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Wasser und Klinge

PharaoxGrabräuber
von

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One Shot

Hallo, liebe Leser! Ja, ich bin wahrhaftig für eine kurze Stippvisite ins Yu-Gi-Oh-Fandom zurückgekehrt! Ein Hoch auf alte Leidenschaften!^^ *verteilt Sabberlätzchen an die Leser*

Leser: ...Brauchen wir die?

Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass der Pharao und der Grabräuber/Yami und Bakura die gesamte FF über wenig bis gar nichts tragen, ist das eine notwendige Vorsichtsmaßnahme.^^ Falls sich einige darüber ärgern, dass diese Story keine Lemon-Szene enthält, dafür gibt es einen Grund: Es ging mir beim Schreiben vor allem um die erotische Spannung zwischen den beiden, deshalb entfällt die ausführliche Beschreibung. Weniger ist manchmal mehr.

Leser: *nehmen Sabberlätzchen*
 

Ich widme diese FF allen Fans, die Casteshipping/Darkshipping lieben und wünsche Euch (und allen anderen Neugierigen) viel Spaß beim Lesen!^^
 

"..." Dialog

»...« Gedanken
 

Wasser und Klinge
 

„Mein Pharao?"

Atemu, der amtierende König von Ägypten, reagierte nicht sofort. Er saß auf seinem Thron, flankiert von seinem Beraterstab, allen voran sein Hohepriester Seth und der Hauptmann seiner Leibwache, Jono. Beide sahen beunruhigt aus und das war wohl kein Wunder, da sich der Pharao die Stirn hielt und kaum bei der Sache zu sein schien.

Jono und Seth wechselten einen Blick, dann sagte der Priester: „Euer Majestät, die Besprechung war lang. Ich schlage vor, dass wir uns für heute zurückziehen und die Diskussion morgen fortsetzen. Ihr seid erschöpft und müde. Lasst uns die Arbeit beenden."

„Seth hat recht, mein König", meinte Jono. „Ruht Euch aus von der Unrast des Tages. Ihr habt genug getan."

Atemu stand mühsam auf und unterdrückte ein Gähnen. Er hatte Kopfschmerzen und sehnte sich nach einem heißen Bad und seinem Bett. Mit einem Lächeln dankte er seinen treuen Gefolgsleuten und entließ den Rat. Während er sich in Richtung seiner Gemächer wandte, verweilte sein Blick einen Moment auf Jono und Seth, die sich einander zugeneigt hatten und vertraulich miteinander sprachen. Er schnappte Worte auf wie „diese Nacht", „zusammen sein" und „Geliebter". Es überkam ihn so etwas wie Neid, wenn er daran dachte, wie glücklich das Paar war und wie sehr sie sich gegenseitig unterstützten. Er vertraute ihnen bedingungslos und sie waren seine besten Freunde, aber manchmal wünschte er sich jemanden an seiner Seite, der ihm noch näher sein konnte. Ungebeten schob sich ein bestimmtes Gesicht in seine Gedanken, ein Gesicht mit tiefen braunen Augen, umrahmt von silberweißen Haaren, die Lippen zu einem boshaften Grinsen verzogen. Auf der rechten Wange prangte eine doppelt gekreuzte Narbe. Atemu stieß einen Laut des Zorns aus und verschwand eilig in seinen Räumen. Ein paar Dienerinnen hatten bereits damit begonnen, heißes Wasser in sein Badebecken zu füllen, doch die Erinnerung an das verwünschte Gesicht verdüsterte seine Laune und minderte seine Freude auf die erhoffte Entspannung. Es gehörte einem Grabräuber, der vor etwas mehr als einem Jahr in sein Leben getreten war und nur dafür existierte, ihn zu bekämpfen.

»Dieser Dummkopf! Warum verfolgt er mich mit seiner Rache, wenn es Onkel Akunadin war, der sein Heimatdorf zerstörte? Ich kann verstehen, dass er gelitten hat... mitzuerleben, wie Familie und Freunde vor deinen Augen abgeschlachtet werden, ist schrecklich und grausam... Aber warum gibt er meinem Vater und mir die Schuld!? Ich war doch selbst noch ein Kind, als das passierte und mein Vater hätte nie befohlen, die Millenniumsgegenstände zu erschaffen, wenn er den Preis dafür gekannt hätte und die Situation unseres Landes nicht so verzweifelt gewesen wäre! Sicher, seine Unwissenheit macht ihn zum Teil verantwortlich, aber warum hasst dieser Dieb auch mich!? Ich habe ihm nichts getan! Dass er es wagt, Verbrechen auf Verbrechen zu häufen, im Namen seiner persönlichen Gerechtigkeit! Dass er es wagt, mich anzuklagen! Er ist ein Heuchler und ein Bastard!«
 

Ein Heuchler und ein Bastard, der ihn seltsamerweise anzog. Zugegeben, der Grabräuber war trotz seiner Narbe ein attraktiver Mann, doch das allein konnte die Faszination nicht erklären, die er auf ihn ausübte, schließlich befand er sich im Palast in der Gesellschaft etlicher schöner Männer, zum Beispiel Seth, Jono, Mahado, Karim oder Shada. Es ärgerte ihn, dass primitive Lust nicht die Antwort war, denn das wäre wenigstens einigermaßen akzeptabel gewesen. Sein Interesse an dem Banditen erwies sich aber leider als komplexer als das. War es seine schamlose Dreistigkeit, mit der er das Grab seines Vaters geschändet und dessen Mumie entwürdigt hatte? War es seine unverschämte Art, ihn, den Herrscher Ägyptens, wie seinesgleichen zu behandeln? War es die beeindruckende Kraft seines Ka, die es mit einem der Göttermonster aufnehmen konnte? Ein Ka war die Manifestation der Seele seines Besitzers. Nur die stärksten Seelen besaßen große Macht und nur ein starker Wille vermochte diese Macht auch zu nutzen. Der Ka eines Pharaos sollte im Regelfall eines der drei Göttermonster sein (welches, hing von der Persönlichkeit des Königs ab) und in Atemus Familie war es bisher nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ein Göttermonster es abgelehnt hatte, Ka für den Monarchen zu sein, lange vor seiner Zeit. Das sprach für außerordentlich gutes Blut in der Ahnenreihe und der junge Pharao war stolz, Teil dieses Erbes zu sein. Sein Ka war Slifer, der Himmelsdrache, dessen körperliche Kraft zwar nicht mit der von Obelisk mithalten konnte und dessen magische Energie im Vergleich zum Geflügelten Drachen des Ra eher gering war, doch er war das schnellste und geschickteste Geschöpf, die glänzende Balance zwischen Körperkraft und Magie ermöglichte außerdem vielfältigere Strategien. Niemand war einem Göttermonster-Ka ebenbürtig, nicht einmal die Drachenkreaturen von Seth und Jono. Und dann platzte eines Tages dieser zornige, respektlose Dieb in seinen Thronsaal, mit dem Sarkophag seines Vaters zu seinen Füßen und einem machtvollen Ka in seinem Rücken. Einem Ka, der Obelisk standhielt!

»Dass er meines Vaters Leichnam so entehrte, dass er meine Freunde attackierte, einzig, um mich zu verhöhnen, das war schon schlimm genug... aber dass seine Willenskraft ausreichte, den Angriff eines Göttermonsters zu überstehen... Ich konnte das nicht fassen! Ich kann es immer noch nicht, wenn ich ehrlich bin...«

Ein armseliger, schmutziger Schurke, der Gräber plünderte, Unschuldige ausraubte oder gar tötete und trotzdem glaubte, im Recht zu sein... Wie konnte er solch einen Ka kontrollieren?! Wie konnte sein Wille dem des Pharaos ebenbürtig sein?!

„Euer Bad ist bereitet, Euer Majestät."

Atemu schreckte hoch und nickte. Die Dienerinnen entfernten sich und er entkleidete sich langsam, immer noch mit dem Dieb beschäftigt. Sein Name war Aton, wie man auch die strahlende Sonnenscheibe nannte. Welch hochtrabender Name für jemanden von so niederer Geburt, besonders, da er einen Weg der Dunkelheit gewählt hatte! Er empfand es fast als Beleidigung, dass sich sein Gegner mit diesem Namen schmücken durfte. Sein eigener Name, Atemu, leitete sich von der großen Urgottheit von Heliopolis ab, Atum, der mehrere Funktionen in sich vereinte: Schöpfergott, Göttervater, Sonnen- und Erdgott. Das Wort tem, auf dem der Name des Gottes basierte, bedeutete „vollständig" oder „Ende" im konstruktiven wie destruktiven Sinne und ließ sich (unter anderem) mit „Allheit" oder „Allherr" übersetzen. Es erbitterte ihn, dass sein königlicher Name einen ähnlichen Klang hatte wie der des Grabräubers. Und dann der arrogante Titel, den er führte! „König der Diebe"! Dieser impertinente, gierige, verlogene Mistkerl! Verdammt sei seine scharfe Zunge! Verdammt sei sein selbstgefälliges Grinsen! Verdammt sei sein herausfordernder Blick! Woher nahm er die Frechheit, ihm die Stirn zu bieten?! Woher nahm er die Furchtlosigkeit und Intelligenz, die für seine Manöver nötig waren?! Woher nahm er die Kraft, wieder aufzustehen und seinen Kampf fortzusetzen, obwohl es letztendlich sinnlos sein würde?! Wie viele Niederlagen, wie viele Demütigungen, wie viele Rückschläge konnte ein einzelner Mensch ertragen!?
 

Er erinnerte sich an jenen Moment, in dem sich dieser Halunke seinem Thron genähert hatte, während seine Freunde bewusstlos darniederlagen, gefällt von dem mächtigen Ka. Und in diesen unergründlichen, brennenden Augen, die ihn fixierten, diesen Augen, die so voller Hass, Zorn und Verzweiflung waren, hatte er bereits die Antwort auf seine Frage gelesen: Aton konnte und würde alles ertragen, wenn es nur seiner Rache dienlich war. Ein stählerner Wille, ein scharfsinniger Geist, eine unbezähmbare Seele - all das verschwendet an einen erbärmlichen Narren, der seine Fähigkeiten dazu nutzte, Unheil heraufzubeschwören, anstatt sich ein vernünftiges Leben aufzubauen! Welches verrückte Spiel spielten die Götter? Weshalb hatten sie diesen Mann erschaffen, der ihm hätte ebenbürtig sein können, nur um ihn zu seinem ärgsten Feind zu machen? Was war der Sinn? Weder Gefängnis noch Peitsche hatten diesen stolzen Bastard gebrochen, er war sogar noch rebellischer geworden. Der Pharao seufzte, legte als letztes sein wertvolles magisches Artefakt, das Millenniumspuzzle, ab und stieg in das Becken. Das heiße Wasser, das man mit Mandelöl angereichert hatte, entkrampfte seine beanspruchten Muskeln und er dachte mit Unbehagen an das tägliche Kampftraining, das sich mit Unterrichtsstunden, Audienzen, politischen Beratungen, Tempel- und Basarbesuchen abwechselte. Die offiziellen Festlichkeiten anlässlich von Feiertagen oder Empfänge zu Ehren fremdländischer Gäste rundeten das königliche Pflichtprogramm ab. In den siebenundzwanzig Jahren seines Lebens hatte Atemu eines gelernt: Ein Pharao war nicht frei. Sein Wort entschied über Gedeih oder Verderb eines ganzen Landes und all seiner Bewohner. Er galt als menschliche Verkörperung eines göttlichen Abkömmlings, als Sohn des Ra. Er verfügte über große Macht, oh ja. Aber große Macht bedeutete auch große Verantwortung. Eine Tatsache, die den Grabräuber nicht zu kümmern schien, er glaubte offenbar, Pharao zu sein, hieß, den lieben langen Tag in der Sonne zu liegen, süßes Obst zu essen und ein paar Befehle zu erteilen. Was für ein ahnungsloser, bedauernswerter Dummkopf! Ein Dummkopf mit dem vollkommenen Körper eines edlen Raubtiers und einem Blick wie glühende Bronze, der sich einen Spaß daraus machte, durch den Palast zu schleichen und ihm nachzuspionieren! Er schloss die Augen.
 

Aton, der König der Diebe, lauerte indessen in den Schatten einiger Palmen und wartete auf seine Chance. Er kannte die Wache- und Ablösungszeiten der diensttuenden Soldaten auswendig, kleinste Abweichungen von ihrer Routine wusste er zu registrieren, der Grundriss des Palastes und die genaue Lage der wichtigsten Räume waren in seinem Gedächtnis gespeichert. Er hätte beinahe laut aufgelacht bei dem Gedanken, wie einfach es war, die ach so ruhmreiche Leibgarde des Pharaos, die Medjai, an der Nase herumzuführen. Einzig für ihren Hauptmann, diesen Jono, empfand er so etwas wie Respekt - und für Seth, den verdammten Hohepriester, der regelmäßig wirkungsvolle Schutzzauber gegen seinen Ka errichtete. Dass er seine Rache auch nach über einem Jahr noch nicht vollzogen hatte, erzürnte ihn mehr, als er zugab, denn dann hätte er sich eingestehen müssen, dass der verfluchte Pharao ein ebenbürtiger Gegner war...und das verbot sich von selbst. Er kletterte geschickt an einer der Palmen hinauf, die sich sehr nahe der Mauer erhoben und ließ sich von dort auf einen Vorsprung gleiten. Langsam zählte er bis zwanzig. Als er Schritte hörte und die Patrouille an seinem Posten vorüber marschiert war, zählte er wieder, diesmal bis dreißig, bevor er von der Mauer sprang und seine Landung in einem Blumenbeet abfederte. Das hier war der persönliche Garten des Monarchen, daher gab es überall Pflanzungen, die durch ein ausgeklügeltes oberirdisches Kanalsystem mit Wasser versorgt wurden. Seltener als erwartet sah er den jungen König beim Lustwandeln; ihn im Garten zu beschatten war unbefriedigend, weil er fast nie da war - und wenn doch, war er meist in Begleitung. So hatte er seine Spionage auf den eigentlichen Palast ausdehnen müssen, in dem er sich inzwischen ungehindert zu bewegen verstand. Jeder sichere Winkel, jede verborgene Nische war ihm vertraut und oftmals vertrieb er sich seine Zeit damit, dem Pharao bei seinen Tagesgeschäften von Saal zu Saal zu folgen und ihn zu beobachten. Warum er nicht längst ein Attentat auf ihn verübt hatte, war ihm selbst nicht klar, und sein Unmut darüber verstärkte seine Absicht, es heute hinter sich zu bringen. Er musste allerdings zugeben, das Leben eines Herrschers war nicht so glanzvoll, wie er es sich vorgestellt hatte. Natürlich, da waren Audienzen und Feste und dieser Kram, aber während seiner Beobachtungen war ihm rasch aufgefallen, dass es durchaus nicht damit getan war, dekorativ auf einem Diwan zu liegen und Lakaien herum zu scheuchen, der Pharao arbeitete wirklich.

Und das war... ärgerlich.
 

Sein Kampftraining etwa. War er sich nicht bewusst, wie beeindruckend er wirkte, wenn er ein Schwert benutzte? Die überraschende Kraft dieses Körpers, die feingemeißelten, vom Schweiß benetzten Muskeln, die makellose Eleganz seiner Bewegungen...wie konnte er es wagen, mit so perfekter Präzision zu agieren!? Oder die innen- und außenpolitischen Beratungen, denen er heimlich beigewohnt hatte, bei denen der Monarch die Meinungen jedes einzelnen anhörte und gegeneinander abwog, um schließlich eine Entscheidung zu treffen. Sicher, gelegentlich sprach er ein Machtwort, wenn die Diskussion ihre geordneten Bahnen zu verlassen drohte, doch er war bemüht, alle Aspekte eines Problems zu berücksichtigen. Wie konnte er sich erdreisten, so umsichtig zu sein!? Wie konnte er diese manchmal endlos langweiligen Gespräche überhaupt aushalten!? Dann sein diplomatisches Geschick und seine Gelehrsamkeit... Der Pharao verbrachte wenigstens eine Stunde pro Tag damit, in der Palastbibliothek zu sitzen und Berichte über fremde Länder und Kulturen zu lesen. Die wenige Freizeit, die er hatte, füllte er mit Ausritten oder einsamen Spaziergängen. Dieser pflichtbewusste junge König ließ sich nicht so ohne Weiteres mit dem Bild des verwöhnten, egoistischen Einfaltspinsels vereinen, das er sich von Akunumkanons Sohn gemacht hatte. Dennoch - er war ein arroganter, blasierter Bastard, halsstarrig und hochmütig, was bereits ihr erstes Zusammentreffen im Thronsaal bewiesen hatte. Aton zog eine Grimasse, als er sich das Ereignis in Erinnerung rief. Er hatte alles genau geplant: Die Grabschändung, den Diebstahl des Sarkophags, die Attacke auf das königliche Gefolge, die kaum erfolgreicher hätte ausgehen können und danach die direkte Konfrontation mit dem neuen Pharao, dem Sohn und Neffen der beiden Männer, die sein Leben zerstört hatten. Er wollte in sein Gesicht sehen, wollte verfolgen, wie sich Angst und Entsetzen darin ausbreiteten, aber nichts dergleichen geschah. Stolz und verächtlich war der Blick, der ihm entgegen geschmettert wurde, aus diesen tiefen, violetten Augen. Augen wie aus Amethyst. Er hasste diese Augen, die so selbstgefällig und unerschütterlich in die Welt blickten! Warum waren sie so schön?!

»Akunumkanon ist an Altersschwäche gestorben, Akunadin schmort bis an sein Lebensende im Kerker... weil Mitglieder der königlichen Familie nicht hingerichtet werden. Sobald ich Atemu getötet habe, werde ich diesem Bastard einen kleinen Besuch abstatten, nachdem mir schon sein Bruder durch die Lappen gegangen ist! Ich werde meine Rache vollziehen, und wenn es das letzte ist, was ich tue! Ich lasse mich nicht in die Knie zwingen - erst recht nicht von diesem eingebildeten Mistkerl, der jetzt auf dem Thron sitzt! Es muss einen Weg geben, seinen Stolz und seinen Willen zu brechen!«
 

Zumindest hoffte er das. Anfangs war er noch zuversichtlich gewesen, überzeugt, dass niemand ihm länger als ein paar Wochen Widerstand leisten könne, bevor man aus Verzweiflung kapitulierte. Seine Opfer hatten normalerweise immer Angst vor ihm. Selbst wenn er nicht beabsichtigte, sie zu töten, sie alle zitterten, sie alle wanden sich im Staub, sie alle flehten ihn um Gnade an oder drängten ihm ihre Besitztümer auf, damit er sie verschonte. Würdelose Kreaturen, die es meist gar nicht wert waren, dass man sich mit ihnen befasste. Wenn es eines gab, das ihn noch mehr anwiderte als die Monarchie, so war das Schwäche. Manche Menschen waren weniger als Kriechtiere, sie ließen sich mühelos zertreten. Er hatte geglaubt, auch der Pharao würde sich früher oder später als Kriechtier entpuppen, doch statt dessen war er auf einen Löwen gestoßen, den er nicht zähmen konnte. Egal, wie oft er seinen Ka Diabound auf den König losjagte, sein Himmelsdrache oder ein anderes Göttermonster wehrte ihn ab. Egal, wie oft sie sich in einem Spiel der Schatten gegenüberstanden, Atemu fegte ihn hinweg. Egal, wie oft er ihn oder seine Freunde bedrohte, egal, wie oft er ihn herausforderte, er stellte sich ihm, furchtlos und entschlossen. Am schlimmsten war es, wenn er dabei dieses siegessichere, unverschämte Lächeln aufsetzte, das nur dazu diente, ihn zu verhöhnen. Aton ballte die Fäuste. Heute würde er dieses verdammte Lächeln aus seinem Antlitz tilgen, ihm diese verführerischen Augen ausstechen und sein Herzblut vergießen! Er schlich sich in den Palast und eilte auf leisen Sohlen in jenen Teil des Gebäudes, in dem sich die Gemächer des Pharaos befanden.

»Ich werde dich endgültig vernichten, Atemu! Du hast kein Recht, über mich zu triumphieren! Du hast kein Recht, mich zu demütigen! Du wirst sterben und ich werde mich an deinem Leid ergötzen! Du wirst für alles büßen, was mir deine Familie angetan hat! Ich werde dich brechen! Ich muss dich brechen! Wenn nicht...!«

Er hielt abrupt an und seine Augen weiteten sich. Vorsichtig kam er näher und linste hinter einer Säule hervor. Der Pharao saß im Bad. Der Pharao saß im Bad, ohne sein Puzzle, ohne Waffe, hilflos, nackt, ausgeliefert. Die ideale Ausgangssituation. All diese zarte braune Haut, die er mit dem Stahl seines Dolches ritzen würde... Wo sollte er beginnen? Bei dem attraktiven Gesicht, das im Moment gelöst und ganz ohne Arg war? Bei dem berückenden Hals? Den schönen Schultern? Dem feuchtglänzenden, athletischen Oberkörper? Den göttlichen Beinen? Aton unterdrückte einen Fluch. Aus irgendeinem Grund schien sein Kopf mehr bei der Nacktheit des jungen Königs zu verweilen als bei dessen Schutzlosigkeit.

„Wie lange willst du dich noch da verstecken und mich anstarren, Grabräuber?"

Diese Stimme. Tief, einschmeichelnd und zugleich hart und autoritär. Die Stimme eines Herrschers. Wie er sie verabscheute! Er trat ins Licht der Fackeln, seinen Blick unverwandt auf sein Opfer gerichtet.
 

Atemu zuckte mit keiner Wimper, als sein Gegner sich zeigte. Man konnte der Gefahr nur auf eine Art begegnen: Man bewahrte kaltes Blut. Ruhig und unbeeindruckt musterte er den Dieb, glitt mit den Augen von den Goldreifen um seine Knöchel über den graubraunen Männerrock hinauf zu dieser muskulösen Brust, die der rote Mantel nur geringfügig verdeckte und von dort zu dem markanten Antlitz, dessen Lippen sich in einem hinterhältigen Grinsen öffneten.

„Einen schönen guten Abend, Pharao. Ihr seht müde aus. Habt Ihr es wieder einmal übertrieben mit Eurer Pflichterfüllung? Welch ein lobenswertes Vorbild Ihr doch für Euer Volk seid - soweit man ein Vorbild sein kann, wenn man von Mördern abstammt!"

Atemu rümpfte die Nase. „Es steht dir nicht an, mir meine Abstammung vorzuwerfen! Ich habe nicht darum gebeten, als Prinz geboren zu werden! Seine Familie kann man sich eben nicht aussuchen! Ich finde es reichlich lächerlich, dass du mir daraus einen Strick drehen willst. Akunadin hat einen großen Fehler begangen und wurde verurteilt. Mein Vater trägt eine Mitschuld, für die er in seinem Leben und in seinem Tod bezahlt hat. Hat nicht sein Geist bei unserem Zusammentreffen in den Ruinen Kul Elnas die gequälten Seelen der Bewohner in sich aufgenommen, damit sie sich rächen konnten? War ich nicht bereit, dasselbe zu tun, bevor mein Vater erschien und mich daran hinderte? Dein Unwillen, dich an diese wichtigen Details zu erinnern, beweist nur, dass es dir längst nicht mehr um dein Dorf geht."

„..."

Das war nicht richtig. Er erinnerte sich durchaus und ja, es machte ihn wahnsinnig, dass sowohl Akunumkanon als auch sein Sohn genug Mut und Reue aufgebracht hatten, um die Strafe durch die Seelen Kul Elnas als gerechtfertigt zu akzeptieren. Bei Isis, wie behandelte man so einen Kerl?! Wie war er zu besiegen, wenn er es geschafft hatte, dem Schmerz der Seelen und seiner persönlichen Verdammnis die Stirn zu bieten!?! Nein! Er musste sterben! Erst, wenn jedes Mitglied der königlichen Familie (auch Akunadin in seiner Zelle) tot war, würde die Wunde in seinem Herzen heilen und er endlich, nach zwanzig Jahren, seinen Frieden finden.

„...Wie gewöhnlich irrt Ihr Euch. Mein Wunsch nach Rache ist das einzige, was mich überleben ließ! Mit acht Jahren war ich gezwungen, allein in der Wüste zurechtzukommen! Spurenlesen, Jagen, Töten, Beute zerlegen, Wasserstellen suchen, Feuer machen, Palmen hochklettern, Kokosnüsse öffnen, gefährliche Tiere erkennen, meiden oder bekämpfen, wenn ich keine andere Wahl hatte, essbare Insekten fangen, reiten, mich anhand der Sterne und der Sonne orientieren... Ich musste mir das alles selbst aneignen! Jene, die es mich hätten lehren können, die gab es nicht mehr! Meine Nachbarn, meine Freunde, meine Eltern... alle tot!! Dank Eurer Familie!! Dank zweier verfluchter Männer, die sich anmaßten, darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht!! Ich habe guten Grund, Euch zu hassen!!"

„Hast du das?", entgegnete Atemu und sein spöttischer Tonfall trieb dem Dieb die Galle nach oben. Er zog einen Dolch aus seinem Umhang und stieg ins Becken.

„Ich werde Euch heute töten, Euer Majestät. Sterbt mit Würde, wenn Ihr könnt."

„Ich habe nicht die Absicht, hier zu sterben, Grabräuber. Du sagst also, du hättest guten Grund, mich zu hassen. Dabei war ich zur Zeit des Massakers selbst noch ein Kind. Und doch soll ich für ein Verbrechen büßen, das ich nicht begangen habe? Dann ist es wohl wahr, dass man nur eines wirklich zu fürchten braucht: Die ‚Gerechtigkeit‘ seines Feindes."
 

Aton watete zu dem anderen hinüber und fixierte ihn. In der sitzenden Position reichte das Wasser nur knapp über Atemus Bauchnabel und dieser machte keinerlei Anstalten, seinen nackten Körper irgendwie zu verhüllen. Leichte Beute. Grinsend holte der Bandit zum tödlichen Schlag aus, die Hand des Pharaos zuckte blitzschnell nach oben und packte die Klinge. Aton benötigte eine Weile, um zu begreifen, dass sein Kontrahent den Stoß mit bloßer Hand abgefangen hatte. Wieder einmal empfand er die körperliche Kraft dieses Mannes mit Erstaunen und sah die Anspannung der sehnigen Muskeln. Und da war Blut. Natürlich hatte ihm die scharfe Klinge ins Fleisch geschnitten, in Handfläche und Finger. Finger, die den Stahl immer noch mit eisernem Griff umklammerten.

„Enttäuschend und fantasielos.", bemerkte Atemu kühl. „Ich hatte für dein erstes echtes Attentat auf mich etwas mehr erwartet. In einem Spiel der Schatten sind deine Strategien doch auch sehr viel ausgefallener. Hast du wirklich geglaubt, ich würde mich einfach so umbringen lassen?"

Ihre Augen, violett und braun, tauchten ineinander, bis auf ihre Atemzüge war nichts zu hören. Fast gleichzeitig ließen sie den Dolch los, der mit einem Platschen im Wasser versank. Der junge Monarch betrachtete missmutig seine Verletzung, das warme Blut lief langsam über sein Gelenk und den Arm hinunter. Er hatte Schmerzen, aber er würde den Teufel tun und es offen zeigen! Der Grabräuber schien wie versteinert zu sein, nur sein intensiver Blick kroch über die königliche Gestalt hinweg und blieb schließlich an dem verwundeten Arm haften. Atemu neigte sich leicht vor und leckte die Blutspur auf. Von Aton kam ein undeutlicher Laut, ein Keuchen oder Stöhnen. Die Zunge verschwand hinter sinnlichen Lippen, glitt noch einmal hervor, um sie zu befeuchten und der schöne Mund verbreiterte sich zu einem dreisten, triumphierenden Lächeln.

„Alles in Ordnung, Bandit?", fragte die tiefe Stimme scheinheilig.

„Ihr...! Ihr wagt es...!!"
 

Er wollte sich auf den Pharao stürzen, doch Atemu stoppte ihn, indem er seinen Fuß gegen den Brustkorb des Diebes drückte und ihn von sich stieß. Aton landete unsanft auf der gegenüberliegende Seite des Beckens, Haar, Mantel und Rock wurden nass. Er richtete sich wütend auf, doch jedes böse Wort erstarb ihm auf den Lippen, als sein Rivale den Dolch aus dem Wasser angelte, sich erhob und auf ihn zusteuerte. Er wandte das Gesicht ab, um nicht auf des Pharaos Leibesmitte zu starren und erkannte frustriert, dass ihm erneut die Kontrolle entrissen worden war, wie schon bei etlichen Konfrontationen zuvor. Atemu beugte sich kniend über ihn, gleichgültig gegen die zweideutige, kompromittierende Position. Freilich war seine Gleichgültigkeit nur äußerlich; seine Augen ruhten abwechselnd auf dem makellosen Torso, den Konturen unter dem nassen Stoff des Rocks und der gekreuzten Narbe, die dieses Gesicht hätte entstellen können und es statt dessen so verwegen und seltsam anziehend machte. Er hielt die Klinge an die Kehle des Grabräubers.

„Ein paar letzte Worte, König der Diebe?"

Aton brachte keinen Ton heraus. Es war, als würde er in diesen funkelnden Amethysten ertrinken, und die Erotik der Situation entfachte seine Lust und seinen Zorn gleichermaßen. Das erste Gefühl war ihm durchaus vertraut, obwohl er sich nie sehr für die damit verbundene Tätigkeit interessiert hatte. Der Kampf um sein Überleben, das Plündern, Brandschatzen und Planen seiner Rache füllten seine Tage und Nächte in der Regel aus, und falls sein Trieb Befriedigung verlangte, legte er selbst Hand an oder besuchte die entsprechenden Häuser. Er hatte immer nur Gold und Juwelen begehrt, nie eine Person. Und nun!? Nun war es ausgerechnet der Pharao, der ihn erregte!? Er nahm all seine Widerstandskraft zusammen und donnerte seine Faust gegen das Kinn des anderen. Der mächtige Schlag ließ Atemu zur Seite taumeln, Blut rann aus seinem Mundwinkel, aber sein arrogantes Lächeln, das Aton bis ins Mark aufwühlte, verschwand nicht.

»Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt, Grabräuber. Ein Mann von geringerer Qualität hätte vermutlich seinem Trieb nachgegeben. Du hingegen? Du bist angewidert. Von dir selbst? Von mir? Wohl ein wenig von beidem. Du zeigst keine Schwäche, nicht einmal in einer Lage, in der nach meiner Erfahrung etliche Männer kapitulieren würden. Meinen Respekt, Aton. Das bedeutet allerdings nicht, dass du jetzt gewonnen hast.«
 

Der Dolch lag noch immer sicher in seiner Hand. Er stand auf und musterte seinen Feind mit der bedrohlichen Ruhe einer Raubkatze. Die Fackeln gossen einen rötlichen Schimmer über seine braune Haut und ließen die blonden Strähnen seines außergewöhnlichen Haares hell aufleuchten. Er war jeder Zoll ein König, seine Schönheit komponiert von den Göttern, gebildet aus Bronze, Ebenholz, Rubin, Gold und Amethyst.

»Sei verflucht, Atemu!! Warum dieses Grinsen!? Kann dir denn nichts deinen Hochmut austreiben, du Bastard!? Wann wirst du endlich vor mir im Staub kriechen und um Gnade winseln?! Wann wirst du endlich vor mir zittern?! Wann wirst du endlich dein stolzes Haupt vor mir beugen!? Wann!?!«

„Ich werde mich dir niemals beugen.", sagte der Pharao, als hätte er Atons Gedanken gelesen. „Ich weiß, dass du genau das von mir erwartest, aber du wirst keinen Erfolg haben. Ich bin keiner der hilflosen und verängstigten Bauern, die du so gern überfällst. Ich bin der Herrscher von Kemet, das Licht meines Reiches, der Sohn des Ra! Ich - bin - dein König!!"

Seine majestätische Stimme hallte durch den Saal, einschüchternd in ihrer Befehlsgewalt, der letzte Satz wie ein Peitschenhieb. Der Dieb fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trocken gewordenen Lippen, in seinem Inneren hin- und hergerissen zwischen Abscheu, Begierde und einem anderen, wirren Gefühl, das sich in sein Verlangen mischte und es sehnsüchtiger, ja, verzweifelter werden ließ als ihm lieb sein konnte. Das war mehr als ein Strohfeuer der Lust. Das war... das war eine Flamme, die sein ganzes Sein erfüllte. Eine erschreckende, gefährliche, verderbliche Flamme, die an den Schutzwehren seines Herzens fraß. Ekelhaft.

„Ich bin mein eigener Herr, Pharao! Ihr seid in Euren Rang hineingeboren worden, Ihr habt nichts getan, um Euch Eure Autorität über mich zu verdienen! Ich aber habe mir meinen Titel erarbeitet, indem ich der geschickteste, der schnellste, der gerissenste, kurz, der beste aller Grabräuber wurde!" Er zog seinen roten Mantel aus und attackierte Atemu damit. Der schwere, vollgesogene Stoff legte sich wie Blei auf seinen Körper und er spürte, wie sein Kopf eingewickelt und unter Wasser gedrückt wurde.

„Ich führe Eure Leibwache an der Nase herum, ich spaziere unbemerkt durch Euren Palast, ich belausche Eure geheimen Unterredungen! Ich bin der König der Diebe! Ich bin Euch mehr als ebenbürtig! Ich bin Euer Untergang!!" Er lachte.

Das höhnische Gelächter drang an Atemus Ohren und sein Zorn explodierte wie die Lava in einem Vulkan. Er hörte mit seinem heftigen Strampeln auf und konzentrierte sich auf seine magischen Kräfte. Das Puzzle reagierte auf den stummen Befehl seines Meisters. Ein gleißendes Licht brach aus dem Artefakt hervor und sprengte Aton und sein Opfer auseinander. Der Bandit wurde hart gegen den steinernen Beckenrand geschleudert und sackte zusammen.

„Sieh mich an, König der Diebe."
 

Sein Rücken schmerzte, Wut und bittere Demütigung brannten in ihm. Er zwang sich, aufzustehen und seinen Gegner anzusehen. Kaum hatte er das Bild in sich aufgenommen, das sich ihm bot, überkam ihn der Wunsch, zu schreien. Sein eigener Mantel lag auf den Schultern des Pharaos, die linke Hand umfasste den Dolch und auf seiner Stirn strahlte das Udjat-Auge. Die Aura der Macht, die er verströmte, schnürte dem Grabräuber fast die Luft ab.

„Dummer Narr! Ich muss das Millenniumspuzzle nicht tragen, um seine Magie zu nutzen! Die Kraft des Ra ist in mir! Du kannst mich nicht besiegen!"

Er lief auf ihn zu und noch bevor Aton sich darüber wundern konnte, dass der Monarch auch mit der linken Hand so zielsicher zuzuschlagen verstand, spritzte Blut in die Höhe. Die Klinge hatte ihm den rechten Arm aufgeschlitzt.

„Damit sind wir quitt.", erklärte Atemu und warf ihm die Waffe verächtlich vor die Füße. Er ging automatisch in die Knie, um sie aufzuheben.

„So ist es recht, mein Untertan. Verbeuge dich vor deinem Herrn."

Einen Moment lang erstarrte der Dieb in seiner Haltung, die Finger um den Griff des Dolches gekrampft, dann richtete er seinen Blick auf das aristokratische Antlitz und sah das verdammte Lächeln, das seine Niederlage bestätigte. In dieser Sekunde hasste und begehrte er den Pharao mit einer Inbrunst, die ihn erschauern ließ.

„...Gebt mir meinen Mantel zurück." Er klang heiser.

„Und wenn ich nicht will?"

„Nehme ich ihn mir mit Gewalt."

„Tatsächlich? Ist nicht deine beste Taktik."

Aton antwortete nicht, sondern legte die Hand auf Atemus Brust. Die Berührung erzeugte ein erregendes Prickeln, das er stur ignorierte. Nicht zu ignorieren vermochte er diese hypnotischen, unergründlichen Augen, die ihn abschätzten wie ein Stück Beute. Selbst jetzt forderte ihn dieser Blick mit unnachahmlicher Unverschämtheit heraus! Dass er das wagte! Ein unabhängiger, stolzer Mann mit einem unbezähmbaren Willen - aber letzten Endes nichts weiter als ein hinterlistiger, verlogener Schuft! Er hasste ihn und verlangte doch zugleich nach ihm, wie ein Hungernder nach einer Mahlzeit verlangt.

„Hier befindet sich Euer Herz, Pharao. Wie leicht ich es durchbohren könnte."

„Dann tu es doch. Töte mich."

Nun war es seine Hand, die sich an die Brust des Grabräubers schmiegte. Ein kaum merkliches Schlucken blieb die einzige Reaktion, die dieser sich erlaubte, obwohl die Wärme der königlichen Hand seine Haut zu versengen schien. Eine gefühlte Ewigkeit starrten sie einander an, begleitet vom rasenden Klopfen ihrer Herzen, bis sich ihre Lippen zögernd anzunähern begannen. Der Kuss, diese Begegnung eines heißen Mundes mit einem anderen, kurz, heftig, hoffnungslos, ließ sie schwer atmend zurück. Atemu hatte sich ungeduldig den Umhang von seinen Schultern gezerrt und Aton den Dolch fallengelassen, aber der Rausch des Augenblicks war verflogen und starb in eiskaltem Schweigen. Langsam nahm der Dieb den Mantel an sich, wrang ihn aus und schlüpfte hinein. Mit unbewegter Miene stieg er aus dem Becken und verschwand im Korridor, auf demselben Weg, den er gekommen war. Der Pharao saß regungslos im Wasser und entdeckte die vergessene Klinge. Als er sie herausfischte, zitterte seine Hand. Es handelte sich um eine wertvolle Waffe, der Griff war vergoldet, um den Schaft wand sich eine Kobra.

„Aton...!"

Der Name war nur ein Flüstern. Er schloss die Augen und drückte seine Lippen gegen das Metall.

Der Grabräuber gelangte über eine Abkürzung nach draußen in den Garten und von dort auf die Palastmauer. Ein kühler Wind wehte und so zog er den Mantel enger um sich, bis ihm einfiel, dass es der schöne Pharao gewesen war, der ihn zuletzt getragen hatte. Sein schäbiger Umhang hatte diese samtweiche Haut berührt. Sogar der Duft nach Mandelöl war noch da. Er presste eine Handvoll des Stoffs an seine Lippen.

„Atemu...!"
 

~~ Fünftausend Jahre später, Domino City ~~
 

Yami Yugi warf einen Blick auf den Wecker, den er sich ins Badezimmer gestellt hatte. Die Zeiger standen auf 19 Uhr 15, er konnte also ruhig noch eine Viertelstunde das heiße Wasser genießen, bevor er zusammen mit Yugi und seinen Freunden das erste Mal ein Kino besuchen würde. Er war ein wenig aufgeregt, denn laut Joey würde ihn die Erfahrung „aus den Socken hauen". Er schlug sein Buch über die Geschichte des Films auf, das er sich zur Vorbereitung gekauft hatte und begann zu lesen. Plötzlich hörte er eigenartige Geräusche von der Tür her, die eine Weile andauerten, bis die vormals abgeschlossene Tür aufsprang und ein grinsender Bakura den Raum betrat.

„Guten Abend, Pharao. Na, schon nervös wegen deines ersten Kinoerlebnisses? Ich muss zugeben, diese moderne Unterhaltungsform ist gar nicht übel. Was werdet ihr euch ansehen? Irgendwas mit Mord und Totschlag?"

„Was willst du, Grabräuber?"

„Ein bisschen Small Talk machen, was sonst?"

„Bakura. Du hast das Türschloss aufgebrochen. Niemand tut das für ‚ein bisschen Small Talk‘, besonders nicht du. Kannst du nicht irgendeinen anderen bedauernswerten Menschen mit deiner lästigen Existenz quälen?"

„Nein. Du bist der einzige, bei dem es wirklich interessant ist. Hm..."

Der Weißhaarige betrachtete den in der Badewanne sitzenden Ex-Monarchen mit dreistem Wohlgefallen, und Yami war sich nicht sicher, wie er damit umgehen sollte. Seit er seine Erinnerungen zurückerhalten hatte, war er im Bilde über die komplexe Beziehung zwischen sich und dem anderen Mann und die sinnlichen Träume, die er seit einiger Zeit hatte, halfen ihm nicht dabei, in der Gegenwart des attraktiven Diebes unbeteiligt zu bleiben.

„Ich habe gerade so ein Deja-Vu-Gefühl. Woran erinnert mich dieses Szenario?"

„...Daran, dass du nicht gewinnen kannst?"

Bakuras dunkelbraune Augen verengten sich zu Schlitzen. Der abfällige Ton in Yamis sonorer Stimme verärgerte ihn und jagte ihm im selben Moment einen köstlichen Schauer über den Rücken. Er schloss die Tür und versiegelte sie mit Hilfe seines Millenniumrings.

„Was treibst du da?", kam sofort die misstrauische Frage, denn natürlich konnte der Bunthaarige die uralte Schattenmagie wahrnehmen. Bakura lächelte anzüglich.

„Oh, nichts weiter, ich habe uns nur die nötige Privatsphäre verschafft. Du würdest es sicher auch bevorzugen, wenn dein Nervenzwerg von einem Hikari nicht auf einmal hier hereinplatzt, während wir beschäftigt sind?"

„Ich würde es bevorzugen, deinen Mund zuzunähen und dir in den Hintern zu treten. Und hör auf, Yugi zu beleidigen, ich ziehe ja auch nicht über Ryo her."

„Das ist richtig, obwohl du hervorragend darin bist, über jemanden herzuziehen. Aber möchtest du gar nicht wissen, von welcher Art von Beschäftigung ich gerade gesprochen habe?"
 

Yami legte das Buch beiseite und sagte ungerührt: „Von Sex."

„...!"

„Schau nicht so. Ich lebe nicht erst seit gestern, Bakura. Eines allerdings muss ich dich fragen: Warum glaubst du, dass ich ausgerechnet mit dir Sex haben wollte? Na schön, du bist attraktiv, aber dein Charakter ist ungefähr so erotisch wie eine Stehlampe. Nein, warte, das ist Stehlampen gegenüber unfair..."

„Dein Charakter ist auch nicht immer ein Augentrost, du arroganter Punk! Ist dir gar nicht klar, was ich dir geben könnte!?"

„Deine Syphilis?"

„...Ich verspüre das starke Bedürfnis, dich zu erwürgen, Pharao...!"

„Tu dir keinen Zwang an."

Damit lehnte er sich in der Badewanne zurück und schloss genießerisch die Augen. Bakura starrte auf die perfekt geschwungene Halslinie und streichelte behutsam darüber. Yami lächelte aufreizend und flüsterte: „Du bist so durchschaubar, Grabräuber."

„Bin ich das? Dann hoffe ich, du hast auch hiermit gerechnet."

Der Ex-König blinzelte und hielt den Atem an, als der Dieb anfing, sich langsam zu entkleiden. Das silberne Haar erinnerte ihn wie damals an ein Gewebe aus Mondlicht, und obgleich sein Körper nicht mehr so breit und kräftig war wie früher, besaß er noch immer die gefährliche Anmut eines Panthers. Er wusch sich ausgiebig und kletterte anschließend zu Yami in die Wanne. Sie sahen sich nicht an.

„Bakura...!"

„Benutz meinen richtigen Namen."

„...Aton. Was willst du? Haben wir einander nicht genug Schmerz zugefügt?"

„Es gibt Schmerz, mit dem man leben kann und Schmerz, mit dem man nicht leben kann, Atemu. Die Zerstörung meines Dorfes nahm mir meine Unschuld, meinen Glauben und mein Vertrauen in die Welt. Aber trotz dieses Schmerzes konnte ich weiterleben. Ich hatte mein Streben nach Rache, meine Wut, meinen Hass. Sie lehrten mich, zu kämpfen. Sie lehrten mich, zu überleben. Sie lehrten mich nicht, was es heißt, vom eigenen Herzen verraten zu werden! Es war ein schleichender Verrat, der mit dem Tag begann, da ich deinen Thronsaal stürmte und dir das erste Mal in die Augen sah. Jener verfluchte Abend etwa ein Jahr später, an dem ich dich im Bad antraf, besiegelte mein Schicksal. Der Kuss... er schlug mich in Ketten. Unsichtbare Ketten, die niemand bemerkte, zunächst nicht einmal ich selbst. Ich stellte nur fest, dass mir plötzlich kein Mann mehr genügen konnte! Mochten die Liebessklaven auch noch so schön, talentiert und erfahren sein, wenn ich bei ihnen war, dachte ich an dich. Wenn ich mit einem von ihnen schlief, stöhnte ich deinen Namen. War ich allein in meinem Unterschlupf, träumte ich von dir. Ich verstand nicht, was mit mir geschehen war und redete mir ein, du hättest mich durch irgendeinen böswilligen Zauber an dich gefesselt. Dafür hasste ich dich fast noch mehr als vorher, bis zu dem Punkt, wo mir gleichgültig wurde, was mit mir passierte, solange du nur tot warst. Die grausame Ironie daran? Nachdem du die Finsternis besiegt und dich geopfert hattest, um das Spiel der Schatten zu verbannen, wurde ich gefangengenommen und in den Kerker gesperrt. Als man mich abführte, beobachtete ich, wie dein Leichnam auf eine Bahre gelegt wurde. Dein Leichnam, Atemu! Du warst tot und da war kein Triumph, keine Begeisterung, keine Genugtuung, kein Frieden in mir, sondern nur Schmerz! Ein schrecklicher, unheimlicher Schmerz, der mich aushöhlte, bis ich eine leere Hülle war! Ich war gestorben, noch bevor man mich zum Schafott schleppte! Ich konnte den Untergang Kul Elnas ertragen und weiterleben. Ich konnte die Unbarmherzigkeiten der Wüste ertragen und weiterleben. Aber ich konnte... ich konnte deinen Tod nicht ertragen. Dein Tod... hat mich vernichtet!"
 

„...Und die ganze Zeit warst du überzeugt, ich hätte dich verzaubert?"

„Sicher. Was hätte ich sonst denken sollen? Zwanzig Jahre Hass im Herzen machen einen blind für so ziemlich jedes andere Gefühl. Ich hielt dich für gefährlich, ohne zu begreifen, was eigentlich so gefährlich an dir war. Erst jetzt weiß ich es."

„Was ist es?"

„Du erregst bei den Männern nicht einfach nur eine flüchtige Zuneigung, sondern..."

Er unterbrach sich, hob den Blick und streckte die Hand aus, als wolle er Yami berühren, doch er zog die Hand so abrupt wieder zurück, als fürchte er, sich zu verbrennen.

„...sondern die große Liebe, die Liebe, auf die sie ihr Leben lang gewartet haben und es ist schlimm, wenn das mehreren Männern zur gleichen Zeit widerfährt. Weißt du, dass sich ein junger Priester aus Seths Gefolge deinetwegen in den Nil gestürzt hat? Ich werde dir seinen Namen nicht nennen, da du ihn sowieso nie wahrgenommen hast. Eben deshalb hat er sich ertränkt. Oh ja, Atemu. Du bist sehr gefährlich."

Der Meisterduellant ballte die Fäuste. „Und du bist widerlich."

Bakura lachte unfreundlich. „Warum? Weil ich dir Dinge erzähle, die du nicht hören willst? Was willst du dann hören!?" Sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn; er kam näher und packte die Schultern des ehemaligen Pharaos.

„Sag schon, was willst du hören!? Dass ich dich gehasst habe!? Ich habe dich gehasst!! Ich habe deine Arroganz gehasst, deinen Sarkasmus, deine Sturheit, deinen Stolz!! Ich hasste deinen Mut, deinen Scharfsinn, deine Furchtlosigkeit, deinen unbezähmbaren Willen!! Ich hasste sogar den betörenden Klang deiner Stimme, die Eleganz deiner Bewegungen, die Schönheit und das Feuer deiner Augen!! Du hast mir alles mit gleicher Münze heimgezahlt!! Du hast meine Pläne vereitelt, meinen Angriffen getrotzt, warst bereit, dich dem Zorn von Kul Elnas Seelen darzubieten!! Und weißt du, was ich am allermeisten gehasst habe!? Dein Lächeln!! Dieses siegessichere, schmutzige kleine Lächeln, das ich ertragen musste, wenn sich das Blatt zu deinen Gunsten gewendet hatte!! Oh, wie ich dich gehasst habe... gehasst bis zur Liebe...!!!"

Er ließ ihn los, am ganzen Körper bebend, von seinem leidenschaftlichen Ausbruch erschöpft. Yamis Herz krampfte sich schmerzlich zusammen.
 

„...Ich habe dich auch geliebt.", murmelte er und es klang fast zärtlich. „Aber ich habe mich gegen diese Erkenntnis gewehrt wie gegen eine Krankheit. Ich konnte dir nicht verzeihen. Ich konnte dir den Terror nicht verzeihen, den du im Namen deiner persönlichen Gerechtigkeit über Kemet gebracht hattest. Du warst von Zork besessen. Er hat dich manipuliert und als Werkzeug missbraucht, aber das kann nicht entschuldigen, was du der Bevölkerung angetan hast, bevor das Monster deiner habhaft wurde. Ich wollte dich nicht lieben. Ich durfte dich nicht lieben. Der Pharao und ein Grabräuber...? Das war falsch. Verboten. Zwischen uns klaffte die Schlucht eines riesigen Standesunterschieds, zwischen uns gab es zu viel böses Blut, zwischen uns..."

„...zwischen uns tobte der Krieg von Licht und Dunkelheit, deren oberste Streiter wir waren. Ja. Wir sind von der gleichen Art, Atemu. Beide sind wir Anführer, Kämpfernaturen, unerbittlich gegen unsere Feinde, stark bei jeder Herausforderung, zäh und entschlossen im Augenblick der Gefahr, schrecklich in unserem Zorn. Wir sind härter als Stahl und stolzer als der Teufel! Und dennoch...dennoch hat das Schicksal entschieden, uns auf zwei entgegengesetzte Seiten zu stellen. Warum? Warum nur!?!"

Die Verzweiflung in Bakuras Aufschrei riss den letzten Schutzwall des einstigen Königs mit sich fort und er schlang seine Arme um den anderen, bettete dessen Kopf auf seiner Brust. Der Weißhaarige versteinerte unter der Berührung, ließ es jedoch widerspruchslos geschehen.

Stille.

...

...

...

„...Würdest du mir erlauben, dich diese Nacht zu lieben?"

Yami erzitterte bei diesen Worten. „Denkst du, ich kann mir das leisten? Unser erster und einziger Kuss hat jeden anderen Mann für mich ruiniert. Bisweilen hatte ich Liebhaber, doch ihre Unterwürfigkeit stieß mich ab. Die Erinnerung an deine Lippen verfolgte mich, marterte mich! Wenn ein Kuss das fertigbringt, was wäre dann erst nach einer ganzen Nacht?"

„Ist das wahr? Du hast gelitten?"

„Wie ein Tier."

„...Das gefällt mir."

Der Pharao vergrub seine Hand in der silberweißen Mähne und zog den Dieb mit aller Kraft in eine aufrechte Position. Bakura fluchte und bemühte sich, die gnadenlosen Finger, die an seinem Haar zerrten, loszuwerden, aber ohne Erfolg. Die linke Hand glitt zu seiner Hüfte.
 

„Was ist, Grabräuber? Hast du plötzlich kein Interesse mehr daran, zu leiden? Oder gefällt es dir nur, wenn es nicht dich betrifft? Wie erbärmlich."

Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, ihr Atem vermischte sich, die Augen glänzten fiebrig.

„Ich hasse dich, Pharao."

„Und weiter?"

„Ich hasse es, dich zu lieben, Pharao."

Und weiter?"

„...Und wenn du mich nicht sofort küsst, bringe ich dich um!"

Ihre Lippen trafen sich. Hungrig, rücksichtslos kämpften sie um die Dominanz, gierig nach dem Geschmack des so sehr gehassten und so sehr geliebten Mannes.

„...Wo ist... dein Schlafzimmer...?", keuchte Bakura, als er sich mit übermenschlicher Anstrengung für einen Moment von dem sündigen Mund trennte.

„...Gleich... gegenüber...! Ehemaliges... Gästezimmer...!"

Hastig entstiegen sie der Wanne, der Bandit löste den Bann über der Tür und sie stolperten küssend in Yamis Zimmer, ließen sich aufs Bett fallen. Von da an versank die Welt um sie herum in Bedeutungslosigkeit.

Yugi, der fünf Minuten später mit der Absicht die Treppe heraufkam, den Ex-Monarchen und Ryos schlechtere Hälfte abzuholen, war zunächst verwirrt, als er die beiden nicht finden konnte. Die zurückgelassenen Klamotten sowie das Millenniumspuzzle im Badezimmer und die eindeutigen Geräusche, die aus dem Raum des Pharaos zu ihm drangen, klärten ihn jedoch rasch auf. Atemu hatte ihm seine Probleme bezüglich des Diebes anvertraut, aber er wusste nicht genau, ob die aktuelle Entwicklung positiv oder negativ zu verstehen war. Er legte die Kleidungsstücke fein säuberlich zusammen (das Artefakt obenauf) und platzierte sie neben der Tür. Sein Alter Ego würde wohl auf den Kinobesuch verzichten, ebenso Bakura. Blieb noch die Frage, wie er das Ryo und den anderen klarmachen sollte? Er seufzte.
 

Der nächste Morgen brach an. Die Sonne, die durch das Fenster schien, malte goldene Punkte auf das Paar, das sich in den weißen Laken aneinander geschmiegt hatte. Der Grabräuber regte sich, gähnte und blickte versonnen auf den schönen König, der neben ihm schlummerte.

»Eine einzige Nacht für einen einzigen Mann in einem einzigen Leben... kannst du das vor dir selbst verantworten, Aton? Verliebt zu sein?«

Ein zufriedenes Lächeln entspannte seine harten Züge. »Als wenn ich eine Wahl hätte. Einem wie dir kann man nicht mehr entfliehen, Atemu. Du bist das Licht am Horizont, die Hoffnung für den Verlorenen, die Rettung für den Gequälten. Nichts und niemand wird dich je brechen.«

Er neigte sich über ihn, um seine Stirn zu küssen, als Yami die Augen aufschlug.

„Guten Morgen."

„Guten Morgen, mein Pharao." Sie verflochten ihre Finger miteinander.

„Sag mir nur eines, Aton... bereust du, was letzte Nacht zwischen uns passiert ist?"

„Wie könnte ich bereuen, was ich gestern erfahren habe? Ich habe nicht einmal geahnt..."

„...dass zwei Menschen so völlig ineinander aufgehen können?"

Sie sahen sich an. Eine schmerzvolle Vergangenheit und fünftausend Jahre Einsamkeit lagen hinter ihnen. Das Schicksal gewährte ihnen die seltene Möglichkeit, es diesmal besser zu machen, sich für einen anderen Weg zu entscheiden.

„Úbe erákh, König der Diebe."

„Úbe erákh, König von Kemet."
 


 

THE END
 


 

Kemet = der altägyptische Name für Ägypten. Er bedeutet "Schwarzes Land", womit das fruchtbare Ackerland im Niltal und Nildelta gemeint ist.

úbe erákh = altägyptisch für "Ich liebe dich". Es gibt zwei Versionen, "úbe erákh", wenn die Frau es dem Mann sagt, und "úbe erá", wenn der Mann es der Frau sagt. Da hier jeweils ein Mann der Adressat ist, habe ich mich für die erste Version entschieden. Ich habe das allerdings nur gegoogelt und weiß nicht, ob das wirklich korrekt ist. In einigen FFs steht die moderne ägyptisch-arabische Version, aber die würden Yami und Bakura nicht benutzen.
 

Ich hoffe, es hat Euch gefallen! Kommis sind wie immer erwünscht!^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  moe_rikyou
2015-01-21T14:35:56+00:00 21.01.2015 15:35
Wow...! Irgendwie ist diese FF bisher an mir vorbei gegangen...Ich weiß gar nicht wie das möglich war! Aber wirklich sehr, sehr schön!
Die Situationen waren wirklich perfekt für die beiden und ich kann mir nur allzu gut vorstellen, wie beide von Körper des Anderen und einfach dessen Art so eingenommen waren. Was ich besonders gut fand, war, dass Aton derjenige war, der als erstes seine Gefühle geäußert hat. Das war etwas, was man vielleicht nicht unbedingt erwatet, eben weil Gefühle für ihn so lange Zeit fremd waren und etwas, was er liebsten wie altes Hemd weggeworfen hätte. Das einzige, was ich an deinen FFs kritisieren möchte, ist, dass bei allen Konfrontationen Yami/Atemu derjenige ist, der letztendlich die Oberhand hat. Wenn sie wirklich so ebenbürtig sind, dann würde ich mir wünschen, dass die Konfrontationen auch nicht immer zu Yamis Gunsten ausgehen ;)

Schade, dass du die beiden und YuGiOh im Allgemeinen ad acta gelegt zu haben scheinst...:( Dabei waren es deine FFs, die mich auf den Geschmack gebracht und mich letztendlich selbst zum Schreiben gebracht haben...!

LG
Moe
Von:  jyorie
2013-05-11T18:24:49+00:00 11.05.2013 20:24
Hey ^_^

Aha ... Ich habe das vorher noch garnicht bemerkt, das du hier noch mehr (lecker) FFs hast. Ich treibt ja sonst mein Unwesen auf ff.de ;)

*schmunzel* es muss ja nicht immer lemon sein. Mit hat die Geschichte so gefallen wie sie ist. Du hast es total schön beschrieben, wie sich die beiden im Bad getroffen haben und gegen das angekämpft haben was in ihnen aufgestiegen ist.

Aber auch die Erklärung die in der Neuzeit war sehr stimmig und es hat alles gepasst. So lange haben die beiden warten müssen, bis sie zusammen gekommen sind und selbst da haben sie sich noch einmal gestritten. Ein einfach ganz tolles OS. Hat Spaß gemacht :)

Liebe Grüße sendet Jyorie


(Lädst du dies auch auf ff.de? - das ist super :D)
Von:  LeaGreywolf
2012-12-15T03:43:29+00:00 15.12.2012 04:43
Was neues von Autumn... was neues von Autumn
And it's so amazing =D
Alles wieder einmal wunderbar geschrieben und wie  Feuchen schon geschrieben hat, ist es gut, dass der Lemon-Teil nicht reingeschrieben wurde. Der hätte, denke ich, doch schon so einiges kaputt gemacht. So kann man sich ja selbst vorstellen, wie das zwischen den beiden abläuft.
(Ich glaub, dass das eh mehr ein Kampf wäre, als Liebe machen. xD Wer von den beiden will denn schon freiwillig der sein, der genagelt wird. xD)

Ich bin schon gespannt drauf, wann das nächste von dir erscheint. =D
Von:  Feuchen
2012-12-13T19:17:08+00:00 13.12.2012 20:17
Uii~
mal wieder eine Fic zu den beiden *-* (*für immer und ewig die zwei fangirlen werdz*)
ich fands echt toll und eigentlich auch gut, dass du den Lemon-Teil nicht beschrieben hast, hat so doch gut gepasst ^____^
hab richtig gut mitgefühlt und so <3 *awww* (und das, wo ich eine totale nicht-ygo(dm)-phase habe o.o)

cui
Feuchen ^.^


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