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Der Sohn von Gin Teil 2

von

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Ich bin für dich da

Als ich mit Shin auf dem Arm zu Hause ankam, kam Ran sofort auf uns zu gelaufen. Geschockt starrte sie Shin an. „Oh mein Gott! Was ist mit dem Kleinen?“ Ich seufzte kurz: „Sie haben ihn tatsächlich wieder dazu gezwungen. Als ich ihn fand, lag ein Freund seines Großvaters mit ihm im Bett. Er hat einen Schock erlitten. Ich war schon mit ihm beim Arzt. Anscheinend vertraut Shin nur noch mir. Ich soll jetzt die nächsten paar Tage in seiner Nähe bleiben und so wie er sich an mich festkrallt habe ich auch keine andere Wahl.“ Ran sah uns immer noch erschrocken an: „Wie kann man seinem Enkel nur so etwas antun? Er hat doch schon genug mitgemacht.“
 

Behutsam streichelte meine Frau dem Kleinen durchs Haar. Zu meiner Verwunderung blieb er dabei ruhig. Zuvor bei Takagi war das noch anders gewesen. Dennoch war ich froh. Dass es bei Ran klappte. „Ich gehe mal mit ihm hoch. Angeblich wird ein warmes Bad ihm gut tun.“ erklärte ich. „Okay, mach das. Soll ich das Essen vorbereiten?“

„Für mich auf jeden Fall. Hoffentlich hat Shin auch Hunger.“
 

Nachdem ich Ran einen Kuss gegeben hatte, trug ich Shin nach oben. Ich holte ein paar frische Klamotten für ihn aus seinem Zimmer und setzte ihn danach im Bad auf dem Toilettendeckel ab. Noch immer ließ er mich nicht los. „Shin, Kleiner. Ich gehe nicht weg, aber lass mich bitte das Badewasser anmachen, damit du in die Wanne kannst.“ Ich erhielt keine Antwort darauf, dennoch ließ Shin mich los. So konnte ich das Badewasser einlassen.
 

Danach setzte ich mich vor dem Kleinen hin. Ich sah ihm direkt in die emotionslosen, leeren Augen, die nichts kindliches mehr an sich hatten. Obwohl Shin immer noch unter Schock stand und nicht sprechen würde, so redete ich doch immer wieder auf ihn ein, um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da war. „Also Shin. Darf ich dir jetzt deine Sachen ausziehen, damit du baden kannst?“ fragte ich nach einer Weile. Der Junge nickte. Seine Bewegungen jedoch waren schwach, er hatte keine Energie mehr, konnte sich kaum bewegen. Bei seinem Anblick musste ich mich wirklich zusammenreißen. So viele Striemen wie er an seinem Körper hatte, trieb es mir fast Tränen in die Augen. Shin zitterte immer wieder, wenn ich ihm ein Kleidungsstück auszog. Es erinnerte ihn zu sehr an die vergangenen Ereignisse und es fiel mir schwer weiter zu machen, aber ich konnte jetzt nicht aufgeben. Das Bad würde ihm sicher gut tun.
 

Behutsam redete ich wieder auf ihn ein: „So, Shin. Ich hebe dich jetzt gleich hoch und setze dich ins Wasser.“ Shin reagierte nicht darauf, aber ich war mir sicher, dass er mich gehört hatte. So testete ich noch schnell die Wassertemperatur, dann setzte ich ihn langsam im Badewasser ab. Er gab einen kurzen Seufzer von sich und ich lächelte ihn an. „Na? Tut das gut?“ fragte ich. Shin schloss die Augen. Ich wusste aber, dass es ihm gut ging. Dann nahm ich mir einen Waschlappen. „Okay, hör zu. Jetzt waschen wir den ganzen Dreck einfach von deinem Körper ab. Ja?“ Von Shin kam keine Reaktion, doch je weiter ich an seinem Körper nach unten ging, desto mehr zitterte er und wehrte sich. „Hör mal, Shin. Da unten liegt die wichtigste Stelle, die unbedingt sauber gemacht werden muss. Möchtest du das alleine machen, oder soll ich?“ Von Shin kam erst wieder nichts, doch dann schüttelte er den Kopf. „Soll ich es machen?“ fragte ich noch mal. Er nickte. So wusch ich ihn weiter, ehe ich das Badewasser abließ, seine Haare shampoonierte und ihn noch einmal abduschte. Danach hob ich ihn aus der Wanne und wickelte ihn in ein Handtuch. Er ließ das alles brav mit sich machen. Jedoch sah ich ihm, dass er sich wohler fühlte, als er endlich wieder angezogen war. Danach kämmte ich ihm noch die Haare durch, dann war er fertig.
 

Nun trug ich den Kleinen in die Küche. Rans Essen konnte man schon im ganzen Haus riechen und ich hatte wirklich großen Hunger. Ich setzte Shin am Küchentisch ab und nahm neben ihm Platz. „Na? Sieht doch lecker aus was Ran gekocht hat.“ sagte ich zu ihm, während meine Frau die Portionen verteilte. „Du hast doch sicher Hunger, Shin.“ fragte sie Er reagierte nicht. „Bitte iss ein wenig was. Ran hat sich solche Mühe gegeben und du kannst dir sicher sein, dass du hier nicht verhungerst.“ bat ich.
 

So fing auch Shin an in seinem Teller rumzustochern. Er aß sogar ein bisschen etwas. Danach half ich Ran noch dabei die Küche aufzuräumen, während Shin immer noch am Tisch saß und uns zu sah. „Ran, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich jetzt schon mit Shin hoch gehe und mich mit ihm hinlege? Ich denke, ich sollte ein bisschen in seiner Nähe bleiben, vielleicht werde ich auch erst mal ein paar Nächte neben ihm schlafen.“ Meine Frau lächelte mich darauf hin nur an und antwortete: „Nein, das ist kein Problem Shinichi. Ich weiß, dass Shin dich jetzt braucht.“ Ich nickte und gab Ran eine Kuss. „Danke, ich liebe dich, Kleine. Du bist die beste Frau auf der ganzen Welt.“

„Ich liebe dich auch.“, hauchte sie mir zu.
 

Dann nahm ich Shin wieder und trug ihn in sein Zimmer. Ich legte ihn auf seinem Bett ab und kroch mit ihm zusammen unter die Decke. Die Stellen, an denen er sich immer festkrallte waren schon grün und blau, aber das hielt ich aus. Sie waren nichts im Gegensatz zu dem was Shin hatte durchmachen müssen. Langsam streichelte ich dem Kleinen durchs Haar: „Keine Angst, Shin. Ich bin bei dir. Niemand tut dir etwas.“ Immer wieder flüsterte ich ihm beruhigende Worte zu, bis er einschlief und auch ich selbst mich ins Reich der Träume begab.
 

Zwei Wochen später hatte sich immer noch nicht viel verändert. Ab und zu konnte ich Shin mal für ein paar Minuten allein lassen, aber das hielt nicht lange an. Niemand konnte mir sagen wie lange dieser Zustand noch andauern sollte. Ich hoffe inständig, dass es bald vorbei sein würde und wenn dem nicht so war, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Zumindest wurden sein Großvater und dessen Freunde verurteilt. Shin musste nicht aussagen, er konnte es in seinem Zustand auch nicht. Sein Großvater bekam ein Jahr auf Bewährung, was ich für einen Witz hielt. Das gleiche galt auch für einen seiner Freunde. Derjenige, der mit Shin im Bett war bekam sogar zwei. Immer noch viel zu wenig, wenn man mich fragte. Ran und ich hatten dafür mittlerweile das volle Sorgerecht für Shin erhalten. Seine ganzen Freunde kamen ihn schon besuchen. Alle hatten versucht ihn aus seiner eigenen kleinen Welt zu holen, doch bisher war es immer missglückt. Eine meiner letzten Ideen war es, das Gespräch mit Isamu zu suchen, den wir heute besuchen würden.
 

Die Gegend in der er wohnte war äußerst schön und gepfelgt. Ich nahm Shin auf den Arm und klingelte an der Haustür. Ein Summen verriet uns, dass wir eintreten konnten. Danach lief ich die Treppen hoch bis in den ersten Stock, in dem uns die Wohnungstür bereits offen stand. „Hallo Shinichi und Shin! Kommt doch rein.“, wurden wir begrüßt. „Hallo!“, antwortete ich, doch von Shin kam wieder einmal gar nichts. „Möchtet ihr etwas trinken?“, bat Isamu uns an. „Nein danke.“, sagte ich. „Und du, Shin?“ Wieder gab der Junge keine Antwort. „Na dann nicht.“ Isamu schien ganz normal mit ihm zu reden, ganz gleich, ob Shin ihm antwortete oder nicht. Er wusste über die Situation Bescheid und hatte sich sofort bereit erklärt mit uns zu reden. Ich sah mich etwas in der Wohnung um. „Sehr schön hast du es hier. Es gefällt mir wirklich gut.“

„Danke. Ja, diese Wohnung ist viel schöner als meine alte. Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin und tun und lassen kann was ich will.“ Ich nickte. Nun wurde ich ernst: „Also, Isamu. Du weißt ja weswegen wir hier sind.“

„Ja, ich weiß.“

„Meinst du, du könntest Shin aus seiner eigenen Welt wieder rausholen?“, fragte ich. „Ich kann es versuchen. Ich habe es schon einmal bei jemandem geschafft.“, erklärte Isamu mir. Da hatte er recht. Er hatte es mir einmal erzählt. Einem Freund von ihm ging es genauso wie Shin. Nun wurde auch Isamu ein wenig ernster: „Shinichi, ich möchte, dass du raus gehst, während ich mit Shin rede. Du darfst dich nicht einmischen. Sonst klammert er an dir und wird nicht mit sich reden lassen. Du musst außer reichweite sein. Auch wenn Shin anfängt zu schreien, wenn du gehst.“ Ich war verwirrt. Stimmte dann aber zu. Ich sah Shin noch einmal an und versuchte mich von ihm loszubekommen. Je weiter ich von ihm fort ging, desto mehr fing er an zu zittern, dennoch ging ich, auch wenn es mir in der Seele weh tat. Kaum stand ich vor der Tür, hörte ich ihn auch schon schreien. „KOMM WIEDER! LASS MICH NICHT ALLEIN! KOMM ZURÜCK!“ Ich seufzte kurz, schloss die Augen und machte mich dann auf den Weg nach draußen, in der Hoffnung, dass Isamu Shin wieder hinbekommen würde. Ein Spaziergang würde mir jetzt sicher gut tun.
 

(Isamus Sicht)

Ich war nun mit Shin allein. Seit ein paar Minuten schon schrie er sich die Seele aus dem Leib. Ich kniete mich vor ihm hin. „Shin, sieh mich an.“ flüsterte ich bestimmt. Doch er hörte nicht und schrie einfach weiter. Ich versuchte es nun etwas lauter. „Shin, ich habe gesagt du sollst mich angucken!“ Ich packte ihn etwas fest an den Armen und es wirkte. Er sah mir direkt ins Gesicht. „Shin, ich bin es, Isamu. Du kennst mich und du weißt, dass ich dir nie etwas antun würde. Shinichi kommt auch bald wieder, also bleib ruhig, Es ist alles gut.“

„Alles ist gut,“ wiederholte Shin ganz leise. Ich nickte: „Ja, es ist alles gut.“
 

Nun sah ich, dass der Glanz langsam in seine Augen zurück kehrte. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Plötzlich fing er an mich zu schlagen und zu treten und wieder schrie er: „NEIN, NICHTS IST GUT! ES WIRD WIEDER PASSIEREN, SO WIE ES IMMER UND IMMER WIEDER GESCHEHEN IST. ICH BIN FÜR NICHTS GUT, AUßER DASS MAN MICH MISSBRACUHEN KANN. ES WIRD NIE WIEDER ALLES GUT WERDEN!“ Shin schlug immer wieder auf mich ein und ich ließ ihn zunächst auch gewähren. Es war gut, dass er endlich seine ganze Wut ablassen konnte und somit aus seiner Welt raus kam.
 

Nachdem Shin nach ein paar Minuten endlich von mir abließ nahm ich ihn fest in den Arm. „LASS MICH LOS! SOFORT!“, schrie er wieder, doch ich schrie zurück: „NEIN, DAS WERDE ICH NICHT! SHIN, DU HÖRST MIR JETZT MAL GUT ZU!“ Ich hatte keine große Mühe ihn festzuhalten und nahm auch sein Kinn in meine Hand, damit er mich direkt ansah. „Niemand wird dir mehr etwas tun. Du musst auch nicht mehr zurück zu deinem Großvater. Ab jetzt haben Shinichi und Ran das volle Sorgerecht für dich. Die beschützen dich und würden dich niemals verkaufen. Also, es wird alles gut. Wir sind alle für dich da. Alle deine Freunde und alle die dich mögen. Du bist nicht nur für Sex gut, hörst du? Wir mögen dich so wie du bist und wegen all deiner anderen Stärken. Bitte bleib bei uns und verkriech dich nicht wieder in deiner eigenen Welt. Wir sind alle da, okay?“ Nun blieb Shin ganz still. Dann fing er an zu schluchzen und ein paar Tränchen verließen seine Augen, die nun endlich wieder mit Glanz gefüllt waren. „Es tut mir leid, Isamu. Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe.“, schluchzte er. „Sch..... es ist alles gut.“, beruhigte ich ihn: „Du musst dich auch nicht entschuldigen. Ich bin froh, dass du jetzt wieder bei uns bist, mein Kleiner.“ Shin nickte und schmiegte sich an mich: „ich habe Shinichi in den letzten Wochen bestimmt viele Nerven gekostet.“

„Das ist schon okay. Shinichi hat sich gerne um dich gekümmert. Er hat dich sehr lieb.“ Nun kuschelte Shin sich noch weiter an mich. Ich seufzte. Ein Glück, dass ich es geschafft hatte. Endlich war er wieder bei uns. Ich war mir gar nicht mal sicher gewesen, ob ich das hinbekommen würde. Mein kleiner Shin war endlich wieder der Alte und hoffentlich blieb er es auch.
 

(Shinichis Sicht)

Nach zwei Stunden machte ich mich wieder auf den Weg zu Isamus Haus. Als ich ankam, machte ich große Augen. Vor mir stand ein fröhliches Kind, mit Lebensfreude in den Augen. Endlich hatten sie wieder ihren besonderen Glanz an sich. Ich sah abwechselnd von Isamu zu Shin und wieder zu Isamu. Der Kleine lächelte und kam sofort auf mich zu. „Es tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger gemacht habe.“, sagte er, während er mich umarmte. Ich nahm ihn nun in meine Arme: „Shin, ich bin so froh, dass du wieder da bist, mein Kleiner und du hast mir keinen Ärger gemacht. Trotzdem bin ich froh meinen alten Shin wieder zu haben.“ Shin nickte und wir lächelten uns eine Weile lang einfach an. Dann sah ich zu Isamu. „Wie hast du das nur wieder hinbekommen?“ Er erzählte mir die ganze Geschichte, während ich einfach nur erleichtert drein blickte. Das konnte ich ihm nicht mehr gut machen.
 

Noch eine Weile blieb ich mit Shin bei ihm, bis wir wieder nach Hause fuhren. Ran würde sicher froh sein, dass Shin wieder das fröhliche Kind von früher war und so würden auch all seine Freunde denken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und auch hier einen ganz großen Danke an meine Beta.^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2014-01-28T19:24:40+00:00 28.01.2014 20:24
Hi.
Diese Bestrafung die der Alte und seine Freunde bekommen haben ist viel zu milde,
ich hätte sie für einige Jahre in den Knast gebracht,
aber gut der Alte wird nie wieder das Sorgerecht für seinen Enkel bekommen.
Nun Gin wird sich für seinen Sohn an diesen Alten rächen, denn dieser wird es erfahren und
dann wird sich der Alte wünschen man hätte ihn in´s Gefängnis gesteckt.
Es würde mich mal interessieren was mit dieser Tussie vom Jugendamt ist,
immerhin hat Sie den kleinen sozusagen gezwungen zu diesen Perversen zu gehen,
obwohl der Kleine es nicht wollte, hat die jetzt sowas wie ein Verfahren am Hals,
wo alle ihre Fälle die Sie betreut hat noch mal durch gearbeitet werden müssen?
Gut das Er wieder bei Ran und Shinichi ist, da gehört Er hin,
auch das es ihm wieder gut geht finde ich toll,
es wird aber trotzdem noch dauern bis wirklich alles gut ist.
Shin hätte sich nicht dafür entschuldigen müssen, das Er so geklammert hat,
das war ganz normal.
Bis zum nächsten mal.
Bye



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