Zum Inhalt der Seite

Film Noir

Don't fear the reaper... (Bakura x Ryou)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So. Gerade wenn man denkt, ein Fandom sei vorüber, so kann es einem nach knapp vier Jahren dann doch nochmal erwischen. Wenn das keine Liebe ist, ich weiß ja auch nicht. Eigentlich sollte das Kapitel hier als Prolog dienen, aber im Endeffekt würde der Prolog dann 2 Kapitel à 7 Seiten umfassen, daher habe ich beschlossen, dier direkt als eigenständiges Kapitel hochzuladen.
Ryou und Bakuras ... erstes Aufeinandertreffen. Ich hoffe, es gefällt euch. :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine Begegnung von Bedeutung. Teil1.


 

All our times have come

Here, but now there, gone

Seasons don't fear the reaper

Nor do the wind, the sun or the rain

(We can be like they are)

 

Come on baby

(Don't fear the reaper)

Baby take my hand

(Don't fear the reaper)

We'll be able to fly

...

(Blue Öyster Cult - Don't fear the reaper)

 

Es war der 5. November 1991. Immer wieder sog Ryou die bitterkalte Luft in die Lungen. Langsam, kontrolliert und gefasst. Ein. Aus. Ein. Aus. Er hatte sich unter Kontrolle. Komm schon, alter Knabe, gleich hast du es geschafft. Verlier jetzt nicht die Nerven, hörst du?

Es war kalt geworden in den letzten zwei Tagen. Die Temperatur war um fast fünzehn Grad gefallen und lag nun tief unter null. Der Winter war eingebrochen über Domino-Shi, und laut der Prognose der Meteorologen schien es ein langer zu werden.

Ryou zog den dunkelblauen Schal, den seine Großmutter einst für ihn gestrickt hatte, ein wenig höher und zupfte die gleichfarbige Mütze tiefer ins Gesicht. Bei jedem Schritt stieg sein Atem in Form winziger Wölkchen vor ihm auf. Sie hingen ein wenig in der Luft, bevor sie sich lautlos in rabenschwarzes Nichts auflösten. An den Stellen, wo sie den Schal berührten, überlebten sie in Form eisiger Kristalle, die im Schein der Lampe unscheinbar funkelten, wie ein Diamant, den man zu schleifen vergessen hatte.

Mit schnellen Schritten, ohne sich umzusehen, durchquerte er die menschenleeren Straßen, so tief in seine Jacke versunken, wie es nur irgendwie möglich war. Ein wenig schneller nur, und er würde rennen. Ryou wirkte wie ein Getriebener auf der Flucht vor einem unsichtbaren Jäger.

Er seufzte leise und fuhr sich mit dem Handrücken durch das Gesicht. Dicke, weiße Schneeflocken fielen aus dem großen, dunklen Himmel gen Boden, brachen sich im grellen Licht der Straßenlampen und verfingen sich in seinen farblosen, langen Haaren, die funkelten wie die gefrorenen Stellen seines Schals. Während sie schmolzen, brannten sie auf den rosa angelaufenen Wangen, ganz so, als würden sie es nicht ertragen, klanglos von dieser Erde zu verschwinden, so kurz ihre Existenz auch angedauert haben mochte. Gedankenverloren wischte er sie fort. Dann vergrub er die in Fäustlinge gepackten Hände noch tiefer in die gefütterten Taschen seines Parkas.

Abrupt kam er zum Stehen, die haselnussbraunen Augen vor lauter Wachsamkeit ganz groß. Angespannt hielt er die Luft an. Hatte da etwas geknackt? War da jemand? Unsicher schielte er aus den Augenwinkeln in alle Richtungen. Das Herz hämmerte wie wild in seiner Brust. Verlier jetzt bloß nicht die Nerven, hörst du? Eine weiche, helle Stimme flüsterte in seinen Gedanken. Es war seine eigene.

Langsam wandte er sich um und zuckte zusammen. Auf dem Fensterbrett eines wenige Meter entfernten Kiosks saß eine dürre, schwarze Katze und blitzte ihn aus grellen Augen an. Als sie registrierte, dass Ryou sie bemerkt hatte, verharrte sie für einige Sekunden, dann sprang sie lautlos davon. Ein kleiner Metallnapf, in dem ihr irgendwer ein wenig Milch bereitgestellt hatte, fiel klirrend zu Boden.

Entnervt schloss Ryou die Augen. Wie hasste er den nächtlichen Weg von der städtischen Bibliothek zurück zum väterlichen Haus. Seit Beginn der Wirtschaftskrise war dies keine Gegend mehr, die man bei Nacht unbedingt passieren sollte. Zwielichtige Gestalten kreuzten die Gassen, Drogendealer, Alkoholiker. Oder aber Menschen, die normal wirkten, die aber, wenn Ryou seinem Bauchgefühl Glauben schenken durfte, ihr Geld mit Mitteln verdienten, von denen er lieber nichts wissen wollte. Wenn sein Vater wüsste, wie es hier inzwischen zuging - er hätte sicherlich längst verlangt, fortzuziehen. Aber es war ihr Zuhause, sein Vater war ständig auf Reisen, und das Haus die letzte verbliebene Erinnerung an eine glücklichere Vergangenheit. Leer, wie es war, wirkte es bei Nacht fast gespenstisch, aber Ryou hatte sich längst daran gewöhnt.

Nur dieser elend lange Weg von der Endstation der Straßenbahn zurück zur Haustür setzte ihm zu. Die Stimme in seinem Kopf meldete sich zurück. Diesmal klang sie vorwurfsvoll.

Stell dich nicht so an, flüsterte sie. Hättest du die Aufnahmeprüfung für die Universität damals nicht versemmelt, dann müsstest du nicht durch Schnee und Eis nach Hause stapfen. Du müsstest nicht jeden Tag in der Bibliothek sitzen und dir Dinge in den Schädel prügeln, die du längst beherrschst.

Sein Schritt verlangsamte sich und er ließ den Blick über den Boden streifen. In seinem Magen hatte sich ein schwerer Kloß gebildet. Niemand konnte erklären, woran es damals gelegen hatte, am wenigsten er selbst. Er war immer derjenige mit den exzellenten Noten gewesen, hatte seinen Mitschülern morgens vor der ersten Stunde die Hausaufgaben in die Hand gedrückt, wenn diese sie aus mangelndem Wissen oder Faulheit nicht selbst erledigt hatten. Nun war er nichts weiter als ein Rounin, jemand, der ein weiteres Jahr lernen und dann die Aufnahmeprüfungen noch einmal auf sich nehmen musste. Jemand, der hier im Schnee stand, allein und durchgefroren. Ein Versager auf ganzer Linie.

Ryou nahm einen tiefen Atemzug und blieb stehen. Als das Knirschen seiner Schritte im Schnee verstummte, kroch die Stille in ihn hinein wie dicker, undurchsichtiger Nebel und offenbarte ihm ohne Scham seine eigene Schutzlosigkeit. Still ließ er den Blick umherschweifen und betrachtete das hölzerne Schild, dass sich vor ihm auftat. Friedenspark Domino. Eingang. Ballspielen verboten. Hunde müssen angeleint bleiben.

Dahinter tat sich ein schwarzer Abgrund auf, hier und da von einigen Straßenlampen durchsetzt, die dumpfes, orangegelbes Licht spendeten. Seit einigen unerfreulichen Begegnungen auf seinem üblichen Nachhauseweg war er dazu übergegangen, den etwas längeren Weg durch den Park zu nehmen. Die Stille und die Dunkelheit setzten ihm zu, merkwürdigerweise war es dort jedoch meist menschenleer. Ryou schmunzelte schwach. Vermutlich war dieser Ort selbst den hartgesottensten Yakuza zu unheimlich.

Er zog die Kapuze seines Parkas über die blaue Strickmütze und schloss die Jacke bis zum Anschlag. Dann schob er die Hände zurück in die Manteltaschen und betrat den Park.

Den gefallenen Schnee des vergangenen Tages hatte noch niemand geräumt, und so sank Ryou knirschend ein paar Zentimeter ein. Schutzsuchend hob er die Schultern und vergrub sein Gesicht noch tiefer im Schal. Mit Betreten des Geländes schien es ihm augenblicklich einige Grad kälter geworden zu sein. Er fröstelte. Seine Lippen zitterten.

Hatte Mutter nicht immer gesagt, warme Gedanken versüßten die kühlsten Augenblicke? Ein dünnes Lächeln schob sich auf Ryous Lippen, während er schnellen Schrittes dem schmalen Pfad folgte, der ihn nach Hause bringen sollte. Vielleicht sollte er ihr mal wieder schreiben. Ihr, oder seiner Schwester, Amane. Er hatte nichts mehr von sich hören lassen, seit er das Ergebnis seiner Prüfungen erhalten hatte, obschon er wusste, dass sie stets stolz auf ihn waren - dort, wo sie jetzt waren.

Er hatte sich zu sehr geschämt, um sich ihnen seither wieder zu offenbaren. Schwer zog er die Luft in seine Lungen und verengte die Augen zu schmalen, müde wirkenden Schlitzen. Dies war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt, sich in melancholischen Gedanken zu flüchten. Verlier nicht die Nerven, hörst du? Du bist fast da. Denk an etwas Schönes. Er schnaubte verächtlich. An etwas Schönes denken, klar.

Dem Schein der Laternen folgend, bog er um eine der zahlreichen schmalen Hecken, die den Park in mehrere, einander nicht einsehbare Segmente unterteilten. Augenblicklich erstarrte er.

Keine Zehn Meter vor ihm lag ein junger Mann ausgestreckt im Schnee. Er war jung und wirkte auf Ryou wie einer der Stricher, die er manchmal in diesem Viertel an der Straße stehen sah. Seine schwarze Lackhose war am linken Bein etwas hochgerutscht und entblößte die glänzenden Schnallen gleichfarbiger Lederstiefel. Unter einer Jacke aus weißem Plüsch schimmerte bleich eine farblose, unbehaarte Brust. Die Gliedmaßen lagen unnatürlich verdreht, eine mit Modeschmuck besetzte Hand deutete auf Ryou. Der Kopf war zur Seite gerutscht und ihm zugewandt. Dunkelblondes, von rostroten Stellen durchsetztes Haar rahmte ein schmales Gesicht ein, das wächsern und bleich wirkte wie das einer Maske. Die toten, grauen Augen glotzten starr durch ihn hindurch, während aus dem offen stehenden Mund ein schwaches Röcheln drang. An seinem Hals...

Stumm vor Entsetzen stolperte Ryou einige Schritte zurück.

An seinem Hals klaffte eine unwirkliche, etwa handlange Schnittwunde. Sie war tief, und durch das rosige Gewebe schimmerte das grelle Weiß der freigelegten Nackenwirbel. An den Seiten und unter dem Schädel befand sich eine dunkelrote, unfassbar große Lache frischen Blutes.

Nach Luft ringend ließ Ryou den Blick einige Zentimeter nach oben gleiten. Sein Herz, dass wie wild pochte, schien für einige Schläge zu verstummen. Seine Augen weiteten sich vor Ungläubigkeit und Angst.

Auf dem Brustkorb des Jungen kniete ein groß gewachsener, sehr schlanker Mann mit heller, milchiger Haut und langen, weißen Haaren, die ihm über die Schultern ins Gesicht fielen. Er trug ein weißes Hemd, dessen Ärmel er zuvor hastig hochgekrempelt haben musste. Markante, sehnige Hände hielten ein glitzerndes, rot triefendes Messer. Oberkörper und Gesicht waren mit dunkleren Spritzern benetzt. Von dem plötzlichem Erscheinen eines Dritten aus der Konzentration gerissen, saß er starr dort, den Kopf gesenkt, ein Paar dunkelbraune Augen auf Ryou gerichtet, den Mund zu einem überlegenen Grinsen verzogen. Ihre Blicke trafen sich.

"Du...", flüsterte er, mit einer dunklen, weichen Stimme, die vor Selbstsicherheit und Überlegenheit nur so strotzte.

Ryou starrte ihn an. Er konnte nicht denken. Das Adrenalin schoss durch seine Adern, mächtig, unnachgiebig. Langsam, und selbst diese minimale Bewegung kostete ihn das volle Maß an Selbstbeherrschung, wich er noch einen Schritt zurück, dann wandte er sich auf dem Absatz um, setzte zum Sprint an, stolperte über seine eigenen Beine und knallte der Länge nach in den frischen Schnee. Da war nichts. Kein Schmerz, nichts.

Hinter ihm konnte er den Mann aufstehen hören, langsam und voller Ruhe. Atemlos kämpfte Ryou sich zurück auf die Beine. Sie fühlten sich an, als wären sie aus Pudding, waren ganz taub und weich. Als er stand, schwankte er ein wenig. Dann legte er ihm die Hand auf die Schulter.

Ryou fuhr herum. Wie konnte jemand so leise und schnell zugleich sein? Schweigend standen sie einander gegenüber und blickten sich an. Die Augen des anderen waren zu schmalen Schlitzen verengt, die dünnen Lippen zusammengepresst. Als Ryou zurückwich, packte er ihn grob an den Schultern.

"Wer bist du?!", fauchte er und betrachtete ihn kalt und hartherzig. Stumm starrte Ryou zurück. Er hatte zu zittern begonnen, jedoch nicht vor Kälte. Was wollte dieser Mann von ihm? Er musste abhauen. Jetzt. Das hier wirkte nicht ungefährlich auf ihn und er hatte viel zu viel gesehen. Steif schnappte Ryou nach Luft, dann riss er sich los. Weg. Nur weg.

Der Andere reagierte, und er reagierte schnell. Kaum das Ryou zwei Schritte getan hatte, zog es ihm die Beine weg. Er flog ein Stück und knallte auf den Boden, während der Angreifer auf seinen Rücken knallte. Diesmal spürte er den Schmerz. Es presste ihm die Luft aus den Lungen und die Tränen in die Augen. Ein weinerliches Stöhnen kam ihm über die Lippen, während er verzweifelt nach Atem rang. Alles verschwamm vor seinen Augen, während sich der Schmerz pulsierend von seinem Brustbein aus in den restlichen Körper verbreitete.

Man drehte ihn auf den Rücken. Benommen nahm Ryou wahr, wie sich der Mann, langsam und konzentriert, auf seine Arme kniete. Links blockierte es den Nerv. Sein Unterarm wurde taub, dann begann er zu schmerzen. Schließlich fühlte er, wie sich zwei eiskalte Hände um seinen Hals schlossen und zudrückten. Ein leises Röcheln verließ seine Kehle, dann bekam er gar keine Luft mehr. Verzweifelt wand er sich hin und her, während die Augen des Anderen jede Regung von ihm wie ein Schwamm aufzusaugen schienen. Ihnen fehlte jedes Gefühl. Selbst in diesem Zustand fiel ihm auf, wie routiniert sein Gegenüber wirkte. Wie ähnlich er ihm sah. Für ihn schien das Alles nicht mehr zu sein, als ein Job, der schnell ausgeführt werden musste.

Ryou zog und zerrte an seinen Gliedern. Der Druck in seinem Brustkorb, hervorgerufen durch den Sturz und den Mangel an Sauerstoff, wurde zunehmend unerträglich. Allmählich trübte sich sein Sichtfeld ein und die Panik begann zu schwinden. Wenn er das Bewusstsein verlor, dann würde er es nicht wiedererlangen. Nie wieder. Es wirkte zu grotesk, um wahr zu sein. Da war er extra in diesen Park ausgewichen, und nun so etwas. Wenn er gekonnt hätte, hätte er wohl laut losgelacht.

Dann, mit einem Mal, bekam er den rechten Arm frei. Es gab keine Zeit, darüber zu triumphieren. Noch ehe er es selbst realisiert hatte, hatte er ihn ausgestreckt und dem Anderen einen Schlag ins Gesicht verpasst. Von der unerwarteten Heftigkeit des Aufpralls überrascht, rutschte dieser seitlich von ihm herunter und ließ ihn los. Wütend rieb er sich über die Wangen, leise fluchend, während Ryou panisch nach hinten kroch und gierig nach Luft schnappte. Jeder Atemzug brannte wie Feuer. Das war seine Chance. Zurück auf die Beine, und dann so schnell wie möglich von hier verschwinden.

Der junge Mann, der inzwischen seine Selbstbeherrschung zurückerlangt hatte, schnellte knurrend nach vorne und griff nach Ryous linkem Fuß. Dieser schreckte zurück, verpasste seinem Gegenüber mit all seiner verbliebenen Kraft einen Tritt gegen die Brust, rappelte sich auf und begann so schnell zu rennen, wie er nur konnte. Weg. Nur weg.

 
 

~*~

 

Vor lauter Panik hätte er sein Haus beinahe verpasst. Stolpernd kam er zum Stehen, knallte mit dem verbliebenen Schwung gegen die Tür. In seinem Brustkorb tobte es, und er fühlte sich, als würde er jeden Moment die Besinnung verlieren. Hektisch wühlte er in den Taschen seiner Jacke nach dem Haustürschlüssel, fand ihn schließlich, und steckte ihn zitternd ins Schloss. Er brauchte drei Anläufe, bis er die Tür endlich aufgeschlossen hatte. Blitzschnell schob er sie auf, glitt hindurch und drückte sie hinter sich zu. Dann verriegelte er die Eingangstür, rannte durch das gesamte Erdgeschoss und tat selbiges bei den Fenstern. Sämtliche Rollläden ließ er herunter.

Nachdem er sich verbarrikadiert hatte, rannte er die Treppe hinauf in sein Zimmer. Dort blieb er stehen, zittrig. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Den leeren, ausgelaugten Blick ins Nichts gerichtet, verblieb er dort, und schwankte vor Erschöpfung. Allmählich kehrten die Schmerzen zurück. Die Beine waren taub, die Knie fühlten sich geschwollen an. Sein Gesicht pulsierte, weil er mit ihm auf dem Boden aufgeschlagen war. Die Rippen stachen ihm so sehr ins Fleisch, dass er kaum noch atmen konnte. Ihm war übel von dem letzten, langen Sprint.

Langsam taumelte er auf die gegenüberliegende Wand zu und sank zu Boden, ehe er sie mit den Fingerspitzen berühren konnte. Dort kroch er in eine der beiden Ecken und presste sich gegen den weißen Putz. Er war ganz kühl, aber Ryou nahm es kaum wahr. Mit den Fingerspitzen tastete er nach seiner Bettdecke, zog sie zu sich heran und dann hinauf bis zum Kinn. Einige Male schnaufte er heftig, dann, endlich, verließ ein langgezogenes Wimmern seine Kehle. Heiße Tränen liefen ihm über die noch immer eiskalten Wangen. Ihm tat alles weh. Sein Herz raste nach wie vor. Leise schluchzend zog er die Beine an den Körper und schlang die Arme darum. Dann vergrub er sein Gesicht in den Knien und weinte, bis er keine Tränen mehr hatte.

Das seine Mütze fehlte, war ihm nicht aufgefallen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So.
Ich hoffe, das Kapitel hat euch halbwegs gefallen. Ryou hat in der Nacht nicht mehr viel Schlaf bekommen, aber ich denke, das wird euch allen klar sein ;) Bakura wird es wohl ganz ähnlich gegangen sein.

Falls es euch gefallen hat - Rückmeldungen sind wie immer gerne gesehen!

Alles Liebe wünscht euch,
VanillaCupcake Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  berrymelon
2014-05-07T14:43:09+00:00 07.05.2014 16:43
Hach, ich freu mich grad so. Weißt du, wie selten es vorkommt, dass ich über eine Fanfiction stolpere, mit der ich so umfassend Spaß habe, wie mit deiner gerade? ♥ Vor allem ist das Thema ja mal so gar nicht meins, noch finde ich – generell gesprochen –, dass es zu den YGO! Charakteren passt.
Und trotzdem funktioniert es bei dir.
Was natürlich zu aller erst ins Auge fällt, ist dein toller Schreibstil. Das hat man dir schon oft gesagt, aber ich will mir das jetzt auch nicht nehmen lassen, es kommt schließlich nicht von ungefähr. Zusätzlich sehr toll ist die Orthographie. Während sich hie und da einige Flüchtigkeitsfehler durchaus mal einschleichen, ist dein Text insgesamt einfach sehr schön zu lesen. Ich gehöre nämlich, so leid es mir tut, zu den Leuten, die beim Lesen auf solche Dinge achten, und es ist eine nette Abwechslung, wenn man nicht immerzu aus dem Lesefluss gerissen wird, weil irgendwo etwas nicht stimmt. So kann man wunderbar in deiner Geschichte versinken und das finde ich ausgesprochen angenehm.
Meine erste Reaktion gleich zu Beginn war ja, nach den ersten paar Zeilen ganz schnell abzubrechen, das Kapitel für kurze Zeit mal Kapitel sein zu lassen, und mir noch einen Cappuccino zu machen. Der Anfang brüllt einem nämlich schon entgegen, dass das eine Geschichte ist, die genossen werden will >_< Ich geh es mal Stück für Stück durch, dann hab ich nämlich auch ein Alibi, um alles noch mal zu lesen, hihi.

So beim zweiten Drübergucken verwirrt mich die Zeitangabe ganz zu Anfang nun doch. Da steht nämlich, es sei 1991, in der FF-Beschreibung und im weiteren Verlauf sprichst du aber von 1993. Ich hatte erst gedacht, dass vielleicht noch ein Zeitsprung käme, aber ist wohl doch nur ein Tippfehler?
Ich mag die Art, wie du beschreibst, auch sehr. Es sind viele Beschreibungen, davon sind nicht alle auch wirklich notwendig und sie werden im späteren Verlauf weniger, aber so oder so, mir gefallen sie. Gerade zu Beginn finde ich sie auch in der Menge gar nicht mal unpassend, weil es mir persönlich so auch leichter fällt, mich in deine Welt einzufinden – solange du keinen auf Tolkien machst und dich in fünf Seiten Beschreibungen verlierst, ehe etwas passiert, ist an der Stelle alles in Butter. Auch in den neueren Kapiteln stören mich dahingehend die weniger ausführlichen Details überhaupt nicht, weil das Gefühl für die Geschichte bereits da ist und sie in dem Maß einfach nicht mehr notwendig sind. Worauf ich letztlich hinaus will, ist wohl, dass du hier eine schöne Entwicklung gemacht hast, die ich als angemessen empfinde.
Ein Detail möchte ich dabei noch kurz herausheben, nämlich die Art, wie du die Haare beschreibst. Das mag fürchterlich banal klingen, ist mir hier aber sehr positiv aufgefallen, weil durch Ausdrücke wie „farblos“ etc. das alles wesentlich realistischer auf mich wirkt, als wenn man plakativ immerzu von weißen Haaren spräche, was zwar nicht falsch ist, aber meines Erachtens doch deutlich auf die seltsamen Tendenzen von Anime/Manga-Haarfarben verweist.
Ich bin ja ziemlich neugierig, wie genau es um Ryous Familie bestellt ist. Seine Mutter und Schwester sind tot, gell? Dann ist das Schreiben an sie praktisch seine Art, damit zurecht zu kommen? Und dann ist da natürlich noch der immerzu abwesende Vater. Mich würde wirklich interessieren, was da genau in der Vergangenheit vorgefallen ist und wie der Vater reagiert, wenn er Ryous Verschwinden schließlich doch bemerkt. Mal schauen, ob und in wie weit du in den späteren Kapiteln darauf eingehst :)
(Auf die meisten meiner Fragen erwarte ich übrigens auch keine Antwort. Das sind mehr Verschriftlichungen der Dinge, die mir beim Lesen durch den Kopf gehen, Spekulationen, so was halt.)

Dann natürlich die Szene im Park mit Bakura und dem Toten. Ein bisschen unvermittelt kommt sie ja schon, aber das unterstreicht bloß Ryous Schock und macht es umso passender. Hier wüsste ich auch zu gern, was der tote Junge verbockt haben mag, dass Bakura ihn so gnadenlos metzelt? Von der Beschreibung her klingt er auch wie jemand, der sich im Film Noir rumgetrieben haben könnte, Mariks „Arbeitskleidung“ später sieht ja ähnlich aus. Was wiederum nicht so viel heißen braucht, weißer Plüsch ist ein wenig unbestimmt in der Richtung *lach*
Am Gerangel von Ryou und Bakura mag ich ja, wie Ryou verständlicherweise schockiert und dadurch völlig aus dem Konzept gebracht ist, gleichzeitig aber noch wehrhaft bleibt. Du beschreibst ihn insgesamt als sehr zierlich und naiv, womit ich so manches Mal meine lieben Probleme habe, aber dadurch, dass er hin und wieder seine Momente erhält, in denen er sich durchsetzen und mutig sein kann, hält es sich ganz gut die Waage, dafür also ein dickes Lob.
Von: abgemeldet
2014-02-03T13:38:29+00:00 03.02.2014 14:38
Huhu :)

Ich hab mich endlich mal dazu überwinden können, in die Fanfic reinzusehen - na ja, der Ausdruck "Zeit gefunden" trifft es vielleicht doch etwas besser. x3

Ich muss sagen, dass sie mir wirklich gut gefällt bisher. Dein Schreibstil ist schön flüssig, ich habe nicht einmal stocken oder etwas noch mal lesen müssen - Respekt! Das erreichen bei mir nur wenige Autoren. :3
Des weiteren finde ich deine Ausführungen schön. Man kann sich von der Umgebung ein gutes Bild machen, aber sie sind auch nicht zu lang. In manchen Büchern ist es ja der Fall, dass Beschreibungen sich über 20 Seiten ziehen. Das finde ich sehr nervig. -.- Aber hier hast du einen guten Grad getroffen zwischen zu kurz und zu lang.
Und gott ja - ich liebe deinen Schreibstil jetzt schon. *_____* Er hat definitiv suchtpotenzial. Deshalb werde ich mich jetzt auch über die anderen Kapitel her machen. xD

*Kekse da lass*

Liebe Grüße, Aki <3
Antwort von:  MadameFleurie
03.02.2014 16:05
*________* oh gott, danke für den kommentar!!! ich hab den rechner gerade eigentlich nur angeschmissen, um eben zurück zu posten, und dann sowas <3 uh, danke danke danke!
Von:  Kaylean
2013-08-24T19:14:56+00:00 24.08.2013 21:14
Hach ja~ lange hat es gedauert, aber ich hab es wirklich geschafft! :D
Zu meinem Schaffensprozess: Ich hab alle Kapitel ausgedruckt und gelesen und mir Notizen per Hand gemacht. Kapitel 1 und 2 hab ich ja bereits vorher einmal gelesen gehabt, daher kommen vor allem Dinge, die mir aufgefallen sind beim Lesen, so wie Wortwiederholungen und ähnliches.

>>den seine Großmutter eins für ihn gestrickt hatte<< <- einst
Die Beschreibung des Winters lässt mich schaudern, als würde ich selbst unter einer Straßenlaterne stehen und den Schnee auf meinen Wangen fühlen. Großartig.
Allerdings mag ich persönlich den Vergleich mit dem Diamanten nicht. Er reißt mich immer richtig hart aus dem Lesefluss. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich nur matte, ungeschliffene Diamanten kenne oder das vergessen hatte, jedenfalls mich persönlich reißt es einfach beim Lesen raus.
Du schreibst der „lichtleere Himmel“. Das ist mir beim ersten Mal lesen gar nicht aufgefallen, aber beim zweiten Mal saß ich dann etwas stutzig da. Das ist kein gutes Wort. Schwierig zu erklären, aber dunkel, finster oder nahezu schwarz passt besser, wie ich finde. Lichtleer, da saß ich nur mit einem ‚hä? Wie soll das funktionieren‘ vor dem Bildschirm.
Au0erdem folgt sehr kurz darauf, die Erwähnung von Licht durch die Straßenlampen. (Alles Seite 3 PDF Format)
So, Seite 4 im PDF Format
Mir gefällt die innere Stimme von Ryou gut. Sie gibt gleich Einblicke in sein Selbstbild und sein Selbstverständnis, was er von sich selbst hält und er löst ihn mir gleich Sympathien aus.
Das mag jetzt etwas kleinlich wirken und es tut mir leid, aber ich bin da beim Lesen einfach drüber gestolpert: Seine Schritte knirschen im Schnee, nicht seine Sneakers. Es wäre seltsam, wenn seine Sneakers knirschen würden.
Oh, mir gefällt super, wie Ryou sie für das Betreten das Parks regelrecht wappnet, in dem er die Kapuze über die Mütze zieht und seine Jacke ganz schließt. Großartig.
Seite 5 im PDF Format.
Vorneweg: Ich mag die Szene, wo er die Leiche findet und wo er das erste Mal auf Bakura trifft. Sie war beim ersten Mal lesen eindrucksvoll und gab gleich einen Einblick darauf, dass diese Geschichte eben nicht Friede-Freude-Eierkuchen beinhaltet.
Was ich mir nicht vorstellen konnte: Warum ist die Schnittwunde unwirklich? Sie ist ja sehr real und da, oder nicht?
Und mir ist beim zweiten Mal lesen aufgefallen, dass du viel zu oft das Wort „jemand“ benutzt.
Ryou hört jemanden aufstehen? Die Leiche wird es ja wohl kaum sein und es wurde ja schon vorher festgestellt, dass nur der Täter noch nebst Ryou in dem Park ist.
Jemand legt Ryou seine Hand die Schulter?
Es folgt auch „jemand“ sehr schnell aufeinander in dem einen Absatz. Ich hab Striche gemacht, es sind 7 und ich bin sicher, ich hab irgendwo bestimmt ein jemand übersehen.
Du hast zweimal knallte in seinem Satz verwendet.
An sich ist es wirklich super spannend, die ganze Szene, aber da ich das Kapitel vorher bereits gelesen hatte, bin ich unglaublich über das ‚jemand‘ gestolpert.
Ich liebe Ryous Reaktionen im Haus. Sie sind so gut nachvollziehbar.
Liebe auch an den letzten Satz mit der Mütze. Du bist einfach unglaublich stark darin letzte Sätze für die Kapitel zu finden 

Antwort von:  MadameFleurie
25.08.2013 00:11
Huhu :>

Hach, ich freu mich gerade - mit Abstand eines der besten Geburtstagsgeschenke. Gut, dass du mich auf die Wiederholungen hinweist. Ich hatte die Kapitel nochmal mit meinem Reader überarbeitet, aber noch keine Zeit gefunden, die Änderungen zu übernehmen. Aber ich denke, dass du da sicherlich noch Sachen aufgezählt hast, die mir einfach entgangen sind.
So gut wie alles, was du nennst, leuchtet mir ein.
"Jemand" ging mir auch schon total auf den Keks. Ich muss das dringend mal ändern. Das Ausgangsproblem war ja, dass Ryou Bakuras Namen noch nicht kennt. Muss da wohl mal Thesaurus anschmeißen.

So, und nun gehts weiter zum nächsten Kommentar :> Wiederholungen sind einfach meine Schwäche :D
Von: abgemeldet
2013-06-06T15:46:45+00:00 06.06.2013 17:46
Heydiho =)

Da das deine neuste ist, denke ich, dass du dir auch darauf am ehesten Kommentare wünscht, also mach ich mich mal ans Werk.
Wie du ja weißt hatte ich ja zunächst etwas gemischte Gefühle bezüglich irgendwelcher unangenehmen Ähnlichkeiten, aber nachdem ich das Kapitel vorhin ein erstes Mal überfolgen habe, denke ich, dass meine Sorge unbegründet war, da du ja vollkommen anders angesiedelt hast.
Das einzige Kreuz ist momentan für mich, dass ich Tendershipping nicht mehr wirklich mag und auf ein Nebenpairing hoffe, das mir gefällt *schief grins*

Zunächst sei gesagt, dass ich den Titel der Geschichte absolut LIEBE finde. (Wenn auch ehrlich nicht so ganz zu den 90iger Jahren passend, aber wnen man es als Metapher für die Vergänglichkeit und die Verlorenheit der Charaktere ansieht, wo du ja mit Ryou einen sehr interessanten Star hingelegt hast, geht es wieder) Schön klangvoll aufjedenfall.
Die 90iger Interpretiere ich irgendwie immer mit kalter Trostlosigkeit, mit starker Jugendkriminalität und Verrohung und vor allem sind die 90iger für mich irgendwie das Jahrzehnt der Desginerdrogen und der verlorenen Träume. Ein Jahrzehnt, dass ich insgesamt überhaupt nicht mag >__< Aber wohl für das Setting deiner idee gut gewählt.

Das ist jetzt noch nicht direkt auf die FF bezogen, aber mir gefällt es nie so ganz, wenn man die Schlagwortsuche so vollstopft - ich finde, die bloße Bezeichnung des Wortes Tendershipping als Pairingangabe reicht völlig aus. Für die Charaktere z.B. ist ja die Charaktersuche gedacht ;)
Ebenso finde ich es ein wenig überflüssig, wo doch gleich wenn du ein Kapitel aufrufst, das Kapitel und der Titel stehen, dann nochmal extra ins Kapitel Kapitel 1 usw weiter zu schreiben (kannst du mir folgen XD?) Ich würd das einfach weglassen ,denn je weniger "Zusatztext" in einem Kapitel ist, desto angenehmer finde ich es zu lesen.
Die Charakterbeschreibung erinnert mich vom Aufbau her nun doch ein wenig an meine eigene FF, aber das schieb ich jetzt wirklich mal dem Zufall zu ;)
Hier allesdings muss ich anmerken, dass ich etwas verwirrt bin, dass es doch soviele Charas sind... Ich hab früher den Fehler gemacht, soviele Charas, wie möglich einbringen zu wollen und als ich dann geschrieben habe, hab ich gemerkt, dass sie doch nicht so wirklich irgendwo rein passen.
Hrm ... muss es denn Puppyshipping sein als Nebenpairing ;O;? Da du eher so der Mainstreamtyp beu YGO zu sein scheinst (ist nicht böse, oder abwertend gemeint, ich mag auch in manchen Beziehungen Mainstream ;) liegt das ja doch nahe .... ich fänd es gerade bei so einer doch recht individuellen FF mal spannend, eben nicht die üblichen Pairings zu nehmen (Joey Kaiba, Yami Yugi findest du doch echt überall und ehrlich gesagt langweilt es ein bisschen ... aber das ist natürlich Geschmackssache) Ich bin vom Thema abgekommen. Worauf ich eigentlich hinauswollte ist, dass ich immer etwas skeptisch werde, wenn die Charabeschreibung ZU voll gestopft ist ;)
Auch bin ich etwas irritiert, dass Yami no Malik bei dir einfach Malik heißt und Malik heißt Marik ... im Endeffekt ist es natürlich deine Sache, aber unm die Leser nicht zu verwirren, würde ich doch auf die fandomüblichen Namen (Sprich Malik für den Hikari und Mariku für den Yami) zurückgreifen - unter anderem auch, weil sie einfach zu wenig unterschiedlich sind und man sie dauernd verwechselt beim Lesen ...

>Immer wieder zog Ryou die bitterkalte Luft in die Lungen
sog, bitte =)

>Die Temperatur war um fast fünzehn
fünfzehn, da fehlt das f

Ich kann aber jetzt schon sagen, dass mir dein Einstieg gefällt <3
Man bibbert gleich ein wenig, wenn man das so liest (Gott, bin ich froh, dass endlich mal wieder Frühling wird)
Ich finde auch deinen Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Flüssig und wenig Wortwiederholung (Nur scheinst du es ein bisschen mit "ein wenig" zu haben, kann das sein ;)?) und vor allem abwechslungsreich. Du spielst mit der Sprache, nutzt, ich wieß nicht ob bewusst oder unbewusst verschiedene Stilmittel, um abwechslungsreich zu bleiben. Anfangs, das mit dem Ein. Aus. Beim Atmen. Das wirft einen ganz einzigartigen Fokus auf so etwas trivial-selbstverständliches und unterstreicht irgendwie schon im ersten Satz, dass Ryou sich in einer für ihn unangenehmen Situation befindet.

>den seine Großmutter eins
einst

>die im Schein der Lampe unscheinbar funkelten, wie ein Diamant, den man zu schleifen vergessen hatte.
über den Satz bin ich ein wenig gestolpert, er wirkt langatmig, ohne wirklich lang zu sein. Besser finde ich, würde klingen: [...]Wie ein ungeschliffener Diamant[...]

Mir gefällt auch die Stelle wo Ryou die Katze sieht. Das hat irgendwie sowas gruseliges. Auch wenn Katzen im Dunkeln keine grellen Augen haben, es sei denn, Licht wird darin reflektiert und das ist in dunklen Straßen wohl eher weniger der Fall ;)

>Hättest du die Aufnahmeprüfung für die Universität damals nicht versemmelt, dann müsstest du nicht durch Schnee und Eis nach Hause stapfen. Du müsstest nicht jeden Tag in der Bibliothek sitzen und dir Dinge in den Schädel prügeln, die du längst beherrschst.

Mit genau diesen zwei Sätzen hast du es absolut geschafft, das man ein genaues Bild von Ryous momentanem Gemütszustand, seiner Situation bekommt. Natürlich auch mit den Beschreibungen danach. Man arbeitet und arbeitet und im Endeffekt kommt eine Scheiße nach der anderen.
Hachja. Da leidet ja auch das Selbstwertgefühl enorm. Du lässt Ryou auch irgendwie einsam wirken und menschenscheu ... wobei ich nicht weiß, ob das das richtige Wort ist, aber ich hoffe du weißt was ich meine~
Hrm. Irgendwie stlößt mir die Schreinbweise Rounin etwas auf. Wenn du schon japanische Worte benutzt, dann auch bitte in der richtigen Schreibweise Rônin, wenn überhaupt (wobei ich gerade auch nicht sicher bin, ob das o lang gesprochen wird)
Das mit dem leeren Haus und der glücklichen Vergangenhzeit ... wundervolles Stilmittel, wenn auch versteckt, macht nochmal mehr deutlicher, wie es Ryou derzeit geht =)
Du verleihst dem Charakter schon in wenigen Absätzen Tiefe, mien großes Lob dafür.

>Friedenspark Domino. Eingang. Ballspielen verboten. Hunde müssen angeleint bleiben.
Halte mich für komisch, aber ich finde, das Aufzählen von Trivialitäten, wie hier, dass sein Blick kurz diese Schilder streift, baut irgendwie Spannung auf. Man denkt, da kommt gleich was =3
Auch dieser kurze Gedanke an seine Mutter und an seine Schwester macht einen irgendwie wehmütig. Ryou wirkt als Figur tragisch, ohne klischeehaft selbstmitleidig zu wirken. Etwas Ähnliches hattest du bei mir ja angemerkt und ich finde es gut, dass wir eine ziemlich ähnliche Interpretation von ryous Charakter haben.

Und dann, wie er plötzlich diesen Menschen im Schnee liegen sieht ... es trifft einen als Leser irgendwie unvorbereitet ... ich hätte irgendwie nicht damit gerechnet ... ein Haufen Trivialitäten und dann plötzlich zack!
Vor allem gruselig beschrieben, der Anblick. Woah und diese erste Begegnung, wie sie sich das erste Mal in die Augen schauen - da kriegt man ja fast eine Gänsehaut *.* Super beschrieben!

> Das Adrenalin schoss durch seine Adern wie Wasser in ein Glas.
Das halte ich hingegen für metaphorisch eher schwach - Wasser kann auch langsam in ein Glas fließen und das Glas dämmt die Schnelligkeit des Wassers ja auch irgendwie ein...

> Das Adrenalin schoss durch seine Adern wie Wasser in ein Glas.
Toller Satz!

> Er flog ein Stück und
sind im Flügel gewachsen ;)?

Der "Todeskampf" - echt superspannend. Du hast deine Sätze so aufgebaut dass sie ineinander fließen und eine wundervolle fließende Actionszene abgeben - da tun sich manche ja ein bisschen schwer. Auch kommt es überraschend, dass Ryou, dem ja eigentlich die Luft ausgeht, dann doch nochmal schafft, aufzubegehren und sein Kampfgeist durchscheint - das hat mir als charakterliches Attribut besonders gefallen, eben, dass er sich nicht einfach in sein Schicksal ergibt - auch wenn es mich wundert, dass Bakura doch verhältnismäßig leicht zu "übertölpeln" war, aber schreiben wir es mal dem Adrenalin zu ....

So, nu bin ich fertig. Ich muss sagen, ein wirklich sehr guter Einstieg in eine Geschichte - trotz meiner Tender-Abneigung bin ich irgendwie gespannt, wie es weitergeht =)

LG Lelio

Re-✖✐✖
Von:  DivaLila
2013-06-04T09:52:52+00:00 04.06.2013 11:52
Wow *.*
dein Schreibstil gefällt mir super!
Sehr stimmungsvoll - ich hoffe, dass kannst du im weiteren Verlauf beibehalten <3 (mir selbst fällt das immer etwas schwer, daher komm ich drauf... ich will dir hier nichts unterstellen ^.-)
Auch wenn eigentlich noch gar nicht so viel passiert ist, du hast die momentane Situation Ryous schon mal wunderbar beschrieben, ich finds super, wie du die einzelenen Informationen in den Text hast einfliessen lassen.
Und klar, das Ende ist natürlich recht fies, da will ich wissen, wies weitergeht :D
Ich bleib auf jeden Fall dabei ^^
Oh, und was mir auch super gefallen hat: deine Orthographie ist ausgezeichnet. Ich hab beim Lesen keinen einzigen Fehler entdeckt (nein, ich suche nicht danach XD). Das ist ein sehr, sehr grosser Pluspunkt!

Liebe Grüsse, Aya
Antwort von:  MadameFleurie
04.06.2013 14:45
Hey Aya,

vielen, vielen Dank für deinen Kommentar :] Ich freu' mich, dass es dir gefallen hat. Und ja, ich hoffe auch, dass ich das irgendwie beibehalten kann... manchmal springt einem die Atmosphäre ins Gesicht, manchmal muss man total fummelig danach suchen...

Ach, such ruhig :] Jeder gefundene Rechtschreibfehler ist ein Fehler, den ich ausmerzen kann 8]

Alles Liebe,
VanillaCupcake


Zurück