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Red Eyes

Der letzte Uchiha?!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier wieder ein Kapitel, das die eigentliche Handlung weiterführt. Ich hoffe ihr wartet schon gespannt darauf und wünsche euch viel Spaß beim lesen ;) Komplett anzeigen

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Es waren inzwischen zwei Wochen vergangen, seitdem Team 7 sich zusammengesetzt und wirklich ausgesprochen hatte. Es war tatsächlich noch ein sehr vergnüglicher Tag geworden. Hinata war mit den Kindern zu Besuch bei ihrem Vater gewesen, somit hatten sie Narutos Haus für sich gehabt. Erst hatten sie Tee getrunken, irgendwann ging es dann zu Sake über und ehe man sich´s versah, plauderten Sakura und Kakashi aus dem Nähkästchen –wie Sakura ihn damals tatsächlich rum bekommen hat. Naruto beichtete, wie er Hinata einige wenige Tage vor ihrer Hochzeit dazu gebracht hat, ihre Hochzeitsnacht vorzuverlegen und daraus Taro entstand. Und Sasuke gestand seinen Freunden gegenüber ein, dass er wirklich nur nach Konoha zurück gekehrt war, weil er sie vermisst hatte und sie die einzige Familie waren, die er noch hatte.

 

Natürlich wurde daraufhin auch die ganze Geschichte über Itachi offenbart, wobei Sakura zeigte, dass sie unbegrenzten Zugang zu den Geheimakten im Hokagebüro hatte, denn sie kam Sasuke zuvor und berichtete den anderen, von Itachis Geheimmission. Was ihm jedoch nichts ausmachte, es war ihm lieber, diese Geschichte nicht selbst erzählen zu müssen.

 

Alles in allem, war Sasuke froh darüber, dass sie sich mal die Zeit dafür genommen hatten. Auch wenn er es nie im Leben zugeben würde, aber er hatte es gebraucht, diese Vertrautheit und das Beisammensein mit dem ganzen Team. Es hatte ihn sehr an die alten Zeiten erinnert und ihm auch irgendwie das Herz gewärmt. Wie gesagt, er würde es nie zugeben, nicht einmal unter Folter. Aber er fühlte sich als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen worden. Das Drückende –Bedrückende – was ihn sonst umgab, war ein wenig gewichen. Dadurch hatte er auch etwas mehr über seinen Sohn nachgedacht.

 

Gewiss, er hatte noch keine Kinder haben wollen und war sich noch nicht einmal sicher, ob der Uchihaclan es nach allem was geschehen war, nicht verdient hatte auszusterben. Doch das lag nicht länger in seiner Hand und diese Tatsache hatte er nun akzeptiert. Was dazu führte, dass er sich an diesem Sonntagnachmittag im Garten der Uzumakis wiederfand und mit Tai und Taro das Werfen von Shuriken übte.

 

Als Tai ihn einige Tage zuvor betont höflich nach dem Abendessen gefragt hatte, ob er eine Minute Zeit hätte, war er zuerst irritiert gewesen, schließlich hatte er selbst sich bisher nicht viel um seinen Sohn gekümmert und dieser war in der Regel immer wenn er bei den Uzumakis war direkt nach den Mahlzeiten mit Taro verschwunden. So war er nach einem kurzen, stummen Nicken dem Jungen auf die Veranda gefolgt. Erstaunlich selbstsicher hatte Tai sich vor ihm aufgebaut. In seinem Blick hatte bereits jetzt ein Kühle und Distanziertheit gelegen, die Sasuke schrecklich an ihn selbst erinnerte. Allerdings war er sich sicher, dass es bei ihm erst Jahre später so schlimm geworden war.

 

Tai hingegen ließ sich wirklich keine Gefühlsregung ansehen. Interessanterweise hatte Sasuke etwas Ähnliches inzwischen auch bei Sakura bemerkt, wenn sie sich in der Öffentlichkeit aufhielt. Er und Naruto hatten sie bereits einige Male vom Krankenhaus oder Hokagebüro zum Training abgeholt und jedes Mal konnte er beobachten, dass sie zwar ein freundliches Lächeln auf den Lippen hatte, es ihre Augen jedoch nicht erreichte. Nicht so wie früher.

 

Einerseits war es gut, er wusste schließlich, dass es früher immer ihre Schwäche gewesen war, dass sie jedem ihre Gefühle förmlich vor die Füße geschmissen hatte. Mit der Folge, dass häufig genug darauf herum getrampelt wurde. Sich selbst zählte er ebenfalls dazu. Besonders wenn er an den erst kürzlich erfolgten Streit zurückdachte.

 

Auf der anderen Seite jedoch erschreckte es ihn gewaltig, dass Sakura sich anscheinend so sehr verändert hatte.

 

Ebenso, dass sie es ihrem Sohn genauso beibrachte. Vielleicht nicht mit Absicht, doch er war sich sicher, dass Tai eben dieses distanzierte Verhalten an den Tag legte, um seiner Mutter keine Schwierigkeiten zu bereiten. Nur wenn er mit Taro tatsächlich mal etwas spielte, anstatt wie sonst für die Akademie zu trainieren, war der Junge wie ausgewechselt.

Eines Abends hatte er die beiden im Wohnzimmer beobachtet, während sie ein Brettspiel spielten und er hatte genau gesehen, wie Tai zuerst noch versuchte seinen Spaß zu verstecken, doch irgendwann hatte er wie das Kind, das er eigentlich war, nur noch gelacht und sich mit seinem Freund zusammen gefreut.

 

Ein wenig bedauerte Sasuke, diese Szene miterlebt zu haben. Zeigte es ihm doch deutlich, wie seine Freundschaft mit Naruto eigentlich hätte verlaufen sollen, wenn sie beide eine intakte Familie gehabt hätten. Allerdings war er auch unendlich froh zu sehen, dass Tai anscheinend doch noch die Chance hatte ein einfacher Junge zu sein. Wenn er in der Stadt unterwegs war, hatte Sasuke an einigen Stellen bereits aufgeschnappt, wie die Menschen über Sakura und ihren Sohn sprachen. Sie hegten alle große Erwartungen, was aus dem Sohn der Hokageschülerin und dem Kopierninja Kakashi Hatake einmal werden würde. Schließlich war es bereits ein offenes Geheimnis, dass Kakashi das Amt als Hokage übernehmen würde, sollte Tsunade irgendwann genug davon haben.

 

Aus eigener Erfahrung wusste Sasuke nur zu gut, wie sehr diese hochgeschraubten Erwartungen einen belasten konnten. Besonders als Kind wollte man allem gerecht werden und keinen enttäuschen. Er bezweifelte jedoch, dass dieser Druck weniger werden würde, wenn die Wahrheit bekannt wäre. Das Tai sein Sohn war würde den Druck eher noch steigern, vor allem würde es die Aufmerksamkeit auf seine moralische Integrität lenken, da die halbe Stadt vermuten würde, dass Tai ganz wie sein Vater irgendwann abhauen würde. Er kannte die Dorfbewohner schließlich, sie waren voller Vorurteile.

 

Es  wunderte ihn jedoch nicht besonders, dass Tai, als er mit ihm auf der Veranda stand, sein Kinn stolz vorreckte und von ihm Hilfe für sein Training forderte. Wohlgemerkt forderte, nicht erbat. Mit den Worten: „Immerhin bist du mein Vater - und Mama sagt du bist einer der besten Ninjas die sie kennt - also kannst du mir sicher etwas beibringen.“

 

Ein wenig war er stolz darauf, dass sein Sohn dabei nicht einmal mit der Wimper zuckte. Dennoch verspürte er auch den Drang ihm eine reinzuhauen für seine freche Art. Sasuke vermutete, dass es Iruka und Kakashi mit ihm selbst auch gelegentlich so gegangen war.

 

Nachdem er mit einem stummen Nicken zugestimmt hatte, war jedoch gleich der Zusatz gekommen, dass Taro das gewiss auch gern mit ihm trainieren würde. Mit einem lauten Seufzen und starkem Verdrehen der Augen, hatte er schlussendlich nachgegeben und eingewilligt, dass er Tai und auch Taro am Sonntag trainieren würde. Er musste sich eingestehen, dass er allerdings auch gespannt darauf war, was die beiden denn schon so alles konnten. Schließlich hatte er auf dem Trainingsplatz kurz nach seiner Rückkehr gesehen, dass Tai bereits die Sharingan besaß. Wenn auch noch nicht ausgereift, doch bereits im Alter von sechs Jahren die Sharingan zu erwecken, war eine Besonderheit. Selbst sein Bruder Itachi hatte seine Sharingan erst im Alter von 8 Jahren erhalten.

 

Das Training mit den beiden Jungen gestaltete sich jedoch recht ruhig. Sie baten vorerst um Hilfe bei einer Technik, die sie neu in der Akademie gelernt hatten. Shuriken so zu werfen, dass sie in einem großen Bogen flogen. Eine zugegeben nicht besonders einfach zu erlernende Technik, doch wenn man erst einmal den Dreh raus hatte, lief es fast wie von selbst. Somit zeigte Sasuke ihnen die Bewegungsabläufe, ließ sie erst nur den Schwung des Armes trainieren, bevor sie wirklich mit den Messern werfen durften. Doch das hatten die beiden recht schnell raus. Was sie bisher noch nicht gelernt hatten, war den Wurfkreis beliebig zu vergrößern. Wie Sasuke aus seiner eigenen Schulzeit noch wusste, wurde erst das normale Werfen ausgiebig geübt, bevor die Lehrer die Technik erweiterten. Vor allem weil es hierbei vonnöten war, mit zwei Shuriken zu werfen, das Erste, genauso angedreht wie bisher, das Zweite, um damit die Flugbahn des ersten Wurfmessers so zu verändern, dass es den Bogen vergrößerte und somit auch in der Lage war, um Hindernisse herum zu fliegen.

 

„Glaub ich nicht, dass soll wirklich funktionieren?“, war der geschockte Einwand von Taro, der sich einfach nicht vorstellen konnte, dass man dadurch jedes beliebige Ziel treffen konnte, so versteckt es auch lag. Tai sah ebenfalls ungläubig zu Sasuke auf.

 

Resignierend bedeutete er den Zweien etwas zurück zu treten. Dann zog er zwei der Wurfmesser und vollführte lässig und mit Jahrelanger Übung und Sicherheit die Wurfbewegung. Das Messer beschrieb einen exakten Bogen, wurde am Scheitelpunkt von dem zweiten Messer getroffen und dadurch der Bogen erweitert. Das Shuriken traf genau die Mitte der Zielscheibe, die an einem der Bäume hing, der hinter einigen Büschen und Bäumen versteckt war.

 

„Wow…“

 

„Unglaublich…“

 

„Mama hatte wirklich Recht, du bist einer der besten Shinobis.“, waren die verblüfften Kommentare.

 

Sasuke ließ jedoch unerwähnt, dass das eigentlich etwas war, was jeder Ninja mit ein wenig Erfahrung ohne Probleme konnte, denn er musste zugeben, ein wenig schmeichelte ihm das Lob seines Sohnes.

 

„Sasuke, du gibst doch nicht vor unseren Söhnen mit deinen Fähigkeiten an oder?“, kam in diesem Moment der Einwurf von Naruto. Dieser stand lässig auf der Veranda und beobachtete das Geschehen wohl schon seit einigen Minuten.

„Natürlich nicht, Dobe.“, kam die gegrummelte Antwort, „sag mir lieber wo du so lange warst?“

 

Sasuke war insgeheim nämlich sehr froh, dass er nicht mehr allein mit den Jungs war, auch wenn Naruto höchstens eine halbe Stunde das Haus verlassen hatte, so war ihm dabei doch etwas unwohl gewesen. Er wusste schließlich nicht, wie er mit Kindern umgehen sollte. Was wenn sich einer von ihnen verletzt hätte oder sogar mit ihm gestritten hätte. Er musste sich eingestehen, bei dem Gedanken daran, hatte er leichte bis mittelschwere Schweißausbrüche bekommen.

 

„Tsunade wollte mich sprechen, weil ich nächste Woche auf Mission gehen soll, ab morgen früh bin ich bereits weg. Somit wirst du wohl die Zeit bis ich wieder da bin, bei Sakura verbringen dürfen. Schließlich brauchst du einen Anbuaufpasser.“

 

„Tze. Überflüssig.“

 

„Das wissen wir beide, aber die Ältesten und vermutlich auch das halbe Dorf, können besser schlafen, wenn sie wissen, dass ein Anbu ein Auge auf dich hat. Und sie gehen davon aus, dass du uns zumindest nicht im Schlaf ermorden würdest.“, war die bissige Antwort Narutos.

 

Natürlich waren mehr als nur die beiden darauf angesetzt, den Uchiha zu überwachen, allerdings waren diese Überwachungen häufig so stümperhaft, dass sich Sasuke fragte, wozu diese sich überhaupt die Mühe machten, sich vor ihm zu verstecken, wenn er ihr Chakra doch schon kilometerweit spüren konnte. Das war auch einer der Gründe, weshalb Naruto ihn mit den Kindern im Garten allein gelassen hatte. Hinata war mit You nämlich bei ihrer Familie. Naruto hatte geschickt die Ausrede des Trainings mit den Kindern genutzt, um selbst nicht mitgehen zu müssen. Als dann jedoch ein Bote an der Tür erschienen war und umgehend Narutos Anwesenheit im Hokagebüro verlangt hatte, war seinem besten Freund ein leichtes Zögern anzusehen gewesen. Doch da von einem der Bäume im Garten eine eindeutige Chakrasignatur auszumachen war, hatte Naruto nur kurz in die Richtung gerufen, dass er gleich wieder zurück wäre und war losgeprescht.

 

Sasuke konnte sich die Panik des Anbus im Gebüsch durchaus ausmalen. Vermutlich hatte dieser mit einem sofortigen Angriff gerechnet und war gewiss froh, dass der Uzumaki wieder da war und im Zweifel Sasuke in seine Schranken zu weisen wüsste. Wie vermutet, entfernte sich das spürbare Chakra nun recht schnell und überließ es wieder Naruto, für die Sicherheit des Dorfes zu sorgen.

 

Die Aussicht, die nächste Woche bei Sakura zu verbringen erfüllte den Schwarzhaarigen jedoch mit gemischten Gefühlen. Auch wenn er und sie sich nun seit ihrer Aussprache wesentlich lockerer begegneten, hatte er dennoch das Gefühl, dass er ihr besser nicht so nahe kam. Er wollte einfach nicht, dass sie wieder in ihre alten Verhaltensmuster verfiel, auch wenn es eher unwahrscheinlich war. Doch ein Zusammenleben mit ihr und Tai würde genau das provozieren.

 

Nachdem einige Minuten schweigen geherrscht hatte und Sasuke sich seinen Gedanken hingegeben hatte, was das doch alles für Probleme mit sich bringen könnte, vernahm er ein genervtes Seufzen, welches seinem Eigenen in Nichts nachstand. Verwundert sah er, dass der Laut von Tai gekommen sein musste, da dieser gerade übertrieben die Augen verdrehte.

 

„Stell dich mal nicht an, wir werden dich schon nicht fressen. Wir haben vielleicht nicht so viel Platz wie hier, aber wir haben ein Gästezimmer, in dem du Schlafen kannst.“, kommentierte dieser die Situation, „ich nehm dich nach dem Essen mit, denn ich glaube nicht, dass du schon bei uns warst oder?“

 

„Hm.“, brummte Sasuke als Zustimmung. Tai schien ihn zu verstehen, denn er wandte sich wieder der Aufgabe zu, dass Shuriken so abzulenken, dass es seine Flugbahn vergrößerte.

 

 
 

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Später am Abend, nachdem sie bei Naruto noch gemeinsam zu Abend gegessen hatten, folgte Sasuke seinem Sohn zur Wohnung. Auch Naruto und Taro begleiteten sie. Sasuke wusste jedoch, dass es Naruto nur darum ging, seinen Bewachungsauftrag auszuführen.

 

Sakura hatte nicht gelogen, als sie erwähnte, dass ihre Wohnung in der Nähe der Akademie und der äußeren Stadtmauer lag. Es war ein überschaubarer Wohnkomplex, mit etwa sechs Parteien, der sehr gepflegt wirkte. Tai ging voraus und hielt vor einer Wohnung im zweiten Stock. Auf dem Klingelschild stand der Name Haruno. Bisher hatte Sasuke sich noch keine Gedanken darüber gemacht und somit auch nie gefragt, aber er wusste nicht, ob Kakashi auch hier wohnte. Quasi um das Bild der kleinen Familie aufrecht zu halten. Doch da weder an den Briefkästen unten, noch hier an der Tür sein Name stand, vermutete er, dass es eher nicht der Fall war. Was ihn ein wenig beruhigte.

 

Sasuke war nämlich nicht gerade scharf darauf auch noch zu hören, wie Kakashi es seiner Partnerin besorgte. Nicht, das er dachte, die beiden würden es ihm auf die Nase binden, doch man konnte ja nie wissen, wie dünn die Wände waren. Seine Gedanken wurden davon unterbrochen, dass Tai einen Schlüssel aus der Tasche zog und die Tür aufschloss.

 

Begrüßt wurden sie von gedämpftem Licht und leisen Geräuschen aus dem Wohnzimmer, welches direkt am Ende des langen Flures lag. Von dort ging es weiter in einen offenen Küchenbereich mit Esstisch und einen weiteren kurzen Flur, von dem mehrere Türen abgingen. Die große Glasfront im Wohnzimmer offenbarte einen kleinen Balkon und ermöglichte einen guten Ausblick auf den Hokageturm. Die rechte Seite der Wand war völlig von Bücherregalen eingenommen.

Unterbrochen nur durch einen Schreibtisch, mit Stuhl und Lampe, der jedoch von Akten, Büchern und einzelnen Zetteln übersät war. An der linken Seite, neben dem Flur stand ein großes Sofa, davor ein Couchtisch und eine Wohnwand, inklusive Fernseher.

 

Die Geräusche und das Licht entpuppten sich als Fernseher, auf dem irgendeine Talkshow lief. Kakashi saß auf dem Sofa und sah ihnen erwartungsvoll entgegen.

 

„Da seid ihr ja schon.“, grüßte er sie.

 

Sasuke erstarrte für einen kurzen Moment. Wohnte er doch hier? Das wollte er ja nicht hoffen.

 

„Ich war gerade bei Sakura im Krankenhaus, als Narutos Doppelgänger vorbeikam und von der Mission erzählte. Da dachte ich, ich übernehme die Bewachung, bis Sakura nach Hause kommt, denn das kann noch einige Stunden dauern.“, erklärte Kakashi auch sogleich.

 

„Hat sie wieder so viel zu tun?“, erkundigte sich Naruto.

 

 Auch Sasuke hatte inzwischen mitbekommen, dass Sakura den Großteil ihrer missionsfreien Zeit im Krankenhaus oder im Hokageturm verbrachte. Deswegen hatte es ihn auch von mal zu mal weniger gewundert, dass Tai das Gästezimmer im Haus der Uzumakis beinahe dauerhaft bewohnte. Hinata hatte noch die kleine You zu Hause und ging deswegen weder auf Missionen noch musste sie andere Aufgaben übernehmen. Zumindest bis You alt genug war. Wobei es auch dann eher unwahrscheinlich war, dass sie wie Sakura nebenher würde arbeiten müssen. Da sie keine besondere Begabung wie die Rosahaarige für das heilen hatte. Abgesehen davon war sie Clanerbin des Hyuugaclans, somit war sie nicht, wie vermutlich Sakura, auf das zusätzliche Geld angewiesen.

 

 „Es geht drunter und drüber. Es gab heute einen Unfall auf einer Baustelle, dabei sind einige Arbeiter verletzt worden. Quetschungen, Brüche und auch einige abgetrennte Gliedmaße. Sakura konnte noch nicht abschätzen wie lange sie brauchen würde.“

 

Kurz herrschte schweigen, bis sich Tai mit einem seufzen zum Flur wandte und auf die verschiedenen Türen zeigte.

 

 

„Das da links ist erst mein Zimmer, dahinter das Bad. Auf der rechten Seite kommt zuerst Mutters Schlafzimmer, dann das Gästezimmer in dem du schlafen kannst. Essen und Trinken sind in der Küche, fühl dich wie zuhause.“, meinte er an Sasuke gewandt.

 

Dann verabschiedete er sich von Naruto und Taro und ließ sich auf die Couch fallen. Die Uzumakis verabschiedeten sich daraufhin auch von den anderen beiden und machten sich auf den Rückweg.

 

„Möchtest du was trinken?“, fragte nun Kakashi den Schwarzhaarigen.

 

„Nein.“, kam es knapp von Sasuke, der zunächst das Gästezimmer ansteuerte um seine Tasche dort abzustellen. Kakashi ließ ihn gewähren und setzte sich zu Tai, um die Talkshow weiter zu verfolgen.

 

Sasuke betrat das kleine Zimmer. Wie Tai bereits gesagt hatte, war die Wohnung natürlich kleiner als das Haus der Uzumakis. Dennoch war es erstaunlich gemütlich eingerichtet. Auch im Gästezimmer. Direkt neben der Tür stand eine Kommode. Geradeaus an der Wand war ein Doppelbett, mit frisch duftender Bettwäsche in Grautönen bezogen. Zwei Beistelltische mit Nachttischlampen und einem Wecker komplettierten das Mobiliar.  Sasuke stellte seine Tasche auf dem Bett ab und begann damit die Kleidung die er mitgebracht hatte in die Schubladen zu räumen.

 

Dabei fiel sein Blick auf die Bilderrahmen, die auf der Kommode platziert waren. Auf den meisten Bildern war Tai zu sehen, auf einigen auch Sakura. Auch ein paar Gruppenfotos mit Narutos Familie und Kakashi waren dabei. Sasukes Aufmerksamkeit wurde jedoch von einem speziellen Foto angezogen. Es war ein Bild von Sakura. Offensichtlich hochschwanger und kurz vor Tais Geburt, da sie komplett kugelig war und dennoch…

 

Ihre Haare hatte sie damals auch schon etwas länger getragen und auf dem Foto fielen sie ihr lose über die Schultern. Ihr Blick war liebevoll auf den Runden Bauch gerichtet und ihre Hände streichelten zart darüber. Ihre Lippen waren zu einem - inzwischen selten gewordenen - echten Lächeln verzogen. Sie sah so wunderschön aus, dass Sasuke sich wünschte, er hätte sie damals auch sehen können. Doch nicht nur das ließ sein Herz schmerzhaft verkrampfen. Auch die Tatsache, dass sie auf diesem Bild mit seinem Kind schwanger war, ohne dass er etwas davon geahnt hatte.

 

Verzweifelt fragte er sich, wie sie trotz des Gedankens, dass er – Sasuke - vermutlich nie wieder kommen würde, dieses Kind hatte bekommen können. Die Antwort die ihm sein Unterbewusstsein zuraunte war nicht unbedingt das was er jetzt hören wollte: Weil sie ihn trotz allem was geschehen war und was er getan oder versucht hatte zu tun, dennoch liebte.

 

Auch wenn ihn dieser Gedanke nicht mehr ganz so sehr abschreckte, wie er es getan hatte, bevor er den Entschluss fasste zurück zu kehren, erfüllte er ihn mit leichter Panik. Vermutlich lag es daran, dass er einfach nicht wusste wie er mit Gefühlen und vor allem solchen Gefühlen, die ihm entgegengebracht wurden umgehen sollte.

 

In der Hoffnung seine Gedanken von Sakura ablenken zu können, beschloss er duschen zu gehen.  Das Badezimmer befand sich direkt gegenüber seiner Zimmertür. Es war ein kleines Bad, ausgestattet mit einer geräumigen Dusche, jedoch ohne Badewanne. Die Fliesen waren einheitlich in einem hellen Cremeton gehalten und Sakura hatte den Raum mit roten Handtüchern, Badematten und Accessoires aufgepeppt. Ein Regal mit Handtüchern befand sich neben dem Waschbecken. Er nahm sich eines heraus und stieg in die Dusche.

 

Doch anders als gehofft, half ihm das Duschen leider nicht, Sakura aus seinen Gedanken zu verbannen, eher im Gegenteil. Bilder erschienen vor seinem geistigen Auge. Verruchte Bilder. Erneut sah er sie vor sich im Bad der Uzumakis stehen, nur mit der roten Unterwäsche aus Spitze bekleidet. Erinnerte sich daran, wie sie damals in der Nacht im Wald, vor ihm auf die Knie ging um…

 

Ohne dass er es wirklich verhindern konnte oder wollte, glitt seine Hand hinab. Seine Finger schlossen sich um seine frisch erwachte Erektion.  Während das warme Wasser der Dusche über seinen Körper lief, wanderten seine Gedanken zurück. Zu dem Abend seiner Willkommensparty. Wie sie ausgesehen hatte, so verführerisch. Wie die pure Versuchung.

 

Er stellte sich vor, er wäre mit ihr mitgegangen. Sie hätte ihn mit sich nach Hause genommen. Wäre über ihn hergefallen, hätte ihn geküsst. Er stellte sich vor, wie sich ihr weicher Körper an ihn gepresst hätte. Seine Finger über die zarte Haut gewandert wären. Wie sie sich ihm hingegeben hätte.

 

Er konnte es nicht länger aushalten. Mit einem leisen Keuchen, beendete er es. Abrupt klärten sich seine Gedanken, sodass er sich fragen konnte, was zum Teufel er gerade getan hatte. Er hatte sich bei dem Gedanken an Sakura befriedigt. Das war nicht normal, das tat er vor allem sonst nicht. Er war schließlich ein Uchiha, er konnte sich beherrschen. Wenn er es mal brauchte, dann hatte er genügend willige Frauen, die er nur zu leicht verführen konnte.

 

Die Gedanken daran, was genau das jetzt verursacht hatte, verbat er sich rigoros. Er fürchtete, wenn er sich die Situation genauer besah, würde er nur zu Ergebnissen kommen, die ihm nicht gefielen und eindeutig mit Gefühlen zu tun haben würden. Das konnte er nicht zulassen.

 

Entschlossen verließ er die Dusche, nachdem er sich gewaschen hatte. Er zog die Jogginghose an, die er sich fürs Schlafen bereit gelegt hatte, trocknete mit dem Handtuch so gut es ging sein schwarzes Haar und ließ es dann über die Schultern hängen. Als er das Bad verließ kam ihm Tai entgegen.

 

„Ich werde jetzt ins Bett gehen. Gute Nacht.“, meinte Tai höflich und verschwand im Badezimmer um sich die Zähne zu putzen.

 

Sasuke begab sich ins Wohnzimmer zu Kakashi und ließ sich auf das Sofa fallen.

 

„Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass du jetzt für eine Weile bei Sakura bleiben musst.“, meinte der Kopierninja beiläufig. Er verfolgte jetzt eine Serie, anstelle einer Talkshow. Die war vermutlich schon zu ende.

 

„Ist schon in Ordnung.“, war die knappe Antwort des Uchihas.

 

„Hinata hat keinen Anbustatus und dauerhaft jemanden zu deiner Überwachung einzuteilen, dafür fehlen uns die Ressourcen. Auch einer der Gründe, weshalb du bei deinem Team einquartiert wurdest. Neben der Tatsache, dass sie trotz deiner mehrmaligen versuche Naruto und Sakura zu töten, dennoch denken dass du ihnen schon nichts tun wirst.“, fügte Kakashi lächelnd hinzu.

 

Seit dem gemeinsamen Gespräch, sahen sie alle dieses Thema etwas lockerer. Vor allem nachdem die anderen mehrfach darauf gedrängt hatten, eine Versicherung von Sasuke zu bekommen, dass er das nie wieder ernsthaft versuchen würde. Begleitet von einem Augenrollen hatte der Schwarzhaarige damals nachgegeben und ihnen versprochen, sie nicht mehr ermorden zu wollen.

 

„Tse. Immerhin sind es nur noch zwei Wochen.“, sagte Sasuke.

 

„Ja, dann wirst du dich endlich ohne Aufsicht im Dorf bewegen können. Außerdem werden wir dann gewiss auch wieder auf Missionen gehen können, zusammen. Und je nachdem wie schnell du die Prüfungen nachholen kannst, werden wir sicherlich auch mal als Anbutruppe zusammen losziehen.“, kam es vorfreudig von dem Grauhaarigen.

 

„Kakashi, hast du mich etwa vermisst?“, ein leises Lächeln schlich sich bei der Frage auf Sasukes Lippen. Obwohl die Frage eher als Scherz gemeint war, antwortete der Ältere mit einem ernsten Tonfall.

 

„Natürlich. Wir alle haben das. Vor allem wird es schön sein, wieder als Team zu funktionieren. Sai ist ein fähiger Ninja, er ist nett und passt zu unserem Team keine Frage, aber man hatte immer im Hinterkopf, dass er nur ein Ersatz für dich war. Solange wir die Hoffnung hatten dich irgendwann wieder zurück zu holen.“

 

Bevor Sasuke sich dazu hinreißen ließ, sentimental zu werden – und seit er wieder in der Heimat war, kam das tatsächlich öfter vor als ihm lieb war; natürlich immer nur so, dass keiner etwas mitbekam – stand er auf und wünschte Kakashi eine gute Nacht. Dann ging er selbst ins Bett und glitt auch sogleich in einen tiefen Schlaf.

 
 

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Er erwachte durch das leise Geräusch von Schritten im Wohnzimmer. Gleich darauf erklang das gedämpfte Gemurmel von Stimmen. Da er sowieso schon wach war und so schnell gewiss nicht wieder einschlafen würde – er hatte nämlich einige verwirrende und auch anregende Träume von Sakura durchlebt – beschloss er nachzusehen, was los war.

 

Nur mit der Jogginghose bekleidet durchquerte er das Zimmer und öffnete leise die Tür. Der Flur war nur schwach durch das wenige Licht aus dem Wohnzimmer beleuchtet. Hier brannte eine gedimmte Lampe in der Ecke. Ansonsten war jedoch niemand zu sehen. Doch ein Geräusch im Flur erregte seine Aufmerksamkeit. Er beobachtete wie Sakura sich von Kakashi löste, dieser hatte zuvor noch seine Arme um sie geschlungen und einen Kuss auf ihre Stirn gehaucht. Nur ein kleiner Spalt der Wohnungstür stand offen, sodass Sasuke erst bemerkt wurde, als Sakura die Wohnung wieder betrat. Kakashi war gegangen.

 

„Verzeih, wenn ich dich geweckt habe, aber ich bin grade erst wieder gekommen und … ich dachte es ist besser Kakashi nach Hause zu schicken.“, sagte sie zu ihm und ging an ihm vorbei in die Küche.

 

„Hm. Schon gut. Ich habe einen leichten Schlaf.“, murmelte Sasuke, ebenfalls sehr leise, da auch Sakura die Stimme gesenkt hatte. Ein Blick auf die Uhr in der Küche verriet ihm, dass es bereits  drei Uhr war.

 

Sie schaltete den Wasserkocher an und fragte ihn über die Schulter hinweg, ob er auch einen Tee wollte. Er bejahte und ließ sich am Tisch nieder. Sakura schenkte ihnen beiden Wasser in die Tassen und setzte sich dann ebenfalls, je eine Teetasse vor ihnen abstellend.

 

„Du siehst müde aus.“, meinte Sasuke, nachdem er sie einen Moment gemustert hatte. Ihre Augenringe sprangen ihn förmlich an.

 

„Ich bin etwas erschöpft, ich habe den ganzen Tag im Krankenhaus gestanden und eine Operation nach der anderen durchgeführt. Aber immerhin sind die meisten meiner Patienten bisher durchgekommen.“

 

Kurz erzählte sie etwas von ihrem Tag im Krankenhaus. Sasuke fand es zwar nicht unbedingt spannend, aber es war interessant genug, um ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken, schließlich kannte er selbst sich nicht im Geringsten mit Heilungsjutsus aus. Immer wieder bemerkte er, dass ihre Hände zitterten. Als sie nach dem Becher griff, um von ihrem Tee zu trinken oder als sie ihr Stirnband löste und den Zopf den sie trug seufzend öffnete. Er wusste, sie war vermutlich sehr viel erschöpfter, als sie zugeben wollte, dennoch saßen sie noch eine halbe Stunde beisammen und unterhielten sich. Erst als Sakura fast der Teebecher aus der Hand fiel, schickte er sie entschieden ins Bett. Ihren leisen Widerspruch ließ er einfach abprallen.

 

„Du musst nicht wach bleiben, nur weil ich wach bin. Ich werde mich wieder hinlegen und du solltest genauso schlafen gehen.“, grummelte er. Es zeigte Wirkung. Mit einem Seufzen, das eindeutig ihre Kapitulation signalisierte, begab sie sich ins Wohnzimmer und schaltete die Lampe aus, dann tapste sie im Dunkeln zurück. Glücklicherweise erleuchtete das Mondlicht den Raum zu genüge, sodass Sasuke ihr ohne Probleme in den Flur folgen konnte.

 

Sakura verschwand daraufhin im Bad, wünschte ihm jedoch zuvor noch eine gute Nacht. Sasuke begab sich wieder in das Gästezimmer und ging zu Bett. Erfreut stellte er fest, dass es unter der Bettdecke noch immer gemütlich warm war.

Die ganze Zeit mit bloßem Oberkörper in der Küche zu sitzen, hatte ihn doch ein wenig frösteln lassen. So schloss er jetzt die Augen und glitt hinab in einen leichten Dämmerschlaf.
 

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Ein Blick auf den Wecker neben dem Bett zeigte ihm, dass es halb Fünf war. Und erneut konnte er leise Geräusche vernehmen. Er schlich sich aus dem Zimmer, schließlich wusste er nicht, was er vorfinden würde. Kakashi war um drei gegangen und Sakura war nach Hause gekommen, somit war es mehr als verdächtig, dass er Schritte außerhalb der Wohnung wahrnehmen konnte.

 

Mit einem Kunai in der Hand und aktiviertem Sharingan, schlich er den Flur entlang ins Wohnzimmer. Inzwischen fiel kein Licht mehr herein, entweder war der Mond weiter gewandert oder der Himmel war zugezogen. Doch durch das Sharingan war Sasuke dennoch in der Lage gut zu sehen. Im Wohnzimmer angekommen lauschte er.

Da.

 

Ein Knarzen.

 

Eindeutig aus Richtung des Balkons.

 

Sasuke schlich sich, ohne das kleinste Geräusch zu verursachen zur Balkontür und öffnete sie, ebenfalls leise. Als er hinaustrat konnte er sofort sehen, woher das Geräusch kam. Eine vermummte Gestalt, in einen langen Kapuzenmantel gehüllt, stand vor Sakuras Schlafzimmerfenster.

 

Ohne zu zögern sprang Sasuke vor, packte die Gestalt und drückte die Scharfe Klinge des Kunai in ihren Hals.

 

„Was willst du hier und wer bist du?“, zischte er leise der vermummten Person ins Ohr.

 

„Ich…Ich…“

 

„Na los, antworte.“, knurrte der Uchiha.

 

„Ich soll…“, doch weiter kam die vermummte Gestalt nicht, da sich das Schlafzimmerfenster öffnete und eine verschlafene Sakura zeigte, die dennoch einen entschlossenen Blick zur schau trug und ebenfalls bewaffnet war.

 

„was wird das wenn es fertig ist?“, ihr Ton war eindeutig gereizt.

 

„Haruno-san, ich komme gerade vom Krankenhaus, ich sollte sie holen, es geht um ihren Patienten Herr Ishida, sie kämpfen verzweifelt um sein Leben.“, rückte die Gestalt nun raus und zog sich dabei die Kapuze vom Kopf.

 

Es handelte sich um einen Anbu, vermutlich war er zufällig am Krankenhaus gewesen und mit dem Auftrag zu Sakura geschickt worden. Diese hatte sich sofort in Bewegung gesetzt und zog sich nun vor ihren Augen eine Hotpants über ihr dünnes, kurzes Seidennachthemd. Zusätzlich kramte sie eine dicke Wolljacke hervor und stieg in Turnschuhe. Dann sprang sie durch das Fenster hinaus auf den Balkon.

 

Sich einen Zopf bindend sagte sie zu dem Anbu: „Danke für die Benachrichtigung, da ich jedoch jetzt los muss, sind sie für die Bewachung von Sasuke Uchiha zuständig, bis ich wieder zurück bin.“

 

Der Anbu wandte sich überrascht zu Sasuke um, der nach der Erklärung, sofort das Messer hatte sinken lassen und zwei Schritte zurück getreten war. Er konnte durch die Maske hindurch nur die Augen des Mannes erkennen, jedoch sprach seine ganze Körperhaltung Bände. Damit hatte der Anbu nicht gerechnet und ihm war ganz sicher auch nicht wohl dabei. Gewiss lag es vor allem daran, dass besagter Uchiha ihn noch vor einer Minute überrumpelt und ein Kunai an seinen Hals gepresst hatte.

 

„Sasuke, ich weiß nicht wie lang ich weg sein werde, aber kannst du vielleicht ein Auge auf Tai haben, wenn er zur Akademie muss?! Nur falls ich nicht vorher zurück bin.“, meinte Sakura an den Schwarzhaarigen gewandt. Ein kurzes Brummen seinerseits und sie sprang bereits von der Balkonbrüstung aus, auf das Dach eines nahe gelegenen Hauses und verschwand in Richtung Krankenhaus.

 

Ein letzter spöttischer Blick auf den Anbu, dann wandte sich auch Sasuke ab und ging wieder in die Wohnung. Er schloss die Balkontür und ging direkt wieder ins Bett. Sollte der Anbu doch machen was er wollte. Sasuke war müde und wenn er auf Tai achten sollte, so würde er bald schon wieder aufstehen müssen, schließlich begann um kurz vor Acht der Unterricht in der Akademie.

 

 Der Morgen verlief erstaunlich ruhig, als Sasuke aufstand um nach Tai zu sehen, stellte er fest, dass dieser bereits fertig angezogen in der Küche saß und frühstückte. Die Frage ob Sakura schon zurück war verneinte der Junge. Dem Uchiha fiel nichts Besseres ein, also setzte er sich mit einer Tasse Tee zu seinem Sohn.

 

„Du brauchst mich nicht zu beaufsichtigen. Ich schaffe das schon.“, kam es dann etwas mürrisch von Tai.

„Deine Mutter hat mich darum gebeten, nach dir zu sehen.“

 

„Wann ist sie denn wieder weg? Ich dachte ich hätte sie heut Nacht noch im Bad gehört.“

 

„Etwa halb fünf war ein Anbu hier um die Nachricht zu überbringen, dass sie im Krankenhaus gebraucht wird.“, antwortete Sasuke.

 

„Hm. Ist nicht das erste Mal. Aber sonst ist sie immer wieder da gewesen wenn ich zur Akademie musste.“, meinte Tai, während er sein benutztes Geschirr weg räumte, „Ich werde dann jetzt los gehen, danke das du mir Gesellschaft geleistet hast.“

 

„Hm. Gern.“, meinte Sasuke und bemerkte verwundert, dass er es sogar ernst meinte. Er folgte dem Jungen, leicht verwirrt in den Flur. Dort kramte Tai Schuhe aus dem Regal und nahm seine Jacke von der Garderobe. Seine Schultasche stand bereits bereit.

 

„Okay. Bis später.“, sagte Tai und trat hinaus in den Hausflur.

 

„Bis später.“, verabschiedete sich auch Sasuke und sah seinem Sohn hinterher, während dieser zur Treppe ging und dann aus seinem Blickfeld verschwand.

 

Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, stand Sasuke im Wohnzimmer. Zum Schlafen war er inzwischen zu wach, trotz der kurzen Nacht. Er hatte noch keinen Hunger, also würde er sich auch noch kein Essen machen. Kurzentschlossen ließ er sich einfach auf den Boden fallen, fing sich mit den Armen ab und begann seinen Tag mit Training. Liegestütze.

 
 

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Zwei Stunden später kam auch Sakura nach Hause. Sasuke hatte gerade geduscht und trat diesmal mit Jogginghose und T-Shirt aus dem Bad, als die Rosahaarige ihm aus dem Wohnzimmer entgegen kam. Deutlicher noch, als in der Nacht, konnte er ihr ihre Erschöpfung nun ansehen. Die Dunklen Ringe unter ihren Augen hoben sich stark von der Blässe ihrer Haut ab. Sie schenkte ihm nur ein müdes Lächeln und ging ins Bad. Kurz darauf ertönte das Plätschern der Dusche.

 

Sakura kam mit nassen Haaren wieder ins Wohnzimmer und setzte sich zu Sasuke auf die Couch. Er hatte in der Zwischenzeit zwei Becher mit Tee gefüllt und auch etwas Obst klein geschnitten. Kaum saß sie neben ihm, knurrte auch schon laut ihr Bauch auf und bestätigte damit seine Vermutung.

 

„Danke dir.“, sagte Sakura und griff auch gleich zu. Mit einem genüsslichen Seufzen biss sie von dem Apfel ab.

 

„Du solltest dich danach hinlegen.“, meinte Sasuke. Es war ihm ernst damit, sie sah immer noch völlig erschöpft und eindeutig übernächtigt aus.

 

„Aber nur kurz, wenn Tai aus der Schule kommt muss ich…“, weiter kam sie gar nicht, da Sasuke ihr ins Wort fiel: „Nein du brauchst gar nichts. Ich werde ihm was zu essen machen und danach holen wir Taro ab und gehen zum Trainingsplatz. Überlass es den anderen Anbus mich für ein paar Stunden zu überwachen und schlaf dich aus, du siehst scheußlich aus.“

 

Gequält verzog Sakura bei seinen Worten das Gesicht.

 

„Du weißt genau wie man Mädchen Komplimente macht Uchiha. Aber gut, meinetwegen geh mit ihm Trainieren. Er freut sich sicher darüber.“, sagte Sakura.

 

Dann lehnte sie sich vor und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.

 

„Ich freue mich auch, wenn du Zeit mit ihm verbringst.“, hauchte sie, bevor sie sich erhob und in ihr Schlafzimmer ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  sama-chan
2018-12-20T23:54:18+00:00 21.12.2018 00:54
Das klingt ja schon fast wie ein idyllisches Familienleben
...
...
“Kakashi, Gaara! Ab! Weg! Los! Bzzzzz!“'*kakashi und gaara wegscheuch*
Antwort von:  maron288
28.12.2018 11:35
Ach, aber wie die Ruhe trügt...
Von:  redwolf1981
2016-08-28T04:13:04+00:00 28.08.2016 06:13
Servus,
bis jetzt super geschrieben die Geschichte,ich hoff dass es bis zum nächsten Kapitel nicht lange dauert!(bin gespannt ob Sakura dem Uchia noch ne schanze gibt und sie wider zusammen kommen,wen nicht hoffe dass du für ihm ne Freundin alls Ass im Ärmel hast)
Grüsse von der leserfront
Antwort von:  maron288
17.09.2016 23:10
Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber ich denke nicht, dass er einsam enden wird :)
Von:  Klickerle
2016-07-28T23:27:08+00:00 29.07.2016 01:27
Keine Ahnung ob du dich noch an mich erinnerst ;)
Zuletzt online war ich 2014 (schande über mich^^) und wurde bei meinen login heute, bzw gestern von ganz vielen ENS von dir begrüßt! I like :) ich hab jetzt die FF vom 1. Kapitel bis hier her durchgelesen - und allein nur um zu wissen wie es weiter geht werde ich jetzt mehr online sein! Ich liebe deine FF :) :) :)
Antwort von:  maron288
17.09.2016 23:09
Ich danke dir vielmals :D Es freut mich zu hören, dass meine Story dich wieder online bringt ^-^
Ich werde auf jeden Fall weiter schreiben, es kommt jetzt ja wieder die kuschelige Jahreszeit, da schreibt es sich immer recht gut. Und ich hab nen Song gefunden zu dem ich gern was schreiben will :D
Also stehen die Chancen gut, dass es schon bald das nächste Kapitel gibt!
Ich hoffe das hält dich ersteinmal wieder ne Zeit lang über Wasser - und natürlich auch alle anderen die dies lesen ;P
Von:  Doena
2016-07-24T12:18:32+00:00 24.07.2016 14:18
Man ich habe die FF aber sowas von verschlungen dass ich gar nicht dahintergekommen bin wie die Zeit verging ^^"
Ich finde die Geschichte total super und ich konnte mir alles gut Bildlich im Kopf vorstellen.
Es ist einfach zu schade das es für den moment zu ende ist :(
Aber dafür kann ich mich richtig auf das nächste Kapitel freuen :D

Antwort von:  maron288
26.07.2016 22:04
Vielen vielen Dank :) ich hoffe das ich bald wieder die Muße habe zu schreiben, die letzte Prüfung ist in einer Woche und dann kann ich mich wieder einem Privatleben widmen :D
Von:  Lullaby007
2016-03-18T19:10:20+00:00 18.03.2016 20:10
Hey meine Liebe,
Spät kommt es, doch es kommt:)
Ich finde das Kapitel total idyllisch...keine Ahnung wieso, aber das war das erste, was mir dazu einfiel..erstmal Kompliment dafür, wie du Sasukes Gefühlswelt beschreibst..erst die Annäherung gegenüber seinem Sohn, wobei ich den Satz, dass er stolz auf ihn ist, ihm zugleich für seine freche Art gerne eine gepfeffert hätte, echt süß fand..sowas kennen bestimmt viele Väter und es das erste mal von ihm zu lesen ist irgendwie rührend^^obwohl ich es echt krass finde, wie sehr Tai doch an seinen Vater erinnert..selbst mit dem hitzköpfigemAnteil ein paar Kapitel zuvor, indem sich die beiden mit ein paar älteren jungen prügeln..als würde man Sasuke einen Spiegel vor die Nase setzen..
Du stellst es auch sehr realistisch dar..in vielen FFs liest man ja ähnliches..er kommt zurück, soll erstmal überwacht werden, dann gibts das große coming-out, von wegen 'ihr seid meine Familie und mein zu Hause' und schon ist ihm alles verziehen..bei dir allerdings ist der Aufbau so toll..ja er kommt zurück aber das bringt auch Konflikte mit sich..alle Parteien des Teams und des Dorfes sind emotional aufgewühlt, aber auch erwachsen..so wie du es beschreibst, könnte man es echt erleben und das macht deine Story gerade so lesenswert..nichts dauert zu lange, aber es geht auch nicht zu schnell..ich hoffe du verstehst, wie ich das meine, ich hab seit den letzten Tagen nämlich nur Mus im Kopf und hab deshalb auch das Gefühl, dass ich mich oft ziemlich konfus Ausdrücke xD
Guuut und nun zu unserem Pairing...also hab ich schon erwähnt wie toll ich es finde, dass du ihn so originalgetreu darstellen kannst und trotzdem noch deine schöpferische Freiheit miteinfließen lässt? Aus ihm liest man ja nicht gerade, wie aus einem offenen Buch aber die Szene mit dem Bild und darauffolgenden mit der Dusche war ja wieder so schön romantisch-verrucht, dass es einem gleich das Herz erwärmt und nicht nur das;)
Er merkt, wie langsam die Gefühle bei ihm aufkeimen, von denen man im Original ja leider nur so wenig sieht..ich hab mir dieses Kapi jetzt schon gut 3x durchgelesen und könnte es trotzdem immer wieder, wirklich was passieren tut zwar nichts, aber alles, was er nebenbei spürt, wem er sich alles bewusst wird und wie rührend er sich teilweise verhält, ich bekomme schon Herzchenaugen, das ist ja hoffnungslos romantisch und das ganz ohne Kitsch, ich bin hin und weg..hast du dir die apfelszene aus dem Krankenhaus damals zum Vorbild genommen oder kam dir das einfach so in den Sinn? Das war zwar ein Uchiha, aber es war verdammt nochmal niedlich!
Ich hoffe es war nicht zu schleimig, ich meine das alles ernst, aber ich kann mich bei sowas nur schwer zügeln..freu mich schon auf deine folgenden Kapitel..ich glaub, wenn die FF beendet ist, werd ich wehleidig xD
Alles liebe wir hören uns <3
Antwort von:  maron288
24.04.2016 21:55
Ich danke dir für den super tollen, langen, ausführlichen,bewundernden, ehrlichen und total klasse Kommentar *_* der Macht mir wirklich Freude und zeigt mir, dass ich das was ich tue anscheinend gut mache :) das mit dem Apfel kam mir eher spontan, im Sinne von: Frau freut sich über gemachtes essen, was wäre jetzt das einfachste und auch gesund und dennoch zeigt es Fürsorge durch den Aufwand den es macht. So in etwa. Kann man dem folgen? ^^
Obst war die Lösung und ein Apfel ist noch recht simpel und natürlich ist das was in Mangas so der Klassiker ist um kranke zu Pflegen :D

Ich danke dir auf jeden Fall und werde mich die Tage fleißig an das nächste Kapitel machen :) Prüfungsstress ist ja vorerst bei mir durch :D
Von:  KazuhaToyama
2016-03-10T18:26:35+00:00 10.03.2016 19:26
super Kapitel! Mega süüss der Schluss;)!<3
Antwort von:  maron288
11.03.2016 08:25
Danke dir :)
Von:  hera12
2016-03-10T16:16:16+00:00 10.03.2016 17:16
Hallo
Ein super Kapitel wie immer. Sakura und Sasuke kommen sicher näher. Wenn er bei ihnen wohnt. Lg hera12
Antwort von:  maron288
10.03.2016 17:28
Das werden wir sehen ;D aber auf jeden Fall wird's spannend :)
Von:  eisbaerchen
2016-03-09T18:48:19+00:00 09.03.2016 19:48
Hey,
ich freue mich riesig, dass du weiter geschrieben hast :-)
*freufreufreu*
LG
Antwort von:  maron288
09.03.2016 21:01
Ich freue mich über die lieben Kommentare :)
Von:  Cosplay-Girl91
2016-03-07T23:59:49+00:00 08.03.2016 00:59
Tolles Kapitel :).
Mach weiter so.
Das kann ja noch spannend werden, Sasuke und Sakura zusammen in einer Wohnung.
Lg
Antwort von:  maron288
08.03.2016 07:05
Oh ja es wird noch spannend aber vermutlich anders als ihr denkt :D
Von:  fahnm
2016-03-07T19:48:35+00:00 07.03.2016 20:48
Super Kapitel
Antwort von:  maron288
07.03.2016 21:03
Danke dir :) du bist auch immer als erstes mit lesen und kommentieren dabei, wirklich das freut mich jedes Mal aufs neue <3


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