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Reality

Almost perfect?
von

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Leave me alone

"Hallo Kyo…“

Immer wieder hörte ich diese Worte, immer wieder stand Er da. Ich rannte. Rannte ins Nirgendwo auf der Suche nach einem Ausweg. Einem Ausweg aus dieser Finsternis. Doch immer wieder hörte ich nur seine Stimme. Spürte wie er mich verfolgte und egal wie schnell ich zu rennen schien, Er holte mich ein. Bis er schließlich vor mir stand, seine Waffe auf mich richtete und lachte.

„Nein! Bitte!“ flehte ich ihn an versuchte ihm erneut zu entkommen. Vergebens.
 

„Warte doch, ich tu dir schon nichts!“
 

„Nein! Lass mich in Ruhe! Verschwinde! NEIN!“
 

Dann drückte er ab.
 

Schweißgebadet erwachte ich aus meinem Traum. Ich war völlig außer Atem, war voller Panik. Die Wunde an meiner Brust schmerzte stärker denn je und ich drückte meine Hand fest dagegen. Erst jetzt bemerkte ich das Kaoru an meinem Bett saß und mich beobachtete.
 

„Beruhigt?“ fragte er knapp.
 

Ich schüttelte nur den Kopf und ließ mich wieder ins Kissen sinken. Sogleich griff ich nach einer der Schachteln auf meinem Nachttisch und drückte eine Schmerztablette heraus um sie einzunehmen. Minuten vergingen in denen ich mich nur langsam beruhigte.
 

„Ich hab dich beobachtet.“ begann Kaoru dann und seufzte. „Naja, bei dem Geschrei kann man auch nicht schlafen…Kyo weißt du…die letzten Tage hab ich wirklich gedacht es wird alles wieder gut, doch die Tatsache das du Takanori getroffen hast ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich will wirklich nicht das er wieder Alles kaputt macht… und wenn er immer noch frei rumläuft weiß ich nicht was als Nächstes passiert. Es schadet dir... und uns.“ er machte eine Pause.
 

„Was willst du damit sagen?“ erwiderte ich das Gespräch nun, froh darüber das die Schmerzen langsam nachließen.
 

„Nun, ich weiß du willst das nicht hören und es ist auch nur ein Gedanke den auch die Anderen noch nicht kennen….“
 

„Was?“ unterbrach ich ihn, wissend das mir der ‚Gedanke‘ sicher nicht gefallen würde.
 

„So wie es jetzt ist kann es nicht mehr wie früher werden. Takanori muss weg - und du…“ er hielt inne und sah mich nachdenklich an, mein Blick jedoch verfinsterte sich mit jedem weiteren Satz.

„Vielleicht solltest du einen Psychologen aufsuchen. Natürlich sind wir gerne für dich da, nur…“

Ich war fassungslos. Was hatte er da grade gesagt?

„Du..willst mich verarschen oder?“ ich sah ihn ernst an.

„Nein, Kyo. Lass es dir doch wenigstens mal durch den Kopf gehen. Ich meine es doch nicht böse…“ Karou wurde unsicher.

„Nicht böse?“ Ich setzte mich auf, spürte wie Wut in mir aufstieg.. „Du willst also das ich zu so einem Psycho-Arsch gehe der mich dann am besten noch einweist ja?“

Kaoru ließ seinen Blick sinken.

„Was? Ist es so? Willst du mich los werden? Bin ich dir plötzlich zu anstrengend?“

„Kyo du verstehst das falsch, außerdem war es nur ein Gedanke…!“

„Ich scheiß auf den Gedanken Kaoru! Niemals werde ich zu einer solchen Person gehen, lieber werfe ich mich vor einen Zug!“

Noch bis vor einigen Stunden war ich froh darüber das Alle so für mich da waren. Ich fühlte mich sicher, aufgehoben und wusste das ich hier sein konnte wie ich mich fühlte. Doch nun zerbrach dieses Gefühl langsam. Enttäuschung. Die Wut in mir wandte sich zur Enttäuschung darüber, das mich mein Freund scheinbar los werden wollte.

„Bitte Kyo…“ begann Kaoru dann leise. „Niemand will dich loswerden, glaub mir das. Ich weiß nur nicht ob wir dir auf Dauer helfen können.“

Kaoru’s Worte verletzten mich. Ich stand auf und ging wortlos an Kaoru vorbei. Er jedoch heilt mich am Arm fest und stand ebenfalls auf. Enttäuscht sah ich ihn an.

„Schon klar Kaoru. Ich hab verstanden.“ mit diesen Worten verließ ich den Raum, doch der Gitarrist kam mir hinterher.

„Kyo, jetzt warte! Ich will nicht das du sauer bist, versteh mich doch!“

„Ich verstehe dich Kaoru! Sehr gut sogar! Du hast keine Lust mehr Kindermädchen zu spielen und willst nun das sich anderen Leute mit meinen scheiß Problemen rumschlagen! Das ich auch noch da bin ist ja egal!“

„Kyo jetzt komm mal wieder runter! Es war so nicht gemeint!“ Nun wurde auch Kaoru lauter. „Wie dann?!“ schrie ich ihn an.

„Herrgott! Hör doch auf dich in diese Scheiße so reinzusteigern! Ja okay, es war ein dummer Gedanke, also vergessen wir’s! Wo ist das verdammte Problem?“

„Die Tatsache das du auf so einen Scheiß kommst ist das Problem!“ Ich war außer mir. Konnte nicht fassen das Kaoru solche Vorschläge machte und sie dann einfach vergessen wollte. Er wusste genau wie ich diese Themen hasste. Ich wollte weitergehen doch erneut packte mich Kaoru am Arm.

„Pack mich ich an!“ stieß ich wütend aus und schlug seine Hand weg, lief ins Bad und schlug die Tür hinter mir zu.

„Kyo!“ hörte ich Ihn aus dem Flur rufen, doch als Antwort drehte ich den Schlüssel herum und verhinderte so das er mir folgen konnte. Wenig später vernahm ich, das auch Daisuke wachgeworden war und Kaoru fragte was denn passiert sei. Dann klopfte es.

„Hey Kyo, mach die Tür auf!“ Daisuke klang ruhig, dennoch ich antwortete nicht.

„Es war ne Scheiß Idee, okay? Kaoru hat es nicht so gemeint, jetzt mach auf!“ Es klopfte.

Wieder reagierte ich nicht, lehnte an der Tür und starrte ins Leere. Mag sein das es nicht so gemeint war. Ja vielleicht habe ich überreagiert und vielleicht war es auch falsch von mir dem Gitarristen zu unterstellen das er mich loswerden wollte. Ich war verwirrt. Das Treffen mit Takanori setzte mir noch immer zu und der Streit grade machte es nicht besser. Verzweifelt sank ich auf den Boden, wusste nicht mehr was ich denken sollte.

Wieder klopfte es.

Ich stand auf, öffnete die Tür und ging schweigend an den Beiden vorbei, zurück in mein Schlafzimmer. Dort öffnete ich das Fenster und ließ die kalte Nachtluft hinein.

„Was ist mit dir?“ fragte mich Daisuke der mir gefolgt war und nun hinter mir stand.

„Nichts…“ brachte ich knapp heraus und sah aus dem Fenster.

„Das glaubst du doch selbst nicht oder? Kao hat eingesehen das es eine blöde Idee war und auch ich hab ihm gesagt das hier keiner seiner Idee zustimmen würde. Wir wissen wie sehr du Psychologen hasst und wir sind froh das du bei uns bist. Wenn wir dich loswerden wollten hätten wir dich damals nicht da raus geholt, oder?“

Seine Worte ließen mich aufseufzen.

„Es tut mir leid das ich so reagiert habe. Das habt ihr nicht verdient.“ flüsterte ich schon fast.

„Wir wissen doch wie sehr dich die ganze Sache kaputt macht, doch es wird immer besser, das weißt du doch selbst. Ich glaube Kaoru ist einfach fertig. Ihn hat unheimlich mitgenommen das Takanori auf dich geschossen hat, ich hab ihn noch nie so weinen sehen. Er würde alles tun damit es dir besser geht und ich denke die Tatsache das du heute auf Takanori getroffen bist hat ihn aus der Bahn geworfen…“

Schweigend hörte ich ihm zu, den Blick in die Nacht gerichtet. Er hatte Recht.

„Ich werd jetzt wieder schlafen gehen, wenn noch was ist meld’ dich einfach. Und sei nicht sauer auf Kaoru.“ Daisuke drehte sich um und verließ das Zimmer.

Lange stand ich noch so da und dachte nach. Es hatte wirklich Niemand verdient so behandelt zu werden. Ich beschloss mich am nächsten Morgen bei Kaoru zu entschuldigen. Dennoch saß mir der Streit noch tief in den Knochen.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Sehr ruhig, außer meiner Entschuldigung Kaoru gegenüber verbrachte ich wieder viel Zeit in meinem Zimmer, ordnete meine Gedanken. Meine Alpträume verfolgten mich nun wieder fast jede Nacht und ich hatte das Gefühl das alles von dem ich dachte das es ‚besser‘ geworden war, nun einen Rückwärtsgang eingelegt hatte. Der Streit mit Kaoru hatte mir einfach gezeigt das Nichts so war wie ich es wahrnahm. Ich hatte mir die ganzen Wochen scheinbar nur Etwas eingeredet und jetzt, wo ich wusste das Takanori mich jederzeit finden könnte ließen mich auch meine Erinnerungen nicht mehr los.



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