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Das Leben ist grausam und fordert einen Preis
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99 Bottles of Beer on the wall

-20Kisten Butterbier

-8 Kisten Feuerwisky

-3 Kiste Lakritzbrauselikör rot, blau, grün

-9 Kisten Kürbissaft

-1 Kiste „Überraschungsmix“
 

"Snack. Wir brauchen auch noch Snacks."

Es war klar, dass es von Ron kommen würde, der kleine Fresssack. Harry sah mit erhobender Augenbraue über den Rand des Pergaments zu seinem besten Freund und kritzelte noch Snacks darauf, um ihn zufrieden tu stellen und um einige Schülern eine Nacht über der Porzellanschüssel zu ersparen. Man sollte nicht auf leeren Magen trinken.

"Dann hätten wir aber alles oder?"

Die Menge war großzügig geplant, schließlich konnten sie nicht so leicht Nachschub besorgen.

Partys in solchen Ausmaßnahmen waren als Schüler nicht zu stemmen, wenn es nicht den neu aufgezogenen Partieservice von Fred und George geben würde, die ihm natürlich als erstem einen Flyer hatten zu kommen lassen. Als geheimer Geldgeber der Beiden, würde er alles für den Einkaufspreis bekommen. Wenigstens das wollte er bezahlen, denn die Beiden hatten alles kostenlos liefern wollen, als erneutes Dankeschön für seine Spende.

Und die Lokation, ein leert stehendes Haus in Hogsmead, durften sie umsonst nutzen.

Unter der Bedingung es wieder in den Urzustand zurück zu versetzen.

Danach war noch die Einwilligung ihrer Hauslehrerin nötig gewesen, die sie mit Hermines herausragender, vorverfasster Rede bekommen hatten. Ihre besten Argumente waren gewesen, dass nur Volljährige Schüler kommen durften, die Party an einem Wochenende statt finden würde und alle Häuser eingebunden waren, um die Gemeinschaft zu stärken, besonders nach dem Krieg, wo man jegliche Feindseligkeiten endlich fallen lassen konnte. Das bedeutete auch, dass sie auch die Slytherins damit einschlossen.

Harry war eh seit dem Beginn des Schuljahres bemüht die Fehde zwischen den Häusern zu beenden. Es war zu Nerven aufreibend sich zu streiten. Wieso auch? Voldemort war tot.

Sie konnten jetzt alle Freunde sein! Um ein gutes Beispiel zu sein, hatte Harry aufgegeben sich provozieren zu lassen, nicht mal mehr vom Eisprinzen Fucking-ich-bin-immer-noch-ein-böser-Bube Malfoy. Dessen Sprüche prallten von ihm ab wie dunkle Flüche gegen sein Protego. Sein ehemaliger Feind schien davon nicht besonders begeistert zu sein, aber das ging im herzlich weit am Arsch vorbei.
 

-Flashback Beginn-
 

"Na, Narbengesicht, muss auch der Goldjunge wieder zur Schule?"

Malfoy sah Harry höhnisch an und wartete auf die verhaltenen Lacher seiner Clique. Es waren viele Slytherins, die sich zurück hielten, entweder weil sie wegen ihren eingesperrten Eltern nicht auffallen wollten oder weil Harry sich für ihre Eltern vor Gericht eingesetzt hatte, obwohl sie Todesser gewesen waren. Der Gryffindor hatte klar gemacht, dass ein großer Zwang bei den Reinblütern geherrscht hatte, um ihre Familien zu beschützen. Man konnte nicht jeden sofort verurteil.

Das beste Beispiel war Serverus Snape, dessen geheimes Doppelleben veröffentlich worden war. Viele waren überrascht, dass auch die Malfoys Doppelspione gewesen waren. Es wurde gemunkelt, dass sie sich auf den letzten Drücker für die Siegerseite entschieden hatten. Harry´s Aussage über den letzten Tag der Schlacht hatte der Familie viel Prestige gerettet, obwohl der Ruf dennoch etwas angeschlagen war. Aber Mrs Malfoy hatte ihm das Leben gerettet und diesen Gefallen hatte Harry ihr zurück gegeben.

Gelangweilt sah Harry von seinem morgendlichen Ritual, den Tagespropheten bei einer Tasse Kaffe zu lesen, auf um sichtbar die Augen zu verdrehen.

"Ich bin zu alt dafür."

Danach las er ungeniert weiter.

"Du mieser kleiner…hey, Zabini, lass mich los!"

Solch ein Plärren am Morgen, da klingelte es regelrecht in den Ohren.

Der Brillenträger sah nicht auf. Anscheinend hatte sein ehemaliger Rivale auf ihn los gehen wollen, war aber von seinem besten Freund daran gehindert worden. Er sah doch kurz auf, sah wie Blaise den schimpfenden Malfoy weg zog.
 

-Flaschback Ende-
 

Deswegen schmiss er auf diese Party um endlich das nach zu holen, was er in den letzten Jahren verpasst hatte. Passend zu der Getränkeliste hatte er innerlich eine Liste für sich selbst erstellt:

-Sich auf der Tanzfläche zum Deppen machen

-Flirten

-Mit Jemanden rum knutschen

-(Jungfräulichkeit verlieren?!)

-Sich betrinken

-Einen Kater haben

-Buntes Kotzen
 

Obwohl auf das Übergeben konnte er verzichten. Wenn er alles auf der Liste schaffen würde, wäre es ein gelungener Abend. Oft hatte er typische Muggel Teenager Filme gesehen. SO sollte sein Leben ablaufen, wenigstens dass letze Schuljahr lang, bevor der Ernst des Lebens ihn wieder einholen würde. Es war klar, dass er im Ministerium anfangen würde, ob als Auror oder etwas anderen war noch unklar, aber man würde ihn in jedem Fall mit Kusshand nehmen, egal wie seine Noten aussahen, schließlich war er Harry Potter, der Sieger über Voldemort . Nichts worauf er stolz war, aber dennoch würde es ihm alle Türe öffnen.

"Harry?"

"Hm?"

"Ich rede mit dir."

Ron wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht rum. Er hatte sich leider angewohnt in seine Gedanken ab zu driften, was nicht selten in Stimmungsschwankungen endete. Zu oft dachte er nach dem Krieg nach, daher holten ihn seine Freunde so schnell es ging wieder in die Realität zurück.

"Hermine kümmert sich um die Dekoration oder?"

"Ich denke schon."

Mädchen hatten ein geschickteres Händchen dafür.

"Ich freu mich schon total auf die Party. Da musst du mir unbedingt Alkohol zu schmuggeln."

"Klar, Alter."

Die zwei jungen Männer grinsten sich an. Wofür war ein bester Freund den da?

Hermine hatte über Ron am liebsten ein komplettes Alkoholverbot verhängt, doch selbst die Braunhaarige musste nach Diskussionen einsehen, dass es unfair wäre, ihrem Freund ganz das Trinken tu verbieten, aber sie würde aufpassen, dass er sich nicht betrank, was eigentlich der Plan gewesen war. Schließlich waren sie jetzt noch jung…und gut aussehend!
 

---
 

"Hey, danke Leute."

"Kein Problem Harry. Für dich tun wir doch alles." Kam es im Chor von den Zwillingen, die die Getränkekisten mit in ihren Barbereich trugen. Hermine hatte sich wirklich übertroffen. Das Haus sah nicht mehr wie ein Wohnhaus aus sondern wie ein richtiger Club. Nicht das sie schon einen von Innen gesehen hätten, aber so stellten sie sich einen vor.
 

"Es macht immer wieder Freude mit dir Geschäfte zu machen."

Fred hielt Harry die Hand hin, die dieser ergriff. Skeptisch sah er auf die Gegenstände, die ihm der Größere bei m Handschlag gegeben hatte.
 

"Damit du jemanden sehr glücklich machst."

PLOPP. Schon war er wieder allein. In seiner Hand eindeutige, silberne Tütchen und Tube.
 

---
 

BUMM BUMM BUMM. Die Beats dröhnten laut aus den Lautsprechern. Die Lichteffekte ließen die Bewegungen der tanzenden Leiber wie in Zeitlupe ablaufen. Die Party war im vollen Gange. Erst war es schleppend angelaufen, eher ein munteres Zusammensein mit Freunden, wo man sich vereinzelt in Ecken verzog um sich zu unterhalten. Dabei hatte man ein wenig getrunken. Dann kamen die zwei obligatorischen Mädchen, die angeheitert und kichernd auf die Tanzfläche gingen, da genau IHR Lied lief. Nach verhaltenen Gerede und Gelächter trauten sich weitere Mutige auf die Tanzfläche. Die Musik wurde lauter gestellt, das Licht gedimmt und die Tanzfläche füllte sich.

Harry stand mit Ron am Rand des Raumes, sie prosteten sich zu, ehe sich ein Ellenbogen in seine Seite bohrte.

"Schau mal wer da kommt."

Bis jetzt waren nur 3Häuser vertreten gewesen. Jetzt kamen die Slytherins in gewohnter Manier zusammen.
 

"Seit ihr nicht immer pünktlich?"
 

"Bei Partys schickt sich Pünktlichkeit nicht, Potter. Da rechnet man eine gewisse Verspätung mit ein. Schließlich will man nur den guten Teil der Party miterleben."

In Kürze gefasst: Das Beste kam immer zum Schluss.

"Hier."

Schon hatte der verdutzte Harry Potter Draco Malfoys Umhang im Arm, den dieser sich auf höchst eleganten Art und Weise vom Leib gleiten ließ um sich direkt ins Tanzgetümmel zu stürzen.

Der Schwarzhaarige hatte gerade einmal Zeit gehabt Ron sein Getränk zu geben, bevor er jede Jacke, jeder Umhang, jede Tasche der Slytherins in die Arme gedrückt bekam. Harry musste durch atmen um ruhig zu bleiben und ihnen nicht so etwas wie: ,,Seh ich aus wie eine Gadarobe?“ hinter her zu rufen. Mit Hilfe von Seamus verstaute er alles auf einer Bank und stütze sich selbst wieder ins Getümmel.
 

---
 

Es wurde getuschelt, hören konnte man es nicht, aber sehen. Man warf ihm neugierige Blicke zu, aber der Gastgeber war es heute egal, was sicherlich an seinem stetig steigenden Alkoholspiegel lag. Heute wollte er sich gehen lassen. Er hatte seine Brille gegen Kontaktlinsen getauscht, trug ein Hemd in der Farbe seiner Augen, was am Anfang des Abends komplett zugeknöpft gewesen war, doch jetzt waren drei Knöpfe offen, ließen weit blicken.

Gerade tanze Harry mit einem Mädchen, das er gar nicht kannte, aber sie war hübsch. Passend zum Beat bewegte sie ihre Hüfte. Er sah sich ein wenig um, sah wie man sie regelrecht anstarrte. Ron, der mit Hermine am Rand der Tanzfläche stand, grinste ihn breit an, hob den Daumen und Malfoy sah aus als würde er ihn kastrieren wollen. Hatte er da Jemand die Show geklaut?

Das tat ihm aber Leid.

Der Song hörte auf. Ein neuer fing an. Bevor er sich versah schmiegte er sich nicht mehr an die hübsche Blonde sondern jemand an ihn. Ihm war es gleich. Die Person hatte ihre Hände aus seiner Hüfte platziert und gab ihm einen guten Takt vor. Neugierig linste er über die Schulter, sah in ein hübsches Gesicht mit blauen Augen, die vor Schalk nur so leuchteten. Zabini grinste frech, dann charmant, zog ihn enger an sich heran, dass dessen Hüfte seine Kehrseite rieb.

Eine eindeutige Anmache.

Aber er hatte nicht vor in dem Bett des Nummer Eins Playboys von Hogwarts zu enden. Obwohl… Blaise wusste sicherlich was zu tun war, aber er war nicht ganz sein Typ, daher ließ er ihm am Ende des Liedes stehen um sich erneut etwas zu trinken zu holen.
 

---
 

"Pass doch auf."

"Tut mir Leid."

Harry war im Flut mit jemand zusammen gestoßen und saß jetzt perplex blinzelnd auf dem Boden.

"Hey, Malfoy. Du bist ja auch hier. Wie gefällt dir meine Party??"

Malfoy hob skeptisch eine Augenbraue hoch als wollte er fragen: Sprichst du gerade mit mir?
 

"Du bist ja total betrunken."

"Gar nicht wahr." stritt der Schwarzhaarige es sofort ab, versuchte erst einen eingeschnappten, schmollenden Blick, kicherte dann aber. Er nahm die Hand an, die ihm hin gehalten wurde, starrte sie an.

"Was?"

"Du hast warme Hände, hätte ich har nicht gedacht…hab er mit kalten Händen gerechnet."
 

Sie Beide sahen sich an, schwiegen, hielten weiterhin die Hände des anderen fest.

"Po…"

"ETHAN."

Harry strahlte, rappelte sich auf, winkte jemanden zu und ließ den anderen einfach stehen. Für einen Betrunken war dieser einfach zu langweilig geworden.
 

---
 

"Hey, du Trunkenbold. Wach auf. Ich muss dir UNBEDINGT was erzählen."

"Blaise, lass mich."

Draco drehte sich auf der Bank um. Viele Partygäste hatten sich im Haus einen Schlafplatz gesucht, schließlich war die Schule weit entfernt und ob man betrunken den Weg zurück gefunden hätte war fraglich. Der Blonde hatte einen über den Durst getrunken und war während der Party eingeschlafen.

"Ich schwär auf alles was mir heilig ist, dass du wissen willst, was ich dir erzählen will und da du ja eh wach bist…"

Draco setzte sich verpennt aus. Er kannte seinen besten Freund lange genug, um zu wissen, dass er seine Ruhe erst bekommen würde, wenn er sich dessen Geschwafel angehört hatte. Sie Beide sahen sich an.

"Erzähl."

"Du musst schwören, dass du es niemanden erzählst."

"Zabini!"

"Schwör es und du wirst es nicht bereuen."

Blau traf auf grau.

"Ich schwör es bei meiner Slytherin Ehre, also spuck´s schon aus!"

"Ich hab Harry Potter höchst persönlich beim rum machen mit Ethan Harris erwischt."

"WAS?"

Blaise grinste selbstgefällig. Das war die gewünschte Reaktion. Wenn er sagte etwas war interessant, dann war es auch interessant.

"Gerade eben. Ich gehe nichts ahnend ins Badezimmer, da stehen die Beiden, eng umschlungen am rum machen, ohne Shirt. Also ich hätte nicht gedacht, dass Harry so einen hei0en Body unter der Schuluniform versteckt, lecker."

,,Du hast Potter mit einem anderen Kerl erwischt."

Draco schien sich langsam wieder zu fangen, grinste bösartig.

"Muss anscheinend auf Männer umsteigen, weil ihn keine frau haben will."

"Schau nicht so und denk nicht mal dran. Du darfst es niemanden verraten, du hast es geschworen…sowie ich auch, aber irgendjemanden musste ich es einfach erzählen."

"Wie du hast es geschworen?"

"Naja, ich bin reingeplatzt, hab mich entschuldigt und wollte die beiden allein lassen, da kam er mir hinter her und hat mich gebeten nichts zu sagen. Er will nicht, dass komische Gerüchte rum gehen."

"Und du stimmst den zu? Damit hätte ich ihn bloß stellen können."

"Jah, du, aber ich möchte das nicht. Zu mir war er nie gemein, sondern immer nett und er vor Gericht bestätigt, dass mein Dad nur als Heiler gearbeitet hat bei…Du weißt schon wem."

"Du hast dich von Saint Potter einwickeln lassen."

Der Blonde stand auf um einen wütenden Abgang hin zu legen, wurde aber am Handgelenk gepackt.

"Dray."

Dracos Spitzname, der nur genannt wurde, wenn sie unter sich waren.

"Du hast es versprochen."

"Jaja."

Es gefiel ihm zwar nicht aber man konnte sich auf sein Wort verlassen. Darauf konnte man zählen, wenn er sich breit schlagen ließ es zu geben.
 

---
 

"So, Party ist vorbei, packt eure Sachen zusammen und dann raus."

Das Licht wurde im Keller angeschaltet und aus vielen Ecken war ein schmerzvolles stöhnen zu hören.

"Nicht so laut."

"Es ist noch viel zu früh."

"Hopp, aufstehen."

Die verschlafenen Teenager erhoben sich nur langsam, murrten, meckerten sammelten aber ihre Sachen zusammen um schlurfend den Raum zu räumen, zurück blieb nur Chaos. Überall lag Müll herum und viele Oberflächen klebten vom verschütteten Getränken. Zum Glück musste nicht mehr per Hand gereinigt werden, dass sicherlich Stunden in Anspruch genommen hätte.. aber mit einigen schlenkern des Zauberstaben waren die Überreste Stück für Stück verschwunden: Becher, Staub, Dreck und andere Dinge, die Hermine nicht genauer identifizieren wollte. Die leere Flaschen sprangen von alleine in die bereit stehenden Kisten, die mittags abgeholt werden würden. In weniger als einer Stunde hatte die Braunhaarige nicht nur den Keller sondern das gesamte Haus wieder in seinen Urzustand zurück versetzt. Somit konnte mit guten Gewissen die Schlüssel dem Eigentümer übergeben werden. Nachdenklich machte sie sich auf den Weg zum Schloss. Wo war Harry?

Er hatte ihr eigentlich beim aufräumen helfen sollen. Sauer war sie nicht, da dieser noch nie ein Händchen für Reinigungszauber gehabt hatte und alles sicherlich verlangsamt hätte. Sicherlich gab es für dessen Nichterscheinen einen guten Grund. Früher hätte sie sich sofort große Sorgen gemacht wenn ihr bester Freund verschwunden war, aber zum Glück gab er keinen wirklich Grund zur Sorge mehr.

Between efflorescent love and revenge

Harry saß gerade in der großen Halle beim Frühstück und wirkte ein wenig neben der Spur. Seine Augen starrten ins Leere. Er schien tief in Gedanken zu sein, nicht mal Bewegungen wurden registriert, als sich Hermine neben dem schwarzhaarigen setzte.

Hermine wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum.

"Harry?"

"Hm?"

"Wo warst du heute morgen?"

Heute Morgen? Morgen… Es dauerte einige Momente bis der Schwarzhaarige reagierte.

"Das tut mir so Leid Hermine. Ich hab das total vergessen. Ich war…beschäftigt."

Was er wollte die Art wie er beschäftigt gewesen war, lieber nicht in aller Öffentlichkeit erörtern.

"Ich kann mir vorstellen, dass du beschäftigst warst, Narbengesicht."

Mafloy und Blaise hatten das Gespräch belauscht und war hinter den Beiden erschienen.

Der Malfoy grinste gehässig.

"Das du dich auf diese ~Art und Weise~ beschäftigst…tiefer kannst du wohl nicht mehr sinken, Potter."

Homosexualität war unter Reinblütern etwas verpöntes, da daraus keine Nachkommen entstanden. Bei dem Rest der Zauberergesellschaft wurde es akzeptiert.

Harry stand auf. Die Augen des Blonden blitzen.

Hatte er endlich das erreicht, was er erreichen wollte? Ihre Fehde wieder aufleben lassen.

Der Malfoy hatte nicht vor Potter seinen Schulabschluss in Frieden machen zu lassen. Man sah deutlichen den Ärger im Gesicht des Gryffindors und die Genugtuung in dem des Slytherin.

Dracos Hand zuckte zu seinem Zauberstab, bereit für ein Duell, aber man ließ ihn stehen.

Harry steifte seinen ehemaligen Widersacher beim gehen aber dessen Aufmerksamkeit lag nicht auf ihn, sondern auf Blaise Zabini.

"Du Verräter."
 

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"Hey, warte mal Potter."

Drauf wurde nicht reagiert.

"Harry, warte!"

Eine Reaktion. Blaise schloss zu den anderen auf.

"Es tut mir Leid, wirklich. Aber ich hab keine Geheimnisse vor Draco und irgendwen musste ich es erzählen. Außerdem hat er versprochen es niemanden zu sagen und daran hatte er sich gehalten."

Harrys Blick Sprache Bände: Das war deine Verteidigung? Mickrig.

"Und wie lange noch? Solange wie du etwas für dich behalten konntest? 10Minuten?"

"Er hat mir sein Wort gegeben und drauf kann man sich verlassen."

Harry´s Blick war skeptisch. Sie redeten immer noch von der gleichen Person oder?

"Wirklich. Er kann ein echtes Schwein sein, das sag ich als ein bester Freund, dennoch kann an sich wirklich darauf verlassen. Du wirst sehen."

"Hm."

Der Brillenträger ließ sich breit schlagen und verzieh Blaise …erst mal. Woher nahm dieser nur solch ein Vertrauen? Das seiner Meinung Malfoy nicht verdient hatte.

"Denk dran, ich werde mich fürchterlich rächen, wenn komische Gerüchte rum gehen. Und ich bin eng mit George Weasley befreundet…"

Eine eindeutige und wirksame Drohung. Blaise nickte schluckend.
 

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RATSCH, war der Gurt seiner Tasche gerissen oder eher zerschnitten worden, wie Harry mit einem Blick feststellen musste. Der ganze Inhalt hatte sich auf den Boden verteilt. Einige Schüler kicherten, andere halfen sofort alles auf zu heben, wofür sie ein dankbares Lächeln bekamen, was bei dem Aufblitzen eines blonden Haarschopfs in der Menge aufblitzte und wieder verschwand.

"Malfoy."

Es war klar, wer der Schuldige war. Er sonst würde es wagen IHN so zu provozieren? Nach dem Krieg behandelte man ihn noch respektvoller als zuvor.

"Hast du nichts besseres zu tun als meine Tasche zu zerstören?"

Malfoy starrte ihn unbeeindruckt an.

"Kann ich was dafür, dass du dir minderwertige Qualität kaufst? Nicht die ganze Welt dreht sich um dich."

"Deine anscheinend schon. Schließlich lässt du keine Gelegenheit aus um mich zu provozieren. Aber ich sag dir eins…"

Harry trat ganz nah an den Größeren heran, der nach seinen Zauberstab griff aber er hatte nicht vor Gewalt an zu wenden. Grau traf auf Grün. In seinem Blick war keine Wut zu sehen, nur ein undefinierbarer Ausdruck, der nicht recht zu einem kürzlich volljährig geworden jungen Zauberer passen wollte.

"Ich werde mich nicht mehr mit dir streiten. Da kannst du zetern wie du willst. Du lässt mich absofort in Ruhe, Malfoy."

Zum x-ten Mal ließ er den Blonden stehen, der die Situation nicht ganz begriff. Draco knurrte die Schüler, die die Szene beobachtet hatten, aggressiv an. Die Jüngeren stoben verängstigt auseinander und suchten so schnell wie möglich das Weite. Die Älteren taten dies ebenfalls, aber langsamer aber auch sie wussten, dass man nicht in der Nähe sein sollte bei einer Wutattacke des Malfoy Sprosses. Dabei war die Wahrscheinlichkeit hoch ein Opfer eines fiesen Fluchs zu werden.
 

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"Das wird er mir büßen!"

Blaise sah nicht mal mehr von seinem Buch auf als sein bester Freund in den Gemeinschaftsraum der Schlangen herein gestürmt kam. Es war ein typisches Verhalten und der Grund war bekannt. Es war immer der gleiche.

"Potter."

Der schwarzhaarige versuchte sich nichts anmerken zu lassen, obwohl der Impuls stärker wurde die Augen zu verdrehen. Es war immer Potter. Potter hier, Potter da, Potter hatte dies gesagt, Potter hatte das gemacht.

"Er hat mich total lächerlich gemacht."

Und Draco war immer das unschuldige Opfer von diesem bitter bösen Potter und hatte sicherlich nicht angefangen. Das Gekeife war für ihn nur noch ein Rauschen, ein Nebengeräusch, wie das Ticken einer Uhr, schließlich kannten sie sich schon seit sie kleine Kinder waren und kaum über einen Tisch hinweg schauen konnten. Draco war schon immer ein kleiner verwöhnter Junge gewesen, der rum keifte, wenn er seinen Willen nicht bekam.

,,Wenigstens sah das früher noch süß aus.“

Ein kleiner blonder Junge mit einem Engelsgesicht, der wie ein Rohrspatz fluchte und versuchte das Zimmer auseinander zu nehmen. Jetzt war nichts mehr niedlich an dessen Wut verzehrtes Gesicht, in das er gerade blickte.
 

---
 

"Hey."

Das goldene Trio saß gerade in der Bibliothek um die benötigten Informationen für ihre Hausaufgaben heraus zu suchen, als jemand an ihren Tisch trat.

Es war Ethan Harris. Harry sandte Hermine einen bittenden Blick, den bis jetzt hatte er nur seiner besten Freundin erzählt, was zwischen ihnen auf der Party passiert war: Sie hatten wild herum geknutscht.

Es war einige Tage verstrichen, ohne dass sie miteinander Kontakt aufgenommen hatten. Dabei hatte ihm der Abend wirklich gut gefallen. Sie hatten sich lange unterhalten bevor sie dazu nicht mehr in der Lage gewesen waren.

"Wir gehen mal kurz den zweiten Band suchen."

Schon zerrte Hermine ihren perplexen Freund vom Tisch weg um sie alleine zu lassen.

"Darf ich?"

Harry nickte und Ethan setzte sich ihm gegenüber.

"Wie geht’s dir?"

"Ganz gut und dir."

"Auch."

Stille.

"Also, ich wollte fragen ob du vielleicht mal Lust hättest…und Zeit hast…ob wir mal etwas zusammen Unternehmen könnten?!"

War das gerade eine Anfrage für ein Date?

,,Öhm, klar, können wir mal etwas zusammen unternehmen.“

"Cool."

"Cool."

Die beiden jungen Männer grinsten sich verlegen an. Im alkoholisierten Zustand war reden viel leichter gefallen, dennoch war alles in Ordnung.
 

---
 

Harry und Ethan saßen draußen auf der Wiese am See und genossen die Briese, die über sie hinweg fegte. Es war ein schöner Herbsttag, vielleicht der letzte bevor das englische Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung machen würde. Man musste jeden Sonnenstrahl genießen.

Ihre Hände berührten sich ganz leicht. Sie sahen sich an.

"Quidditch?"

"Quidditch!"
 

---
 

Draco Malfoy starrte Potter an, wie dieser lachte. Er hatte den Vorfall vor paar Wochen nicht vergessen. Er vergaß nie irgendetwas wenn es mit Potter zu tun hatte. Er musste nur noch warten…
 

---
 

Zabini saß in seinem Lieblings Sessel und las in einem Buch. Jeder brauchte mal eine kleine Auszeit und Entspannung. Vor kurzem hatte er noch einen niedlichen Rawenclaw über das Laken gestoßen, das aber sicherlich nicht entspannend gewesen war, bei dessen recht masochistischen Vorlieben. Aber ihn hatte es nicht gestört, wenn es etwas wilder zu ging.

"Zabini."

Blaise seufzte. Warum konnte er nicht mal 5Minuten seine Ruhe haben? Er setzte ein Lächeln auf legte sein Buch dennoch zur Seite. Die beste Methode war es schnell hinter sich zu bringen wenn es kein Entkommen gab.

"Was kann ich für dich tun?"

Draco ließ sich ihm gegenüber nieder und schien frustriert zu sein, hatte aber einen entschlossenen Gesichtsausdruck.

"Potter geht mit diesem Harris aus!"

Kurz hatte der Schwarzhaarige geglaubt, Dracos Problem hatte mit jemand anderen, mit etwas anderen zu tun aber zu früh gehofft.

"Jah, das munkelt man. Die beiden sieht man schließlich nur noch gemeinsam."

Die beiden saßen am Haustisch gemeinsam, obwohl sie nicht zum gleichen Jahrgang gehörten. Sie gingen gemeinsam nach Hogsmead, waren beim gemeinsamen Fliegen gesehen worden, sie schienen sogar gemeinsam zu lernen. Die Gerüchteküche kochte über. Überall wurde spekuliert ob die Zwei miteinander gingen.

"Und?"

"Hattest du nicht mal Interesse an Harris?"

Daher wehte der Wind.

"Ich hab ihn schon mal angemacht, aber du kennst meine Prinzipien. Ich vergreif mich nicht an vergebenen Personen."

Das gab nur Ärger. Er hatte schon Probleme wenn sich Bettgeschichten in ihn verliebten. Die wieder los zu werden war lästig. Und er wollte sich aus Dracos und Potters "Fehde" heraus halten, die sich eher in einen einsamen Rachefeldzug von Draco verwandelt hatte.

"Also wenn die Beiden nicht zusammen sind, würdest du es erneut versuchen?"

"Theoretisch: Ja."

Der Malfoy Spross schien genau das hören zu wollen, da er ihn mit einem zufriedenen Lächeln sich ihm wieder selbst überließ. Irgendwie hatte er dabei ein ganz schlechtes Gefühl. Draco wollte eine Grenze überschreiten, die ihm nicht behagte. Eine kindische Streiterei wegen Eifersucht war etwas anderes, wenn man versuchte das Privatleben einer anderen Person zu sabotieren.

Er würde Draco einen Riegel vorschieben müssen, zwar nicht direkt, aber indirekt.

Am besten er redete mit Potter oder Harris.

Anxious admirers

"Hey."

"Hey."

"Schau nicht so skeptisch. Ich hab nicht vor dich an zu baggern. Diesmal nicht."

Blaise lachte bei der recht abweisenden Haltung ihm gegenüber, dabei war der hübsche Gryffindor vorher recht angetan von ihm gewesen. Was die Macht der Liebe alles bewirken konnte?! Dabei sah er heute besonders gut aus.

"Ich wollte etwas mit dir Bereden. Am besten nicht hier."

Sie waren mitten in einem Gang, der nicht leer war.

"Ähm."

"Es geht um Harry."

"Okay, in Ordnung. Wann und wo?"

"Nach den Abendessen, in dem alten Verwandlungszimmer."
 

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"Du kommst ja wirklich."

Ethan war schon anwesend und lehnte locker gegen das alte Lehrerpult. Sichtlich behagte ihm die Situation nicht. Das leere Klassenzimmer wirkte wie ein guter Ort für ein heimliches Treffen zwischen Liebenden. Denn in einer Ecke war wirklich so etwas wie eine Kuschelecke eingerichtet worden. Schüler aus verschiedenen Häusern mussten ziemlich erfinderisch sein um sich näher zu kommen.

"Ich hätte dich nicht angesprochen, wenn ich nicht kommen würde. Was hast du gedacht? Dass das ein gemeiner Plan ist um dich lächerlich zu machen?"

"Ein wenig."

Ein kurzer Blick herum. Ethan rechnete auch noch mit ganz anderen Plänen und verschränkte daher abwehrend seine Arme vor der Brust.

"Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, aber dies mal bin ich mit ehrenwertigeren Motiven hier, also ignorier die Kulisse, man kann sich hier ungestört…unterhalten . Solche Pläne passen eher zu Draco. Wo ich schon mal dabei bin… Bist du mit Potter zusammen?"

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht."

So wie Ethan reagierte lief da sicherlich was mit Potter, ob offiziell oder nicht, dieser schien total verschossen zu sein, bei dem roten Kopf. Ekelerregend süß.

"Draco will sich bei euch einmischen."

So, jetzt war die Bombe geplatzt. Ethan blinzelte perplex.

"Naja, er wollte mich auf dich ansetzen. Naja, du weißt schon…"

Es war kein Geheimnis, dass Blaise ein Aufreißer war und seine Liebschaften wechselte wie Unterwäsche. Aber er machte seinen Bettpartnern nie etwas vor, das war unter seinem Niveau.

Er wollte niemanden das Herz brechen auch wenn er ein Slytherin war.

"Ich kann mir vorstellen, wie du dich um mich kümmern solltest. Diese miese Ratte. Er kann ihn einfach nicht in Ruhe lassen."

Der Gryffindor strich sich verärgert durch die Harre, lief im Zimmer auf und ab.

"Wie kann er es wagen? Was hat Harry ihm den getan? Verdammt nochmal."

Er hatte den berühmten Harry Potter kennen gelernt und dieser hatte solche Anfeindungen nicht verdient. Dieser war ein netter, nicht abgehobener Kerl, der alles dafür geben würde normal zu sein.

"Das kann ich dir nicht sagen, ich wollte dich nur warnen."

"Danke. Ich weiß das zu schätzen."

Sie verließen das Zimmer. Blaise legte eine Hand auf Ethans Schulter um ihn kurz auf zu halten.

"Pass auf. Ich weiß nicht, was Draco sonst noch planen könnte, wenn er merkt, dass ich nicht mitspielen werde."

"Okay, danke."

Danach gingen die beiden jungen Männer wieder ihre Wege.
 

---
 

~Komm eine halbe Stunde nach dem Abendessen zum alten Verwandlungsklassenzimmer

Gez. Ein besorgter Bewunderer~

Harry reagierte normalerweise nicht auf solche Nachrichten, aber dies hörte sich nicht nach einem Verehrer an. Dass es sich um einen Mann handelte, das war an der Handschrift zu erkennen.

Ein besorgter Bewunderer. Warum besorgt? Gab es einen Grund zur Sorge?

Sein Interesse war geweckt. Eine seiner schlechten Eigenschaften war seine Neugierde. Ohne sie wäre er in weniger Abendteuer hinein gestolpert. Er wog das für und wider ab und entschied sich hin zu gehen aber er war auf der Hut. Vielleicht war es doch ein Verehrer, schließlich war relativ bekannt wer sich im Verwandlungszimmer traf und wozu. Der Brillenträger hielt sich im Dunkeln um zu sehen wer kommen würde, dass jemand den Raum verließ, damit hatte er nicht gerechnet. Harry stockte der Atem als er erkannte wer das war: Blaise Zabini und Ethan Harris.

Blaise Zabini, das war keine Überraschung, bei dessen Ruf aber Ethan…

Es war nicht so als wären sie zusammen. Ethan konnte sich mit jeden treffen, den er wollte.

Warum tat es dann so weh? Warum diese Enttäuschung? Warum dieser Schmerz? Er hatte geglaubt, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelt hatte. Sie hatten sich in letzter Zeit kennen gelernt, waren unzertrennlich gewesen. Es war nichts zwischen ihnen passiert aber Harry hatte nichts überstürzen wollen. Hatte er zu lange gewartet oder war es gut, dass nichts gelaufen war?

Es war hart etwas zu verlieren, auch wenn man es nie besessen hatte: Ethans Herz.

Harry´s Augen fingen an zu brennen. Er musste hier weg aber in den Gemeinschaftsraum wollte er nicht. Die Chancen waren zu hoch dort auf Ethan zu treffen oder auf einen seiner Freunde, die fragen würden, was los war. Er verzog sich in einen kleinen Innenhof, setzte sich auf die kühlen Stufen und sah in den klaren Nachthimmel. Es war der gleiche Innenhof in dem er mit Hermine gesessen hatte und sie ihr Leibesleid geklagt hatten. Er schien hier wirklich kein Glück zu haben.
 

---
 

"Mal nicht von Bewunderern umringt?"

Harry wusste nicht wie lange er dort gesessen hatte, aber seine Finger waren leicht blau angelaufen. Nur seine Wangen waren warm, da dort stetig Tränen herab gelaufen waren. Erschreckt wischte er sich die Tränenspuren weg, schließlich sollte ihn niemand so zu Gesicht bekommen, erst recht nicht Malfoy. Dieser würde es gegen ihn verwenden.

"Hau einfach ab Malfoy."

Er hatte keine Nerven dafür. Nicht jetzt.

"Ist dir nicht kalt?"

"Nein."

Ihm war nicht kalt, da es ihn einfach nicht interessierte.

"Potter, deine Finger werden blau."

"Hau einfach ab, hab ich gesagt oder ich verhex dich."

Ihm war es egal, warum Malfoy sich nicht über ihn lustig machte, dabei war er gerade ein Häufchen Elend, aber er wollte gerade seine Ruhe, konnte nicht mehr den Ruhigen, den Besonnenen spielen.

,,Ich wollt nur nett sein.“

Normalerweise hätte er jetzt eingelenkt, einfach weil er keinen Streit suchte, aber er konnte sich gerade nicht aufraffen. Ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken. Hatte Malfoy einen Wärmezauber über ihn ausgesprochen?

"Verzieh dich!"

Diese kleine nette Geste trieb ihn schon fast wieder Tränen in die Augen.

"HAU AB!"

Harry sprang auf, zückte seinen Zauberstab und zielte auf den Blonden, der ihn mit einem kühlen Gesichtsausdruck ansah.

"Jetzt sind wir schon wieder soweit Potter? Ich wollte nur nett sein."

Es hörte sich falsch aus den Mund von Malfoy an, nicht ehrlich, genauso wenig wie seine Antwort.

"Danke."

Bad Jokes

"Ich hab keinen Hunger. Mir geht’s irgendwie nicht gut."

"Du wirst doch nicht etwa krank, Alter? Am besten du gehst auf die Krankenstation."

"Ich will nur schlafen."

"Okay, ich sag den Professoren Bescheid."

Harry vergrub sich unter die Bettdecke. Er war nicht krank, wenigstens nicht auf die normale Art und Weise. Er hatte Liebeskummer, das wusste er. Er hatte sich verliebt ohne es zu bemerken. Obwohl…es war zu erwarten gewesen: Ethan war nett, gutaussehend und hatte ein wunderbares Lachen. Man konnte sich dem nicht entziehen, man musste mit lachen, wenn man es hörte. Zwar konnte dieser auch arrogant sein, aber es machte Ethans eigenen Charme aus.

Ethan verstand sich sogar prima mit seinen Freunden, umgekehrt genauso. Es hätte so schön sein können, so perfekt, in einer unperfekten Art und Weise, wenn es nicht am wichtigsten haken würde: An den Gefühlen. Dabei hatte er gedacht, Ethan würde ihn mögen, nicht unbedingt lieben aber gut finden.

"Alles scheiße."
 

---
 

"So schlecht siehst du gar nicht aus, dafür dass du dich hast einen ganzen Tag nicht blicken lassen."

Ethan setzte sich grinsend neben Harry. Sein Grinsen verblasste aber sofort als er ihn direkt ins Gesicht blickte. Nicht dessen Hautfarbe sondern der Ausdruck ließ es verblassen.

"Ist etwas passiert?"

"Nein, warum fragst du?"

"Nur so. Wenn du reden willst, weißt du, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe oder?“

"Klar, weiß ich das."

Harry grinste.

"Du musst nicht so tun, als wäre alles in Ordnung."

Wie konnte Ethan ihn so leicht durch schauen?

"Ich weiß."

Harry nahm einen Schluck Kürbissaft. Irgendwie war sein Mund ganz trocken. Ihm wurde erneut flau im Bauch, was sofort in eine Art Übelkeit umschlug als Ethan zum Slytherin Tisch sah, zu einem bestimmten Schwarzhaarigen.

"Du weißt schon, dass ich niemals etwas mit Zabini anfangen würde?"

Er verschluckte sich, hustete und japste nach Luft. Konnte dieser jetzt schon seine Gedanken lesen?

"Was…?"

Er wischte sich den Saft vom Kinn.

"Und du weißt, dass ich total in dich verliebt bin oder?"

Jetzt schüttete er sich auch noch den Saft in den Schoß.

"Könntest du so etwas nicht sagen, wenn ich versuche zu trinken?" versuchte er cool zu bleiben, dabei spürte er wie seine Wangen heiß wurden, so verdammt heiß. Hatte er richtig gehört? Ethan war in ihn verliebt. Er versteckte sein Gesicht mit seinen Armen.

"Harry?"

"Warte kurz. Ich brauch ein paar Momente."

Er wollte nicht rot wie eine Tomate etwas darauf erwidern. Warum konnte er nicht einmal in seinem Leben cool sein? Nur kurz, obwohl Ethan sich ja schon in ihn verliebt hatte. Was brauchte er mehr? Er schielte zu ihm herüber, der grinsend wartete.

"Lass dir ruhig Zeit. Ich hab gar keine Angst vor deiner Antwort. Ich bin die Ruhe in Person und will nicht wie ein kleines Mädchen davon rennen."

"Wirklich?"

"Jah, schließlich will ich, dass du mich für cool hältst."

"Ich glaub, wegrennen musst du nicht."

Harry ergriff die Hand des Schwarzhaarigen. Sie Beide grinsten sich an.

"Quiddiitch."

"Nicht jetzt, später."

Ethan legte eine Hand in seinen Nacken, zog ihn zu sich um ihn zu küssen. Das war cool.
 

---
 

"Ich kann wohl sagen: Glückwunsch. Hast nen guten Fang gemacht."

"Ich weiß."

Ethan grinste selbstgefällig, zog seinen Umhang ein wenig enger um sich. Es war kalt geworden und schon bald würden sie alle nach Hause fahren um Weihnachten mit ihren Liebsten zu verbringen. Ob sie es schaffen würden zusammen feiern zu können? Sein erstes Weihnachten mit Harry…

"Ich möchte dich ja ungerne aus deinen Fantasien reißen aber du wolltest dich mit mir unterhalten."

"Ich wollte mit dir über Mafloy reden."

"Das hab ich geahnt, obwohl ich dir auch zu trauen würde, dass du mir nur dien Liebesglück unter die Nase reiben möchtest."

"Vielleicht Beides?! Aber eher das erstere. Ich glaub hinter Malfoys Verhalten steckt mehr dahinter. Ich weiß nicht, wie die Fehde angefangen hat, aber etwas sagt mir, dass da mehr dahinter steckt. Weißt du was es ist?"

Ethan sah hoch in den Wolken behangenen Himmel, ehe er Blaise ernst ansah.

"Ich will, dass das aus der Welt geschafft wird. Ich möchte mich um Harry kümmern und ihn davor bewahren verletzt zu werden. Ich hoffe ich kann auf deine Hilfe zählen."

"Du bist echt in Ordnung."

Blaise hieb dem anderen gegen die Schulter. Potter hatte wirklich einen guten Fang gemacht und diesen auch wirklich verdient.
 

---
 

"Ahh."

Kleine Erstklässler stoben verängstigt auseinander. In den letzten Tagen war Draoc Malfoy, der ungekrönte Prinz der Schlangen, zu einem Kinderschreck mutiert und dies nicht mal beabsichtigt. Mit wehendem Mantel und grantigem Gesicht lernte er den Jüngeren das fürchten. Eine dunkle Aura hatte sich um den blonden Schönling gelegt. Es schien die Ruhe vor einem Sturm zu sein und alle warteten darauf, dass etwas passierte und niemand wollte dann in dessen Nähe sein.

Blaise Zabini stand vor dessen Einzelzimmer, klopfte an. Nur wenige Sekunden später wurde die Türe aufgerissen.

"Was willst du?"

"Mit dir reden."

Er ließ seinem besten Freund keine Zeit zu protestieren, trat einfach ein und setzte sich aufs Bett. Das würde schließlich ein längeres Gespräch werden. Er ließ sich nicht von dem Gefühl unerwünscht zu sein irritieren. Heute nicht.

"Du bist in den letzten Tagen grantiger als sonst."

"Und?"

Draco setzte sich unbeeindruckt in einen Sessel und besah sich seine Fingernägel um zu unterstreichen, wie sehr ihn das Gespräch interessierte. Der Dreck unter seinen Fingernägeln war interessanter.

Blaise wusste warum er noch nicht aus dem Zimmer geschmissen worden war, weil er dessen bester Freund war.

"Lass es mich genauer ausdrücken: Du bist grantiger als sonst, seit dem Tag Harry und Ethan offiziell zusammen sind."

Stille.

"Willst du nicht etwas dazu sagen? Warum kannst du sein Glück nicht ertragen? Weil er deine Freundschaft ausgeschlagen hat? Weil er trotz schlechter Kindheit mit Menschen umgehen kann? Weil er die Wahl hatte? Weil er sich getraut hat, selbst zu entscheiden?"

Draco Malfoy hatte keine schöne Kindheit gehabt. Natürlich liebten seine Eltern ihn, besonders seine Mutter, dennoch war sie vom Schatten des dunkeln Lords immer beeinflusst worden sowie von dem Druck seines Vaters. Er war in einen goldenen Käfig aufgewachsen, wo ihm jede Entscheidung abgenommen worden war, dennoch war es keine Entschuldigung. Potter hatte keine schöne Kindheit gehabt und hatte sich nie für den Weg des wenigsten Widerstandes entschieden.

BAMM.

"Ach Dray."

Draco war einfach schweigend aufgestanden und war gegangen.
 

---
 

Es war das letzte Hogsmeadwochenende vor Weihnachten und die letzte Chance für die Schüler Geschenke zu besorgen. Nächste Woche würden sie schon alle nach Hause fahren. Harry und Ethan schritten gerade Händchen haltend durch das Zaubererdorf als sie stehen blieben.

"Denk nicht mal dran!"

"Warum den nicht? Das wäre so romantisch."

Romantisch am Arsch.

"Keine 10 Hippogreife kriegen mich da rein. Ein Mal reicht für das ganze Leben."

Sie standen vor Madam Puddifoot's Cafe, das winterlich geschmückt war und viele andere Pärchen angelockt hatte. Harry hatte keinen guten Erinnerungen an dieses Cafe und er hatte nicht vor sie auf zu frischen. Obwohl es angenehmer aussah als zuvor: Keine erschlagenden Massen von Rose, aber die Platzdeckchen waren immer noch vorhanden.

"Komm schon, lass uns eine heiße Schokolade trinken im drei Besen."

"Alles was du willst, Liebling."

"Machst du dich über mich lustig?"

"Ein wenig."

Das Paar ging in das besagte Lokal, das ebenfalls gut besucht war. Überall tummelten sich Schüler und vereinzelte Dorfbewohner und Lehrkörper. Sie fanden noch einen freien Tisch in einer hinter Ecke am Fenster, das wunderschön vereist war. Sie setzten sich und wurden kurze Zeit später schon bedient. Leise unterhielten sich die Beiden, nippten an ihren Getränken und flirteten ungeniert miteinander. Ihre Hände waren auf dem Tisch gut sichtbar für alle miteinander verschränkt. Ihr Beziehung war kein Geheimnis, man konnte es eh nicht verheimlichen wenn einer der Partner Harry Potter war. Herum knutschen ließen sie aber lieber, denn man musste nicht unbedingt eine Schlagzeile provozieren. Einige Mädchen schickten bedauernde Blicke zu dem Paar. In ihren Augen war es schon fast eine Verschwendung, dass zwei so hübsche junge Männer schwul waren, obwohl sie gut zueinander passten und man sehen konnte, was sie füreinander empfanden.

"Wollen wir gehen?"

Harry wollte den Ausflug mit einem romantischen Spaziergang im Schnee ausklingen lassen. Sie bezahlten und standen auf oder eher Harry stand auf und Ethan blieb sitzen.

"Doch noch eine Runde?"

"Harry."

Ethan lockte seinen Freund runter zu sich.

"Ich kann nicht aufstehen."

"Wie du kannst nicht aufstehen?"

"Ich kann nicht aufstehen."

Die Wangen des Jüngeren glühten unangenehm. Harry hob skeptisch seine Augenbraue hoch, hockte sich neben ihn, besah sich unauffällig den Stuhl. Er wusste nicht ob er sich das Lachen verkneifen konnte oder nicht. Sein Freund war am Stuhl fest geklebt.

"Pfff."

Die Gestalt des Brillenträgers zitterte, vor unterdrücktem Lachen.

"Schön, dass du das so lustig findest. Würdest du mir mal helfen."

"Tut mir Leid."

Harry versuchte den Kleber weg zu zaubern, nichts geschah. Er probierte einige Zauber aus aber immer mit dem gleichen Ergebnis.

"Öhm."

Er sah sich im Lokal um, seufzte erleichtert auf, als er Hermine mit Ron entdeckte.

"Ich hol Hermine."

"Nein, Harry…"

Hermine kam natürlich sofort zur Hilfe, doch selbst sie hatte Schwierigkeiten. Sie brauchte 10Minuten um Ethan vom Stuhl zu lösen und die Hose war hin, zwar nicht zerrissen aber ein unschöner Fleck auf dessen Hintern.

Die Stimmung nach dem Vorfall war dahin. Ethan war den ganzen Weg zum schloss über eingeschnappt.
 

---
 

Jemand hatte es auf Ethan abgesehen. Der Vorfall in den drei Besen war kein einmaliger Scherz gewesen sondern ein Anfang von weiteren Vorfällen. Jemand hatte Ethans Tinte mit Verschwinde Tinte ausgetauscht, somit waren die Stunden, die er für den Verwandlungsaufsatz gebraucht hatte, reinste Verschwendung gewesen. Dinge verschwanden, Beinklammern wurden ihn angehext. Dinge, über die man sich ärgerte aber nichts Ernstes.

"Ich wette es ist einer deiner Verehrer. Nicht alle können akzeptieren, dass du jetzt meins bist, bist ein beliebter Kerl."

"Du Schleimer."

Harry stupste seinen Freund verlegen in die Seite, wurde blass als dieser vorne über kippte und dabei war die Treppe herunter zu stürzen. Es war pures Glück, dass er dessen Umhang noch zu fassen bekam. Erschrocken und mit klopfendem Herzen hielt er seinen verhexten Freund im Arm, der nur seine Augen bewegen konnte. Er sah sich um, sah einen Umhang um die Ecke flattern.
 

---
 

"Hab ich dich."

Harry hatte darauf gewartet ihn endlich alleine zu erwischen. Es war praktisch wenn man die Karte der Rumtreiber dazu zu Verfügung hatte. Es war ein leichtes gewesen dem Malfoy zu folgen, der sich alleine auf den Astronomieturm zurück gezogen hatte. Er unterdrückte sein Unbehagen. Hier war Professor Dumbeldore getötet worden. Schon am helllichten Tag gefiel ihm der Platz nicht mehr, obwohl man von hier einen fantastischen Ausblick hatte.

"Potter."

Der Blonde drehte sich in aller Ruhe zu ihm um, sah ihn ohne Reue, ohne Scham an.

Motivations

"Du weißt wieso ich hier bin."

"Sollte ich etwa?"

Harry schüttelte ungläubig den Kopf. Für wie dumm hielt ihn der andere? Wenigstens sollte dieser zu seinen Taten stehen, wenn er sie schon nicht lassen konnte.

"Du hast Ethan angegriffen."

Ein skeptischer Blick.

"Hast du Beweise?"

"Ich hab dich gesehen. Du wirst auf deine alten Tage nachlässig. Früher warst du vorsichtiger. Ich verstehe dich wirklich nicht, Malfoy. Bist du es nicht auch Leid? Dieser ganze Streit. Es macht doch keinen Sinn mehr."

Der Gryffindor versuchte nicht seine Wut die Überhand nehmen zu lassen, sondern an Malfoys Vernunft zu appellieren, obwohl es in seinen Fingern kribbelte diesen Wichser bis ins nächste Jahrhundert zu hexen. Ethan hätte sich wirklich verletzen können, bei dem Sturz auf der Treppe.

"Ich warn dich. Falls du es erneut versuchst, wirst du es bereuen. Das ist keine Drohung sondern ein Versprechen."

Er schlug einen harten Ton an, wurde dann aber wieder versöhnlicher. Er war nicht mehr der schnell reizbarer Teenager wie früher.

"Lass uns den Streit einfach beenden und einander einfach aus dem Weg gehen. Einverstanden?"

Harry hielt dem anderen die Hand hin, als ein Zeichen seines guten Willens und Malfoy schien sie wirklich annehmen zu wollen, da dieser vor ihm getreten war aber es kam anders.

BAMM.

Harry torkelte irritiert nach hinten. Malfoy hatte ihm einen Kinnhaken verpasst.

"Hast du sie nicht mehr argh."

Der andere ergriff ihm am Kragen, presste ihn brutal gegen die Wand, dass jegliche Luft aus seiner Brust gepresst wurde. Er japste, versuchte sich zu wehren aber Malfoy war größer und stärker. Er war nicht gerade schwach aber man hatte ihn überrumpelt. Er funkelte ihn wütend an. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Der fremde, heiße Atem streifte ihn.

Sie waren einander immer ebenbürtige Gegner gewesen, aber jetzt stieg in ihm ein Gefühl von Angst. Dieser Gesichtsausdruck….beängstigend: Kein Hass, keine Wut aber etwas Undefinierbares, Dunkles. Oft hatte er ihn gesehen, bei Todessern, die versuchten ihre Gefühle ab zu töten, sowie sie andere töteten. Etwas brodelte hinter den grauen Segelspiegeln.

"Malfoy."

Er schuppste den Blonden weg, wollte Abstand zwischen sie bringen, es funktionierte nicht. Malfoy griff in sein Haar, schlug sein Gesicht gegen die Wand. Seine Brille fiel herunter. Desorientiert sah er auf die roten Flecken an der Wand. Sein Blut. Ein erneuter Ruck am Haar. Er fand sich auf den Boden wieder. Sein Kopf wurde erneut gegen Stein geschlagen. Übelkeit übermannt ihn, Schwindel.

Benebelt schlug er in Richtung des blonden Schopfs.

"Wie kannst du es wagen, WIE-KANNST-DU-ES-WAGEN?"

Malfoy schrie ihn an, riss ihm sein Hemd mit einem Ruck auf. Knöpfe flogen in alle Richtungen.

Hände glitten über seine nackte Brust. Erkenntnis leuchteten in den jadegrünen Augen auf. Er wehrte sich, schlug um sich, Malfoy in Rage, riss an seiner Hose. Sein Verstand wollte nicht wahr haben, was gerade dabei war zu geschehen.

"Hör auf! Hör auf, hab ich gesagt!"

Er packte dessen Arm, biss in die helle Haut, bis ein Aufschrie zu hören war. Er schmeckte Blut, es war ihm egal. Er nutzte die Chance sich zu befreien. Schnell rappelte er sich auf, rannte zur Treppe, diese herunter. Egal wohin, Hauptsache weg von hier, weg von dem Blonden.
 

---
 

Malfoy hatte versucht …

Er konnte es nicht mal denken, was der Slytherin versucht hatte. Die ersten Tage hatte er versucht diesem so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Bei dessen Anblick wurde ihm recht flau in der Magengegend. Selbst seinen Freunden war aufgefallen, dass etwas nicht in Ordnung war, doch er wollte nicht darüber reden. Vielleicht war es auch nur die leichte Gehirnerschütterung, die er nicht hatte behandeln lassen. Der Steinboden war aber auch hart gewesen, härter als sein Dickschädel.

Gedankenverloren schritt der Brillenträger durch die Gänge von Hogwarts. Er blieb irritiert stehen als eine Gestalt am anderen Ende in den Gang bog. Sie sahen sich an. Wieso war in letzter Zeit nicht das Glück auf seiner Seite? Malfoy war wirklich die letzte Person, die er hatte sehen wollen. Dennoch kam diesmal kein Fluchtgedanke auf, sondern eine unheimliche Wut. Erneut hörte er in seinem Kopf, wie dieser ihn anschrie: WIE-KANNST-DU-ES-WAGEN?

Wie konnte Malfoy es wagen? Sein flaues Gefühl wandelte sich schlagartig in Wut, in irrationale Wut. Mit einem Schwenker seines Zauberstabs hatte er den Blonden entwaffnet und gezwungen an Ort und Stelle zu verweilen. Gewaltsam riss er ihn am Kragen mit sich in ein schnell geöffnetes Klassenzimmer, donnerte ihn gegen einen Tisch. Sein Zauberstab war auf dessen Kehle gerichtet.

"Was hab ich dir getan? Was verdammt noch mal, hab ich dir getan? Womit hätte ich DAS verdient?"

Immer noch konnte er es nicht aussprechen. Er verstand es nicht. Er hatte nicht mal mit Ethan…

"Es tut mir Leid."

"Was?"

"Es tut mir Leid, Potter."

Hatte er sich verhört? Malfoy schien nicht verängstigt zu sein, sondern hatte eine undurchschaubare Miene aufgesetzt. Dennoch wusste er das es die Wahrheit war. Es tat ihm Leid. Harry war total neben der Spur, ließ sich weg schieben. Der blonde ging zur Türe.

"Hättest du es wirklich getan?"

"Ja."

"Warum?"

"Du würdest es nicht verstehen."

Danach war er allein.
 

---
 

Weihnachten war das Fest der Liebe. Hary sollte den anderen ihr Glück gönnen, dennoch verspürte er den harten stich der Eifersucht. Ron und Hermine turtelten den ganzen Tag, während er alleine Trübsal ließ. Natürlich war noch Ginny da, aber seit sie Schluss gemacht hatten, stand immer noch etwas zwischen ihnen. Mrs. Weasley war mit den Vorbereitungen beschäftigt und der Rest der Familie arbeitete noch.

Warum hatte er nichts mit Ethan ausgemacht? Weil er einfach nicht daran gedacht hatte. Wann hatte er schon mal jemanden gehabt, um mit ihm/ihr Weihnachten zu feiern? Erneut entkam ihm ein Seufzen. Aus Frust hatte er schon angefangen den Teller Plätzchen vor sich Keks für Keks in den Mund zu schieben.

"Man kann dir kaum zu sehen, ohne in Depressionen aus zu brechen."

"Lass mich."

"Komm, spielt ne Runde Quidditch."

Hermine schob ihren Freund in die Richtung des Haufen Elends. Das ließ wenigstens ein Lächeln auf dessen Gesicht erscheinen. Schmunzelnd schüttelte Hermine ihren Schopf. Jungs waren manchmal so leicht auf zu heitern.
 

---
 

Das Abendessen war köstlich gewesen. Die Erwachsenen zogen sich mit Punsch zurück ins Wohnzimmer, was für die „Kinder“ die Erlaubnis war, sich aufs Zimmer zurück zu ziehen. Es klopfte an der Türe. Mrs Weasley öffnete diese, schien überrascht zu sein.

"Ich weiß, es ist zu früh, aber ich wollte Harry Potter schon mal ein Geschenk überreichen."

Es war sonst britischer Brauch, die Geschenke erst am Morgen des 25ten zu öffnen.

"Harry Schatz, komm mal bitte."

In der Türe stand Ethan Harris und hatte ein Päckchen in der Hand.
 

---
 

Schnell zog er ihn an die Hand ins Zimmer, dass ich diesmal zur Verfügung gestellt worden war. Es war das alte Zimmer der Zwillinge, in dem immer noch ihre alten Möbel standen: zwei Schreibtische, zwei Schränke und zwei Betten. Diese Nacht würde nur eins benutzt werden. Wie als wäre ein Schalter umgelegt worden, fingen die beiden jungen Männer an sich zu küssen, gruben ihre Hände in die Haare des Gegenübers. Es war solch eine Überraschung, dass Ethan aufgetaucht war. Ihr erstes Weihnachten zusammen. Hoffentlich würden noch viele weitere folgen. Das war das schönste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr.

Harry drückte seinen Freund runter auf ein Bett, löste grinsend seine Robin rote Krawatte.

"Lass mich das machen. Ich packe gerne aus."

Ethan setzte sich auf, öffnete langsam Knopf für Knopf das Hemd seines Freundes, strich es über dessen Schulter langsam herunter, berührte leicht die frei gelegte Haut mit seinen Lippen.

"Hm."

Harrys Hände fuhren durch das schwarze Haar seines Geliebten.
 

---
 

Erledigt lehnte er sich gegen den nackten Oberkörper seines Freundes, der breitbeinig hinter ihm an einen Haufen Kissen lehnte. Es war somit kuschelig warm unter den Decken obwohl sie beide unbekleidet waren. Ihre Finger waren ineinander verschränkt. Ethan hauchte zarte Küsse auf Harrys Hals, der zufrieden lächelte.

"Bereust du es?"

"Wie könnte ich? Es war…genau richtig."

Es war ein wunderschönes erstes Mal für den kleinen schwarzhaarigen gewesen. Zwar hätte er nie gedacht, dass es mit einem Mann statt finden würde, dennoch war es richtig gewesen. Sein Freund war zärtlich gewesen. Es hatte kaum geschmerzt und die Lust hatte ihn eh in ganz andere Sphären katapultiert. Jetzt fühlte er sich Ethan noch näher. Es war schön jemanden an seiner Seite zu haben.

"Irghs."

Sein Freund machte ihm gerade einen Knutschfleck.

"Meins. Hoffentlich hören die Leute langsam mal auf, dir hinter her zu steigen.“

"Haha. Mir steigen Leute hinter her?"

Natürlich wusste er dass er recht beliebt war, bei Mädchen und Jungen, aber dass jemand so hinter ihm her war, dass Ethan eifersüchtig wurde…Ethan war eifersüchtig wie süß.

"Jah, ziemlich viele: Collin, Lucy, Michael und ich hoffe auch dieser Malfoy gibt endlich auf."

Collin war schon immer sein Fan gewesen, Lucy kannte er vom sehen, sie war in Ethans Jahrgang und Michael war der Treiber in Rawenclaw, der ihm bei jeder Gelegenheit schöne Augen machte.

Und Malfoy…

"Was?!"

Schockiert drehte er sich zu seinem Geliebten.

"Du willst mich veräppeln oder?"

"Bestimmt nicht. Malfoy ist in dich verliebt. Meinst du warum er eure Fehde nicht aufgeben wollte? Lieber gehasst als ignoriert."

Das konnte doch nicht sein. Malfoy, wieso Malfoy?

"Und ich sehe wie er dich ansieht. Ich hab es bemerkt, weil wir Beide das gleiche für dich empfinden. Es war auch für mich ein Schock, als ich es heraus gefunden habe, aber seine gemeinen Streiche waren mehr als eindeutig."

Harry wollte etwas einwenden, aber es machte krankerweise Sinn. Jetzt verstand er auch Malfoys Worte: Du würdest es nicht verstehen.

Er verstand es nicht. Sie hatten sich gehasst, Jahre lang. Malfoy hatte ihn unaussprechliche Dinge angetan, hatte mehrmals versucht ihm und seine Freunde Schaden zu zufügen. Dieser hatte versucht ihn zu vergewaltigen. Wollte man nicht normalerweise die geliebten Personen vor Unheil bewahren? Aber der Blonde war noch nie normal gewesen und hatte in ein Schema gepasst, genauso wie er.

Konnte Malfoy seine Gefühle nicht anders ausdrücken?

Ethan hatte Harry etwas zum nachdenken gegeben. Der Schwarzhaarige fand nur schwer Schlaf in den Armen seines Geliebten.

~Du würdest es nicht verstehen.~

Good Night and good Morning

Auf der Karte des Rumtreibers fand er schnell den Punkt den er suchte. Es war makaber das Malfoy immer wieder diesen Ort aufsuchte um allein zu sein. Vielleicht wegen den Erinnerungen?

Um nicht zu vergessen, was gewesen war, egal wie schmerzhaft es war. Harry ging schnellen Schrittes die Treppe des Astronomieturmes hinauf. Ein kalter Windzug fegte über ihn hinweg. Es war immer noch Winter. Der Himmel war Wolken verhangen, kein einzelner Stern war zu sehen. Die Plattform wurde nur durch die Fackeln an den Wänden beleuchtet, denen der Wind nichts aus machen konnte.

Der Blonde saß am Rand des Turmes, hatte die Beine durch die steinernen Streben des Geländers gesteckt und sah in den Himmel. Der Wind spielte mit dem schon fast Silber wirkendem Haar.

"Darf ich mich setzen?"

"Tu dir keinen Zwang an."

Harry setzte sich neben ihm.

"Du scheinst nicht überrascht."

"Ich hab damit gerechnet. Du kannst Sachen nie auf sich beruhen lassen."
 

Das Kommentar entlockte ihm ein Schmunzeln. Sie kannten sich gut und doch wieder nicht. Sie wussten, womit sie einander verletzen konnte, dennoch nicht was sie zum Lachen brachte. Sie verstanden sich ohne Worte, wussten warum sie beide hier waren.

Es war ein friedliches Bild wie die beiden jungen Männer neben einander saßen und die Aussicht genossen. Mit einem Wink von Malfoys Zauberstab wurde dem Schwarzhaarigen angenehm warm, trotz des kalten Windes.

"Ich versteh dich nicht."

"Hast du nie und wirst du auch nie."

"Du hättest freundlicher sein können."

"Hätte ich, war ich aber nicht. Ich kann nicht einfach aus der Rolle des bösen Buben aussteigen Potter. Du warst der Held, ich war dein Gegenspieler."

"Dennoch…"

"Dennoch was? Es hätte nichts geändert."

"Vielleicht schon."

"Vielleicht auch nicht."

Sie sahen sich nicht an, sondern sahen weiterhin nach oben in den Nachthimmel.

"Wir können es nicht lassen, über so etwas zu diskutieren."

"Geschehen ist geschehen. Es lässt sich nicht mehr ändern und wag es nicht mir zu widersprechen."

Harry hatte den Mund auf gemacht um genau das zu tun, schloss ihn aber wieder. Erneutes Schweigen.

"Du weißt, dass wir niemals zusammen sein werden oder?"

"Ich weiß."

"Und… es tut mir Leid."
 

"Ich weiß sogar das. Es tut gut zu wissen, dass du deine Worte so meinst, wie du sie sagst. Du bist ein zu guter Mensch, Potter, zu gut für diese Welt und zu gut als sich über die Gefühle anderer lustig zu machen. Du bist abartig anständig. Einer deiner nervigsten Eigenschaften."

Harry war sich nicht ganz sicher ob er das als Kompliment auffassen sollte oder nicht.

Malfoy sah ihn an, mit einem verspielten Schmunzeln auf den Lippen, was nur kurz währte.

Es war ein Zeichen, dass mehr in diesem steckte, als jeder vermuten mochte, mehr als er vermutet hätte. Danach wandte sich dessen Blick wieder dem Himmel zu.

Wenn Voldemort nicht gewesen wäre, wäre Malfoy dann ein fröhlicher Junge gewesen, der ohne Druck aufgewachsen wäre?! Wahrscheinlich. Und er selbst hätte eine liebevolle Kindheit gehabt.

Sie wären vielleicht die besten Freunde gewesen. Wenn nur das Wörtchen wenn nicht wäre.

"Du wirst mir das warum nicht verraten oder?"

"Nein und man fragt auch nicht danach, wenn man so etwas wie Manieren besitzt."

"Schade, ich hätte es gerne gewusst."

"Manchmal muss man nicht alles wissen."

Sie saßen noch lange so da, redeten über dies und das. Nicht unbedingt über Privates, über keine Geheimnisse, nicht über Gefühle. Ihr Gespräch war oberflächlich. Sie redeten über die Schule, über Quidditch, über Allgemeines. Es ging auch nicht um die Worte, die sie miteinander teilten. Es ging darum, dass sie zu zweit hier saßen.

Langsam ging die Sonne wieder auf.

"Ich geh schlafen."

Harry stand auf, ging zur Treppe.

"Gute Nacht oder eher guten Morgen, Potter."

Extra: Future

"Meinst du sie sind schon wach?"

"Ich hoffe nicht. Besser wir wecken sie nur, als sie bei etwas zu unterbrechen, wie beim letzten Mal."

Zwei männliche Teenager, einer blond, einer schwarzhaarig, standen vor dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Sie wagten nicht einfach ein zu treten, wie sie es vor paar Tagen in hitziger Diskussion ohne nach zu denken getan hatten. Zwar wussten sie, das ihre Eltern ein Paar waren, somit auch miteinander Sex hatten, aber sie dabei zu erwischen…war verstörend und ekelig.

Als Kind wollte man nichts davon sehen und glauben, dass sie frigide waren wie eine Kartoffel.

"Klopf du an. Es ist schon recht spät."

Der Blonde ließ sich überreden, klopfte an.

"Dad. Steh auf. Es ist schon 10Uhr."

Sie warteten bis sie ein Geräusch vom Inneren hörten und gingen dann wieder herunter in die Küche, um in Ruhe zu frühstücken. Sie bedauerten nicht, dass ihr Eltern sie nicht in aller Herrgotts frühe geweckt hatte, um jede verbleibende, kostbare Minute mit ihren Söhnen zu verbringen, die sie erst an Weihnachten wieder sehen würde. Sie warne keine kleinen Kinder mehr sondern junge Männer, wenigstens in ihren eigenen Augen.
 

Etwas regte sich unter der zerwühlten Decke. Ein schwarzhaariger Mann kam zum Vorschein. Verpennt setzte er sich am Rande des Bettes auf.

"Schatz, aufstehen. Es ist schon 10Uhr."

Keine Reaktion.

"Du hast nur ne halbe Stunde Zeit dich fertig zu machen!"

Das schien gewirkt zu haben, denn neben sich regte sich etwas und war in Windeseile aufgestanden und in ihrem Badezimmer verschwunden. Wer schön sein wollte, musste früh aufstehen. Nicht mal nen guten Morgenkuss hatte er bekommen, welche eitle Gemeinheit. Er selbst verschwand mit einem Plopp und tauchte in ihrem zweiten Badezimmer auf, um zu duschen. Im Gegensatz zu anderen gewissen Leute, reichten ihm 10Minuten vollkommen aus um frisch geduscht und frisch angezogen wieder zum Vorschein zu kommen. Mit einem Wink seines Zauberstabs waren seine Haare trocken und standen in gewohnter Manier ab.

"Guten Morgen ihr Beiden. Wo ist James?"

"Der muss seiner Herzallerliebsten noch nen Brief schreiben. Es ist ja nicht so als würden sie sich in einer Stunde sehen."

"Klappe."

James, sein ältester Sohn verpasste seinem kleinen Bruder eine Kopfnuss.

"Fangt jetzt bloß nicht an zu streiten. Nicht am letzten Tag."

Es sollte gefälligst friedlich vorüber gehen. Natürlich war es traurig, seine Kinder wieder nach Hogwarts zu lassen, dennoch war da ein Teil in ihm, der sich freute, dass sie das Haus wieder für sich hatten. Sie mussten keine Rücksicht mehr nehmen und konnten es in jedem Zimmer des Hauses tun. Wenn seine Söhne wüssten…

Schmunzelnd trank er eine Tasse Kaffee, unterhielt sich mit den Teenagern.
 

"Habt ihr alles? Diesmal drehen wir nicht noch mal um, verstanden?"

"Jah, Dad." kam es dreistimmig.

Sie alle standen im Flur mit ihrem Koffern und warteten nur auf eine Person, die natürlich mit perfektem Erscheinungsbild die Treppe herunter kam. Draco Malfoy hatte sich äußerlich kaum verändert. Das Haar war immer noch blond, beinahe silbrig und er trug sie bis zu den Schultern. Dennoch war alles anders. Der damalige Eisprinz von Slytherin war innerhalb der letzten Jahre aufgetaut, ließ sogar in der Öffentlichkeit sein ansteckendes Lachen hören.

Harry holte sich den lang ersehnten Guten Morgen Kuss von seinem Ehemann.

PLOPP PLOP PLOPP.

Sie apparierten gemeinsam, denn er hasste das Reisen mit Flohpulver immer noch wie die Pest. Sie brachten erst die Kinder auf das Gleis, ehe sie dann die Koffer holten.

PLOPP PLOPP PLOPP.

"Man."

"Was ist den Scorpius?"

"Die starren alle so, dieses intolerante Pack. Nur weil ihr zwei Männer seit."

"Ähm, ja genau."

Es gab keinen anderen Grund sie an zu starren. Er strich sich schmunzelnd die Haare über die Stirn, wo immer noch die Blitznarbe zu sehen war.

"Es wird sich nie ändern, dass du die ganze Aufmerksamkeit auf dich ziehst, Gold Junge."

Draco hatte das grinsend in sein Ohr gehaucht, bekam dafür ein Stups in dessen Seite.

"Klappe."
 

---

Erklärung:

Dieses Kapitel gehört nicht direkt zur Geschichte, schließlich hat Harry Draco abgewiesen und sich für Ethan entschieden. Es ist aus reinem Spaß entstanden und zeigt, wie es hätte sein können...



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Tosho
2015-03-21T16:43:14+00:00 21.03.2015 17:43
Also, die Idee ist schonmal echt gut.
Aber wer sagt denn, das es zwischen Harry und Ethan ewig hält? Somit nehm ich für mich persönlich das letzte Kapitel mal mit dazu !)
Von:  nana2010
2013-01-14T15:02:39+00:00 14.01.2013 16:02
Super start bin schon gespannt wie's weitergeht
lg nana


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