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Secrets In My Life

von

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Schlaflose Nacht

„Ruby! Du bist ziemlich lange weg gewesen.“ Was machte Axel denn hier in meinen Zimmer? Konnte man denn nirgendwo seine Ruhe haben. Unglaublich, überall lauerte jemand und redete mit mir. War ich denn so hinreißend? Ich setzte mich ihm gegenüber in den Sessel und sah ihn müde an. Ich wollte ins Bett und mir nicht von irgendjemanden etwas anhören müssen. Schon gar nicht von Axel.

„Hör mal. Ich will einfach nur ins Bett“ Ich stand auf, jedoch wurde ich sofort zurück in den Sessel gedrückt. Erst als er wieder gesessen hatte, sprach er:„Du musst mir einfach nur zu hören und vor allem aber glauben! Grady...“

„Ich will nicht mit dir über Grady reden. Schließlich hat er es geschafft, dass ich wieder aus dem Zimmer darf. Und nicht du!“

„Aber pass doch auf. Er hat das nicht für dich getan. Er hat Pläne und dafür braucht er nun mal dich. Damals hat er schon fast die ganze Firma zerstört. Da er jetzt wieder da ist, wird er das beenden, was er damals nicht beenden konnte. Versteh doch. Er ist nicht der für wen du ihn hältst.“ Ich seufzte nur und sah ihn gelangweilt an. Glaubte er jetzt wirklich, dass ich ihm das glaube. Irgendwie wusste ich gar nicht was ich glauben sollte. Es herrschte eine kurze Stille, die von einer anderen Stimme durchbrochen wurde. „Aber, aber. Wie redest du denn über mich?“ Ich drehte mich zur Tür um. Was bildete sich Grady denn jetzt ein? Ich hatte doch nicht Tag der offenen Tür. Und eigentlich war es auch mitten in der Nacht. Mussten die nicht auch irgendwann mal schlafen gehen?

Ich lehnte mich in dem Sessel zurück und wartete einfach nur. Axel war mittlerweile aufgestanden und ging auf den Jungen an der Tür zu. Hoffentlich stritten sie sich jetzt nicht. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinen Kopf. Als ich nach oben sah, erblickte ich Axel.

„Glaub mir einfach.“ Danach verschwand er. Ich dachte eigentlich, dass Grady auch verschwunden war. Doch als ich aufstand, umschlangen mich zwei Arme von hinten.

„Ruby, du willst ihm doch nicht wirklich glauben, was er erzählt hatte oder?“ Ich wollte nicht. Doch ich wusste nicht, was der Wahrheit entsprach. Noch immer ließ er mich nicht los. Aber ich spürte seinen Atem an meinen Hals. Es herrschte eine lange und ziemlich unangenehme Stille. Aber ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Er nahm auch nicht die Arme runter. Aber langsam reichte es mir! Ich war doch kein Kuscheltier. Ich befreite mich von seinen Armen und stand ein paar Schritte von ihm weg. Er sah mich mit einem verwirrten Blick an.

„Grady. Du musst gehen!“ Es fiel mir einfach ihn weg zu schicken. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er auf mich zukommen würde. Mein Instinkt riet mir weg zu laufen, aber ich blieb am Bett stehen. Er packte mich bei den Schultern und zwang mich hin zu setzen. Nun griff er nach hinten. Ich hatte Angst, was passieren würde weswegen ich meine Augen zusammen kniff. Doch ich spürte kein Schmerz, wie ich es erwartet hatte. Stattdessen legte sich etwas seidiges um meinen Hals. Als ich nachsehen wollte, spürte ich zwei Finger unter meinen Kinn. Ich sah in seine strahlenden Augen.

„Kannst du mir einfach vertrauen?“ Er kam meinen Gesicht immer näher. Ich wusste was kommen würde und spürte dann auch schon die Röte in meinen Wangen. Dann spürte ich seine Lippen auf... meiner Stirn. Immer noch brachte ich kein Wort heraus. Wortlos und verwirrt sah ich ihm nach, als er mein Zimmer verließ. Ich saß wie erstarrt auf dem Bett, unfähig mich zu bewegen. Irgendwie kam mir das alles nicht real vor.

Ich wurde aus meiner Starre gerissen, als ich ein Klopfen hörte. Nun stand auch noch mein Bruder an der Tür.

„Süß. Er nimmt seine Aufgabe wohl ziemlich ernst.“

„Warum hast du eingewilligt, dass ich wieder raus darf?“ Er lachte kurz auf, ehe er mir antwortete:„Du bist doch meine kleine Schwester. Warum sollte ich dich einsperren?“

„Du wolltest mich doch viel lieber tot sehen! Also hast du kein Grund mich raus zulassen.“ Er kam auf mich zu und stand dann auch schon vor mir. Doch stattdessen irgendwas zu sage, sah er mich nur herablassend an. Irgendwie musste ich ihn doch erreichen? Ich ergriff die Chance und legte meine Arme um ihn und meinen Kopf an seiner Brust. „Du bist mein Bruder und ich liebe dich!“

Plötzlich wurde ich unsanft auf das Bett gestoßen.

„Es ist mir egal, wer du bist! Halt dich einfach von mir fern. Vor allem halt dich aus meinen Angelegenheiten raus.“ Damit verließ er mein Zimmer. Ich drehte mich auf die Seite und spürte kurz darauf eine Hand auf meine Schulter. Aus Reflex schlug ich nach dieser.

„Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Vany! Hatte sie mich erschreckt. Jetzt war auch noch sie da. Was wurde hier eigentlich gespielt? Das war doch nicht normal oder etwa doch? Mittlerweile hatte sie sich auf das Bett gesetzt. Als ihre Hände nach meine Griffen, fiel mir ein Verband auf. Anscheint hatte sie mein entsetztes Gesicht gesehen, denn sofort hatte sie ihre Hände wieder zurück gezogen.

„Was ist passiert?“

„Es war nicht Tyler! Aber deswegen bin ich gar nicht hier! Ich will nur mit dir reden.“

„Da bist du nicht die Erste.“ Sie legte den Kopf leicht schief. So wirkte sie ziemlich jung und kindlich. Eben wie eine pubertierende Teenagerin. Aber das war sie ganz und gar nicht. Viel mehr war sie eine junge, stolze und selbstbewusste Frau. Ich seufzte kurz, doch als ich etwas sagen wollte, sprach sie schon wieder weiter:„Ist auch egal. Ich bitte dich vom ganzen Herzen, halte dich an Axel. Vertrau ihm! Er weiß, was er tut und er hat seine Gründe dich so zu behandeln.“ Ich setzte mich im Schneidersitz und verschränkte meine Arme vor der Brust. Wie konnten sie mir nur vorschreiben, was ich zu tun hatte? Oder mit wem ich mich abgeben sollte. Das gab es doch gar nicht.

„Weißt du, ich schätze deine Fürsorge wirklich sehr. Aber ich kann selber Entscheiden!“

„Ist die von Grady? Dein Halsband mit dem Glöckchen?“ Moment mit einem Glöckchen? Ich faste zu meinen Hals und spürt das Halsband sowie das kleine Glöckchen. War ich denn eine Katze? Vany brach plötzlich in Gelächter aus. Auch das noch. Leicht rollte ich mit den Augen. Was genau war jetzt so lustig?

„Tut mir Leid. Aber anscheint verhindert er, dass du unbemerkt durch das Anwesen läufst. Was auch gut so ist. Aber ich bitte dich, dass du Grady nicht einfach so blind vertraust. Das reicht schon wenn dein Bruder das macht!“

„Wie meinst du das?“ Doch sie schüttelte einfach nur den Kopf. Ich könnte fast sagen, dass ich das auch schon öfters gesehen hatte. Das war schon nichts neues mehr für mich, dass jeder ein Geheimnis hatte oder so Geheimnisvoll tat. Ich spürte, wie sie meine Hand streifte und als ich zu ihr auf sah, verließ sie bereits das Zimmer. Kurz tippte ich das kleine Glöckchen an, welchen darauf einen Klingelton abgab. Eines wollte ich wirklich nicht zu geben, aber Vany hatte recht. Ich würde es nicht mehr so leicht haben durch das Anwesen zu laufen. Das war doch jetzt nicht wahr?! Meine Chancen standen immer schlechter. Obwohl ich das Halsband doch einfach ablegen könnte. Ich musste es doch gar nicht tragen. Meine Hände wanderten zu dem Verschluss, doch irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Dort war kein Verschluss, wie bei einer normalen Halskette. War da etwa ein Schlüsselloch? Sofort sprang ich zum Spiegel. Nachdem ich das Halsband gedreht hatte, konnte ich nun den Verschluss erkennen. Tatsächlich zierte ein Loch das Stück Metall. So kleine Schlüssel konnte es doch gar nicht geben.

Während ich das Halsband im Spiegel betrachtete, fiel mir auf, dass das pinke Band die Narbe an meinen Hals überdeckte.

„Aber ich bin doch keine Katze!“ Nun saß ich wieder auf dem Bett. Irgendwas musste ich doch dagegen tun können? Ich konnte nicht ewig mit einem Glöckchen um den Hals rum laufen.

Nun waren alle nach einander in mein Zimmer geplatzt. Und das schlimme daran war, dass allmählich die Sonne aufging. Damit war die Nacht wohl für mich vorbei. Ich war nur umso müder.

Allerdings konnte mir Tyler nicht erzählen, dass sie hier zu viert wohnten. Es konnte also immer noch jemand in mein Zimmer platzen. Jedoch war das dann bestimmt nur Zufall. Aber irgendwie traute ich mich gar nicht ins Bett. Es beunruhigte mich, dass jeder nun in das Zimmer gehen konnte. Da wäre ich doch lieber eingeschlossen gewesen.

Obwohl ich meine Freiheit wieder hatte, wurde diese auch noch eingeschränkt durch ein Glöckchen, was bei jeder Bewegung klingelte. Was sollte ich nun mit meiner gewonnen und dennoch verlorene Freiheit anfangen?



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