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Unfreiwillig willig

von

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Harry schlug die Füße gegen einander um den Schnee von den Schuhen zu klopfen, welche gerade durchweicht wurden. Es war der 25. und es schneite dicke Flocken vom Himmel. Es war eisig über Weihnachten geworden und so dämmrig, als ob es spät am Abend wäre.
 

Unsicher wog Harry den halben Christstollen in seiner Hand. Das war das lächerlichste und armseligste Mitbringsel, dass er sich nur vorstellen konnte. Zuhause war es ihm als ein nicht zu aufdringliches und freundlich gemeintes Gastgeschenk vorgekommen. Jetzt wollte er ihn am liebsten verschwinden lassen. Er war versucht ihn einfach mit Schwung in den Garten hinter sich zu werfen, da er sich so dämlich vorkam, wie er mit dem Gebäck hier stand. Er hatte Malfoy seinen Zauberstab zerbrechen lassen und nun brachte er ihm einen Christstollen. Eine teure Falsche Wein wäre sehr viel besser gewesen. Oder das Geld für einen neuen Zauberstab. Oder er hätte ihm gleich einen neuen Stab kaufen können. Oder ein Gutschein, dass Malfoy ihm mitten ins Gesicht schlagen durfte. Von Harrys Seite aus gerne auch mehr Mals. Das würde vielleicht die Schuldgefühle etwas in ihm dämmen, die heftig in ihm tobten, seit Malfoy ihn am 22. abends besucht hatte.
 

Harry seufzte schwer und drehte den in Klarsichtfolie eingepackten Stollen in seinen Händen. Kleine Atemwolken bildeten sich vor seinen Lippen. Wieder stieg Scham in ihm auf. Wieder hörte er das knacken das Stabes. Sah, wie das Einhornhaar riss und die obere Hälfte auf den Boden fiel. Er hatte nur auf den Fleck starren können, wo das Holz unter der Couch gerollt war und erst als Malfoy die Eingangstür an die Wand gestoßen hatte, war er zu sich gekommen, aber da war sein ungebetener Gast schon appariert.
 

Seine Finger tasteten nach dem Stück, dass er unter der Couch aufgeklaubt hatte, nachdem Malfoy weg war. Er hatte es in der Innentasche seines Umhangs stecken. Noch wusste er nicht was er damit machen sollte. Das Beste war wohl, es Malfoy zurück zu geben. Es hatte sich kalt und leblos unter seinen Finger angefühlt und er hatte es nur auf den Beistelltisch legen können, wo er das Glas mit Wein ergriff und es leerte, nur um nicht nachdenken zu müssen.
 

Dabei war er sich so sicher gewesen. Er hätte alles gesetzt, dass Malfoy ihn anlog. Das es ein Trick war. Ein mieser Todessertrick. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Malfoy die Wahrheit gesagt hatte. Harry hätte dafür seine Hand ins Feuer gelegt, dass Malfoy, kurz vor dem Zerbrechen den Stab gehoben und Harry verflucht hätte. Wieder stieg das Entsetzen in ihm hoch, dass er gespürt hatte, als er das Holz des Stabes hatte splittern sehen.
 

Nach dem Glas Wein, hatte Harry nicht gezögert und war an seinen sichersten Rückzugsort geflohen. Ron und Hermine. Er hatte schon so vieles mit den Beiden durchgestanden. Mehr erlebt, als zwischen Freunden üblich ist, aber so schockiert hatte er sie noch nie gesehen, als er ihnen eröffnete das Malfoy seine Veela war und Hermine mit ihrer anfänglichen Vermutung richtig gelegen hatte. Als er ihnen kleinlaut erzählte, wie er das heraus gefunden hatte, hatte er beide lieber nicht angesehen und erst als es einige Augenblicke still blieb, Hermines Blick gesucht. Diese war erst weiß und dann rot geworden. Sie hatte getobt wie er es nur sehr selten bei ihr erlebt hatte. Zudem hatte sie ihm Dinge an den Kopf geworfen die weh getan hatten, aber leider der Wahrheit entsprachen.

„Und auf Veritaserum bist du nicht gekommen?“, hatte sie ihn angefaucht, während Ron Harry einfach nur stumm gemustert hatte.

Harry hatte nur zerknirscht den Kopf schütteln können. Natürlich hatte sie Recht. Sie hatte immer Recht. Im Nachhinein fielen ihm tausend mehr Möglichkeiten ein, wie er Malfoys Aussage hätte überprüfen können. Er hätte ihn schocken können und ihn dann zu einem Heiler schleifen, der ihn auf dieses Veela Gen untersuchte. Er hätte ihn einfach auf die Straße setzten können und sich und sein Haus gegen jegliches Eindringen von Malfoy schützen können. Schwer wäre es nicht gewesen. Er hatte Malfoy den Zauberstab praktisch schon auf die Brust gesetzt gehabt. Oder er hätte ihm einfach glauben können. Sicherlich der einfachste Weg. Dann würde er jetzt nicht hier sitzen und sich die Strafpredigt seines Lebens anhören.
 

Hermine hatte ihn weiter runter geputzt und ihm immer wieder vor Augen geführt, dass es das Schlimmste war, dass er je getan hatte. Über eine Stunde hatte sie ihn, teilweise fast hysterisch schreiend, über Veelas aufgeklärt. Dabei nichts weggelassen oder beschönigt. Während Harry einfach nur vor sich auf den Tisch gestarrt hatte und immer kleiner wurde. Innerlich hatte er gebettelt, dass sie endlich aufhörte ihn zur Schnecke zu machen.
 

„Malfoy?“, hatte Ron ihn nach fünf Minuten gefragt, als Hermine, immer noch völlig aufgelöst über Harrys unmenschliches Verhalten, ins Bett gegangen war. Wahrscheinlich würde sie sich noch mehr in das Veela Thema vertiefen, um Harry morgen noch einen Vortrag halten zu können.
 

„Mhm.“, machte Harry nur und strich über die Tischplatte.
 

„Veela?“, fragte Ron einfach nur nach. Er kannte sich nicht so gut aus mit diesen Wesen, außer das, was er aus Hermines Predigt mitbekommen hatte. Allerdings kannte er Fleur und sie war das bezaubernste Geschöpf das er je kennen gelernt hatte. Er hatte es an seinem Bruder gesehen, wie er ihr langsam verfallen war. Beide hatten gar keine andere Chance als ihr Leben miteinander zu verbringen. Egal wie groß die Unterschiede zwischen seinem narbengesichtigen Bruder und der bildhübschen Veela waren. Er würde nie vergessen wie stolz sein Bruder war, als er verkündet hatte, dass er sie heiraten würde. Für seinen Bruder war es ein Geschenk des Himmels gewesen, dass er in ihr seine Partnerin gefunden hatte. Für Harry war es schlichtweg die Hölle nun zwar einen Partner zu haben, aber diesem nichts abgewinnen zu können. Vor allem da es immer noch ein Mann war, der sein Leben oder wenigstens ein Teil seines Lebens mit Harry verbringen sollte.

Harry konnte nur zwei Dinge tun. Erstens, Malfoy verstoßen und ihn damit in den sicheren Tod oder in ein Leben aus Qualen schicken. Zweitens, Malfoy auf- und annehmen. Da machte sich Ron aber keine Illusionen. Harry würde niemals für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sein wollen, selbst wenn es das Frettchen war. So wie Harry und das Frettchen schon bald nicht mehr anderes konnten, als sich gegenseitig um den Hals zu fallen.
 

„Ich brauche einen Drink!“, stellte Ron daraufhin fest und brachte eine Flasche Feuerwhisky. Er musste das Bild des Frettchens, wie es neben Harry stand und ihn anhimmelte aus seinem Kopf bekommen.
 

Harry ging es so schlecht wie selten zuvor in seinem Leben. Stumm wünschte er sich Voldemort zurück. Alles was dieser ihm je körperlich angetan hatte, war besser als das hier. Es war ein Tag vor Weihnachten und die Standuhr hatte gerade zwei geschlagen. Er lag ausgestreckt auf der Couch seiner Freunde und versuchte sich nicht zu bewegen. Er hatte ab und an mal getrunken. Sich auch mal die Kante gegeben, aber das war nichts im Vergleich hierzu.
 

Ron und er hatten gesoffen. Es gab keine nette Umschreibung dafür was sie getan hatten. Sie hatten sich beide absolut hemmungslos betrunken. Harrys Filmriss setzte nach der Hälfte der dritten Flasche Feuerwhisky ein, oder was auch immer ihnen Ron da in die Gläser gefüllt hatte. Sie hatten zu Anfang nicht gesprochen, sondern nur beide vor sich hingestarrt. Das Schweigen des Anderen stumm akzeptierend. Beide völlig in ihrer Gedankenwelt versunken, bis der reichliche Alkohol Harrys Zunge lockerte.

„Ich will nicht.“
 

„Ich weiß.“, hatte Ron nur gesagt und Harrys Glas erneut gefüllt. Was sollte er seinem Freund auch raten? Das er zu wollen hatte? Das ihm absolut nichts anderes übrig blieb?
 

„Es ist Malfoy.“, murmelte Harry in sein Glas und lies die magischen, niemals schmelzenden Eiswürfel hin und her schwappen, dass sie gegen das Glas klirrten.
 

„Es ist das Frettchen.“, korrigierte Ron ihn nur und trank sein Glas leer. Merlin! Es war das Frettchen.
 

Aufwachen tat Harry verheddert in seinem Umhang. Ron entdeckte er schlafend, nach vorne gesunken auf dem Tisch. Es sah nicht so aus, als ob er sich bewegt hatte, seit er dort eingeschlummert war, ein halbvolles Glas immer noch in seiner Hand.
 

Die Schläge der Standuhr hallten immer noch in seinem Kopf nach. Aber zwei Uhrenschläge waren definitiv besser als die zwölf von vor zwei Stunden.

Harry sah zu Ron, der seinen Schlafplatz vom Tisch auf das zweite Sofa verlegt hatte, als er und Harry synchron stöhnend Punkt zwölf wach geworden waren.
 

„'eminne?“, nuschelte Ron undeutlich unter seinem Arm hervor, den er auf seinen Augen liegen hatte. Harry hörte, dass sie kurz stoppte die Weihnachtsgeschenke weiter magisch einzupacken, die sich auf dem Esstisch türmten, auf welchem gestern Nacht noch Gläser und Flaschen gestanden hatte.

„Bidde gib uns 'nen Drank. Ode' mach nen Sauber ode' so.“, murmelte Ron in seinen Pulloverärmel. Harry wagte nicht sich zu bewegen oder gar zu sprechen. Jedes Mal wenn er nur minimal seinen Körper bewegte, hatte er den Eindruck, dass die Zimmerdecke sich auf ihn zubewegte. Auch den Kopf zu bewegen bekam ihm mehr als schlecht. Er konnte sich schon glücklich schätzen, dass er es ins Bad geschafft hatte, nachdem er aufgewachte war. Hermine hätte ihn sicher gepackt und nackt in den Schnee vor die Tür gehext, wenn er sich auch noch auf den Teppich erbrochen hätte. Obwohl ihm seine Schulter immer noch weh tat, als er taumelnd gegen den Türrahmen gestoßen war.
 

Harry war ganz und gar Rons Meinung. Seit zwei Stunden waren sie wach oder was man als wach in ihrem Zustand nennen konnte. Hermine hatte ihnen nur eine Flasche Wasser und zwei Gläser gebracht. Sie weigerte sich Standhaft den beiden Alkoholleichen auf ihrer Couch zu helfen.
 

„Oh nein!“, kam es nur erbost aus Richtung des Esstisches.

„Das es Harry mies geht ist ausgleichende Gerechtigkeit dafür, was er Malfoy angetan hat.“
 

Harry stöhnte gequält auf und Ron tat es ihm gleich. „Und was is' mi' mi'?“
 

Harry wusste wie dreckig es Ron ging. Sie hatten definitiv gleich viel getrunken nur das Harry wohl noch versucht hatte nach hause zu kommen, wenn man den Umhang und den einen Schuh an seinem Fuß richtig interpretierte. Leider hatte er es nur bis zur Couch seiner Freunde geschafft, sonst würde sich jetzt Kreacher auf seine liebevolle Art und Weiße um ihn kümmern.
 

„Du, Ronald, hättest ja nichts mit trinken müssen.“
 

Wirklich gut ging es Harry selbst am 24. morgens nicht. Immer noch dröhnte sein Kopf und sein Magen fühlte sich flau an. Erst nach einem Frühstück, dass nur aus schwarzem Kaffee und gebratenen Eiern bestanden hatte, wurde er langsam wieder fit.
 

Am Mittag schlug er bei den Weaslys auf. Er verdrängte alle Gedanken an Malfoy und wie es ihm jetzt gehen würde. Sicher hatte er Besuch von seiner Familie, Freunden und Arbeitskollegen und lies sich lang und breit darüber aus, was für ein Sadist Harry Potter doch war. Er würde seinen neuen Zauberstab zeigen und Rache an Harry schwören. Konnte das eine Veela überhaupt? Rache an ihrem Herrn nehmen? Aber das wurde alles unwichtig, als Molly ihn in das kleine Wohnzimmer zog, in welchem es nach Kartoffelbrei, Plätzchen und eindeutig nach verschmortem Stoff roch. George löschte gerade den kleinen Brand auf dem Teppich, ehe seine Mutter schimpfend auf ihn los gehen konnte.
 

Er konnte an Hermines Blick sehen, dass sie noch immer ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte. Kaum war sie zur Tür rein, als sie auch schon seinen Blick suchte. Seit Malfoy nicht mehr wirklich Malfoy war, schien Hermine darauf aus ihn beschützen zu wollen. Oder wollte sie Harry nur vor sich selber schützen, dass er nichts dummes tat was er später bereute?
 

„Nein.“, sagte Harry, als sich seine Freundin in einem ruhigeren Moment neben ihn setzte und den Mund öffnete.

„Es ist Weihnachten. Ich gehe morgen zu ihm, ich verspreche es dir. Aber jetzt lass es gut sein.“

Hermine hatte geschnaubt und hatte dann das letzte Wort haben müssen.
 

„Bring ihm etwas mit. Immerhin...“, doch sie sprach es nicht aus. Harry wusste was sie sagen wollte und er war ihr mehr als dankbar, dass sie es gut sein lies.
 

Er bekam von Molly den obligatorischen weihnachtlichen Pullover, von George einen ganzen Sack voll mit den neusten Scherzartikeln und von Hermine ein eingepacktes Buch geschenkt. Bevor er auch nur die Schleife aufgemacht hatte, wusste er was es war. Es hieß schlicht 'Veela' und Harry versuchte es verschwinden zu lassen, bevor die anderen Gäste es sahen. Es trieb Harry die Röte ins Gesicht, als seine hektischen Bewegungen Fleur neugierig machten, sie sich vorbeugte und den Einband musterte.
 

„Isch wusste nischd, dass du disch für meine Rasse interessiert, 'arry.“ Sie lächelte ihn freundlich und warm an und Harrys Blick huschte kurz zu ihrem rechten Arm. Sie trug das Band, dass er bei Draco gesehen hatte, nicht. Harry konnte sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, ob sie es bei dem Trigmagischen Turnier gehabt hatte. Er würde wohl Hermine fragen müssen.
 

„Ja... also...“, stammelte Harry und wusste sich nicht wirklich zu helfen. Er wollte das mit Malfoy nicht erzählen und dann breit treten lassen. Da gab es auch nicht wirklich viel zu sagen. Und was er zu sagen hätte, stellte ihn selber alles andere als in einem guten Licht vor der jungen Veela dar. Ganz zu schweigen von ihrem Mann, der sicher alles andere als begeistert reagieren würde, wenn er wüsste, dass Harry jemanden aus der Rasse seiner Frau so gequält hatte. Er wollte sich weitere Vorträge, der gesamten Weasly Familie ersparen, die es mit Sicherheit regnen würde.
 

Er dankte Ron im Stillen, als dieser ihm aus der Patsche half.

„Interessieren ist das falsche Wort. Hermine hat eine neue Obsession entwickelt und die heißt neben Hauselfen nun auch eben Veelas.“
 

George schaltete sich sofort ein.

„Gibt es jetzt B.Veela.R Buttons? Davon musst du mir einen zuschicken.“, neckte er sie und Harry lies das Buch unter seinen anderen Geschenken verschwinden.
 

Harry schlug die Kapuze seines Umhangs zurück und schüttelte kurz den Kopf, dass seine plattgedrückten Haare wieder in Form kamen. Am liebsten würde er sich umdrehen und weglaufen, aber was er Malfoy angetan hatte, ging weit über die Rivalität hinaus, die sie in der Schule verbunden hatte. Auch wenn es ihm mehr als unbehaglich war wieder dieses Anwesen zu betreten, in welchem er so knapp Voldemort entgangen war, musste er es tun.
 

Er streckte die Hand nach dem Türklopfer aus, der die Form einer Schlange hat, welche eine große Kugel im Maul hielt. Kurz hatte Harry den aberwitzigen Gedanken, dass diese nach ihm schnappen würde, wenn er sie berührte, aber nichts der gleichen geschah.
 

Kaum das Harry den Klopfer nur einmal gegen die Tür hatte fallen lassen, als sie auch schon aufschwang. Eine kleine Elfe, welche man fast schon als ansehnlich bezeichnen konnte, wenn man sie mit ihren Artgenossen verglich, blickte ihn an und verneigte sich sofort. Harry hatte den unweigerlichen Eindruck, dass sie hinter der Tür gewartet hatte um ihm sofort zu öffnen. Was musste sie sich nur gedachte haben, dass er so lange vor der Tür gestanden und mit sicher selber ins Gericht gegangen war. Sein Unbehagen vertiefte sich.
 

„Draco Malfoy ist im Saloon, Master Harry Potter Sir.“, kam von ihr, ehe Harry auch nur reagieren konnte. Dann trat sie einige Schritte zurück und lies Harry eintreten. Es war dunkel und ziemlich kalt in der Eingangshalle. Unsicher was Harry jetzt tun sollte blickte er sich um und zog seine Schultern ein Stückchen hoch. Malfoy Manor hatte für ihn immer noch eine unheimliche Ausstrahlung. Fast erwartete er, dass ein Todesser mit Maske um die Ecke schlenderte, aber alles blieb still.
 

„Darf Lacey dem Master den Mantel abnehmen?“, fragte die Elfe.
 

Harry nickte fahrig und öffnete den warmen Umhang, welchen er der Elfe übergab. Dann blickte er auf den Stollen in seiner Hand und gab diesen dann nach einem kurzen zögern auch der Elfe.
 

„Für den Tee?“, fragte Harry sie hilflos und das winzige Geschöpf nickte. Er wünschte, dass er die Zeit zurück drehen konnte. Er hätte den Gutschein nehmen sollen. Den hätte er Malfoy übergeben können. Besser, als seiner Elfe das Gebäck zu geben, dass sie es Malfoy servieren sollte. Dem war es sicherlich egal, ob es von Harry oder seiner Elfe gemacht worden war.
 

Die Elfe verneigte sich nochmal vor ihm und watschelte, darauf bedachte seinen Mantel nicht über den Boden schleifen zu lassen, davon. Wahrscheinlich würde sie ihn trocknen und ihm dann reichen, wenn er wieder ging.
 

Es war wirklich kalt in dem alten Gemäuer und Harry trocknete mit einem Wink seines Stabes seine durchnässten Schuhe. Dann legte er einen Wärmezauber über sich. Kurz überlegte er den Stab weiterhin in der Hand zu halten. Er wollte nicht der Erste sein, den Malfoy einen Fluch auf den Hals hexte um seinen neuen Stab auszuprobieren. Verdient hätte er es ja.
 

Harry schüttelte den Kopf und schob seinen Stab zurück in seine Tasche, dann ging er die breite Eingangstreppe hoch. Auch wenn er nur einmal hier gewesen war und dabei die Hälfte der Zeit sein rechtes Auge zugeschwollen war, konnte er sich noch gut an den Weg durch lange dunkle Flure erinnern.
 

Harry lies sich Zeit. Spähte neugierig in einige Räume, bei welchen die Türen nur angelehnt waren und wurde angenehm überrascht. Von der kühlen und sterilen Atmosphäre des Eingangsbereichs war hier oben nichts mehr zu finden. Gut, grün und schwarz dominierten immer noch die Räume, aber es wirkte alles sehr viel wohnlicher. Gar nicht so steril und dunkel, wie Harry es sich Vorgestellt hatte.
 

Harry drückte die Klinke zum Saloon runter und trat nach kurzem zögern ein. Der Schneefall hatte sich noch verstärkt und die einzige Lichtquelle war der Kamin. Durch die hohen Fenster fiel kein Licht herein. Der ganze Raum war schummrig und durch das unruhige Flackern des Feuers dominiert.
 

Wenn ihn das Dämmerlicht einschüchtern sollte, dann hatte sich Mafloy geirrt. Er straffte die Schultern und ging mit schnellen Schritten, vielleicht ein wenig zu schnell, auf die Sitzgruppe zu, welche mit den Rückseitigen Lehnen in seine Richtung standen. Doch Malfoy saß auf keinen von den Sesseln.
 

Harry runzelte die Stirn. Hatte er die Elfe falsch verstanden? Gab es noch einen anderen Saloon? Er wand sich nochmal um, ob er etwas übersehen hatte und kniff die Augen ein wenig zusammen, als er Malfoy neben dem Kamin im Schatten bemerkte. Seine blonden Haaren waren unverkennbar. Ein ungutes Gefühl überkam ihn und er trat näher, während er seinen Zauberstab zog und um sich spähte. Warum hockte der Malfoy Erbe auf dem Boden neben dem Kamin. Eine Armlänge von ihm blieb er stehen und betrachtete die schlafende Person vor sich.
 

„Malfoy?“, fragte er und umschloss den Stab ein wenig fester, ohne zu zielen.
 

Der Angesprochene regte sich ein wenig und hob den Kopf. War das Blut in seinem Gesicht? Harry murmelte einen „Lumos“ Zauber und Malfoy zuckte vor der hellen Licht zusammen und wich ihm aus, in dem er seinen Kopf wieder sinken lies. Langsam ging Harry vor ihm in die Hocke und hielt die kleine Lichtkugel ein wenig näher an Malfoy um dessen Zustand beurteilen zu können.
 

Das helle weiße Licht fiel auf das ungewaschene Haar, welches ihm fettig in das gesenkte Gesicht hing. Harry musterte den grünen Pyjama und streckte dann vorsichtig die Hand aus und zuckte heftig zurück, als Malfoy wieder den Kopf hob und ihn hasserfüllt anfunkelte. Seine Nase war eindeutig gebrochen und das nun eingetrocknete Blut war ihm über den Hals bis über die bloße Brust gelaufen. Sein Oberteil war vorne aufgerissen und zeigte eine verkrustete Schramme an seinem Brustkorb. Zudem schien er keinen Wärmezauber über sich liegen zu haben. Seine Finger, die er fest an sich gepresst hatte zitterten leicht und seine Lippen waren bläulich angelaufen. Harry zog den Stab zurück, dass Malfoy nicht so sehr geblendet wurde, nachdem er seinen ziemlich schlechten Zustand in Augenschein genommen hatte. Er hatte dafür nur wenige Augenblicke gebraucht, aber Malfoy schien sich in dieser Zeit gesammelt zu haben. Er räusperte sich, leckte sich über die spröden und ausgetrockneten Lippen, dann brachte er ein halb spöttisches grinsen zustande.
 

„Na Potter, wieder nüchtern?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Becka
2013-04-15T19:08:59+00:00 15.04.2013 21:08
Danke, danke und...DANKE!!!!!!XD

Antwort von: abgemeldet
16.04.2013 09:59
*lach* Man bin ich heute wieder spendabel. ;)
Von:  Becka
2013-04-15T14:55:55+00:00 15.04.2013 16:55
Oh mein.....!!!!Was hat Harry angestellt?!
Wieso ist das kap. schon zu ende?!!!!!XD
So schnell wie möglich ein neues kap. BITTE, BITTE!!!!!!!!!!!!!!!
LG Beka
Antwort von: abgemeldet
15.04.2013 18:24
Hey Becka.
Weil du so lieb bitte bitte gesagt hast, werde ich das nächste Kapitel online stellen. Nur für dich, Herzchen! ;)


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