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Flammen der Gerechtigkeit

Jagd durch die Galaxie / Gefangene des Imperiums
von

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Die Alesias Traum

Der Aufenthalt auf der Alesias Traum verlief ähnlich dem auf der Keral. Sogar mit dem Vorteil eines sehr bequem eingerichteten Quartiers. Etwas ungewöhnlich fand Marik dagegen, das sich im Computersystem keine Informationen über den Aufbau des Schiffes, oder zumindest eine Art Wegfindung wiederfand. Marik war es gewöhnt sich stets informieren zu können wo sich was befand, immerhin existierten auf allen hiigaranischen Schiffen technische Hilfen und sogar interaktive Wegweister. Auf moderneren Schiffen wurden sogar einzelne Sektionen und die Technik erklärt. Bei den Kadeshi schien dies jedoch nicht nötig zu sein. Marik tat also das was er als Erfolgsversprechensten hielt, er suchte sich einen Kadeshi der ihm weiterhalf.
 

Da Hokan Ashir sich nicht weiter um sie kümmerte bat er am Folgetag einen Krieger, ihm den Weg zu Ameldas Quartier zu zeigen. Zu seiner Überraschung war der Krieger trotz der Warnung des Führers äußerst hilfsbereit.

„Damit hat er auch recht“, hatte der Krieger der sich als Seou vorgestellt hatte auf diesen Hinweis geantwortet. „Wir vermissen Atavus Amelda, daher gibt es ein paar Probleme. Wir Krieger reagieren auf solche Angelegenheiten nicht sehr gut. Aber das bedeutet nicht das wir unsere Prinzipien vergessen.“

Generell war Seou sehr kommunikativ und vermittelte Marik allerlei Nützliches Wissen, teilweise auch ohne vorangegangene Frage von Mariks Seite aus. Zum Beispiel erklärte er ihm, das alle Piloten gleichermaßen als Krieger angesehen wurden, eine Differenzierung zwischen Bodenkampftruppen und Kampfpiloten wie bei den hiigaranischen Streitkräften üblich war gab es nicht. Entsprechend stellten die Krieger mit etwa einem Drittel auch den größten Teil der Besatzung des Trägerschiffes. Wie bei der Caal-Sto gab es aber auch andere Gruppierungen wie die Techniker, das Schiffspflegepersonal, die sogenannten Versorger und die Kommandantur um nur einige zu nennen.

Generell blieben solche Gruppen hauptsächlich unter sich. Die Piloten hingen meistens mit anderen Piloten ab, Techniker mit anderen Technikern usw. Auf der Alesias Traum war das jedoch anders. Während sie durch die Gänge Schritten sah Marik oft wild durcheinander gewürfelte Gruppen. Krieger die mit Technikern oder Wartungspersonal sprachen.

„Ihr habt echt einen fantastischen Zusammenhalt. Eure Grüppchenbildung ist klasse, man sieht bei euch nur gemischte Gruppen, auf unseren Schiffen ist das ganz anders.“

„Wirklich? Schade für euch, aber lass dich nicht täuschen. Auch wir haben unsere Streitereien.“ Marik war erstaunt, Amelda hatte ihm das etwas anders berichtet.

„Echt? Kann man fragen was es bei euch ist worüber ihr streitet?“

„Ich glaube es ist besser wenn du dich damit nicht belastest. Ich rate dir nur: Wenn du siehst wenn sich einige von uns streiten, dann misch dich nicht ein.“ Das war leider aber auch alles was Marik aus ihm raus bekam. Kurz darauf standen sie allerdings auch schon vor einer der vielen gleich aussehenden Türen und Seou klopfte daneben an die Wand.
 

„Hier ist es, klopf einfach an und sieh was passiert. Wenn du später Lust hast suche den Trainingsraum auf, ich bring dir ein paar praktische Nahkampfstechniken bei.“ Marik verabschiedete sich und wurde ohne Aufsicht allein gelassen. Erneut war Marik etwas nervös, andererseits hatte Amelda ihm ja deutlich klar gemacht das er an einer Art Beziehung durchaus interessiert war. Was daraus werden sollte stand zwar nicht fest, aber gerade deswegen wollte Marik es genießen solange er konnte.

Auf sein Klopfen wurde er direkt herein gerufen. Ameldas Stimme klang etwas anders als sonst, was Marik aber nicht weiter wunderte, jede Tür war immerhin anders beschaffen und verfälschte die Stimme, insbesondere in den hallenartigen Fluren des Nadelschiffes. Amelda saß mit dem Rücken zu Marik, was es dem Sobani erlaubte sich offen umzuschauen. Im Prinzip glich Ameldas Quartier seinem eigenen, wirkte gleichzeitig jedoch belebter. So gab es einige Regale in denen echte Bücher standen, passend dazu zierten einige Statuen das Zimmer. Marik erkannte einige mythische Figuren von Hiigara, darunter Salia, ein weiblicher Naturgeist mit wohl proportioniertem Körper sowie einem gewaltigen Geweih. Außerdem gab es eine weitere Frau, die Marik nicht kannte und zwei sehr freizügige männliche Gestalten. Marik kam davon nur eine vertraut vor. Sie wirkte ungewöhnlich dämonisch, rötliche Haut, gekleidet in angedeuteten Flammen und gesegnet mit Haaren die kunstvoll bis zum Boden reichten.
 

„Das ist Vaygr, der Herr der Schmerzen und Schöpfer der Galaxis. Er steht für das Wachstum durch Schmerz und Leid, man könnte es auch schmerzhafte Evolution nennen.“ Erneut wirkte Ameldas Stimme anders... und wenn Marik genau hinschaute, sah er auch anders aus. 'Ameldas' Augen waren grau, seine Haare rot und auch die Gesichtszüge sahen dem Original sehr ähnlich. Doch bereits bei der etwas zerzausteren Frisur und der noch stubsigeren Nase endete die Ähnlichkeit. Wer auch immer das hier war, Amelda war es nicht.

„Ähh... ich glaube ich bin falsch. Wenn...“

„Du bist richtig, dies ist das Quartier meines Bruders, ich würde mir niemals solch ein heidnisches Kunstwerk in den Raum stellen.“ Der Rotschopf trat etwas näher und blickte die Figur eine weile mit verengten Augen an, bevor sich dieselben Augen wieder Marik zuwandten. „Ebenso würde ich niemals etwas mit einem Fremdling anfangen.“ Wie bitte? Woher...

„Schau nicht so, Bruderherz hat mir bereits mitgeteilt das es dir frei steht mit ihm Horizontalsport zu machen.“ Noch während der Kadeshi ihn abschätzend von oben bis unten musterte, fühlte sich Marik wie mit einem Übungsstab auf den Kopf gestoßen. Er war sich nur nicht sicher woran es lag, der Tatsache das Amelda einen Bruder besaß von dem er ihm bisher nichts mitgeteilt hatte, oder einfach daran das eben jener kaum einen Hehl daraus machte das nichts von ihm hielt.
 

„Na ja, wenigstens bist du nicht so ein Pummelchen wie der letzte mit dem er was hatte. Ich weiß zwar trotzdem nicht was er in dir sieht, aber es steht mir auch nicht zu seine Wahl in Frage zu stellen. Immerhin hast du auch Mut und Ehre gezeigt, das ist mehr als seine vorherigen Partner vorweisen konnten!“ Ameldas Bruder seufzte laut und schüttelte den Kopf. Marik seinerseits fragte sich ob der Kerl jeden dermaßen offen und hart beurteilte oder ob es daran lag das er Marik abschrecken wollte. Zum Glück fand Marik alsbald seine Stimme wieder und folgte dem Bedürfnis seinen Mann zu stehen. Der Typ beleidigte immerhin gerade Ameldas Ex, ganz davon zu schweigen das er Marik wie ein Haustierchen das sein Bruder nach Hause mitgenommen hatte behandelte.
 

„Dafür das es dir nicht zusteht mich zu beurteilen bist du aber ganz schön unverschämt. Oder zählt das bei euch als direkt?“ Der Vorwurf interessierte den Rotschopf keineswegs, im Gegenteil er begann erstmals zu lächeln. Für einen Moment konnte Marik die Verwandschaft nun noch deutlicher erkennen, Ameldas Bruder war mit dem Lächeln auf den Lippen fast genauso scharf wie Amelda selbst.

„Ich bevorzuge den Begriff 'ehrlich'. Da fällt mir ein das ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich bin Miruko, Krieger und Atavus-Nirai bis mein Bruder zu uns zurück kehrt. Und nun setz dich, Bruderherz wird sich freuen das du ihn besuchst. Wenn du brav bist verrate ich dir vielleicht seine Vorlieben im Bett.“ Marik zählte es eher als Direkt, Ehrlichkeit konnte man immerhin auch freundlicher rüber bringen. Er beschloss darüber hinweg zu gehen und bemühlte lieber seine Sprachkenntnisse um sich an den Begriff Nirai zu erinnern. Es bedeutete so viel wie 'Vertretung' wenn er sich recht erinnerte.

„Angenehm, mich scheinst du ja schon zu kennen. Daher frage ich direkt: Dürfte ich wissen wo sich Amelda gerade befindet?“ Erneut lächelte ihn Miruko, dieses mal sogar noch strahlender als zuvor.

„Sicher, er ist beim Atavus.“ Okay, spätestens jetzt war Marik wirklich verwirrt!
 

++++ ++++
 

Man konnte nicht sagen das sich Seto sonderlich wohl fühlte an Bord der Alesias Traum. Nicht das er sich seit Beginn der Spiele in irgendeiner Form wohl fühlte. Lediglich im Palast von König Dartz und im Quartier der Orichalcos war die Behandlung seiner Person erträglich gewesen. Auf dem Kadeshi Schiff war es jedoch nicht das Quartier oder das Interior welches ihn erzürnte.

Stattdessen spielten sämtliche Implantate und Programme seines Körpers verrückt. Erst waren die elektromagnetischen Sender ausgefallen und zwar ziemlich genau beim Betreten des Schiffes. Dann waren die Autoreaktionsimpulsgeber, die bionischen Muskelverstärker und natürlich seine Partikelmanipulatoren gefolgt. Alternativ konnte man auch sagen das man ihm schlicht sämtlicher Vorteile beraubt hatte die sein fortschrittlicher Körper ihm bot. Und als sei das nicht genug, schalteten sich sogar seine Gedächtnisprogramme ab.
 

Nach geringem Panikanfall hatte Seto seine verbliebenden Möglichkeiten genutzt und buchstäblich mit letzter Kraft ein Schiffsweites Störsignal ausmachen können, worauf sich dann auch seine Sensoren verabschiedeten. Blind, Taub und ohne Sinne hatte er dann in seinem Quatier gesessen, zumindest bis er seine Backup Sichtsysteme bestehend aus älteren, optischen Systemkomponenten online gebracht hatte.
 

Die Kadeshi hatten das geschafft was eine ganze Reihe anderer Leute nicht vollbracht hatten. Die hatten ihn verkrüppelt, gedemütigt und in einen wehrlosen Zustand versetzt. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er sich den erstbesten Kadeshi geschnappt und ihm den Hals gebrochen. Allerdings erinnerte er sich sehr wohl an die Worte dieses Hokans vor dem Joey so einen schiss hatte. Und auch wenn er nicht an den 'Großer Heerführer der Kadeshi und Schrecken aller Kassiten' glaubte, so wusste er dennoch das ein Mord sicher nicht ungesühnt blieb. Davon abgesehen war Joeys Wimmern lächerlich. Pha! Schrecken aller Kassiten, kein Wunder, die flogen ja auch in ausgemusterten Schrotthaufen umher. Dieser Hokan war nichts anderes als ein alter, besser betitelter Kapitän eines Kampfschiffes.

Da er seiner üblichen Möglichkeiten beraubt und sein Quartier langweilig war, beschloss Seto diese überdimensionierte Haarnadel zu erkunden. Alternativ hätte er auch mit seinen Teamkameraden abhängen können, aber Joeys Schiss vor den Kadeshi konnte er einfach nicht ertragen.
 

Zwar konnte er den Gängen des Schiffes einen gewissen Stil nicht absprechen, aber für seinen Geschmack war es viel zu verschnörkelt und verworren. Vieles am Design war nutzlos, dazu kamen die Verbindungsschächte die viel zu opulent angelegt waren. Und dann noch der See mit dem Wassergetier, das grenzte ja schon ans Lächerliche. Demnächst wurde wohl noch ein Springbrunnen eingebaut was?

Nach einigen Erkundungsgängen fand er jedoch noch einen ungewöhnlicheren Ort als die Verbindungsgänge mit dem See. Ein besonders aufwändig verschnörkeltes und mit einem überdimensionalen Insekt verziertes Tor fiel selbst bei den ganzen Schnörkeln der Wände aus dem Rahmen. Zwar besaß er keinen Zugang mehr zu seiner Datenbank doch selbst wenn, so wagte er zu bezweifeln dass ein passendes Insekt eingetragen war. Insekten waren nutzlose Tiere, weshalb die T-Mas sie in Ihren Systemen bereits vor Jahrhunderten ausgelöscht hatten. Dennoch besaß das abgebildete Tier eine gewisse Ästhetik. Sechs dünne Beine, ein gestreifter, massiver jedoch länglicher Körper mit gut sichtbarer Taille und filigranen Flügeln die viel zu klein proportioniert waren um den Körper zu tragen. Vermutlich handelte es sich lediglich eine Verzierung die die 'Heiligkeit' der dahinterliegenden Räume symbolisieren sollte. Seto brannte darauf zu sehen was sich dahinter befand.
 

Das Tor war nicht verschlossen, und gab ohne widerstand eine Art Treppenhaus frei. Links und rechts führte je eine Treppe nach oben während ein Gang weiter geradeaus führte. Stimmen hallten aus dem Gang wider, weshalb sich Seto dazu entschloss eine der Treppen zu folgen. Diese führte auf eine Empore die sich ihrerseits wie eine Sichel über einem elliptischen Saal erhob. Die Decke des Saals war flach gewölbt, so das sie trotz einer akzeptablen Höhe drückend wirken würde. Aufgrund unzähliger Spiegel an der Decke trat eben dieser Effekt jedoch nicht ein, stattdessen spiegelte die Decke ein darunterliegendes Tragwerk, was dem Saal bestimmt ein optisches Stockwerk höher erscheinen ließ. Der Rand der Empore war von weiteren Insekten verziert, manche wirkten wie das große Insekt vom Eingangsportal, andere aber besaßen große, weite Flügel was eine Flugfähigkeit deutlich realistischer machte.

Von der Empore aus konnte Seto gut erkennen das die Empore von Säulen gehalten wurde. Vor diesen erhoben sich mehrere humanoide Statuen, die sich teilweise stark unterschieden. Hier eine Frau in weiten, wallenden Gewändern mit freundlichem Lächeln, dort ein mächtiger Schwertkämpfer mit mörderischen Augen. Bestimmt handelte es sich hier um irgendwelche lächerliche Götter, als ob es diese gab. Aber wenigstens glaubten diese Narren nicht an Sajuuk.
 

„Ich führe lediglich die Familie der Alesias Traum wieder auf den rechten Weg. Einen Weg den Sie wegen eurer Missdeutung der Schriften blind verlassen haben!“ Ah, die Stimmen von eben, doch diesesmal konnte Seto sie deutlich hören. Der Saal hatte wirklich eine gute Akustik. Die erste Stimme stammte von einem Kahlköpfigen, älteren Mann. Oberflächlich hörte er sich freundlich an, aber unterschwellig war eine deutliche Aggressivität herauszuhören. Seto erkannte das sofort, diese Art zu sprechen war immerhin seine Spezialität.

„Meine Deutungen wurden alle von seiner Heiligkeit verifiziert. Abgesehen davon ist an Deleens Schriften wenig falsch zu deuten. Selbst nach all den Jahren ist die Kernaussage immer noch eindeutig: 'Heiße jeden der dem Glauben der Farin-Sha folgen will willkommen.' und: 'selbst wenn sie noch nicht Glauben, so erleuchtet Sie und werdet stärker'. Wo sollte ich da bitte etwas falsch deuten?!“ Das war Ameldas Stimme, er klang weit weniger freundlich aber genauso aggressiv. Sein ganzer Körper wirkte angespannt und seine Gestik war besonders ausschweifend.

„Mag sein, zumindest wenn Deleen eine Prophetin der Farin-Sha wäre, was ich doch sehr zu bezweifeln wage. Abgesehen von dieser närrischen Regel hat sie sich hauptsächlich damit beschäftigt die Weisheit vorangegangener Propheten zu untergraben.“ Deleen? Farin-Sha? Letzteres waren auch irgendwelche Götter, aber wer war Deleen?
 

„Weisheit vorangegangener Propheten? Wohl kaum! Anmaßende Regeln trifft es besser! 'Hinterfrage nie den Willen der Farin Sha, denn sie sind Göttlich und Allwissend'. Was für ein Unsinn! Unsere ältesten Schriften sagen deutlich das die Farin Sha eben NICHT Allwissend sind! Taelon der Träumer hat zuvor verkündet das die Farin-Sha genauso nach der perfekten Gemeinschaft streben wie jede andere Gesellschaft auch.“ Da sollten Sie einfach mal abwarten bis Seto die Macht bei den T-Mas an sich gerissen hatte, dann durften sie gerne abschreiben.

„Taelon der Träumer war ein Narr, seine Schriften sind wirr und eher unter dem Einfluss von zu viel Weihrauch entstanden. Hesekiel der Weise auf der anderen Seite...“

„War ein Bastard und Tyrann! Den Beinamen 'der Weise' hat er sich selbst gegeben. Gemeinhin nennt man ihn 'den Starken' oder wenn man böswillig ist 'den Schlächter'. Zu seiner Zeit war er genau das was unser Volk brauchte. Bedrängt von dutzenden Eindringlingen und mehrfach ausgeraubt von Weltraumpiraten hat Hesekiel uns die Stärke gegeben dem etwas entgegenzusetzen. Entsprechend ist es sein gutes Recht das wir ihn weiter verehren. Seine Weisheit in heutiger Zeit anzuwenden ist dagegen der reinste Wahnsinn! Mal ganz davon abgesehen das wir schon längst zu wenige wären um den Garten zu verteidigen wenn es Deleens Aufnahmeregeln nicht gäbe!“

„Diese Zeiten sind ebenfalls vorbei. Es wird wieder Zeit uns alten Regeln zuzuwenden. Sieh doch was aus uns geworden ist! Wir haben unsere Bestimmung vergessen den Garten zu beschützen, stattdessen nehmen wir diplomatische Beziehungen mit Piraten, Invasoren und anderem Abschaum auf. Wir erniedrigen uns sogar so weit vor denen die uns aus Hiigara vertrieben haben im Staub zu kriechen!“ Der ältere Sprecher bekam hierbei eine strengere Stimme, ohne jedoch seine Höflichkeit fallen zu lassen. Inzwischen war Seto auch klar das es sich um eine Art klerische Diskussion handelte. Die Frage war natürlich nur wie Seto das evtl. für sich nutzen konnte.
 

„Ihr lebt in der Vergangenheit! Alter Hass führt nirgendwo hin, außer in den Untergang. Genau deswegen haben wir dich Hiigara verlassen! Dort haben wir so lange gekämpft das es uns unmöglich wurde den Hass zu vergessen. Denselben Fehler im heiligen Garten der Farin-Sha zu machen wäre nicht nur ein Fehler, sondern Blasphemie!“ Seto konnte das scharfe einatmen des Unbekannten bis oben hören. Offensichtlich brachte ihm die Anschuldigung der Blasphemie extrem aus der Fassung. Mit etwas Glück gab es nun zu Handgreiflichkeiten. Ameldas Gruppe lag zwar zurück, aber jede fehlende Konkurrenz war willkommen.
 

„Offensichtlich ist euer Wissen um die Farin Sha sehr beschränkt. Ein Glück das ihr aus der Curie und dem inneren Orden entfernt wurdet. So könnt ihr keinen Schaden mehr anrichten. Ich empfehle euch daher den Tempel zu verlassen und die Verbreitung des Glaubens jenen zu überlassen die sich damit besser auskennen.“ Schade, Ameldas Gruppe blieb wohl doch intakt. Obwohl ausgerechnet der Rotschopf Setos Hoffnung auf einen Ausfall neu aufleben lässt.
 

„Ach? Meint ihr Leuten wie euch, die es schaffen eine vereinte Familie innerhalb von Tagen zu zerstören? Ihr habt den Großteil der Krieger gegen euch aufgebracht! Ihr müsst doch sehen das eure Methoden hier nicht funktionieren!“
 

„Das liegt einzig und alleine an dem Rest euer Sippschaft und an dem sektenartigen Glauben den ihr hier verbreitet habt! Ihr habt die Herzen der Krieger verdunkelt, so das sie das Licht nicht mehr als solches erkennen. Geht also! Und kommt nicht wieder in den Tempel der Farin Sha!“ Ah, ein Rausschmiss. Seto war gespannt auf ameldas Reaktion, doch diese kam gar nicht von ihm. Ein junger Mann, noch etwas jünger als Amelda stürmte in den Tempel und zwar mit gezogenen Schwertern.

„Du wagst es einen treuen Diener der Farin Sha aus dem Tempel zu schmeißen? In Satai! Ich werde dich hier an Ort und Stelle töten für diese...“ Noch bevor der Neuankömmling den Priester erreichte, stellte sich Amelda dazwischen.

„Miroku! Beherrsch dich! Einen Todesschwur spricht man nicht einmal im Zorn aus! Auf solch eine Ebene wird sich gar nicht erst eingelassen!“ Der junge Mann verharrte, ohne jedoch seine Angriffshaltung aufzugeben.

„Aber er hat dich gerade aus dem Tempel geschmissen! Genauso wie er es mit mir gemacht hat dieser...“

„Senk deine Schwerter! Auch er ist ein Diener der Farin Sha, wenn auch ein fehlgeleiteter.“
 

„Wow, bei euch geht es ja ab. Hast du mir nicht gesagt das der Glaube der Farin Sha sehr Diskussionsfreudig ist? Auf mich wirkt das eher sehr Doktringetrieben.“ Marik betrat die Szene. Das wurde ja immer besser. Nur was hatte er mit der Sache zu tun? Hatte er sich gar mit dem jüngeren Kadeshi angefreundet oder... Moment. Der junge Kadeshi besaß genauso rote Haare wie Amelda. Verwandtschaft? Ein sehr seltsamer Zufall...
 

„Ein Sajuuk Ketzer im heiligen Tempel der Farin Sha!“ empörte sich der ältere Älteste Glatzkopf, kaum da er Marik erblickte. Wie er wohl reagieren würde wenn er auf Seto aufmerksam wurde? Marik erstarrte in der Bewegung, ob vor Schock oder vor Kränkung konnte Seto nicht sagen. Viel spannender war jedoch die Tatsache das Amelda sich nun umdrehte und dem Priester eine Backpfeife verpasste. Endlich! Jetzt musste der Glatzkopf nur noch reagieren.
 

„Jetzt reicht es mir aber auch mit euch Atavus Shadaa! Marik von den Sobani ist mein Talias und zumindest für den Moment ein Crewmitglied wie übrigens auch meine Person. Ihn als Ketzer zu bezeichnen ist ohne handfesten Beweis nicht nur eine Beleidigung, sondern auch eine Entehrung. Ich hoffe daher sehr, das mein Talias Marik, mein Bruder Miruko und ich selbst mich gerade verhört haben. Ansonsten seid gewiss das Hokan Ashir von eurer Anklage erfahren wird!“ Sollte das eine Drohung sein? Offensichtlich war es das, denn Shadee reagierte zurückhaltend. Er trat sogar einen Schritt zurück. „Ihr habt Recht, ich habe etwas anderes sagen wollen. Doch nun bitte ich euch den Tempel zu verlassen, damit ich die nächste Messe vorbereiten kann.“
 

Amelda und sein Bruder traten beide ebenfalls einen Schritt zurück und verneigten sich leicht, anschließend verließen Sie ohne ein weiteres Wort den Raum. Marik wurde dabei ihm vorbeigehen mitgezogen. Seto war dieser Teil relativ egal, er überlegte sich stattdessen wo er wohl die Definition des Begriff 'Talias' nachschlagen konnte. Er musste doch möglich sein aus dieser Information etwas herauszuholen um es gegen den Rotschopf oder (noch besser) es gegen Marik einsetzen zu können!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Moonprincess
2014-05-31T14:23:38+00:00 31.05.2014 16:23
Eiweiwei! Miroku ist ja wirklich sehr unverschämt. Mag ja sein, daß das bei den Kadeshi als normal und einfach ehrlich gilt, aber Marik ist hier nicht der einzige, der sich etwas überrollt fühlt. Sooo genau wollte ich das nicht wissen. Aber immerhin findet Miroku dann doch noch was Gutes an Marik.
Ich fands auch interessant, daß wir mal etwas über Vaygr erfahren. Amelda hat ihn ja schon vorher zumindest in seinem Quartier stehen gehabt. Ob das was miteinander zu tun hat? Jedenfalls verstärkt sich meine Annahme, daß Team Vaygr noch einiges erleiden wird müssen, bevor die Wettkämpfe vorüber sind. Und sicher auch noch danach.

Seto ist mal wieder ein echtes Schätzchen. Wie können Leute es nur wagen, Insekten und Fische zu mögen. -_- Und das ausgerechnet von Herrn Seepferdchen. Es ist aber wirklich gruselig, was mit seinem Körper los ist. Also wenn er nicht mal mehr eigene Augen hat... Es ist wirklich schon wie bei der Abridged... Also wie er da Herrscher von irgendwas werden will...

Dafür fand ich den Streit zwischen Shadee und Amelda sehr interessant. Ich nehme an, das ist die Art von Auseinandersetzung, vor der Marik gewarnt wurde, wenn da fast schon Blut fließt. Shadee ist ja sehr verblendet, wenn er meint, Amelda würde einen sektenartigen Glauben betreiben. Wer beleidigt denn hier permanent Nicht-Farin-Sha-Gläubige, hä? Urks!
Ich hab so den Eindruck, Talias wird Geliebter o.ä. bedeuten. Wenn Seto das rausfindet, wird er es ganz sicher versuchen, gegen Amelda und Marik einzusetzen, schließlich gehören sie ja unterschiedlichen Teams an. Das könnte als Interessenskonflikt gesehen werden, jedenfalls von den anderen Teammitgliedern. 

Spannend, spannend! Das wird noch einiges geben. Armes Team Vaygr... 
Von:  jyorie
2014-05-27T15:43:52+00:00 27.05.2014 17:43
Hey ٩(^ᴗ^)۶

Amelda scheint das wirklich sehr offen zu zeigen, wen er mag,
das Malik das dann nicht schon vorher gemerkt hat, oder ob
sein Bruder nur die Vermutung hatte und Malik einfach provozieren
wollte um zu sehen, ob seine Vermutung stimmt. Ich fand es teils
schon ganzschön dreist, was er alles gesagt hat, oder er wollte
Maliks Charakter testen, man passt ja schließlich auch auf seine
Geschwister auf.

Bei Seto musste ich etwas Schmunzelt. Wie er sich da über die
Störung seiner Einbauteile geärgert hat. Und das er auf die Kadeshi
sauer ist, wegen dem Störsender. Und vorallem fand ich es krass,
das er wohl so viel an seinem Körper verändert hat, das er ohne
den technichen Schnickschnak ein Krüppel sein müsste, ob das
mal Kampfverletzungen waren, oder ob er das seinem Körper ange-
tan hat um aus der Masse herauszustechen.

Bei dem Streitgespräch das Seto belauscht hat, fand ich es klasse,
wie Malik immer wieder geschlichtet hat und so dermaßen überlegen
ruhig geblieben ist – ich kann mir gut vorstellen, das diese Unantastbarkeit
den anderen nur noch mehr in Rage gebracht hat.

CuCu, Jyorie



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