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Schmerzende Liebe

IN ÜBERARBEITUNG
von

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Gefühlschaos

Dr. Tonno erschien in der Tür. Schnell rückte Soichi von Morinaga ab und ließ dessen Hände los. Mist! Hoffentlich hatte er nichts mitbekommen! Was war nur in ihn gefahren? Verdammt! Soichi gefiel der Gedanke überhaupt nicht, dass Tonno vielleicht was gesehen habe könnte. „Sieh mal einer an!! Noch mehr Besuch! Sie sind heute aber beliebt!“, schmunzelte der Mediziner amüsiert. Sein Blick schweifte durch den Raum. Als seine Augen an dem etwas heruntergekommenen Soichi haften blieben, runzelte er kurz die Stirn. Ohne preiszugeben, ob er mitbekommen hatte, was sich noch vor wenigen Sekunden abspielte kam er näher und positionierte sich am Fußende des Bettes. „Hier sind die Ergebnisse. Ich würde gerne mit Ihnen über Ihre Situation sprechen…“ Er zögerte, sah zu dem Besucher. Morinaga verstand. „Er…kann ruhig…bleiben…“, meinte er und deutete er auf Soichi, der mit hochrotem Kopf neben dem Bett saß. Tonno nickte langsam. „Wie Sie wollen…“ Der Arzt räusperte sich geräuschvoll. „Also gut. Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse kann ich Ihnen mitteilen, dass die Nieren noch zu ca. 45 % funktionsfähig sind. Das ist besser als erwartet!“ Aufmunternd nickte der Mann. „Wir werden versuchen durch Medikamenteneinsatz und Therapien die Leistung auf 60 % zu erhöhen. Das erscheint mir derzeit die beste Lösung zu sein. Die Erfolgschancen stehen sehr gut. Sie müssen sich zwar in manchen Bereichen einschränken, aber damit lässt es sich gut leben.“ Seufzend schaute Tonno von seinen Aufzeichnungen auf. „Nun ja, dazu ist es allerdings notwendig, dass Sie regelmäßig die Medikamente einnehmen und sich dieses Mal streng an gewisse Regel halten.“ Die Stimme des Mediziners war merklich schärfer geworden. Durchdringend sah seinen widerspenstigen Patienten an. Morinaga war noch eine Spur weißer geworden, ihm war sichtlich unbehaglich zu Mute. „Was…Was für Regeln?“, warf Soichi aufgeregt ein. Er hatte sich soweit beruhigt, dass er in der Lage war den Mann offen anzusehen. Ihn brannten tausend Fragen unter den Nägeln. Der Mediziner guckte überrascht. Für einen Moment vergaß er den Besuch komplett. Er hüstelte. „Das ist ganz einfach: kein Stress, viel Ruhe, keine großen körperlichen Anstrengungen, eine gesunde Ernährung. Und vor allem keine Zigaretten und kein Alkohol!“ Die letzten Worte richtete er direkt an den Tatsumi. Der schämte sich mittlerweile für sein Saufgelage von gestern Nacht.
 

„Aber…was…wenn es nicht…besser wird?“, hörte er die monotone Stimme Tetsuhiro´s neben sich fragen. Die Worte kamen Morinaga kaum über die Lippen. Aus Angst vor der Antwort schlug ihn das Herz bis zum Hals. „Nun ja, wenn sich die Leistungsfähigkeit nicht erhöht oder was viel schlimmer wäre sich noch verringert, wird in diesem Falle eine medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichen. Der Körper wird dann mit der Belastung nicht mehr allein fertig.“, erklärte der Mann fachmännisch. „Wie Sie sicher wissen reinigen die Nieren das Blut von Schadstoffen, sie filtern es sozusagen. Arbeitet das Organ nicht mehr, vergiftet der Körper sich selbst. Um dem entgegen zu wirken müssten wir Sie an ein Dialysegerät, das die Funktion der Niere übernimmt, anschließen. Bis wir ein neues funktionstüchtiges Organ für Sie gefunden haben. Um eine Transplantation kommen wir dann nicht mehr herum.“ Diese Informationen mussten verdaut werden. Morinaga schluckte hart. In seinen Ohren rauschte das Blut. Er wollte sich das gar nicht vorstellen, wenn…. „Und…und wenn ich mich nicht behandeln lasse…?“ Der Kohai sagte es so leise, dass Soichi glaubte er habe sich verhört. Entrüstet starrt er ihn an. Wie konnte er eine solche Frage stellen? Das kam gar nicht in Frage! Bevor er seiner Entrüstung Luft machen konnte sprach der Mediziner weiter. Nachdenklich stich Dr. Tonno über seinen grauen Kopf. „Tja, ohne jegliche Behandlung wird sich Ihr Zustand drastisch verschlechtern, dann hätten Sie noch vier höchstens fünf Monate zu leben. Aber wie gesagt das ist der Worst-Case.“ Er sah die geschockten Blicke der beiden Freunde auf sich ruhen. Sofort hob er beschwichtigend die Hände. „Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind jung und kräftig. Die Behandlung ist erprobt mit einer sehr guten Erfolgsstatistik. Sie schlägt bestimmt gut an! Bald sind Sie wieder auf den Beinen!“ Morinaga antwortete nicht. Er war mit seinen Gedanken meilenweit weg. Was sagte er? Nur fünf Monate zu leben? Dialyse? Angst durchflutete seinen Körper. Wie war es nur so weit gekommen?
 

Auch Soichi war von der letzten Äußerung des Arztes schockiert. Bis zu diesem Moment hatte er die Worte „Tod“ oder „Sterben“ weit von sich gestorben. Doch nun mussten sie sich damit auseinander setzen. Fieberhaft überlegte er. „Dann fangen Sie gefälligst mit der Behandlung an!“, blaffte er Tonno respektlos an. Vor Erregung schnellte er von dem Stuhl hoch, weil er es keine Minute länger aushielt ruhig sitzen zu bleiben. Morinaga wie auch der Doktor sahen ihn überrascht an. „Senpai, beruhig dich!“, versuchte Tetsuhiro ihn zu beschwichtigen. Aber sein Freund knirschte nur mit den Zähnen. „Wie soll ich da ruhig bleiben! Denkst du es macht Spaß zu sehen wie schlecht es dir geht?!“, erwiderte der Blonde. Grimmig blitze er Tonno an. „Sparen Sie sich Ihr Medizinerlatein! Unternehmen Sie lieber was!“, verlangte er lautstark. Tetsuhiro fasste sich an den Kopf. „Das war’s!“, dachte er nur. Gleich würde Soichi hochkant aus dem Krankenhaus fliegen. Verstohlen linste der Dunkelhaarige zum Doktor und rüstete sich schon auf das Donnerwetter was folgen würde. Aber zum Erstaunen aller lächelte der Mann nachsichtig. „Glauben Sie mir, ich kann Ihre Sorgen verstehen. Doch müssen Sie auch ein wenig Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben!! Natürlich haben wir bereits mit den nötigen Maßnahmen begonnen! Ich bin mir sicher, wir werden in Kürze positive Ergebnisse sehen!“ Die Stimme Tonno´s war ruhig und gelassen. Er wusste genau wovon er sprach. Schließlich war das nicht der erste Fall dieser Art, den er betreute. Obwohl er zugeben musste, das Soichi Tatsumi eine Herausforderung für sich war. Jeder seiner Kollegen hätte den jungen Mann bereits Hausverbot erteilt. Aber wie es aussah tat die Gesellschaft Tatsumi´s dem Patienten gut. Und das Wohl seiner Patienten war dem Arzt sehr wichtig.
 

Erleichtert nahm der Oberarzt wahr, dass seine Antwort Tatsumi anscheinend besänftigte, denn das gefährliche Funkeln in dessen Augen ließ langsam nach. „Kommen Sie bitte kurz? Ich benötige noch eine Unterschrift, wegen des Notfallkontakts…“ Betont beiläufig trat an den Studenten heran, zog ihn etwas vom Bett weg. Verwirrt streckte Soichi die Hände aus, aber schnell wurde ihm klar, dass es nichts zu unterschreiben gab. Leise, damit Morinaga sie nicht hörte, wisperte Tonno: „Ich muss anmerken, dass die Medikamente, die eingesetzt werden sind sehr hoch dosiert sind. Die Nebenwirkungen sind dementsprechend. Neben zahlreichen körperlichen Symptomen, wie Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerzen können auch starke Stimmungsschwankungen auftreten. Sie sollten darauf gefasst sein. Es wird nicht leicht werden!“ Soichi hörte aufmerksam zu. Die Gedanken fuhren Achterbahn. Er musste die Fassung bewahren. In seinem Magen bildete sich ein kalter Knoten. Doktor Tonno gab sein Gegenüber frei und wandte sich um. „Das wäre erst einmal alles. Wenn es noch Fragen gibt…?“ Soichi schüttelte abwesend den Kopf. Er war gedanklich noch bei der vorherigen Unterredung. Tetsuhiro hingegen überlegte nicht lange. Es gab etwas, was er unbedingt wissen wollte. „Doktor…Ich…Wie lange muss ich noch in der Klinik bleiben? Könnte ich nicht…eventuell nach Hause...?“ Er hoffte inständig der Arzt oder gar sein Senpai würde ihm keinen Strich durch die Rechnung machen. Wie nicht anders zu erwarten begehrte Soichi auf. „Tetsuhiro! Du kannst…“ Morinaga unterbrach ihn mit flehendem Ton. „Senpai! Bitte!“ Dann schaute er Doktor Tonno erwartungsvoll an. Dieser wiegte den Kopf hin und her. „Nun…eigentlich sind Sie noch nicht in der Verfassung uns zu verlassen. Sie sind zwar stabil, aber ich weiß nicht…“ Zweifelnd studierte er die Krankenakte. „Es wäre besser noch ein paar Tage zur Beobachtung hierzubleiben. Ich würde sagen mindestens eine Woche. Bis Sie sich optimal auf die Medikamente eingestellt haben. Wenn es Ihnen dann besser geht, steht einer ambulanten Weiterführung nichts im Weg!“ Tadelnd hob er seinen Zeigefinger. „Wenn es Ihnen aber in irgendeiner Weise schlechter gehen sollte nehmen ich Sie sofort wieder auf! Verstanden?“ Morinaga versicherte Tonno, er würde alles tun, was man von ihm verlangte. Die Hauptsache war er kam hier raus! Trotzdem verspürte er Enttäuschung in sich aufsteigen.
 

Nachdem der Doktor sich verabschiedete, sank Tetsuhiro in die Kissen zurück. „Du Dummkopf! Bist du bescheuert? Du wirst gefälligst im Krankenhaus bleiben! Wenn dir was passiert!“, legte Soichi los, kaum dass sie allein waren. Morinaga schloss kurz die Augen. Er spürte, wie sich starke Kopfschmerzen anbahnten. Er wusste, dass das eine der vielen Nebenwirkungen war. Schließlich war er nicht blöd. Oder schwerhörig. „Senpai…bitte...versteh doch! Ich…ich halte das hier nicht aus! Ich…will doch nur nach Hause…zu dir.“ Bei den letzten Worten schenkte er dem anderen ein Lächeln, das dessen Herz höher schlagen ließ. Soichi grummelte irgendwas Unverständliches und sank zurück auf den verlassenen Stuhl. „Du sturer Esel…Schön, aber du hast es gehört! Nur wenn es dir besser geht UND du machst was der Arzt und ich dir sagen!! Klar?!“ Tetsuhiro strahlte innerlich. Senpai machte sich tatsächlich Sorgen um ihn. Wie süß! Er hatte von Anfang an gewusst, dass er sich auf Soichi verlassen konnte! Dankbar nahm er dessen Hand. Tatsumi errötete leicht. Was war nur mit ihm los? Wieso konnte er seine Hand nicht wegziehen? Schon diese kleine Berührung machte ihn ganz kribbelig. Soichi verstand sich selbst nicht mehr! Er war unfähig sich zu rühren. Niemand sprach ein Wort. Das war auch gar nicht nötig. Sie verstanden sich auch so. Soichi hätte ewig so verharren können. Doch dann ließ Tetsuhiro die Hand los, als wäre sie glühend heiß geworden. „Senpai…du solltest jetzt…gehen.“, sagte er abweisender als beabsichtigt. Bei den eindringlichen Worten seines Kohais wachte Soichi sozusagen auf. „Meinst du wirklich…?“, setzte Soichi an. Morinaga unterbrach ihm schroff. „Geh ruhig. Du siehst aus, als ob du eine Mütze voll Schlaf vertragen könntest. Außerdem…möchte ich jetzt ein bisschen allein sein…“ Eigentlich wollte er nicht, dass sein Freund ging. Es graute ihm allein im Krankenhaus zu bleiben. Am liebsten wollte er die ganze Zeit mit ihm zusammen sein. Doch stattdessen nickte er entschlossen. Die Kopfschmerzen waren inzwischen zu einem stätigen Hämmern angestiegen. „Bitte geh jetzt…“, wiederholte er. Sein Gegenüber schaute ihn einen Augenblick unsicher an, biss sich auf die Lippen. Abrupt stand Soichi auf. Seine Kiefermuskeln mahlten. „Gut…ich gehe…“, sagte er. Sein Kohai sah ihn nicht an, sondern starrte starr auf die weiße Bettdecke. „Ist gut…“ Soichi´s Gesicht verfinsterte sich unmerklich, dann ging er. Morinaga hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Augenblicklich entwich ihm ein schmerzerfülltes Stöhnen. Schweiß schoss aus jeder Pore. Scheiße tat das weh! Außerdem drehte sich alles um ihn herum und Übelkeit stieg auf. Er hätte sich nicht mehr lange beherrschen können. Den Abschied von Soichi hatte er sich anders vorgestellt aber es war besser so. Morinaga machte sich Vorwürfe. So wie er aussah, waren die vergangenen Tage nicht optimal für Senpai gelaufen. Wenn er gemerkt hätte wie es ihm ging, der Ältere hätte mit Sicherheit einen riesen Aufstand veranstaltet. Tetsuhiro war ihm unendlich dankbar, er fand jedoch dass es das Beste sei, wenn der Ältere nach dem ganzen Stress etwas Zeit für sich hatte. Und auch er selbst brauchte Zeit zum Nachdenken.
 

Außerhalb des Zimmers lehnte Soichi an der geschlossenen Tür. „Was ist bloß los mit mir? Bin ich blöd??“ Hatte er etwas falsch gemacht?? Wenn ja, wusste er nicht was. Moment! Halt! Stopp! Was machte er sich für Gedanken? Wurde er zu…weich? Was war das für ein komisches Gefühl? Sollte er nochmal zurückgehen? Nein! Er spürte den Restalkohol in sich. „Scheiß drauf!“ Wenn es nicht erwünscht war ging er eben nach Hause! Erholung war allerdings nicht das, was er verspürte, als er dort ankam. Den Saustall von Wohnung hatte er gekonnt ausgeblendet. Soichi brummte. Auch das noch! Sauber machen gehörte nicht gerade zu den Fähigkeiten, die er sonderlich gut beherrschte. Aber in dem Zustand konnte er die Wohnung auch nicht lassen. Ohne große Lust machte er sich ans Werk. Das Ergebnis der Säuberungsaktion war nicht perfekt, konnte man aber durchgehen lassen. Müde pflanzte Soichi sich danach auf das Sofa. Alle vier Gliedmaßen von sich gestreckt. Um ihn herum war Stille. Nur das Ticken der Uhr war zu hören. Nachdenklich starrte er an die Decke. „Ich Vollidiot!“, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Wie konnte er das zulassen? Fast hätte man sie erwischt! Nicht auszudenken was dann passiert wäre! Schamesröte überzog sein Gesicht. Sein Herzschlag beschleunigte sich zusehens. „Schwacher Moment…es war nur ein schwacher Moment…mehr nicht...“ Warum brachte ihn das so aus der Fassung?? „Morinaga hat die Situation ausgenutzt! Ja genau! So ist es! So muss es gewesen sein!“ Ruckartig setzte Soichi sich auf. Er würde sich nie auf so etwas einlassen! Nie und nimmer! Und warum fühlte er sich dann so leer? Warum zitterte sein Körper? Und warum zum Teufel drehten sich seine Gedanken, seit er aus seinem Rausch aufgewacht war, nur um diesen blöden Kerl?? „…Tetsuhiro…“, murmelte er den Vornamen seines Kohais. Mit den Fingern berührte er sachte seine Lippen. Dachte an den Kuss. „Scheiße! Was mach ich hier eigentlich!! Bin ich total bekloppt???“ Er sprang auf. Er musste sich beschäftigen, um mit den Grübeleien aufzuhören. Obwohl er dringend Schlaf nötig hätte, beschloss er einen Abstecher in die Uni zu unternehmen. Schließlich war Arbeit die beste Ablenkung für ihn.
 

Kurze Zeit später stand er in seinem geliebten Labor. Ah, hier wusste er voran er war. „Auf geht’s!!“ Konzentriert arbeitete er. Richtig voran kam er nicht. Die Gedanken schweiften ständig ab. Früher konnte ihm nichts so schnell aus der Bahn werfen. Genervt von seiner eigenen Unfähigkeit über solchen Dingen zu stehen machte er weiter. „Mal sehen…wenn ich das dazu gebe, dann….“ Geschickt schüttete er eine Flüssigkeit in das Reagenzglas seiner rechten Hand. Leider trat nicht der gewünschte Effekt auf. Weißer Qualm stieg auf. „Verflixt!?“, schimpfte er lauthals. Resignierend widmete er seine Aufmerksamkeit dem Bericht vor ihm. Er musste unbedingt Fortschritte machen. Aber alleine würde Soichi länger brauchen, als erwartet. Vielleicht sollte er sich eine Hilfe suchen? Konnte ja nicht so schwer sein. Den Gedanken verwarf er aber sofort wieder. Die Einarbeitung würde zu lange dauern. Außerdem mochte er keine Fremden, die in seinem Refugium herumlungerten. „Mist verdammter! Das war wohl ein Schuss in den Ofen! Hätte ich mir sparen können…“ Kopfschüttelnd räumte er den Tisch ab. Scheppernd rauschte ein Reagenzglasständer zu Boden. „FUCK!“ Schäumend vor Wut über dieses Missgeschick kniete er auf den Boden, versuchte die Scherben vorsichtig einzusammeln.
 

„Tzz, ungehobelt wie eh und jäh, nicht wahr Tatsumi?“ Mitzuko stand lächelnd hinter dem Studenten. Erschrocken wirbelte dieser herum. „P…Professor!“ Mann! Musste der Kerl sich immer anschleichen?? Mitzuko lächelte ein untypisch freundliches Lächeln. „Ganz allein Tatsumi? Wo ist denn Ihr junger Assistent?“ Suchend blickte er sich im Labor um. „Als ob du das nicht wüsstest! Du alter Widerling!!“ Zu seinem Glück konnte der Professor die Gedanken Soichi´s nicht hören. Fragend sah der Professor den Studenten an. Anscheinend wollte er eine Antwort. „Was geht’s dich an?“, dachte Tatsumi. Doch wiederwillig gab er Auskunft. „…Krank…“ Der ältere Mann hob theatralisch eine buschige Augenbraue. „Ach ja, ich erinnre mich. Er musste ins Krankenhaus, oder? In welcher Klinik ist er denn?“ Vermutlich sollte es beiläufig klingen, aber Soichi war auf der Hut. Auch hatte er absolut keinen Nerv auf eine Auseinandersetzung. Ihr letztes Treffen war ihm noch lebhaft in Erinnerung geblieben. Zeit für einen strategischen Rückzug. Ohne auf die Frage einzugehen schnappte er seine Tasche. „Wenn das alles ist…Ich muss los….“, erklärte er unfreundlich. Erstaunlicherweise machte Mitzuko bereitwillig Platz. Über seine Schultern hinweg sagte er so lässig wie möglich: „Wenn Sie einen neuen Assistenten brauchen, ich könnte Ihnen weiterhelfen. Ich habe es geahnt! Der Junge ist bestimmt putzmunter! Der lacht sich sicherlich ins Fäustchen, dass Sie auf sein Schmierentheater hereinfallen! Immer dasselbe!!“, stichelte der Prof. Soichi blieb wie angewurzelt stehen. Hatte er sich verhört? Mit funkelnden Augen drehte er sich um. Professor Mitzuko strich über seinen Bart. Tatsumi ballte seine Fäuste. „Ach kommen Sie! Tun Sie nicht so überrascht! Ihr jungen Leute seid doch alle gleich. Kein Verantwortungsbewusstsein. Meiner Meinung nach sollten Sie ihn in den Wind schießen! Das ist besser so! Ich würde mich schon um ihn kümmern…!“ Ein siegessicherer Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. Mitzuko wartete nur darauf, dass Soichi etwas Unbedachtes tat. Die Beherrschung verlor. Dann konnte ihm niemand mehr helfen! Diesen Störenfried würde er von seiner Uni entfernen, koste es was es wolle. Und dann war da auch noch der andere Student, der Assistent. Um ihn würde er sich auch noch kümmern. Kenji Mitzuko hatte noch viel vor. Soichi´s Geduldsfaden war kurz davor zu reißen. Wie konnte Mitzuko es wagen so eine Behauptung aufzustellen! Es war Zeit ihm die Fresse zu polieren. Das war längst überfällig! Bevor Soichi sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte, ertönte eine leise Melodie. Enttäuscht sah Mitzuko wie Tatsumi auf sein Handy glotzte. Obwohl seine Ehre ihm verbot Mitzuko davon kommen zu lassen, war es wohl ein Wink des Schicksals, dass Soichi ausgerechnet jetzt diese Nachricht bekam. Das Telefon umklammernd stürmte er davon.
 

Professor Mitzuko blieb im Labor zurück. Grübelnd rückte er seine Brille zurecht. „Mhmm...So ist das...Sieht so aus, als ob ich dem Krankenhaus einen kleinen Besuch abstatten müsste…“
 

Ende Kapitel 15
 

Vorschau: Das nächste Kapitel trägt den klangvollen Namen „Besuch aus der Hölle“ ;3



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kokuchou
2013-06-23T13:24:32+00:00 23.06.2013 15:24
der prof ist ein arsch... aber ordentlich xDD
ich möchte ihn schlagen :D
ich bin gespannt was der noch so alles ausheckt...

was war das denn für eine nachricht die soichi bekommen hat???
hach die liebe neugiede :D
und hoffentlich hält sich tetsuhiro iwie an die regeln xD
ich freu mich auf das neue kapitel
bis dahin
vlg ruha
Antwort von: abgemeldet
23.06.2013 16:16
Wenn du ihn JETZT schon schlagen willst, weiß ich nicht was du nach den nächsten Kapiteln mit ihn anstellen würdest ;D Er ist echt gemein!
Die Nachricht, von wem kann die wohl sein...*grins*
Ob sich Tetsu an die Regel hält? Tja, einfach das nächste Kapitel abwarten :3
Antwort von:  kokuchou
23.06.2013 16:19
ich seh schon, ich werde ihn mehr als schlagen wollen xDDD
ohja das ist er xD
nun, ich kanns mir denken, aber ich warte an **
ich glaub ja nicht wirklich dran xD
Von:  Hatchiko
2013-06-21T22:14:01+00:00 22.06.2013 00:14
Was ist dieser Professor für ein arsch > O <
Das kapitel ist wieder toll *0*
Aber wieder so ein Neugieriges ende xD haha♡


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