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Broken World

Wenn dein Leben langsam zerbricht
von

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Finale Grandioso

Welcome to my,
 

Broken World!
 

Prolog
 

Sarkasmus.

Nein.. Ironie. Das traf es besser. Pure, ungewaschene Ironie. Sonst würde ich jetzt nicht hier liegen. Mit einem kümmerlichen Lächeln auf meinen Lippen. Hatte ich doch sonst so eine Heidenangst davor - dem Tod; meinem Ende. Nicht unselten lag ich wimmert und vor Angst schlottert im meinem Bett; alleine und verborgen vor jedem, der mir helfen könnte.
 

Es war fast schon.. Paradox. Mein Blick lag auf der grauen Decke über mir; ich wusste, sie würde mir in einem frischen Weiß entgegen strahlen, hätte ich nicht mit herunter gezogenen Jalousinen die erwärmende Sonne von außen ausgesperrt. In dem lächerlichen Versuch, die Atmosphäre in diesem kleinen Raum meinem inneren Gefühlssturm gleich werden zu lassen. Doch das wenige Licht welches sich dennoch durch die kleinen Schlitze hindurch kämpfen konnte, reichte nicht aus, um es in der ansonsten unschuldigen Farbe zu zeigen. Stattdessen war die weiße Weste befleckt von Lügen und Masken und falschen Gefühlen..
 

Ein Zittern durchfloss meinen frierenden Körper. Das Wasser in dem ich lag war schon lange erkaltet. Mein Lächeln wurde eine Spur breiter; zugleich reumütig und doch entschlossen. Kraftvoll schlossen sich meine Finger fester. Ich erhöhte den Druck ein wenig. Meine Haut war so weich, dass bereits die ersten Bluttropfen hervor traten. Meine Gesichtszüge entspannten sich, als ich mit einem kräftigen Ruck den ersten Schnitt machte. Von unten links, nach oben rechts. Ich sah in das sich rasch scharlachrot färbende Wasser.
 

Vielleicht sieben Zentimeter? Sie würden mich erst finden, wenn es zu spät wäre; dessen war ich mir vollends bewusst. In wenigen Minuten wäre ich mit meinen Freundinnen verabredet - ich hatte es keinesfalls geplant; Nein, es war ein Impuls, dem ich nach einem lang andauernden Kampf nun endlich gefolgt war. Ich fühlte es pulsieren. Meine Augen schlossen sich. Ich zwang mich, an nichts zu denken. Nicht an vergangene Zeiten; nicht an ihn..
 

Das war mein Finale Grandioso.

Weihnachten

21. Dezember, 1999
 

Meine Finger klammerten sich etwas fester um den schwarzen Mantel meiner Mutter. Ich zitterte. Es war so kalt, dass selbst mein rosa Mantel und der rote Schal nicht halfen. Ich rutschte unruhig auf ihrem Schoss hin und her. Spürte den Blick der Oma vor uns. Der Bus war so voll, dass ich keinen eigenen Sitzplatz hatte. Ich fand das peinlich, mit vier Jahren auf Okaa-sans Schoß zu sitzen. Aber ich wollte nicht, dass sie wegen mir stehen musste. Es ging ihr schon schlecht genug. Und mich ließ sie nicht stehen. Bestimmt war ich viel zu schwer für sie.
 

Ich rückte ein wenig näher und schnupperte an ihrer Halsbeuge. Sie hatte das Parfüm aufgetragen, dass ich zusammen mit Otou-san für sie gekauft hatte. Das war.. August, ihr Geburtstag. Jetzt war es Ende Dezember. Kurz vor Weihnachten. Deswegen ist es hier so voll. Die Menschen kaufen ihre Geschenke alle auf den letzten Drücker. Das hatte Okaa-san mir gesagt, als ich vor ein paar Minuten gefragt hatte, warum es so voll war im Bus. Der Busfahrer hatte gelächelt und uns frohe Weihnachten gewünscht. Er hatte auch wie ich einen roten Schal.
 

„Kaa-san?“ Ich nuschelte in ihre Haare. Sie waren dunkel, fast schwarz und lockig. Ihre Augen waren fast genauso dunkel.

„Was ist denn?“ Sie klang sauer. Dabei hatte ich gar nichts gemacht. Sie schaute mich so merkwürdig an, schüttelte dann den Kopf und lächelte, bevor sie mir über die Haare strich. Ich war wirklich stolz, denn sie waren genauso lockig und glänzend wie die von Oka-san. „Entschuldige, Schatz..“ Ich grinste schief, bevor ich leise fragte: „Warum liegt Oba-san im Krankenhaus? Ihr habt alle gesagt ihr geht es gut. Und jetzt ist sie krank. Ich mache mir Sorgen, Kaa-san!“ Meine Stimme wurde immer lauter und weinerlicher. Meine Mutter schüttelte bloß träge den Kopf, dann lächelte sie schwach. Ich kannte diesen Ausdruck. Sie hatte ihn immer dann, wenn sie sagte Oba-san ginge es gut.
 

„Es ist nichts, worüber du dir deinen kleinen Kopf zerbrechen müsstest, Raiko-chan. Und jetzt schlaf ein wenig, bis wir aussteigen müssen.“ Und während ich versuchte nicht an meine Tante zu denken, schlief ich tatsächlich langsam auf ihrem Schoss ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie man unschwer erkennen kann, spielt dieser Abschnitt in der Vergangenheit, als Kuraiko noch ein Kind war. Ich habe mich spontan dazu entschieden, nicht nur japanische Namen, sondern, um es wirklich richtig zu machen, auch die entsprechenden Suffixe zu verwenden.
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