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Die Sandkastenrocker...

von der Förmchenbande
von

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Wenn...

Ein Sommertag in Konoha und das Anfang April. Es ist heiß, schwül und wolkenlos. Die kleinste Bewegung erscheint wie eine Zumutung und die Bewohner von ganz Konohagakure wollen keinen einzigen Handschlag zu viel zu machen. Das Brummen von zahlreichen Ventilatoren und Klimaan-lagen erfüllt die Straßen und selbst die Sonnenanbeter bleiben in den gekühlten Räumlichkeiten der Häuser oder huschen von einem Schatten in den nächsten. Mensch und Tier bewegen sich äußert träge und auch nur dann, wenn es wirklich sein muss.

Die letzten Tage waren eher bedeckt und kühl, doch dieser plötzliche Temperaturanstieg hat die Bewohner des Dorfes ziemlich überrascht. In den Supermärkten waren die Kühltruhen schon zur Mittagszeit restlos leergeräumt und selbst Wasserflaschen müssen in den Regalen gesucht werden. Die Leute tun beinahe so, als müssten sie sich auf irgendeine länger andauernde Dürre einstellen, die sie zu irgendwelchen Hamsterkäufen nötigt. Das ist der April und der tut bekanntlich was er will. In Konoha sind die Jahreszeiten ohnehin deutlich spürbar und ebenso erkennbar. Das Wetter sorgt immer mal wieder für eine Überraschung und das gehört zur Normalität des Jahres. Gerade deshalb sollten die Leute auf solche Witterungsverhältnisse nicht mit irgendwelchen Panikeinkäufen reagieren. Es ist normal in diesem Land. Trotzdem lastet diese Hitze unerträglich schwer auf der Umgebung. Es wirkt beinahe so, als würde eine gigantische Hand, alles Leben gen Richtung Boden drücken.
 

Sasukes Mittel gegen die Sommerhitze besteht aus Nichtstun und ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Er liegt auf der Veranda seines Wohnhauses, im kühlen Schatten der Überdachung, hinter ihm ein auf Hochtouren laufender Ventilator und lauscht der friedlichen Ruhe, die ihn umgibt. Außer dem Rauschen und gelegentlichen Knacken des Ventilators, stört nichts die entspannende Symphonie der Natur.

Damit die Wärme seinen Organismus nicht gänzlich überfordert, hat er sich am heutigen Morgen für eine knielange, blaue Hose und ein ärmelloses Shirt entschieden und eben zusätzlich das alte, verstaubte, elektronische Hilfsmittel aus der Abstellkammer geholt. Mit diesem Outfit, dem Luftwirbler und einem schattigen Plätzchen lässt sich auch ein solcher Sommertag ganz gut überstehen. Gelegentlich wischt er sich mit einem Handtuch den Schweiß aus dem Gesicht und hin und wieder verschwindet ein Melonenbällchen in seinem Mund, die in einer kleinen Schale neben ihm stehen.

Die Geburt seiner Tochter ist erst vier Tage her und noch ist er alleine zuhause. Das Kinderzimmer wird noch nicht be-nutzt, ist aber allzeit einsatzbereit und noch kann er die Nächte auch durchschlafen, aber wenn er an Narutos warnende Worte denkt, dann entsteht in seinem Inneren tatsächlich eine gewisse Unsicherheit.

Der blonde Familienvater hat nicht unbedingt zuversichtlich geklungen, als es um Schlafgewohnheiten oder Frei-zeitbeschäftigungen ging. Der Chaosninja kommentierte Sasukes, durchaus gelungene Einwände, lediglich mit einem trockenen, Wenn du meinst...

Sasuke ist sich nicht sicher, was er davon halten soll und es ist schon sehr beunruhigend, dass die erste Vorhersage sei-nes besten Freundes tatsächlich eingetreten ist. Sakura hat sich in Sachen Namensgebung durchgesetzt und das in einer echt fiesen Situation. Sasuke ist von seiner Vaterschaft nahezu paralysiert gewesen und war demnach einfach nur unfähig, irgendwelche Einwände zu erheben. Besonders nennenswert ist an dieser Stelle wohl auch, dass ihn der Name Sarada nicht mehr wirklich stört. Inzwischen findet er ihn sogar gut. Es handelt sich dabei auch um eine Tatsache, welche Naruto mit einem Kopfschütteln quittiert hat.

Vielleicht sollte er die Ratschläge seines besten Freundes nicht von vornherein abschmettern, denn an den Haaren herbei gezogen scheinen sie ja nicht zu sein.

Etwas nachdenklich ertastet Sasuke das nächste Melonenbällchen und schiebt es sich sogleich in den Mund, ehe mit einem Schnaufen schließlich den Kopf schüttelt und sich für seine Gedankengänge beinahe schämt. Andere Eltern haben ihre Kinder auch groß bekommen und da wird er ja wohl noch mit einer Tochter fertig werden. Wenn Naruto mit seinem Spross überfordert ist, dann ist das sein eigenes Problem.
 

Wie auch schon die ganzen Monate zuvor kümmert Sasuke sich um den gesamten Haushalt und genießt die über-schwemmenden Vatergefühle, die einen äußert beflügelnde Wirkung haben. Es ist wie ein Beben, welches in unregel-mäßigen Abständen durch seinen Körper jagt und bis in die feinsten Nerven seines Körpers vordringt. Bei dem Gedanken an seine Tochter wird er immer wieder von Gefühlen für sie überrannt und der Stolz in seiner Brust, steigt auf eine Ebene an, die er bisher für unerreichbar gehalten hat. Diese Wärme, die Liebe und dieses elektrisierende Kribbeln wirken wie illegale Stimmungsaufheller und so ist er, während der Trennung von Frau und Kind, speziell in der Nacht, gedanklich immer bei seiner kleinen, perfekten, Familie. Im Grunde sucht er die heimischen vier Wände auch nur in der Nacht auf. Die meiste Zeit ist er im Krankenhaus, erfüllt seiner besseren Hälfte einige Wünsche und bewundert seine Tochter, bei der die allgemeine Meinung existiert, dass sie deutlich nach ihm kommt. Die schwarzen Augen und der schwarze Haarflaum sein da eindeutige Anzeichen für, aber nicht unbedingt aussagekräftig. Er hat irgendwann einmal gelesen, dass sich die Haarfarbe, als auch die Farbe der Augen noch ändern kann. Sasuke findet allerdings, dass er ihr seine Augenform vererbt hat, was Sakura mit einem Nicken auch bejahte.

Wenn Sarada mehr ihrer Mutter ähnlich sieht, als ihm, würde ihn das auch nicht stören. Immerhin ist seine Frau alles andere als unansehnlich, sondern in seinen Augen die schönste Frau auf Erden. Sasuke ist davon überzeugt, dass er sich an der grazilen Gestalt seiner Frau nie satt sehen wird. Sie ist in seinen Augen mehr als einfach nur perfekt, von dem Haaransatz bis zu den Fußspitzen und damit eines jeden Blickes würdig – solange es seine Blicke sind. Er würde es zwar nie öffentlich zugeben, aber sobald sich auch nur ein anderer Mann an seiner Frau satt sieht, möchte er ihm sofort die Nase platt hauen.

Mürrisch verzieht der schwarzhaarige Shinobi das Gesicht und kräuselt missmutig die Nase. Wenn er es recht überlegt, dann wäre eine zu große Ähnlichkeit zu Sakura doch nicht so gut. Spätestens wenn seine Tochter in die Pubertät kommt und obwohl dieser Zustand noch Jahre in der Zukunft liegt, stellen ich bei dem stolzen Vater sämtliche Nackenhaare auf, als ihm der Gedanke kommt, dass seine Tochter irgendwann von Männern umschwärmt werden würde. Sasuke ist fest entschlossen einen solchen Umstand nicht zu dulden. Er wird jeden potenziellen Verehrer seiner Tochter persönlich aus dem Dorf jagen.

Zufrieden mit seinem Gedankengang, verschränkt Sasuke die Arme hinter seinem Kopf und blickt in den wolkenlosen Himmel empor. Er kann nichts dafür, aber nur allein sich die Tatsache immer wieder in sein Gewissen rufend, dass er jetzt Vater ist und von seiner Tochter irgendwann Papa gerufen zu werden, lässt sein Herz vor Freude hüpfen und dieses Grinsen kehrt dabei stets zurück in sein Gesicht. Es ist eben jenes Grinsen, welches sich auch unmittelbar nach der Geburt auf sein Gesicht geschlichen hat und wie zuvor auch, stört es ihn wenig. So schließt der frisch gebackene Vater auch nur die Augen und grinst breit in sich hinein.

Er liebt diese warme Welle, welche ungehindert durch sei-nen Körper rollt und in ihm ein solch beflügelndes Gefühl auslöst, dass er der festen Überzeugung ist ganze Berge mit den bloßen Händen verschieben zu können. Es ist ein unbe-schreibliches Gefühl. Ein Gemisch aus endloser Liebe, Stolz, Freude, aber auch einer kleinen Dosis an Sorge und Angst, welche die veränderte Familiensituation einfach mit sich bringen. Die positiven Gefühle überwiegen aber deutlich.
 

„Weißt du eigentlich, dass du aussiehst wie ein Psychopath, wenn du in dich hinein grinst?“

Ein wenig erfreut klingender Laut, verlässt Sasukes Kehle, ehe er seine Augen wieder öffnet und den Kopf zur Seite dreht, als er die Stimme seines besten Freundes in den O-ren vernimmt, der ganz unbekümmert und in ebenfalls luftiger Kleidung an ihn heran tritt und sich schließlich im Schatten unter der Überdachung der Veranda nieder lässt.

„Was willst du denn hier?“

„Dir ein wenig auf die Nerven gehen.“ Vollkommen ungeniert greift sich der blonde Familienvater einige Melonenbällchen aus der Schale und vertilgt sie in wenigen Augenblicken. Der leicht angenervte Blick und die verzogene Gesichtsmimik seines besten Freundes, entgeht dem einstigen Chaosninja allerdings nicht – stören tut er sich daran aber keinesfalls.

Sasuke gibt einen leicht verächtlich klingenden Laut von sich ehe er wieder in seine Ausgangsposition begibt. „Gratuliere. Mission erfüllt.“

Belustigend grinst Naruto in sich hinein, ehe er sich mit seinen Händen nach hinten weg abstützt und in den azurblauen Himmel emporblickt. Der Vater von Boruto sieht von dem Wetter recht mitgenommen aus. Seine Haare sind von Schweiß ganz feucht und das orange Shirt, dessen kurze Ärmel er über seine Schulter geschoben hat, weißt deutliche Schweißspuren auf, speziell im Bereich seines Kragens. Die kurze schwarze Hose scheint an seinen Beinen zu kleben und die dunklen Schlappen schüttelt der Familienvater schließlich einfach nur von seinen Füßen und kriecht tiefer in den Schatten hinein, um auch die letzten freien Hautstellen vor der erbarmungslosen Sonne zu verstecken und um den erfrischendem Wind des Ventilators näher zu kommen.

Nachdenklich betrachtet Sasuke seinen besten Freund für eine Weile, der nur genießerisch den Kopf in den Nacken legt und sein verschwitztes Oberteil von dem Ventilator trocknen lässt. Irgendwie wirkt sein früherer Teamkammerrad anders. Er besitzt eine vollkommen andere Ausstrahlung, die Sasuke jedoch nicht zu deuten vermag. Es ist keine positive Veränderung, sondern geht vielmehr in die Richtung von aufkommender Besorgnis. Es vergehen ein paar schweigsame Momente, bis Sasuke sich in seinem Garten umschaut und dann wieder zurück zu Naruto blickt. „Wo hast du denn deinen Anhang gelassen?“

„Hinata besucht mit Boruto ihren Vater und Hanabi.“

„Warum bist du nicht mit gegangen?“

Ein Schnaufen und ein Schulterzucken ist die einzige Antwort, die Sasuke auf seine durchaus berechtigte Frage erhält, weswegen der schwarzhaarige Shinobi nur verwundert die Augenbrauen zusammenzieht. Die Besorgnis in seiner Brust wird größer und irgendwie keimt nun auch das Gefühl auf, dass diese veränderte Ausstrahlung etwas mit dem Eheleben von Naruto und Hinata zu tun hat. Ein niedergeschlagenes Seufzen entweicht schließlich aus der Kehle des Hokage Kandidaten, wobei er sich fast resigniert nach vorne fallen und seine Hände in seinen Schoß fallen lässt.

„Wir … hatten uns mächtig in der Wolle.“ Verwundert und interessiert stützt sich Sasuke nun auf seinen Unterarmen ab, um sich in die Höhe zu drücken und damit einen besse-ren Blick auf das resigniert aussehende Gesicht seines einstigen Teamkollegen zu erhalten, der einen äußert hilflosen Eindruck macht.

„Weswegen?“

„Sie kümmert sich nicht um Bolt ... zumindest nicht so, wie sie es sollte. Wenn er nachts zu schreien beginnt, hält sie sich nur die Ohren zu. Sie wickelt ihn nicht, sie spielt nicht mit ihm … sie traut sich kaum ihn anzusehen.“ Überraschung macht sich auf Sasukes Gesichtsmimik breit. Damit hat er nicht gerechnet. Streit gibt es in jeder Beziehung mal und da ist auch eine Ehe nicht vor geschützt, aber der Grund für diesen Streit ist durchaus sehr ernst zu nehmen.

„Ich dachte sie hätte die Depression überwunden.“

„Schön wäre es. Ich mache seit der Geburt unseres Sohnes einfach alles und ich bin einfach am Ende. Ich brauche ein-fach eine Pause, also habe ich sie und Boruto geschnappt und zu ihrem Vater gebracht. Es war heute einfach zu viel. Als ich nachhause gekommen bin, wurde ich von einem Lärmpegel begrüßt, der mich total erschrocken hat. Boruto lag in seinem Bett und hat aus Leibeskräften geschrien und was hat Hinata getan? Um das Geschrei ignorieren zu können, hat sie das Radio voll aufgedreht und einfach die Hausarbeit gemacht.“ Es ist pure Fassungslosigkeit und auch Ungläubigkeit, welche in den Worten des Familienvaters mitschwingen und auch Sasuke fehlen bei dieser Aussage tatsächlich die Worte.

„Ich bin regelrecht explodiert. Ich kann einfach nicht mehr, verstehst du? Ich kann nicht mehr. Ich bin völlig fertig.“ Während des letzten Satzes hat Naruto tatsächlich zu la-chen angefangen und kichert nun mit einer Mischung aus Verzweiflung ist Hysterie in sich hinein, wobei Sasuke sich nun vollends aufrichtet und sich leicht überfordert durch die Haare fährt.

„Ähm, ich bin k-kein guter Beziehungsberater und erst recht kein Psychologe, aber-“

„Gehen wir einen Trinken?“ Überrumpelt von dieser Frage blickt Sasuke seinen besten Freund einen Moment an, der einfach nur zurückblickt und abwartend auf eine Antwort hofft. Sasuke blickt kurz zu der Uhr, welche sich über dem Eingang der Küche befindet. In seinen Augen erscheint es noch ein wenig früh, um irgendwelchen alkoholischen Getränke zu sich zu nehmen und eigentlich gehören die beiden Männer nicht gerade zu den Liebhabern von Sake & Co, mal abgesehen davon, dass bei diesen Temperaturen nur ein einziger Schluck reicht, um schon einen in der Krone zu haben.

„Jetzt?“

„Ja, jetzt. Ich will mich volllaufen lassen.“ Naruto ist felsenfest dazu entschlossen und auch wenn Sasuke nicht unbedingt die größte Begeisterung für diese Unterfangen verspürt als emotional distanzierter Zeitgenosse ist, so ist er durchaus fähig zu verstehen, wieso Naruto plötzlich bei ihm aufgetaucht ist. Der Familienvater braucht eine Pause und will den Kopf frei bekommen und wenn er dafür Alkohol braucht, dann sollte er ihm diesen auch nicht verwehren.

„Okay, dann ... lass uns gehen.“
 

In einem Izakaya von Konohagakure
 

Mit einem erfrischenden Laut stellt Naruto die kleine Trinkschale zurück auf den Tisch und schenkt sich sogleich neuen Junmai ein.

Der blonde Shinobi ist nach der Ankunft in dieser Lokalität gleich in die Vollen gegangen und stürzt sich den Sake in einer unglaublichen Geschwindigkeit die Kehle herunter, während Sasuke die Sache etwas langsamer angeht. Ohne Zweifel haben die zwei, drei Schälchen Sake auch schon bei ihm seine Wirkung entfaltet, aber er ist noch Herr über seine Sinne und kann sich noch sehr gut artikulieren. Bei Naruto sind bereits erste Ausfallerscheinungen zu erkennen. Nach einer guten dreiviertel Stunde ist das schon eine beachtliche Leistung.

„Das ist genau das, was ich heute brauche.“ Der einstige Chaosninja spricht, als hätte er Watte im Mund, während er sich auf dem Zabuton nach hinten lehnt und seine Arme als Stütze gebraucht. Sasuke hingegen schüttelt nur leicht den Kopf auf diese Worte und nippt etwas an seinem Sake, ehe er auffordernd zu seinem besten Freund blickt.
 

Wenn er sich die sonstige Frohnatur so ansieht, so ist in seinem Gesicht deutlich eine große Erschöpfung erkennbar. Er ist nicht unbedingt von Schlaflosigkeit gezeichnet, welche sie mit dicken Augenringen, schmalen Augen und blasser Haut präsentiert, aber seine Ausstrahlung ist eine gänzlich andere als sonst. Er wirkt nahezu niedergeschlagen und kraftlos, mit hängenden Schultern und trüben Ausdruck in den Augen. Irgendwie ist Sasuke schon überrascht von der Tatsache, dass ihm diese eigentlich offensichtliche Veränderung nicht schon im Garten aufgefallen ist. Eine Veränderung hat er ja festgestellt, aber deuten konnte er sie nicht. Es scheint eine oberflächliche Annahme gewesen zu sein, dass in dem Familienleben der Uzumakis alles rund läuft. Im Moment holpert die kleine Familie auf ihrem gemeinsamen Weg.

Sasuke räuspert sich kurz, ehe er seine Sakeschale leert und es für erste auch bei dieser belässt. Er hat gerade eine Ab-sicht im Sinn, die eigentlich total untypisch für ihn ist. Normalerweise hält er sich aus den Problemen von anderen Leuten raus und macht noch einen großen Bogen drum herum, doch irgendwie hat er den Drang, seinem besten Freund helfen zu wollen. Er mag da nicht die ideale Person für sein, aber so manch einer gibt sich ja schon mit der Tat-sache zufrieden, sich einfach mal alles von der Seele reden zu können und vielleicht kann Sasuke ihm ja tatsächlich ein paar nützliche Ratschläge erteilen.

„Willst du dich nur zulaufen lassen, oder auch reden?“

„Du willst mit mir über meine Eheprobleme sprechen? Das sind ja ganz neue Töne.“ Vielsagend verzieht der schwarz-haarige Shinobi auf diese spöttischen Worte nur das Gesicht und schweigt. Er schweigt und blickt einfach nur direkt in die Augen seines Gegenübers, dessen Lächeln schließlich aus seinem Gesicht verschwindet und er stattdessen einen resigniert klingenden Laut von sich gibt.

„Die Depression ist nicht besser, sondern schlimmer geworden. Sie ist ständig traurig, fängt in vollkommen belanglosen Situationen an zu weinen und hört einfach nicht mehr auf. Sie schläft und isst kaum noch und sie macht sich die größten Vorwürfe, dass sie Boruto nicht die Mutter sein kann, die sie sein möchte und ich... ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich versuche sie unterstützen, sie aufzumuntern und ihr zu helfen, aber es gelingt nicht.“

„Sie kümmert sich gar nicht um Boruto?“

„Nein. Wenigstens nimmt sie ihn endlich mal in die Arme, aber ansonsten nicht. Ich habe sogar Angst die beiden zu-sammen alleine zu lassen. Hinata ist in einem Zustand, in dem ich sie nicht mehr einschätzen kann. Ich habe wirklich Angst davor, dass sie Bolt etwas antun könnte.“

Das klingt schon sehr drastisch und schockiert Sasuke ein wenig, denn Narutos Beschreibungen passen so gar nicht zu der harmoniebedachten und liebevollen Hinata, die sich so auf ihr erstes Kind gefreut hat und jetzt fällt es ihr so schwer, sich um den kleinen Kerl zu kümmern?
 

Auf diesen Schreck schenkt sich Sasuke nun doch wieder Sake ein und sucht nach den richtigen Worten. Es ist eine Situationsbeschreibung, welche ihm selbst sehr fremd sind, denn Sakura benimmt sich nicht so. Sie kann ihre Tochter kaum aus den Armen geben und möchte sie am liebsten dauerhaft um sich haben. Sie geht in der Mutterrolle vollkommen auf und Hinata benimmt sich so, dass Naruto be-fürchtet, der gemeinsame Sohn wäre bei ihr in Gefahr. Ei-gentlich kaum vorstellbar und dennoch ist es ausgeschlos-sen, dass Naruto in irgendeiner Form die Familiensituation dramatisiert. Er ist ehrlich verzweifelt und ratlos.

„Weiß noch jemand davon, dass sie diese Probleme hat?“

„Ihre Familie weiß es. Ich habe sie deshalb auch zu Hiashi gebracht, weil sie dort unter Aufsicht und Bolt damit in Sicherheit ist.“

„Hast du mal mit Tsunade-“

„Tsunade ist keine Psychologin und Hinata schämt sich zu sehr, als dass sie Hilfe in Anspruch nehmen würde. Ich habe sie mehrfach bekniet zu einem Therapeuten zu gehen oder wenigstens mit Sakura oder Ino darüber zu sprechen, aber sie verweigert das. Ihre Selbstzweifel sind so enorm, dage-gen komme ich nicht an.“

Diese Resignation sieht Naruto gar nicht ähnlich und ehrlich gesagt, passt sie auch nicht zu ihm. Er ist ein Kämpfer und hat sich bisher von keiner Situation unterkriegen las-sen, doch dieser Kampf bringt ihn augenscheinlich an seine Grenzen und das empfindet Sasuke schon als eine Überra-schung, welche ernste Besorgnis in ihm auslöst.

Grübelnd schaut der schwarzhaarige Shinobi auf die Tischplatte und hofft auf eine Eingebung, welche als Lösung in solch einer, durchaus drastischen, Lebenslage dienen könnte. „Was hältst du davon, wenn ich Sakura um Hilfe bitte? Ich erzähle ihr was bei euch los ist und sie kann versuchen mit Hinata zu sprechen.

„Das würde Hinata abblocken. Wenn es um offensichtliche Hilfestellung geht, dann läuft sie weg. Sie macht dicht und will auch nichts davon hören.“

„Dann machen wir es nicht so offensichtlich. Wir lassen die beiden sich treffen und Sakura fragt sie ein bisschen aus. Diskret und nicht direkt. Sie versteht etwas davon und würde nicht mit der Tür ins Haus fallen.“

Nachdenklich betrachtet Naruto seine leere Sakeschale, ehe er kraftlos mit den Schultern zuckt. „Einen Versuch ist es wert. Wie geht es eigentlich deinen beiden Mädels?“ Er will nicht mehr über sein Eheleben sprechen und lieber auf ein angenehmeres Thema kommen, weswegen er sich auch keine Mühe gibt den offenen Themenwechsel zu verschleiern und Sasuke geht auch darauf ein.

„Sehr gut. Wenn die Abschlussuntersuchung gut verläuft, dann kann die die Zwei morgen nachhause holen.“

„Dann war es das mit den Sauftouren. Ab dann heißt es nur noch Windeln wechseln und Babybrei.“

„Du bist eine totale Motivationskanone. Bisher schläft Sarada nur und wenn sie wach ist, verschwindet sie schnell unter dem Hemd von Sakura. Wenn das so bleibt, wird das doch ein Kinderspiel.“

„Ja, mein Freund. Wenn...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Stef_Luthien
2015-07-06T07:20:28+00:00 06.07.2015 09:20
Das Kapitel war prima und passt sehr gut zu unseren jetztigen Temperaturen. ;)
Naruto tut mir richtig leid und ich hoffe, dass es heute das einzigemal war, dass er seine Probleme in Alk ersäuft hat. :(
Schreib unbedingt schnell weiter, ich möchte wissen wie es mit Hinata weitergeht und ob Sakura ihr helfen kann. :)

LG,
Asuna
Von:  jillianZ
2015-07-06T06:10:05+00:00 06.07.2015 08:10
Ein tolles Kapitel. Oh man der arme naruto. Hätte nicht gedacht das hinata so depressiv wird. Hoffe das wird wieder. Mach weiter so lg ^ω^
Von:  Kaninchensklave
2015-07-06T04:37:37+00:00 06.07.2015 06:37
Ejn tolles Kap

Ohje da hat Hinata wohl gewaltige Probleme mit Ihrer Mutterrolle
und Naruto ist haltlos überfordert mit der Situation das es dann
zu einem Streit gekommen ist wahr vorraus zu sehen

Hiashi wird wohl auch langsam der Kragen platzen und sie
einfach zu einem Psychologen schleppen gegen Ihren willen
was Hiashi egal sein wird da er sich denken kann
das sein Schwiegersohn mal eine Pause braucht

schön das bei Sasuke alles zur Zeit rund läuft besser als bei Naruto
keine Kunst dort steht nicht nur alles am Kopf sondern die zeichen
deuten auf trenung hin zum schutze von Boruto

GVLG
Von:  Kleines-Engelschen
2015-07-06T04:21:40+00:00 06.07.2015 06:21
ein wundervolles kapitel. ich freue mich riesig das du weiterschreibst :) ich bin sehr gespannt wie sich das ganze entwickelt und ob es hinata aus ihrer depression schafft.

greetz
Von: abgemeldet
2015-07-06T00:36:34+00:00 06.07.2015 02:36
Wow! Super! Das lange warten hat sich gelohnt!!!


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