Zum Inhalt der Seite

der Kampf einer Fürstin

Sesshoumaru xx ??
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

13. Kapitel

Sauer funkelte Sesshoumaru Masakazu an und riss sich los.

„Sie ist meine Frau. Du wirst mich nicht davon abhalten sie zu holen, wo auch immer sie ist!“

Überrascht riss Masakazu die bleichen Augen auf.

„Und nun geh endlich und kümmere dich um die Verletzte!“

Er wandte sich an seinen General, der mit den anderen Soldaten zusammen Ami davon versuchte abzuhalten wieder auszureißen.

„Takeo, lasst sie frei!“

Der Soldat wusste nicht, was er von diesem Befehl halten sollte, entschied sich aber schließlich dafür ihn zu befolgen.

Kaum, dass niemand mehr an ihr zerrte stieß Ami sich vom Boden ab. Sesshoumaru sah ihr nach, dann rannte er los, folgte der Hündin auf dem Fuße.
 

„Herr!“, brüllte Takeo, doch er hörte nicht auf ihn. „Los!“, befahl der General den anderen Soldaten um sich herum.

Wie eine Welle schwappten die Dämonen über die Mauer ihrer Festung und liefen ihrem Fürsten nach.
 

Doch sie waren bereits zu spät.

Nicht um die Leben ihrer Frauen zu retten, sondern um überhaupt in den ganzen Kampf einzugreifen.
 

Ami landete zwischen der aufgewühlten Asche und trappte auf ihr Frauchen zu. Kraftlos ließ diese die Axt sinken. Sowohl an ihr als auch an ihren Gefährtinnen hing so viel Ruß und Blut, dass sie beinahe nicht mehr zu erkennen waren.

Sesshoumaru stoppte, als er seine Soldatinnen und seine Fürstin entdeckte. Er ging ein paar letzte Schritte auf ihn zu, dann schlossen auch bereits Takeo und die Wächter auf.

Geschockt und noch viel mehr überrascht betrachteten die letzteren die fünf Frauen vor sich.

„Was ist passiert?“, sprach Takeo die Frage aus, die ihnen allen im Kopf herum spukte.

„Oni.“, erklärte Cheyenne. „Oni, Trolle... Sie tauchten plötzlich auf. Aber wir haben sie in die Flucht geschlagen.“
 

So langsam sickerte diese Information auch zu Chizu durch.

Was hatte sie da eigentlich angerichtet? Warum war sie einfach abgehauen? War es ihr so wichtig gewesen die Trümmer ihrer Heimat zu sehen, dass sie sogar das Leben ihrer Leibwächterin und die ihrer Wachen aufs Spiel setzte?

Sie schluckte.

Eine von ihnen war verletzt, sehr schwer sogar. Sie konnte nicht sagen wie es mit ihr ausgehen würde. Sie konnte nur hoffen, dass Masakazu wusste was er tat.
 

„Mihoko, wie geht es ihr?“, fragte eine ihrer Begleiterinnen genau das, was sie beschäftigte.

„Das wissen wir nicht. Wir haben sie gleich hinaufbringen lassen in Masakazus Gemächern, aber...“, Takeo schüttelte nur unwissend den Kopf.
 

Chizu strich sich über die Stirn, verschmierte den Ruß damit nur noch mehr.

Sesshoumaru nutzte die Gunst der Stunde, stapfte auf sie zu und griff nach ihrem Kiefer. Unbarmherzig zwang er sie ihn anzusehen.

„Tu nie wieder so etwas unüberlegtes, hast du mich verstanden?!“

Fassungslos sah Chizu ihn mit geweiteten Augen an.

„Verzeiht, mein Herr.“
 

Schweigend sahen sie sich so in die Augen, doch man konnte förmlich spüren wie die Luft um Sesshoumaru zu knistern begann. Ob es jedoch Wut deswegen war, weil sie weglief, oder gar weil er sich Sorgen gemacht hatte, das konnte niemand sagen.
 

Cheyenne trat auf die beiden zu und nahm Chizu die Waffe aus der Hand.

„Lasst mich die nehmen.“

Sesshoumarus Blick wanderte hinab zu der Axt, dann ließ er seine Frau los.

„Gehen wir, bevor noch weitere auftauchen.“, befahl er seinen Männern.
 

Ami trat an Chizu heran. schnell sprang sie auf, dann rannte die Hündin los. Nicht eher setzte sich auch Sesshoumaru in Bewegung.
 

Cheyenne betrachtete noch kurz die Waffe in ihrer Hand, dann ließ sie sie achtlos fallen und folgten den anderen.
 

„Takeo, stelle einen Trupp zusammen. Ich will, dass die gesamte Umgebung überwacht wird. Wir suchen eine größere Ansammlung von Oni und Trollen!“

„Jawohl, Herr.“

„IHR!“, brüllte eine weibliche Stimme quer über den Hof.

Chizu stieg von Ami herunter, die Faust, die auf sie zu geflogen kam sah sie zu spät kommen.
 

Sie schrie auf und griff nach ihrem Kiefer, doch ehe sie zu Boden fiel fing sie die Dienerin, die sie geschlagen hatte am Kragen auf.

„Wenn Masakazu meiner Schwester nicht mehr helfen kann, wenn ihr irgendwas passiert, dann schwöre ich Euch, werde ich Euch dafür ...“, sie brachte die Worte nicht über den Mund, doch man sah der Frau an, dass sie an Mord dachte.

Zwei Wachen stürmten auf sie zu und rissen sie von ihrer Fürstin zurück.

„Ihr seid keine Fürstin! Eine wirkliche Fürstin bringt Ihre Untergebenen nicht so einfach in Gefahr! Ihr seid eine Schande für unsere Rasse!“

„Worauf wartet ihr noch? Bringt sie gefälligst weg!“, rief Cheyenne.
 

„Nein!“, schrie die Dienerin verzweifelt. Sie wehrte sich mit aller Macht gegen die beiden Männer, doch sie hielten sie ohne Erbarmen fest.
 

Chizu sah ihr nach. Rieb sich noch einmal über die Wange. Ihr Blick schweifte ab. Die vier Frauen mit denen sie Seite an Seite gekämpft hatte sahen sie an, ebenso wie der Rest der anwesenden Dämonen auf dem Hof. Sie versuchten es zu verstecken hinter ihren alltäglichen Aufgaben, doch Chizu wusste, was ihnen allen durch den Kopf ging. Sie alle dachten dasselbe wie diese Dienerin.

Sie hatte sich unwürdig verhalten ihre Herrin und Anführerin zu sein. Sie hatte einen von ihnen leichtsinnig in Gefahr gebracht und weswegen das? Weil sie sauer auf Sesshoumaru gewesen war. Und nun im Nachhinein konnte sie sich nicht einmal mehr daran erinnern weshalb sie überhaupt unbedingt zu dieser Ruine wollte. Vielleicht hatte sie ja gehofft, dass das alles nur ein dummer Scherz war, doch was hatte sie erwartet? Ihre Mutter und ihre Schwester bezogen gerade ihr Gemach im Harem. Ihr Vater belegte in Masakazus Gemächern eine Matte und wurde von ihm behandelt.
 

Sie waren alle drei hier, weil sie gerade so den Flammen entkommen waren. War das nicht wunder genug?
 

Und anstatt sich um ihre Mutter und Junko zu kümmern war sie davon gelaufen um sich das offensichtliche anzusehen.
 

„Herrin, kommt.“, bat Cheyenne sie und führte sie mit einer Hand an ihrem Rücken zurück zum Eingang des Harems.
 

Sesshoumaru sah ihnen nach.

Ihm war bewusst was Chizu für angestellt hatte. Es war schlimm genug, dass eine Soldatin verletzt war, doch sollte diese ihren Verletzungen erlegen, so war Chizus Ehre als Fürstin dahin, denn sie war dafür verantwortlich und es gab nichts Schlimmeres, woran ein Herrscher schuld sein konnte, als am Tod seiner eigenen Leute.
 

Ein leises fiepen ließ ihn sich umsehen. Ami stand hinter ihm. Leicht neigte sie den Kopf. Sie hatte Angst, weil die Dienerin auf ihr Frauchen losgegangen war. Es verwirrte sie. Wer konnte es ihr verübeln?
 

Kurz und knapp strich er ihr über die Stirn und marschierte dann auf das Hauptgebäude zu, in dem Masakazu seine zwei Patienten behandelte.
 

**
 

Das erste, was Chizu auffiel als sie ihr neues Schlafzimmer betrat, war, dass es ebenso groß war wie ihr altes. Zwar war dieses Zimmer nie belegt gewesen, zumindest nicht seid sie hier war, doch die anderen Zimmer der Mätressen waren wesentlich kleiner als das der Fürstin. Nur dieses hier hatte ähnliche Ausmaße. Die Tür ihres in die Wand eingelassenen Schrankes stand offen. All ihre Kleider waren bereits darin. Doch was an diesem Zimmer anders war: es gab noch eine zweite Tür.
 

Sie kümmerte sich nicht weiter darum, zog ihren Obi einfach auf, warf ihn in die nächste Ecke und sackte auf der Matte ihres Bettes zusammen.

„Herrin, ich habe einer Dienerin aufgetragen Euch Wasser zu bringen um den gröbsten Schmutz von Eurem Körper zu waschen. Danach wird sie Euch ein Bad bereiten.“

„Cheyenne, wenn ich da nächste Mal dabei bin solch einen Fehler zu begehen, dann sperre mich bitte weg.“

Die Leibwächterin schwieg.

„Herrin... verzeiht meine Offenheit, doch betet dafür, dass ich nicht die längste Zeit für Eure Sicherheit verantwortlich gewesen bin. Denn sollte das der Fall sein, so werde ich Euch nie wieder von irgendetwas abhalten können.“
 

Chizu sah in die goldenen Augen ihrer Gegenüber.

„Du meinst, dass Mihoko es nicht überleben wird.“, es sollte eine Frage sein, doch klang es eher nach einer Feststellung. Cheyenne biss fest auf ihren Kiefer.

„Ich weiß es nicht.“, gestand sie schließlich. „Ihre Wunde war schwer, selbst für einen Dämonen. Ich kann Euch nicht sagen, ob die Heilungsfähigkeiten von Masakazu und die Eurer Mutter reichen werden um Eure Ehre zu retten.“
 

Es klopfte an der Tür und eine weitere Dämonin trat ein. Schweigend und mit gesenktem Blick näherte sie sich Chizu und stellte die Schüssel mit dem Wasser vor sich. Unter ihrem Arm eingeklemmt trug sie ein weißes Bündel.

„Herrin, ich bringe Euch ein Gewand, dass ihr überziehen könnt. Bitte lasst mir Eure Kleidung da, ich werde sie holen sobald ihr im Bad seid.“

„Vielen Dank.“, flüsterte Chizu mit matter Stimme und zog die Beine unter ihren Körper um sich über die Schüssel zu beugen. Die Dienerin erhob sich wieder und verneigte sich dann vor Cheyenne, ihr reichte sie ebenfalls ein solches Gewand, jedoch ohne weitere Bitten los zu werden. Das war auch unnötig. Cheyenne wusste genau was zu tun war.
 

Als sie gehen wollte hielt Chizu sie noch einmal zurück.

„Warte bitte!“

Die Dienerin drehte sich wieder herum und verneigte sich kurz.

„Bitte sag mir, wie geht es Mihoko?“

Die Dienerin schwieg einen Moment. Chizu spürte, dass sie sich zusammen riss. Natürlich, wie sollte es auch anders sein. Auch diese Dämonin musste sich zurück halten nicht etwas Dummes zu sagen. Sie mussten alle ihre Meinungen zurück halten, was Chizu anging. Denn in ihren Augen hatte die junge Fürstin versagt. Hunderte Jahre hatten die Männer und Frauen hier zusammen gelebt. Sie waren eine Familie und jede Person, selbst die Fürstin, war ein Störfaktor, brachte sie sie in Gefahr. Doch niemand wagte sich etwas gegen sie zu sagen, denn egal wie Recht sie mit ihren Anschuldigungen hatten: So war sie doch immer noch ihre Fürstin. Niemand durfte es wagen die anzuzweifeln.
 

Doch, so herzlos es auch war, nicht wenige von ihnen wünschten sich, dass Mihoko ihr Leben ließ. Nur so konnten sie die ungewollte, entehrte Fürstin noch aus dem Schloss vertreiben.
 

„Es tut mir leid, meine Fürstin.“, Chizus Herz rutschte in ihren Hakama, doch die Nachricht der Dienerin, war nicht das, was sie befürchtete. „Ich habe leider keine Informationen über das Befinden der Wache.“

„Würdest du mir Bescheid geben, wenn du Näheres weist?“

„Selbstverständlich, Herrin.“, sie verneigte sich, dann ließ sie die beiden Frauen allein.
 

Chizu blickte in das klare Wasser vor ihr, dann schöpfte sie in ihm und warf sich das kalte Nass ins Gesicht. Als sie die Hände sinken ließ erkannte sie klar und deutlich die Familienzeichen von Reika und Cheyenne in ihrem Gesicht.

Es war gut zu sehen, dass ihre Verwandlung weiter voran Schritt, doch die Soldatin bezweifelte, dass es nun noch von Bedeutung war wie schnell ihre Fürstin zum Hundedämon wurde.
 

„Cheyenne“

„Ja, Herrin?“

„Erwartet mich der Tod, oder Verbannung?“

Cheyenne dachte erst nach, was sie meinen könnte, seltsam, ihr Herz schien verdrängen zu wollen, dass die Fürstin, die vor wenigen Minuten noch ihr Leben für sie riskiert hatte, vermutlich wegen Fahrlässigkeit und daraus resultierendem Mord bestraft wurde.

„Verbannung.“

Chizu schluckte. Wenigstens immer noch besser als der Tod.

„Dann musst du mir das Kämpfen beibringen.“

„Ihr könnt es.“

„Nein, ich habe einfach nur versucht mich an deine Lehrstunden mit den Kindern zu erinnern. Gelernt habe ich es selbst nie. Doch sollte Mihoko sterben, so muss ich mich doch irgendwie verteidigen können dort draußen, oder nicht? Immerhin ist ein Shinigami hinter mir her.“

Cheyenne schwieg, doch diese Frage konnte sie nicht einmal im Raum stehen lassen, also nickte sie.
 

Chizu wusch das Blut und die Asche von Hals und Arme und zog sich dann aus, um in das Gewand für das Bad zu steigen.
 

**
 

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mir einmal mit meiner Fürstin das Bad teile.“, bemerkte Cheyenne nur um einfach irgendwas in die Stille hinein zu sagen, die sie zu erdrücken schien. Tief im Berg unterhalb der Schlafgemächer lag das Bad des Fürsten und seiner Mätressen. Heißer Dampf machte es schier unmöglich zu sehen, und beinahe noch schwerer zu atmen. Rücken an Rücken saßen die beiden Frauen da und sahen auf den blanken Stein.

„Ich glaube nicht, dass Mihoko diese Nacht übersteht.“

„Sagt so etwas nicht!“

„Ich wäre lieber deine Freundin, denn deine Fürstin, Cheyenne, wenigstens für die letzten paar Minuten oder Stunden, die mir hier noch bleiben.“

Cheyenne lächelte leicht.

„Das fände ich toll. Übrigens ist dein Haar heller geworden fällt mir da gerade auf!“, sie hob eine Strähne der anderen Dämonin hoch, welche ihr über die Schulter fiel. Nach dem intensiven Waschen in dem beinahe kochend heißen Wasser hatte es einen intensiven Braunton angenommen.

„Dank deiner Mutter werde ich wenigstens nicht als hilfloser Mensch durch die Gegend wandern.“

„Ihr ward schon vorher ein Dämon, vergesst das nicht.“
 

Stimmt, das hatte sie bereits wieder verdrängt.
 

Die Tür wurde aufgeschoben und eine Dienerin trat herein.
 

„Herrin, ich habe keine Guten Neuigkeiten. Bitte zieht Euch an, der Fürst erwartet Euch.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück