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Im Schatten der Zukunft

Noel & Lightning
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen~

diese FF greift den Kampf zwischen Noel und Lightning aus "Final Fantasy XIII: Lightning Returns" auf. Denn wie wäre ihr Kampf wohl ausgegangen, wenn sie mehr als nur die Prophezeiung miteinander verband? Am Anfang beginnnt diese FF mit einer Art Nacherzählung, die aber ab Mitte des zweiten Kapitels abgelöst wird, ich hoffe, das macht so keine Schwierigkeiten mehr für die Freischalter und so habe ich auch ein wenig weiter vor geschrieben (bis jetzt 5 Kapitel), bevor ich die FF hier veröffentlichen wollte. Komplett anzeigen

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Im Schatten der Zukunft I

Im Schatten der Zukunft I
 


 

Die Schatten, jene sich schleichend durch die Luft bewegten und sich auf dem Weg vor ihr immer mehr vermehrten, ließen sie erahnen, dass sie richtig war. Es nicht mehr lange dauern würde, sie der prophezeiten Zukunft, dem Ort und dem Zeitpunkt, der über das Schicksal ihrer Rolle in dieser sterbenden Welt entscheiden würde, ganz nah war.
 

Mit entschlossen Schritten begab sie sich immer weiter in die verlassenen und dunklen Gassen dieses Viertels, von den es in dieser, immer mehr dem Chaos und der Verzweiflung verfallenden Stadt, so unsagbar viele gab.
 

Doch nur hier würde er sein. Hier würde er auf sie warten, und wenn er hielt, was er versprach; sie zu ihrer letzten Stunde in dieser verlorenen Welt willkommen heißen. Doch es sollte ihr recht sein. Es gab nichts mehr, was sie noch zu verlieren hatte. Gar nichts. Und so schritt sie zielsicher voran und immer weiter geradeaus durch das, an den schmutzigen Wänden von verlassenen, heruntergekommen Gebäudefassaden wiederhallende Flüstern der Schatten einer unheilversprechenden Macht, folgte einer unterschriebenen Einladung zum eigenen Tod.
 

Und zugegeben, da war irgendwo noch ein schwach sprühender Funken, ein Gefühl, das sie kurz bei den Gedanken an einen Kampf mit ihm packte. Es war da, ja, aber es würde sie nicht aufhalten. Sie würde nicht zögern. Alle menschlichen Zweifel waren schon seit langem wie weggeblasen, da waren keine lästigen Skrupel mehr, welche ihr Herz umschließen würden. Sie wird nicht um ihr Leben betteln, doch genauso wenig wird sie es sich kampflos einfach so nehmen lassen. Erstrecht nicht von jemand, der eigentlich ihr Freund sein sollte, von jemand, mit dem sie vor so langer Zeit auf einer Seite kämpfte…
 

Sie kniff die Lider ihrer blauen Augen ein kleines bisschen zusammen, als sie durch die dunklen Schatten am Ende der Gasse das Erwachen eines Lichtscheins bemerkte. Sah, wie ein vorhersehendes Orakel lebendige Bilder, eintretende Ereignisse erschaffte, die bisher auch ihr unbekannt waren. Sie sah die Prophezeiung des Orakels zum ersten Mal, erlebte eine schreckliche Szenerie, sah ihren eigenen Tod voraus. Und vor dem Spielfilm der Zukunft, auf dem Boden und mit den Rücken zu ihr sitzend, Noel. Einen jungen Mann, den über fünfhundert Jahre nichts weiter als das Versprechen auf eine bessere Zukunft am Leben erhielt.
 

„Das ist also die probezeihte Zukunft. Indem du die Erlöserin tötest, wird eine neue Welt geboren“, sprach ihre Stimme sanft.
 

Doch was stellte diese Zukunft mit ihr an?
 

Die Finger ihrer rechten Hand legten sich zaghaft auf ihre Brust, berührten den schwarzen Stoff über ihrer leichten Schutzkleidung, die Stelle, gegen die sie ihren stätigen Herzschlag spüren konnte. Ihr Blick sank herab und unter dieser Bewegung fielen einige Strähnen ihres morganitfarbenden Haares in ihr ansehnliches Gesicht. Nichts. Keine Aufregung. Keine Angst. Sie wusste, sie würde wahrscheinlich sterben und sogar schon ziemlich bald. Doch es machte ihr nichts aus. Ihr Herz schlug ruhig.
 

Gefasst hob sie wieder ihren Kopf, bemerkte, wie die Illusionen der Zukunft sich änderten, wie sie die Erscheinung eines hübschen Mädchens hervorbrachten.
 

„Yul...? Ich verstehe. Du träumst von einer neuen Welt, in der du mit Yul wieder vereint bist.“
 

Die Aussicht auf ein glückliches Leben mit dem Mädchen, das einst in seinen Armen starb. Diese Bilder der hellen Hoffnung, die Erfüllung eines tiefen Wunsches, die zum Greifen nah erscheint… sie machten ihren einstigen Freund mit einem Mal zu ihren Feind.
 

„Das ist kein Traum, Lightning.“, erklang mit einem Mal die tiefe Stimme des, auf den schmutzigen Boden hockenden, jungen Mannes.
 

„Die Zukunft liegt in diesem Orakel.“
 

Vereinzelte braunblonde, kurze Haarsträhnen und die Kleidung des jungen Mannes wurden von dem sanften Windströmen, welche von dem Organismus des Orakel und seinen projektezierten Bilder einer besseren Welt erzeugt wurden, aufgewirbelt. Die zarten und unschuldigen Blütenblätter einer weißen Blume in seiner linken, ausgestreckten Hand, wippten sanft im Takt des Windes.
 

„Ich töte die Erlöserin und die Welt wird wiedergeboren.“, sprach er mit von Ruhe beherrschter Stimme weiter, während er die Blume an ihren dünnen und zerbrechlichen Blütenstängel zwischen seinen Fingern umher drehte.
 

„Und dieses Mal mache ich alles richtig. Es wird funktionieren.“
 

Lightning bemerkte, wie Noel leicht seinen Kopf hob. Dennoch zeigte er ihr immer noch nicht sein Gesicht, drehte sich weder um, noch warf er ihr auch nur einen kurzen Blick über die Schulter zu.

„Ich habe schon einmal versagt, wie du weißt. Ich bezwang einen Freund in dem Glauben, dadurch alle zu retten.“, ein schwacher Seufzer verließ seinen Mund und durch eine langsame Bewegung sank die Blume, und die sie haltende Hand herab.
 

„Aber es lief alles schief. Ja, ich gewann den Kampf, genau wie beabsichtigt. Und mein Gegner starb. Doch genau das entfesselte das Chaos, das nun diese Welt in Stücke reißt.“
 

Lightning schwieg, hörte dem zu, was der junge Mann ihr zu erzählen hatte. Ihr aufmerksamer, prüfender Blick lag konstant auf Noels Gestalt, und sie spürte all die Trauer, all den Wut, all den Hass, die er mit sich trug. Er versteckte seine Gefühle, verbarg sie unter trügerischer, falscher Ruhe. Und in dieser Sekunde fragte sie sich, wie viel Noel von sich selbst in all den vergangen Jahren an seinen Wunsch nach Rache verloren hatte. Ob sie damals wirklich alles versucht hatte, es nicht vielleicht damals eine Möglichkeit gegeben hatte, ihm und ihrer Schwester mehr zu helfen. Doch selbst wenn es sie gegeben hätte… sie hatte es nicht getan. Sie hatte ihren Kampf gegen das Chaos verloren. Letztlich hatte sie nicht nur Serah in den Tod getrieben, nein, sie hatte die ganze Menschheit einfach ihren Schicksal vorgeworfen und so zu der jetzigen Situation, zu Noels Hass gegen sie beigetragen.
 

„Noel.“, sagte sie, mit bedachter Vorsicht in ihrer Stimme.
 

„Es war nicht deine Schuld. Nie. Wenn jemand die Schuld an all dem, was passierte, trägt, dann ich.“
 

Zu sagen, dass es ihr leid tut, war das einzige, was sie tun konnte. Auch wenn sie wusste, dass das nicht genug war. Es niemals genug sein würde. Als sie sich dazu entschied, auf ewig im Kristallschlaf zu verweilen, hatte sie damit so viel Leid über ihn, über ihre Freunde, über die ganze Welt gebracht. Sie hatte sie ins Verderben gestürzt.
 

In seinen Augen war es eine unumstrittene Tatsache, dass sie sterben musste.
 

„Vielleicht hast du recht. Aber das ist mittlerweile egal.“, antworte ihr der junge Mann und mit ihren Augen verfolgte Lightning die Bewegung von Noels linken Arm, erkannte, wie er die weiße Blume aus seiner Hand bedacht auf den Boden legte.
 

„Ich bin nur daran interessiert, eine neue Zukunft zu erschaffen. Diese Prophezeiung ist der Schlüssel dazu. Meinen Traum, Yul wiederzusehen… ich werde ihn verwirklichen.“
 

Lightning blinzelte mehrmals mit den Augenlidern, als die Prophezeiung endete, die inszenierten Bilder der Zukunft schwanden und auch der sanfte Wind abebbte.
 

„Nimm es bitte nicht persönlich, Lightning. Ich wünschte wirklich, die Prophezeiung würde nicht deinen Tod zeigen.“
 

Genau in dem Moment stützte Noel sich auf die Hand seines linken Arms, um sich in mit einer mühelosen, dennoch langsamen Bewegung in die Höhe zu stemmen. Mit einem gekonnten Griff seiner rechten Hand, umfasste der junge Mann das lange, schwarze Heft seiner Waffe und zog sie elegant aus der Halterung an seinem Rücken.
 

„Doch sie zeigt ihn. So leid es mir tut, ich habe keine andere Wahl.“, erklärte sich Noel, während er sich ihr geruhsam zuwandte.
 

„Bereits vor fünfhundert Jahren begann ich die ultimative Sünde. Was zählt da ein Tod mehr oder weniger auf meinen Gewissen?“
 

Mit der Hand seines anderen, mit dünnen Lederbändern umschnürten Arms, fasste er ebenso nach der Waffe, jene der junge Jäger vertikal gerade und der Länge nach vor seinen Oberkörper hielt. Hell klirrend erklang ein Geräusch, das durch das Streifen von scharfem Stahl entstand, als er eine weitere, verborgene Schwertklinge aus seiner Waffe zog. Ein Tun, dass Lightning mit ihren eisblauen Augen wachsam verfolgte. Ihr Blick wanderte von den zwei Schwertern, welche Noel bedrohlich vor sich hielt, ein Stück hinauf und ließ sie ihn das Antlitz ihres Gegners sehen.
 

Einige Strähnen seines braunblondes Haares tanzten sacht in der Luft, fielen ihm immer wieder ins Gesicht und sie blickte den jungen Mann direkt in die meeresblauen Augen, wagte die Tiefe der Trauer und des Hasses, die in ihnen ruhten, nicht zu definieren.
 

„Doch es muss geschehen.“
 

Sie verengte ihre Augen, und als wäre dies ein Zeichen gewesen, stürzte Noel plötzlich nach vorne, beide Schwerter fest umgriffen. Die Eröffnung eines Kampfes, der unvermeidbar war und über ihre Rollen im Schicksal dieser verlorenen Welt entscheiden würde. Darüber entschied, ob sie heute sterben sollte…



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