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Ich wein nicht

Doflamingo x Law
von

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One Shot

Autor: KaoTec

Pairing: Doflamingo x Law (angedeutet)

Disclaimer: One Piece gehört nicht mir sondern Eiichiro Oda. Ich habe keine Rechte daran und verdiene damit auch kein Geld, sondern leihe mir die Charaktere zu meinem persönlichen Vergnügen aus. Dieser One Shot hat nicht wirklich etws mit dem Manga/Anime zu tun und alle Handlungen sind frei erfunden.

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Und irgendwo da draußen, ist der Mensch der dein Leben für immer verändert.

Die Person, die dir zeigt, was wahre Liebe ist.

Der Teil, der dich komplett macht...um dich dann zu verraten.
 


 

Er saß auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster in die Nacht. Am Himmel zeichneten sich leuchtende Punkte ab und er war sich sicher noch nie einen solch perfekten Sternenhimmel gesehen zu haben. Noch nie, seit er hier war.

Kurz fragte er sich, ob das eine Art Abschiedsgeschenk war, schüttelte dann aber über sich selbst den Kopf. Abgesehen von der Tatsache das es unmöglich und absurd war, dass der Himmel ihm ein Abschiedsgeschenk machte, war die Idee allein schon lachhaft.

Er war Realist und kein Träumer, der Mythen und Legenden hinterher jagte oder irgendwelche absurden Dinge in Situationen hinein interpretierte.
 

Sein Blick wanderte zu dem Chaos auf dem Fußboden und er verzog leicht das Gesicht. Eigentlich war er nicht der Typ für Unordnung, aber heute hatte er alles aus den Schränken und Kommoden gerissen in der Hoffnung nichts zu vergessen. Natürlich würde er irgendwas vergessen, dass wusste er jetzt schon. Einfach, weil es immer so war das er irgendetwas vergaß, egal wie gut er sich auch vorbereitete.
 

Seufzend fuhr sich der Arzt durch die Haare und raffte sich dazu auf, sich doch endlich einmal zu erheben, bevor er es sich noch anders überlegte.

Die Wahrscheinlichkeit das er das tun würde lag seiner Einschätzung nach bei ungefähr neunzig Prozent. So war es immer.

Wie oft er sich schon überlegt hatte alles und jeden zurück zu lassen wusste er nicht einmal mehr, aber am Ende gab er doch immer nach und blieb, weil es ihm schon immer schwer gefallen war sich von Menschen zu trennen die er liebte, auch wenn es davon nicht gerade viele gab.
 

Er kniete sich auf den Boden und zog die Tasche zu sich heran, ehe er damit begann seine Habseligkeiten in eben diese zu packen. Wobei auch packen das falsche Wort dafür war, denn eigentlich stopfte er alles ziemlich lieblos hinein, nur um dann davor zu sitzen und zu fluchen als er den Reißverschluss nicht zu bekam.

„Das ist doch...“, fing Law an 'so typisch ich!', beendete er den Satz in Gedanken bevor er alles wieder auspackte, nur um es dann etwas liebevoller und ordentlicher wieder hinein zu packen.

Den Reißverschluss bekam er trotzdem nur deswegen zu, weil er die Tasche zwischen seinen Beinen einklemmte und diese somit etwas zusammen drückte, ehe er sie auf sein Bett warf und unschlüssig im Raum stehen blieb.
 

Einmal drehte er sich um seine eigene Achse um sich in seinem Zimmer umzusehen, bevor sein Blick zur Tür wanderte. Seine Unterlippe fand den Weg zwischen seine Zähne, wie immer wenn er sich unsicher war, und er begann darauf herum zu kauen während er sich einen innerlichen Stoß versetzte, zur Tür schritt und diese vorsichtig öffnete wo er nach links und rechts sah um sicher zu gehen, dass die Luft rein war.

Als er niemanden auf dem Flur entdeckte, schob er sich durch den Türspalt und schloss das Holz leise hinter sich.
 

Sein Weg führte ihn den Flur entlang und er betrachtete im vorbei gehen die teils schönen und teils geschmacklosen und schon fast peinlichen Bilder, während er seine Hände in die Hosentaschen steckte.

Vor einem Bild blieb er stehen und betrachtete es eingehend. Es war schon immer sein Lieblingsbild gewesen, obwohl er nicht wusste weshalb das so war.

Das Bild zeigte einen Sonnenuntergang, am Rand waren zwei Bäume und ansonsten nur seichtes Wasser in dem zwei Flamingos ganz typisch auf einem Bein standen. Warum das Bild nur in Violetttönen gehalten war, verstand Law bis heute nicht, aber es gefiel ihm trotzdem.

Dieses Bild hatte er in den letzten Jahren immer aufgesucht, wenn es ihm nicht gut gegangen war, ohne es sich wirklich erklären zu können. Aber von dem Bild ging eine Ruhe aus, die ihn auch jetzt wieder einlullte, ehe er seinen Blick schon fast zwanghaft von dem Bild abwandte und sich in Bewegung setzte.
 

Der rote Teppich dämpfte seine Schritte, während er durch Flure und Korridore ging und hier und da einmal stehen blieb um sich etwas anzusehen, wie eine Vase die er als Kind zerdeppert und dann mehr Schlecht als Recht wieder zusammen geklebt hatte, und die nun reichlich schief aussah.

Der Salon in dem er immer gespielt hatte und dessen Teppichboden nicht mehr so schön rot und sauber war, seit er damit angefangen hatte Frösche zu sezieren.

Der Türrahmen zum Badezimmer, der eingeritzte Linien aufwies und an dem er sich jede Woche hatte messen lassen um zu überprüfen ob er gewachsen und endlich erwachsen war, was ihn schief grinsen ließ.

In der Küche angekommen fiel sein Blick auf die Arbeitsplatte auf der er als kleiner Scheißer gesessen und dem Anderen zugesehen hatte wie er versuchte sein Lieblingsessen zu kochen, dass jedes Mal kläglich verbrannt war, was ihm einen Stich ins Herz versetzte.
 

Nachdem er den Kühlschrank geöffnet und sich einen Vanillepudding heraus gezogen hatte, setzte er sich wie in guten alten Zeiten auf die Arbeitsplatte und ließ die Beine baumeln, während er den Pudding in sich hinein löffelte und sich in der Küche umsah.

Durch die Durchreiche hatte er einen freien Blick auf den Esstisch. Ungefähr den siebten seit er hier war, da er alle anderen mit seiner Teufelskraft zerlegt hatte, was meistens nicht einmal Absicht gewesen war. Aber damals hatte er seine Kräfte noch nicht wirklich unter Kontrolle gehabt, um nicht zu sagen gar nicht.

Den Becher warf er in die Mülltonne, nachdem er fertig war und setzte seinen Weg durch die Flure fort, bis er irgendwann in der Bibliothek landete.
 

Sein Blick wanderte die Regale entlang die bis zur Decke reichten und mit Büchern jeglicher Art zu gestopft waren. Er hatte sie alle gelesen! Die meisten Werke standen sowieso nur hier, weil er sie haben wollte. Medizinbücher, Pflanzenbücher, Operationskunst und hier und da mal ein Roman, wenn er die Nase voll von Theorie hatte und einfach etwas 'normales' lesen wollte.

Ihm wurde schwer ums Herz, da er die Bücher nicht mitnehmen konnte. Es waren hunderte von Büchern, die wohl kaum in seine Tasche passen würden, weshalb er leise seufzte und die Regale entlang ging, nachdem er beschlossen hatte sich wenigstens eins mitzunehmen.

Seine Hand wanderte wie automatisch zu einem Buch, dass in Leder gebunden und sehr abgegriffen war, ehe er es aus dem Regal zog und den Einband betrachtete.

Dieses Buch wollte er nie haben und hatte es sich auch nicht angeschafft. Es war eben auf einmal da gewesen, und er hatte sich jahrelang daraus vorlesen lassen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon selbst lesen konnte.

'Märchen und Legenden' war in großen, verschnörkelten Lettern in den Einband geprägt und ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.

Er war nicht der Typ, der an Märchen oder Legenden glaubte. Aber dieses Buch war in seiner Kindheit sein ständiger Begleiter gewesen. Und auch, als er die sechzehn schon längst überschritten hatte, las man ihm daraus noch vor wenn er mal wieder mit Grippe flach gelegen hatte. Und auch wenn er immer behauptet hatte, dass er kein Kleinkind mehr war und niemanden brauchte der an seinem Bett hockte und ihm vorlas, so hatte es ihn doch jedes Mal beruhigt und er war eingeschlafen.
 

Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn zusammen fahren, ehe er sich umdrehte und langsam wieder ausatmete, da er den Atem angehalten hatte.

Auf dem weinroten Sofa das in der Bibliothek stand, lag der Mann der ihn groß gezogen hatte. Falls man das großziehen nennen konnte.

Er hatte ihn auf den Schultern durch die Gegend getragen, hatte ihn aus dem Wasser gefischt obwohl er selbst Nichtschwimmer war, hatte ihm alles gekauft was er haben wollte, hatte sich nicht über die Einrichtung beschwert die er teils ruiniert hatte und hatte Stunden seines Lebens damit verbracht mit ihm Sandburgen zu bauen, als kein anderes Kind auf der Insel mit ihm spielen wollte.

Laws Mundwinkel zuckten, ehe er genervt seufzte und sich auf den großen, blonden Mann zubewegte während er im Gehen noch eine Decke von einem der Sessel zog.

Vor dem Blonden blieb er stehen und warf diesem kopfschüttelnd die Decke überwarf.
 

Eine Weile blieb er vor dem Schlafenden stehen und betrachtete ihn eingehend.

Die blonden kurzen Haare die im Moment in alle Richtungen ab standen, das scharf geschnittene Gesicht, die langen schwarzen Wimpern die man wegen der Sonnenbrille nur selten zu Gesicht bekam, während diese momentan schief auf seinem Haupt thronte. Der hässliche pinke Federmantel der unter dem drei Meter großen Körper begraben war, die großen aber immer gepflegten Hände die das Buch auf dem Bauch festhielten.

Wenn man ihn so betrachtete, kam man nicht auf die Idee, dass das der schrägste der sieben Samurai war und das er gefährlich werden konnte. Er sah aus wie ein normaler Mann, abgesehen davon, dass sein Klamottengeschmack schlecht war und er gerade absolut unschuldig aussah.
 

Leise verließ der Arzt die Bibliothek wieder und schlenderte seinen Weg durch die Flure zurück, ehe er seine Zimmertüre hinter sich zu drückte und das Buch auf seine Tasche warf.

Wieder stand er unschlüssig mitten im Raum während sein Blick zu seinem Nachttisch wanderte und er den Hut nahm der dort lag und ihn sich auf den Kopf setzte, wobei er leicht grinsen musste. Ohne diesen verdammten Hut würde er sowieso nirgendwo hin gehen, also war es auch sinnlos darüber nachzudenken ihn hier zu lassen.

Kaum das er den Hut auf dem Kopf hatte schulterte er seine Tasche und ging zum Fenster, welches er öffnete, nur um auf den Fenstersims zu klettern und sich nach unten ins Gebüsch fallen zu lassen. Ein kurzes Knacken ließ ihn das Gesicht verziehen. Sogar bei seiner Abreise ließ er es sich, aus Versehen, wohl nicht nehmen nebenher noch ein paar Rosenstöcke zu zerstören. Ausgerechnet die Rosen, die der Samurai vor zwei Tagen ihn mühevoller Kleinstarbeit selbst gepflanzt und versorgt hatte.
 

Am Pier angekommen warf er seine Tasche und das Buch in ein Ruderboot, ehe er selbst hinein sprang, die Leinen löste und sich mit dem Ruder vom Steg abstieß.
 


 

„Hast du geschlafen?“, kam die Frage des Sonnenbrillenträgers und der Blonde murrte nur bestätigend, während er am Fenster der Bibliothek stand und nach draußen in die Nacht blickte.

„Ich werde dann zu Law gehen wegen...“

„Er schläft schon!“, unterbrach er seinen getreuen Gefolgsmann und bekam ein leises „Achso.“, zurück.

Vergo berichtete einige Dinge und Fakten von seinem Auftrag, und während dem gesamten Gespräch, drehte er ihm den Rücken zu, da er einfach keine Lust hatte den Anderen anzusehen, auch wenn das absolut untypisch für ihn war.

„Doofy?“

„Hm?“

„Doofy, weinst du?“

„Ich wein nicht!“, knurrte er ungehalten und wedelte mit der Hand in der Luft herum in der Hoffnung das Vergo verschwand und ihn alleine ließ, was dieser auch tat.
 

Nach einer Weile der Regungslosigkeit griff er nach dem Fernglas das auf dem Fensterbrett lag und sah hindurch auf das Meer, wo er das kleine Ruderboot betrachtete, indem Trafalgar Law sich gerade umdrehte und über seine Schulter zurück zur Insel sah.
 

„Ich will für immer hier bleiben!“

„Wieso das?“

„Mh, weil....hab!“

„Ich hab fast nichts verstanden, Law.“

„Weil ich dich lieb hab.“

„Wirklich?“

„Ja! Ich hab dich unglaublich lieb Don!“
 

Dieser Dialog war schon bald so alt wie Trafalgar selbst, aber trotzdem hallte er in dem Kopf des Blonden wieder, während sich sein Griff um das Fernglas verstärkte.

„Ich wein nicht!“, wiederholte er seine Worte während er sich energisch mit dem Hemdärmel über das Gesicht wischte und das Fernglas auf das Fensterbrett knallte.

„Ich wein nicht...“, verklang es in der Stille, während kristallklare Tropfen auf das Fensterbrett fielen.



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