werden. Ich beschloss mich am nächsten Morgen bei Kaoru zu entschuldigen. Dennoch saß mir der Streit noch tief in den Knochen.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Sehr ruhig, außer meiner Entschuldigung Kaoru gegenüber verbrachte ich wieder viel Zeit in meinem Zimmer, ordnete meine Gedanken. Meine Alpträume verfolgten mich nun wieder fast jede Nacht und ich hatte das Gefühl das alles von dem ich dachte das es ‚besser‘ geworden war, nun einen Rückwärtsgang eingelegt hatte. Der Streit mit Kaoru hatte mir einfach gezeigt das Nichts so war wie ich es wahrnahm. Ich hatte mir die ganzen Wochen scheinbar nur Etwas eingeredet und jetzt, wo ich wusste das Takanori mich jederzeit finden könnte ließen mich auch meine Erinnerungen nicht mehr los.

Showtime!

Die Nachricht das Kaoru dem Management einen Termin für ein erstes Konzert seid Ewigkeiten vorgeschlagen hatte kam sehr plötzlich. Wir saßen im Proberaum und waren grade dabei an einem neuen Lied zu basteln als er uns das offenbarte. Natürlich war die Freude bei Allen riesig, vergessen waren die Strapazen der letzten Wochen. Nur bei mir konnte diese Begeisterung nicht wirklich fruchten.

Ein Konzert, und das in nicht ganz zwei Wochen.

Sogleich begannen Alle euphorisch die Setlist vorzubereiten. Ich saß Gedankenversunken auf der Couch und überlegte, wie ich das machen sollte. Takanori rannte irgendwo da draußen rum, ich war noch immer nicht zu 100% auf der Höhe weshalb wir bisweilen nie länger als eine Stunde geprobt hatten. Doch ich hielt meine Zweifel zurück.

„Was sagst du dazu?“ riss mich Toshiya dann aus den Gedanken. Ich sah auf.

„Hm?“ fragend sah ich die Anderen an.

„Na zu der Liedwahl - hast du überhaupt zugehört?“ mit hochgezogener Augenbraue sah er mich an.

„Ja…ja ist ok.“ antwortete ich kurz angebunden und stand auf um etwas frische Luft schnappen zu gehen. Verwirrt blickten die Vier hinter mir her. Vor dem Proberaum lehnte ich mich an die Wand und seufzte.

//Wie gerne würde ich jetzt einfach eine Rauchen.//

Doch ich durfte nicht. Ich spürte das Vibrieren meines Handy und holte es aus der Hosentasche. Eine SMS. Skeptisch öffnete ich sie und meine Augen weiteten sich.
 

Du gehörst mir, das weißt du.
 

Mehr stand nicht darin. Schnell aktivierte ich die Tastensperre und stecke das Handy zurück. Skeptisch sah ich mich um aber es war Niemand zu sehen.

Die ganze Zeit hatte ich nicht einmal daran gedacht das Takanori meine Handynummer haben musste. Es war nur eine Frage Zeit bis er es sich zu Nutzen machte. Nervös biss ich mir auf die Lippe und ging zurück in den Proberaum. Dort wurde noch immer aufgeregt über da Konzert und die Setlist diskutiert. Ohne Worte ließ ich mich wieder auf die Couch fallen und seufzte.

„Was hast du?“ fragte Shinya und entzog sich kurz der Diskussion

„Nichts…gar Nichts…“ wimmelte ich die Frage und zog mein Handy erneut aus meiner Tasche. Nachdenklich starrte ich auf den Bildschirm, der die SMS zeigte. Was sollte das heißen? Beobachtete er mich? Wusste er wo ich war? Plötzlich rutschte Toshiya zu mir und legte seinen Arm und meine Schultern und grinste. Schnell ließ ich das Handy wieder verschwinden und sah auf.

„Raus mit der Sprache!“ forderte der Bassist mich auf. „Jeder freut sich auf das Konzert, nur du sitzt da und ziehst ein Gesicht!“

„Es ist nichts Toshiya.“ antwortete ich und verdrehte die Augen, woraufhin Kaoru’s Blick skeptisch wurde.

„Irgendwas ist doch.“ fragte nun auch er.

„Leute, ES IST NICHT’S!“ Obwohl ich grade erst wieder reingekommen war, stand ich auf und verließ den Raum wieder. Warum waren sie so hartnäckig? Konnten sie nicht einfach akzeptieren das ich nicht darüber reden wollte? Vor dem Proberaum öffnete ich die Kaoru’s Autotür, der sei Auto stets unabgeschlossen ließ wenn wir probten. Ich wusste das er immer Zigaretten im Auto hatte und öffnete das Handschuhfach um mir eine aus der Schachtel zu holen die sich dort befand. Ein Feuerzeug fand ich in meiner Jackentasche und so setzte ich mich auf die Mauer neben dem Auto und zündete ohne weiter darüber nachzudenken die Zigarette an. Ich atmete den Rauch tief, was direkt dazu führte das ich einen Hustenanfall bekam. Nach Luft schnappend stützte ich meine Hände auf meine Beine. Nach einigen Sekunden ließ der Husten nach. Mein Hals schmerzte bereits, dennoch zog ich erneut an der Zigarette und wieder suchte mich der Husten heim. Das Spiel wiederholte ich noch dreimal, bis ich endlich an der Zigarette ziehen konnte und fast zu ersticken. In diesem Moment kam auch Kaoru aus dem Proberaum und sah mich erschrocken an.

„Spinnst du?!“ er ging auf mich zu und wollte mir den Glimmstängel aus der Hand nehmen. Gleich zog ich meine Hand weg und sah ihn an.

„Ist doch mein Problem!“ entgegnete ich ihm nahm wieder einen Zug. Seufzend schüttelte Kaoru den Kopf.

„Du weißt das du das nicht darfst.“

„Sagt ein Arzt. Aber es ist meine Gesundheit, also entscheide ich was ich tue und was nicht.“ kühl brachte ich ihm diesen Satz entgegen und zog an der Zigarette.

„Was ist los? Du bis die letzten Tage wirklich komisch.“ Kaoru setzte sich nachdenklich zu mir.

„Und wenn schon.“

Ich drückte die Zigarette neben mir auf der Mauer aus und schnippte sie weg.

„Nichts ‚und wenn schon, rede mit mir Kyo.“

„Kaoru es ist alles ok, akzeptier das.“

„Ich will es aber nicht akzeptieren. Du weißt das ich mir Sorgen mache. Ist es wegen dem Konzert?“

„Egal.“ Kühl versuchte ich dem Gespräch zu entgehen. Wieder hörte ich ein Seufzen.

„Solltest du dich doch dazu entscheiden mir zu erklären was los ist kannst du jeder Zeit zu mir kommen, okay?“ gab er das Fragen dann auch und zündete sich nun auch eine Zigarette an. Mein Hals schmerzte noch immer von dem Rauch und auch das unangenehme Gefühl in der Brust war noch nicht verflogen. Wir saßen also da und schwiegen uns etwa eine Zigarettenlänge ein ehe Kaoru wieder aufstand.

„Kommst du wieder mit rein?“ fragte er.

„Ja.“

Auch ich stand auf und folgte ihm in den Proberaum.
 

Die folgenden Tage verbrachten wir damit jeden Tag zu proben. Es war sehr anstrengend und wenn wir nicht im Proberaum waren schlief ich die meiste Zeit.

Grade wachte ich auf als ich das Vibrieren meines Handy hörte. Müde griff ich danach und öffnete die SMS die eingegangen war.
 

Noch 7 Tage
 

Mir wurde schlagartig schlecht und ich ließ das Handy einfach fallen. Von der letzten SMS hatte ich bisweilen noch Niemandem erzählt, dachte es wäre eine ‚einmalige Sache‘, doch diesbezüglich hatte ich mich wohl geschnitten. Seufzend drehte ich mich auch den Rücken und starrte an die Decke. In sieben Tagen war das Konzert. Was sollte das heiße? Was hatte er vor? Mittlerweile wusste ich nicht mehr ob die Sache mit dem Konzert gut oder schlecht heißen sollte. Natürlich tat es gut Musik zu machen und auch auf der Bühne zu stehen, trotz alle dem wuchs die Unsicherheit minütlich.

Der darauffolgende Tag verlief ähnlich, wenn wir nicht probten zog ich es vor allein zu sein. Jedem Gespräch darüber was los sei versuchte ich aus dem Weg zu gehen und nach einer Weile versuchten es die Anderen kaum noch etwas aus mir heraus zu bekommen.
 

Einen Tag vor dem Konzert stieg dann die Nervosität in mir auf. Mittlerweile hatten wir es tatsächlich geschafft einigermaßen lange zu proben sodass dem Konzert diesbezüglich nichts mehr im Weg stand. Am Tag darauf war es dann soweit. In der Wohnung herrschte reges Treiben und auch mich hielt nichts mehr im Zimmer. Nervös ging ich in der Wohnung auf und ab. Die Unsicherheit in mir war mittlerweile so groß, dass sie schon fast die Vorfreude auf den heutigen Abend überdeckte. Wir fuhren in den Proberaum um die Instrumente einzupacken und machten uns dann auf den Weg zur Konzerthalle. Dort angekommen begann jeder sich darum zu kümmern das alles lief. Der Soundcheck verlief wie immer reibungslos und so waren es keine 30 Minuten mehr bis es auf die Bühne gehen sollte.

Mir war schlecht. Nervös zog ich an einer Zigarette, die Blicke der Anderen ignorierend und zupfte an meinen Haaren rum.

„Bist du bereit?“ fragte Daisuke dann und ich drehte mich zu ihm.

„Ich denke schon…“ antwortete ich ihm, konnte die Unsicherheit nicht mehr zurückhalten

„Wir schaffen das schon!“

Er grinste, war scheinbar kein Stück aufgeregt.
 

Nun war es also soweit. Wir standen wieder auf der Bühne. Mein Blick schweifte über die Menge während das Intro lief, mein Herz pochte als wollte es explodieren und in meiner Brust baute sich ein Druck auf sodass ich kaum atmen konnte. Als dann das erste Lied begann durchfurch mich eine Welle der Euphorie. All die Unsicherheit war wie weggeblasen und ich sang einfach, so wie ich es vorher getan hatte. Niemand schien noch daran zu denken was passiert war.

Da letzte Lied begann. ‚The Final‘.

Gedankenverloren sah ich in all die Gesichter vor mir, sang und hoffte irgendwie das es niemals vorbei gehen würde.

Ein kraftvoller von Verzweiflung, Hass und Leid geprägter Schrei meinerseits hallte durch die Halle und es wurde still um mich herum. Ich blickte auf, erhob mich ließ meinen Blick über die Menge gleiten. Langsam breitete ich meine Arme aus und schloss die Augen.

Da war es wieder.

Das Gefühl.

Ich liebte es.

Dann fiel ein Schuss.

Ich spürte wie sich eine Kugel durch meine linke Brust bohrte und das letzte was ich sah war Takanori’s grinsendes Gesicht ehe ich zusammenbrach.

Blut.

Schreie.

Weinen.

Dunkelheit.

Stille.
 

An diesem Abend wurde Takanori endlich festgenommen, doch das war für Toshiya, Daisuke, Kaoru und Shinya kein Grund zur Freude. An diesem Abend haben ihren Freund endgültig verloren.

Dir en Grey spielten nie wieder.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NatsUruha
2014-08-30T11:02:44+00:00 30.08.2014 13:02
OH MEIN GOTT O_____________O

verdammt das kann doch nicht sein....
Kyo kann doch nich....... TTT___TTT
Von:  NatsUruha
2014-08-30T10:16:35+00:00 30.08.2014 12:16
Takanori? im ernst?
O_O man warum muss ich jetzt an Ruki denken O_____________o
OMG *kopfschüttl*

das ist echt krank was der typ da macht .... das is kein spiel........ das ist wahnsinn >__<
Antwort von:  Alice_Perfection
31.08.2014 16:05
Ne ne :P Das ist nicht Ruki, an den hab ich so garnicht gedacht o.o Aber jetzt wo du es sagt <.<

T.T
*kopfkino*
Von: abgemeldet
2014-08-13T20:34:21+00:00 13.08.2014 22:34
Ich liebe sie...diese FF ich mag drama das hier ist genau nach meinem Geschmack.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel :)


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