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His Story ♥

Eine Wette kam nach der anderen ♥ (Uruha x Ruki / Andere Pairings geheim)
von

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Alles was schief gehen kann/könnte (2/2)

Kapitel 10:

Alles was schief gehen kann/könnte (2/2)
 

„Pff.“, Aoi prustete los. „Keine Sorge, ich bin nicht so ein Weichei wie Reita!“

„Ey.“

Reita blickte uns vom Bühnenausgang aus böse an.

„Hört auf zu lästern!“, murrte er dann beleidigt.

Uruha schaute von seinem Instrument auf. Er musterte uns stumm und abwartend.

Aoi rollte mit den Augen. „Glotzt nicht so behindert. Wir lästern nicht. Wir klären hier was.“

„Und was soll das sein?“

Der Bassist kam zu uns hinüber gelaufen und blieb dann vor meinem Sessel stehen.

„Ist nicht so wichtig.“, tat ich genervt ab, und Reita schenkte mir einen unzufriedenen Blick.

„Na wenn du meinst.“

Uruha wandte sich ohne etwas gesagt zu haben wieder seiner Gitarre zu, was mich verärgerte. Und das Allerschlimmste an der Sache war, dass er seit gestern wieder mit Reita redete. Aber immer, wenn ich kam, war er weggegangen. Er ignorierte mich die ganze Zeit, und das bestürzte mich tief.

Eine unglaubliche Aggression staute sich in mir. Außerdem kribbelte es seit unserem letzten Song wie verrückt in meinem Unterleib. Der Zungenkuss mit Uruha, war einfach unglaublich gewesen.

Seine Lippen waren warm und weich gewesen, und seine Haut hatte geglüht.

Ich grummelte böse. Wie konnte sein Kuss nur so intensiv ausfallen, wenn er mir doch danach trotzdem keine Aufmerksamkeit schenkte?

Ein tiefer Seufzer entwich meiner Kehle. Mein Verlangen nach ihm brachte mich noch um die Ecke.

„Hey, hey Uru-chan~“, ich schreckte aus meinen Gedanken auf und sah Aoi plötzlich neben Uruha stehen. Der Schwarzlilahaarige pikste dem Braunhaarigen neckisch in die Seite.

„Heißer Kuss vorhin auf der Bühne.“

Uruha sagte nichts. Entweder spielte mir das Licht einen Streich, oder es legte sich wirklich ein ganz sanfter Rosaschimmer auf seine Wangen. War das denn möglich...?

„Nach so einer Aktion musst du unserem Süßen aber doch vergeben, oder?“

Innerlich schlug ich mir meine Hand auf die Stirn.

Wenn Reita nur halb so bescheuert mit Uruha geredet hatte, verstand ich, warum der Leadgitarrist ihm eine reingezogen hatte. Und gleich würde er Aoi eine reinziehen.

Aber falsch gedacht. Statt ihn zu schlagen seufzte Uruha nur mürrisch.

„Aoi, lass es einfach. Es ist meine Sache.“

„Aber du kannst Ruki doch nicht die ganze Zeit ignorieren.“

Der Braunhaarige sagte nichts. Aoi seufzte.

„Du Sturkopf! Willst du die ganze Band und Ru-chan kaputt machen?“

Uruha richtete sich in seine volle Größe auf. Es war beeindruckend, denn Aoi war zwar Älter, aber Uruha überragte ihn. Er war mit seinen 1 m 75 der Größte von uns.

„Jetzt hör mal! Wer hat denn diese Mistwette gestartet? Ich sicher nicht!“

„Du hast es nicht gestartet, aber dass du es jetzt weiterführst, das ist okay, oder was?!“, wurde jetzt auch Aoi lauter.

„Denkst du Ruki tut es nicht Leid, dass er deine Gefühle verletzt hat?! Und jetzt willst du dafür seine zerschmettern?!“

„JUNGS!“, Kai kam in den Backstagebereich hereingestürmt und stellte sich augenblicklich zwischen die zwei Gitarristen, die sich gefährlich nahe gekommen waren. Es sah etwas seltsam aus, da Kai ein wenig kleiner war als die beiden. Doch so wütend hatte ich ihn noch nie gesehen.

„REIßT EUCH BEIDE ZUSAMMEN! DAS GIBT ES DOCH NICHT! SO BESCHEUERT HAT SICH WIRKLICH NOCH KEINER VON EUCH BENOMMEN! WAS SOLL DAS, SEID IHR IN DIE WECHSELJAHRE GEKOMMEN, ODER WAS?!“

Uruha wich still zurück. Aoi zischte wütend, ehe er sich von Kai und Uruha wegdrehte.

„Tss. Bescheuerte Diva. Dann mach halt so weiter, bis du Ruki wieder tausend Mal zum Weinen gebracht hast...“

Er kam mit festem Schritt wieder bei mir an, und ließ sich einfach auf den Sessel vor meinem Fallen. Erschrocken und mit geweiteten Augen hatte ich das ganze Geschehen verfolgt.

Kai atmete noch immer hörbar ein und aus. Sein Blick war wirklich durchbohrend und untermalt von Zorn. Er machte einem richtig Angst.

Augenblicklich trat die Gefasstheit wieder in die Züge des Yutaka und er strich sich die dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht.

„Noch einmal so etwas und ich werde stinkig, okay?“, der Schlagzeuger ging hastig raus auf die Bühne. Von draußen ertönten die ersten paar Schreie und dann hörte man Kai reden. Plötzlich war er wieder der süße, liebe Kai, mit der entzückenden, hellen Stimme.

„Heeey! Na Osaka? Bis jetzt wart ihr spitze! Hier ist eine kleine Überraschung für euch. Ein kleines Schlagzeugsolo von eurem Kai!“

Uruha sagte nichts, Aoi zuckte mit den Schultern.

Ich seufzte tief und blickte dann zu Reita hinüber, der bis jetzt die ganze Zeit nur neben mir gestanden hatte. Seine Augenbrauen waren hochgezogen.

„Wow, wie schizophren...also Kai kann auch das Arschloch raushängen lassen, was?“

Aoi grunzte plötzlich wieder munter. „Scheint so.“

Ich verstand nicht wirklich wie er nach dieser Sache schon wieder grinsen konnte, doch es war mir lieber, als dass er wieder auf Uruha herum hackte. Ja, es schien schon etwas dümmlich von mir, da Aoi eigentlich nur versucht hatte mich zu verteidigen...aber dennoch, es ging hier ums Prinzip.

„Ruki, jetzt sag doch auch mal was dazu!“

Mir wurde sanft gegen die Schulter geboxt. Der Blonde und der Schwarzlilahaarige musterten mich gespannt.

„Ähm ja...Kai halt...“, murmelte ich etwas neben der Spur. Reita seufzte.

„Welch konstruktives Statement...Manchmal kann ich nicht glauben, dass wirklich du diese ganzen herzzerreißenden Wörter zu unseren wunderschönen Songtexten formen sollst.“

„Und ich glaube manchmal, dass du dein Bandana unbedingt gegen einen Dauergips umtauschen willst, nachdem ich deine Nase mit meiner Faust bearbeitet habe.“

„Das könntest du natürlich. Nur müsstest du mit deiner ´stattlichen´ Größe dafür erstmal an mein Gesicht herankommen, nicht wahr, Chibi?“

Okay. Das war wirklich gemein gewesen. Ich blinzelte Reita nach dieser Aussage nur noch dumm an, während Aoi den Kopf wegdrehte, damit ich nicht sah, dass er schon blau anlief, weil er nicht lachen wollte. Blaues Gesicht, Aoi, passte ja gut. Ich hoffte er erstickte dran.

Reita zuckte mit den Schultern.

„Was auch immer..ich gehe mal aus dem Schlagzeugsolo ein Schlagzeug- und Basssolo machen.“

„Alles klar.“

Der Bassist verschwand vor die Bühne. Wieder hörte man die Fans kreischen.

Aoi legte den Kopf schief.

„Sollen wir auch schon auf die Bühne? Die Pause geht eigentlich noch zehn Minuten.“

„Nein, nein...“, ich glitt in das schwarze Leder des Sessels hinein und ließ mich gehen. „Lass die zwei mal...ich will die Ruhezeit jetzt schön nutzen...“

„Mhm...“

Wieder wandte ich meinen Kopf zu Uruha hinter. Er hatte Aoi und mir den Rücken zugedreht.

Zum tausendsten Mal an diesem Abend verließ ein verzweifelter Seufzer meine Kehle.
 

Wir waren jetzt wieder mittendrin. In meiner Sturheit war es mir ja wirklich egal gewesen, doch jetzt wo der Zorn wieder etwas wich wurde mir immer mehr und mehr bewusst, was für eine bescheuerte Trackliste ich hier zusammengestellt hatte.

´Untitled´ und ´Gentle lie´ hatten wir jetzt hinter uns gebracht, vor allem bei Gentle lie hatte es furchtbare Überwindung gekostet.

Normalerweise war es ja nicht allzu schwer unsere depressiveren Lieder zu singen, aber das mit Uruha hatte mich wohl mehr mitgenommen, als ich zeigen wollte.

Angestrengt versuchte ich mich daran zu erinnern, welches Lied zum Abschluss auf dem Plan stand, als aus dem Nichts plötzlich Klaviertasten klimperten, und es mich heftig erwischte. Starr umklammerte ich mein Mikrofon. Hilflos blickte ich zu den anderen hinter, doch die blinzelten mich nur verwirrt an, also drehte ich mich hektisch wieder dem Publikum zu.

„...Reila...“, stammelte ich völlig überrumpelt und die Instrumente hinter mir legten los, wobei sie eine furchtbare Panik in mir entfachten.
 

D-Deatta kara doredake...

onaji...kizu wo oi...

Doredake sasaeatta...?

Kimi ga tsu- ...rai toki wa

Okae no dare yori

Boku dake ni oshiete oshikatta?

Jijitsu ga me ni akitsuku

Mugon de fudou no

K-Kimi wa nani mo omou...

Ryuu nado iranai...sa...tada boku mo kimi wo...

K-Kaeshite kurere...ba...
 

^-^-^Reita´s POV^-^-^
 

Hier lief etwas ganz falsch. Schon als Ruki sich mit diesem schockierten Blick zu uns umdrehte wusste ich ganz genau, dass hier was ganz schief lief. Er stand da wie erstarrt, und als er die ersten Strophen sang stockte seine Stimme. Er kämpfte sich richtig von Zeile zu Zeile.
 

Nokosareta boku yori

M-Muninatta kimi wa

D-Dorehodou tsurai...d-darouka...

Mada n-nanimo hajimatte nai no ni

Mada kimi ni kono k-kotoba

Ietenai no ni dokoe...
 

Mit Angst in der Brust blickte ich hinüber zu Aoi, er spielte weiter seine Gitarre, doch er erwiderte meinen Blick, und er sah genauso besorgt aus wie ich.

Rukis Stimme klang wirklich schwach. Wir wussten nicht ob wir eingreifen sollten oder nicht.

Kai hinten am Schlagzeug hatte den Jüngsten fest ins Visier genommen. Er biss sich auf die Unterlippe und schien scharf nachzudenken, was jetzt zu tun war.
 

Reila! Reila!

Reila Reila!

Kimi no namae wo yonde mite yo

(This voice does not reach you)

Ruki ging auf seine Knie, seine gequälte Stimme schrie ins Mikrofon.
 

Reila! Reila!

Reila! Reila!

Ich blickte zu Uruha hinüber. Er spielte ohne den Schwarzblonden auch nur zu beachten weiter seinen Part auf der Gitarre. Die Wut kroch in mir hoch. Merkte er denn wirklich nicht, dass unser Vocalist bald anfangen würde zu weinen?
 

Me o akete uso da to

waratte misete yo

Das Klaviersolo aus den Boxen ertönte und Uruha und Aoi spielten leise ihren Gitarrenpart.

Kai nickte mir zu und ich nickte zurück. Ich hatte verstanden was er wollte und ich lief schnell über die Bühne zu Ruki hinüber.

Er blickte mit leeren Augen auf sein Mikrofon hinab. Leise beugte ich mich zu ihm hinunter.

„Hör mal...“, flüsterte ich. „Wenn es zu schwer ist, dann lass uns jetzt was anderes spielen, okay? Es ist noch nicht zu spät.“

Ruki antwortete nicht. Dann blickte er zu Boden.

„Es ist schon viel zu spät...“, murmelte er plötzlich, was mich verwirrte. Dann lief er einfach an mir vorbei und trat an die Spitze der Bühne.
 

Ashita wa dokoe yuku wo

Kimi ga nozomu nare

Dokore de mo o yuku yo

Aois Gitarrensolo ertönte laut, der Schwarzlilahaarige starrte bestürzt auf den Boden während er beim Spielen auf seine Knie ging. Ich lief Ruki nach vorne nach.

„R-Ruki.“, versuchte ich es erneut. Er drehte sein Gesicht zu mir. Seine Augen glitzerten. Die Tränen schwammen vor seiner Pupille.

„Geh wieder an deinen Platz. Der Song ist noch nicht zu Ende, Reila...Mh...Reita...meinte ich...“

Ich presste die Lippen verzweifelt aufeinander.

„Ruki, bist du dir sicher, dass alles okay ist? Wirklich sicher?“

„Ja...ich komm schon klar.“

Er schenkte mir ein Lächeln. Ich wusste genau, dass es falsch war, doch ihm zuliebe akzeptierte ich seine Entscheidung und ging wieder an meinen Platz zurück.

Es war eine Qual zu hören wie er immer weiter und weiter sang.

Er zwang sich einfach weiterzumachen.
 

Reila! Reila!

Reila! Reila!

Ienaka de kono kotoma wo!

Ich sah es, Aoi sah es, Kai sah es. Wir alle sahen es. Wir sahen wie Ruki den Kopf zu Uruha umdrehte. Ihn sehnsüchtig anstarrte.
 

Reila! Reila!

Reila! Reila!

Ima koko de kimi ni utau yo!

Und wir sahen wie Uruha den Kopf einfach vom Vocalisten wegdrehte.
 

Reila! Reila!

Reila! Reila!

Dare yori mo kimi wo aishiteru...

Es passierte was passieren musste und die ersten Tränen schwappten über den Augenrand des Jüngsten.
 


 

Reila...Reila

Reila...Rei...la...

Ich konnte Aoi gerade noch so erschrocken anschauen, als ein dumpfer Aufprall unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Mein Herz blieb stehen. Ich glaube auch Kais, und auch Aois.

Uruha zeigte die erste Gefühlsregung an diesem Abend. Das Publikum hielt den Atem an.

Ruki krümmte sich an der Spitze der Bühne auf dem Boden, und schluchzte bitterlich.
 

Aishiteru...

Ai...shite...ru...


 

Das Mikrofon rollte unserem Vocalisten einfach aus der Hand.

Instinktiv legte ich mein Bass schnell auf den Boden und rannte zu Ruki hinüber.

Kai war wie ein Meister über sein Schlagzeug gesprungen, am Crashbecken hängen geblieben und dann ebenfalls krank vor Sorge zu unserem Vocalisten hinüber gestürmt.

Aoi warf seine Gitarre wütend zu Boden und schnappte sich sein Mikrofon. Uruha hatte seine Gitarre ebenfalls fallen gelassen. Er rührte sich allerdings nicht von der Stelle. Sein Gesicht war vom puren Schrecken gezeichnet und leichenblass.

Aoi blickte das Publikum an.

„Okay Leute. Das war´s, Konzert vorbei. Es tut mir schrecklich Leid. Wir schicken gleich jemanden, der sich um euch kümmert. Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber es geht um Ruki-san. Habt bitte Geduld.“
 

^-^-^Reita´s POV ende^-^-^
 

^-^-^Aoi´s POV^-^-^
 

Wir wussten alle nicht was wir tun sollten. Wir standen alle im Kreis um den schwarzen Sessel im Backstagebereich herum. Bis auf Uruha. Der stand an einem der riesigen Fenster und rauchte schon die dritte Zigarette.

Auf dem Sessel in unserer Mitte saß Ruki, hatte seine Knie an den Körper gezogen und schluchzte. Wir tauschten stumme Blicke aus.

Ich traute mich als erster zu ihm und strich ihm beruhigend über den Rücken.

„Soll ich dir einen Kaffee holen?“

Er nickte kaum merklich.

„Reita, geh zum Automaten und hol ihm einen Latte Macchiato.“

„Hast du nicht gerade gesagt, dass du ihm einen-

„Jetzt geh, du Pfeife!“

Reita schnaufte.

„Ist ja gut...Arschloch...“

Kai und ich lachten den Bassisten aus, während er energisch den Raum verließ.

„Oi.“

Wir blickten alle zu Uruha hinüber, der schon seit Rukis Heulattacke nur stumm und unmerklich da gestanden und geraucht hatte. Er warf seinen niedergebrannten Zigarettenstummel aus dem Fenster und kam dann langsamen Schrittes auf uns zu.

„Lasst mich mal bitte mit Ruki alleine.“

„Oh?“ Kai und ich warfen Sakai und Yamada einen verwirrten Blick zu. Diese nickten und gingen dann auf den Gang hinaus.

Ich zuckte mit den Schultern. „Okay Kai, lass uns gehen.“

Kai nickte, warf Ruki noch einen eiligen Blick zu, und dann wurde ich von ihm nach draußen mitgezogen.
 

^-^-^Aoi´s POV ende^-^-^
 

Zitternd hob ich den Kopf und blickte Kai, Aoi und Reita nervös hinterher wie sie den Raum verließen. Oh weia...

Die Tür schloss sich endgültig hinter unseren Bandkameraden, und ich legte meinen Kopf noch immer schluchzend auf meine Knie.

Mein Herz schmerzte so sehr. Ich hasste mich dafür, doch ich konnte nicht aufhören zu weinen.

Auch dann nicht, als ich merkte wie Uruha sich vor mir auf den Boden niederkniete.

Mit verquollenen Augen blickte ich in sein regloses Gesicht, und wäre am liebsten davongerannt, doch ich saß wohl oder übel in der Falle.

Seine sonst so verständnisvollen und sanften Augen starrten kalt durch mich hindurch.

Ich spürte wie mein ganzes Inneres aufriss. Ich wollte, dass es aufhörte, es war erniedrigend und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hasste es, mich klein und machtlos zu fühlen. Es war furchtbar.

Ich senkte von der Stille gepeinigt meinen Kopf langsam wieder auf meine Knie.

Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meinen Wangen. Das Blut schoss in mein Gesicht.

Ich spürte wie Uruhas Daumen mir die Tränen wegwischten.

„Es war zu viel, oder...?“

Schniefend nickte ich.

„Wenn du doch wusstest, dass es zu viel werden würde, wieso hast du es dann zugelassen...?“

Ich schluchzte und mein Weinen ging wieder bitterlich von vorne los.

„Ich, ich wusste doch nicht, d-dass das so kommt...und dann...dann bin ich auf die Bühne und, und dann kamen diese ganzen Songs und...und dann ´Reila´ u-und ich habe ihr Gesicht gesehen, wie sie da t...tot vor mir lag und sie einfach weg war und dann habe ich dich gesehen, wie du einfach weggelaufen bist und...“

Mein Satz ging in einem heftigen Geschluchze unter. Ich spürte wie ich in seine Arme gezogen wurde und schniefte nur noch mehr.

„Es tut mir so Leid...“, hörte ich ihn leise flüstern. Verwirrt hob ich meinen Kopf.

„Ich hätte dich nicht ignorieren dürfen, ich habe dir Unrecht getan...“

„A-Aber...“, schluchzte ich weinend und krallte meine Hände in sein Oberteil.

„Ich habe Scheiße gebaut...du hast Recht...es war nicht okay, ich hätte Reita abhalten sollen, stattdessen habe ich mitgemacht...Uruha, bitte geh nicht weg!“

Er drückte mich fester an sich. Stumm atmete er in meine Haare und ich atmete gegen seinen Brustkorb, welcher sich langsam im Takt hob und senkte, und mich dadurch beruhigte.

„Ich werde nicht weggehen...“

„Es tut mir so verdammt Leid, Kouyou...“

„Ich weiß...“

Uruha schlang seine Arme ganz fest um mich. Er hatte gerade einen Ausdruck in den Augen, den ich bei ihm wirklich noch nie gesehen hatte.

„Ruki...Na los steh auf. Lass uns durch den Hinterausgang verschwinden und etwas Trinken gehen... ich glaube das brauchen wir jetzt.“

Unsicher blickte ich in sein Gesicht.

„...Ist...das dein Ernst...?“

Er nickte.

„...Und unser Auftritt?“

„Der wird nach allem was passiert ist sicher nicht weitergeführt.“

„...Aber werden Kai und die anderen nicht schimpfen, wenn wir das Konzert jetzt einfach so verlassen?“

Er zwinkerte.

„Bleibt unser Geheimnis.“
 

^-^-^Aoi´s POV^-^-^
 

Genervt seufzte ich, als Sakai es nicht lassen konnte, mir zum hundertsten Mal an den Arm zu greifen.

„Aoi-san! Die beiden sind jetzt schon seit dreißig Minuten da drin! Und es ist so ruhig! Sollten wir nicht reingehen?!“

„Nein.“, Reita schüttelte mit dem Kopf. „Die beiden müssen sich aussprechen. Das ist jetzt sehr wichtig.“

Kai nickte. „Jap.“

Wir standen nun alle hinter der Bühne und vor dem Gang zurück in den Backstagebereich.

Ich starb fast vor Neugierde, auch Reita sah man an, dass er am liebsten zurück in den Raum gestürmt wäre. Sakai machte uns alle sowieso verrückt und Yamada wartete einfach stumm.

Kai hatte die Arme verschränkt und den Kopf nachdenklich gesenkt.

Schließlich hob der Drummer seinen Kopf und blickte uns alle an.

„Ich gehe mal wieder auf die Stage und kümmere mich um die Fans, ne? Die wollen jetzt sicher alle wissen was los ist.“

Reita und ich nickten ihm zu, und er trat durch den Vorhang. Kein Fangekreische, nur Stille.

„Geht es Ruki gut?!“, hörte ich eine Frau mit Tokyoter-Dialekt aus der Menge schreien, und Kai fing an alle zu beruhigen.

Sakai seufzte tief.

„Können wir jetzt bitte endlich wieder rein und nach Ruki-san schauen? Ich verliere den Verstand.“

Yamada schüttelte den Kopf. „Du bist unmöglich Ryou. Du machst uns hier alle irre und hibbelig!“

Entschuldigend senkte der eine unserer Manager den Kopf und ich ließ mich weichkochen. Langsam hatte auch ich keine Geduld mehr.

Mein Blick wanderte zu Reita.

„Okay. Gehen wir rein.“

Unser Bassist nickte. Anscheinend hatte er jetzt auch genug.

„Ruki?“

Der Blonde klopfte leise an die Tür. Keine Antwort.

„Uruha?“, Sakai kaute gespannt auf seinen Nägeln. Erneut keine Antwort.

„Okay, ich mach jetzt auf.“, Reita riss endgültig der Geduldsfaden und er öffnete das Zimmer ohne Zurückhaltung.

In dem Moment, in dem wir in den Raum blickten, entwich uns jegliche Emotion und machte riesigem Erstaunen Platz.

Das Zimmer war nämlich leer. Kein weinender Ruki, kein wütender Uruha.

„Heißt das jetzt ich habe umsonst ne halbe Stunde für diesen scheiß Latte Macchiato angestanden?!“

Reita trat herein und blickte sich um. Dann ließ er wütend den Pappbecher mit dem Kaffee fallen, der für Ruki gedacht war.

„Und wie soll ich das jetzt verstehen? Wo sind sie hin?!“

„Oh Gott!“

Yamada zeigte auf irgendetwas. Verwirrt folgten wir alle seinem Blick, und es traf uns wirklich unerwartet.

Die riesigen Fenster des Backstageraums standen sperrangelweit offen.
 

^-^-^Aoi´s POV ende^-^-^
 

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Nächstes Kapitel vorraussichtlich nächsten Mittwoch ^^
 

lg Rookie



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  theon-vergil
2012-10-25T19:18:10+00:00 25.10.2012 21:18
whoop whoop ein neues 'pitelchen (obwohl man bei der länge schon gar nich mehr von 'pitelchen reden darf *freu*)
und war für ein kapitel!!!! *_______*
endlich ist es zur konfrontation gekommen, obwohl ich mir ja schon eine reaktion von uruha erhofft hatte, als aoi den zungenkuss auf der bühne angesprochen hatte!!!! oder noch besser eine fortsetzung!!! *augenbrauen wackel* ^^
was mir so im laufe der ff aufgefallen ist, das von rukis taffer art am anfang mit "armor un seinen bescheuerten liebespfeilen, von denen er einen ruki in den arsch gerammt hat" xD leider net mehr viel übrig geblieben is Q,Q
sowohl reita mit seiner bescheuerten wette als auch uruhas reaktion als das ganze ding aufgeflogen is, haben aus dem kleinen taffen frontman einen seniblen, verletztlichen und iwie schutzbedürftigen takanori gemacht Ó.ò
aber scheinbar hat das auch uruha jetzt so sehr erweicht, dass er ruki verzeiht??? oder hat er da etwa auch gewisse gefühle und regungen angedeutet mit dem blick mit dem er beispielsweise ruki gemustert hat?!?! -> ich bin gespannt was jetzt aus der kleinen ausreißeraktion der beiden wird und ob der alkohol zu gewissen dingen verleitet! ^^b *thumps up*

umso schöner ist es zu wissen, dass baaaaaaaaaaaald es neue kapitel on gestellt wird!!! ^^ Yipppi ya~ai yay =)
bis dahin
grüüüüüüüüüüüüüuze vom theon-vergil


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