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der Kampf einer Fürstin

Sesshoumaru xx ??
von

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09. Kapitel

Aufmerksam beobachtete Mika Chizu. Irgendwas war anders an ihr, seit sie sie am Abend zuvor verlassen hatte. Nur was? Ihre Augen hatten noch immer denselben hellbraunen Ton, ihr Haar war noch immer von diesem tiefen Schwarz...
 

Doch irgendetwas hatte sich in den letzten Stunden an ihrer Schwiegertochter verändert.
 

Mika schob den Gedanken an eine andere Stelle in ihrem Kopf und folgte dem Blick der jungen Fürstin hinaus zum Ufer des Sees, vor dem Cheyenne durch eine Gruppe von Kindern lief, die ihre Kampftechniken trainierten. Hier und dort korrigierte sie die kleinen.
 

Chizu war weniger daran interessiert was sie dort taten, als an dem Glasbau dieses Saals in dem sie saßen. Es war ein Vorführraum für Musik und Tanz, soviel hatte ihr Mika gesagt. Und er lag unterhalb der Schlafräume der Frauen und Sesshoumaru, halb eingearbeitet in den Felsen. Die Türen waren aus dickem Glas, durchzogen von bunten Linien, die zusammen verschiedene Darstellungen von Dämonen zeigten.
 

„Diese Kinder sind aber nicht alle von Sesshoumaru, oder?“, fragte Chizu mehr zur Sicherheit, als das es wirklich ernst gemeint war. Sie konnte sich das nicht vorstellen.

„Nein, keines dieser Kinder ist Prinz oder eine Prinzessin. Es sind Kinder der Bediensteten und Wachen.“

Chizu nickte verstehend. Sie musste sich eingestehen, dass der Zusammenhalt unter den Dämonen doch ganz anders war als der, den sie von daheim kannte.

Niemals hätte ihr Vater sich darum geschert das Kind einer Dienerin unterrichten zu lassen, vorausgesetzt natürlich es war nicht sein eigenes Kind. Hier jedoch lief es anders.
 

Chizu nahm eine Bewegung war. Die Stufen den Hang hinauf zu den Gemächern stieg eine Frau herab. Ihr Gesicht war gezeichnet wie das von Cheyenne und in ihren Händen hielt sie eine Schale, gleich der, aus der Chizu Ami am Tag zuvor zu trinken gegeben hatte.

Sanft, als würde sie schweben, glitt sie an ihnen vorbei zur Tür und öffnete diese.

Als sie eintrat verneigte sie sich kurz und kam dann näher.

„Guten Morgen, Herrin, meine Fürstin“, begrüßte sie sie und hockte sich neben sie um die Schale auf den Boden zu stellen.

Ami wackelte heran und landete fast in der guten Milch, ehe sie von ihr trinken konnte.

Chizu betrachtete die Frau und entdeckte unter dem Kragen ihres Kimonos ein Bündel. Ein kleiner, weißhaariger Kopf lag auf ihrem Brustbein.

Die Dämonin vor ihr war die Amme.
 

„Chizu, darf ich dir Reika vorstellen?“, begann Mika. „Sie war schon die Amme von Sesshoumaru und deine übrigens auch.“

„Oh...“, Chizu wusste nicht recht was sie sagen sollte. Sie kannte ihre Amme ihr Leben lang, sie hatte nicht darüber nachgedacht, dass sie noch eine Dämonin als Amme gehabt haben musste.

„Das macht nichts, meine Herrin, Ich war doch nur die ersten drei Monate bei Euch um Euch aufzupäppeln. Da ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Euch nicht an mich erinnern könnt.“

Schnell rutschte Chizu etwas zurück und drehte sich zu ihr.

„Das ist trotzdem mehr, als ich mein ganzes Leben lang geahnt hatte.“, sie beugte sich tief mit dem Oberkörper hinab, dass ihre Stirn fast das Parkett berührte. „Hab vielen Dank, Reika. Danke dafür, dass du mir ein Leben geschenkt hast.“

Mika lachte auf. Die Amme selbst bekam nur ein gütiges Lächeln zustande und half ihrer Fürstin wieder in die Senkrechte.

„Bedankt Euch besser nicht zu früh. Auch das Leben eines unsterblichen Dämonen ist nicht immer mit Zucker und Watte gepflastert.“

„Oh, ich denke das hat meine Kleine schon begriffen.“, erklärte Mika. „Das wird ein hartes Stück Arbeit Sesshoumaru auf ihren Geschmack zu bringen!“

„Vor allem, weil ich kein Bonbon bin an dem man lutschen kann.“

„Das ist ein Umstand an dem wir arbeiten werden.“, erklärte Mika, was Reika zum Lachen brachte.

„Ich fürchte ganz so Wort wörtlich ist es nicht zu nehmen. Allerdings, weshalb ich Euch sprechen wollte, Herrin...“, Reika sah zu Mika. „... und natürlich auch Euch, meine Fürstin!“, beeilte sie sich hinzuzufügen. „Masakazu und ich machen uns Sorgen um unseren Herrn.“

„Weshalb? Hat er angefangen den kleinen Kröterich, der ständig um ihn herum schwirrt, abzuknutschen?“
 

Chizu verschluckte sich fast an ihrem Wasser.

Mika amüsierte es, wie sie rot anlief.
 

„Nein, nicht ganz.“, erklärte Reika und winkte ab. Dann sah sie zu Chizu, die immer noch röchelte. Behutsam hob sie eine Hand und tätschelte ihr den Rücken.

„Danke“, krächzte die Schwarzhaarige.

„Wir befürchten, dass Sesshoumaru-sama vielleicht... unter Umständen... naja...“

„Was ist es, Reika?“

„Er scheint den Verstand zu verlieren.“

„Dazu könnte ich jetzt so einiges sagen, Reika. Du kennst ihn doch.“

„Eben das ist es ja. Er ist Aggressiv geworden, Masakazu sagt, dass er paranoid wirkt seit Fürstin Chizu bei uns ist und ... gestern Abend hat er alle seine Frauen abgelehnt mit dem Verdacht, dass sie Feinde des Hauses sind oder unwürdig seine Mätressen zu sein. Masakazu ist gerade dabei eine Komplettuntersuchung bei jeder einzelnen vorzunehmen. Die Soldaten kontrollieren alle Gemächer... auch das unserer Fürstin.“

„Sollen sie, sie werden nichts finden.“, meinte Chizu nur desinteressiert.

„Es sei denn du wärst nicht die für die du dich ausgibst.“

„Oh, die Herrin ist keine Lügnerin.“, erklärte Reika. „Das Mädchen das ich stillte hier Chizu und hatte dasselbe süße Näschen wie unsere Fürstin.“
 

Chizu zog überrascht beide Augenbrauen hoch.

„Danke schön!“, brachte sie nur heraus, unwissend was sie sonst dazu sagen sollte. Wo war diese Frau eigentlich gewesen? Hätte sie nicht eher erscheinen können und alle Zweifel bezüglich Chizu zerstreuen können.

„Abgesehen davon: Wenn meine Tochter der Meinung ist, dass es Sesshoumaru ist mit dem etwas nicht stimmt und nicht Chizu, dann wird das wohl stimmen.“

„Deine Tochter?“

„Cheyenne.“
 

Chizu nickte verstehend und sah von Reika wieder hinaus.
 

„Nun, wenn Sesshoumaru nun sogar beginnt seinen Mätressen zu misstrauen, dann kann das nur von Vorteil sein.“

„Vielleicht aber auch von Nachteil.“, gab Chizu zu bedenken. „Würde ich glauben, dass alle gegen mich sind, dann würde ich mich nach und nach zurückziehen und niemanden mehr an mich heran lassen. Ich würde mich verteidigen, mit Gewalt wenn nötig.“

Reika nickte zustimmend.

Mika dachte nach.
 

**
 

Verwirrt sah Sesshoumaru sich in dem Zimmer seiner Frau um.

„Nichts gefunden, mein Herr.“, erklärte ihm einer seiner Soldaten und ging an ihm vorbei hinaus in das nächste Zimmer einer anderen Frau.
 

Wie konnte das nur möglich sein? Kein Dämon, nicht mal die besten der besten, konnten ohne jegliche Hilfsmittel solch eine Maskerade führen. Irgendwo in diesem Zimmer musste sich doch ein Hinweis darauf finden lassen wie sie es geschaffte hatte den Platz seiner Verlobten einzunehmen und zur Tarnung deren Familie zu töten.
 

Doch nichts.

Alles was sie gefunden hatten waren Kleider über Kleider, ein Go Brett, von dem Masakazu meinte er hätte es ihr geschenkt und eine Schale mit getrockneter Dämonenmilch die ihr Welpe vermutlich nicht vollständig leer gemacht hatte.
 

Doch kein Hinweis auf eine Verschwörung oder der Gleichen.

Sesshoumaru ging tiefer in den Raum und sah einer Soldatin dabei zu wie sie die Wäsche wieder fein säuberlich in dem versteckten Schrank aufreihte.

Er hatte nicht einmal Papier und Schreibutensilien gefunden...
 

Natürlich hatte er das nicht, wie konnte er nur so bescheuert sein. Chizu konnte weder lesen noch schreiben.
 

Verblüfft zog er den Kopf ein. Woher wusste er das nun wieder? Und vor allem: konnte das überhaupt wahr sein? Sie war eine Prinzessin. In aller Regel wurde es ihnen beigebracht.
 

Langsam begann er an sich selbst zu Zweifeln. War er es vielleicht, bei dem etwas nicht stimmte, nicht Chizu?

Ein Grund der dafür Sprach war sein plötzlicher Misstrauen gegenüber seinen anderen Frauen, obwohl es doch eigentlich die Fürstin war, die er als Gefahr ansah.
 

Mit diesem Gedanken machte er auf dem Absatz kehrt und trat wieder hinaus auf den Terrassengang. Direkt vor dem Zimmer auf einem Ast eines nackten Baumes entdeckte er einen Kolkraben. Er schien ihn zu beobachten.

Sesshoumaru musste sich innerlich wieder zur Besinnung rufen. Es war wirklich er, der Paranoid wurde! Anstatt alles und jeden zu verdächtigen sollte er sich doch eigentlich darüber freuen, dass seine Frau von Ehre war...
 

Er betrachtete weiter den Raben.

Irgendwas hatte er doch vergessen! Warum war diese Frau bereits von ihm entjungfert worden, wenn er doch gar nichts davon wusste?

Es war zum Mäusemelken.
 

Mit einem tiefen Krächzen holte ihn der Vogel aus seinen Gedanken zurück. Das finstere Geschöpf sprang von dem Baum und segelte knapp über das Dach davon.
 

Nein seine Frau war die Gefahr, sondern in Gefahr. Er hatte sie in Gefahr gebracht. Irgendwas sollte mit ihr geschehen, nur was?

Und vor allem: Wo zum Geier war Chizu abgeblieben? Er hatte sie den ganzen Tag nicht gesehen, doch laut Masakazu musste sie irgendwo im Harem sein, denn Reika wollte zu ihr.
 

„Passt doch auf!“ - „Kazumi, nein!“ - „VORSICHT!“

Etwas ging lautstark scheppernd zu Bruch, eine Frau begann zu schreien.

Sie stolperte aus ihrem Zimmer und stieß zum Glück gegen das Geländer ehe sie in den Abgrund vor sich stürzen konnte.

„Kazumi“, Sesshoumaru ging zu ihr. „Was ist passiert?“

„Ich weiß es nicht, mein Herr!“, erklärte sie und klammerte sich sofort an seine Schultern. Ihr Haaransatz verfärbte sich an einer Schnittstelle rot.

Gebannt starrte Sesshoumaru in ihr Zimmer. Ein Schwert steckte senkrecht im Boden. Die dazugehörige scheide jedoch hing noch immer unverändert genau darüber in waagerechter Position an der Wand.

Ein Soldat – weiblich natürlich wie alle Soldaten und Wachen im Harem - nahm den Griff und zog es aus der Matte.
 

„Wie ist das passiert?“, fragte Sesshoumaru.

„Keine Ahnung, Herr. Wir baten Kazumi an ihrer Kommode stehen zu bleiben.“

„Ich habe gesehen wie die Scheide sich bewegte und dann kam das Schwert wie von Geisterhand aus ihr heraus.“

„Zum Glück konnten wir sie gerade noch so von dort weg ziehen.“
 

Sesshoumaru blickte das Schwert in der Hand seiner Untergebenen an und blickte dann zu Masakazu, der zusammen mit einer Wache und einer Mätresse aus deren Zimmer kam. Vermutlich hatte er sie gerade untersucht.

„Was war das, Masakazu?“

„Ihr seid ein Dämon, sagt Ihr es mir.“

„Du meinst...?“

„Ganz genau, mein Herr. Ein Dämon hat es geschafft hier einzudringen.“

Sesshoumaru ließ Kazumi los, die dadurch fast ins drudeln geriet, da sie sich auf ihm aufgestützt hatte und fuhr herum.

„Wo ist Chizu?“

„Verdächtigt ihr etwa immer noch Eure Frau?“
 

Diese Information, dass ihr Fürst seiner Frau misstraute lies die beiden Mätressen aufschauen. Nachdenklich sahen sie sich an.
 

„Wo ist sie, will ich wissen!“

„Ich schätze sie wird noch immer mit Eurer Frau Mutter und Reika im gläsernen Saal sitzen. Cheyenne hat ihre Lehrstunde mit den Kindern noch nicht beendet.“

Masakazu konnte gar nicht so schnell ausreden, da war Sesshoumaru schon umgekehrt und davon gerauscht.
 

Er kam noch nicht einmal bis zum Ende der Reling, wo Terrasse auf Wiese traf, da schwang er sich schon über die Brüstung und landete auf den Stufen hinunter zu dem großen Saal.
 

Cheyenne beobachtete ihn aufmerksam dabei wie er beinahe die ganze Treppe mit einem Satz nahm und löste sich gerade noch so um ihm zu folgen, ehe er die Tür aufreißen konnte.

Gelächter drang heraus. Mika, Chizu und Reika amüsierten sich über irgendetwas köstlich.
 

„Oh, Sesshoumaru-sama!“, rief Reika erschrocken, sprang auf und verneigte sich, sie beeilte sich den Kragen ihres Kimonos schnell zu schließen.

Mika und besonders Chizu, die das Baby auf dem Arm hielt, das eben noch in einer Tragevorrichtung an Reikas Brust geschlafen hatte, beeilten sich nicht so sehr mit dem Aufstehen.
 

Etwas ratterte in Sesshoumarus Kopf los, als er Chizu sah, die das Kind an sich drückte und ihn ebenso fragend betrachtete wie seine Mutter.

„Geht es Euch gut?“, fragte er in die Runde.

„Ja, natürlich, wieso auch nicht?“, fragte Chizu verwundert. „Geht es Euch auch gut, Herr?“

„Bei Euch ist nichts vorgefallen? Nichts Ungewöhnliches?“

Die drei sahen sich an.

„Nein, alles ist normal. Was ist denn passiert?“, fragte Mika.
 

Sesshoumaru schluckte schwer und betrachtete jede einzelne Frau noch einmal, dann blieb er auf seiner hängen.

„Es gab ein Angriff auf Kazumi. Ich fürchte ein Dämon hat sich eingeschlichen. Seit also wachsam.“
 

Chizu verkniff sich jedes Kommentar. Was sollte schon ein Dämon in einer Burg von hunderten weiteren Dämonen groß ausrichten? Doch vermutlich war es ein größeres Problem als sie sich vorstellen konnte. Cheyenne zumindest trappe hinaus und wies ihre kleinen Schützlinge an sofort den Harem zu verlassen und zu ihren Eltern zurück zu kehren.

„Gut, wir achten darauf.“, versicherte Mika ihrem Sohn.



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