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Gravity

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich hab mich auch mal wieder rangesetzt.
Leider gibt es noch nicht so wirklich viele FFs, und ein paar die ich auf einer anderen Platform gelesen hatte, haben mich nur gefrustet.
Also hier mein Beitrag zu Thor/Avengers.
Viel Spaß damit :P Komplett anzeigen

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Heimkehr

So laut und spektakulär Lokis Abreise von der Erde auch war, so unbedeutend und leise kam er gemeinsam mit Thor auf Asgard an. Nachdem das helle Licht des Reisestrahles verschwunden war, blieb ein Moment der Stille in dem sich die Beiden Brüder einfach nur gegenüberstanden. Man konnte die spannungsgeladene Luft zwischen ihnen förmlich spüren. Wenn es nach dem jüngeren Bruder gegangen wäre, so hätte er sicher etwas zu sagen gehabt, immerhin war die Konversation das Handwerk das, er abgesehen von seiner Magie, mit am besten beherrschte. Weshalb ihn wohl die Handschellen weniger störten als den metallenen Maulkorb der ihm verpasst wurde.

Bei den bedrückenden und vor allem wütenden Blicken, die er seitens seines Bruders gerade ertragen musste blieb ihm nichts anders als seine Augenbrauen abwechselnd Auf und Ab zu bewegen um seinen Gegenüber, wie schon so viele Male zuvor zu irritieren.

Doch anders als zu früheren Zeiten, zeigte Thor keine Reaktion auf seine Mimik. Er wand seinen Blick verachtend von dem Schwarzhaarigen ab und schob ihn mit der flachen Hand auf Lokis Schulter mit Abstand vor sich her.

Während sie über die schwankende Himmelsstraße schritten, war der blonde Gott für den Moment erleichtert hinter seinem Gefangenen zu gehen, da es ihm nach den ganzen Geschehnissen sehr schwer fiel ihm überhaupt noch in die Augen zu sehen und wie viel Wut sich sofort wieder in ihm anstaute wenn er an die vielen unschuldigen Opfer dachte, die Lokis intriganten Machtspielchen gefordert hatten. Und Zurückhaltung zählte nicht zu seinen Stärken, weshalb ihm immer wieder seine Gesichtszüge entgleisten und er gestresst ausschnaubte, oder seine Finger tiefer in den Schulterschutz seines Vordermannes vergrub.

Zunehmend kreisten seine Gedanken auch über das was nun folgen würde, immerhin lag der Palast direkt vor ihnen, und es würde wohl kaum ein herzliches Willkommen für seinen jüngeren Bruder geben, ganz zu schweigen von der Schmach des Verräters die die gesamte Königsfamilie mit tragen musste, die das Ansehen ihres Vaters, wie auch sein eigenes schädigten.

Loki hingegen gab sich kühl und unberührt in der ganzen Situation. Innerlich löste der Anblick des Palastes ein aufkommendes Gefühl von Übelkeit aus, da dieser mit für die große Lüge stand die bis jetzt sein Leben bestimmt hatte. Entgegen der Erwartungen seiner “Eltern” empfand er alles andere als Dankbarkeit dafür, dass sie ihn damals gnädiger weise in ihrem Reich aufgenommen hatten. In seinen Augen spiegelte sich lediglich Wut und Enttäuschung. Er hatte sich auch ohne das Wissen seiner Herkunft nie wirklich zugehörig gefühlt und sich schon viele Jahre zuvor gefragt woran es lag, dass er sich von seinem Äußeren wie Inneren so sehr von allen anderen unterschied.

Es waren diese vielen kleinen und großen Unterschiede die ihn ständig auf Abstand zu seinen Mitmenschen hielten und dafür sorgten, dass er sich niemals irgendwo zugehörig fühlen konnte, und somit auch nie gelernt hatte zu vertrauen.

Denn das Misstrauen war es, das ihn wie eine Krankheit befallen hatte und ihn seit der Offenbarung seitens des Allvaters vollkommen eingenommen hatte. Alles was er war wurde für ihn mit diesem Wissen plötzlich ins Chaos gestürzt worden und so war es in dieser Dunkelheit in der er sich befand sein einziges Ziel geworden, alles um sich herum mit in die Vernichtung zu reißen. Am meisten denjenigen der ihm diese Lüge aufgetischt hatte. Nämlich Allvater Odin höchstpersönlich.

Am meisten ärgerte sich Loki darüber, dass er am Anfang noch so dumm gewesen war und versucht hatte trotz allem seinem Vater zu gefallen. Er wollte an Thors stelle sein Nachfolger sein und kämpfte mit allen Mitteln um die Gunst des alten Mannes.

Doch nach dessen Ablehnung bei der Zerstörung des Bifröst, wurden ihm endgültig die Augen geöffnet wie töricht es gewesen war, zu versuchen um einen Platz unter den Asen zu kämpfen, der für ihn nie existiert hatte.

So hatte er sein altes Leben hinter sich gelassen und Asgard, wie auch seiner Familie den Rücken gekehrt.
 

Und nun war er doch wieder hier, als schwarzes Schaf, als Sündenbock, als Gefangener.

Mit einem überheblichen Grinsen, welches durch die Mundfessel einzig von seinen Augen abzulesen war, schritt er die letzten Meter bis in den Palast.

Er warf einen kurzen Schulterblick nach hinten zu seinem Bruder, wurde aber sofort wieder von diesem am Rücken vorgeschubst, worauf er kurz ins Straucheln kam und davon gezwungen wieder nach vorne sehen musste.

Unter seinem Mundschutz brummelte er unverständlich etwas nach hinten und verdrehte noch die Augen über die ruppige Art des Älteren.

Langsam wand er sich wieder zu ihm um und deutete mit dem Zeigefinger auf das störende Teil um seinen Kiefer.

Selbst ohne zu sprechen versuchte er seinen Bruder noch zu manipulieren. Sein Blick wurde etwas wärmer und auch seine Augenbrauen zogen sich leicht schmerzlich zusammen. Er schnaubte noch angestrengt Luft durch die Nase aus und spielte dabei auf das Mitgefühl seines Bruders an.

Loki hatte sich noch nie davor gescheut seine Mimik und Gestik dazu zu nutzen um bei anderen Gefühle hervor zu rufen, was in ihm selbst dabei vorging war bis jetzt immer sein gut gehütetes Geheimnis geblieben. Er spürte jedes Mal wie sein Herz schneller schlug und war innerlich aufgeregt, was sich nur manchmal in einem Funkeln seiner Augen zeigte oder einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel. Nach außen hin hielt er die Fassade mit allen Mitteln aufrecht. Und wenn sein Gegenüber ihm dann noch auf den Leim ging, dann war es jedes Mal pure Befriedigung die ihn überkam. Dadurch fühlte er sich allen anderen überlegen und es war der Beweis dafür, dass er seiner Meinung nach mehr wert war als jeder einzelne Mensch, Asen oder Eisriese der je sein jämmerliches Dasein auf einem der unzähligen Planeten gefristet hatte.

Doch anstatt des erwarteten Mitgefühls, erntete er lediglich einen stählernen Faustschlag ins Gesicht und weitere Vorwurfsvolle Blicke.

Loki begann wieder damit unter der Mundfessel zu murmeln und riss kurz die Augen auf bevor er sein Kinn anhob und trotz der Schmerzen anfing zu grinsen.

Thor schaffte es nicht länger sich zurück zu halten, er packte seinen Bruder am Arm und war bereit mit der geballten Faust erneut zuzuschlagen, doch stattdessen schrie er ihm entgegen.

“Es reicht Loki! Das ist hier kein Spiel mehr, verstehst du das denn nicht?”

Er biss die Zähne fest zusammen während er noch fester zupackte und ihn anknurrte.

“Für dich ist das alles ein großer Witz, nicht wahr?”, stellte er enttäuscht fest und presste nun die Lippen aufeinander da der Jüngere lediglich ein paar Mal schnell hintereinander zwinkerte und sich, wie immer wenn er grinste, ein paar kleine Falten um seine Augen bildeten.

//Meine Worte erreichen ihn einfach nicht, aber das taten sie noch nie…//, dachte der Donnergott im Stillen bei sich. Er war schon immer davon überzeugt das Loki sehr viel Potential zum guten in sich trug, allerdings nutzte er dieses zum größten Teil um Zwietracht zu stiften und vor allem für sein eigenes Vergnügen.

Ruckartig ließ er von dem Gefangenen wieder ab und schubste ihn noch in Richtung der großen goldenen Flügeltür, hinter der sich der Thronsaal befand.

“Dann sei es so, das alles hast du dir selbst zuzuschreiben Bruder”, spie Thor ihm voller Verachtung entgegen, bevor er die letzten Schritte überwand und ihn entschlossen seinem Vater übergab.

Demütig salutierte er vor seinem Vater und drückte seinen kleineren Bruder auf die Knie, bevor er zwei Wachen noch den Tesserakt überließ, die diesen sofort in die Waffenkammer schafften.

“Vater, ich bin zurück aus Midgard. Gemeinsam mit den Erdenbewohnern gelang es mir das drohende Übel der Chitauri abzuwenden und den Tesserakt hier her zu bringen. Außerdem habe ich Loki zurückgeholt damit er seiner gerechten Strafe zugeführt werden kann.”

Erfüllt von Stolz über seine Tat waren seine Erwartungen an seinen Vater sehr hoch und vor allem versprach er sich davon, dass nun endlich die unterbrochene Krönung fortgesetzt werden würde.

“Du hast dich wahrhaftig als würdig erwiesen Thor”, verkündete der bärtige Mann voller Stolz und nickte ihm zu während er sich von seinem Thron erhob und gestützt von seinem mächtigen Stab die Treppen bis zu seinen beiden Söhnen hinab schritt.

Loki blieb während der gesamten Unterhaltung teilnahmslos und behielt den Blick stur zu Boden gesenkt. Erst als Odin direkt vor ihm stand und mit dem unteren Ende seines Stabes einmal dumpf aufklopfte hob er seinen Kopf an.

Es war ein sehr beklemmendes Gefühl was sich sofort in ihm ausbreitete, eines was er nur in Gegenwart des Allvaters bekam. Es fühlte sich an wie als hätte er Steine verschluckt die nun von innen gegen seine Magengrube drückten. Hinzu kam noch das er sich wie ein offenes Buch vorkam indem sein Vater nach Belieben herumblättern konnte.

Anders als Thor sah der Weißhaarige ihn mitleidig und gütig an, so dass er es unüblicher weise war, der dem Blick nicht standhalten konnte.

Und als ob das alles nicht schon genug wäre, nahm Odin ihm mit zwei Handgriffen die so verhasste Mundfessel ab.

“Nun Loki, sprich. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?”

Lokis immer noch gefesselten Hände gingen beide sofort zu seinem Kiefer und strichen über die Stellen die von dem eng angebrachten Metall bereits gerötet waren.

Er zog scharf Luft ein und verschob seinen Mund ein paar Mal um das taube Gefühl los zu werden.

Mit einem prüfenden Blick zu seinem Bruder richtete er sich nun wieder vollends auf und räusperte sich ein paar Mal, da seine Stimme doch für seine Verhältnisse lange unbeansprucht gewesen war.

Seine Augen wanderten wie üblich interessiert im Raum umher, bis sie wieder vorne auf dem immer noch wartenden König hängen blieben und er gespielt lächelte.

“Was soll ich sagen außer; es war alles Thors Schuld.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  saijan
2013-05-06T19:26:05+00:00 06.05.2013 21:26
super kapi *.*
deine beschreibungen sind wirklich klasse und das verhalten von loki und thor kommt wirklich sehr gut an beide originale ran
respekt dafür
ich freue mich shon auf das nächste Kapitel und das dieses schon sehr bald kommt
LG saijan

Von:  Tamuh
2013-05-05T21:00:34+00:00 05.05.2013 23:00
Sooo~ (bi~)
Ich finds fürs erste Kappi verspricht es schon eine tolle Story zu werden!
Und vorallem der Kliffhänger ist bisschen gemein, aber spannend wie es weiter geht >,<
Ich freue mich wie du Lokis Gesichtsmimik beschreibst, gerade weil ich finde bei ihm immer irgendwie besonders wirkt...
Übrigens mag ich deinen Schreibstiel gerne xD was ich dir schon immer mal sagen wollte!
Yay Thorki >,<

Bin gespannt wie es weiter geht *,*
Tam~


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