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All the things he said

back to school ;)
von

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I feel totally lost

Tadaaaaaaa, schon wieder ich ^______^ .... ich bin ja in letzter Zeit richtig kreativ!! Ich glaube Heath's Geburtstags-kreativ-wünsche zeigen wirkung XD
 

DISCLAIMER: Don't know, don't own, never even met yadda, yadda, yadda... Darren und Daniel gehören nur einander XD *hihi* ...nicht mir *seufz* aber wenn irgendjemand die beiden versteigert, ich bin dabei XD. Bitte keine Flames, es bringt nichts...ihr könnt von mir aus meine dreckige Wäsche haben, aber mehr nicht ^_____^ *ggg*
 

KATEGORIE: jaaa....und wieder ein AU ^__^ ... hat also nichts mit dem eigentlichen Leben der beiden Jungs zu tun ^_~ ...muaahahahahaaaaaa ich schicke die Jungs zurück in die Schule *hihi* .....
 

RATING: öhm...weiß ich noch nicht, wird sich noch zeigen ^_______^
 

ARCHIVE: von mir aus, nur bitte benachrichtigen wo das hinverschwindet.
 

FEEDBACK: aahhh ich würde sterben um ein wenig feedback zu bekommen ^__^ ~* REVIEWS biiiitttttttttteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee *jammer*
 

A/N: Ich weiß, das die beiden Jungs nicht gleich alt sind, sprich eigentlich nicht in die gleiche Klasse gehen könnten, und außerdem nicht in die selbe Schule gegangen sind ...ja mei ...^__^ Artistic License ;))) *ggg*
 

And now....ENJOY ^_______________^
 

~*Savage Kitty*~
 

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~All the things he said - Chapter one~
 


 

Lichtblitze. In grün, violett, blau, rot, gelb, allen nur erdenklichen Farben... Die Menge tobte, gut gelaunt, applaudierte begeistert, rief nach einer Zugabe. Ich ging bis an den Rand der riesigen Bühne vor, kniete mich nieder und streckte meine Hand nach ein paar der kreischenden Fans aus, zog sie aber zurück bevor die Groupies mich von der Bühne reißen konnten. Ich stand auf, schlenderte gelassen mit meinem "super - sexy - Popstar - Schritt" über das riesige Gebilde.

Das war das echte Leben!

Die Musik umfing mich, zog mich in ihren Bann, ließ mich die Kontrolle verlieren, als-
 

Ein schrecklich penetrantes Gepiepse drang an meine Ohren. "Fuck!" Ein kurzer Schlag nach rechts, das nervige Bimmeln und Schmettern neben meinem Ohr verstummte. Aaaaaahh! Glückseeligkeit.
 

Leider war diese angenehme Stille nicht von sehr langer Dauer. Irgendjemand stampfte die Stufen hinauf und riss die Türe zu meinem Zimmer auf. "Aufstehen Kröte!! Komm schon, beweg deinen Hintern!"

Verflucht seist du Peter! In Gedanken ermordete ich meinen großen Bruder in allen nur erdenklichen Varianten.

"Ich bin keine Kröte!" schrie ich zurück, doch er war schon wieder hinunter verschwunden, wahrscheinlich um zu Frühstücken. Beleidigt zog ich mir wieder die Decke über den Kopf.
 

Die alles durchdringende Stimme meiner Mutter raubte mir dann auch noch den letzten Schlaf. "Darren Schätzchen, du willst doch nicht zu spät in die Schule kommen? Wo es doch der erste Tag des neuen Schuljahres ist!" rief sie von unten herauf.

Mit einem lauten Seufzer schlug ich die Decke zurück. Schule, oh Gott wie ich sie hasste. Ein weiteres Jahr Tortur, ein weiteres Jahr gehänselt werden. Wenigstens war es das letzte Jahr der High School, ich hatte also nicht mehr lange in dieser Hölle.
 

Noch immer halb verschlafen schlurfte ich ins Bad und begann mit meiner morgendlichen Prozedur. Eine dreiviertel Stunde später stand ich ratlos vor meinem Kleiderschrank. Immer wieder das selbe Problem. Ich wühlte mich durch Massen von Jeans, Lederhosen, Baumwollhosen... - Igitt wer zieht denn so was an?? - T-Shirts, Bondage Shirts und Hemden. Das was letztendlich herauskam war sowieso fast immer das selbe.

Ich entschied mich für ein Paar schwarze hautenge Lederhosen und ein blauschwarzes schlangenhautgemustertes langärmeliges Shirt.
 

Nachdem ich mich in meine Sachen gequetscht hatte flitzte ich zurück ins Bad, mist, wenn ich noch etwas zum Frühstück haben wollte, müsste ich mich beeilen. Rasch kramte ich in der Kosmetiktasche meiner Schwester herum und zog mit einem triumphierenden Grinsen die Wimperntusche heraus.
 

Was?? Was schaut ihr so blöd? Ja, ich bin ein Junge, na und? Haben Jungs nicht auch mal das recht sich etwas schön zu machen?
 

Also flott die Wimperntusche aufgetragen, blond mit schwarz überfärbt, ebenso wie ich es mit den widerspenstigen Locken auf meinem Kopf getan hatte.

Es polterte und rummste als ich beinahe die Treppen hinunterköpfelte und mit Vollgas um die Ecke in die Küche bog. "Uh, unser Hauselefant ist gerade eingetroffen."Ich versetzte Peter im Vorbeigehen einen nicht ganz so zarten Schlag auf den Hinterkopf und murmelte: "Fahr zur Hölle, Arschloch." nur um mich kurz darauf meiner streng dreinschauenden Mutter gegenüber zu finden. "Er hat angefangen!" protestierte ich und deutete auf Pete der gelassen an seinem Toast kaute. Es half nichts. June Hayes entkam niemand.
 

"Darren Stanley Hayes! Ich verbitte mir solch eine Sprache in meinem Haus junger Mann." meinte sie und sah mich dabei noch strenger an, die Hände in die Hüften gestemmt.

Ich sank zusammen, nickte nur kurz, setzte mich dann an meinen Platz und begann wie wild meine Pfannkuchen zu attackieren, schoss meinem Bruder nebenbei einen Vernichtenden Blick zu. Er grinste nur blöd zurück.
 

"Und nun zu dir Peter John! Du solltest ein Vorbild sein, also lass gefälligst deinen Bruder in Ruhe... Und wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich hier in diesem Haus keine Beleidigungen hören will." Ich hatte das große Vergnügen mit anzusehen wie Pete beinahe an seinem Toast erstickte. "WAS?" fragte er nachdem er sich von seinem Hustenanfall erholt hatte. HAH!! GENUGTUUNG!! hehe...

"Ich sag doch nur die Wahrheit! Was kann ich dafür wenn er wie eine ganze Elefantenherde trampelt??" Irgendwann, schwor ich mir, würde ihn diese "Elefantenherde" über den Haufen rennen, aber im Moment war ich zufrieden damit Pete's schmerzverzerrtes Gesicht zu sehen als ich ihn unter dem Tisch trat.

Tracy, die bis jetzt nur ruhig dagesessen hatte und stille Beobachterin gespielt hatte grinste mich breit an und konnte sich das Lachen nicht verkneifen als Pete sich maulend sein Schienbein rieb.
 

Tracy's Grinsen schwand als sie mich genauer betrachtete und ich versuchte die Unschuld in Person darzustellen. Sie beugte sich weiter über den Tisch um mich noch genauer zu beäugen, ich lehnte mich in meinem Sessel so gut es ging zurück.
 

"DARREN!" donnerte sie los. "Hast du schon wieder meine Sachen benutzt?" schnaubte sie. "Ich hab dir doch gesagt du sollst das sein lassen!" Ich stürzte mein Glas Orangensaft hinunter, zeigte ihr die Zunge, sprang von meinem Sessel auf und raste an meiner Mutter, die mir gerade noch das Mittagessen in die Hand drücken konnte, vorbei um meine Schultasche zu schnappen während Tracy in der Küche noch immer tobte.
 

"Bye mum, bye dad!" rief ich, während ich mir die Schuhe anzog, vom Flur aus und hörte prompt Peter's Stimme "Bis später Kröte" rufen. Ich streckte gerade mal meine Hand wieder in die Küche um meinem feinen Bruder den Mittelfinger zu zeigen.

Meine Mutter kam mit einem missbilligenden Blick in den Flur.

"Junger Mann, das will ich nicht gesehen haben." sagte sie streng, dann schnappte sie sich den Fotoapparat der auf dem kleinen Kästchen gestanden hatte und ich sah nur noch den Blitz.

Ich gab einen unwilligen Laut von mir und rieb mir die schmerzenden Augen.

"Aber Mum! Ich bin doch nicht mehr in der Volkschule. Muss das sein?"

"Och Darren, das ist dein letztes Jahr, mein kleiner Junge ganz groß."

"Ich bin kein kleiner Junge mehr..." protestierte ich.

"Du wirst immer mein kleiner Junge bleiben," meinte sie lächelnd. Ich verdrehte die Augen, * Mütter... * , gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange und war auch schon verschwunden, jedoch nicht ohne meinem Bruder noch einmal eine Beschimpfung an den Kopf zu werfen..
 

Nein, nein, ihr denkt komplett falsch. Es ist ja nicht so das ich meinen Bruder hasse, nur ...hasse ich ihn halt manchmal. Versteht ihr? Nein, nicht so. Es ist nur, er ist halt einfach ein typischer großer Bruder mit einem etwas verdrehten Sinn für Humor, der gerne auf seine kleinen Geschwister, sprich MICH, losgeht. Und manchmal könnte ich ihn einfach erwürgen.
 

Gedankenverloren wanderte ich die Straße entlang. Schule. Der größte Horror in meinem Leben. Nicht wegen der Lehrer, oder der Noten, nein, ich war eigentlich recht gut in der Schule. Es war wegen Derek und seinem Gefolge. Seit er in die Klasse gekommen war hatte ich keine ruhige Minute mehr, es sei denn ich sperrte mich im Klo ein. Jeden Tag das selbe, seit zwei Jahren.
 

'Hey Schwuchtel!'

'Pass besser auf George, sonst baggert er dich noch an.'

'Zieht euch nicht vor Darren um. Hey, Darren, vielleicht solltest du dich lieber in der Mädchenumkleidekabine umziehen.'
 

Es war schon eine Erlösung wenn Derek mal nicht da war, was leider Gottes recht selten vorkam, denn ohne ihren "Anführer" waren die anderen eher harmlos. Sie schienen nicht so begeistert bei der Sache zu sein, was mir nur recht war.
 

Das laute dröhnen des Busses der an mir vorbei fuhr riss mich aus meinen Gedanken. "Scheiße!" Ich begann zu laufen.

Dieser blöde Bus, konnte der nicht einmal zur richtigen Zeit kommen anstatt immer zu früh?
 

Total außer Atem ließ ich mich auf einen der Sitze plumpsen. Sport war definitiv nie mein Ding gewesen. Ich verbrachte die Busfahrt damit ein paar Minuten Schlaf nach zu holen, wenn auch nur geistig.
 

~*~
 

Nur zögernd betrat ich das Horrorhaus, kämpfte mich durch eine Flut Erstklässler hin zu meinem Spind. Ich lehnte mich gegen das kühle Metall und beobachtete die Leute um mich herum. Etliche Pfiffe erregten meine Aufmerksamkeit und ich streckte mich um zu sehen was da los war. Eine kleine Gruppe Jungs gafften johlend und pfeifend einer blonden im extrem Kurzen Mini mit passendem Top nach. Ich wunderte mich ob ihre Waschmaschine ihr einen Streich gespielt hatte oder ob das Outfit von vor 5 Jahren war.

Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder meinen Büchern zu als plötzlich eine Hand neben meinem Gesicht auf das Metall der kleinen Kästchen krachte. Ich musste mich gar nicht erst umdrehen um zu sehen wer es war. Ich spürte wie sie mich einkreisten.
 

"Na wenn das mal nicht Darren "Schwuchtel" Hayes ist..." zischte eine wohlbekannte Stimme in mein Ohr. Ein Schauer lief mir den Rücken hinab.

"Halt die Klappe Derek." Schnappte ich.

"Oooh, Prinzesschen wird ja richtig mutig," Gelächter ging durch die Runde, ich versuchte sie zu ignorieren.

"Genau Rick, so große Worte von so einer kleinen Tunte" stimmte Derek ihm zu. Wieder lautes Gelächter. Ich biss die Zähne zusammen und konzentrierte mich auf meine Bücher. ,Keine Schlägereien am ersten Tag Darren' sagte ich zu mir selbst.

"Unser kleiner Schönling sieht etwas angefressen aus, meint ihr nicht?" dieses Mal war es Vince der seine Klappe aufreißen musste.

"Tja Darren, das müsstest du doch eigentlich schon gewohnt sein." Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich Dereks dreckiges Grinsen sehen. "Irgendetwas sagt mir, das du heuer noch mehr davon zu spüren bekommen wirst, da es doch das letzte Jahr ist." Er tätschelte mir den Kopf und aus dem Reflex heraus schoss meine Hand in die Höhe um seine wegzuschlagen. Na toll, das war genau das was ich jetzt brauchte. Ich fühlte die Wut in mir aufsteigen und wollte gerade etwas nicht gar so freundliches darauf erwidern, als neben uns Metall auf Metall krachte.

Die Aufmerksamkeit verlagerte sich auf die Person neben uns. Auch ich drehte meinen Kopf und erstarrte.
 

Oh WOW! Hat irgendjemand das Kennzeichen von dem LKW der mich gerade angefahren hat aufgeschrieben?!
 

Da stand er. Selbst Adonis hätte alt ausgesehen gegen DIESE Schönheit. Bronzene Haut, sandblonde Strubbelige Haare, den Körperbau eines Athleten und diese wunderschönen grünen Augen. ,Das war's Darren, aus und vorbei, jetzt ist's um dich geschehen' dachte ich mir. Diese tiefen smaragdgrünen Augen, mit denen der Junge nun etwas irritiert herüberblickte, schienen mich magisch anzuziehen.
 

"Was glotzt du so?" Verlangte Derek zu wissen. Der Junge hob eine Augenbraue, schüttelte den Kopf, schmiss seine Bücher recht unsanft in das kleine Metallkästchen und knallte die Türe zu. Im nächsten Moment war mein Engel auch schon wieder in der Menge verschwunden. Derek und die anderen blickten in die Richtung in die der blonde Junge verschwunden war.

"Wer warn der Wichser?" knurrte Vince.

"Keine Ahnung, aber ich kann ihn nicht ausstehen. Er sieht so aus als würde er nur Ärger machen und uns unseren ganzen Spaß verderben." meinte Derek kühl. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder mir zu. Den Rücken gegen das kalte Metall gepresst wartete ich was als nächstes kommen würde. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus als ich den erlösenden Ton der Schulglocke hörte. Grob packte der Schläger mich am Kragen meines Shirts. "Glaub ja nicht das du uns davon kommst. Nach der Anwesenheitskontrolle geht's weiter." Er grinste mich blöd an und tätschelte meine Schulter. 'Arschloch' war mein einziger Gedanke...
 

Ich blickte ihnen nach bis sie um die Ecke verschwunden waren, seufzte. Solche Idioten. Der einzige Lichtblick war, dass ich nur noch dieses eine Jahr hatte. Und dann war ja noch dieser neue... Bei dem Gedanken an den braungebrannten, blonden Jungen lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Und diese Augen. Leuchtend grün, wie zwei Edelsteine glänzend. Wie hießen diese grünen noch mal?? ... Jade! Genau, das war es. Zwei glänzende Jadesteine. Ich hätte noch stundenlang in diese Augen blicken können. ...stundenlang...stunden-?
 

"VERDAMMT!!"
 

Erschrocken sah ich auf die Uhr. Shit! Ich hatte über meine Gedanken total die Zeit vergessen. Schnell riss ich die Bücher die ich für die nächste Stunde brauchte aus dem Kasten, warf die Türe zu, hängte das schloss ein und rannte den Gang entlang. Ich betete nur das niemand am Gang war, denn das würde eine saftige Strafe geben und ich war nicht gerade erpicht darauf genau heute nachzusitzen.
 

TBC...
 

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Määäääääähhhhh ....cliffhanger?? ...oder nicht??? XDD *lol* .....wie ists damit?? Mehr oder zum vergessen?? Interessant oder stiiiiiiiiinklangweilig???? Sagt mir was ihr denkt! Los, los ;)

perfect surprise

Wahahahahaaaaaaaaaaaaa!!!! Ich bin zurück *hust*... na ja, vielleicht noch nicht ganz aber fast. *eingemummt dasitzt* Irgendwie schau ich aus wie ein Nordpolforscher mit dem ganzen Zeug da... Halstuch und dicke Socken und riesen-Wollpullover etc. *gg* Haube und Handschuhe fehlen noch XD *rofl* ....
 

Njoh, aber krank sein hat auch seine Vorteile....wie zum Beispiel VIEL Zeit zum Schreiben, lesen und chatten und so.....WENN (!) der PC nicht auch gerade nen Virus abbekommen hat *grummel* *PC tret* ...ich hätte Zeit, mein PC gibt den Geist auf..... *GRRRRRRAAAAAAAAAHHHHH*
 

...öhm, na ja wurscht XD ....also hier ist der 2te Teil von ,All the things he said'
 

Disclaimer: siehe Teil 1

Rating: hat sich noch nichts geändert... *gg*
 

A/N: Kann sein das das ganze zum Schluss des Kapitels etwas konfus ist (?) O_o;;;....wenn ja, bitte nicht schlagen, ich hab nen Brummschädel das kann sich keiner vorstellen...irgendwie so als ob da'n dicker, fetter Vorhang hängen würde. Ich denk an was, aber ich weiß nicht ob das jetzt richtig oder gut ist... -___-;;; ..... Da geistert ein Gedanke herum und ich kann ihn nicht einfangen... *seufz*

Vielleicht liegts daran, dass ich gestern ,Matrix Reloaded' Mitternachtspremiere (Double Feature) war? XD .. trotz Krankheit ...*lol*
 

Ui O_o ...das Vorwort is ja schon fast ne halbe Seite... ich glaub ich lass das jetz mal so...
 

Enjoy
 

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~All the things he said - Chapter 2~
 

Total außer Atem kam ich bei meinem Klassenzimmer an. Und natürlich hatte man mich erwischt. Gott sei dank war es Prof. Stevenson gewesen. Ein älterer, jedoch netter Mann mit schon leicht grauem Haar, der nicht viel von Bestrafungen und Nachsitzen hielt. So war ich mit einem tadelnden Blick und einer Verwarnung davongekommen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass er mich schon aus dem Englischunterricht kannte. Englisch war meine geheime Leidenschaft und dementsprechend engagierte ich mich auch im Unterricht.

Oder vielleicht lag es auch daran, dass ich sonst nie unangenehm auffalle... Okay, sagen wir recht selten, denn die paar Prügeleien die ich mir mit Derek und seinen Anhängseln geliefert hatte waren natürlich nicht unbemerkt, und vor allem unvermerkt, geblieben. Aber das tat jetzt nichts zur Sache.
 

Als ich meinen Atem wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte klopfte ich zaghaft an die Türe, drückte dann die Türklinke nach unten und schob das Ding einen Spalt breit auf. Zaghaft, mit gesenktem Blick und höchstwahrscheinlich hochrotem Kopf schlüpfte ich in das Klassenzimmer. Gott. Es war mir immer peinlich zu spät zu kommen, egal ob in den Unterricht oder bei Verabredungen und dergleichen.
 

"Es tut mir leid," murmelte ich und hob langsam meinen Blick.
 

,Oh mein Gott!!'
 

Am liebsten hätte ich sofort wieder umgedreht. Keine zwei Meter von mir entfernt, direkt neben meinem Klassenvorstand Mrs. McKenna, stand ER. Das konnte doch nicht wahr sein. Warum genau in diese Klasse hier? Ich blickte sofort wieder zu Boden. Meine Güte war das peinlich. In diesem Moment hätte ich wahrscheinlich sogar eine Tomate blass aussehen lassen.
 

"Schön, dass du doch noch gekommen bist," meinte Mrs. McKenna. "Geh, setz dich."
 

Ich tat was man mir sagte und setzte mich auf meinen Platz, noch immer nicht vom Boden hochblickend. Ohgottohgottohgott!! Ich begann die Kratzer auf dem Tisch genau zu untersuchen um mich abzulenken, doch als Mrs. McKenna ihre Stimme erhob, musste ich einfach einen Blick riskieren. Nein, ich hatte mich vorher auf dem Gang doch nicht getäuscht. Einfach zum anbeißen süß!
 

"He alle miteinander!" Versuchte Mrs. McKenna unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch das aufgeregte Geschnatter und Getuschel ging weiter. Der Grund dafür stand nun lässig, mit vor der Brust verschränkten Armen, an den Lehrertisch gelehnt und blickte mit deutlichem Desinteresse in die Klasse. Verlegenes Gekicher brach aus als sein Blick eine Gruppe Mädchen streifte. Kurz darauf hatten sie auch schon wieder die Köpfe zusammengesteckt um hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln. Ich verdrehte die Augen. So etwas naives.

Kopfschüttelnd wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem vorderen Teil des Raumes zu, wo der neue noch immer den Raum scannte.
 

Kurz darauf stockte mir der Atem als der Blick dieser strahlend grünen Augen auf mir rastete.
 

'Huston, wir haben ein Problem. Wir haben Augenkontakt.'
 

Er starrte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und ich starrte zurück. Ich bildete mir ein, ein kleines Lächeln zu sehen. War er etwa erfreut darüber mich hier zu sehen? Hatte er mitbekommen weswegen Derek und die anderen mich hänselten? Wollte er an dem Spaß teilhaben? Bildete ich mir das alles nur ein? ...
 

Ein dumpfer Knall, der mich zusammenzucken ließ, riss mich aus meinen Gedanken. Ich löste meinen Blick von meinem Gott und schaute dorthin wo Mrs. McKenna stand, Hände noch immer erhoben, ein extrem schweres Buch vor ihr auf dem Boden liegend. Auch ein effektiver Weg unsere Aufmerksamkeit zu erlangen.
 

"Danke," meinte sie und seufzte. "Wie ihr bereits alle mitbekommen habt, haben wir heuer einen neuen Schüler dazubekommen." Sie deutete auf den blonden, braungebrannten Jungen. "Daniel Jones, kommt zu uns von der Shailer Park State High School."
 

'Daniel also...'
 

Eine gemurmelte Begrüßung von Seiten der Klasse ließ ihn völlig kalt, er starrte nur weiter stur vor sich hin und zeigte keine wirkliche Reaktion. Das Gemurmel schwoll an und auf einmal hatte ich das Gefühl in einem rege besuchten Kaffeehaus zu sitzen, so dermaßen laut wurde es. Rege Diskussion über den Neuen.

Linda, meine beste Freundin, die direkt vor mir saß, lehnte sich zurück. Anscheinend wollte sie mir etwas mitteilen. Ich beugte mich über den Tisch um sie besser verstehen zu können.
 

"Hey Daz, was hältst du von ihm?" Fragte sie mit skeptischem Unterton, die Augen noch immer auf Daniel ruhend. "Er sieht ja ganz süß aus, aber ich weiß nicht, etwas zu schweigsam und abweisend. Meinst du nicht auch?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Naja, vielleicht ist er einer von der schüchternen Sorte." Ich tat als ob mich das alles nicht interessierte. Der Sessel kam wieder mit dem Boden in Kontakt und Linda drehte sich nun gänzlich zu mir um, anstatt nur gefährlich auf den Kanten des Stuhls zu wippen. Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, ihr Blick unbeeindruckt. "Hahaha, du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen das dich der nicht interessiert?" Ein breites Grinsen erschien auf ihren Lippen. "Das wäre doch genau dein Typ, hab ich recht?"

"Überhaupt nicht!" Ich blickte wieder zu Daniel. "Sieh ihn dir doch an! ...Wie arrogant der schon aussieht." Meinte ich. "Für mich zählen halt nicht nur die äußeren Werte." Warf ich ihr zu meiner Verteidigung an den Kopf und sah sie bestimmt an. Innerlich hatte ich die größten Schwierigkeiten meine Gedanken jugendfrei zu halten, meinen Blick von ihm zu lösen und überhaupt nicht gleich zu schwärmen anzufangen.
 

"Ganz sicher..." meinte sie mit einem wissenden Lächeln und drehte sich wieder nach vorne. Aaaaargh! Diese Frau kannte mich nur zu gut. Ich war frustriert. Sie schien praktisch in mich hinein zu sehen und jeden meiner Gedanken zu erraten, bevor ich ihn überhaupt noch gedacht hatte. Manchmal hasste ich sie wirklich dafür, aber andererseits war ich auch dankbar, denn immer wenn es mir schlecht ging, egal wann, egal weswegen, sie war da für mich... und sie verstand mich. Verstand mich wie kein anderer. Es schien beinahe so, als ob wir wirklich ...nun ja ...komplett harmonisierten miteinander. Klingt blöd, ich weiß, aber anders lässt sich das einfach nicht beschreiben.
 

Ich spürte die Anwesenheit einer Person neben mir und löste mich aus meinen Gedanken. Ein Blick zur Seite. Mein Herz setzte kurz aus und schlug dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter, während ich beinahe vom Stuhl gekippt wäre. Direkt am Nebentisch saß er und starrte Kaugummikauend vor sich hin. Alles was ich tun konnte war ihn anzustarren.
 

"Wie war das mit dem 'nicht interessiert'?" kam eine fröhliche Stimme von vorne. "Klappe," knurrte ich und riss meinen Blick von Dan los. Linda kicherte nur und murmelte fröhlich irgendetwas wie 'Ja ja' vor sich hin.
 

'Um Himmels Willen, was habe ich denn getan um das zu verdienen?' fragte ich mich selbst. 'Warum direkt neben mir???' Eine dumme Frage die ich mir natürlich sofort selbst beantworten konnte. Der einzige freie Platz in der Klasse war nun mal der Tisch direkt neben meinem. Links das Fenster, hinten die Wand, vorne Linda, rechts zwei Tische weiter Vince und auf den konnte ich getrost verzichten. Da saß ich schon lieber alleine in meiner Ecke.
 

Warum alleine? Nun ja, ich hatte nicht wirklich viele Freunde in dieser Klasse hier, eigentlich nur einen und das war Linda. Sie hatte sich von Anfang an zu mir verzogen, in den Pausen, bei Gruppenarbeiten, wann immer wir zusammen Unterricht gehabt hatten. 'Angenehmer bei dir, als bei diesen totalen Machos oder den dummen, schnatternden Gänsen' hatte sie gesagt. Klar, hier war sie vor den "Machos" sicher, denn mit mir hatte keiner der Jungs etwas zu tun. Vielleicht lag es daran das ich mich nicht für Fußball interessierte, das ich mich schminkte... es war mir ehrlich gesagt egal. Damals bei Linda hatte ich nur mit den Schultern gezuckt. Sollte sie doch machen was ihr gefällt. Unter Mädchen fühlte ich mich immerhin noch wohler als unter einer Horde raufender, brutaler Kerle. Ob das jetzt an den gemeinsamen Interessen lag oder an was auch immer weiß ich nicht. Sowieso wurde ich von den meisten für einen Streber gehalten.

Ja und? Wenn ich etwas mache, dann ordentlich.

...und nun war ich gerade dabei ein ordentliches Interesse für meinen Banknachbarn zu entwickeln...
 

Kopfschüttelnd blickte ich wieder nach vorne und starrte direkt in Linda's grinsendes Gesicht. "Du könntest glatt Karriere beim Fernsehen machen. In der Zahnpasta Werbung." stichelte ich. Sie grinste nur noch breiter. Irgendwie verspürte ich das Bedürfnis ihr mein Sandwich zwischen die Zähne zu stopfen damit sie endlich mit diesem dummen Gegrinse aufhörte. Doch bevor ich irgendetwas in der Art unternehmen konnte unterbrach uns Mrs. McKenna.
 

"Könntet ihr mal kurz eure Privatgespräche einstellen? Danke." Sie blickte auf mich hinab. "Darren, wärst du so nett Daniel dann herum zu führen und ihm die Klassenräume zu zeigen?"
 

"Ich?" krächzte ich.
 

Sie nickte. "Er ist immerhin dein Sitznachbar und soweit ich das jetzt im Kopf habe, habt ihr recht viele Gegenstände gemeinsam." Sie warf einen Blick auf Vince, der auf der anderen Seite von Daniel platziert war und damit beschäftigt war die Mädels ein paar reihen vor ihm mit Papierkugeln zu beschießen. "Außerdem bezweifle ich das Vincent überhaupt weiß wo sich die Klassenräume befinden."
 

Gelächter brach aus und Vince blickte verwirrt von seiner Tätigkeit auf. "Was?" Das Lachen musste inzwischen schon auf dem Gang zu hören sein.
 

Mrs. McKenna sah mich auffordernd an. "OK," murmelte ich. Daniel saß nur schweigend da und betrachtete mich, keine Reaktion, rein gar nichts. Seltsamer Kerl. Er schien irgendwie... sehr zurückhaltend zu sein. Ich meine er hatte ja noch nicht einmal ,Hallo', oder was weiß ich, gesagt als wir ihn begrüßt hatten. Ich seufzte innerlich... so süß, aber bei der harten Schale war die Chance das ich je herausbekommen würde ob er überhaupt an Jungs interessiert war gleich null. Nun gut, so weit wollen wir mal gar nicht fantasieren. Die erste Stufe wäre sowieso mal ,Freunde', aber bei dem Benehmen...
 

Mrs. McKenna nickte und ging wieder nach vorne. Es folgte eine langweilige Stunde in der uns Tonnen von Zetteln und Informationen über das kommende Schuljahr ausgeteilt wurden. Langweilig. Ich saß nur da und Träumte vor mich hin. Ein Blick zu Daniel zeigte mir, dass er der selben Meinung war, denn er saß zurückgelehnt, mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen da. Ich fragte mich schon ob er vielleicht schlief, als er die Augen öffnete und herzhaft gähnte. Von mitschreiben hielt er anscheinend nicht wirklich viel.
 

Die Glocke schrillte, alles rund um uns Sprang auf, nur ich und er blieben sitzen. Derek warf mir einen giftigen Blick zu, der soviel bedeuten sollte wie ,heute hast du Schonfrist Kleiner'. Ich entschloss mich dazu ihn zu ignorieren und mich meinem eigentlichen ,Problem', welches sich inzwischen erhoben hatte um sich genüsslich strecken, zuzuwenden. Ich packte mein Notizheft ein, erhob mich und drehte mich zu Daniel. Er lehnte an seinem Tisch und sah mich fragend an.
 

"Ehm... Hi," stammelte ich. "Ich bin Darren." Ich streckte ihm meine Hand zur Begrüßung hin. "Hi," murmelte er kaum verständlich und ergriff meine Hand. Ich war erstaunt über seine extrem tiefe Stimme, die so gar nicht nach 17-jährigem Teenager klang. Das totale Gegenteil von meiner eigenen, beinahe schon zu hohen Stimme. Auch unsere Typen waren das komplette Gegenteil. Braungebrannt und blond, schlank mit athletischem Körperbau war er der typische Surferboy. Ich hingegen war blass, mein Körperbau weit entfernt von einem Athleten und sowieso: Sport ist Mord. Außer regelmäßigen Yogaübungen beschränkten sich meine sportlichen Aktivitäten nur auf den morgendlichen Sprint zum Schulbus.
 

"Eh... hast du schon... deinen Stundenplan bekommen?" fragte ich und er nickte leicht. Ich wartete geduldig bis er seinen Collegeblock aus dem zerschlissenen Rucksack gekramt hatte. "Gib mal her," ich setzte mich auf den Tisch und betrachtete den Stundenplan. Hm, Mathe, Englisch, Englisch lit., Sport, um Gottes Willen als Extrafach gleich noch mal Sport, Physik und Musik... Ich schaute zu ihm hoch. Er hatte es mir gleich getan, sich auf seinen Tisch gesetzt und blickte mich nun erwartungsvoll an. "Du hast Musik?" fragte ich ungläubig. Er sah mich etwas verwundert an. "Ja...?" eine vorsichtige Antwort. "Ist was nicht in Ordnung damit?"

"Nein, nein. Alles Okay. Es ist nur,... na ja... die meisten sind der Meinung Musik sei nur was für Mädchen, Schwule und Weicheier." Er runzelte die Stirn. "Schau mich nicht so an," Ich hob abwehrend die Hände. "Ich hab auch Musik." Unwillkürlich musste ich grinsen. Er schnaubte, verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf den Boden. "Und? Was ist jetzt?"
 

"Ehm... okay," ich sprang vom Tisch und schnappte meine Sachen. "Komm mit, ich zeig dir mal die Klassenräume." Gemeinsam verließen wir den Raum.
 

"Okay... hast du dir auch irgendwo die Namen der Lehrer aufgeschrieben?" Er nahm den Block aus meiner Hand und blätterte eine Weile darin herum bis er ihn mir zurückgab, eine Seite aufgeschlagen die bedeckt war mit kleiner, beinahe unleserlicher Schrift. "Wart mal...," ich musste alle meine Entzifferungskünste aufbringen um das Gekrakel überhaupt lesen zu können. "S...S-Stevenson?" Ich sah ihn fragend an. Er nickte, ich lächelte breit. "Gut, dann bist du mit mir in einer Klasse." Er lächelte leicht zurück, ich las weiter... oder besser gesagt ich versuchte es, aber es war einfach unmöglich diese verschnörkelte, extrem ,künstlerisch hingekritzelte' Schrift zu lesen. "Was soll das heißen?" Ich zeigte auf den Namen den ich beim besten Willen nicht entziffern konnte. Wir waren mitten am Gang stehen geblieben und er beugte sich zu mir um zu sehen was ich meinte. Aus dem Augenwinkel heraus betrachtete ich ihn, sein Profil. Was mir sofort auffiel waren seine langen Wimpern und diese wundervollen grünen Augen.
 

Okay, wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt haben's mir seine Augen besonders angetan. Ich weiß ja auch nicht warum, aber ...ARGH... ich kann's nicht beschreiben. Ihr müsstet sie einfach sehen. Ein strahlendes, leuchtendes Grün. Und diese Ruhe die sich darin spiegelte.
 

Er schien generell ein eher ruhigerer Typ zu sein.
 

"Ich glaube das sollte Taylor heißen..." murmelte er und riss mich damit aus meinen Gedanken.
 

"Ich glaube?!" Ich sah ihn ungläubig an. "Wäre zumindest gut wenn man seine eigene Handschrift lesen könnte," meinte ich und er grinste etwas verlegen zurück. "Sorry, ich war in Eile. Außerdem...ist doch nur Schule, wen interessierts..." Er begann wieder langsam weiter zu gehen. "Na gut... also," Seine langen Beine ließen ihn schnell voran kommen, unbeabsichtigt, und ich musste mich beeilen um zu ihm aufzuschließen. "Die Mathe und Physik Räume befinden sich im Wissenschaftsblock." Wir verließen das Gebäude. "Der Wissenschaftsblock liegt da drüben." Ich zeigte in die Richtung in der das Gebäude lag. "Also wenn du Prof. Buttler, ein ausgesprochenes Ekelpaket, hast, dann haben wir wieder zusammen... Raum 206." Er nickte abwesend und kramte in seinen Taschen rum. Was zum Teufel tat er denn jetzt schon wieder? Er schien wie ein kleines Kind, von aufpassen hatte er noch nie was gehört.
 

"Hey!" versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Vergebens. "Sag mal hörst du mir überhaupt zu?"

"Ja,ja..."

Das klang nicht gerade überzeugend. "Was machst du da eigentlich?" wollte ich wissen.
 

Ich war ziemlich erstaunt als er eine Packung Zigaretten aus der Hosentasche zog. "Du willst doch nicht ernsthaft hier auf dem Schulgelände rauchen." Fragte ich skeptisch. Er Reagierte nicht mal drauf, zog eine Zigarette heraus, steckte sie sich zwischen die Lippen und begann dann seine Hosentaschen abzuklopfen. "Hast du'n Feuerzeug?" Er sah mich fragend an. "Gott bewahre! Ich bin absoluter Nichtraucher. Ich hänge zufälligerweise an meinem Leben." Ich konnte Raucher auf den Tod nicht ausstehen... na ja, manche. Ich verstand einfach nicht weshalb sie so leichtfertig ihr Leben aufs Spiel setzten.

Ja, klingt vielleicht übertrieben, aber ist halt meine Meinung.
 

Er sah zuerst die Zigarette und dann mich zweifelnd an. "Meine Güte," lachte er. "Es wird dich nicht umbringen wenn ich hier eine rauche, oder?" Es war ein tiefes, ehrliches Lachen. Ich tat so als müsste ich die ganze Situation überdenken. "Doch," antwortete ich schließlich und grinste ihn extrem breit an. Er zog die Augenbrauen hoch. "Okay," er steckte sich die Zigarette wieder in den Mund und kramte weiter nach irgendetwas um sie anzuzünden. "Ist sowieso nicht mein Problem."
 

,Arroganter Kerl'
 

"Möchtest du nicht lieber mitschreiben?" fragte ich spitz. Endlich hatte er sein Feuerzeug gefunden und dieses grässliche, luftverpestende Ding angezündet.

"Nein," meinte er. "Wofür bist du sonst da?" Ich hatte gute Lust ihn hier einfach stehen zu lassen und nach hause zu gehen. "Vielleicht um dir einen kräftigen Tritt in den Arsch zu verpassen?" schnaubte ich. "Ich muss dir nichts zeigen, ich kann dich auch hier stehen lassen wenn dir das lieber ist." Es war frustrierend so behandelt zu werden, noch dazu von

"Mir doch egal, Schule interessiert mich sowieso nicht." Meinte er gelangweilt.
 

,Aus, es reicht...'
 

Wenn Blicke töten könnten wäre er schon längst Geschichte. "Gut...," drehte auf dem Absatz um. "Dann bleib doch wo der Pfeffer wächst!" pfauchte ich und stapfte davon. Eine Hand auf meiner Schulter stoppte mich. "Was!?" Ich fuhr herum. Ich war nun extrem geladen und alles, wirklich alles was mir in den Weg kam, bekam das zu spüren. In erster Linie seine Hand, die ich unsanft beiseite schlug.

"Hey, es tut mir leid, bitte... ich kenn mich doch hier sonst nicht aus." er sah betreten zu Boden und seufzte, scharrte verlegen mit dem Fuß auf dem sandigen Untergrund. "Wieder okay?" Grüne Augen sahen mich durch lange blonde Wimpern an. Ein warmes, kribbelndes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und ich konnte ihm nicht länger böse sein.
 

"Hast du das nicht alles schon gesagt bekommen... Räume und Komplexe und so ..wo sich alles befindet." Ich sah ihn zweifelnd an, er grinste nur. "Ja schon, glaub ich halt."

,Glaub ich halt' besonders intelligent schien er ja nicht gerade zu sein. "Du glaubst aber ziemlich viel." Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Gibt es eigentlich irgendetwas, dem du deine Aufmerksamkeit schenkst?" Er ließ den Zigarettenstummel auf den Boden fallen. "Klar doch," erstickte die letzte Glut unter seinem Turnschuh. "Sport, Musik, Mädels..." er grinste frech. Okay, die frage der Sexualität war hiermit geklärt. Enttäuschend, aber vorauszusehen. Alle Kerle die etwas hießen, ob vom Aussehen oder vom Charakter her, waren hetero. Keine Chance, wie immer. Ich seufzte und sah ihn kopfschüttelnd an. "Was?" fragte er, Verwirrung in seinen grünen Augen.

Vielleicht konnten wir ja wenigstens Freunde werden. So behämmert wie Derek und sein Gefolge schien er nicht zu sein. "Nichts," meinte ich auf seine Frage von vorhin "Komm weiter, vielleicht erwische ich dann noch den 10 nach Bus," murmelte ich und deutete ihm mir zu folgen als ich in Richtung Kunst-Block marschierte.
 


 

TBC...
 

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Yaaaaayyyyy!!!! XD .... Chapter finished... *hihi*

Diesmal ist es doch recht lange geworden oder? O___o;;; zumindest das längste Kapitel das ich je geschrieben habe *lol*

Und? Ist es chaotisch?? O______o;;;; ich weiß das nicht... ich kanns nicht abschätzen XD *noch immer leicht denkbeschränkt ist*

I'm all mixed up

A/N: Jah...und hier ist es auch schon ....Kapitel 3 =)))

ich bin wahnsinnig überrascht wie LANG das geworden ist O____o ...jetz darf aber keiner mehr meckern! Ich weiß nicht was mir da eingefallen ist bei dem Kapitel ... O___o ..... ich schätze ich hab ausm unterbewusstsein genau das fach rausgepickt das Daniel am wenigsten mag ^^;; ... lol...aber lest selbst.....

ich bin besonders stolz auf Peter *hihi* .....
 

aber lest selbst...mehr kann ich nicht sagen *rofl*...
 

ach ja...disclaimer: wie in teil 1 ..plus für alle weiteren Teile: weder Familie Hayes, noch Familie Jones stehen unter meinem Copyrihgt ^^;; ... *g*.... nur Linda is meine ....*g*
 

but now...
 

ENJOY
 

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~All the things he said - Chapter 3~
 

Seufzend ließ ich mich auf den Sitzplatz im Bus, den ich mit Müh und Not ergattern konnte, bevor sich die Flut von Schülern in das Fahrzeug ergoss, fallen und starrte aus dem Fenster. Wieder ein Tag der Tortur vorbei. Nein, es ging nicht um Derek und seine Bande. Daran war ich mittlerweile schon gewöhnt, außerdem hatte Derek anscheinend wichtigeres zu tun, denn er hatte sich in der letzten Woche kaum in der Schule blicken lassen, wofür ich ehrlichgesagt dankbar war.
 

Das aktuelle Problem war, dreimal dürft ihr raten, Daniel.
 

Sechs Wochen waren vergangen und ich war verliebter denn je.

Leider hatte sich sonst nicht wirklich viel mehr getan. Ich sah ihn zwar regelmäßig in den Stunden, aber das war nicht gerade weltbewegend. Wir redeten wenig miteinander. Hauptsächlich wenn er etwas brauchte, sei es Hilfe, Dinge oder einfach jemanden bei dem er sich über die "bescheuerten" Lehrer auslassen konnte. Manchmal setzte er sich in der Mittagspause zu mir, doch viel Gespräch kam da auch nicht zustande, denn essen war wichtiger... ihm zumindest.

Ich traute mich einfach nicht ihm so direkt zu sagen was mich beschäftigte, und so wusste ich einfach nicht über was ich mit ihm reden sollte. Sport? Fußball? Mädels? Wohl kaum. Das, was am ehesten noch als Gesprächsthema in Frage käme, wäre Musik. Nur... na ja, wie gesagt, in seiner Gegenwart ein ordentliches Gespräch in die Gänge zu bekommen war ein unmögliches Unterfangen. Ich konnte es einfach nicht. Ich hatte viel zu viel Angst etwas dummes zu sagen. Jedes mal nahm ich mir vor ihn anzureden, ihn etwas besser kennen zu lernen, die Chance zu nutzen mich mit ihm anzufreunden. Und jedes mal wusste ich nicht was ich sagen sollte, stammelte nur vor mich hin, verlor den Mut. Es war zum Haare raufen.
 

Linda verschlimmerte die Situation nur noch. Sie drängte mich dazu ihn doch endlich anzusprechen. Grinste blöd, wenn sie mich dabei ,erwischte' als ich ihn, ihrer Meinung nach verträumt, anstarrte. Und ihr ständiges ,Wenn du ihn nicht willst, hol ich ihn mir' Gerede. Und so was schimpfte sich beste Freundin.

Okay, ich wusste ganz genau das sie so was nie im Leben tun würde. Also mir einen Typen wegschnappen. Es war irgendwie ein ungeschriebenes Gesetz das, sobald einer von uns Interesse bekundet hatte, der andere die Finger von jener Person ließ.
 

Die vertraute Umgebung draußen vor dem Fenster löste mich aus meinen Gedanken. Slacks Creek. Der Bus hielt, ich kämpfte mich bis zur Türe vor und stieg aus. Ich sah mich um, atmete tief ein. Das Wetter war schön, die Sonne schien, der Winter stand kurz bevor. Ich bog von der Hauptstraße ab und marschierte den kurzen Weg, vorbei an dem kleinen Lebensmittelladen, zu unserem Haus hinauf.
 

"Mum, ich bin wieder zuhause," rief ich beim Betreten des Hauses und schmiss meinen Rucksack in eine Ecke des Vorzimmers. Es war frustrierend. Ich war frustriert! Ich stapfte ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch plumpsen, schaltete den Fernseher ein. Meine Mutter tauchte in der Türe auf. "Hallo Schätzchen, wie war dein Tag heute?" Fragte sie und wischte sich die Hände an ihrer Gartenschürze ab.

"Ganz okay," murmelte ich, sie nicht eines Blickes würdigend. Gott! 250 Kanäle und nur Mist! Ich zappte durch Massen von Talkshows, Nachrichten, Zeichentrickserien, Soaps und dergleichen bis ich zu der, nicht sonderlich überraschenden, Erkenntnis kam, das Fernsehen tagsüber totaler Mist war.
 

"Darren Liebling, würdest du bitte deine Schuhe ausziehen," meinte sie mit einem strengen Blick. "Jahaaa... gleich," gab ich genervt zurück. "Nicht ,gleich', sofort junger Mann!" Manchmal konnte sie echt nerven. Der Fernseher ausgeschalten, die Fernbedienung in irgendeine Ecke des Sofas gepfeffert, stand ich auf und schlich ins Vorzimmer um mich meiner Schuhe zu entledigen.

"Ach und räum bitte gleich deinen Rucksack weg," hörte ich ihre Stimme von irgendwo hinter mir. "Yes, ma'm" murrte ich und schnappte mir das lästige Ding um es unsanft in die andere Ecke des Vorzimmers zu befördern.

"War irgendetwas los in der Schule?" Wollte sie wissen. "Hattest du ärger?" Besorgte Mütter waren etwas schreckliches. Wie Kletten. "Nein mum," seufzte ich. "Alles okay." Natürlich, sie machte sich doch nur Sorgen, trotzdem war es etwas nervig. Sie kam zu mir und legte mir die Hände auf die Schultern.

"Darren, wenn du irgendwelche Sorgen oder Probleme hast, dann sag es mir ruhig." Ich schüttelte nur den Kopf und löste ihre Hände von meinen Schultern. "Nein mum, wirklich alles okay," seufzte ich. Sie sah etwas missmutig drein. "Unsinn, ich weiß doch wann mein Baby Probleme hat."

"MUM! Ich bin kein ,Baby' mehr!" Protestierte ich. Sie überhörte meinen Kommentar geflissentlich. "Im Backrohr ist ein Apfelkuchen," meinte sie und zwinkerte mir zu. "Der war eigentlich als Nachspeise für heute abend gedacht, aber da du eine kleine Aufmunterung nötig hast,..." Sie lächelte mich an und drückte meine Hände. Ich grinste breit zurück und machte mich auf den Weg in die Küche um über den Apfelkuchen her zu fallen. "Aber Vorsicht, er ist noch heiß!... und lass wenigstens noch ein paar Stück für heute abend übrig, okay?" Sie wusste um meine Leidenschaft für Apfelkuchen. Ich liebte das Zeug, vor allem von meiner Mutter frisch gebacken. Ich konnte nicht sagen wieso, aber Äpfel hatten irgendwie eine eigenartige Wirkung auf mich. So ...naja...lassen wir das...
 

Ich war gerade dabei den Kuchen anzuschneiden, als das Telefon klingelte. "Ausgerechnet jetzt!" Ich sah den Apfelkuchen mit traurigem Blick an, bevor ich mich erhob um das Telefonat entgegen zu nehmen,... natürlich nicht ohne dem Kuchen vorher ein stilles Versprechen zu geben, dass ich mich beeilen würde.

Das Telefon klingelte abermals, doch ich konnte den Hörer beim besten Willen nicht finden. "Mum? Hast du das Telefon gesehen?" Rief ich durchs offene Fenster in den Garten hinaus, wo meine Mutter gerade dabei war Blumen einzugraben. Sie erhob sich und hob eine Hand um ihre Augen vor der gleißenden Sonne zu schützen. "Es liegt auf der Terrasse," rief sie mir zu und ich raste los um noch rechtzeitig abzuheben.
 

"Hayes, hallo?" Trällerte ich ein wenig atemlos in den Telefonhörer. Stille am anderen Ende der Leitung. "Hallo??" Irgendwie kam ich mir leicht verarscht vor.

"Ahm,...ist Darren zuhause?" Eine vorsichtige, schüchterne Stimme. Ich hätte vor Schreck beinahe den Hörer fallen lassen. Seine Stimme klang am Telefon noch tiefer und doppelt so sexy als sonst.
 

"Eh, ja, bin ich,..."
 

,Intelligente Antwort Darren, wirklich'
 

"Am Apparat... meine ich,..."
 

,Shit, shit, shit!!! Noch blöder geht's nicht mehr...'
 

"Woher... hast du denn die Nummer?" Fragte ich blöd nach.
 

"Na ja, die Klassenliste... da stehen ja Telefonnummern und Adressen oben." Antwortete Daniel leise.
 

,Klar, blöde Frage. Komm schon Darren schalt dein Hirn ein!'
 

"Wer ist denn dran Schatz?" Kam nun auch noch die Stimme meiner Mutter dazu. Sie war auf die Terrasse gekommen und zog sich gerade die Gartenhandschuhe aus. "Äh, nur ein Schulkollege," ich wedelte ungeduldig mit der Hand, um ihr zu deuten, dass sie ruhig wieder in den Garten gehen und sich mit ihrem Gemüse beschäftigen konnte. Sie überdrehte die Augen und verzog sich lächelnd wieder in ihr kleines, privates Reich.
 

"Daniel? Noch da?" Fragte ich.
 

"Eh, ja. Was war denn das eben?" Fragte er verwundert.
 

"'Das' war meine Mutter. Wollte nur wissen wer dran is." Ich wanderte in die Küche und holte die Milch aus dem Kühlschrank. "Was verschafft mir die Ehre deines Anrufes." Unwillkürlich musste ich grinsen. Es klang bescheuert, aber etwas besseres fiel mir im Augenblick nicht ein. Einhändig rumorte ich im Küchenschrank umher um mein Lieblingsglas zu finden. Gahr! Mit dem Telefon in einer Hand ging überhaupt nichts, also klemmte ich mir das Ding zwischen Schulter und Ohr ein. So würde ich zwar in kürzester Zeit Genickstarre bekommen, aber dieses blöde Glas würde doch wohl binnen zwei Minuten zu finden zu sein.
 

"Na ja, also... wie soll ich sagen." Endlich hatte ich mein Glas gefunden und ließ den Hörer wieder in meine Hand gleiten. "Ja?" Fragte ich während ich mir ein Glas Milch eingoss. Jetzt war ich wirklich gespannt. Weshalb der Anruf? Ich konnte mir beim besten Willen nicht denken warum.
 

,Na um dir seine unsterbliche Liebe zu gestehen wird er nicht anrufen' hörte ich eine spöttische Stimme in meinem Kopf, die ich jedoch prompt mit einem geistigen Faustschlag zum Schweigen brachte.
 

"Ich wollte fragen... du bist doch recht gut in Englisch, oder?" Er räusperte sich.
 

,Was wird denn das jetzt?
 

"Ja?" Ich verzog mich mit meinem Glas Milch in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Hatte er nur angerufen um mich nach meinen schulischen Leistungen zu fragen? Na ja, ich würde es ja bald heraus finden.
 

"Ich hab ein Problem und wollte dich bitten ob du mir vielleicht helfen könntest." Fragte er zaghaft, fast schüchtern. Wahrscheinlich war es ihm nur peinlich mich um Hilfe zu bitten. "Kommt drauf an bei was..." ich nahm einen Schluck Milch, recht genervt. Toll, wollte er das ich jetzt den privaten Nachhilfelehrer spielte? Sonst kümmerte er sich doch auch nicht um mich, war ich ihm doch auch nur selten ein Wort wert.

"Bitte," bettelte er. "Ich hab echt keine Ahnung von dem Ganzen und du scheinst der einzige zu sein der sich da wirklich auskennt." Ich seufzte innerlich. Einerseits weil er sich so süß anhörte, und andererseits weil ich mich schon wieder zu etwas einspannen ließ, wo ich ja doch nur ausgenutzt werden würde. Aber ich konnte einfach nicht anders. Es amüsierte mich. Immer wieder das selbe Spielchen. Ein "Freund" brauchte Hilfe, ich half und sobald das Problem beseitigt war, hatten sie keine Zeit mehr für mich... doch ich bereute kein einziges mal. Es war immer wieder ein schönes Gefühl gebraucht zu werden.
 

"I'm a sucker for punishment," murmelte ich vor mich hin, noch immer wahnsinnig amüsiert über meine eigene Dummheit. Aber wie hieß das Sprichwort doch gleich?
 

Hoffnung stirbt zuletzt...
 

Vielleicht würde es ja diesmal anders ausgehen.
 

"Was?" Durchbrach Daniel's Stimme meine Gedanken. "Hm? Ach nichts. Wann hast du denn Zeit?" Fragte ich.

"Ahm, also, ich hatte gedacht... jetzt?" Er klang so fürchterlich unsicher, dass es schon wieder süß war. "Scheint ja wahnsinnig dringend zu sein," meinte ich mit einem Grinsen das 100-prozentig auch in meiner Stimme zu hören war. Er schnaubte nur. "Von mir aus..." ich zuckte mit den Schultern, nicht einen Gedanken daran verschwendend das Dan mich gar nicht sehen konnte. "Aber du kommst her, ich hab keine Lust noch irgendwo hin zu gehen. Außerdem willst du etwas von mir."
 

,Hach, sind wir heute wieder mal freundlich...' schimpfte ich mich selbst. ,Shit, ich vergraul ihn noch.'
 

"...Ehm, das heißt, wenn es dir nichts ausmacht." ...oder so..argh! Jetzt hält er mich wahrscheinlich für einen kompletten Trottel...
 

"Nein, gar nicht..."
 

"Super..." die Freude in meiner Stimme stand ganz im Gegenteil zu dem mulmigen Gefühl das sich in meinem Bauch breit machte. "Weißt du wie du her kommst?" Nach einem Blick auf die Liste fand ich heraus, dass er gar nicht mal so weit von mir entfernt wohnte.

"Ja, ich bin in... sagen wir einer viertel Stunde da, ist das okay?" Mir war das mehr als recht. "Geht klar, bis dann." Das ,Klick' am anderen Ende der Leitung sagte mir, dass Daniel aufgelegt hatte. Ich starrte das Telefon einige Minuten lang an, bis ich überhaupt realisierte das ich Daniel sehen würde, die Gelegenheit hatte mit ihm zu reden und das außerhalb der Schule. Mit einem Freudenschrei ließ ich mich zurück aufs Bett fallen. Endlich! ...Es war immerhin ein Anfang.
 

Ich setzte mich wieder auf und sah mich in meinem Zimmer um ob ja alles an seinem Platz war... für den Fall des Falles. Einige lose Zettel lagen verstreut am Boden. Mit einem missbilligenden Blick klaubte ich sie auf und packte sie auf einen Stapel zusammen auf den Schreibtisch. Das dreckige T-shirt, dass auf dem Sessel lag, wanderte in den Wäschekorb im Bad und die leeren Cherry-Cola Dosen in den Mülleimer. Damit war das Zimmer auch schon aufgeräumt. JA, ich weiß recht untypisch für einen Teenager, aber so bin ich nun einmal.
 

Ich nahm das Glas Milch, dass ich auf dem Nachtkästchen abgestellt hatte, und ging damit, und dem Telefon, hinaus in den Garten wo meine Mutter noch immer mit dem Unkraut und den Blumen kämpfte.
 

"Mum? Macht's dir was aus, wenn ein Freund aus der Schule rüberkommt?"
 

"Wer denn? Linda?" Fragte sie und blickte von ihrer Arbeit hoch.
 

"Nein, nicht Linda. Sonst hätte ich doch gefragt ob's dir was ausmacht wenn Linda rüberkommt." Ich verdrehte die Augen. Manchmal war sie etwas seltsam... mit Betonung auf etwas. "Ein Junge aus der Schule."
 

"Dein neuer Schwarm?"
 

"Halt die Klappe Pete." Ich fuhr herum und funkelte meinen Bruder, der mit vor der Brust verschränkten Armen in der Türe stand, böse an. Hätte er nicht noch ein wenig länger weg bleiben können? So... 2-3 Jahre? Er hatte ein wahnsinniges Gespür für den falschen Zeitpunkt. "Hast du nicht noch irgendwas wichtiges auf der Uni zu tun? Oder geh und belästige deine Freunde oder... was weiß ich, zieh einfach Leine!" Knurrte ich und Peter sah mich nur unbeeindruckt an.
 

"Darren, Peter! Benehmt euch." Meine Mutter stand auf und wischte sich abermals die Hände an der schon überdreckigen Gartenschürze ab. "Darren," wandte sie sich an mich. "Du weißt ich habe grundsätzlich nichts gegen Besuch, nur hätte ich ihn bitte mindestens einen Tag vorher angekündigt."

"Jaaaaaaaaaa, ich weiß, aber es ist sozusagen ein Notfall." Ich sah sie mit meinem besten Dackelblick an.

"Ich kann mir schon vorstellen welche Art von ,Notfall' das ist," meinte Peter und klimperte mit den Wimpern. "Hi mum." Er ging hinunter zu meiner Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Was soll denn das schon wieder heißen?" Ich ging nach in den Garten. "Und spar dir deinen Fleischfliegen Augenaufschlag," murrte ich. "Er braucht Hilfe in Englisch. Nichts weiter."

"Dann wollt ihr also lernen, " stellte meine Mutter hocherfreut fest. "Na gut, aber in Zukunft würde ich es doch gerne früher wissen," sie lächelte mich an und stürzte sich dann wieder voller Elan in ihr Gemüsebeet.
 

,Aaaaaaahh-ja...'
 

Manchmal habe ich wirklich das Gefühl das mit meiner Mutter was nicht stimmt.
 

Pete und ich sahen uns nur ratlos an, als es genau in diesem Moment an der Türe klingelte. Mein Magen verkrampfte sich und ich war wie versteinert. Er war da.

"Was ist Kröte, willst du nicht aufmachen gehen? Ist doch immerhin dein Liebling," meinte Peter, der gegen den kleinen Eukalyptusbaum der sich im Garten befand gelehnt stand. Konnte er nicht alleine stehen oder wie? Dauernd musste er sich oberlässig irgendwo dagegen lehnen. "Hallo?" Er tippte mich an. Das holte mich aus meiner Starre und ich ging mit rasendem Herzen zur Türe, versetzte Pete mit meinem Ellbogen einen harten Stoß in die Rippen als ich an ihm vorbei eilte. Im großen Spiegel im Vorzimmer kontrollierte ich noch einmal ob ja alles okay war, zupfte ein Fussel von meinem T-shirt und fuhr einmal mit den Fingern durch die Haare. Perfekt.

Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich die Türe öffnete und dem Phantom meiner Träume gegenüber stand.
 

Er sah wie immer umwerfend aus. Die blonden Haare waren vom Wind zerstrubbelt, das grüne ärmellose Shirt das er trug brachte seine Augen besonders gut zur Geltung und die braungebrannte Haut schimmerte im nachmittäglichen Sonnenschein bronzen. Er grinste schief, so dass ich seine, im wahrsten Sinne des Wortes, ,Fangzähne' sehen konnte. Süß! Ich war im siebenten Himmel.
 

"Hi." Seine tiefe Stimme jagte einen Schauer über meinen Rücken.
 

"Hi," krächzte ich. "Ehm, komm rein." Ich trat einen Schritt zurück damit er hereinkommen konnte.

"Danke," meinte er und betrat langsam das Haus. Ich schloss die Türe ungewollt laut und er zuckte ein wenig zusammen. "Sorry," murmelte ich. "Deine Sachen kannst du inzwischen hier abstellen." Er nickte und stellte seinen Rucksack neben seinen Schuhen im Vorzimmer ab. "Willst du was trinken?" Fragte ich und wippte rastlos auf den Ballen herum. "Ja, gerne," antwortete er und ich führte ihn ins Wohnzimmer. "Setz dich ruhig. Cherry-Cola?" Er nickte und ich verschwand in die Küche.
 

Ich konnte es immer noch nicht fassen, das er in meinem Wohnzimmer saß. Am liebsten hätte ich einen Freudentanz aufgeführt, aber das wäre irgendwie schwer zu erklären gewesen, wäre er nachgekommen um zu schauen wo ich blieb. Wahrscheinlich wie ein geisteskranker grinsend schnappte ich mir zwei Dosen Cherry-Cola und Gläser, und schlenderte dann zurück ins Wohnzimmer, wo Dan sich inzwischen auf dem Sofa niedergelassen hatte. Er saß etwas verkrampft da und ich sah auch gleich den Grund seiner Verspannung. Meine Mutter war inzwischen mit ihrem Garten-gegrabe fertig, oder machte eine Pause, wie auch immer, auf jeden Fall stand sie in der Türe zum Garten. Daniel sah sich hilfesuchend um, ich konnte die Furcht in seinen Augen sehen. Und ich konnte ihn gut verstehen, denn ich wäre auch nicht scharf darauf mit seiner Familie alleine zu sein, zumindest nicht gleich nach den ersten 5 Minuten.
 

"Ah, Mum," ich stellte die Getränke und Gläser auf dem Kaffeetisch ab und wandte mich meiner Mutter zu. "Das ist Daniel, heuer an die Schule gekommen."

Daniel, ganz der Gentleman, stand auf und schüttelte meiner Mutter die Hand. "Guten Tag Mrs. Hayes."

,Gut gemacht'

Meine Mutter stand auf solch ein Gequassel und gute Erziehung war ihr heilig. Sie war entzückt, man konnte es ihr richtig ansehen. "Hallo Daniel, nenn mich doch bitte June," meinte sie mit einem mütterlichen Lächeln und platzierte sich gleich gegenüber von Dan in den Sessel. "Du bist heuer erst an die Schule gekommen?" Fragte sie neugierig. Daniel nickte nur stumm. "Welche Schule hast du denn vorher besucht?" Ich seufzte und ließ mich neben Daniel auf die Couch fallen. Ich wusste das dass jetzt länger dauern könnte.
 

"Shailer Park High..." antwortete er kurz und bündig. "Wohnst du hier in der Nähe?" bohrte sie weiter. "Mhm, Shailer Park," murmelte er. "Und warum hast du die Schule gewechselt?" Es schien ihm sichtlich unangenehm zu sein Frage und Antwort mit meiner Mutter zu spielen. Ich beschloss ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien.

"Mum..." ich nahm mir mein Cola und stand auf. Sie blickte mich zuerst verständnislos an, schien sich aber doch zu erinnern, was ich ihr vorhin gesagt hatte. "Komm Dan, gehen wir in mein Zimmer, da ist man wenigstens vor neugierigen Fragen sicher," ich verdrehte die Augen und zwinkerte ihm dann zu. Er grinste, nahm sein Cola und nickte meiner Mutter entschuldigend zu.

"Komm, hier lang." Ich deutete ihm mir zu folgen und steuerte mein Zimmer an als-
 

"Das ist also dein neuer Schw-..." weiter kam Peter nicht, denn ich fuhr wie vom Blitz getroffen herum und pfauchte ihn an: "Halt die Klappe!" Für einen kurzen Moment herrschte perplexe Stille, in der sowohl Daniel als auch mein Bruder mich erstaunt ansahen. Meine Mutter war diejenige, die das Schweigen als erste brach. "Darren,..." begann sie und ich konnte mir schon denken was ihr Problem war, aber ich hatte im Moment nicht die Nerven mir Peter's bescheuertes Geschwätz anzuhören. Vor allem nicht, wenn es die Freundschaft mit Dan gefährden könnte. "Sorry," betreten blickte ich zu Boden. "Komm," meinte ich mit einem Lächeln an Daniel gewandt. Er sah mich noch etwas unsicher an, bevor er seinen Rucksack aus dem Vorzimmer holte und mir in mein Zimmer folgte. Ich knallte die Türe hinter uns zu und er starrte mich etwas verwundert an.
 

"'Tschuldigung das du das jetzt mit anhören musstest.," murmelte ich. "Der Typ da vorhin war mein Bruder." Ich sah erstaunt über meine Schulter zurück als ich leises Lachen vernahm. Was soll das denn jetzt?

Daniel stand mitten in meinem Zimmer und lachte. Ich konnte ihn nur verständnislos ansehen. Was zum Teufel war da so komisch dran? "Was'n jetzt los?" fragte ich irritiert. Er grinste. "Na ja, für so was brauchst du dich nicht entschuldigen," meinte er noch immer grinsend. "Ich habe zwei von der Sorte zuhause."

"Wie? Zwei ältere Brüder?" Er nickte und verzog das Gesicht und brachte mich damit unwillkürlich zum Lachen. Die Spannung und Nervosität die zwischen uns geherrscht hatte, hatte sich dadurch plötzlich in Luft aufgelöst. "Ich hab noch ne Schwester, auch älter, aber die ist bei weitem nicht so... so... idiotisch-pervers veranlagt wie Peter." Ich hörte Dan's tiefes Lachen und mir wurde warm ums Herz. Ablenkung. Ich brauchte sofort Ablenkung. Weswegen war er noch schnell gekommen?
 

"Na gut," ich setzte mich auf mein Bett und öffnete das Cola. Daniel stellte seinen Rucksack ab und setzte sich neben mich, öffnete ebenfalls seine Coladose. "Prost," wir stießen an und mussten wieder lachen. "Ahm, was hast du denn eigentlich für ein Problem?" Fragte ich und er hievte seinen zerfledderten Rucksack aufs Bett.

"Also, wir haben doch heute in English Lit. die Texte vom letzten mal zurück bekommen," begann er. "Und, wir haben ja am Freitag Test...und na ja,..." er holte eine vollgekritzelte, schon in alle Einzelteile zerfallende Mappe hervor. Es dauerte noch eine Weile bis er dann den Zettel auch noch gefunden hatte, aber irgendwann war er dann soweit. Es war ihm sichtlich unangenehm mir den Text zu geben und kurz darauf wusste ich auch schon warum.
 

Das Blatt war nur halb beschrieben und komplett rot. Es schien als wäre nicht ein einziges Wort zur Zufriedenheit des Professors, denn auf der Seite standen Massen von Anmerkungen, Kritik und Hinweise. Das was am deutlichsten zu sehen war, war das große, dicke, fette, rote E oben in der rechten Ecke.
 

,Okay, das ist schlimm'
 

Es war beinahe schon eine Kunst bei Stevenson ein E zu bekommen. Ich wusste das ich den Zettel komisch anstarrte, aber ich konnte mir nicht helfen. Ich hatte noch nie eine so schwache Arbeit gesehen.
 

"Ja, mach dich nur lustig über mich," knurrte Daniel. Ich sah von dem Zettel hoch, starrte ihn mit ungläubigem Blick an. "Ich mach mich doch gar nicht lustig über dich, hatte ich auch gar nicht vor," verteidigte ich mich. "Dann schau nicht so wie ein Staubsauger in der Wüste," frustriert nahm er sein Cola und trank einen großen Schluck, starrte stur gradaus. "Okay... und was genau brauchst du jetzt von mir?" Er sah mich groß an. "Was weiß ich,..." Dan zuckte mit den Schultern. "Na ja Danny," Ich merkte gar nicht mal das ich Danny gesagt hatte. Ich meine, so gut kannten wir uns auch nicht. "Was verlangst du von mir, soll ich dir das etwa neu schreiben oder wie?"
 

"Nein! Natürlich nicht! Ich brauche nur Hilfe. Ich brauche wen, der mir erklärt auf was es bei der Sache ankommt." Er sah mich mit hilfesuchend an.

Ich stellte mein Cola auf den Nachttisch und nahm den Zettel noch mal an mich um ihn genauer zu untersuchen. ,Das wird ein hartes Stück Arbeit'
 

"Ich weiß nicht ob wir das bis Freitag hinbekommen," meinte ich und er sah mich flehend an. "Aber, wir können's ja versuchen." Er lächelte strahlend. "Danke," meinte er.

"Wo fangen wir denn an?" Fragte ich und er lehnte sich zurück gegen die Wand an der das Bett stand, starrte in seine Coladose und überlegte. "Na ja, du hast den kompletten Mist gesehen, den ich geschrieben habe. Am besten wäre es wenn du mir erklären könntest was ich falsch gemacht hab. Und dann könnten wir doch mit den Gedichten die der Prof. heute ausgeteilt hat üben," meinte er triumphierend und ich zog eine Augenbraue hoch. "Das heißt ich soll deine Hausaufgaben machen."

"Neeeiiiiiiiiiiiiinnnnnn!" jammerte er. "Du sollst mir nur dabei... helfen. Ist das okay?" er sah mich von unten herauf an, spielte mit seiner leeren Coladose.
 

'ARGH!' Das war unfair. Er sah so extrem süß aus mit dem Dackelblick den er drauf hatte und wie er so verlegen mit der Dose spielte.
 

"Na gut, ausnahmsweise," seufzte ich und zwinkerte ihm zu. Er lächelte mich dankbar an und nahm wieder die Mappe, die dem Anschein nach schon 10 oder mehr Jahre auf dem Buckel hatte, zur Hand um den Zettel mit den Gedichten zu suchen.

"Wart mal kurz." Ich ging hinaus um meinen Rucksack zu holen und lief dabei meiner Mutter über den Weg. "Ach Darren Schatz!" begann sie. Was wollte sie denn jetzt schon wieder. "Wie läuft's so? Kommt ihr gut voran?" Ich seufzte. Immer musste sie alles wissen. "Wir haben gerade erst angefangen, ich wollte eigentlich nur meinen Rucksack holen." Ich deutete ins Vorzimmer.

"Ach so,..." sie nickte. "Wollt ihr vielleicht ein Stück Apfelkuchen?"

Ich griff mir meinen Rucksack und überlegte kurz. "Wart mal, ich frag Danny." Und schon war ich wieder in mein Zimmer verschwunden.

Das fehlte mir gerade noch. Meine Mutter und ihr Apfelkuchen. Nicht das ich sie nicht beide liebte, nur konnte ich das im Moment so gar nicht brauchen. Weder den Apfelkuchen, noch meine Mutter, denn ich hatte schon genug Stress.
 

Als sich wieder in mein Zimmer kam stand Dan staunend vor einem Regal. Meine Star Wars Kollektion. Ich hatte hunderte von Star Wars Dingen fein säuberlich in einem eigenen Regal in meinem Zimmer stehen. Diese Dinger waren mir heilig und keiner durfte sie auch nur anfassen, schon gar nicht meine Mutter wenn sie zum Staubwischen in mein Zimmer kam. Doch bei Daniel konnte ich glaube ich eine Ausnahme machen, denn irgendwie schien er mir doch wichtiger und spezieller zu sein als all diese kleinen Figuren und Karten und dergleichen.
 

"Meine Leidenschaft," meinte ich und Daniel fuhr erschrocken herum. "Mein Gott schleich dich doch nicht so ran," lachte er. "Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen," meinte er gekünstelt ernst und presste beide Hände gegen seine Brust, über sein Herz. "Klar doch, besonders in deinem Alter, Opa," gab ich frech zurück. Er runzelte die Stirn und murrte irgendetwas von wegen ,Banause' und ich hätte kein Mitgefühl und dergleichen. Ich konnte nicht anders als dumm vor mich hingrinsen. Wenn er wüsste wie süß er war wenn er solche Aktionen lieferte. Ich war gefährlich nahe dran es ihm einfach zu sagen, besann mich dann doch eines besseren und meinte stattdessen: "Welches Gedicht haben eure Klapprigkeit ausgesucht?" und verbeugte mich tief während ich meinen Rucksack aufs Bett schleuderte.
 

"Nun, ich denke Keats wäre genau das Richtige für den Anfang," sagte er mit gespielt nobler Stimme während er mich von oben herab ansah. Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen. "Wie wär's, möchtest du dich nicht für Schauspiel eintragen?"

Er hob abwehrend die Hände. "Gott bewahre, ich und eine Drama Queen? Nein danke," er setzte sich wieder auf's Bett. "Ich hab mit English Lit. schon genug Probleme."

"Danke für das ,Drama Queen'" meinte ich grinsend und verdeutlichte ihm somit, dass ich Schauspiel gewählt hatte. "Warum hast du das denn eigentlich genommen wenn es dir solche Probleme bereitet? Also English Lit. meine ich," fragte ich neugierig und setzte mich ebenfalls auf das Bett.

"Na ja, meine Mutter war der Meinung da könnte ich endlich mal ein bisschen was gescheites lernen, und der Berater der bei der Aufnahme dabei war, war der Meinung, dass es doch eine gute Abwechslung zu den Anderen Fächern wäre," erzählte er.
 

"Hat er recht gehabt. Immer nur Sport, Mathe oder mathematisch aufgebaute Fächer sind doch zum kotzen. Ich frage mich sowieso wie du das aushältst." Inzwischen hatte auch ich meine Sachen die ich brauchte herausgekramt aus meinem Rucksack und sah mir die Gedichte gerade durch. "Was hast du gemeint? Welches würdest du gerne machen?" fragte ich ihn.

"Keats... oder wie auch immer der heißt," er zeigte mir welches er meinte und ich begann laut vorzulesen.
 

Bright Star, would I were steadfast as thou art--

Not in lone splendour hung aloft the night,

And watching, with eternal lids apart,

Like Nature's patient sleepless Eremite,

The moving waters at their priest-like task

Of pure ablution round earth's human shores,

Or gazing on the new soft-fallen mask

Of snow upon the mountains and the moors--

No--yet still steadfast, still unchangeable,

Pillow'd upon my fair love's ripening breast,

To feel for ever its soft fall and swell,

Awake for ever in a sweet unrest,
 

Still, still to hear her tender-taken breath,

And so live ever--or else swoon to death.
 

Ich ließ das Gedicht einmal so in der Luft hängen, ließ es einsinken. Las es noch einmal durch, starrte wieder auf das Blatt ehe ich bemerkte, dass Dan mich von der Seite her anstarrte. "Hm?"

"Nichts, ich warte nur was der Meister dazu zu sagen hat," meinte er todernst und sah mich groß an, brach jedoch in fürchterliches Gelächter aus als ich ihn komisch ansah. "Tz," ich konnte nichts anderes tun als mitzulachen. "Okay, machen wir uns besser an die Arbeit." Er nickte und ich schnappte mir abermals seine absolut verhaute Arbeit um ihm daran einmal die Grundlagen beizubringen und rückte ein Stück näher an ihn heran. "Schau mal her," ich deutete auf das Papier. "Das erste ist einmal der Reim. Fast jedes Gedicht ist gereimt, zumindest die, die wir bearbeiten. Das sind schon mal ein paar sichere Punkte wenn du auf den Reim eingehst." Er zog die Augenbrauen hoch. "Hm...wie soll ich das am Besten erklären..." Ich suchte krampfhaft nach etwas um ihm das alles besser klar machen zu können. Ich las die letzten 4 Zeilen noch mal. "Das wäre das simpelste... 1,2,1,2 ... immer abwechselnd... ein Kreuzreim, kommt meistens vor." Ich tappte den Takt mit den Fingern auf die Matratze. "Siehst du?" Er nickte und ich fuhr fort.

"Mal sehen, was der Prof. da dazugeschrieben hat," murmelte ich und begann die Randbemerkungen zu studieren.
 

Zu oberflächlich... achte mehr auf den Text... was ist die Aussage des Gedichtes?... Achte auf die Verwendung der Metapher... und jede Menge anderer Kritikpunkte.

Ich fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und seufzte laut. Das konnte was werden.

Ich begann ihm die Satzstrukturen zu erklären, da der Professor darauf besonders Wert legte. Da wir beide Versuchten das selbe Blatt, in der Größe von A4, zu sehen, mussten wir sehr nahe beieinander sitzen. ,Ich bin gestorben und im Himmel gelandet' dachte ich, als seine Hand meine streifte. Hin und wieder, wenn er seinen Kopf drehte oder sich weiter herlehnte um genau zu sehen wenn ich ihm etwas zeigte, konnte ich sein Aftershave riechen. Es war die Hölle und der Himmel gleichzeitig.
 

Für die nächsten 2 ½ Stunden saßen wir in meinem Zimmer verbarrikadiert und interpretierten Keats' "Last Sonette" (??) Dan arbeitete hart und konzentriert, es war ihm anscheinend wirklich wichtig das auf die Reihe zu bekommen. Je konzentrierter er wurde, desto unkonzentrierter wurde ich. Immer wieder schielte ich aus den Augenwinkeln zu ihm rüber, denn wenn er sich konzentrierte, sah er noch süßer aus als sonst. Die Stirn gerunzelt, am Stift knabbernd saß er da und überlegte was er als nächstes schreiben sollte. Außerdem gab es mir die Gelegenheit ihn einmal ,verträumt',wie Linda es so nett ausgedrückt hatte, anzustarren, ohne in Gefahr zu laufen, dass es mir diese lästige Frau dauernd auf die Nase binden würde.
 

Als wir fertig waren, hatten wir gute 3 Seiten zusammengeschrieben, Keats' Gedicht bis ins kleinste Detail zerlegt und sein Text verbessert. Völlig fertig saßen wir nun gemeinsam am Bett und spannten aus. "Also ich mag English Lit., aber für die nächsten 3 Tage braucht mir keiner mehr mit einem Gedicht kommen," murrte ich. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah mich an. "Du würdest 'nen prima Lehrer abgeben. Ich hab jetzt mehr verstanden als in einem Monat Unterricht." Er grinste. "Na ja, ich hab mir schon überlegt Lehrer zu werden," meinte ich und er zog eine Augenbraue hoch. "Ja, echt. Wenn mein Traum nicht in Erfüllung gehen sollte, möchte ich Lehrer werden." Er lehnte sich auf die Ellbogen und sah mich mit fragendem Blick an. "Und was ist dein Traum?"
 

,Shit, das kann ich nicht sagen, das ist peinlich!'
 

Ich wusste das ich gerade dabei war tomatenrot zu werden, als mich ein Klopfen an der Tür rettete. "Ja?" fragte ich, die Türe öffnete sich und meine Mutter steckte ihren Kopf ins Zimmer. "Is was?" fragte ich.

"Ich wollte eigentlich nur nachsehen wie es euch geht, und fragen ob ihr etwas braucht." Sie lächelte ihr ,liebevolle Mutter' Lächeln. Sie hatte anscheinend einen Radar für peinliche Situationen, nur das es mich diesmal gerettet, anstatt blamiert hatte. "Habt ihr Hunger? Wie wäre es mit einem Stück Apfelkuchen?" fragte sie und ich blickte zu Dan hinüber. Er nickte und ich wandte mich wieder meiner Mutter zu. "Okay, wir sind sowieso fertig," sagte ich und deutete Dan mitzukommen. Als wir das Wohnzimmer betraten war beinahe die gesamte Familie versammelt. Mein Vater saß hinter der Zeitung versteckt im großen Sessel, meine Schwester Tracey und ihr Freund hatten es sich am Sofa breit gemacht und meine Mutter stand in der Mitte des Zimmers und versuchte gerade herauszufinden wer Kaffee und wer Tee trank. Mein Bruder hatte sich Gott sei dank verzogen.
 

"Ah Darren, Daniel," Meine Mutter verlagerte ihre Aufmerksamkeit auf uns. "Tee oder Kaffee?" fragte sie uns. "Kaffee bitte," meinte Daniel und lächelte charmant. Er wusste wie man mit Müttern umzugehen hatte. "Und du Schätzchen," fragte sie an mich gewandt und ich verfluchte sie für ihr ,Schätzchen' Gerede. "Tee," knurrte ich und sie verschwand in der Küche. "Hi Dad, hi Tracey," ich deutete auf Daniel. "Das ist Daniel, ein Freund aus der Schule. Daniel, das da hinter der Zeitung ist mein Vater," -er hatte sich noch immer nicht blicken lassen- "und das ist meine Schwester Tracey." Tracey stand auf und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hallo kleiner Bruder," sie drehte sich zu Dan. "Hi Daniel, freut mich dich kennen zu lernen." Sie reichte ihm die Hand. "Ganz meinerseits." Ich deutete Daniel sich zu setzen. Ich war gerade im Begriff das selbe zu tun, als meine Mutter nach mir rief. "Moment, bin gleich wieder da," ich sprang auf und eilte in die Küche, dicht gefolgt von meiner Schwester, die ebenfalls meiner Mutter zur Hand gehen wollte, jedoch prompt mit den Worten "Wir zwei schaffen das schon," von ihr zurückgeschickt wurde.
 

,Typisch... wer hat mich um Einverständnis gefragt?'
 

Sie lud mir ein Tablett mit sämtlichen Getränken auf und hätte mir am liebsten auch noch Teller und Besteck und dergleichen gereicht, doch das konnte ich gerade noch abwehren und zu dem Rest der Family und Dan flüchten.
 

~*~
 

"Wow, das du den Tag heute durchgehalten hast," meinte ich bewundernd als ich Dan zur Türe begleitete. "Wieso?" fragte er und kramte nach irgendetwas in seinem Rucksack herum. "Naja, meine ganze Family," ich zuckte mit den Schultern. "Meine Mutter und Schwerster mit ihrem dummen Rumgefrage... war dir das nicht irgendwie zu blöd?" Er schüttelte den Kopf. "Ne, ich finde du hast ne nette Familie," sagte er lächelnd.

Ich sah ihn skeptisch an. "Das sagst du nur, weil du nicht 17 Jahre mit ihnen verbracht hast," meinte ich und wir lachten wieder, dann herrschte peinliches Schweigen.
 

"Danke, für deine Hilfe," durchbrach Dan's Stimme schließlich die Stille. "Kein Problem," antwortete ich und er schüttelte den Kopf. "Du opferst deine Freizeit um einem Idioten wie mir Englisch Nachhilfe zu geben... und das nachdem ich mich so komplett daneben benommen habe," er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den Anderen. "Ich wollte mich entschuldigen und na ja..." er ließ den Satz so in der Luft hängen und ich konnte mir schon vorstellen was er sagen wollte.

"Gut, wann hast du morgen Zeit?" Seufzte ich und er sah mit einem erleichterten Lächeln hoch. "Ehm,... wie wär's mit gleich nach der Schule?" Ich nickte und er sah mich dankbar an. "Danke, du bist mein Lebensretter!" Ein letztes mal lächelte er mich strahlend an, ging dann in Richtung Auto, drehte sich noch einmal um, rief mir ,Bis morgen, gute Nacht' zu, winkte, und kämpfte dann noch etwas mit dem Türschloss des Vehikels bevor er sich in das Monstrum von Commodore setzte und, für meinen Geschmack ein wenig zu schnell, die Straße hinuntergaste und um die Ecke flitzte.
 

Kopfschüttelnd und, laut meinem Bruder wie ein Geisteskranker grinsend, betrat ich unser Haus und ließ mich aufs Sofa im Wohnzimmer fallen um mir zusammen mit meiner Family den Rest des Hauptabendprogramms reinzuziehen, von dem ich sowieso nicht besonders viel mitbekam, da meine Gedanken immer wieder um ein bestimmtes blondes, grünäugiges Wesen kreisten.

Ich seufzte lautlos. Wenigstens wusste ich schon wovon ich heute Nacht Träumen würde...
 

TBC...
 

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War das lang genug??? XDDD .....feedback??? pretty pleeeeaaaaase???

the sun and rain

A/N: halli, hallo! JA, ich lebe auch noch ^^;;; sorry aber ich hatte sehr viel um die Ohren in letzter Zeit und kaum eine freie Minute um mich dem Schreiben zu widmen.
 

Diesmal kommt sogar eine neue Person dazu, die ich gar nicht einbauen wollte. Jedoch habe ich letzte Woche eine schlechte Nachricht erhalten, und ich musste irgendwie ein Ventil finden, also habe ich meinen Aggressionsfaktor hier eingebaut.
 

Disclaimer: (wieder mal) Auch Kat gehört nicht mir, ich will ihr auch keinen Schaden zufügen... (oder doch? _) Auch bei der Entstehung dieser FF wurde niemand verletzt (ok eine Person und das auch nur in meiner Fantasie)...
 

DANKE und einen dicken Knuddler an ALLE die Reviewt haben!!! LOVE YA ^^...
 

und SORRY, SORRY, SORRY ich weiß meine 5 Kommentar - Regel habe ich "gebrochen" sozusagen, aber wie ihr seht werden die Kapitel immer länger, und es tauchen immer mehr Personen auf, das Komplizierteste Fic das ich je geschrieben habe ^^" ...und ebenfalls wieder DANKE an all diejenigen die Geduld hatten so lange zu warten bis dieses Kapitel hier fertig war ^^
 

Enjoy

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~All the things he said - Chapter 4~
 


 

Das schrillen des Weckers riss mich am nächsten Morgen aus dem Tiefschlaf. Ich stöhnte auf und zog mir den Polster über den Kopf. Ich hatte letzte Nacht viel zu wenig geschlafen, und viel zu viel nachgedacht. Daniel ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, obwohl ich ihn nicht wirklich all zu gut und lange kannte. Ich hämmerte auf den armen Wecker ein, bis er keinen Mucks mehr von sich gab und legte meinen Kopf dann wieder auf den Polster, anstatt ihn darunter zu vergraben. Mein Blick fiel auf die gegenüberliegende Wand und die sich darauf befindliche Tapete, über deren schreckliches Blumenmuster Dan und ich uns gestern Abend so amüsiert hatten. Laut seufzend hievte ich mich aus dem Bett und schlurfte ins Bad. Ich konnte noch immer nicht fassen das mich jemand, den ich noch nicht mal gut kannte, so sehr beeinflussen, beziehungsweise beeindrucken konnte. Sobald ich an Daniel dachte, schlich sich dieses breite Grinsen in meine Züge, ob ich wollte oder nicht.

Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel und fiel beinahe wieder in Ohnmacht. Meine Haare waren ein totales Chaos, standen in alle Richtungen ab, mein Gesicht bleich, beinahe weiß wie die Wand hinter mir und unter meinen Augen, die ich kaum aufhalten konnte, befanden sich dunkle Ringe. Alles in allem ein Bild der Armut. Das würde heute einiges an Schminkkunst kosten um einigermaßen gut auszusehen.
 

Mit der Geschwindigkeit einer Schnecke auf Valium griff ich zur Zahnbürste und begann mit meiner morgendlichen Routine. Erst nachdem ich mir eine ordentliche Handvoll eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, wurde ich etwas wacher und legte den zweiten Gang ein. Nach den üblichen dreißig bis fünfundvierzig Minuten im Bad schlich wieder zurück in mein Zimmer um nach weiteren zehn Minuten endlich voll angezogen und startklar für den neuen Tag die Treppe hinunter trampelte.
 

"Guten Morgen" trällerte ich als ich in die Küche kam und meine Geschwister und Eltern bereits am Frühstückstisch vorfand. "Morgen Schätzchen," meinte meine Mutter und lächelte mich 'mütterlich' an. "Morgen Dozer," sagte mein Bruder mit zuckersüßer Stimme und hatte in der nächsten Sekunde auch schon einen Tritt ins Schienbein abbekommen, wie fast jeden Morgen. "Nenn mich nicht so," knurrte ich und begann langsam meinen Toast zu buttern. "Aber warum denn Schätzchen," wollte meine Mutter wissen. "Früher hat es dir doch auch nichts ausgemacht." Ich starrte sie ungläubig an. "Mum! Da war ich FÜNF!" Sie sah fürchterlich erstaunt drein. "Meine Güte, die Zeit vergeht."

Meine Geschwister und ich tauschten Blicke aus die soviel bedeuteten wie 'Hilfe, jetzt dreht sie völlig durch'. Ich schlang mein Frühstück so schnell es ging hinunter. Ich musste hier weg, dringend!
 

Zum Erstaunen meiner Mutter räumte ich sogar mein Geschirr weg. Ja, ich war gut drauf, und nicht einmal der Regen der, deutlich hörbar, auf die Straßen prasselte konnte meine Laune trüben. Da schaut ihr was? 'Sonniges Queensland, Sommer 12 Monate im Jahr, mein Arsch! Auch hier schifft es öfters, was mich normalerweise wirklich sehr ärgern würde. Aber heute war eine Ausnahme. Ich würde nach der Schule zu Daniel gehen, DANIEL. Ich war aufgeregt. Ja ok, es war zwar nur wegen einer läppischen Nachhilfestunde in English, aber immerhin lernte ich wieder ein bisschen mehr von meinem Traumtypen kennen.
 

Während ich mir die Schuhe anzog fiel mir ein, das es vielleicht doch nicht so schlecht wäre meiner Mutter bescheid zu sagen wo ich mich nach der Schule aufhalten würde. Ich hatte zwar immer mein Handy dabei, aber das Gefühl, das sie gar nicht wusste was der Sinn und Zweck dieses Gerätes war wurde ich nicht los. "Mum?" rief ich vom Vorzimmer aus. "Ja Schatz?" kam ihre Antwort und ich wünschte mir sehnlichst sie würde endlich mit diesem dummen 'Schatz' aufhören. "Ich bin nach der Schule noch bei einem Freund, komm wahrscheinlich erst am späten Nachmittag oder so wieder. Ich ruf noch an wenn ich weiß wann."

"Besuchst du den netten Jungen der Gestern da war?" fragte sie. Ich seufzte innerlich. Wie konnte man nur so neugierig sein? "Ja, ich besuche Daniel. Wir haben immer noch am Freitag den Test und er will noch mal alles durchmachen," erklärte ich ihr. Meine Mutter strahlte und ich verdrehte die Augen. "Es ist schön, das mein Versuch dich zur Hilfsbereitschaft zu erziehen doch nicht fehl geschlagen ist," lachte sie. Ich starrte sie noch ungläubiger an. Jedem anderen hätte ich wahrscheinlich meine Meinung gesagt, von wegen 'Selber lernen' und so, doch das war Daniel. Klar das ich ihm helfen wollte, mich mit ihm anfreunden wollte. Ich glaube ich hätte nicht mal Linda Nachhilfe gegeben, hätte sie welche gebraucht. Na ja ok, das ist jetzt übertrieben, Linda hätte ich wahrscheinlich schon geholfen, immerhin war sie meine beste Freundin.
 

"Na? Besuchst du deinen Lover?" fragte Peter der hinter meiner Mutter ins Vorzimmer getreten war. Unglücklicherweise hatte er zu gute Reflexe und konnte den Turnschuh, den ich nach ihm geworfen hatte, erfolgreich abwehren. "Er ist nicht mein Lover, er ist nur ein guter Freund, und jetzt halt endlich die Klappe!" schnauzte ich ihn an, schon [i}sehr genervt von den bescheuerten Ansagen meines Bruders.

"Darren! Peter! Könnt ihr euch nicht einmal benehmen? Jeden Tag das selbe Theater!" die finstere Miene meiner Mutter ließ uns verstummen und beschämt zu Boden gucken. Ich war froh das ich heute Nachmittag nicht nach Hause gehen musste, denn so eine Aktion zog natürlich eine Strafe nach sich: Geschirr abwaschen.
 

Ich stand auf und gab meiner Mutter den üblichen Abschiedskuss auf die Wange und verschwand, noch bevor sie noch irgendetwas sagen konnte. Der Regen hatte glücklicherweise ein wenig nachgelassen, so das ich nicht in die Gefahr kam auf dem Weg zur Schule zu ertrinken. Langsam ging ich die Straße hinab in Richtung Bushaltestelle, beobachtete das Wasser, das von dem Regenschirm herabrann wie kleine Wasserfälle und dachte an den Tag der mir bevorstehen würde. Ich konnte gar nicht glauben als der Bus zur gleichen Zeit wie ich an der Haltestelle ankam, anstatt wie immer zu früh. Es musste wahrlich mein Glückstag sein.
 

~*~
 

In der Schule angekommen wartete ich, gedankenverloren vor mich hin starrend, bei meinem Spind auf Daniel. Ich musste ziemlich doof gegrinst haben, denn als Derek und seine Truppe vorbei kamen und mich sahen änderten sie spontan ihre Richtung und marschierten direkt auf mich zu.
 

"Sieh mal einer an,... na? Hat sich endlich irgend so eine andere kleine Schwuchtel deiner erbarmt?" fragte Derek in einem wahnsinnig arroganten Tonfall und meine Miene verfinsterte sich.
 

"Fick dich und zieh leine," gab ich in gereiztem Ton zurück, drehte mich weg und krachte geradewegs in Daniel der anscheinend genau in dem Augenblick dazugekommen war. Verlegen blickte ich zur Seite. "Sorry," murmelte ich, "hab dich nicht gesehen."

Daniel lachte leise. "Hab ich gemerkt, du hast nen harten Schädel..." er rieb sich sein Schlüsselbein und verzog das Gesicht so als ob er schwer verletzt wäre und brachte mich damit zum Lachen. Grinsend öffnete er seinen Spind und suchte die Bücher zusammen die er für die erste Stunde brauchen würde.

Derek der das Ganze beobachtet hatte trat nun in Aktion, seine Anhängsel im Hintergrund beobachteten das Spektakel sichtlich amüsiert.
 

"So, so Darren..." begann er langsam. "Das ist also dein neues Spielzeug?" Er sah Daniel mit einem abschätzenden Blick an, dann drehte er sich wieder zu mir. "Wusste gar nicht das du auf Blondies stehst..."

Ich konnte nur hilflos zusehen wie Daniel sich langsam zu mir, und dann weiter zu Derek umdrehte. Der dunkelhaarige Junge grinste Daniel arrogant an. Daniel zog nur die Augenbrauen hoch und sah ihn emotionslos an. "Hast du irgendwelche Probleme?" fragte er Derek mit eiskalter Stimme. Der dunkelhaarige hob abwehrend die Hände. "Aber nicht doch, ich dachte eher das du Probleme hättest," er deutete mit ein er lässigen Kopfbewegung auf mich. "Aber wenn du dir gerne von dem kleinen Homo hier auf den Hintern gaffen lässt, bitte, nur zu." Er zuckte mit den Schultern.

Daniel schloss langsam die Türe zu seinem Spind. "Ist das ein Freund von dir?" fragte er an mich gewandt. Ich schüttelte nur den Kopf, den Tränen nahe. Ich hoffte nur das Daniel das alles als üblen Scherz abtat oder zumindest nichts gegen Homosexuelle hatte, sonst wäre das mit der Freundschaft wohl sowieso gelaufen. "Gut," murmelte er und ich blickte wieder in Daniel's Richtung, war erstaunt als dessen Augen, die sonst immer voller wärme waren, eiskalt erschienen. "Verpiss dich bevor mir die Hand ausrutscht," zischte er in Derek's Richtung. Seine Augen nicht von dem dunkelhaarigen Jungen abwendend hob er seinen Rucksack vom Boden auf und nickte mir mit einer Kopfbewegung zu ihm zu folgen. Ich bemühte mich Daniel so schnell wie möglich nach zu kommen, um nicht Derek's Wut, die sich deutlich auf seinem Gesicht zeigte, zum Opfer zu fallen. Kaum jemand hatte es bisher gewagt sich gegen die "Superstarken" aus der Senior High zu stellen.

Als ich noch einmal über meine Schulter zurückblickte sah ich wie Derek und seine Kumpels zusammenstanden und heftig diskutierten. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit als sie zu uns herübersahen.
 

Ich verlagerte meine Aufmerksamkeit wieder zu Daniel, der stur vor sich hin starrend die Treppe hinaufschritt. "Ehm, Dan? Alles okay?" fragte ich zaghaft.
 

"Arroganter Wichser!" bekam ich als antwort.
 

Ich wusste das damit nicht ich gemeint war, und war froh das seine Wut nicht mir galt. "Sag mal, was hast du denen denn angetan?" fragte er mich und betrachtete mich aus dem Augenwinkel heraus während wir uns weiter unseren Weg zur Klasse "freikämpften".

"Ehm...ich weiß es nicht, vielleicht..." ich suchte fieberhaft nach einer Ausrede was ich getan haben könnte, denn ich war beim besten Willen noch nicht bereit Daniel auf die Nase zu binden das ihre Beschimpfungen zutrafen, und ich tatsächlich schwul war. Wenn es so weiterging würde er es früher oder später sowieso herausbekommen. "Vielleicht weil ich sie nie wirklich ernst genommen habe...," bot ich ihm als Erklärung an. "Das geht schon seit 'ner ganzen Weile so..." seufzte ich. "Irgendwie kann ich mich nicht dran gewöhnen, ich kann's einfach nicht überhören," meinte ich mit einem sanften Lächeln. Daniel sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

"Mach dir nichts draus," er starrte nun wieder geradeaus, seine Stimme jedoch ein wenig trostspendend. Ich war ihm dankbar dafür, dass er mich unterstützte. Was jedoch als nächstes kam versetzte mir den Schock meines Lebens. "Sind doch selber lauter Homos."

Ich stolperte vor Schreck über meine eigenen Füße, fing mich gerade noch rechtzeitig bevor es peinlich wurde und starrte Daniel, der inzwischen weitergegangen war, ungläubig an. Es schmerzte diese Worte von ihm zu hören, aber ich tröstete mich damit, das er es nicht besser wusste.
 

Und auch wenn er es wüsste, würde er es sicher sagen, gerade um dich zu verletzen. Mensch Darren mach die Augen auf, das ist ein normaler heterosexueller Junge. Da hast du absolut keine Chancen... flüsterte mir meine innere Stimme zu. Gewaltvoll drängte ich sie in das kleine finstere Eckchen zurück aus der sie gekrochen kam und knallte die imaginäre Türe zu. Ich musste jedoch zugeben das, auch wenn ich es noch so sehr zu ignorieren versuchte, ein Teil von mir wusste, das es die Wahrheit war.

"Hm..." ich blickte zu Boden als wir die Klasse betraten, schlich zu meinem Platz setze mich und ließ meine Sachen neben den Tisch auf den Boden fallen. Daniel schmiss seinen Rucksack ebenfalls in die generelle Richtung seines Sitzplatzes und setzte sicht dann auf seinen Tisch, Füße auf meinem Sessel abgestützt. "Hey, alles okay?" fragte Daniel besorgt. Ich blickte zu ihm herüber und schüttelte den Kopf. "Mhm," meinte ich und lächelte meinen blonden Gott breit an. "Hab nur ein wenig nachgedacht..." Daniel lächelte mit seinem strahlenden Lächeln zurück und ich wäre beinahe geschmolzen.
 

Ich war gerade dabei mich von der Realität zu entfernen und in seinen wunderschönen Augen zu versinken als mein Blickfeld auf einmal schwarz wurde. Ich fiel beinahe vor Schreck vom Sessel und griff nach den Händen die meine Augen bedeckten. "Linda willst du das ich einen Herzinfarkt bekomme?" fragte ich mit noch immer stark klopfendem Herzen und hörte Linda's helles Lachen hinter mir. Langsam nahm sie ihre Hände weg, grinste mich frech an als ich mich umdrehte und ihr einen bösen Blick zuwarf. "Guten Morgen!" trällerte sie und tanzte um mich herum, vor zu ihrem Platz wo sie sich unsanft auf dem harten Sessel niederließ, in Daniel's und meine Richtung gedreht, freudig strahlend.
 

"Hattest du nicht irgendwann mal was von ,nicht interessiert' oder so gesagt?" meinte sie und blickte dabei zwischen Daniel und mir hin und her. Bei dieser Frage wäre ich beinahe noch mal vom Sessel gekippt. Sie grinste mich diabolisch an, während ich verzweifelt versuchte mich zurückzuhalten, so dass ich sie nicht erwürgte. Wie konnte sie das nur jetzt erwähnen?? JETZT wo Daniel direkt neben uns saß und gerade so süß verwirrt drein sah. Manchmal hatte sie einen komischen Sinn für Humor.

"Du hast nicht zufällig die Mathe Hausübung gemacht?" fragte ich spitz und ihre Augen weiteten sich. "SHIT!" entfuhr es ihr und ich lachte zufrieden in mich hinein.

"DAZ!! Hast du die Hausübung?? Bitte, bitte, bitte borg sie mir ja?" sie sah mich flehend an. Ein strafender Blick traf Daniel und mich, als wir über ihr Gejammer lachten.

"Du kannst sie schon haben, aber ich weiß nicht wirklich ob sie stimmt,...du weißt ja, Mathe ist nicht so meins..." druckste ich herum und begann in meinem Rucksack nach den Mathe Zetteln zu kramen. Noch bevor ich sie überhaupt gefunden hatte, hielt Daniel ihr seine Hausübung unter die Nase. "Hier," meinte er mit einem freundlichen Lächeln. "Nimm die, stimmt zu 99%" grinste er in meine Richtung.
 

Sie lächelte ihn verlegen an und murmelte ein leises "Danke" bevor sie sich an die Arbeit machte das Ganze abzuschreiben.
 

Ich setzte mich wieder auf und hob die Augenbrauen, sag ihn fragend an. Er grinste zurück und ich wollte gerade etwas sagen als die Glocke zur Stunde läutete und Mrs. McKenna, eine überpünktliche Frau, die Klasse betrat. Langsam und wiederwillig begannen alle sich zu setzen.

Als ich zu Daniel hinüberblickte, starrte mich Vince, der ja neben ihm saß, giftig an und ich drehte mich schnell wieder nach vorne. Wie sehr ich Daniel's Hilfe auch schätzte, mich beschlich das ungute Gefühl, dass mich das nur noch tiefer hineingeritten hatte.
 

Die übliche Prozedur begann, ich meldete mich mit einem "Anwesend" als mein Name aufgerufen wurde und fiel dann wieder zurück in meinen Sessel, gähnend. Zu wenig schlaf, zu viel Langeweile. Nach der Anwesenheitskontrolle ging's weiter mit diversen Neuigkeiten, ausfallenden Stunden, Änderungen des Terminplanes und Projektverteilungen. Ich war gerade am einschlafen als direkt vor meiner Nase am Tisch ein kleines, zusammengefaltetes Stück Papier landete. Neugierig nahm ich das Papierfetzchen und faltete es auseinander. Als ich die Schrift sah, erkannte ich sofort Daniel's winzige, beinahe unleserliche Handschrift. Ich sah zu dem blonden Jungen hinüber und er grinste und winkte mir zu. Ich schüttelte den Kopf, lachte lautlos und versuchte die Nachricht zu entziffern.
 

"Hey, lust heute Nachmittag mit zum Victoria Point zu kommen?"
 

Ich hob die Augenbrauen, fischte nach meinem Notizheft und riss ein kleines Stück von einer Seite raus. Nach einem kurzen Blick zu Mrs. McKenna, die noch immer vor der Tafel stand und schwafelte, schrieb ich: Wollten wir heute nicht eigentlich noch mal den gesamten Stoff durchgehen? und beförderte den Zettel zurück auf Daniel's Tisch.

Er nahm ihn neugierig auf, las ihn und verdrehte die Augen. Nach einem missbilligendem Blick in meine Richtung schrieb er irgendetwas auf die Rückseite und reichte mir den Zettel wieder.
 

'Ach komm, das können wir doch auch dort machen, oder nachher oder wann auch immer, sieh dir doch mal das Wetter an. So schön wie es ist kann man doch nicht die ganze Zeit nur mit lernen verplempern...'
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte ich aus dem Fenster und stellte zu meinem Erstaunen fest das es aufgehört hatte zu regnen. Die Sonne war bereits dabei die Wolken zu vertreiben und sandte ihre Strahlen warm und vielversprechend auf die Erde. Unentschlossen sah ich zwischen dem Zettelchen, dem hellblauen Himmel und Daniel hin und her. Ein strahlendes Lächeln von Daniel und ein Blick in seine Augen hatten mich überzeugt.
 

'OK' schrieb ich und gab ihm das Zettelchen wieder zurück.
 

Er sah sich die Antwort an, grinste zufrieden und lehnte sich in seinem Sessel zurück um, dem Anschein nach, ein wenig Schlaf nachzuholen.
 

Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder dem vorderen Bereich der Klasse zu um vielleicht noch die letzten fünf Minuten von dem, was Mrs. McKenna gerade erzählte, mitzubekommen, musste aber nach kurzer Zeit aufgeben, weil ich meine Gedanken einfach nicht von dem heutigen Nachmittag lösen konnte.
 

Victoria Point... bedeutete Strand.

Strand bedeutete baden.

Und baden bedeutete halb nackter Daniel im Wasser, den ich noch dazu unter dem Vorwand ihn tauchen zu wollen, berühren konnte.
 

Ich konnte mein Glück kaum fassen, bis mir einfiel, dass die Sache einen Haken hatte... Ich hatte keine Badesachen dabei und wenn wir zuerst zu mir nach Hause müssten um meine Badesachen zu holen würden wir 100% meiner Mutter in die Arme laufen, welche sich natürlich sofort einschalten würde und darauf bestehen würde, dass wir die Schularbeiten zuerst erledigen. ARGH! es war zum Haare raufen.
 

Das schrillen der Glocke beendete meine selbstzerstörerischen Gedanken. Ich packte meine Sachen weg, schulterte mir meinen Rucksack auf und machte mich, heftig mit Daniel und Linda diskutierend, auf den Weg zur ersten Unterrichtsstunde...Mathe.
 

~*~
 

Ich war noch nie so froh gewesen die Biologie Doppelstunde hinter mir zu haben wie heute. Als ich meine Sachen in den Rucksack stopfte und hinaus eilte, sah ich Daniel einige Meter entfernt stehen. Was ich sah gefiel mir überhaupt nicht. Er stand an die Wand gelehnt da und unterhielt sich prächtig mit einem, um mindestens zwei Köpfe kleineren, asiatisch anmutenden, Mädchen. Ich musterte sie von Kopf bis Fuß. Lange braun-schwarze Haare, sonnengebräunte Haut, dunkle mandelförmige Augen, zierlicher Körperbau, alles in allem nicht so schlecht... für eine Frau.
 

Ein stechender Schmerz breitete sich in meiner Brust aus als ich sah wie Daniel sie anlächelte. Es lag etwas besonderes in diesem Lächeln, in seinem Blick und ich wusste sofort das es gefährlich werden konnte, das SIE gefährlich werden konnte. Der Blick mit dem er sie ansah, bekundete heftiges Interesse.

Am liebsten hätte ich postwendend kehrt gemacht und wäre davon gelaufen, doch Daniel hatte mich bereits gesehen und winkte mir zu. Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen und winkte retour, ging dann langsam auf sie zu. Als das Mädchen mich kommen sah, wandte sie sich Daniel zu, verabschiedete sich mit einem Lächeln von ihm und verschwand irgendwo in der Menge an Schülern die auf dem Gang herumrannten.
 

"Hi," meinte ich und versuchte dabei enthusiastisch zu klingen, was natürlich absolut in die Hose ging. "Wer war denn das eben?" fragte ich, nicht in der Lage meine Neugierde im Zaum zu halten. Daniel blickte in die Richtung in die das Mädchen verschwunden war und meinte dann grinsend: "Kathleen de Leon. Sie ist in meiner Physik Klasse... eines der hübschesten Mädchen der Schule." Er zwinkerte mir zu.

"Is mir noch nie aufgefallen," meinte ich schulterzuckend und in absolut gleichgültigem Ton. "Wie bitte???" er starrte mich ungläubig an. "Dir ist sie noch nie aufgefallen?? Bist du blind?" Seine Mimik war ähnlich der eines Fisches an Land. "Ich meine wie kann man die denn übersehen? Du gehst schon viel länger auf diese Schule und dir fallen die hübschesten Mädels nicht auf? Ich bin erst seit diesem Jahr hier, und mir ist sie schon am ersten Tag aufgefallen."
 

"Röntgenblick?" schnappte ich und er sah mich verständnislos an. "Sie geht in die Parallelklasse, wie willst du sie da am ersten Tag gleich gesehen haben?" fragte ich spitz.

Daniel's Augenbrauen wanderten noch höher. "Ehm... hab ich dir irgendwas angetan? ...musst mich ja nicht gleich so anfahren, und sei nicht so kleinlich, du weißt genau was ich meine."
 

Beschämt blickte ich zu Boden. Er hatte recht. Ich sollte meine schlechte Laune und meine Wut über diese Kathleen nicht an ihm auslassen, er konnte ja auch nichts dafür, immerhin war er ein normaler Junge. Da war es klar, dass er Kathleen anziehend fand.
 

Reiß dich zusammen Hayes!
 

"Sorry," murmelte ich und versuchte wieder ein fröhliches Gesicht aufzusetzen.
 

Daniel seufzte und wandte sich um. "Komm mit," meinte er und winkte mir zu ihm zu folgen.
 

"Wohin gehen wir?" fragte ich als wir genau in die entgegengesetzte Richtung zu der die zum Englisch Klassenraum, und damit auch zu unserer nächsten Unterrichtsstunde, führte gingen. Ich hatte so eine Ahnung, konnte mich aber nicht entscheiden ob ich nun protestieren sollte oder nicht.

"Wirst du schon sehen," antwortete Daniel und zog mich hinter sich her auf den Ausgang des Schulgebäudes zu. Für einen Moment war ich fast blind als wir in das grelle Mittagslicht hinaustraten. Schützend die Hand vor die Augen haltend stand ich unschlüssig in der Gegend herum und betrachtete meinen blonden Gott nachdenklich. "Daniel...?" fragte ich und er grinste mir zu.

"Komm schon, sei kein Spielverderber." Er grinste mich frech an. "Ich meine was verpassen wir denn schon? Englisch? Sport? Da weiß ich nen besseren Ort um ein wenig Sport zu betreiben." Mit aufgesetztem Hundeblick sah er mich eine Weile an bis ich schlussendlich lautlos seufzend nickte. "Aber du erklärst das meinen Eltern," murrte ich.

"Wenns weiter nichts ist..." grinste er vor sich hin und schleifte mich wieder hinter sich her zur Bushaltestelle die Straße runter.
 

Er hatte anscheinend keine Probleme damit die Schule zu schwänzen, ich jedoch bekam schon ein schlechtes Gewissen wenn ich auch nur zu spät zum Unterricht kam.

"Sag mal sind deine Eltern nicht sauer wenn du die Schule schwänzt?" fragte ich und er lachte.
 

"Sie sind froh das ich überhaupt weiter auf die Schule gehe. Ich hatte ja vorgehabt nach der neunten aufzuhören, aber hab mich dann doch dazu überreden lassen weiter zu machen," erklärte er mir während wir auf den Bus warteten.

"Aha," meinte ich. Ich hatte noch nie daran gedacht einfach die Schule zu schmeißen. Ich wusste das solch eine Aktion meine Eltern sehr enttäuschen würde, und das wollte ich nicht. Außerdem hatten sowohl Tracy als auch Peter die schule komplett fertig gemacht und zu studieren begonnen. Ich wollte nicht wirklich das schwarze Schaf der Familie werden... obwohl ich das in gewisser Weise sowieso schon war.
 

~*~
 

Daniel's zuhause war, ähnlich dem meinen, ein kleines Einfamilienhaus so wie es für Logan typisch war. Hell gestrichen, mit einem gepflegten Garten, sauber und reinlich.
 

"Okay, lass dich von etwaigen blöden Ansagen nicht abschrecken," warnte mich Daniel als wir vor dem Haus standen und er nach seinem Schlüssel kramte. Mit einem triumphierenden Grinsen zog er den gesuchten Gegenstand aus der Vordertasche seines Rucksackes, schloss die Türe auf und hielt sie für mich auf, damit ich eintreten konnte. "Nur herein in die gute Stube."
 

Als ich das Haus betrat, schlug mir ein ohrenbetäubender Lärm entgegen, sodass ich beinahe wieder rückwärts rausgeflogen wäre.

"Auch davon darfst du dich nicht abschrecken lassen," seufzte Daniel. "Mein Bruder malträtiert gerade wieder das Schlagzeug." Erklärte er mit einem entschuldigenden Lächeln. Er schmiss seine Sachen von sich murmelte ein kurzes "Ich regle das" und stapfte auf eine der verschlossenen Türen zu. Ich stand wie bestellt und nicht abgeholt mitten im Vorzimmer und sah ihm dabei zu wie er mit der Faust gegen die Türe schlug und dabei brüllte: "Hey Bro'!! Bist du dann fertig mit deinem Geschepper?! Das hält doch kein Mensch aus, lern erst mal richtig mit dem Ding umzugehen!"

Augenblicklich hörte der Trommelwirbel auf und Daniel zwinkerte mir zu während er einige Schritte zurücktrat. Nur wenige Augenblicke später flog die Türe auf und ein blonder Haarmopp, ähnlich dem Daniel's, jedoch nicht ganz so hell, wurde zur Tür herausgestreckt.
 

"Danke," seufzte Daniel theatralisch. "Noch eine Minute länger und ich hätte Ohropax auf Mum's Einkaufsliste gesetzt... bei dem absolut unrhythmischen Krach." Der Grinser der sich auf Daniel's Gesicht zeigte war frech und herausfordernd und wurde auch nicht durch den geworfenen Drum stick vertrieben. "Steig du erst mal aus den Windeln raus, Brüderchen," kam die Antwort von Daniel's Bruder als er sich eine Zigarette ansteckte. Auf den ersten blick schätze ich ihn auf zwanzig bis zweiundzwanzig, älter konnte er nicht sein.
 

Ich blickte verblüfft zwischen den beiden hin und her.
 

Zwei attraktive junge Männer, großgewachsen, schlank, feine Gesichtszüge die sehr ähnlich waren. Hohe Wangenknochen, eine gerade Nase und diese unglaublichen ausdrucksvollen Augen die eine gewisse Ruhe ausstrahlten, wobei Daniel's grün und die seines Bruders eher grau waren. Auch hatten sie beide blonde wuschelige Haare, obwohl mir vorkam als hätte Danny's Bruder ein wenig nachgeholfen.
 

"Und wer is das?" fragte der junge Mann und deutete in meine Richtung.
 

Zweifelsohne Brüder. Nicht nur vom äußeren her, sondern auch von ihrem Benehmen... oder beziehungsweise dem nicht vorhanden sein dessen.
 

Daniel drehte sich zu mir und winkte mich zu sich. "Keine Angst, er beisst nicht," meinte er grinsend. "Darren, das ist Ollie, Ollie -Darren" stellte er uns kurz und bündig einander vor. "Darren ist mit mir in einigen Kursen und hilft mir in Englisch."

"Hi, freut mich dich kennen zu lernen," meinte Dan's Bruder und streckte mir die Hand entgegen. "Ich hoffe er nervt dich nicht zu sehr wegen dem Englisch, aber meine Hilfe wollte er ja nicht."

"Ehm, hi, die Freude ist ganz auf meiner Seite, und nein, er nervt nicht wirklich..." schüchtern ergriff ich seine Hand.
 

,Ollie', so wie ihn Daniel genannt hatte, musterte mich von Kopf bis Fuß und meinte schlussendlich: "Und du kommst heute mit zum Victoria Point?"
 

Ich nickte. "Wenn ihr mich mitnehmt schon..." meinte ich und lächelte die beiden Brüder an.
 

"Klar, deshalb hab ich dich ja gefragt," antwortete Daniel. "Allerdings gibt's da 'n kleines Problem. Da ich nicht annehme das du nach Hause kannst um dir dein Badezeug zu holen..." Daniel sah mich fragend an und ich schüttelte heftig den Kopf. "...müssen wir schauen ob wir was finden was dir passt," fuhr er fort. "Also komm mit." Er packte mich am Arm und schleifte mich hinter sich her auf eine Treppe zu die anscheinend in den zweiten Stock des Hauses führte. Oben angelangt drehte er sich zu mir. "OK, erschreck jetzt bitte nicht," meinte er als er auf eine Türe, wahrscheinlich die zu seinem Zimmer, zutrat und die Klinke runterdrückte.
 

Was sich mir offenbarte, musste wohl das überdimensionale Chaos sein. Während ich wie angewurzelt an der Türe stand, betrat er den Raum, klaubte hastig diverse Klamotten, die verstreut herumlagen, vom Boden auf und pfefferte sie in eine Ecke des Zimmers in der sich schon ein beträchtlicher Haufen in einem Korb gesammelt hatte.

"Du kannst ruhig reinkommen," murmelte er und packte die Magazine, Musikzeitschriften um genau zu sein, vom Bett auf den sowieso schon überfüllten Schreibtisch.
 

Vorsichtig betrat ich das Zimmer und blickte mich in dem vollgepackten Raum um. Zeitschriften und Zettel lagen überall herum, der Kleiderschrank musste, auf Grund der Masse an Klamotten die in der Gegend verstreut waren, komplett leer sein. Die Regale waren vollgestopft mir Büchern, CD's, und anderem Zeug und an der Wand hing ein großes Poster worauf ein recht schönes, weißes Motorboot zu sehen war. Ich war erstaunt. Dieses Zimmer war so anders als meines. Gleich wie Daniel, so komplett anders.
 

Naja, es kann ja nicht jeder so ein Ordnungsfreak sein wie du flüsterte mir meine innere Stimme zu
 

Erschrocken blickte ich zu Boden als ich auf irgendetwas, das im Licht das durch das Fenster hereinströmte silbern glitzerte, trat. Neugierig beugte ich mich hinunter und hob das Ding, das zuerst wie ein silberner Faden ausgesehen hatte, auf. "Was ist das denn?" fragte ich und Daniel blickte von seiner momentanen Tätigkeit auf.
 

"Oh, das..." Er nahm mir den ,Draht' aus der Hand und ging damit zu dem Eck hinter der Türe. Was ich noch nicht gesehen hatte war, dass dort drei Gitarren an der Wand lehnten. "Das ist ne abgerissene Gitarrensaite," meinte er und zeigte auf eine der Gitarren, der eine Saite fehlte.

"Ist mir gestern gerissen, hatte aber keine neuen Saiten mehr." Er lächelte mich strahlend an und schmiss die Saite in den Mülleimer. "Setz dich doch, ich such inzwischen Badeklamotten zusammen die dir passen."

Ich nickte und setzte mich auf das Bett, sein Bett, in dem er schlief, in dem er...
 

ERRRMMM......NOTBREMSE!!! ...denk gar nicht dran Hayes, sonst gibt's Probleme...
 

Ich musste mich wahnsinnig beherrschen um mich nicht in die weichen Laken fallen zu lassen. Alles um mich roch nach Daniel und als ich die Augen schloss, merkte ich wie ich langsam den Kampf gegen mein Verlangen verlor und mich in die Laken sinken ließ. Ich atmete tief ein und rieb meine Wange an der weichen Bettdecke.
 

"Hier, das müsste passen."
 

Irgendetwas traf meine Brust und ich langte danach um es mir anzusehen. Es war eine blitzblaue Badeshort. 'Typisch Surfer' dachte ich und legte die Hose neben mir auf das Bett.

"Geht das?" Daniel setze sich ebenfalls auf's Bett, beugte sich über mich und sag mich fragend an. Ich konnte nur schwach nicken als Daniel's Gesicht über mir auftauchte und seine tiefgrünen Augen mich in ihren Bann zogen. Eine Weile starrten wir uns nur wortlos an bis Daniel mich dann in die Schulter piekste.
 

"Hm?" fragte ich und schnappte aus meinen Gedanken.
 

"Bist du müde?" meinte er. "Du hängst hier irgendwie so rum wie eine halbtote Fliege..."
 

Für einen weiteren Moment herrschte perplexe Stille zwischen uns, bis ich mich wieder fing. "Halbtote Fliege? Na vielen Dank für den Vergleich," lachte ich und setzte mich wieder auf. "Ein wenig müde bin ich schon, aber Zeit zum schlafen bleibt später noch. Ich dachte wir wollten schwimmen gehen." Ich grinste ihn breit an, sprang auf, schnappte mir die Badehose und ließ sie auf Daniel's Hintern schnepfen, als dieser sich ebenfalls erhob. Er lachte und schnappte sich seine Sachen, warf ein Handtuch nach mir das ich abfing und stürzte sich in meine Richtung.
 

Kreischend rannte ich die Treppe hinunter, Daniel direkt hinter mir, wild mit seinem Handtuch nach mir schlagend.
 

TBC...

I can try to pretend

Author's Note: Okay, 1000 Mal Entschuldigung, dass es so extrem lange gedauert hat <.< aber durch PC ausfälle und Depressionen hat sich das alles verzögert >___< ...

Ich hoffe ihr seid immer noch so begeistert bei der Sache wie bisher ^^ .. würde mich sehr freuen. Wirklich noch mal sorry <.< .. ich weiß ich bin langsam wie ne Schnecke .. aber njoah _ _ einfach sorry...
 

Disclaimer: Weder Daniel noch Darren, NOCH Oliver gehören mir <.< nur sich selber ..*leider* ... <.< ..ich hab keine Kontakte zu irgendjemandem *Stine schmachtend ansieht* (ich will auch die Mail addie von Danny's Mum haben <.< .....*staun*)

Das ist FICTION, bedeute: Alles ausgedacht, nichts ist wahr -.- ... (auch leider XD)

Ich verdiene auch kein Geld damit o.O is alles nur Spaß, bitte nicht verklagen...
 

...aber nun ^^ ...
 

ENJOY
 


 

~All the things he said - Chapter 5~
 

" Traveling in a fried-out combi,

On a hippy trail, head full of zombie,

I met a strange lady, she made me nervous,

She took me in and gave me breakfast

And she said...
 

Do you come from a land down - under?

Where women glow and men plunder,

Can't you hear, can't you hear the thunder,

You better run, you better take cover!!"
 

Wir waren vor einigen Minuten aufgebrochen, durchquerten im Moment Brisbane um dann nach ein paar Kilometern nach Osten abzubiegen in Richtung Victoria-point. Oliver's Auto war nicht gerade groß und bei den ganzen Dingen die wir mitgeschleppt hatten war Platz Mangelware. Oliver saß am Steuer, Daniel auf dem Beifahrersitz und ich hinter den beiden auf der Rückbank, und alle drei sangen wir aus vollem Leibe "Down Under", versuchten uns gegenseitig und gleichzeitig noch das Radio, das so ziemlich voll aufgedreht sein musste, zu übertönen.
 

"Buying bread from a man in Brussels,

He was six-foot-four and full of muscles,

I said "Do you speak my language?"

He just smiled and gave me a Vegemite sandwich,

And he said...
 

"I come from a land down-under,

Where beer does flow and men chunder,

Can't you hear, can't you hear the thunder,

You better run, you better take cover."
 

Ich brach in schallendes Gelächter aus als Daniel die letzten Zeilen schon fast hinausschrie, und zwar so falsch, dass sein Bruder die Hände vom Lenkrad hochriss und sich die Ohren zuhielt. Zum Glück passierte das alles während wir darauf warteten das diese dumme Ampel endlich grün wurde.

Als ich mich wieder beruhigt hatte, hatte die Ampel auf die gewünschte Farbe gewechselt und Oliver brauste auf dem Freeway in Richtung Küste dahin, das Radio nun etwas leiser gestellt. Ich musterte den Wageninhalt skeptisch.
 

"Also ich weiß nicht," murmelte ich an Daniel gewandt und tippte gegen die eine seiner drei Gitarren die er mitgenommen hatte und die nun neben mir auf der Rückbank Platz gefunden hatte. "Hm?" fragte er und drehte sich so weit es der Sicherheitsgurt zuließ zu mir um. Ich blickte von dem edlen Instrument hoch und grinste ihn an. "Ich hatte den Eindruck das du in Musik doch recht gut bist..." Er sah mich verständnislos an und ich fuhr fort. "Du hast deine Englischsachen liegen lassen." Ich schüttelte den Kopf und spielte den Enttäuschten.

Er zog die Augenbrauen in die Höhe und blickte mich verlegen an. "Eh...tatsächlich? Hab ich das?" Er verzog die Lippen zu einem leicht verunglückten Lächeln. "Wie dumm von mir..." Er wollte sich schon wieder nach vorne drehen als ich so beiläufig ein "Gott sei dank hab ich daran gedacht sie mitzunehmen" in den "Raum" warf. Daniel's Kopf drehte sich blitzschnell wieder in meine Richtung und er starrte mich aus seinen weit geöffneten, wunderschönen, grünen Augen an bevor er mit den Fingern schnippte und ein leises "Ertappt" murmelte. Ich grinste ihn nur frech an.
 

~*~
 

Die Sonne hatte nun wieder ihre volle frühsommerliche Stärke erreicht und prallte mit unbarmherziger Hitze auf den Sand, der sich in glühend heißen staub verwandelt hatte, hinab. Gott sei dank hatten die Jones Brüder daran gedacht einen Sonnenschirm mit zu nehmen, denn sonst wäre ich schon längst als gekochter Hummer durchgegangen. Ich seufzte innerlich. Als Australier eine blasse Haut zu besitzen war zwar recht interessant und machte auch einige Leute auf einen aufmerksam, aber wenn es um Sonne ging war es ganz und gar nicht vorteilhaft. Schon zehn Minuten reichten aus und ich hatte einen dermaßenen Sonnenbrand, das ich mich am liebsten drei Tage nicht bewegen würde.
 

Jaja, lacht ruhig! Euch wird's auch mal treffen...
 

Aber .. zurück zum Eigentlichen. Sobald wir angekommen waren und unser "Lager" aufgeschlagen hatten war Oliver auch schon mit seinem Surfbrett in Richtung der schönen großen Wellen verschwunden. Ich muss zugeben, ich hatte ihm ein wenig länger nachgestarrt als notwendig gewesen wäre... und noch dazu auf Körperpartien die man normalerweise nicht anstarrte. Aber was kann ich denn dafür? Ich bin doch auch nur ein Teenager bei dem sich die Hormone erst mal einpendeln müssen... und was hat der auch so ein knackiges Hinterteil, da muss man doch geradezu hinsehen. Natürlich war Oliver nicht mit Daniel zu vergleichen. Er mochte seinem jüngeren Bruder zwar körperlich um einiges voraus sein, jedoch von der Art her überzeugte Daniel mich bei weitem besser als Ollie.
 

"Sag mal, wie alt ist er denn eigentlich?" meinte ich mit einer Kopfbewegung in die Richtung in die Oliver verschwunden war. Daniel's Blick wandte sich ebenfalls in die Richtung in die sein großer Bruder verschwunden war. "Zwei Jahre älter ist diese Landplage..." schnaubte er, dann zog er sich sein T-Shirt über den Kopf und ich vergaß die Antwort die ich eigentlich geben wollte. Okay ich hatte ihn schon einige Male, wenn wir Sport hatten, beim Umziehen gesehen, aber na ja, da hatte ich nicht so genau hinsehen können, denn ich wollte Derek und seinem Gefolge nicht noch mehr Anlass geben um mich zu blamieren.

Nun saß ich da, alles um mich herum schien bedeutungslos zu werden bis auf diesen Gott der mir gegenüber saß. Daniel war nicht übermäßig muskulös, aber dennoch gut durchtrainiert wie man es von jemandem kannte der regelmäßig und ausgiebig schwimmen ging, da diese Sportart ja angeblich alle Körperpartien trainierte. Sein Oberkörper war glatt und die Haut schimmerte in einem gesunden Bronzeton der ganz im Gegensatz zu meinem Kalkweiß stand.
 

"He," riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken. Es mussten mindestens fünf Minuten vergangen sein in denen ich Daniel durchdringend angestarrt hatte. Er sah mich mit zusammengezogenen Augebrauen an. Ich erwachte aus meiner Starre. "Eh, sorry," stammelte ich und senkte den Blick. Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und wusste sofort, dass ich wieder dabei war Tomate zu spielen.

"Wofür?" fragte er und stand auf. "Ich hatte eigentlich nur gefragt ob du dich nicht auch ausziehen willst," lachte er und blickte auf mich hinunter. Ich riss die Augen auf. Ausziehen? Für einen Moment flirrten einige ganz und gar nicht jugendfreie Bilder durch meinen Kopf, bevor ich mir eine gedankliche Ohrfeige versetzte.
 

Gott! Reiß dich zusammen Hayes!! Ich lächelte Daniel strahlend an. Schwimmen! SCHWIMMEN Darren!!
 

"Ehm, klar..." Hastig zog ich mein Shirt über den Kopf und entledigte mich den Shorts, die Bestandteil meiner Schuluniform waren. Wir hatten uns bei ihm zuhause schon umgezogen um das lästige umkleiden am Strand in den viel zu engen Umkleidekabinen zu vermeiden. Akribisch faltete ich meine Klamotten zusammen und legte sie neben mich auf das Handtuch. Ein leises Lachen ertönte über mir und ich blickte hinauf zu Dan der mich dabei beobachtet hatte wie ich mein Kleider-Ritual ausgeführt hatte.

"Hm?" schüchtern sah ich ihn an aber er schüttelte nur den Kopf. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du ordentlich bist... deinem Zimmer nach zu schließen, aber das ist heftig." Er grinste mich herausfordernd an. "Komm, lass uns ne kleine Abkühlung nehmen." Er machte ein paar Schritte in Richtung Wasser und winkte mir ihm zu folgen. Nachdem ich keine Anstalten machte aufzustehen, geschweige denn ihm zu folgen blieb er stehen und sah mich fragend an. "Hm? Was ist denn? Hast du Angst vor dem Wasser??"
 

"Hatten wir nicht eigentlich etwas anderes vor?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn auffordernd an. Seine Augen weiteten sich und er starrte mich verwundert an bevor er verlegen zu Lachen begann. "Ach komm schon, du kannst mir nicht weis machen das dir nicht heiß ist... oder?"

Ich zuckte nur mit den Schultern und wich seinen Blicken aus. Es war entsetzlich heiß und ich hätte alles für eine kleine Abkühlung gegeben, aber es gab da ein kleines Problem...wie bereits erwähnt. Daniel kniete sich vor mir auf das Handtuch und versuchte anscheinend in meine auf den Sand gerichteten Augen zu schauen. "Da... gibt's ein Problem..." brachte ich zögernd hervor und Daniel ließ sich zurück auf sein Hinterteil fallen. "Du kannst nicht schwimmen?" fragte er todernst. Nein, es war keine Frage, es war mehr eine Feststellung.

"NEIN!" pfauchte ich ihn an. "Ich kann schwimmen," knurrte ich. "Es ist nur..." ich langte nach der Sporttasche, die Oliver ohne große Vorsicht einfach in den Sand geworfen hatte und kramte eine Weile darin herum bis ich das gewünschte Objekt ertastet hatte. "Könntest du...?" Ich zog die Flasche mit der Sonnenmilch aus der Tasche und hielt sie ihm unter die Nase. Er starrte das Ding einen Moment lang an bis ihm ein Licht aufzugehen schien und er es mir aus der Hand nahm. "Klar." Ich setzte mich so hin, dass mein Rücken zu Daniel gedreht war. "Ich hab mich schon von Anfang an gefragt wie man als Queenslander so blass sein kann," murmelte Daniel als er an der Flasche herum hantierte. Ich nickte nur nervös, brachte aber keinen Ton heraus. Als ich das klacken des Flaschendeckels vernahm musste ich auf einmal heftig Schlucken. In wenigen Augenblicken würde Daniel mir meinen Rücken einschmieren... Daniel würde mich berühren! Okay, zwar nur um mir irgend so ne komische Creme auf den Rücken zu klatschen, aber immerhin. Seine Hände würden meinen Körper berühren.
 

Mit einem erschrockenen Laut fuhr ich hoch als mir etwas Kaltes auf den Rücken klatschte. "Du hättest es wenigstens ein wenig Wärmen können," murrte ich und Daniel begann hinter mir zu lachen. Ich konnte nicht anders als mit zu lachen. "Also, ist das nicht lästig wenn man sich jedes Mal vor dem rausgehen einschmieren muss?" fragte Daniel während er die Sonnencreme auf meinem Rücken verteilte. "Hmm?" ich hatte mittlerweile die Augen geschlossen und genoss die Berührungen von Daniel's sanften Händen. "Ich mein, mit der Farbe... beziehungsweise nicht vorhanden sein... das ist ja schon fast gefährlich," murmelte er. "So ein Sonnenbrand kann ganz schön viel schaden anrichten."

"Ach so," ich nickte. "Mit der Zeit kommt das automatisch. Und bekanntlich lernt man ja aus schlechten Erfahrungen. Ich hatte als Kind einige schlimme Sonnenbrände. Irgendwie muss sich das doch in mein Gehirn gebrannt haben." Schulter zuckend saß ich da, konnte mich immer weniger auf das was um mich herum war konzentrieren als Daniel die Sonnencreme nun in sanften, weiten Kreisen in meinen Rücken und meine Schulter einmassierte.
 

Nur all zu schnell war das angenehme Gefühl seiner Nähe auch schon wieder vorbei als er verkündete alles eingerieben zu haben und hastig aufstand und sich die Hände an den Shorts abwischte. Ich erledigte noch schnell den Rest mit der Sonnencreme und musste immer wieder grinsen wenn ich Dan's ungeduldigen Gesichtsausdruck sah. Einer von der geduldigen Sorte schien er ja nicht gerade zu sein.
 

"Okay," meinte ich und machte eine auffordernde Geste in Richtung Meer. "Von mir aus kann's losgehen."
 

Er nickte und plötzlich erschien ein boshaftes Funkeln in seinen Emerald grünen Augen. "Wer zuletzt im Wasser ist geht zu Fuß nach Hause!" und mit diesen Worten rannte er auch schon auf azurblau glitzernden Ozean zu. Es vergingen einige Augenblicke, in denen ich nur dumm dastand und ihm hinterher starrte, bis ich überhaupt begriff was er soeben gesagt hatte. Zu Fuß nach Hause?! Das ist nicht sein ernst oder?
 

"HEY!" Wild mit den Armen fuchtelnd sprintete ich hinter ihm her. Natürlich hatte ich keine Chance ihn einzuholen. Seinen langen Beinen und dem beträchtlichen Vorsprung den er sich herausgearbeitet hatte, hatte ich nichts entgegen zu setzen. Schon gar nicht mit meiner praktisch nicht vorhandenen Kondition.

Mit einem lauten "Erster!" erreichte Daniel das Wasser, noch bevor ich die dreiviertel der Strecke zurückgelegt hatte. Meine Schritte wurden immer langsamer als ich beobachtete wie das Wasser, das in alle Richtungen spritzte als Dan immer weiter hinein stapfte, auf seine bronzene Haut gelangte und dort in kleinen vereinzelten Tropfen über seinen Rücken hinab rann. Kurz bevor ich das kristallklare salzige Wasser erreichte blieb ich stehen, beobachtete wie Daniel bis über die Knie hinein watete und sich dann einmal im Kreis drehte.
 

"Sieht so aus als ob du heute zu Fuß nach Hause gehen musst." Er grinste breit und ließ die Finger durch das kühle Nass gleiten. "Na komm schon, oder willst du da draußen Wurzeln schlagen?"
 

Vorsichtig streckte ich meinen Fuß ins Wasser, zog ihn aber augenblicklich, fröstelnd wieder heraus. Das ist ja scheiß kalt!! ...Wie hält der das nur aus?!
 

Ich blickte wieder zu Daniel.
 

Na ja, wenigstens hätten wir ein Problem schon mal von vornherein vermieden... bei der Eiseskälte regt sich nichts mehr... flüsterte mir meine innere Stimme spöttisch zu.
 

Oh halt die Klappe!
 

"Na was ist jetzt?" Daniel war wieder einige Schritte in Uferrichtung gewatet und blickte mich auffordernd an. "Muss ich erst rauskommen oder kommst du freiwillig rein und holst dir deine Abreibung ab?" er verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

Unglücklich starrte ich auf die glitzernde Wasseroberfläche. "Aber das ist so ...kalt..." murmelte ich und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. "KALT?" Daniel sah mich mit großen Augen an. Anscheinend hatte ich doch laut genug gesprochen, sodass er mich verstanden hatte. "Du bist ja wahnsinnig... Ist doch angenehm warm." Er lachte und spritzte ein wenig Wasser in meine Richtung. Abwehrend hob ich die Arme und ging unwillkürlich einen Schritt zurück. "Nicht! Das ist kalt!"

Daniel schien das getrost zu überhören und kam nun immer näher, die Hände im Wasser und ein undefinierbares Glitzern in den Augen. "Freiwillig oder mit Gewalt?" sein Grinsen wurde immer breiter als ich abermals zurück wich und sehr "unmännlich" kreischte als ein weiterer Schwall Wasser in meine Richtung geschossen kam.
 

Gerade als ich dabei war mir das Wasser aus dem Gesicht zu wischen spürte ich zwei starke Arme die sich um meine Hüften schlangen und mich mit einer lockeren Bewegung einfach hochhoben. "Daaaaaaaaaaaaaan?!" verzweifelt stemmte ich mich gegen die Umklammerung, und obwohl es ein mehr als angenehmes Gefühl war seinen nackten Oberkörper an meinen Rücken gepresst zu spüren, konnte ich die Situation nicht wirklich genießen. Immerhin näherten wir uns mit riesigen Schritten dem kühlen Wasser.
 

Jaa, kühl, nicht kalt, aber bei Wasser bin ich einfach pingelig. Vor 29 Grad geht da gar nichts... Ehm ..wie dem auch sei...
 

Ich strampelte verzweifelt um ihn irgendwie doch noch aus dem Gleichgewicht oder von seiner Bahn abbringen zu können, aber es half nichts. Während er immer weiter in den Ozean hinein watete, zog ich meine Beine immer weiter an und klammerte mich wie ein ertrinkender sich an jeden Strohhalm klammert, an Daniel. Ich versuchte es zumindest, denn in der Position in der wir uns befanden war das gar nicht so leicht. Ein leiser unwilliger Laut kam über meine Lippen als meine Zehenspitzen das Wasser berührten, denn weiter als sie zu dem Zeitpunkt angezogen waren, ging es nicht mehr. Ich wäre fast erleichtert gewesen als Daniel abrupt stehen blieb, wäre da nicht ein noch viel schlimmerer Gedanke in meinem Kopf aufgetaucht.
 

"Dan?"

Keine Reaktion.

"DAN?"

Ich drehte meinen Kopf leicht, so dass ich ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte.

Sein boshaftes Grinsen bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen.
 

"Nein!"

"Oh doch," erwiderte er ruhig.

"Nein!" ich begann heftig den Kopf zu schütteln.

"Doch" und mit diesem letzten Wort löste er seine Umklammerung.
 

Mit einem erschrockenen Keuchen und wild rudernden Armen platschte ich ins Wasser.

Als ich einen Moment später hustend, nach Luft schnappend und triefend nass, wieder aus dem Wasser auftauchte, war das erste Geräusch das an meine Ohren drang Daniel's tiefes Lachen. Ich versuchte krampfhaft das Wasser aus meinen Lungen zu bekommen, stützte mich auf meine Knie und nickte dankbar als Daniel mit leicht auf den Rücken klopfte. Das Salzwasser brannte wie Feuer in meinen Lungen und der stechende Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Ich hatte eine nicht gerade kleine Menge der salzigen Flüssigkeit verschluckt.
 

Daniel rieb mir mittlerweile sanft über den Rücken, aber ich war zu sehr mit husten beschäftigt, als das ich viel von dem mitbekommen hätte. Erst als ich mich wieder gefangen hatte lief mir ein wohliger Schauer die Wirbelsäule entlang. Daniel's Hand rastete noch immer zwischen meinen Schulterblättern als sein besorgtes Gesicht vor meinen Augen auftauchte.
 

"Alles in Ordnung? Tut mir leid!" Ich wollte Antworten, ihn beruhigen, dass alles okay sei, konnte es aber nicht da dieses dumme Salzwasser sich hartnäckig weigerte aus meiner Luftröhre zu verschwinden. Daniel klopfte mir ein paar Mal leicht auf den Rücken und ich nickte abermals dankbar.

"Sorry Daz, tut mir wirklich leid, das wollte ich nicht ...ich... "

Er verstummte als ich ihn von unten herauf mit hochgezogener Augenbraue ansah. Gott, war er süß! Wie er da so stand, die Augen abgewendet, sichtlich nervös. Ein boshafter Gedanke machte sich in meinem Kopf breit.
 

"Dan?"
 

"Hm??"
 

Er konnte gar nicht so schnell reagieren, als das er sich noch irgendwie abwenden hätte können. Ich richtete mich nun ganz auf und grinste zufrieden während Daniel wie versteinert dastand, die Augen geschlossen, Haare und Gesicht triefend nass.

"Wie heißt es doch so schön? Rache ist süß... oder sollte ich eher sagen nass?" kichernd watete ich weiter ins Meer hinein. Als ich über die Schulter blickte war Dan gerade dabei sich seine Harre aus dem Gesicht zu streifen, und irgendetwas Unverständliches zu murmeln. "Was hast du gesagt?" hakte ich nach. "Oh, nichts Wichtiges..." er bewegte sich langsam in meine Richtung, die Lippen zu einem schiefen Grinsen verzogen. Er sah einfach nur extrem sexy aus und ich konnte nichts anderes tun als ihn anzustarren. "Äh... häh?" stammelte ich. Um ehrlich zu sein war es mir egal ob das was er gesagt hatte nun wichtig war oder nicht, solange ich diesen Gott nur weiter ansehen und um mich haben durfte. Mittlerweile hatte ich mich ganz zu ihm umgedreht und tappte nur noch langsam und mit kleinen Schritten zurück, während er noch immer schief grinsend auf mich zustapfte.

"Aber gut ... " sagte er langsam und die Schauer von vorher kehrten zurück und schlängelten sich abermals an meiner Wirbelsäule entlang hinunter. "Wenn du so spielen willst..." Er war nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und ich stand einfach nur dumm da und himmelte ihn an. Es war schon fast ein Wunder das es ihm noch nicht aufgefallen war mit was für Blicken ich ihn von Kopf bis Fuß musterte.
 

Ich mein, eigentlich bemerken die meisten Leute das schon wenn sie praktisch mit den Augen ausgezogen werden, oder irre ich mich? ...Also ..ich mein ...eh .. entweder der Kerl ist blind oder sehr naiv ... na ja, egal ..
 

Auf jeden Fall konnte ich meine Augen einfach nicht von ihm losreißen. Auch nicht als er fast gemütlich langsam seine Hände auf meine Schultern legte, mich zurückdrückte und mir dann blitzartig die Füße unterm Körper wegzog.

Gott sei dank war ich noch nicht vollkommen weggetreten und schnappte noch schnell nach Luft bevor ich ins Wasser eintauchte. Was er konnte, konnte ich schon lange. Ich tastete mich nach vorne, bekam ein Bein zu fassen, merkte wie er zurückziehen wollte, schnappte blitzschnell auch noch das andere und tauchte auf. Ich konnte durch meine Haare zwar nicht sehen was geschah, aber ich konnte es mehr als deutlich hören und spüren. Ein zufriedenes Lächeln erschien auf meinen Zügen.
 

~*~
 

"Was ist jetzt Daz?" Daniel stand am Strand, bis zum Knöchel im Wasser und winkte mir zu. "Kommst du jetzt?"

Noch nicht, aber wenn du nicht aufgehört hättest mich zu berühren....

"Ich dachte wir wollten noch was lernen." Dan verschränkte die Arme vor der Brust.

Klar, aber ich denke nicht das dir das, was ich dir gerne zeigen würde gefällt...

"Hey bist du zu 'ner Wasserratte mutiert?" Der blonde Junge schüttelte den Kopf und sah mich ratlos an.
 

"Ehm, ich komme gleich, geh schon mal vor," antwortete ich gequält. Ich konnte unmöglich aus dem Wasser kommen, nicht ohne mich fürchterlich zu blamieren. Die letzte Stunde hatten Daniel und ich im Wasser herumgealbert, versucht uns gegenseitig zu tauchen und Wettschwimmen abgehalten. Natürlich hatte ich keine Chance gehabt, ich musste mich einfach geschlagen geben. Und das bezog sich nicht nur auf die Wettschwimmen. Das ich in sportlichen Dingen keine Chance hatte war schon von Anfang an klar gewesen. Nein, es ging ganz und gar nicht um Sport. Daniel die ganze Zeit um mich zu haben, - ja im wahrsten Sinne des Wortes um mich herumgewickelt (bei den ganzen Raufereien) - tat ganz und gar nichts für, oder besser gegen meine durchdrehenden Hormone.

Also saß ich da im Wasser und musste warten bis sich alles wieder ... beruhigt hatte. Als ich die Hitze in meinen Wangen spürte musste ich unwillkürlich laut- und humorlos lachen und mich fragen wie denn überhaupt noch genug Blut in meiner "oberen" Körperhälfte vorhanden war um rot anzulaufen. Ich hatte irgendwie das Gefühl also ob restlos alles Blut in die südlichen Regionen meines Körpers geschossen wäre, nur um sich dort unangenehm bemerkbar zu machen...
 

~*~
 

"Wie war das noch mal mit den Metaphern?" Daniel knabberte mit verzweifelter Miene an seinem Kugelschreiber und kratzte sich am Hinterkopf. Ich seufzte. "Sag mal hörst du mir überhaupt zu?" Obwohl er so wahnsinnig süß war, seine ewige Nachfragerei begann mir allmählich auf die Nerven zu gehen.

"Tut mir leid!" gab er gereizt zurück. "Ich bin nun mal kein Englisch Genie! Und ich merk mir doch auch nicht jeden scheiß!" frustriert schleuderte der den Kuli auf das Handtuch auf dem wir beide saßen.
 

"Hey, Hey! Beruhigt euch mal," Oliver legte seinem jüngeren Bruder besänftigend die Hand auf die Schulter. "Ihr giftelt euch jetzt schon seit 'ner geschlagenen Stunde an, wie wär's wenn ihr ne Pause machen würdet und wir was essen gehen hm?" Er zwinkerte mir zu und ich nickte dankbar. Ein Blick in Daniel's Gesicht verriet mir das er diese Pause genauso brauchte wie ich. "Sehr gut, ich bin am verhungern!!" Dan schmiss die Englisch Sachen praktisch von sich und sprang auf.

Ich streckte mich, legte ebenfalls meine Sachen beiseite und stutzte als plötzlich eine Hand vor meiner Nase auftauchte. Als ich aufblickte, lächelten mich Daniel's smaragdgrüne Augen freundlich an. "Tut mir Leid..." Er verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln und ich strahlte ihn als Antwort breit an. "Schon okay, ich sollte nicht so pingelig sein. Immerhin will ich Lehrer werden."
 

Daniel verzog das Gesicht als ich seine Hand fasste und er mir beim Aufstehen half. "Lehrer?" Ich nickte. "Mhm, Lehrer," Ich rückte die Baseballkappe die Daniel mir freundlicherweise geliehen hatte zu Recht und klopfte mein T-shirt ab. "Entweder das, oder ..." Ich biss mir auf die Unterlippe.
 

Klappe du Idiot, oder willst du dich ganz lächerlich machen?
 

"Hm? Oder was?" hakte Oliver nach und ich begann unruhig mit dem Fuß im Sand zu scharren. "Ehhhh... nicht so wichtig, wirklich.. " Die beiden Brüder hoben die Augebrauen und blickten mich ratlos an. "Wollten wir nicht was zu essen besorgen??" und schon stürmte ich in Richtung Strandpromenade davon, dicht gefolgt von Daniel und seinem Bruder.
 

~*~
 

"Haben sie schon entschieden?"
 

Wir hatten uns ein kleines Restaurant mit Terrasse, das den Blick aufs Meer freigab, ausgesucht. Das heißt ich hatte ausgesucht, Dan und Ollie mussten es akzeptieren.

Nachdem wir unsere Bestellungen aufgegeben hatten - Daniel und Oliver ein wenig überrascht als sich herausstellte das ich ein Vegetarier war - lehnten wir uns gemütlich zurück und tranken unsere kühlen Getränke. Dan und Ollie Bier, welches der ältere Junge bestellt hatte, und ich ein Glas Eistee.
 

Ich beobachtete Daniel dabei wie er seinen Blick langsam über den Strand schweifen ließ und fragte mich krampfhaft neugierig, was er dort draußen zu finden hoffte. Als ich es herausfand, bereute ich es schon fast wieder.

"Whooh! Sieh dir mal den heißen Feger an," meinte er und deute mit einer Kopfbewegung in die Richtung einer braungebrannten, schlanken, blonden jungen Frau. Typischer Strandhase, war mein erster und einziger Gedanke den ich and das Mädel verschwendete.

Klar, wie konnte ich auch nur irgendetwas anderes Annehmen. Natürlich hatte Daniel Ausschau nach ein paar netten Mädels Gehalten, er war ja normal und nicht so wie ich. Wobei ich mich immer wieder frage was eigentlich normal ist. Wer bestimmt darüber was normal und abnormal ist?... Wie ist dieses Wort eigentlich definiert?
 

"Na Darren, erzähl mal 'n bissel was von dir," Oliver's Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte ein paar Mal verdutzt und starrte ihn dann mit großen Augen an.
 

"Entschuldigung, ich hab nicht wirklich zugehört,... was war?"
 

Ollie lachte und nahm einen großen Schluck von seinem Getränk. "Ich wollte wissen, was bei dir so los ist," er grinste mich mit dem typischen 'Jones - Grinsen', das anscheinend nicht nur Daniel geerbt hatte, an. "Ich meine von wegen Freundin und so... Du scheinst ja nicht gerade interessiert in die vielen hübschen Mädels hier. Also, ... dachte ich da muss es doch wen geben hm?"
 

'Oh shit!!!...lass dir was einfallen, Hayes, schnell!!'
 

"Eerrrm... nein, ich hab keine Freundin," stammelte ich verlegen, blickte zur Seite, griff blind nach meinem Glas und hatte beinahe Erfolg darin, den Inhalt über den Tisch zu kippen. Wäre Daniel nicht gewesen, hätte ich mir das Ding höchstwahrscheinlich über die Shorts gekippt.

"Danke," murmelte ich höchstwahrscheinlich wieder knallrot. Die beiden waren Gott sei Dank einfühlsam genug nichts weiter dazu zu sagen. "Nun," fragte Daniel mit neugierigem Unterton und mir blieb beinahe das Herz stehen.
 

'Nein,.. nein nein nein, nicht diese frage...bitte nicht, bitte nicht....'
 

Mein Herz sank mir in die Knie als Daniel seine Frage stellte.

"Warum eigentlich nicht?"
 

'Weil ich auf Männer stehe..
 

"Ehm.. na ja, hat sich noch nichts ergeben."
 

"Ah," er nickte. "Und, schon wen im Auge?"
 

'Aber sicher doch, und er sitzt direkt neben mir...'
 

"Hrm, na ja, schon..."
 

Oliver's Grinser wurde immer breiter. "Los, Details, Details." Er zwinkerte mir zu als ich ihn verdutzt anstarrte.
 

"Na ja, was soll ich sagen... "
 

'Er ist mit dir verwandt? Details genug? ..hm, nein, ich glaube das käme nicht gut an.'
 

Daniel lehnte sich etwas näher und betrachtete mich eindringlich. "Es ist aber nicht Kat oder?" Ein Schauer lief mir über den Rücken. Sowohl von Dan's Nähe als auch von dem Gedanken an Fräulein Kathleen DeLeon.

"Nein, nicht Kathleen...sie ist nicht mein ..eh Typ."
 

"Was wäre denn dein Typ?" Daniel fischte eine Zigarette aus dem Päckchen und zündete sie an. Ich verzog das Gesicht, musste kurz drauf aber lachen als Ollie im selben Augenblick beinahe das gleiche Gesicht machte und Daniel uns nur beleidigt die Zunge zeigte.

"Also?" Daniel deutete in Richtung Strand und ich musste heftig schlucken. "Stell uns Mrs. Traumfrau Hayes vor," lachte er.
 

'Toll... als ob ich ne Ahnung von Mädels hätte...'
 

"Naja," ich ließ meinen Blick über den Strand schweifen und versuchte irgendein Mädel zu finden das meinem Geschmack, soweit es ein weibliches Wesen überhaupt konnte, entsprach. Ich musste lächeln als ich das perfekte Mädchen gefunden hatte. Zwar nicht übermäßig hübsch, beziehungsweise überweiblich gebaut, aber im Prinzip perfekt für mich.
 

"Sie hier ist ganz nett," meinte ich und zeigte in die Richtung wo das Mädchen, nicht all zu weit entfernt, saß und mit einigen Freundinnen redete.

"Welche?" Oliver drehte sich in die Richtung in die ich gezeigt hatte.

"Die blonde..." antwortete ich und wartete unruhig bis Daniel und sein Bruder ihre Meinung dazu abgaben. Ich selber betrachtete die junge Frau noch einmal. Sie hatte sandblonde Haare, ähnlich Daniel's, war schlank und athletisch gebaut, so wie Daniel, und ihre Haut schimmerte in jenem bronzenen Ton den auch Daniel's aufwies.
 

"Hmm,.." Daniel zog die Augenbrauen in die Höhe und ich biss mir auf die Unterlippe und fragte mich ob ich nicht doch ein wenig zu offensichtlich gewesen war.
 

"Na ja...eh..." Oliver kratze sich am Hinterkopf. "Jeder hat einen anderen Geschmack..." meinte er dann lachend und Daniel nickte. "Nichts gegen dich Darren," begann er. "aber ... " sein Lächeln wirkte ein wenig Verunglückt.

"Ehm..Schon okay," antwortete ich und atmete insgeheim erleichtert auf das keiner die Ähnlichkeit zwischen dem blonden Mädel und Dan erkannt, oder zumindest angesprochen hatte.
 

Das Essen wurde serviert, und die Gesprächsthemen wechselten von Mädchen Gott sei Dank auf spannendere Themen wie zum Beispiel Daniel's Jugendsünden...
 

TBC...
 

I keep closing my eyes

Author's Note: *reinschleich* ... *verbeug* OMG ... *auf die Knie werf* *in den Staub und Dreck* ... verzeiht >__< .. bitte verzeiht mir das ich wieder so lange gebraucht habe obwohl ich mir geschworen hatte das ich schneller arbeiten würde *im Staub kriech und alle Leser die geduldig auf eine Fortsetzung gewartet haben um Verzeihung bitte*

X__x ... Schule, der Feind aller Autoren *hust* .. aber jetzt sind ja FERIEN @__@ Juhuuuuuu....
 

Dieses Kapitel ist allen gewidmet die immer noch brav und fleißig reviewen und mir treu bleiben obwohl ich immer so elends lange für meine Storys brauche. Ich liebe euch alle X__x .. *herzchen verteilt* .. Macht weiter so, die reviews die ich erst neulich bekommen habe, haben mir wirklich nen tritt innen Hintern verpasst >.< , danke, so was brauch ich, nicht aufhören....
 

Disclaimer: Jo des olle ding muss auch wieder ran. Also, bringen wirs hinter uns. Darren, Daniel, Kathleen, die gesamte Familie Hayes und ihre Eigenarten (welche zu 90% frei erfunden sind *lol*) gehören noch immer nicht mir. Ich verdiene kein Geld mit meinen schreibereien, ich will niemandem Schaden, bitte nicht verklagen... yadda yadda ^^;; ...
 

ach ja und ...
 

ab diesem Zeitpunkt gibt es mindestens ein Kapitel im Monat
 

musste mal gesagt werden, mir geht das selber schon auf die nerven das ich so rumtrödel ...
 

PS.: Kommentare zum letzten Kapitel wurden ebenfalls dort beantwortet *verbeug* jaa ich antworte auch oO;; ..*drop* *sorry *verkrümel*
 

PPS.: Wer Lust irgendwas zu zeichnen zu meinem kleinen Epos? *sich nen WB überlegt oder so* ...
 

Enjoy
 


 

~All the things he said - Chapter 6~
 

Die Sonne hatte bereits begonnen hinter dem Horizont zu verschwinden, die Schatten wurden länger, die Temperaturen menschlicher und die Luft war nicht mehr so stickig heiß, als ich die Vordertüre zu unserem Haus aufschloss.
 

"Ich bin wieder zuhause!"
 

Ich warf meinen Rucksack in eine Ecke des Vorzimmers und zog meine Schuhe aus, verwundert darüber, dass ich keine Antwort bekam. Ich sah mich um und stellte fest, dass meine Eltern sehr wohl zuhause waren. Die Autoschlüssel hingen am Schlüsselbrett, die Schuhe standen alle ordentlich aufgereiht an der Wand und das Licht im Wohnzimmer hatte auch schon gebrannt, soweit ich das von außen erkennen konnte.

Gerade als ich zu dem Schluss gekommen war, dass dieses Schweigen nichts Gutes bedeuten konnte, tauchten die Hausschuhe meiner Mutter in der Türe auf. Im Zeitlupentempo blickte ich aus meiner hockenden Position auf und erstarrte.
 

Die Miene meiner Mutter sprach Bände.
 

"Junger Mann, ich denke dein Vater und ich haben ein ernstes Wort mit dir zu reden." Sie trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und warf mir einen strafenden Blick zu. Ich senkte den Kopf, stand auf und schlich an ihr vorbei ins Wohnzimmer, wo mein Vater auf mich warten würde.
 

"Setz dich." Ich zuckte zusammen als ich die Stimme meines Vaters hörte. Wut und Enttäuschung schwangen in diesen zwei Worten deutlich hörbar mit, und die Tatsache, dass er nicht einmal den Blick vom Fernseher abwandte sagte schon vieles. Ich setzte mich ans letzte Eckchen der Couch und musterte betreten den Teppichboden. Meine Mutter kam dazu, blieb aber an der Türe stehen und lehnte sich gegen den Rahmen.
 

"Ich nehme an dein kleiner Übelkeitsanfall ist vorbei?"
 

Ich ließ den Kopf noch weiter hängen,... genau das war die Ausrede gewesen die Daniel und ich verwendet hatten um aus der Schule abhauen zu können.
 

"Darren, schau mich an wenn ich mit dir rede."
 

Es dauerte einige Sekunden bis ich den Mut aufbrachte meinen Vater anzusehen, und als ich es tat, wünschte ich mir es nicht getan zu haben. Die Enttäuschung auf dem Gesicht meines Vaters war deutlich erkennbar und es tat mir furchtbar leid ihn so verletzt zu haben.
 

Er seufzte. "Darren, du hast so was doch noch nie getan. Warum gerade jetzt? Im letzten Schuljahr? Warum fängst du gerade jetzt damit an?" Er blickte mich durchdringend an.

Ich schwieg beharrlich.

"Ich verstehe es einfach nicht. Ich dachte ich hätte dir wenigstens ein Fünkchen an Verantwortungsgefühl anerzogen." Er schüttelte den Kopf und hob die Arme in einer hilflosen Geste. "Erklär es mir bitte."
 

"Ich ...ich weiß nicht" begann ich meinen kläglichen Erklärungsversuch. "Also ... ich hab keine Ahnung, ich hatte einfach keine Lust mehr, und ... Daniel -"
 

"Daniel? Der nette Junge der letzthin hier war?" unterbrach mich meine Mutter und ich nickte.
 

Mein Vater runzelte die Stirn. "Seit wann lässt du dich von anderen zu einem derartigen Schwachsinn überreden?"

"Das war kein Schwachsinn!" verteidigte ich mich. "Ich sollte ihm nur helfen..."
 

"Helfen? Wobei? Von der Schule zu fliegen?" kam die scharfe Antwort meines Vaters.
 

"Nein, dabei seinen Englischtest zu bestehen" gab ich genervt zurück.
 

"Ach und das muss genau während der Schulzeit sein?" Diese Diskussion war gerade dabei in einen handfesten Streit auszuarten und ich hasste es mit meinen Eltern zu streiten, aber im Moment war mir das ziemlich egal, denn ich wusste schon worauf mein Vater hinzielen würde. Daniel wäre ein schlechter Umgang für mich und ich sollte mich gefälligst fernhalten von ihm.
 

"Meine Güte das eine Mal!" Meine Nerven waren bereits überstrapaziert und ich wusste, dass ich mich ein wenig im Ton vergriff, konnte aber nichts daran ändern. "In all den Jahren habe ich so etwas noch nie gemacht! Und das wisst ihr ganz genau. Ich-"
 

Die Haustüre flog auf, ein fürchterliches Gepolter wurde hörbar und mein Bruder gab lautstark seine Ankunft zum Besten. "Mum, Dad, bin zuhause, was gibt's zu essen???" Meine Mutter drehte sich um und starrte Peter mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mein Vater und ich saßen ebenfalls ein wenig verdattert da und beobachteten Pete dabei wie er sich seiner Schuhe und seines Rucksacks entledigte. Er stapfte ins Wohnzimmer, blickte auf und stutzte.
 

"Ehm... is irgendwas?" Er nahm die Kopfhörer ab und sah sich um. Mein Vater runzelte die Stirn während Pete abwehrend die Hände hob. "Okay, okay, ... ich denke ich bin dann oben in meinem Zimmer..." Ich blickte ihm nach als er an Mum vorbei die Treppe hinauf verschwand.
 

"Und nun zu dir. Wenn das so ausartet, dann denke ich, dass du dich von diesem Jungen fern halten solltest. Es ist nur noch ein Jahr Darren, und ich möchte nicht erleben, dass du jetzt nachlässig wirst." Der strenge Blick meines Vaters traf mich. "Ich dachte du möchtest studieren, aber dafür muss man auch etwas tun."
 

Ich verkniff mir jegliche Antwort, weigerte mich überhaupt meinen Vater anzusehen, und sagte ihm im Stillen wo er mich mal konnte. Bloß weil er hier den Obergescheiten spielen musste, würde ich doch noch lange nicht den Kontakt zu Daniel, geschweige denn meine Gefühle für ihn aufgeben. Außerdem hatte ich zu neunzig Prozent gute Noten, also konnte ich überhaupt nicht verstehen worüber er sich aufregte. Ich war sowieso schon als Streber verschrien. ...Außer in Mathematik vielleicht, aber was soll's.

Und ich außerdem bezweifle ich das mich die Uni ablehnen würde nur weil ich einmal geschwänzt hatte.
 

"Ist der Vortrag jetzt beendet?"
 

"Darren!!" kam die Stimme meiner Mutter von der Türe aus. "Wie redest du denn mit deinem Vater?" Sie war sichtlich empört, und ich konnte es ihr auch nicht verdenken, aber ich hatte die Schnauze einfach gestrichen voll.

Dad und ich starrten uns noch eine gute Minute finster an, bis er sich mit einem tiefen Seufzer wieder dem Fernseher zuwandte und somit das Zeichen gab, dass dieser Vortrag in der Tat beendet war. Ich stürmte an Mom vorbei, schnappte mir meinen Rucksack und rannte auf mein Zimmer.
 

Ich war sauer, frustriert, wütend...

Auf Gott und die Welt, auf alle die mir einfielen. Mom, Dad, Peter, Tracy, Linda, Derek und seine Bande, diese dummen "überfürsorglichen" Lehrer, das bescheuerte Schulsystem, den bescheuerten Staat, ...sowieso die ganze bescheuerte übergroße Insel...

Seit Anfang des Schuljahres passte in meiner Welt so ungefähr gar nichts mehr. Seit dem Zeitpunkt an dem ich Daniel das erste Mal gesehen hatte. ... Daniel...
 

Als Daniel's Gesicht vor meinem inneren Auge auftauchte, verflog die Wut so schnell wie sie gekommen war. Seit ich diesen Jungen gesehen hatte, stand meine ganze Welt auf dem Kopf... aber warum? Konnte es wirklich sein, dass der bloße Anblick einer bestimmten Person einen so dermaßen aus der Bahn warf? Auch wenn man im Augenblick der Begegnung sonst rein gar nichts über diese Person wusste?
 

Ich lag eine Weile reglos auf dem Bett und starrte Löcher in die Zimmerdecke. War das die berüchtigte Liebe auf den ersten Blick? Hmm... Liebe... wer kann das schon definieren. Es war auf jeden Fall ein gewaltiges Maß an Anziehung dabei gewesen. Noch bevor ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte musste ich lachen. Ich konnte Linda recht gut vorstellen, ihre Reaktion auf das eben Gedachte. 'Anziehung??' Ihre Stimme leicht scherzhaft, spöttisch, wie meistens wenn sie mit mir über Dinge redete die mich selbst betrafen. 'Wenn das Anziehung sein soll, dann möchte ich nicht wissen wie der völlig verknallte Darren ist.'

Ach ja, .. ich seufzte. Linda schaffte es immer mich zum Lachen zu bringen, ob sie nun körperlich anwesend war oder nur in meinen Gedanken ihr Unwesen trieb.

Ich rollte mich auf die Seite und zog die Beine an, starrte auf meinen Wecker. Kurz nach neun.
 

Trotz der relativ "frühen" Stunde, war ich hundemüde. Das ganze Gerangel mit Dan am Strand hatte mich dann doch ein wenig erschöpft. Ich überlegte gerade ob ich nicht doch lieber schon schlafen gehen sollte als es zaghaft an meiner Tür klopfte.

Ich verdrehte die Augen und grummelte ein nicht gerade freundliches "Herein" in Richtung des Lautes. Die Türe ging auf und aus dem Augenwinkel heraus sah ich wie meine Mutter den Kopf hereinstreckte.
 

"Darren Schatz?"
 

Ich seufzte und pfauchte "was?!" zurück.
 

Sie kam mit besorgtem Blick näher und setzte sich nach kurzem Zögern zu mir aufs Bett.

"Willst du denn nichts essen? Ich habe schon drei Mal nach dir gerufen."

Ich würdigte sie keines Blickes. Schließlich hatten sie und Dad einen Aufstand auf Grund einer Sache gemacht die doch eigentlich ganz natürlich war.

Jeder schwänzt doch mal Schule oder?...

"Nein danke..." antwortete ich barsch.

"Darren! Benimm dich nicht wie ein kleines Kind!"
 

Ich schwieg und starrte weiter auf meinen Wecker.
 

"Sei jetzt nicht unfair." Sie legte mir die Hand auf die Schulter. "Dein Vater und ich machen uns doch nur Sorgen um diene Zukunft. Das musst du doch verstehen."

Ich zuckte mit den Schultern, weigerte mich aber weiterhin sie anzusehen.

"Wir wollen einfach dass du dir deine Chancen auf einen guten Abschluss nicht verdirbst. Ich weiß ja das es nicht immer lustig ist in der Schule und das man nach einer gewissen Zeit keine Lust mehr hat."
 

Natürlich musste sie das wissen, sie hatte die Schule ja abgebrochen.
 

"... aber bedenke, nur Leute die hart dafür Arbeiten können sich ihre Träume erfüllen," fuhr sie unbeirrt fort.

Irgendwie tat sie mir Leid. Sie versuchte doch nur ihren "Job" als Mutter so gut zu tun, wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte. Mit einem leichten Grummeln sah ich sie an. In ihren blauen Augen konnte ich die unerschütterliche Mutterliebe, die mich manchmal fast zu erdrücken schien, sehen. Aber auch Sorge. Sorge um mein Wohlergehen und um meine Zukunft, auf dass ich nicht den gleichen Fehler machte und mir meine Chancen auf einen guten Job verbaute, so wie sie es einst getan hatte.
 

"Du hast recht, tut mir leid" gab ich kleinlaut zu.
 

Sie lächelte mich an und rieb meine Schulter liebevoll. "Möchtest du jetzt doch etwas essen?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich hab heut irgendwie schon zu viel gegessen" lachte ich und sie nickte wissend.

Ich war stets darauf bedacht nicht zu viel zu essen da ich irgendwie einen leichten Hang zum mopsig werden hatte. ...Daher kam immerhin mein verhasster Spitzname "Dozer". Als kleines Kind hatte ich ein wenig mehr auf den Rippen als andere... was meine Mutter natürlich überaus süß fand, mich aber meist ausgrenzte.

Peter wollte mich nicht zum Baseball spielen mit seinen Freunden mitnehmen, die Kinder in der Schule hänselten mich wegen meiner miesen Leistungen in Sport, und Tracy ... nun ja ... der kleine Bruder bei Mädchensachen dabei...das ging ja nun wirklich nicht.
 

"Ich wird jetzt denk ich sowieso schlafen gehen, bin müde."

Meine Mutter nickte abermals, meinte "Gute Nacht, schlaf gut Schätzchen," beugte sich zu mir hinunter und drückte mir einen Gutenachtkuss auf die Wange.

"Wääääääääääähh! Muss das sein? Ich bin doch kein kleines Kind mehr." Maulte ich und wischte mir lachend die Wange mit der Decke ab.

"Na hör mal, ich bin deine Mutter, ich werde das doch wohl noch dürfen," lachte sie und stand auf.

"Die einzige Frau die das darf," bestätigte ich grinsend, besann mich dann eines besseren und meinte: " Ok, eine der wenigen." Linda und Tracy hatten mich immerhin beide schon genug abgeschmust.
 

Meine Mutter lächelte nur noch breiter und mütterlicher, wünschte mir noch einmal eine Gute Nacht und war dann endgültig aus meinem Zimmer verschwunden. Ich stand auf, gähnte, streckte mich und verließ ebenfalls das Zimmer in Richtung Bad um noch schnell zu Duschen. Immerhin hatte ich den halben Tag damit zugebracht im Salzwasser rum zu tümpeln.
 

Das warme Wasser war wie ein Segen als ich mir das Salz abwusch. Ich fuhr über meinen Arm und seufzte erleichtert als ich spürte wie die Haut aufhörte zu spannen. Ich drückte noch ein wenig mehr Kokosduschgel aus der Flasche, so dass es richtig schön schäumte als ich mich eilig wusch.
 

Als ich meine Hände über meinen Körper gleiten ließ, konnte ich mir nicht helfen, meine Gedanken wanderten einfach immer und immer wieder zu Daniel. Meine eigenen Hände verwandelten sich in meiner Vorstellung plötzlich in seine, glitten meinen Körper hinab, über meine Hüften...

Ich legte den Kopf in den Nacken, schloss meine Augen und ließ mich einfach fallen, in meine Fantasien, in meine Träume...
 

~*~
 

Blinzelnd öffnete ich die Augen und gähnte. Das Licht das durch die Vorhänge hereindrang reichte aus um mir die Tränen in die Augen zu treiben. Abermals gähnend drehte ich mein Gesicht vom Fenster weg und blickte aus noch halbgeschlossenen Augen zu meinem Wecker der verdächtig still war.
 

'DREIVIERTEL SECHS?????'
 

Ich traute meinen Augen kaum. Mein Wecker läutete normalerweise erst um viertel sieben, und für gewöhnlich brauchte ich dann noch 10 Minuten bis ich wirklich wach war. Ich streckte mich einmal ordentlich und gab einen unwilligen Laut von mir, nachdem ich mich auf den Bauch gerollt hatte.

Jetzt, da ich einmal wach war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Ich war irgendwie nervös, unruhig, konnte nicht mehr ruhig im Bett liegen. Schlussendlich stand ich mit einem lauten Seufzen auf und tappte grübelnd ins Bad um mein morgendliches Geschäft zu erledigen.
 

Während ich mir die Zähne putzte dachte ich an meine Dusche von gestern und verschluckte mich dabei beinahe an meiner Zahnbürste. Ich spülte mir den Mund aus und schüttete mir gleich noch eine Handvoll eiskaltes Wasser hinterher. Mitten ins Gesicht.

Blank starrte ich in den Spiegel der über dem Waschbecken angebracht war.
 

'Darren, du hast es geschafft, Gratulation!' wisperte die Stimme in meinem Kopf. 'Du hast es wieder einmal geschafft dich Hals über Kopf in dein Verderben zu stürzen.'
 

Ich schwieg, ... innerlich. Was sollte ich darauf antworten? Ich wusste, dass die Stimme Recht hatte. Ich war drauf und dran mich ernsthaft in Daniel zu verlieben, und ich konnte rein gar nichts dagegen tun, geschweige denn das ich es wollte. Das einzig schmerzhafte an der Sache war ja, dass ich mir die ganze Zeit einzureden versuchte, dass es vielleicht doch eine kleine Chance gab das sich Daniel eines Tages für mich interessierte, obwohl ich genau wusste das es nicht der Fall war.

Er würde sich nie für mich interessieren. Wieso auch? ... Er war attraktiv genug um jedes Mädchen zu bekommen das er wollte, und es rannten ihm ja auch genug nach. Mich wunderte es sowieso, dass er keine Freundin hatte. Bei der Auswahl.

Ich zuckte mit den Schultern, zog eine Grimasse und zeigte meinem Spiegelbild die Zunge. Wahrscheinlich war er nur zu wählerisch.
 

Ich trocknete mir das Gesicht ab, verließ das Bad und wäre beinahe mit Tracy zusammengekracht, welche das Bad im selben Augenblick betreten wollte.
 

"Nanu?" sie sah mich erstaunt an. "Was machst du denn schon auf? Dir muss man doch sonst immer erst die Decke wegziehen und dich aus dem Bett schmeißen."
 

Ich zuckte nur mit den Schultern, sagte aber nichts.
 

Tracy's Gesichtsausdruck wechselte von erstaunt auf besorgt. Ich wusste ganz genau das mein verhalten total untypisch für mich war. Normalerweise hätte ich schon irgendeine freche antwort parat gehabt, ganz zu schweigen von dem Part mit dem "aus dem Bett schmeißen" welcher absolut der Wahrheit entsprach.

Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen aber ich winkte ab und verschwand schnell in meinem Zimmer. Ich hatte jetzt absolut keine Lust mit meiner Schwester über meine Gefühlslage zu diskutieren. Das konnte warten.

Lustlos suchte ich mir meine Klamotten zusammen. Diesmal nur ganz gewöhnliche Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin nicht ZICKIG" auf der Vorderseite und "höchstens ein wenig HYSTERISCH" hinten drauf.
 

Meine Mutter war gerade dabei den Geschirrspüler der über Nacht gelaufen war auszuräumen und sah mich, gleich wie meine Schwester, erstaunt an, sagte aber nichts.

Wortlos gesellte ich mich zu ihr und half ihr dabei das Geschirr in die diversen Küchenschränke zu verräumen. Eine Weile gingen wir schweigend unserer Tätigkeit nach bis ich es nicht mehr aushielt.
 

"Mom?"
 

"Hm? Was denn Liebling?" Sie sah nicht von ihrer Arbeit, also den Tisch zu decken, auf.
 

Ich zog einen Stuhl zu mir und setze mich darauf. "Also..ich .. ich wollte wissen..." Ich blickte hinab auf meine Hände, wickelte mir mein T-Shirt um die Finger, zog sie wieder heraus, wiederholte das spiel ein paar Mal bis ich den Blick meiner Mutter auf mir spürte.
 

"Warst du geschockt als du .. "
 

"Nein," unterbrach sie mich, das Lächeln auf ihrem Gesicht schlug sich in ihrer Stimme deutlich nieder und ich atmete erleichtert aus. "Ich kenne dich doch, ich kenne meinen Sohn. Du warst schon immer ein wenig sensibler als Peter."

Ich blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Sensibler?"

Sie lachte. "Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder sensible Mann gleich schwul ist. Aber wie gesagt ich kenne dich doch."

Sie trippelte wieder davon um die Tassen aus dem Schrank zu holen und ich rieb die Hände an meiner Jeans entlang. "Du Mom?"
 

"Ja?"
 

Sie stellte die Tassen auf den Tisch.
 

"Ist das so ...offensichtlich?" fragte ich nervös.
 

Ich blickte ihr nach als sie das große Tablett mit Cornflakes Packungen, Milch, Müsli, Orangensaft und anderen morgendlichen Köstlichkeiten füllte. "Nein Darren Schatz. Die Sexualität kann man kaum nach dem aussehen beurteilen. Es gibt eben femininere Männer und welche die absolut maskulin aussehen. Das gleiche bei den Frauen. Aber nicht jeder feminine Mann ist schwul, genauso wenig wie jede maskulin anmutende Frau gleich lesbisch ist."
 

Ich starrte meine Mutter fassungslos an während sie die Pfanne auf den Herd stellte und den bereits fertigen Pfannkuchenteig aus dem Kühlschrank holte. Sie stellte den Teig ab und drehte sich zu mir um.

"Hat es etwas mit diesem ...wie war noch gleich sein Name...?"
 

"Daniel.." antwortete ich automatisch, biss mir aber dann auf die Zunge.
 

'Verdammt!'
 

"Daniel, danke. Hat es etwas mit diesem netten jungen Mann zu tun?" fragte sie und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab.
 

Ich spürte praktisch wie meine Wangen rot anliefen.
 

"Bingo" lachte sie und zwinkerte mir zu.
 

"Mom!!!" Mein böser blick traf sie mit voller wucht, aber die langjährige Zeit des Trainings ließ die imaginären Messer an ihr abrutschten.
 

"Was denn? Ich versuche doch nur herauszufinden was du mir mitteilen willst und das ohne umschweife und langes Rätselraten." Sie drehte sich wieder zur inzwischen heißen Pfanne um und begann damit die Pfannkuchen für das Frühstück zuzubereiten.

"Ja...schon, aber... ich meine..." Begann ich doch meine Mutter unterbrach mich wieder.

"Ich kann mir denken wie dir zumute ist und so gern ich es auch würde, ich kann dir nicht helfen Darren, das was du wissen willst musst du selber herausfinden." Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, also beließen wir es dabei.
 

Ich half meiner Mutter noch ein wenig indem ich das Tablett zum Tisch trug und die Sachen ablud und verschwand dann wieder in mein Zimmer um meinen Rucksack zu packen. Ich stopfte lustlos alles hinein was ich für den heutigen Tag benötigte und trabte dann noch einmal ins Bad um mir, unter lautem Gelächter meines Bruders der gerade beim Zähneputzen war, die Wimpern zu tuschen und Kajal auf zu tragen.
 

Nur wenige Minuten später saß, wie jeden Morgen die ganze Familie am Tisch und unterhielt sich fröhlich,... oder auch weniger fröhlich wie ich bald feststellen musste.
 

Ich kaute gerade genüsslich auf einem Stück Marmeladetoast herum, griff nach meinem Glas Orangensaft und nahm einen Schluck davon als ich die Stimme meiner Mutter vernahm wie sie fröhlich verkündete: "...Darren ist verliebt..."

Mein Vater starrte meine Mutter entgeistert an, Tracy erwiderte das breite Grinsen das sich auf dem Gesicht meiner Mutter ausbreitete und Peter begann schallend zu lachen, während ich selbst mich am Orangensaft verschluckte und fürchterlich husten musste.

Nachdem ich mich von meinem Hustenanfall erholt hatte, krächzte ich ein empörtes "MOM!!" und trat gleich drauf Peter unter dem Tisch. "WAS ist daran so lustig!?" pfauchte ich in seine Richtung.
 

Das Gelächter meines Bruders wurde nur durch ein kurzes "au!" unterbrochen, und ging dann doppelt so hysterisch weiter.
 

Frustriert stand ich auf und flüchtete nach oben um meinen Rucksack zu holen.
 

'Danke geliebte Mutter, danke!!'
 

Als ich die Treppe hinunter getrampelt kam und an der Küche vorbeiging lehnte sich Pete mitsamt seinem Stuhl zurück und meinte: "Ach deshalb hast du dich heute so schön gemacht." Um das ganze noch lächerlicher zu machen klimperte er übertrieben mit den Wimpern und begann abermals hysterisch zu lachen.
 

Ich schwöre, wenn blicke töten könnten, wären beide, mein Bruder UND meine Mutter, bereits sechs Fuß tiefer unter der Erde.
 

Gott sei dank schaltete sich mein Vater ein bevor ich einen Mord beging.
 

"Ich wüsste nicht was es da zu Lachen gibt Peter," meinte er und sah meinen Bruder ernst an woraufhin dieser verstummte. "Freu dich doch für deinen Bruder," meinte er schlussendlich und nahm einen schluck Kaffee.

"Tu ich ja, tu ich ja," gluckste Peter. Er hatte sichtliche Schwierigkeiten damit sich das Lachen zu verkneifen.
 

Ich schüttelte nur den Kopf und stürmte ins Vorzimmer um mir die Schuhe anzuziehen.
 

"Darren Schätzchen, gehst du schon? Es ist doch noch viel zu früh!" rief mir meine Mutter von der Küche aus nach.
 

"Danke aber ich hab keinen Hunger mehr!" gab ich extrem wütend zurück. Warum hatte meine Mutter das denn nicht für sich behalten können??
 

"Aber der Bus geht doch erst in 20 Minuten!"
 

"Dann geh ich halt ein paar Haltestellen zu Fuß!!"

Sie war ja wirklich sehr einfühlsam und hilfsbereit und so, aber hin und wieder hatte sie dann einfach diese Anfälle wo sie einfach nichts für sich behalten konnte, und mich die ganze zeit bloßstellen musste.
 

Die Türe krachte hinter mir ins Schloss als ich wutentbrannt aus dem Haus stürmte. Als ich am Gartentor angelangt war überlegte ich es mir doch anders und drehte um, umrundete das Haus und fand mich im großen Garten hinter dem Haus wieder. Ich steuerte rasch einen kleinen eingezäunten Teil an, schnappte mir einen Eimer mit verschiedenen Gemüsesorten, öffnete das Gatter und schlüpfte hinein.
 

"Marai!... Porun!" Ich stellte den Eimer und meinen Rucksack ab, kniete mich auf einen sandigen Fleck in dem kleinen Gehege und zog einen kleinen Apfel hervor. "Marai, Porun!" Es verstrichen einige Momente, in denen ich lockende Geräusche von mir gab und am Boden im trockenen Gras raschelte, bis sich in dem kleinen 'Häuschen' kaum zwei Meter entfernt etwas regte.

Zögernd kam erst eine, dann eine zweite graue Nase zum Vorschein.

Ich wiederholte die lockenden Laute und hielt den Apfel ein wenig höher. Zögernd und leicht verschlafen hoppelten Marai und Porun auf mich zu.
 

Ich teilte den Apfel während sie mich beschnupperten und neugierig an meiner Kleidung zupften. Ihre großen Ohren bewegten sich unaufhörlich um nach Gefahr 'Ausschau' zu halten. Jeweils eine Apfelhälfte wanderte in die Pfoten der kaum mehr als 60 cm großen Tiere. Sanft strich ich über Marai's graues Rückenfell, hinunter zu ihrem goldgelb-schwarz geringelten, langen Schwanz den sie im Moment als Stütze benutzte.

Freudig betrachtete ich meine zwei kleinen Steinwallabys wie sie ihre Apfelhälften beknabberten und immer wieder neugierig und aufmerksam durch die Gegend blickten.

Der Moment schien so friedlich, dass ich beinahe vergaß das es noch etwas anderes gab, außer diesem kleinen Gehege hier; nämlich Schule.
 

Das Fenster im Wohnzimmer ging klappernd auf, meine Mutter streckte den Kopf hinaus und das Drama war perfekt.
 

"Darren! Bist du noch immer hier?! Es ist schon zehn nach acht!"
 

Erschrocken sah ich auf die Uhr.

Sie hatte Recht. Ich hatte gar nicht wahrgenommen wie lange ich bei meinen zwei kleinen Haustieren im Gehege gehockt hatte.
 

"Scheiße!" entfuhr es mir als ich hektisch meinen Rucksack schnappte, meinen Wallabys beinahe einen Herzinfarkt verpasste und aus dem Gehege schoss.

"Darren, ich verbitte mir so eine Sprache auf meinem Grund und Boden!" schimpfte meine Mutter hinter mir her, aber ich war schon um die Ecke gebogen.
 

~*~
 

Der Bus hielt mit einem Ruck in der Paradise Road und ein ganzer Schwall Schüler verließ den Bus; ich eingeschlossen. Mitten in der Masse aus kleineren Kindern konnte ich Linda ausmachen die unter einem recht mickrigen Eukalyptusbaum stand und anscheinend auf irgendjemanden wartete.
 

Mit einem hinterlistigen Grinsen schlich ich mich um die Büsche, über den Rasen, hinterrücks an sie an.
 

"Erwartest du jemanden?" sprach ich ihr direkt ins Ohr.
 

Mit einem lauten Aufschrei und einem Satz, der schon beinahe drei Meter weit war, nahm sie meine Anwesenheit zur Kenntnis. "Darren!" Sie presste ihre rechte Hand auf ihre Brust und versuchte augenscheinlich ihren Puls zu beruhigen.

"Du hättest mich umbringen können!!" pfauchte sie und zog mir eins mit ihrer Tasche drüber, konnte mich aber trotzdem nicht vom Lachen abhalten...
 

"Auf wen hast du jetzt eigentlich gewartet?" fragte ich als wir gemeinsam zu den Spinden schlenderten.

"Auf dich," antwortete sie und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Spindschlüssel.

"Auf mich? Weswegen?"

Ich blickte über meine Schulter zurück, da ihr Spind gleich gegenüber von meinem lag. Linda wartete normalerweise nie auf mich, da ich eigentlich immer erst in der letzten Minute auftauchte.

Die benötigten Bücher waren schnell gefunden und bald spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Beinahe erwartete ich Daniel zu sehen, doch als ich mich umwandte war es doch nur Linda. Ein wenig enttäuscht lächelte ich sie an. Es war kurz vor halb acht und Daniel war noch nicht aufgetaucht. In den letzten Wochen hatte sich zumindest herausgestellt das Daniel nicht gerade der allerpünktlichste war und gerne mal auf den letzten Drücker kam, und sowieso niemals früher als fünf Minuten vor halb acht an seinem Spind aufkreuzte.

Ich ließ meinen Blick einmal durch die Runde schweifen, konnte ihn aber auf die schnelle nirgendwo entdecken und wandte meine Aufmerksamkeit dann wieder Linda zu.
 

Sie sah mich besorgt an und ich zog die Augenbrauen hoch. "Was?"

"Du hältst Ausschau nach ihm hab ich recht?" fragte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Verlegen fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und tappte mit einem Fuß auf dem Boden rum. "Wie kommst du darauf?" versuchte ich sie abzuwimmeln.

"Der absolut hoffnungsvolle, lüsterne Darren-Blick, schwer zu verkennen." Antwortete sie recht emotionslos.

"Lüstern??" Ich starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an. "Wenn hier einer lüstern ist dann bist du das! Ich hingegen bin unschuldig und keusch!"

Sie musterte mich von Kopf bis Fuß.

"Na was kann ich denn für deine Unschuld und Keuschheit? Ich bin nicht dran schuld dass dich keiner will," grinste sie und brachte sicherheitshalber einige Schritte Distanz zwischen uns. Ich starrte sie weiterhin nur dumm an und versuchte erst mal zu realisieren was sie eigentlich gerade gesagt hatte.
 

"Häh?"
 

Sie brach in fürchterlich hysterisches Gelächter aus und grinste teuflisch. "Ja, ja... blond, blauäugig, blöd."
 

Mit so einer Antwort hätte ich eigentlich rechnen müssen, trotzdem schlüpfte ich für einige Momente wieder in meine 'Goldfisch an Land' Rolle und schnappte mehrmals empört nach Luft ehe mir die zündende Idee für eine Retourkutsche einfiel.
 

Grinsend ging ich auf sie zu, packte sie an der Schulter und flüsterte ihr ein amüsiertes "Wie war das? Dumm fickt gut? ...Demnach müsstest du ja ne Null im Bett sein." ins Ohr.

Die Befriedigung die mich durchflutete als meine beste Freundin knallrot anlief brachte ein breites Grinsen auf meine Lippen.
 

Die Glocke unterbrach dann unsere Hänseleien als plötzlich der gesamte Gang in Bewegung geriet als alle Schüler sich zu ihren Klassen begaben.

Für eine weile gingen wir schweigend nebeneinander her doch als wir die Treppe erreicht hatten war die Neugier einfach zu stark. Ich musste wissen warum Linda auf mich gewartet hatte.
 

"Hey Lyn, weswegen hast du jetzt eigentlich auf mich gewartet?"
 

Ihr lächeln schwand und ihr Blick wurde wieder besorgt. "Na ja, damit ich als ...seelischer Beistand ...dienen kann?"
 

"Seelischer Beistand? Weswegen?" fragte ich fröhlich.

Bis auf das meine Mutter mich vor der ganzen Familie blamiert hatte ging's mir eigentlich recht gut. Linda schwieg beharrlich. Grund zur Sorge.

Linda war eigentlich eine von Grund auf fröhliche Person und wenn sie einmal so trübselig herumhing war das ein Zeichen dafür, dass irgendetwas gewaltig schief lief.

Als wir im oberen Stockwerk angelangt waren und um die Ecke bogen wusste ich auch schon was es war.
 

Linda war vergessen, die Schüler um mich herum nicht mehr wichtig. Das einzige was ich noch sah war Daniel. Daniel der vor der Türe zur Klasse stand und lächelte, lachte, fröhlich war. Selbst seine grünen Augen lachten.
 

Nur das es nicht ich war den sie sahen.
 

Dort neben Daniel an die Wand gelehnt Stand Kathleen, hübsch hergerichtet und gut aussehend wie immer. Es war mir bisher nie aufgefallen. Wieso denn auch? Ich interessierte mich ja nicht für Vertreter des weiblichen Geschlechts.

Linda legte mir die Hand auf die Schulter. "Ich ... Sie sind schon zusammen gekommen, also dachte ich mir..."

Ich schüttelte den Kopf, lachte, ohne es wirklich zu meinen.
 

"Ist okay, ich meine, hey, also das muss doch noch lange nicht heißen das sie zusammen sind." Ich grinste meine beste Freundin an, versuchte es so 'echt' wie möglich aussehen zu lassen. Linda lächelte nicht, im Gegenteil, ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch.
 

Schulterzuckend setzte ich meinen Weg in Richtung Klasse fort und auch Linda folgte mir.

Es trennten uns nur noch wenige Schritte von der Türe als Daniel uns bemerkte und uns freudig zuwinkte.
 

"Morgen Daz, hi Linda," meinte er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und ich hatte Mühe dieses Lächeln zu erwidern. Ich konnte ihren feindseligen Blick förmlich spüren.

"Morgen Dan, ...Kathleen."

"Guten Morgen," begrüßte uns Kathleen mit einem Lächeln das rein der Förmlichkeit halber auf ihren Lippen lag, ihre Augen erreichte es nicht.
 

Gott sei dank bog just in dem Moment Mrs. McKenna um die Ecke und steuerte forschen Schrittes auf unsere Klasse zu.

Daniel verzog das Gesicht, wandte sich wieder zu Kathleen. "Also... bis zur Mittagspause dann," meinte er lächelnd und tief in meiner Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Ich wusste, dass es lächerlich war so eifersüchtig zu reagieren. Er war immerhin ein ganz normaler Jugendlicher. Ich konnte ihn doch nicht dazu zwingen irgendetwas anderes als Freundschaft für mich zu empfinden.
 

Das indonesische Mädchen nickte und winkte zum Abschied als Daniel, gefolgt von Linda in die Klasse verschwand. Ich wollte mich ebenfalls umwenden und den beiden folgen als das Mädchen mich am Arm festhielt.

Ich blickte fragend zu ihr hinab und erstarrte. Ihr eiskalter Blick ließ einen Schauer meinen Rücken hinunterlaufen.
 

"Denk ja nicht, dass ich das nicht gesehen habe."
 

"Was gesehen?"
 

"Deine schmachtenden Blicke."
 

"W-wie?" irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl.
 

"Vergiss es Homo, er gehört mir," zischte sie, ihre mandelförmigen Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
 

Mrs. McKenna kam mit einem Lächeln auf uns zu und Kathleen stellte sofort wieder auf braves Mädchen um, lächelte artig, begrüßte unsere Klassenlehrerin und eilte dann in Richtung ihrer eigenen Klasse davon.

Wie auf Autopilot geschalten folgte ich Mrs. McKenna in die Klasse.
 

Kathleens letzte Worte hatten irgendwie ein taubes Gefühl hinterlassen.
 

Ich fühlte... Leere, nichts als Leere...
 

TBC...
 


 

PS.: "Marai" und "Porun" ist Aborigine Sprache (kA welcher dialekt jetz) und bedeutet Seele/Geist (Marai) und Traum (Porun)

I'm asking for help

A/N:Sooo ^__^;; ...da beim letzten Kapitel einige Fragen aufgeworfen wurden, z.B. Warum Darren's Eltern so gereizt reagiert haben als sie erfahren haben, dass Darren die Schule geschwänzt hat. ^^;
 

Dies hier ist ein Auszug aus den Schulregeln der Mabel Park State High School:

LEAVING THE SCHOOL GROUNDS

The school rules state that CHILDREN ARE TO OBTAIN PERMISSION FROM THE ADMINISTRATION TEAM BEFORE LEAVING THE SCHOOL GROUNDS PRIOR TO END OF SCHOOL HOURS.

Auf Deutsch und gekürzt: Die Schulregeln besagen, dass Schüler die Erlaubnis der Administration brauchen, bevor sie das Schulgelände vor Schulschluss verlassen dürfen.
 

Und noch ein weiterer:

ATTENDANCE

A NOTE EXPLAINING THE CHILD'S ABSENCE IS REQUIRED WHENEVER THE CHILD IS ABSENT FROM SCHOOL. This is a Departmental Regulation. Unexplained absences will be investigated.
 

Kurzum: Anwesenheit - eine Nachricht welche die Abwesenheit des Kindes erklärt ist erforderlich. Unerklärte Abwesenheit wird untersucht.

(das stand schon so fett da o.Ô;; ...das hab ich nicht extra herausgehoben ^ ^;; *drop*)
 

Sorry für die lange A/N <__<;;; ...
 

Enjoy the new Chapter XD
 


 

~All the things he said - Chapter 7 ~
 

Die Türe fiel krachend hinter mir ins Schloss.
 

Irgendwo aus der Küche konnte ich ein antwortendes Geschepper ausmachen, kümmerte mich aber nicht weiter darum sondern riss mir, so schnell wie möglich - und sehr darum bemüht nicht auf die Schnauze zu fallen - die Schuhe von den Füßen.

Pete tauchte im Türrahmen auf und öffnete den Mund um irgendetwas zu sagen, aber ich schob ihn nur mit einem kurzen "Geh zum Teufel" grob zur Seite, und stürmte an Tracy, die bei meinem geräuschvollen Eintreten irgendetwas fallen gelassen hatte, vorbei. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich noch wie meine große Schwester sich Hilfe suchend zu meinem Bruder umdrehte, aber auch das war mir mehr als egal.
 

Zwei Stufen auf einmal nehmend rannte ich die Treppe hinauf, platzte in mein Zimmer und schmiss den Rucksack mit so einer schwungvollen Bewegung von mir das er gegen die Wand flog und in einem recht jämmerlichen Haufen auf dem Boden endete.
 

Ich warf mich auf mein Bett, verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte an die Decke.

Ich fühlte mich mies. Einfach mies.
 

Daniel hatte den ganzen Tag nicht mal drei Worte mit mir gewechselt, und damit meine ich wirkliche Worte. 'Mhm', 'jaja' oder 'aha' nicht mitgerechnet... Es war frustrierend und verletzend zugleich.
 

Nach der Anwesenheitskontrolle hatte Kathleen bereits vor dem Klassenraum auf ihn gewartet, ihn am Arm gepackt und ihn fort geschliffen, zur nächsten Stunde. Den giftigen Blick den sie mir über die Schulter zugeworfen hatte war mir durch Mark und Bein gegangen. Ein Schauer lief mir über den Rücken als ich daran dachte.

Linda hatte mir beruhigend den Arm um die Schulter gelegt, aber viel geholfen hatte es nicht. Die Enttäuschung wurde größer und größer, je weiter der Tag fortschritt. In der ersten Mittagspause war Gott sei Dank nichts von der Giftspritze zu sehen gewesen. Zumindest für einen, meiner Meinung nach, viel zu kurzen Zeitraum.
 

Wir hatten uns gerade in der Cafeteria niedergelassen und ich versuchte verzweifelt ein Gespräch mit meinem blonden Engel anzufangen; was natürlich kläglich misslang, da er mich nicht einmal ansah, sondern intensiv den Raum nach etwas, oder besser gesagt jemandem, absuchte.
 

"DANIEL!" ich klopfte vor ihm auf den Tisch.
 

Er sah irritiert zu mir herüber. "Was?"
 

Ich verdrehte die Augen. "Daniel, hast du überhaupt ein einziges Wort von dem mitbekommen, was ich dir in den letzten fünf Minuten erzählt habe? ... Oder besser gesagt versucht habe zu erzählen?"

Seine Aufmerksamkeit war schon wieder irgendwo, nur nicht dort wo ich sie haben wollte. Das was ich ihm erzählen wollte, interessierte ihn anscheinend so sehr, wie der Umstand, dass irgendwo in China genau jetzt zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit ein Fahrrad umgefallen war.
 

"Daaaaaaaaan!" Frustration machte sich breit. Das konnte doch nicht wahr sein. Diese dumme Ziege musste nur ein paar Mal mit ihren falschen Wimpern klimpern, und schon brachte sie einen sonst so total gelassenen Typen wie Daniel dazu, sie als Zentrum des Universums zu betrachten.

So langsam stieg in mir die Wut auf.
 

"Erde an Planet Daniel!" Ich beugte mich über den Tisch und fuchtelte wie wild mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum.
 

Der blonde Junge riss den Kopf herum und starrte mich belämmert an. "Häh?"
 

Ich seufzte. "Oh habt Dank euer Hochwohlgeboren. Welch eine Ehre, dass ihr mir, einem Unwürdigen, auch nur einen Bruchteil eurer Aufmerksamkeit schenkt. Ich bin euch zu tiefstem Dank verpflichtet," Daniel runzelte die Stirn und ich deutete eine demütige Verbeugung an.

"Hörst du mir jetzt zu?"

Daniel lächelte ein wenig verlegen und stocherte in seinem Sandwich herum. "Sorry Dazza..."
 

Dazza... der Kosename brachte immer ein Lächeln auf meine Lippen. Natürlich, Daniel hatte ihn mir gegeben. Ich denke jeden anderen hätte ich geköpft, aber Daniel schien einen ganzen Akt voll Sondergenehmigungen zu haben.

Wie dem auch sei, ich wollte das Gespräch gerade wieder aufnehmen, als die Hexe auftauchte, und Daniel's Aufmerksamkeit abermals in den Orbit um 'Ms DeLeon' entschwand.
 

Sie grinste ihr dummes Grinsen, ging an unserem Tisch vorbei und deutete Daniel mit einer Kopfbewegung ihr zu folgen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern sprang Dan auf die langen Beine, schnappte sich sein Tablett und murmelte eine unverständliche Entschuldigung in meine Richtung. Ich blinzelte ein paar Mal verblüfft und starrte in die Richtung in die Daniel und die Hexe verschwunden waren.
 

"Ooooch," nur wenige Schritte von mir entfernt konnte ich ihr Gelächter hören. "Ist dein Märchenprinz nun doch mit einer richtigen Prinzessin abgehauen?" Derek stellte sich neben mich und tätschelte mir den Kopf.

"Zieh Leine!" zischte ich zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

Vince lehnte sich auf den Tisch um mit mir auf Augenhöhe zu sein.

"Tja Hayes, sieht aus als wäre er doch noch zur Vernunft gekommen," und mit diesen Worten, einem boshaften Grinsen und einer beiläufig wirkenden Handbewegung, kippte er mir das Glas Cherry Cola das auf meinem Tablett gestanden hatte um. Natürlich so, dass es mich voll erwischte.

Ich sprang auf, fluchte und spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen als die Okkupanten der neben gelegenen Tische in schallendes Gelächter ausbrachen.
 

"So graziös wie eine Ballerina!" säuselte Derek und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
 

Ohne ein weiteres Wort stürmte ich in Richtung Ausgang, vorbei an Linda die extrem verwirrt drein sah.
 

"Was...?" Eine Kurze Pause als ich mich durch die Tischreihen kämpfte. Ihre Stimme war laut genug um sie quer durch den ganzen Saal zu hören. "Du billige Entschuldigung für einen Vertreter der männlichen Spezies!" fuhr sie einen der Typen an. Trotz meiner Stimmung musste ich schmunzeln. Linda und ihre Ausdrucksweisen.

"Whoah! Sachte Lady," lachte Derek. "Vielleicht solltest du dich lieber um deine 'Freundin' kümmern. Sieht so aus als hätte er gerade ne mächtige Abfuhr bekommen,"

Linda erwiderte noch etwas, dass aber im Lärm den die Türe machte als ich sie aufriss und hinausstapfte, unterging.
 

Ich steuerte gradewegs auf die nächsten Toiletten zu und rettete mich hinein. Es dauerte nicht lange bis ich Linda's Stimme von draußen hörte.
 

"Daz? Bist du da drinnen?"
 

Ich seufzte. Sie meinte es doch nur gut, aber irgendwie wollte ich mich in diesem Moment nur verkriechen.

"Niemand zuhause!" rief ich zurück und befeuchtete eins von den Papiertüchern um mir die Colaflecken aus der Hose zu schrubben. Die Türe flog auf und ich gab einen erschrockenen Laut von mir als der Feuerteufel höchstpersönlich vor mir stand.
 

"Lyn!!" ich sah mich um. "Das ist die Herrentoilette!"
 

"Und?" sie verschränkte die Arme vor der Brust und warf mit einer gekonnten Kopfbewegung ihre feuerroten Haare über die Schulter. "Hier drin gibt's nichts was ich nicht schon gesehen hätte." Für einen kurzen Moment grinsten wir uns gegenseitig an, dann verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck.

"Was war das vorhin?" fragte sie besorgt.

Ich sah sie nicht an sondern schrubbte noch heftiger und unbeholfener an den Flecken auf meinen Jeans herum. "Nichts Bestimmtes..." murmelte ich.

"Natürlich," sie entriss mir das Tuch, sank auf die Knie und begann expertengerecht an den Flecken herum zu tupfen.
 

"Was machst du da?" entfuhr es mir.
 

"Wie sieht's aus? Ich rette deine arme Hose..."
 

Im Endeffekt hatte sie dann doch alles aus mir heraus bekommen, was mich nicht gerade glücklicher machte, denn ihre Miene verfinsterte sich mit jedem Wort das meine Lippen verließ. Sie machte ihrem Zorn über Daniel's verhalten mehr Luft als mir lieb gewesen wäre. Ich hatte eigentlich gar kein Recht mich zu beklagen, immerhin hatte ich keinerlei Besitzansprüche auf den blonden Jungen, und immerhin tat er nur das, was normale Jugendliche tun.
 

Ich starrte noch immer an die Zimmerdecke die von kleinen Sprüngen durchzogen war. Normal... was war schon normal?

Ich seufzte und dachte daran wie einfach es doch wäre, würde ich dem weiblichen Geschlecht angehören. 'So einfach...'
 

Es klopfte an der Türe, ich gab einen unwilligen Laut von mir und murrte irgendetwas, das man mit viel Fantasie für "Herein" halten könnte, in Wirklichkeit aber nichts weiter als ein sehr undeutliches "Fahr zur Hölle!" war.
 

Wie dem auch war, meine Proteste wurden geflissentlich überhört, die Türe einen Spalt geöffnet, und Pete steckte seinen Kopf in mein Zimmer. Ich stöhnte auf, verdrehte die Augen und versuchte seine Anwesenheit zu ignorieren, in der Hoffnung er würde auf magische Weise verschwinden. Durch ein riesen Loch im Boden fallen, von meiner Blumentapete gefressen werden, was auch immer.
 

Pustekuchen.
 

Weder der Boden noch die Tapete schien Appetit zu haben und so blieb mir nichts anderes übrig als seine Anwesenheit zu dulden.
 

"Na Doze?" Er zog sich meinen Schreibtischsessel heraus und setzte sich rittlings darauf. "Was is los?"
 

"Nichts," knurrte ich und untersuchte die Risse die meine Zimmerdecke verzierten.
 

"Ah," er nickte und sah mich unbeeindruckt an. "Und wegen 'Nichts' hast du ne Laune wie ein Dingo dem man auf die Pfote gestiegen ist. Also, was is los?"
 

Ich schwieg beharrlich.
 

"Lass mich raten; Der Junge der letzthin da war?" er schnappte sich einen Stift und fing an mit ihm herumzuspielen. Fürchterlich nervend. Irritiert sah ich ihm aus dem Augenwinkel zu.
 

"Geht dich nichts an," schnauzte ich. "Und könntest du bitte aufhören mit dem Stift herum zu fuchteln, das macht mich ganz wahnsinnig!"

Braver großer Bruder wie er war, legte er den Stift natürlich nicht weg. Seufzend setzte ich mich auf und starrte Peter böse an.
 

"Was willst du hier? Du interessierst dich doch sonst auch nicht für mich und meine Probleme also verzieh dich!" Noch unfreundlicher konnte man doch gar nicht werden. Doch, konnte man schon, aber nicht in diesem Haus. Ich war mir immer noch nicht sicher ob meine Mutter nicht irgendwo Kameras und Wanzen versteckt hatte, da sie anscheinend immer wusste wenn irgendwo ein böses Wort fiel. Also ging ich das Risiko lieber nicht ein.
 

Pete ließ den Kugelschreiber kreisen und ignorierte meine 'höfliche' Aufforderung dort hin zu gehen wo der Pfeffer wächst. "Gibt's Probleme?" fragte er, als ob ich gar nichts gesagt hätte. Wollte er mich verarschen?!
 

Ich erhob die Augen zum Himmel, oder eher zur Decke, und ließ mich wieder in die Kissen fallen. "Nein es ist alles super, pink und voller Zucker..." murmelte ich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Der heutige Vormittag schwirrte mir noch immer im Kopf herum und verschlechterte meine Laune von Minute zu Minute. Ich bemerkte nicht einmal, dass mir die Tränen die Wangen hinunterliefen bis Pete aufstand, sich zu mir aufs Bett setzte und mir ein Taschentuch unter die Nase hielt.

Für einige Momente starrte ich das weiße quadratische Papierfetzchen an, bevor ich mich auf die Seite drehte und die Wand anschmollte.
 

"Ach Daz," Pete's Hand landete auf meiner Schulter und rieb sie sanft. "Es ist der Junge, nicht?"
 

"Daniel," murmelte ich. Irgendwas musste heute komplett falsch gelaufen sein. Seit wann war Pete so einfühlsam? Normalerweise hätte er sich doch über mich lustig gemacht. Vielleicht war das die Belohnung für den absolut verschissenen Schultag.
 

"Daniel, richtig." Die Hand verließ meine Schulter nicht sondern kreiste weiter beruhigend. "Schwer verliebt?" fragte er und ich nickte und zuckte mit den Schultern gleichzeitig. "Weiß nicht," murrte ich. "Kann sein..."

"Klingt sehr danach," lachte Pete. "Und ich nehme an er hat 'n Mädel?"

Mein tiefer Seufzer schien Peter Antwort genug zu sein.
 

"Ohje... Beschreibung?"
 

Ich setzte mich wieder auf, zog die Beine an den Körper und legte mein Kinn auf die Knie. "Kathleen De Leon, Philippinen-Flittchen, 2 Klassen unter uns, lange schwarze Haare, zuckersüßes falsches Lächeln, immer bunt angepinselt... und laut Dan das hübscheste Mädchen der ganzen Schule..."

Pete verdrehte die Augen und brachte mich damit unfreiwilligerweise zum Lachen. "Klingt ja schrecklich, und auf so was steht er?"

Abermals Schulterzucken.

"Keine Ahnung, sie hat ihn zumindest so weit in ihren Bann gezogen, dass er heute fast den ganzen Tag nicht mit mir geredet hat. ...Was heißt geredet? Ich glaube er war nicht mal auf diesem Planeten. Hat mich doch nicht mal angesehen..." knurrte ich nach kurzer Überlegung.
 

Pete zog die Augenbrauen zusammen und knabberte am Kugelschreiber den er noch immer nicht bei Seite gelegt hatte. "Und da lässt du dich so leicht vertreiben? Gibst du so schnell auf?"

"Sicher nicht, .. aber.. - Hör auf meinen Kugelschreiber zu fressen! - es scheint irgendwie hoffnungslos. Er beachtet mich doch nicht mal wenn ich versuche mit ihm zu reden, und sie im selben Raum ist. Ich glaube ich könnte 'nen Kopfstand machen und mit'm Hintern Gras ausrupfen, es würde ihn nicht interessieren."
 

"Dann mach dich interessant," grinste Pete, den Kugelschreiber zwischen die Zähne geklemmt.
 

Nun war ich es, der die Augen verdrehte. "Ha ha, und wie soll ich das bewerkstelligen? Minirock, Netzstrümpfe, bauchfreies Top und 15 cm-Absatz Schnürstiefel bis rauf zu den Knien? Am besten alles pink-schwarz, nicht wahr?"

Pete prustet los vor Lachen und spuckte nun endlich den abgeknabberten Kugelschreiber aus.

"Eh, ne, so dann doch wieder nicht... Aber ich finde du solltest es versuchen. Ich meine, wenn er wirklich kein Interesse hat, wird's sich schon zeigen, sonst... na ja," er zuckte mit den Schultern. "Ich denke wenn es so ist, dann hast du die allerbesten Chancen."

Ich starrte meinen Bruder ungläubig an.
 

Wie bitte?? Ist er krank?
 

Also es war schon selten genug das er mal was Nettes sagte, aber das ging schon fast ins 'Ich als großer Bruder unterstütze natürlich meinen kleinen' Benehmen, was höchst seltsam war. In dem Moment entschied ich, das er vielleicht doch nicht so blöd war.
 

"Wie? Allerbeste Chancen?"
 

"Na ja, ganz so ne hässliche Kröte bist du auch nicht," meinte er und wuschelte mir durch die Haare, was sofort mit einem Kreischen und einem "Flossen weg!" belohnt wurde.

"Und dein Charakter ist auch nicht so mies... vielleicht ein wenig zickig, aber es gibt ja Kerle die auf so was stehen."

Pete konnte gerade noch rechtzeitig aufspringen um dem Kissen das ich nach ihm schwang zu entgehen. "Oh vielen Dank!" knurrte ich und warf ihm das Teil an die Birne. "Idiot!"

Peter fing es lachend auf, wandte sich zur Türe und meinte: "Essen ist übrigens fertig."
 

"Tracy hat gekocht?" fragte ich.

Pete nickte und wir verzogen beide gleichzeitig das Gesicht. Er warf das Kissen wieder zurück auf mein Bett und hielt die Türe für mich auf.
 

"Errrrrr, nein Danke, ich glaube ich fange heute mit meiner neuen Diät an..."
 

"Daaaarrrrrrr!!! Du kommst mit, wenn ich leiden muss, dann zieh ich dich mit ins Verderben!" knurrte mein Bruder.
 

"Aber Pete! Wir haben morgen doch den Englischtest! Ich kann mir jetzt keine Lebensmittelvergiftung leisten!" jammerte ich, aber es nützte alles nichts. "Wenn sie keine kleinen Kinder zum Quälen hat, geht sie immer auf uns los," brummte ich als ich an Pete vorbei durch die Türe ging.

"Na ja, theoretisch hat sie ja hier ein kleines Kind zum Quälen," meinte Pete grinsend und sah mich bestimmt an.
 

"Ich hasse dich."
 

"Ja, ich hab dich auch lieb kleiner Bruder," flötete er und umarmte mich. Unter heftigem Armrudern und Beschimpfen zerrte er mich im Schwitzkasten in die Küche.

Ich widerrufe meine Aussage von vorhin. Er ist doch ein Arschloch.
 

Das Essen verlief einigermaßen ruhig da wir beide, Pete und ich, krampfhaft darum bemüht waren den versalzenen Fraß von Tracy hinunterzuwürgen, und die blondgelockte Kochkünstlerin ohnehin ununterbrochen brabbelte und uns von ihrem Tag in der Schule - Sie ist Lehrerin müsst ihr wissen - erzählte. Nach dem Essen konnte ich mich Gott sei Dank dem Küchendienst entziehen indem das Telefon klingelte und Linda dran war.
 

Mein Ritter in strahlender Rüstung ... oder so irgendwie. ...Wohl eher ein Drache aber lassen wir die Haarspaltereien.
 

"Hey," begrüßte ich sie und lehnte mich an die Wand neben dem Telefontischchen.
 

Pete stützte die Ellbogen auf den Tisch, legte den Kopf auf die Hände und klimperte mit den Wimpern. Irritiert sah ich zu ihm rüber und schüttelte den Kopf. Was war denn jetzt wieder los?
 

"Wie? Kannst du das bitte noch mal wiederholen, mein Bruder macht sich hier grad zum Affen..."
 

Pete grinste und fing an mich nachzuäffen.

Ich zeigte ihm den Vogel.

Als er dann noch anfing kleine Herzchen in die Luft zu zeichnen reichte es.
 

"Zu deiner Information, es ist LINDA..." knurrte ich ihn an, woraufhin er nur "Oooch, schade" meinte und sich lachend im Sessel zurücklehnte. Meine Familie hatte eindeutig 'nen Knacks weg.

Ich zog mich mit dem Telefon in mein Zimmer zurück und setzte mich auf mein Bett um in ruhe Telefonieren zu können, was in dieser Familie unmöglich schien.
 

"Okay, was wolltest du sagen?"
 

"Ich wollte dich eigentlich nur fragen ob du morgen Abend mit mir, Rick, Matt, Jennifer und Ben nach Brissie fahren willst?"
 

Ich hob den Stift auf mit dem Pete vorhin gespielt hatte und drehte ihn zwischen den Fingern. "Ich weiß nicht..." Ich hatte irgendwie nicht das Bedürfnis mit Jennifer zusammen zu treffen. Sie war zwar eine sehr gute Freundin von Linda, aber das letzte mal als wir gemeinsam fort waren, hatte sie versucht sich an mich ran zu machen, was höchst unangenehm war. Sie war zwar ganz nett, aber viel zu aufdringlich und eben uninteressant für mich.

Als ich sie das letzte Mal abgewimmelt hatte, war sie Tagelang beleidigt auf Linda gewesen, was darin resultierte das Linda auf mich sauer war.

Keine Ahnung was Jen ihr erzählt hatte, aber ich wusste nur eins: Das Weib war gefährlich wenn sie nicht bekam was sie wollte.

Ich wusste genau das sie ein nein nicht wirklich akzeptierte, deshalb hatte ich sie so gut es ging gemieden.
 

Ich wusste sowieso nicht was sie gerade von mir wollte. So ein super Frauenschwarm war ich auch nicht.
 

"Ich hab gehört, dass Daniel auch dabei sein soll."
 

Ich konnte ihr grinsen praktisch hören.
 

"Woher willst du das denn wieder wissen? Ich dachte es sind nur Rick, Matt, Jen, und Ben?" fragte ich misstrauisch nach. Sie wollte mich bloß irgendwie reinlegen.
 

Mit triumphierender Stimme packte sie ihren Trumpf aus. "Ben ist schon seit längerem mit Daniel befreundet!"
 

"Und wieso kommt das gerade jetzt raus?" hakte ich nach.
 

"Na ja ..." druckste sie herum. "Also ..wir sind nur zufällig auf das Thema gekommen..."
 

"Und was war das eigentliche Thema? Hmmm??" Bösartig. Ich wusste, dass sie schon seit Ewigkeiten auf Ben stand. Aber es machte trotzdem Spaß.
 

"Ach ist das nicht egal? Fakt ist das Dan auch dabei sein wird, also kommst du, oder kommst du nicht?" fuhr sie mich an.
 

Ich überlegte einige Momente. Ich war zwar nicht sonderlich scharf drauf Jennifer zu begegnen, aber immerhin war Daniel dabei. Vielleicht konnte ich ihre Annäherungsversuche auf diese Weise abwehren. Sie hatte sich noch nie getraut sich an mich ran zu machen wenn jemand anderes von der Gruppe dabei war. Außerdem, wollte ich Dan auch mal so wieder sehen, ohne Schule und Ms. De Leon in der Nähe.
 

"Okay, geht klar." Meinte ich nach ein paar Minuten, die Linda anscheinend wie eine Ewigkeit erschienen waren.
 

"Na endlich," seufzte sie ins Telefon. "Morgen um neun hol ich dich ab, ist das okay?"
 

"Is' okay."
 

Wir telefonierten noch über eine Stunde bis dann schlussendlich meine Schwester in mein Zimmer krachte und fürchterlich zu Wettern anfing von wegen 'Andere Leute bräuchten auch mal das Telefon' und ich 'hätte es ja nicht gepachtet' und so weiter.

Die Frage warum sie nicht von ihrem Handy aus telefoniere, beantwortete sie nur mit einem "Zu teuer und jetzt mach weiter!" Um sie zu Ärgern verabschiedeten wir uns noch extra lange bevor ich dann endlich wirklich auflegte und ihr den Hörer reichte.
 

"Danke!" schnappte sie und stürmte aus meinem Zimmer. Ich fragte mich echt wozu die Frau ein Handy hatte. Klar, Mom and Dad zahlten die Festnetzrechnung, die Handyrechnung musste sie sich selber bezahlen... trotzdem.
 

Langeweile machte sich breit und ich wanderte ziellos durchs Haus. Auf Hausaufgaben hatte ich im Moment absolut keine Lust, mit den Lyrics wollte es auch nicht so ganz klappen, im TV war sowieso nichts gescheites, also alles in allem langweilig.

Als ich an der Küche vorbeikam, schnappte ich mir ein wenig Obst und verließ das Haus durch die Terrassentüre. Ich ging in den Garten, hinter das Haus und in das kleine Gehege in dem sich Marai und Porun befanden.
 

Nach einigen Momenten die ich einfach reglos da saß, kamen sie auch schon vorsichtig angehoppelt. Ich teilte das Obst, fütterte sie und strich ihnen sanft, in Gedanken versunken, über das graubraune Fell.
 

Ich liebte es einfach nur im Gehege zu sitzen, und mich beschnuppern zu lassen...
 

Ein gelb-schwarz geringelter Schwanz landete in meinem Gesicht, wie um mich aus meinen Gedanken zu reißen. Ich lachte als mich eines meiner Wallabys aus seinen großen braunen Augen ansah. Ich strich ihm vorsichtig über die weichen, großen Ohren.

"Du hast's gut. Keine Sorgen und Probleme." Murmelte ich sanft und kraulte das Tier weiter. "Du bekommst gutes Futter, hast einen warmen Stall, eine Partnerin. Keine Schule, keine Liebesprobleme....argh..." frustriert ließ ich den Kopf hängen.
 

Schon bestürmten mich die ersten Zweifel ob es so eine gute Idee gewesen war Linda's Angebot zu akzeptieren. Was wenn Daniel Kathleen mitbrachte? Ich konnte und wollte ihrem Geturtel nicht wirklich zusehen. Und ich konnte und wollte überhaupt nicht mit dem Thema konfrontiert werden. Ich war feige, ja und? Besser als sich falsche Hoffnungen zu machen und sich das Herz brechen zu lassen.
 

Ich überdachte noch mal Pete's 'Ratschläge'.
 

Mach dich interessant.
 

Na toll, und wie sollte ich das anstellen? Ich wusste doch nicht mal wirklich wofür sich Daniel interessierte. Er redete ja in letzter Zeit kaum mit mir... Es sei denn es handelte sich um Nachhilfe in Englisch. ...Was meine Gedanken wieder zum Englischtest, den wir morgen hatten, brachte. Ich machte mir absolut keine Sorgen darüber das ich den Test verhauen würde. Was mir mehr Sorgen bereitete war Daniel. Er hatte nicht sonderlich viel dafür getan, das wusste ich. Er hatte mich um Hilfe gebeten, aber viel geholfen hatte ich nicht. War ich also daran schuld wenn er seinen Englischtest verhaute?
 

Nein, eigentlich nicht. Immerhin hatte ich es versucht...

Und so ganz nebenbei; sollte er seinen Englischtest wirklich in den Sand setzen, wäre das nur noch mehr Grund mit ihm zu lernen. Eigennützerische Gedanken, ich weiß, aber es ist so, wie es ist.
 

Ich ließ mich zurückfallen und starrte in den langsam dunkler werdenden Himmel. Mein Kopf war von einem auf den anderen Moment wie leergefegt. Ich konnte an nichts mehr denken, was mir auch ganz recht war.

Meine Wallabys wurden munterer, je dunkler es wurde und bald jagten sie spielerisch durchs ganze Gehege, sprangen über mich drüber und um mich herum.
 

Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete war der Himmel vollkommen dunkel und im Haus brannte bereits Licht. Erst jetzt bemerkte ich die Hand an meiner Schulter.
 

"Darren Schatz, komm ins Haus, du erkältest dich noch," meinte meine Mutter sanft und stand wieder auf. Ich hievte mich auf die Beine und klopfte mir den Staub aus den Klamotten und meinen Haaren, streckte mich einmal, so dass die Schultergelenke krachten und folgte meiner Mutter dann durch den Garten wieder ins Haus.
 

"Na Dornröschen? Wieder aufgewacht?" Pete grinste mich an und reichte mir eine Tasse Tee.

Ich murmelte ein fast unverständliches "Danke" gähnte noch einmal laut und setzte mich dann zu Tracy und meinem Dad in's Wohnzimmer an den großen Tisch. All Abendliches Tee trinken und Kuchen essen. Nun dürfte die Frage weswegen ich ne Diät machen will, wohl geklärt sein. Das übliche folgte. Informationsaustausch. Pete plapperte über die Uni, Tracy wiederholte ihr Schul-gequatsche das sie beim Abendessen bereits losgelassen hatte noch mal, meine Mutter und mein Vater erzählten von ihrem Tag bei irgendwelchen Freunden bei denen sie waren, und ich, ich schlief beinahe über meiner Tasse ein.

So viel uninteressante Dinge, außerdem wollte ich nichts erzählen. Pete hatte heute schon genug gehört, das reichte sowieso.
 

Ich starrte in meine Tasse, rührte darin herum und hörte kaum zu was rund um mich geschah.
 

"Darren ich denke das reicht," die Stimme meiner Mutter holte mich aus meiner Fantasiewelt zurück und ich sah sie verständnislos an.

"Wenn du noch einen Löffel Zucker in deinen Tee tust, bleibt er drin stecken."
 

Ich starrte meinen Tee an und bemerkte den Bodensatz an Zucker der sich dort unten in meiner Tasse angehäuft hatte. "Gar nicht," meinte ich trotzig, rührte noch einmal heftig um und nahm einen Schluck. Vier Paar Augen richteten sich auf mich. Tapfer schluckte ich den flüssigen Zucker mit etwas Tee, anders konnte man das nicht nennen, hinunter.

"Köstlich," meinte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Weshalb? Nun ...ich denke die Menge an Zucker hatte sie mir zusammengeklebt. Widerlich.

Meine Mutter hatte Recht, das konnte man nicht trinken.
 

Misstrauisch sahen alle mich an. "Okay, es schmeckt widerlich... zufrieden?"

Gelächter in der ganzen Runde.
 

"Soll ich dir einen neuen machen Darren?" fragte meine Mutter und ich schüttelte nur den Kopf.

"Nein danke, ich bin sowieso zu müde, ich denk ich werd schlafen gehen." Ich nahm mein Gedeck, ging in die Küche, schüttete das grausige Gesöff in den Abfluss und spülte Mutters geliebte Blümchentasse sorgfältig aus. Noch eine Runde durchs Wohnzimmer, ein gemurmeltes 'Gute Nacht' an alle und dann war ich nach oben ins Bad verschwunden.
 

Als mein Kopf eine viertel Stunde später das Kissen berührte war ich dann doch wieder hellwach.

Ich überlegte, dachte an Daniel und an morgen Abend.

Wenn Linda mich nicht angelogen hatte und Ben Daniel tatsächlich schon länger kannte, bestand vielleicht die Möglichkeit über den anderen Jungen etwas mehr über Dan herauszufinden.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln drehte ich mich auf die Seite.
 

Vielleicht konnte ich mich doch noch interessant machen...
 

TBC...
 

N bissi verspätet aber ^^; sorry...ja ..hier isses ^^

It's driving me mad

A/N: *reinkriech* ^^;;; hey .... Ehm ich bins, kennt ihr mich noch? ^^;;; ... gut vergessen wir das mal das ich gesagt hab jeden Monat n Kapi, das funktioniert nicht >_< *grml* entweder keine zeit oder die Inspiration macht nicht mit *hmpf* sagen wir ich versuche so oft wie möglich was hochzuladen .__. Okay? ...
 

Danke für die lieben Kommis und zu der Frage die Sparkling in ihrem Kommentar zum letzten Kapitel gestellt hat: Seine Eltern waren deshalb so sauer, weil die Schule angerufen hat um sich zu erkundigen wie's den beiden denn geht. Da Peter und Tracy beide mit Auszeichnung die schule abgeschlossen haben (in einem der früheren Kapis zu lesen) ist die Schulschwänzerei von Darren natürlich der Weltuntergang schlechthin. ^^ Ich hoff das is jetz verständlicher ..
 

Viel spaß bei dem etwas langen Kapitel 8 ^^ (muahaha wir nähern uns den spannenderen dingen XD)
 


 

~ All the things he said - Chapter 8 ~
 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war es ausnahmsweise mal bevor mein Wecker mir die Ohren voll dröhnte.

Blinzelnd sah ich an die Zimmerdecke, hob schützend die Hände vor die Augen und drehte mich auf die Seite, weg von dem Fenster, der unangenehmen Lichtquelle. Ein schneller Blick auf den Wecker ließ mich verwundert die Augenbrauen heben.
 

Gähnend setzte ich mich auf, wuschelte mir einmal durch die sowieso schon zerzausten Haare und verließ die angenehme, verlockende wärme meines Bettes. Als ich auf den Gang trat schlug mir eine seltsame Stille entgegen. Wäre das zeitweise Geschepper, das meine Mutter in der Küche beim Frühstück Vorbereiten veranstaltete nicht gewesen, hätte man fast glauben können das Haus wäre verwaist.

Mein Weg führte mich zum Badezimmer und ich klopfte zaghaft, da es um diese Uhrzeit normalerweise von meiner Schwester belagert wurde. Lieber vorsichtig als kopflos. Tracy war nach dem aufstehen nämlich ein richtiger Drache.
 

Behutsam drückte ich die Klinke hinunter und streckte meinen Kopf in das kleine Zimmerchen.
 

Nichts.
 

Niemand im Bad. Misstrauisch blickte ich mich um.

War das ein Scherz? Nun, wenn es einer war konnte er mir getrost egal sein. Schulterzuckend machte ich mich an meine morgendliche Routine, sehr erfreut darüber, dass ich mir heute sogar noch eine sehr ausgiebige Dusche gönnen konnte.
 

~*~
 

"Guten Morgen Mum..." grüßte ich meine Mutter die vor Schreck beinahe die Packung mit der Milch fallen gelassen hätte.
 

"Darren, Schatz, was machst du denn schon auf? Ist es schon so spät?" sie warf einen kurzen kontrollierenden Blick auf die Küchenuhr. "Die Batterie hab ich doch kürzlich ausgewechselt..."
 

"Ehm... Mum, die Uhr stimmt," mit einem lauten Schnaufen ließ ich mich auf einem freien Stuhl nieder, legte die Arme auf den Tisch und bettete meinen Kopf darauf. Ich war zwar ohne Wecker aufgewacht und freiwillig aufgestanden, aber von dem Zustand den man allgemein als "wach" bezeichnete, war ich noch weit entfernt. "Wo sind eigentlich Pete und Tracy?" murmelte ich in mein T-Shirt hinein.
 

"Wie bitte?" fragte meine Mutter über das Zischen des Pfannkuchenteiges in der Pfanne hinweg.
 

Ich stöhnte. Es schien unendlich viel Mühe zu kosten den Kopf zu heben.

"Wo sind Peter und Tracy?" fragte ich noch einmal, nun etwas lauter.
 

Meine Mutter warf mir einen tadelnden Blick zu als sie den Tisch deckte. "Hörst du eigentlich überhaupt zu wenn man dir etwas erzählt?" Sie schüttelte den Kopf und drückte mir drei Gläser und einen Krug mit Orangensaft in die Hand. "Peter und Tracy sind heute schon in aller Früh aufgebrochen. Sie wollten über das Wochenende zu irgendwelchen Freunden nach Sydney, und dein Vater und ich sind bei meiner Schwester eingeladen, du weißt doch wie sie ist wenn sie einem etwas ihrer Meinung nach absolut wichtiges mitteilen muss. Sie kann das ja nicht am Telefon erledigen, und deshalb ..."

Ich nickte und blendete die Stimme meiner Mutter einfach aus, da es erstens: noch viel zu früh war um ihrem Geschwätz auch nur im Mindesten folgen zu können, und zweitens: es absolut uninteressant war.
 

Ich beschäftigte mich lieber mit wichtigeren Dingen als ich die Gläser auf dem Tisch verteilte. Wichtigere Dinge wie zum Beispiel heute Abend. Neun Uhr... das waren noch knapp... vierzehneinhalb Stunden! Viel zu wenig Zeit um über alles nachzudenken was ich Daniel sagen wollte, wie es mit Daniel ausgehen würde und vor allem: um Panik zu schieben.
 

Ich wusste noch nicht mal ob Dan tatsächlich dabei war oder nicht und machte mir schon Gedanken darüber was ich ihm sagen sollte. Irgendwie verrückt. Gerade als ich mir ein Glas Orangensaft einschenkte, schnappte ich die Wortfetzen "Wochenende allein Zuhause" auf.
 

"Was?!" ich blinzelte meine Mutter fragend an.
 

"Das heißt: 'Wie bitte?' und nicht 'Was?'. Und ja du hast richtig gehört, du wirst wohl oder übel das Wochenende alleine verbringen müssen. Aber Darren, ich bitte dich, keine Partys! Ich hätte das Haus gerne in dem Zustand zurück in dem ich es heute Nachmittag verlasse."
 

"Nicht nur deine Mutter hätte das gerne, ich wäre dir auch sehr dankbar dafür," ich drehte mich zu meinem Vater, der gerade in die Küche gekommen war und meine Mutter mit einem Guten Morgen Kuss auf die Wange begrüßte, um.

"Morgen Dad, ...und hast du schon jemals erlebt das ich Partys veranstalte?" fragte ich und machte ihm Platz, da ich die ganze Zeit über auf seinem Stuhl gesessen hatte.
 

Er überlegte kurz, blickte mich dann an und meinte: "Nein, nicht wirklich." Ich nickte. "Na also."

"Andererseits," fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. "Hattest du in den seltensten Fällen das Haus für dich alleine."

Knurrend verzog ich mich auf meinen Platz am Küchentisch und wartete darauf das meine Mutter das Frühstück auftischte.
 

Hmmm... Das gesamte Wochenende, sollte heißen bis Sonntag Abend, war das Haus mein. Ganz alleine. Oder vielleicht doch nicht? Wo stand geschrieben, dass ich das Wochenende gänzlich alleine verbringen musste? Vielleicht könnte ich ja Linda dazu überreden mir Gesellschaft zu leisten... oder vielleicht sogar Daniel?
 

~*~
 

"Rate mal wer das ganze Wochenende über sturmfreie Bude hat?" sprach ich direkt in Linda's Ohr nachdem ich mich so gut es ging von hinten an sie herangeschlichen hatte. Erschrocken drehte sie sich um. "Schleich dich nicht so an! Irgendwann wirst du mich damit noch ins Grab bringen!" fuhr sie mich an, was ich natürlich mehr als amüsant fand. Sie drehte sich wieder zu ihrem Spind um und stopfte ein paar Sachen für später hinein.

"Ein Wochenende? Ganz alleine? Du?" Ich lachte und nickte während sie mich skeptisch über die Schulter weg betrachtete. "Wundert mich, dass sie nicht einen Babysitter für dich organisiert haben."
 

Auf das hin blieb mir das Lachen im Hals stecken. "Ziege," murmelte ich künstlich beleidigt, zog sie an ihren zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, und bewegte mich durch die Schülermasse in Richtung Stiegenaufgang.

Wie angenehm es war ein Senior Schüler zu sein. Die meisten Kleinen hatten doch noch Respekt vor den älteren Schülern... und diejenigen, die keinen hatten, die wurden einfach mit roher Körperkraft aus dem Weg geschafft; Natürlich vom Feuerteufel. Linda war so ziemlich in der ganzen Schule bekannt, und es gab wenige die es mit ihr aufnehmen konnten, beziehungsweise wollten. Sowohl im Bezug auf Wortgefechte, als auch auf körperliche Einsätze.
 

Ich seufzte erleichtert als wir den Klassenraum betraten; Größtenteils verwaist. Sehr gut. Konnte ich wenigstens noch ein bisschen Schlaf nachholen, denn irgendwie begann mich die Müdigkeit einzuholen. Gähnend ging ich auf meinen Tisch in der hintersten Reihe zu als sich auf einmal jemand an meinen Arm klammerte und mich beinahe zu Boden riss.
 

"Darren! Gott sei Dank!"
 

Verwundert und misstrauisch blickte ich Daniel von der Seite her an. Was um Himmels Willen war denn jetzt wieder los?
 

"Du musst mir unbedingt helfen." Er zerrte weiter an meinem Ärmel und sah dabei ziemlich verzweifelt drein.
 

"Was, wie, wo, wobei?!" Irritiert versuchte ich meinen Arm zu befreien, was allerdings nur von mäßigem Erfolg gekrönt war. Seufzend gab ich auf. "Was ist denn?"
 

"Der Englisch-Test. Ich schaff das nicht, ich bin ne Niete in Englisch. Komm schon bitte, du musst mir helfen," flehte er förmlich. Im ersten Moment glaubte ich nicht richtig zu hören. Daniel Jones bettelt um Hilfe? Ja, okay, er hatte mich zwar schon um Hilfe gefragt, aber das hier war wirklich... betteln. Es gab keinen anderen Ausdruck dafür. Vielleicht sollte ich ihn noch ein bisschen zappeln lassen? Als Strafe dafür, dass er mich gestern so ignoriert hatte. Ich konnte mir ein innerliches Grinsen nicht verkneifen.
 

"Du willst, dass ich dir beim Schummeln helfe?" fragte ich in ganz ungläubigem Ton und spielte den Schockierten. Ich hatte sowieso schon den Ruf eines Strebers, und zu irgendwas musste das ja nutze sein.
 

"Jaaaaa," flehte er. "Nenn es wie du willst. Schummeln, spicken, betrügen, Starthilfe geben! Bitte! Wenn der erste Test positiv ist, hab ich wenigstens einen kleinen Polster und steh nicht gleich auf E!" Er sah mich bettelnd an.
 

Ich grinste breit zurück.
 

"Faulheit."
 

"Was?" Verdattert sah er zwischen Linda und mir hin und her.
 

Ich konnte mir das Lachen nun nur noch schwer verkneifen, und Linda's Gesichtsausdruck nach zu Urteilen platzte sie schon innerlich vor Schadenfreude.

"Ich nenne so etwas für Gewöhnlich Faulheit." Erklärte ich ihm noch einmal mit einem noch breiteren Grinsen - wenn das überhaupt noch möglich war.
 

"Und so was nennt sich nun 'Freund'," murrte er mit zusammengebissenen Zähnen. "Außerdem, wenn ich erst mal die eine positive Note habe, hab' ich wie gesagt genug Zeit das alles zu lernen, ohne immer fürchten zu müssen das ich's nicht schaff."

Wieder dieser treudoofe Blick. Ich seufzte.

Wie konnte dieser Junge nur so süß sein ohne es überhaupt zu merken?
 

Ein leichtes ziehen an meinem Arm holte mich aus meinen Schwärmereien zurück in die Realität. Ich blickte hinunter wo seine Hand noch immer meinen Arm umklammert hielt, und ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus.

"Du kannst jetzt wieder loslassen," murmelte ich, den Blick noch immer auf seine Hand gerichtet. "Ich helfe dir ja."
 

Seine Hand löste sich von meinem Arm und ich blickte auf zu ihm. "Ups, pardon," lachte er erleichtert. "Hast was gut bei mir," sagte er schlussendlich, zwinkerte mir zu und klopfte mir einmal beherzt auf die Schulter, bevor er sich auf seinen Platz setzte und die Beine auf dem Tisch ablagerte um - wie gewöhnlich - zu dösen...
 

~*~
 

Zur Mittagspause saßen wir dann, welch ein Wunder, alle drei zusammen an einem Tisch.
 

Daniel klopfte auf die Tischplatte und blickte mich fragend an. "Sag suchst du etwas?" Er zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte mich misstrauisch. "Du bist schon die ganze zeit so abwesend, ist irgendwas?"

Ertappt richtete ich den Blick auf mein vegetarisches Sandwich und stocherte mit dem Messer das ich in der Hand hatte darin herum. "Nein, eigentlich nicht, alles okay..." Zwei Paar Augen die nicht gerade sehr überzeugt dreinblickten durchbohrten mich förmlich. Ich rammte das Messer in mein armes unschuldiges Sandwich und grummelte: "Na gut, ich hab mich bloß gefragt wo die Hex...- eehhh, das Mädchen ist mit dem du sonst immer zusammen pickst ist."
 

Daniel's Augenbrauen wanderten gen Himmel. "Ihr Name ist Kathleen," er grinste verlegen. "Und sie ist krank, soviel ich von einer ihrer Mitschülerinnen erfahren habe."
 

'Danke ich weiß wie sie heißt, ich weigere mich nur diesen Namen überhaupt auszusprechen...' zischte meine innere Stimme feindselig. 'Schade das sie nur krank ist... aber so besteht wenigstens nicht die Gefahr, dass sie heute Abend dabei ist und nervt.'

Ich nickte einmal um meinem inneren, böseren Ich recht zu geben und erntete prompt Misstrauische blicke von Daniel und Linda. Abwehrend hob ich die Hände.

"Fragt nicht..."
 

"Apropos, sag mal Daniel... Linda hat gestern Abend gemeint du kommst heute Nacht mit nach Brissie?"

'Sag ja, sag ja! Bitte, bitte, bitte...'
 

"Jepp, wobei ich nicht gedacht hätte, dass du mitkommst" meinte er grinsend. "Was mir Linda erzählt hat bist du doch eher so ein Fortgeh-Muffel. Aber je größer die Gruppe umso mehr Spaß macht das Ganze."
 

Das donnernde Grollen mit dem mir dieser riesige Felsbrocken vom Herzen fiel, musste bis nach Sydney zu hören gewesen sein, aber weder Linda noch Daniel, noch alle Anderen im Speisesaal schienen davon Notiz zu nehmen. Daniel war am Abend mit dabei, er war mit dabei!!
 

'OH MEIN GOTT!!'
 

Meine Gedanken schlugen Purzelbäume. Heute war die Gelegenheit Dan mal außerhalb des Schulalltags und der Nachhilfestunden kennen zu lernen. Und das Beste daran war: Weit und breit weder nervige Geschwister, noch Ms. Supertussi De Leon.
 

'Strike!'
 

Jetzt blieben nur noch zwei Dinge zu erledigen: A) Wie werde ich die Anderen los?

Und B) Wohin ging's überhaupt?
 

"Du Danny, hast du ne Ahnung wo wir überhaupt hin gehen? Feuerteufelchen hier hat nämlich vergessen zu fragen." Aufgeregt wie ich war konnte ich natürlich nicht ruhig sitzen. Ich musste irgendwas tun. Da ich schlecht aufstehen und herum rennen konnte, begann ich abwesend mit dem Messer zu spielen. Oh mein Gott, heute war die perfekte Gelegenheit wieder ein wenig mehr über meinen blonden Traummann zu erfahren, und mich ein wenig 'interessant' zu machen, wie Pete es so nett ausgedrückt hatte.

Ich konnte es kaum abwarten. Ein wenig mehr als achteinhalb Stunden noch.
 

Daniel streckte sich, gähnte und rutschte ein wenig tiefer in den Stuhl.

"Keine Ahnung, ich hab nicht wirklich nachgefragt, und Ben ist sowieso der Spontan-Entscheider. Also lass dich einfach überraschen."
 

...
 

~*~
 

19:30.
 

Die grünen Leuchtziffern meines Digitalweckers blinkten mich böse an. Nur noch eineinhalb Stunden! Mum und Dad hatten mit ihrer "Wie benehme ich mich, wenn ich alleine zuhause bin" Predigt meinen ganzen Zeitplan durcheinander gebracht.

In ein wenig mehr als einer Stunde hatte mich meine Mutter siebenmal ermahnt niemand Fremden ins Haus zu lassen, und mein Vater hatte das Bedürfnis gehabt sich noch ein halbes dutzend Mal zu vergewissern, dass ich keine Party abhalten würde.
 

Wofür hielten die mich eigentlich? Ich meine es ist schon lange her, dass ich meinen sechsten Geburtstag hatte.

Warum behandelten sie mich also nicht wie den verantwortungsvollen Erwachsenen Mann der ich war? ...Oder zumindest zu sein versuchte.
 

Kurz nach sieben waren sie dann Gott sei Dank endlich abgerauscht und hatten mich mit mieser Laune und einem absolut über den Haufen geworfenen Zeitplan zurück gelassen. Toll, für eine ausgiebige Dusche war keine zeit geblieben, also hatten gut zwanzig Minuten reichen müssen. Nun stand ich vor meinem Bett auf dem mein halber Kasten verteilt lag, und rätselte schon seit ein paar Minuten was ich anziehen sollte. Ein Kleidungsstück nach dem anderen landete aussortiert auf dem Boden bis ich die Auswahl auf zwei Outfits eingeengt hatte. Entweder eine enge blaue Jeans und ein schwarzes hautenges langärmeliges Shirt mit schwarzem glänzendem Aufdruck, oder eine schwarze Jeans mit einem ganz normalen schwarzen kurzärmeligen T-Shirt mit der Aufschrift "I'm normal, please date me...".

Eine schwere Entscheidung. Im Prinzip war klar das es schwarze Klamotten sein würden, immerhin bildete es einen starken Kontrast zu meiner Haut, und das war ein Blickfang. Nach weiteren zwanzig Minuten überlegen hatte ich mich für das rein schwarze Outfit entschlossen.
 

'Nicht schlecht...'
 

Ich drehte mich vor dem Spiegel, nickte zufrieden. Perfekt!

Nach einem weiteren prüfenden Blick auf die Uhr traf mich fast der Schlag. Nur noch 15 Minuten und ich hatte noch nicht mal meine Haare in Form gebracht. Ich verfehlte sogar die Badezimmertüre vor lauter Panik, rutschte mitsamt dem Teppich der vor der Türe lag daran vorbei, direkt auf die Treppe zu und konnte mich noch im letzten Moment am Geländer festhalten.

Nach diesem kleinen Ausrutscher schaltete ich einen Gang zurück. Immerhin würde es nicht wirklich hilfreich sein mir 10 Minuten vor dem ...Treffen meinen Hals zu brechen. Mit einer rasenden Geschwindigkeit kämmte ich mir meine Haare, zupfte sie zu Recht, versuchte eine widerspenstige Locke aus zu frisieren und versagte kläglich.

Die Bürste fiel mir aus der Hand als ein ohrenbetäubender Lärm die Stille unterbrach.
 

"JA! ICH KOMME GLEICH!" brüllte ich als es nicht aufhörte zu klingeln.
 

"Verflucht" ich warf die bürste ins Waschbecken, drehte das Licht ab und stürmte die Treppe hinunter. "Verdammt noch mal ich hab gesagt ich komme gleich!" bellte ich Drachen mäßig und riss die Türe auf.

Daniel's breites Grinsen begrüßte mich und ich drehte vor Schreck gleich wieder um. Gerade das ich ihm nicht die Türe vor der Nase zuschlug.
 

'Wie peinlich...'
 

Ich schielte über meine Schulter zurück zur Türe wo Dan noch immer lässig gegen den Türrahmen gelehnt stand.
 

"Begrüßt man denn so seine Freunde?" fragte er mit einem beinahe noch breiteren Grinsen und zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

Ich richtete mich wieder auf, zupfte mein T-Shirt zu Recht und räusperte mich. "Nun ja, eigentlich hatte ich mit jemand anderem gerechnet." Gab ich kleinlaut zu.
 

Daniel sah über die Schulter zurück.

"Meinst du Linda? Die konnte sich nicht von Ben losreißen," er verschränkte die Arme und lachte. "Sie ist so verdammt offensichtlich."
 

Ich schüttelte den Kopf, schlüpfte in meine Converse und schnappte mir sicherheitshalber noch die dünne Jeansjacke. "Ja, ist sie." Daniel wartete geduldig bis ich die Türe abgeschlossen hatte. "Und Ben absolut blauäugig."
 

Daniel lachte abermals und klopfte mir auf die Schulter. "Das perfekte Paar."

Gemeinsam gingen wir zu den Autos zurück und Daniel zog mich in Richtung seines Monstrums. "Lassen wir die Turteltäubchen lieber in Ruhe. Ganz zu Schweigen davon, dass Ben's Karre viel zu klein is..." Er legte mir den Arm um die Schulter und ich nickte.

Das war mir sowieso mehr als Recht, da ich Jennifer schon in Ben's Auto entdeckt hatte. Je weiter entfernt von dieser Nervensäge, umso besser.
 

Ich gesellte mich zu Matthew auf den Rücksitz, begrüßte Rick mit einem Kopfnicken und wartete bis Daniel sich hinter das Lenkrad geschwungen hatte. Mr. Perfect lies den Motor an und das Gespräch das anscheinend vor meiner 'Ankunft' geführt worden war wurde fortgesetzt. Wenige Minuten später brausten wir auf dem Highway in Richtung Brisbane dahin.
 

~*~
 

Fassungslos blickte ich das blinkend Neonschild über dem Eingang der großen Halle an. Das konnte sich doch nur um einen schlechten Scherz handeln.
 

'Nein, bitte sag dass das nicht wahr ist. Bitte nicht... '
 

"BOWLING?!"
 

Hilflos sah ich mich nach Linda um.
 

'Typisch, nur Männer im Kopf und wenn man sie braucht rennt sie gerade mal wieder einem hinterher...'

Wenig begeistert beobachtete ich meine beste Freundin dabei wie sie an Ben's Arm hängend das Gebäude, dicht gefolgt von Rick und Matthew, betrat. Nur Jen zögerte ein wenig, drehte sich zu mir um und schien unentschlossen ob sie auf mich warten sollte oder nicht. Ich lächelte ein wenig verunglückt und steckte meine Hände in die Hosentaschen.
 

Ausgezeichnet! Warum gerade Bowling? Warum ausgerechnet so eine verrückte Sportart? Womit sollte ich Daniel nun beeindrucken? Mit nicht können?
 

Seufzend schüttelte ich den Kopf.
 

Die Hand die auf meiner Schulter landete ließ mich zusammenzucken. Ich sah zur Seite wo Dan stand und gerade die letzten paar Züge seiner Zigarette nahm.
 

"Na?" meinte er mit fragendem Tonfall.
 

Ich schüttelte nochmals den Kopf um zu signalisieren, dass alles in Ordnung sei und zwang ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Der Höflichkeit halber wartete ich noch bis Daniel den Zigarettenstummel in den Boden gestampft hatte, dann betraten wir gemeinsam den Ort des Grauens... zumindest meiner Definition nach.
 

Der Gedanke diese komischen Bowling Schuhe, die schon x- Leute angehabt hatten, anzuziehen begeisterte mich nicht wirklich. Daniel hingegen hatte da nicht die geringsten Hemmungen und ich sah ihm stirnrunzelnd dabei zu wie er sich enthusiastisch die Schuhe zuband.

Getränke wurden bestellt, die Teams eingeteilt und ich setzte die erste Runde auf Grund der ungeraden Spielerzahl aus. Um ehrlich zu sein: Es war mir mehr als Recht.
 

Mit wachsender Bewunderung sah ich Dan und Ben zu wie sie die Bowlingkugel über die Bahn schickten und Strike um Strike abräumten. Nach einer Weile gesellte sich auch Linda zu mir und sah grinsend den beiden Profis unserer Truppe zu.
 

"Ist er nicht süß?" schwärmte sie.
 

"Wer?"
 

"Tu nicht so blöd. Wer denn wohl..."
 

Ich wandte meinen Blick von ihr ab und sah wieder zu den beiden Jungs hinüber die gerade über irgendetwas lachten.
 

"Gefällt er dir denn nicht?" fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Los, sag schon! Er ist doch süß oder?"
 

Ich zuckte mit den Schultern. "Kann sein."
 

Kurz darauf spürte ich ihren spitzen Ellbogen als sie ihn mir in die Rippen rammte. "Jetzt kuck doch mal hin."

Ich tat ihr - und meinen Rippen - den Gefallen und sah mir Mr. Mährchenprinz mal genauer an.
 

Mit Ausnahme des seltsamen Bartes sah er ja ganz okay aus. Er war zwar kleiner als Daniel, aber dafür auch durchtrainierter. Wo Dan eher als 'Surfer Typ' bezeichnet werden könnte, schlank und athletisch, hatte Ben deutlich mehr Muskelmasse auf Armen und Oberkörper zu bieten. Ein besonderes Merkmal war auch seine etwas ungewöhnliche Frisur. Aufgestellte, aufblondierte Haare von denen nur zwei Streifen schwarz gefärbt waren. Besagte streifen reichten von der Stirn bis in den Nacken. Außerdem schien er eine Vorliebe für Cowboyhüte und enge Klamotten zu haben.

Alles in Allem ein seltsam wirkender Kerl und so überhaupt nicht mein Typ... Gott sei Dank. Sonst hätte mich Linda wahrscheinlich schon gekillt.
 

"Ganz nett, aber nicht mein Typ," murmelte ich während mein Blick wieder zu Dan wanderte.
 

"Es geht auch nicht darum ob er dein Typ ist oder nicht. Wichtig ist nur das er mein Typ ist... und noch dazu solo." Triumph schwang in ihrer Stimme mit und ich wusste, dass sie sich schon sicher war ihren nächsten Freund gefunden zu haben.

Ohne den Blick von meinem blonden Gott los zu reißen fragte ich: "Was macht dich so sicher?"
 

Sekunden später dran ein siegreicher Laut an meine Ohren als Ben sich zu uns umdrehte und ihr zuzwinkerte.
 

'Verdammt! Warum hat diese Frau immer so ein immenses Glück mit den Männern?' knurrte ich innerlich.
 

Linda stand auf, klopfte mir wenig Trost spendend auf die Schulter und grinste mich breit an bevor sie sich zu mir hinunter beugte um mir etwas ins Ohr zu flüstern.

"Ich weiß es eben... Übrigens, deine Verehrerin starrt dich schon die ganze Zeit an, möchtest du nicht wenigstens mal 'Hallo' sagen?"
 

Ich schauderte bei dem Wort 'Verehrerin' knurrte ein leises 'Ach halt's Maul' und wandte mich dann mit einem künstlichen Lächeln zu Jen um, welche ein paar Schritte entfernt stand und mich eingehend beobachtete. Sie musste meine freundliche Miene wohl falsch gedeutet haben, denn zu meinem Horror begab sich das pink und mint-grün gekleidete Wesen in meine Richtung.
 

'Hilfe? Erdspalte? Ich will hier weg...'
 

Sie strich ihren extrem kurzen Rock glatt und ließ sich neben mir auf der Bank nieder. Ein wenig zu nahe neben mir für meinen Geschmack. Ich wollte nicht unhöflich sein und unterdrückte mein Verlangen aufzustehen und so weit wie möglich wegzugehen. Ein schwerer Fehler.
 

"Daz?" Der Tonfall alleine verhieß nichts Gutes.

Ich beobachtete sie aus dem Augenwinkel, zeigte aber sonst keine Reaktion.
 

"Sag mal, bist du schwul?" fragte sie ohne ihren Blick von der Bowlingbahn abzuwenden.
 

Ich erstarrte, konnte mich keinen Millimeter mehr bewegen, brachte keinen Ton raus, saß nur da starrte sie ungläubig an und schnappte Fisch - mäßig nach Luft.

'Wie ...woher...WAS?' meine Gedanken überschlugen sich, Panik begann in mir aufzusteigen. Woher zum Teufel konnte sie das wissen?! Die Einzige die davon wusste und Kontakt zu Jen hatte war Linda, aber sie würde mir nie im Leben so in den Rücken fallen.

Mein Schweigen lenkte Jennifers Aufmerksamkeit auf mich.
 

"Wie kommst du denn auf so was?" ich versuchte mir meinen Schrecken nicht anmerken zu lassen. Jen zuckte nur mit den Schultern.
 

"Man hört so dies und das." Meinte sie und drehte sich zu mir. "Außerdem hattest du ja noch nie ne Freundin... da kommen einem schon die seltsamsten Gedanken... Was nicht heißt, dass es stimmen muss." Sie sah mich mit hoffnungsvollen blauen Augen an.

Ich machte eine abfällige Handbewegung und lachte.
 

"So ein Unsinn. Nur weil ich nicht rumvögle wie mach andere, oder 10 000 Freundinnen hatte, bin ich doch nicht schwul. Ich warte halt auf die Richtige..." Ich versteckte meine Nervosität hinter einem breiten Grinsen und hoffte nur, dass sie mir das jetzt auch abkaufte.
 

Momente des Schweigens, dann wusste ich das die Theaterstunden nicht umsonst waren.
 

Sie lächelte verschmitzt, strich sich mit der Hand durch ihr langes blondes Haar und lehnte sich dann zu mir, Hände auf meinem Oberschenkel abgestützt.

"Und wie wäre denn 'die Richtige'?" flüsterte sie und starrte mir direkt in die Augen.
 

'MÄNNLICH!' schrie ich in Gedanken und suchte verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit.
 

"Na, na! Hier wird nicht geturtelt, hier wird gebowlt."

Die Rettung kam, wie so oft, in Form eines blonden Jungen mit verführerischen grünen Augen die einen immer anzulachen schienen.
 

"Los Daz, zweite Runde, du bist dran."
 

'Mein Held!' Dachte ich und sprang auf ohne daran zu denken, dass ich direkt vom Regen in die Traufe gelangt war. Ich war zwar Jen entkommen, hatte aber noch immer nicht den geringsten Schimmer vom Bowlen.
 

'Verdammt! Das haste ja toll hin gekriegt Daz!' brummte meine innere Stimme.

'Du hättest gar nicht erst zusagen sollen.'
 

Unbeholfen nahm ich eine der schweren Bowlingkugeln in die Hände und drehte sie langsam und andächtig.
 

"Na du Frauenheld?" Dan stieß mich mit dem Ellbogen leicht an. "Da haste dir ja 'nen heißen Feger angelacht." Meinte er grinsend. Ich zuckte mit den Schultern.

"Nicht wirklich ..." murmelte ich.
 

"Ist was mit der Kugel nicht in Ordnung?" fragte Dan und sah mir über die Schulter.
 

"Doch... Mit der Kugel ist alles okay... ich hab nur keine Ahnung von bowlen," gab ich kleinlaut zu.

Daniel lachte leise, nahm mir die Kugel aus der Hand und grinste.

"Merkt man, die Kugel ist viel zu schwer für dich." Er tauschte sie gegen eine deutlich leichtere aus und drückte sie mir wieder in die Hand. "Die müsste passen."

Er stellte sich hinter mich legte seine Hand auf meine welche die Kugel hielt und zeigte mir die Bewegung und den richtigen Zeitpunkt das schwere Ding loszulassen.

Um ehrlich zu sein bekam ich von alledem nicht wirklich viel mit, da ich zu sehr damit beschäftigt war das Gefühl seiner Nähe zu genießen. Seine flache Brust die gegen meinen Rücken gepresst war, die Hand auf meiner Hüfte und meiner Eigenen Hand. Mein Herz klopfte so laut, dass ich glaubte alle im Umkreis von zwei Meilen müssten es hören können. Ich konnte nicht widerstehen mich ein wenig zurückzulehnen.
 

"Alles okay?" drang seine Stimme in meine Tagträumereien. Ich sah über die Schulter zurück und nickte. Er lächelte zufrieden. "Sieht so aus als hätte ich soeben meine Schulden von heute Vormittag beglichen."

Ich lachte nur und zog es vor nicht darauf zu antworten.

Stattdessen konzentrierte ich mich darauf alles so zu machen wie Dan es mir erklärt hatte. Alle warteten gespannt als die Kugel über die Bahn rollte...und mitten in die Kegel krachte.
 

Als alles wieder zur Ruhe gekommen war stieß Daniel einen Jubelschrei aus.
 

"Strike!"
 

Ich stand nur völlig verdattert da während Dan mir den Arm um die Schulter legte und mich in eine Bärenumarmung zog.
 

'Whoa!'
 

Irgendwie hatte ich das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Daniel umarmte mich. 'Er ... mich ...Oh mein Gott!'
 

Der Raum hörte in dem Moment auf sich zu drehen in dem Daniel mich losließ.

"Anfängerglück," knurrte Rick der im gegnerischen Team spielte.
 

Und er sollte Recht behalten. Es schein tatsächlich Anfängerglück zu sein, denn im gesamten restlichen Spiel gelang mir kein so perfekter Strike mehr.

Wir spielte bis so ziemlich allen de Arme weh taten, beschlossen das es noch zu früh war um nach Hause zu fahren, und suchten daher die nächste Disco auf. Eigentlich nicht so mein Ding, aber auf der Tanzfläche konnte ich wenigstens Jen's Anmach-Versuchen aus dem Weg gehen... mehr oder weniger erfolgreich, nachdem ich es nicht schaffte den Kuss abzuwehren den sie mir gab.
 

Gegen halb vier nahm die kollektive Müdigkeit überhand und es wurde beschlossen den Abend zu beenden. Von Rick, Jen und mir zumindest. Ben und Linda waren irgendwo knutschend in einer Ecke verschwunden und Dan und Matt veranstalteten anscheinend gerade ein Wetttrinken.
 

'Na toll, fährt Auto aber säuft sich nieder... Verantwortungsbewusst...'
 

"Danny komm, wir wollen fahren." Meinte Jen und zog ihn am Arm.

"Jetzt wartet doch mal. Ich hab noch gar nicht ausgetrunken," murmelte er und drehte sich wieder in die Richtung seines Drinks. Kurz entschlossen nahm ich ihm das Zeug weg.
 

"Dan, dir ist schon klar, dass du eigentlich fahren solltest..."
 

Er runzelte die Stirn und sah mich beleidigt an. Beleidigt oder eher süß? Meine Güte der Kerl konnte so süß dreinschauen ohne es überhaupt zu versuchen.
 

"Okay, okay" maulte er und glitt vom Barhocker, nur um erst mal das Gleichgewicht zu verlieren.
 

'Niemals, der setzt sich heute nicht mehr hinters Steuer.'
 

"Dan? Gib die Schlüssel her." Knurrte Rick deutlich sauer.

Kommentarlos und ohne Widerstand zu leisten gab Daniel die Autoschlüssel raus und ließ sich von Rick und mir auf den Parkplatz raus zerren. Jen übernahm den weniger angetrunkenen Matt.
 

"Wer fährt?" fragte sie als wir bei dem riesen Trumm von Comodore angekommen waren.
 

"Gegenfrage, wer wohnt am weitesten draußen?" fragte Rick und ich deutete zu Dan.
 

"Ausgenommen die Schluckspechte."
 

"Naja, dann bins wohl ich..." Wenig begeistert sah ich die Schlüssel an die mir Rick in die Hand drückte.

"Können wir uns das nicht aufteilen - Mensch Daniel jetzt gib doch mal Ruhe!" fauchte ich ihn an als er nicht aufhören konnte zu versuchen meine Haare zu kleinen Zöpfchen zu flechten. Die einzige Reaktion seinerseits war hysterisches Gelächter in das Matt gleich mit einstieg.
 

Na toll und mit diesen zwei Hampelmännern auf der Rückbank sollte ich jetzt so 'n riesen Teil fahren?

Es dauerte fast eine Stunde bis alle zuhause abgesetzt waren und nur noch Dan und ich im Auto waren. Genervt von dem vielen verfahren und der Uhrzeit hatte ich ihm irgendwann gesagt er solle die Klappe halten, was er auch eisern durchzog. Als ich in den Rückspiegel blickte saß er noch immer mit verschränkten Armen da und schmollte mich an.
 

"Ach Danny, jetzt sei doch nicht gleich so beleidigt, aber du musst verstehen das deine Interpretation von Madonna's 'Like a Virgin' einfach..." ich fischte nach dem richtigen Wort. "...grauenvoll war..."
 

Ich hielt am Straßenrand an und drehte mich zu ihm um. "Möchtest du nicht vor kommen?"

Er zögerte noch einen Augenblick bis er begann vor zu klettern.
 

"Sag wie machen wir das jetzt eigentlich? Kannst du nach Hause fahren?" fragte ich und er schüttelte den Kopf. Wenigstens war er vernünftig.
 

"Ich hab den Hausschlüssel vergessen und wenn ich jetzt anläute killen sie mich." Meinte er bierernst.
 

'Soviel zum Thema Vernunft'
 

"Kann ich bei dir bleiben?" fragte er und sah mich mit großen grünen Augen an.
 

Mein Herz machte einen Sprung. "Ja, ...klar."
 

Wie sollte ich heute Nacht Schlaf bekommen?...
 

TBC...
 

Werbung: Haltet Ausschau nach meiner neuen Fic 'Sense of Humor' die demnächst hier auftauchen wird ^.^ b *hehe*

I can't block you out

A/N:So, wurde aber auch langsam mal Zeit das es mit der Fanfic weitergeht. Hat etwas länger gedauert, da ich ja inzwischen meine Matura gemacht hab, nen Job als Fanfiction Freischalter (das nimmt auch sehr viel zeit in anspruch XD .. mensch was schreibt ihr immer alle so viel? ;P), UND nen Freund auch noch hab. Das heißt meine Schreibwochenenden sind nun auf recht wenige reduzier ;) (sorry Leute)

Des weiteren war mein Notebook so freundlich Selbstmord durch überhitzung zu begehen und somit wahrscheinlich meine Festplatte und alles was dort oben ist zu killen. Der wird sich dann in wenigen Tagen auf den Weg zu GERICOM machen wo die das gefälligst wieder geradebiegen sollen. (überhitzung nach 20 minuten laufzeit is ja wirklich n witz -.-). Also musste ich das halbe Kapitel hier nochmal schreiben ;( ... (hatte auch seine Vorteile *verbesserungen mach*)
 

Zu der Boxershort die da in der Fic vorkommt *sfg* ... NICHT LACHEN, die is ausm wahren Leben gegriffen.
 

Zu der "Reflexreaktion": Mein Freund besitzt die auch XD ... allerdings immer im falschen Moment. Wenn mir kalt is, kann ich ranrücken und es passiert nix, und wenn mir fürchterlich heiß is und ich wegrücken will, robbt er mir durchs ganze bett nach und klammert sich fest >.< *argh* Männer.
 

Ach und ja, da das hier Fanfiction ist, lass ich mal außer acht das die Jungs von Silverchair eigentlich erst 10 Jahre alt waren als Darren und Daniel 18/17 (Ja Daniel ist 1 Jahr jünger) waren *fg* Artistic license ;P (Lustig is noch das der Frontman von Silverchair "Daniel Johns" heißt *lach* große Verwechslung möglich)
 

Ich habe mich entschlossen am Ende des nächsten Kapitels eine kleine Frage/Antwort Sektion einzubauen. Das heißt wenn ihr irgendwelche Fragen zur Fanfiction oder den dort auftretenden Personen habt, dann könnt ihr mir sie IN DIESEM KAPITEL in einem Kommentar stellen und ich werde sie dann alle zusammen am Ende des nächsten Kapitels beantworten. :) - Nami--Maus deine Frage wird dort dann auch beantwortet ;)
 

Ein riesen DANKESCHÖN an ALLE die diese FF kommentieren. Ihr seid wie Wasser für meine Inspirationsblümchen XD ... brav weitermachen so!! (Das vermittelt schuldgefühle und treibt zum schneller weiterschreiben an *hust*)
 

Aber nun, viel spaß mit dem neuen Kapitel :)
 


 

~ All the things he said - Chapter 9 ~
 

Erschöpft ließ ich mich zurück in die Bettlaken fallen. Ein tiefer Seufzer kam mir über die Lippen als ich nach rechts blickte. Daniel lag noch immer so wie er heute Morgen ins Bett gefallen und fast auf der Stelle eingeschlafen war da. Ich drehte mein Gesicht in die andere Richtung um einen Blick auf den Wecker zu werfen. Fast viertel vor sieben. Ich kniff die Augen zusammen und rollte mich auf die Seite, weg vom Fenster, hin zu Daniel.
 

Eine Weile lang lag ich einfach nur da und beobachtete ihn beim Schlafen.
 

Ich unterdrückte das Bedürfnis zu lachen als ich an die zu-Bett-geh-Aktion dachte.

Ich hatte Daniel einfach nur in mein Zimmer gebracht, ihn aufs Bett gesetzt und mit ihm geredet. Das heißt ich hatte geredet, denn als ich mich wieder umdrehte lag Daniel breit auf dem Rücken auf meinem Bett und schlief. Typisch.

Ich konnte ihn natürlich nicht so liegen lassen, denn erstens hatte er noch all seine Klamotten an - welche fürchterlich nach Rauch und Club stanken - und zweitens: Ich wollte bitte auch noch ein Stück von meinem Bett. Also hatte ich ihn mit Mühe und Not wieder Aufgeweckt - allein das hatte schon zehn Minuten gedauert - und dann hatte ich alle Mühe ihn davon zu überzeugen, dass er jetzt hier keinen Strip hinlegen sollte.
 

Nach einigen Diskussionen hatte ich Daniel so weit, dass er sich mit Boxershorts ins Bett legte, und nicht wie seinen Vorstellungen nach in seinem Geburtsgewand... nackt.
 

Und nun lag er noch immer so wie er heute Früh eingeschlafen war da. Flach auf dem Rücken, eine Hand zur Seite ausgestreckt, die Andere auf dem entblößten Bauch. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er atmete tief und regelmäßig.

Ich musterte sein Profil. Erstaunlich wie hübsch dieser Mensch war. Ohne überhaupt nachzudenken begann ich mit einer der blonden Haarsträhnen die ihm in die Stirn hingen zu spielen.

Warum mussten es immer genau die Falschen sein?

Warum immer die Typen, die unter Garantie nichts von mir wissen wollen und die mich nicht mal mehr anschauen, sollten sie mein kleines Geheimnis herausfinden?

Warum war alles so schwer...
 

'Es wäre auf jeden Fall einfacher wenn-...' Weiter kamen meine Gedanken nicht. Knockout durch eine gezielte gedankliche Linke. Soweit wollte ich gar nicht denken.

Lieber jahrelanges Leiden und unglücklich sein als... als Frau durch die Gegend zu rennen. Niemals! Allein der Gedanke daran war ...unangenehm. Außerdem war ich mir sicher, wäre ich eine Frau würde Daniel auf Jungs stehen. Punkt aus.

Es konnte nicht sein, dass das Schicksal einmal ein einsehen mit mir hat. Davon war ich fest überzeugt.
 

In Gedanken versunken hatte ich nicht mitbekommen, dass ich irgendwie immer näher gerückt war. Nun stellte ich zu meinem Erstaunen fest das ich eng an ihn gekuschelt da lag, und er einen Arm um mich gelegt hatte. Misstrauisch blickte ich nach oben.

'Reflexreaktion...'

Er schien weiterhin tief und fest zu schlafen.

Ein breites Grinsen erschien auf meinen Lippen. Hey, wann hatte ich jemals wieder die Chance mit Daniel in meinem Bett zu liegen und zu kuscheln? Auch wenn er nicht wirklich wusste was er tat, es war trotzdem Kuscheln!

Ich schmiegte mich noch etwas näher ran, legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Das Grinsen wurde noch breiter. Es war beruhigend und aufregend zugleich.
 

Behutsam und darauf bedacht meinen schlafenden Prinzen nicht zu wecken, strich ich federleicht mit einem Finger über seine Brust. Glatt und gut trainiert. Träumerisch malte ich mit meinem Finger ein paar unsichtbare Musterchen auf seinen Oberkörper und bewunderte wie schon so oft diesen starken Kontrast zwischen meiner Haut und seiner. Würde ich versuchen so eine Bräune zu erreichen könnte man mich glatt als Hummer im nächsten Hafenrestaurant von Brisbane anbieten. Bevor ich auch nur irgendwie braun wurde, bekam ich einen ordentlichen Sonnenbrand. Mein Finger glitt langsam weiter hinunter während ich noch immer über Daniel nachdachte. Er musste schon als Kind viel draußen gewesen sein. Ein Strandjunge halt. Ich konnte mir gut vorstellen das er neunzig Prozent seiner Freizeit irgendwo im Garten oder am Strand, im Wasser verbracht hatte... und immer noch verbringt. Auch Teile seiner nicht-Freizeit erinnerte ich mich und konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken.

Meine Streicheleinheiten hatten nun seinen Bauch erreicht und mein Finger umkreiste sanft seinen Bauchnabel. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was passieren würde, wenn ich meine Hand nur ein kleines Stückchen weiter hinunter gleiten ließe.

Auf einmal hatte ich ernsthafte Mühe mich zu beherrschen und es nicht zu tun.
 

'Daz, was du tust ist Selbstmord! Wenn er aufwacht ist alles beim Teufel. Freundschaft, Vertrauen, Nähe. Überleg doch mal, willst du das wirklich riskieren?' Sie hatte zwar nicht unrecht, diese kleine nagende Stimme in meinem Kopf, doch im Moment war ich nicht in der Lage auch nur irgendeinen vernünftigen Gedanken zu fassen.

Wenigstens konnte ich mich davon abhalten zwischen seine Beine zu fassen... und strich stattdessen lieber an seinen Lenden entlang, was eine lustige Reaktion hervorrief. Als mein Finger über diese eine Stelle glitt, zuckte er auf einmal zusammen und rückte ein kleines Stück zur Seite. Verdattert blickte ich ihn an. War er etwa...

Ich konnte mich nicht einbremsen und wiederholte die Aktion noch einmal, was mir genau die selbe Reaktion wie gerade eben brachte. Mit Mühe unterdrückte ich mein Gelächter.
 

"Na? Sind wir kitzlig?" flüsterte ich und Strich, um ihn zu schonen, nun wieder über seine Hüften aufwärts, während ich ihm einen kleinen Kuss auf die Brust gab.
 

"Mhm..."
 

Mein Herz machte einen schmerzhaften Sprung und ich zuckte fürchterlich zusammen.

'Shit, shit, shit, shit!! Er ist aufgewacht!! Daz du verdammter Idiot!!'
 

Regungslos und mit fest zugekniffenen Augen wartete ich auf den Gefühlsausbruch der da nun unweigerlich kommen musste. Wut, Ekel, Abscheu... ich wunderte mich was ich wohl in Daniel's Augen sehen würde. Für eine, so wie mir vorkam, quälend lange Zeit lag ich einfach nur da und malte mir die schlimmsten Szenarien aus... bis plötzlich...
 

"Häh?!"
 

...leises Schnarchen zu vernehmen war. Ich riskierte einen kurzen Blick nach oben, und stellte erstaunt fest, dass Daniel weit entfernt von der Welt der Lebenden schien. Ich hatte vor Erleichterung beinahe laut losgelacht. Was für ein Glück, dass Dan ein tiefer Schläfer war, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich einen Kopf kürzer. Zu meiner Überraschung - und wenn ich zugeben muss auch Freude - zog er mich noch näher an sich ran. Für eine Weile lag ich da und genoss das warme Gefühl, dass sich in meinem Bauch ausbreitete.

Das Kribbeln, die Schmetterlinge, die Wärme die langsam weiter hinunter zu wandern schien... Blinzelnd senkte ich den Blick.
 

'Oh mein Gott!' dachte ich. 'Darren was tust du?! Reiß dich zusammen, das darf doch nicht wahr sein!'
 

Peinlich berührt und so schnell es ging entzog ich mich seiner Umklammerung und sprang auf. Trotz meiner Eile war ich natürlich darum bemüht Dan nicht zu wecken. Ich konnte mich zwar auf einen heißen Traum, den ich tatsächlich gehabt hatte, ausreden, aber trotzdem wäre es mehr als peinlich.

Ich rannte ins Badezimmer, warf die Türe zu und schloss ab. Seufzend ließ ich mich auf den Klodeckel sinken und stützte den Kopf in die Hände.

Verdammt!
 

"Was machst du nur für Sachen Darren. Vergiss es. Beherrsch dich, kontrolliere deine Gedanken und begnüge dich mit dem was du hast: Freundschaft," murmelte ich vor mich hin. Ein kurzer Blick nach unten.
 

'Und um Himmels Willen kontrollier deinen Piepmatz!' wetterte die Stimme in meinem Kopf.
 

Ich seufzte laut, lehnte mich zurück an den Spülkasten und rieb mir die Oberschenkel. Sie hatte recht... die innere Stimme hatte Recht. Wenn ich schon nicht meine Gefühle unter Kontrolle bringen konnte, dann doch wenigstens meine Lust. Diesmal hatte ich Glück gehabt. Daniel hatte geschlafen, hatte - hoffentlich - nichts mitbekommen. Was wäre gewesen wäre er aufgewacht?

Ich war mir nicht einmal mehr so sicher was ich getan hätte. Hätte ich aufgehört, hätte ich einfach weitergemacht? Hätte ich meinen Kopf oder etwaige andere Körperteile riskiert?

Ich hatte einfach nicht wiederstehen können. Es war DANIEL nur in Boxershorts bekleidet in meinem Bett!! Das waren Bilder die ich sonst nur aus meinen Träumen kannte... gut zugegeben in meinen Träumen hatte er meist noch weniger an, aber wer wird schon so genau sein? Verdammt noch Mal so eine Chance krieg ich nie wieder, immerhin war meine Hand nur einige wenige Zentimeter von seinem ... erm .. na ja...entfernt...

Allein der Gedanke trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Was wäre wirklich gewesen, hätte ich zugelangt?
 

'Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär...und so weiter...' In dem Moment wünschte ich mir einfach nur einen Knebel für die innere Stimme.
 

Ich vertrieb die Gedanken aus meinem Kopf und konzentrierte mich wieder auf die Realität... Nur um festzustellen, dass ohne mein bewusstes dazutun eine meiner Hände zwischen meine Beine 'gerutscht' war und nun über die Erektion strich die sie dort antraf.
 

Wie aus einer Hypnose erwacht riss ich die Hand fort, sprang auf, und stürzte unter die Dusche. Gnadenlos wurde das Wasser auf eiskalt aufgedreht um auch nur den kleinsten erregenden Gedanken fortzutreiben.
 

Zitternd und mit Mühe einen spitzen Schrei unterdrückend stand ich in der Kabine und ließ das kalte Wasser auf mich herabprasseln.

Ich war zwar, wie Linda es so nett ausdrückte 'notgeil', aber soviel Anstand 'es' nicht zu tun wenn sich Besuch im Haus befand, hatte ich doch noch.

Wenige Sekunden, und doch um einiges abgekühlter, später sprang ich aus der Dusche und wickelte mich in ein großes, warmes, flauschiges schwarzes Handtuch. Angewidert wickelte ich mich noch einmal aus. Unter einiger Anstrengung entledigte ich mich des nassen T-shirts und der durchgeweichten Boxer. Ich hasste dieses Gefühl das die Sachen so an einem klebten. Das war echt widerlich.

Dementsprechend groß war die Befriedigung als sie mit einem erbärmlich nassen Laut auf dem Fliesenboden landeten.
 

Noch ein kontrollierender Blick nach unten,... zufriedenes Zähneklappern.
 

Die Eisdusche hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.

Fröstelnd und in Windeseile trocknete ich mich ab. Es war zwar schon beinahe Sommer, aber dennoch war ich nicht scharf darauf mir ne Erkältung einzufangen, was ja auch jetzt leicht sein konnte.
 

Das einzige was jetzt noch fehlte waren trockene Klamotten.

'Trottel...' schimpfte es in meinem Kopf.

Okay, ich gebe zu, es war nicht gerade die klügste Idee samt Klamotten unter die Dusche zu springen, aber hey, es war eine Notsituation! Seufzend wickelte ich mir das Handtuch um die Hüften und öffnete die Badezimmertüre.

Den erschreckten Laut konnte ich allerdings nicht mehr unterdrücken. Wer rechnet denn schon damit seinen Schwarm mit zum Klopfen erhobener Hand direkt vor der Badezimmertüre stehen zu haben. Ich legte die Hand aufs Herz und lehnte mich an den Türstock. Schreck lass nach...
 

Daniel ließ die Hand wieder sinken und grinste mich verlegen an. "Guten Morgen."

"Ähm... Morgen..." antwortete ich verdattert. Dan lächelte und sah auf die Uhr. "Wohl eher Abend..." korrigierte er sich und lachte ein wenig. Ich stimmte, zwar etwas unsicher aber doch, in das Lachen ein und Dan hob eine Hand an den Kopf.
 

"Daz, so gern ich dein Lachen habe, ...zu laut," murmelte er.
 

"Oops, sorry." Ich sah ihn entschuldigend an. Er war zwar selber Schuld an seinem Brummschädel, aber ich wollte ihn dann doch nicht weiter quälen.
 

Dan's gesenkter Blick fiel auf meine Hüften.
 

"Tarzan?" fragte er belustigt und ich lief rot an. Ich hatte meine Erektion zwar in den Griff bekommen, aber... musste er denn unbedingt da hin gucken?!
 

"War duschen," murmelte ich und verlagerte mein Gewicht unruhig von einem Fuß auf den Anderen. Als ich ebenfalls den Blick senkte, weil ich ihm einfach nicht in die Augen schauen konnte, blieb mein Blick auch an seiner Hüfte kleben... aus einem ganz anderen Grund.
 

Nein ich bin kein Perverser! Fair is Fair, meint ihr nicht auch?

Obwohl...wenn ich's mir so recht überlege, war daran überhaupt nichts fair...
 

Nach eigener Einschätzung hätte man mich jetzt an die meist befahrene Kreuzung Brisbanes stellen können, ich hätte jeder roten Ampel den Job abgenommen... oder eher jeder rot-blinkenden. Das Blut wusste gar nicht wo es zuerst hin sollte: ob in die Wangen, oder in tiefere Regionen.

Vor mir stand Daniel in seiner ganzen Pracht, leicht an den Türrahmen gelehnt, eine Hand vor Augen wegen der mörderischen Kopfschmerzen, nur mit Boxershorts bekleidet... welche absolut nichts dazu beitrugen die stattliche 'Morgenlatte' zu verdecken, die sich gut sichtbar unter dem dünnen Stoff abzeichnete.
 

Duschwirkung ade!
 

Ich wusste, dass es a) unhöflich und b) gefährlich war zu starren, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht lösen.
 

Dan schien Gott sei dank noch zu verschlafen, oder eher zu verkatert zu sein um das mit zu bekommen. Er gähnte herzhaft, streckte sich, wuschelte sich durch die sowieso schon verwuschelten Haare und murmelte dann irgendwas von wegen: "Gute Idee", "Dusche" und "Ich darf doch auch, oder?"

Ich antwortete einfach nur mit einem knappen Kopfnicken und einem abgehackten "Mhm".

Einen Augenblick später war er im Bad verschwunden und ich rannte in mein Zimmer.
 

'Oh mein Gott!' kreischte die geliebte Stimme in meinem Kopf. 'Sag, dass das nicht wahr ist, du hast jetzt NICHT das gesehen, was du gesehen hast.'
 

Einerseits fürchterlich peinlich angetan, andererseits fast Euphorisch trat ich an meinen Schrank heran.

Eine nicht jugendfreie Konversation mit dem Männchen in meinem Kopf folgte, während ich mir die Klamotten raussuchte mich langsam, sehr langsam anzuziehen begann.

Gerade als ich dabei war die Klamotten vom Vortag aufzuheben, ertönte ein Pfeifen hinter mir.
 

"Was für eine Aussicht!"
 

Blitzschnell richtete ich mich aus meiner nach vorne über gebeugten Haltung auf und drehte mich um.
 

Dan grinste mich schelmisch an. "Wenn das Teil zu 'ner Frau gehören würde, hätt ich mich wahrscheinlich nicht zurückhalten können," meinte er und machte eine eindeutig grapschende Bewegung mit den Händen.
 

"Na da hab ich ja noch Mal Glück gehabt nicht wahr?" gab ich scherzhaft retour, versuchte aber gleichzeitig mein wie wild klopfendes Herz zu beruhigen. 'Hatte er mir wirklich gerade auf den Hintern gestarrt? Konnte das sein?! Ne oder? ...und wenn ja, dann hatte er mir sogar ein Kompliment gemacht...'

Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich das und glotzte ihn belämmert an... und er glotzte zurück! 'Irgendwas! Schnell Daz, sag irgendwas!'

Mein Blick glitt zum wiederholten male heute an ihm hinab...
 

"Tarzan?" brachte ich grinsend hervor und Daniel brach in Gelächter aus. Etwas kälbern blickte er an sich hinab und zupfte leicht am Rand des grün-weiß gestreiften Handtuches, welches um seine Hüfte geschlungen war.

"Ah ja," er grinste mich breit an. "Touché," murmelte er und winkte ab. "Hättest du vielleicht was zum Anziehen für mich?" Er hob seine rechte Hand und betrachtete die Boxershorts vom Vortag. "Is irgendwie nicht so... na ja..."

"Sicher..." murmelte ich. Skeptisch sah ich seine anderen Klamotten an, hob sie an die Nase, beschnupperte sie und beförderte sie Kommentarlos in den Wäschekorb... zusammen mit meinen Sachen.

"Riechen ein wenig streng nach kaltem Rauch und Schweiß und ...Club halt." ich zuckte mit den Schultern und öffnete meinen Kasten erneut. "Kannst eh was von mir haben..." erklärte ich einem ziemlich verdutzt dreinblickenden Dan.
 

"Danke, ich hatte schon befürchtet ich müsste den ganzen Tag nackt rumlaufen," meinte er frech und deutlich hörbar um mich zu ärgern.
 

"Ne du, ich brauch mein Augenlicht noch," gab ich zurück und wandte mich dem Schrank zu... größtenteils damit Danny nicht sehen konnte wie sich dieses idiotische Grinsen in mein Gesicht schlich.

Dan, in meiner Wohnung... nackt. Der Gedanke war einfach zu gut um wahr zu sein.
 

Nur ein paar Sekunden später wurde ich eines besseren belehrt.
 

"Hier, du kannst diese anziehen." meinte ich und warf Dan eine Schwarze etwas engere Boxer zu. Es war wahrscheinlich die einzige die ihm passen würde, da meine Hüften um ein gutes stück breiter waren als Daniels. Er fing sie gekonnt einhändig auf und betrachtete sie.

"Süß," lachte er. Genau das hatte ich erwartet.
 

"Wenn du nicht willst, kannst du sie auch zurückgeben, allerdings rennst du dann nackt durch die Gegend...wenn du das bevorzugst..." ich zuckte mit den Schultern. Hey, was war denn schon dabei das die Boxer einen Aufdruck hatte. Na ja, eigentlich zwei. Auf der linken Seite eine Schildkröte die ziemlich außer Atem war, auf zwei Beinen stand, sich gerade irgendwo dagegen lehnte und hechelte. Auf der rechten in weiß der Aufdruck "Wait for me!".
 

...Hört auf zu lachen! Das ist immerhin eine meiner Lieblingsboxershorts! Ich möchte nicht wissen was ihr für Unterwäsche tragt. Sicher schlimmere Dinge. Na also...
 

Auf jeden Fall verkniff sich Daniel auf meine Drohung hin einen weiteren Lachanfall und sah mich sehr entschuldigend an. Ich sollte ihm eigentlich nicht vergeben. Niemand macht sich ungestraft über meine Schildkrötenboxershorts lustig... aber er sah so süß treudoof drein, dass ich ihm gar nicht böse sein konnte. Es war einfach unmöglich.

Ich seufzte nur, schüttelte den Kopf und begab mich auf die Suche nach einem T-Shirt und einer Hose für ihn. Die Auswahl des T-Shirts gestaltete sich als nicht all zu schwierig. Ein kurzärmeliges schwarzes Shirt mit Tribal-Motiv war schnell gefunden. Was mir größere Schwierigkeiten bereitete, war die Auswahl der Hose. Meine Hosen waren Daniel definitiv zu kurz... es sei denn...

Triumphierend fischte ich das graue stück Stoff aus einem der untersten Bereiche meines Kastens. Einem der Bereiche die als "Nicht anziehbar" markiert waren. Ich schüttelte die dunkelgraue Hose aus und betrachtete sie. Mir ging sie ungefähr bis zur Mitte des Schienbeins, also dürfte sie Daniel bis zum Knie oder sogar bis knapp unters Knie gehen. Es war die einzige Möglichkeit, und da sowieso schon wieder so Backofen Wetter war, konnte ein wenig luftigere Kleidung nicht schaden.
 

"Hier, die kannst du auch noch pro...bieren..." Die letzten paar Silben wurden immer leiser und gestockter als ich Daniel mit großen Augen ansah. Hatte ich gesagt Daniel ohne Klamotten in meinem Haus wäre zu schön um wahr zu sein gewesen? Streicht es. Daniel hatte das Handtuch fallen gelassen und war gerade dabei sich die Boxershorts anzuziehen... ohne sich auch nur irgendwie von mir weggedreht zu haben oder sonst irgendwas. Oh mein Gott! Mein Blick schweifte einmal kurz über seinen gesamten Körper bevor ich mit hochroten Wangen dann den Teppich zum Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit nominierte.
 

"Na ja, Design .. fünf Punkte, Passform acht Punkte," meinte er scherzhaft und ich traute mich wieder aufzublicken.

"Du bist zu kritisch, das is ne glatte Zehn." Er sah wirklich äußerst sexy darin aus... trotz der, meines Erachtens einfach stylischen, Schildkröte. Dan lachte und hob die Hände in einer abwehrenden Geste. "Schon gut, ich sag ja schon nichts mehr über deine Geliebten Schildkröten. Was hast du noch für mich?"

Ich überreichte ihm die Sachen und er nickte zufrieden. Mein Augenmaß hatte mich nicht getäuscht. Die Hose ging ihm bis knapp über die Knie und war nur im Bund rum ein wenig locker, was Dan aber nicht zu stören schien. Das Shirt hingegen saß perfekt, wie angegossen.
 

"Hunger?" fragte ich Daniel und er nickte heftig. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Küche um nach etwas essbarem zu suchen. Im Kühlschrank befand sich nicht besonders viel. Zumindest nicht viel von dem Zeug, das Daniel essen würde.
 

"Ich nehme an du stehst nicht so sehr auf Gemüse und so," fragte ich und er verzog das Gesicht.

"Nicht wirklich, nein. Kein Karnickelfutter-fresser," sagte er und grinste mich schief an.

"Okay, dann lass ich mein Karnickelfutter mal im Kühlschrank," gab ich zurück und sah ihn bestimmt an.

"Ops...so war das nicht gemeint Daz, tut mir leid," entschuldigte er sich nun schon zum zweiten mal an diesem Tag. "Ich habs nur nicht so mit Vegetarisch," versuchte er zu erklären.

Ich schüttelte den Kopf. "Is okay, beruhig dich mal wieder, ich bin nicht beleidigt oder so." Unzufrieden schloss ich den Kühlschrank. So ne Sauerei. Jetzt waren meine Eltern weg, und nicht mal was zu Essen war im Haus.
 

"Wie wär's wenn wir uns ne Pizza bestellen?" fragte ich, bekam aber keine Antwort. "Dan?"

Daniel schrak aus seinen Gedanken hoch. "Wie, was?" fragte er doof nach und spielte nervös am Saum seines Shirts - welches eigentlich mir gehörte - herum.

"Ich hab gefragt ob wir uns eine Pizza bestellen... Is irgendwas nicht in Ordnung?" besorgt blickte ich ihn an.

"Klar, und nein alles okay, es ist nur..." er zappelte weiter unruhig auf der Stelle rum, schnappte sich einen Löffel der da auf der Küchenanrichte lag und begann mit dem Ding herumzuspielen. Fast so als müsse er seine Hände irgendwie beschäftigen.
 

'Hirn einschalten Daz...'
 

"Du kannst rauchen wenn du willst, aber du weißt eh, bitte im Garten wenn." Dan's Erleichterung war ihm sichtlich anzusehen.

"Sorry..." er grinste etwas kälbern vor sich hin bevor er mit den Worten: "Bin gleich wieder da." in Richtung meines Zimmers davon stürmte.

Während er seine Zigaretten aus dem Wäschekorb fischte - dort waren sie samt der Hose gelandet - rief ich den Pizzaservice an. Ich konnte den blonden Wuschelkopf gerade noch beim vorbeigehen fragen was für eine Pizza er gerne hätte bevor er sich durch die Balkontüre aus dem Staub gemacht hatte.
 

Eine halbe Stunde später saßen wir satt und zufrieden auf der Couch, Pizzakartons und Coladosen rund um uns verteilt. Der Fernseher lief obwohl keiner von uns so wirklich darauf achtete. Wir waren beide zu sehr mit verdauen beschäftigt.

Als ich merkte wie Daniel abermals immer zappeliger wurde, stand ich auf und verkündete, dass ich nun "klar Schiff" machen würde. Dan nutzte diese Gelegenheit wie ich gedacht oder eher beabsichtigt hatte als Raucherpause. Es hatte ja doch keinen Zweck, und wenn Nikotin in seinem Stoffwechsel war, hörte er mir wenigstens zu. Ich schnappte also die Pizzakartons und die Coladosen, verstaute alles dort wo es hingehörte, wischte den Tisch ab und wartete auf Daniel's Rückkehr.
 

Als er nach fünfzehn Minuten noch immer nicht wieder im Haus war, begann ich mich langsam zu wundern. Hatte meine Mutter eine überdimensionale fleischfressende Pflanze gekauft um ihren Garten vor Eindringlingen zu schützen?

Todesmutig beschloss ich nachsehen zu gehen.
 

Zu meinem Erstaunen war die Veranda leer. Keine Spur von meinem Angebeteten weit und breit. Misstrauisch sah ich mich nach der Killerpflanze Marke "Little Shop of Horrors" um.
 

Nichts.
 

Keine Riesentulpe mit Raubtiergebiss,.. dafür aber heftiges Scheppern von hinter dem Haus. Sofort war mir alles klar.

Grinsend schlenderte ich in den rückwärtigen Teil des Gartens, und tatsächlich: Da stand Daniel, an den Gehegezaun meiner beiden Wallabies, welche aufgeregt durch die Gegend sprangen, gelehnt.
 

"Über irgendetwas scheinen sie sich aufzuregen," murmelte Dan als er meine Anwesenheit bemerkt hatte.
 

"Klar, ich weiß sogar worüber..."
 

Rasch ging ich zu der großen Kiste die ein wenig abseits, vor der Sonne geschützt dastand. Ich öffnete sie und holte einen Eimer und diverse Säcke heraus.
 

"Sie haben den ganzen Tag noch nichts zu fressen bekommen..." erklärte ich und richtete Rasch einen Eimer voll Köstlichkeiten für meine zwei Haustierchen.

"Du kannst mit rein kommen wenn du möchtest..." schlug ich Dan vor als ich bemerkte wie er mich aufmerksam und mit großen Augen beobachtete. Wie ein kleines Kind das sich in einem Spielzeuggeschäft befand.
 

Gemeinsam betraten wir das Gehege. Ich kniete mich nieder und hielt den Eimer gut sichtbar für meine Beiden Kängurus. Dan kniete hockte sich neben mich und hielt sich an meiner Schulter fest um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es dauerte nicht lange bis zwei neugierige Nasen wieder aus dem Häuschen, in das sie sich bei unserem Eintreten geflüchtet hatten, auftauchten. Keine Minute später waren sie auch schon herangehoppelt und hatten ihre Nase in den großen Eimer gesteckt.
 

"Kann man die auch angreifen?" flüsterte Daniel.
 

"Wenn du ganz langsame Bewegungen machst dann schon..." murmelte ich. "Sie sind Fremde nicht gewöhnt."
 

Daniel hob langsam, fast im Zeitlupentempo, seine Hand. Marai war zu sehr mit fressen beschäftigt als das sie es auch nur in irgendeiner Weise bemerkt hätte. Als Daniel sie dann schlussendlich berührte, machte sie einen erschrockenen Satz zur Seite.

Daniel sah mich entschuldigend an.
 

"Macht nichts, sie hat sich nur geschreckt weil sie deine Hand vorher nicht gesehen hat. Versuchs mal hiermit."
 

Ich drückte Daniel einen halben Apfel in die Hand und deutete ihm das er dem Tier das Obst entgegenstrecken sollte. Es war amüsant zu beobachten wie Dan einer Salzsäule gleich, mit ausgestrecktem Arm da hockte und angespannt das Känguru, das sich nicht wirklich um ihn zu kümmern schien, beobachtete. Marai begann den Boden vor Daniels Hand abzuschnüffeln, suchte links, schaute rechts, hüpfte einen Schritt auf ihn zu aber war nicht bereit das von ihm angebotene Obst anzunehmen.

Daniel war sichtlich am Verzweifeln.
 

Vorsichtig stupste er sie, als sie langsam an seiner Hand vorbeihoppelte, mit dem Apfel an.

Ein missbilligender Blick aus großen dunkelbraunen Augen, dann ein zaghaftes schnuppern und schlussendlich entriss sie ihm den Apfel doch.

Der Blick in Daniels Augen war pure Freude. Er sah mich an und grinste breit.
 

"Denkst du ich kanns noch mal versuchen?" fragte er und deutete fast unmerklich auf das Känguru. Ich nickte nur Stumm, zu fasziniert von seinem Lächeln um irgendwas zu sagen.
 

Daniel hob wieder langsam die Hand, streckte sie wieder in Richtung Marai aus und stockte, als das Tier innehielt, den Kopf in seine Richtung drehte und ihn mit aufmerksamen Blick und wachsam aufgerichteten Ohren ansah. Ungefähr eine halbe Minute konnte ich das Starr-Spektakel der Beiden beobachten, dann schien mein Wallaby das Interesse an dem blonden Jungen verloren zu haben und knabberte weiter an ihrem Apfel.

Dan's strahlendes Lächeln wurde noch breiter als er das weiche Fell des Tieres berührte.
 

Seltsam, ich hatte ihn nie für jemanden gehalten der sich so für Tiere interessierte und schon gar nicht so liebevoll und vorsichtig mit ihnen umging. Je länger ich ihn beobachtete desto mehr wurde mir bewusst das es so viele Dinge gab die ich noch nicht über ihn wusste, das es so viele verschiedene Seiten an Daniel gab die ich noch nicht kannte. Ich fragte mich ob ich je die Chance haben würde sie alle kennen zu lernen.
 

Daniel musste gemerkt haben wie verträumt ich ihn ansah. Er drehte sich zu mir, lächelte mich leicht an und ich hatte das unbändige Bedürfnis ihm zu sagen was ich nicht sagen durfte. Je länger er mich ansah, umso schwieriger wurde es, doch ich konnte nicht wegsehen.
 

'Schau weg, ich bitte dich ... sieh mich nicht so an!'
 

"Hm?" fragend legte er den Kopf ein wenig schief, das Lächeln blieb allerdings auf seinen Lippen. "Hab ich was im Gesicht oder warum siehst du mich so an?"
 

'VERFLUCHT!'
 

Kennt ihr das, wenn ihr das Bedürfnis habt etwas zu sagen, es zu sagen, und zu viel Angst habt das es alles Zerstört? Dieser innerliche Druck. Diese drei verfluchten Worte, die so viel Druck ausüben, das man meint es würde einen zerreißen?
 

"Dan?"
 

"Hm?"
 

"Ich..."
 

'Ich habe mich in dich verliebt...'
 

Daniel zog die Augenbrauen hoch und sah mich erwartungsvoll an.
 

"Also... ich-"
 

'Ich liebe dich...'
 

"Ja?"
 

"Ich-"
 

Eine weiche Kängurunase stupste mich am Arm an. Blinzelnd, wie aus einer Trance erwacht blickte ich zur Seite, wo Porun gerade dabei war meine Hosentaschen zu inspizieren um zu sehen ob ich nicht noch irgendwo etwas Fressbares versteckt hatte.

Ich blickte das kleine Tier an und war auf einmal überglücklich sie damals aufgelesen zu haben. Wäre er nicht gewesen, hätte ich jetzt wahrscheinlich den größten Fehler meines Lebens begangen.

Sanft kraulte ich das Tier hinter den großen Ohren.
 

"Tut mir leid Kumpel, es gibt nix mehr. Alles aufgefressen."
 

Beinahe vorwurfsvoll sah mich das Wallaby an, schnupperte dann noch ein wenig an meiner Hand herum, und begann dann den Boden nach eventuellen Überresten von Futter abzusuchen. Belustigt sah ich ihm dabei zu.
 

"Daz?" fragte Dan.
 

"Häh?" war meine äußerst intelligente Antwort.
 

"Du wolltest gerade was sagen?"
 

'Öhhhhhhh.... Nein?'
 

"Nicht so wichtig," murmelte ich und stand auf.
 

"Kay" Der blonde Junge Stand ebenfalls auf und begann damit seine Beine ein wenig auszuschütteln. Ich tat es ihm gleich. Es war gut wieder ein Gefühl in den Beinen zu haben. Ich schnappte den Eimer und deutete in Richtung Gatter. Nach einem letzten Kontrollblick ob noch genügend Wasser in den Trögen war, verließen wir das kleine Gehege.
 

Ein Blick nach oben verriet mir das wir fast eine Stunde dort draußen gehockt hatten. Es begann bereits zu dämmern.
 

"Lass uns rein gehen, ich hab gehört heut soll irgendwo im TV ne Konzertübertragung von nem Silverchair Konzert sein..."
 

"Was? Echt? Wo?!"
 

Und mit den Worten war Daniel auch schon in Richtung Veranda davongerannt.

Lachend folgte ich ihm.
 


 

TBC...
 

PS.: Der erste Höhepunkt der story ist SEHR nahe *muahahahha*

Feeling cornered and rushed

A/N: Juhu ich bin wieder da um euch zu nerven ^^. Ja ich weiß es hat SEHR lange gedauert aber ich bin leider nicht zum schreiben gekommen -.- .. mann wenn ich dafür doch nur bezahlt werden würde, ich würd nichts andres mehr tun xD. (außer vielleicht WoW zocken und mit meinem Freund kuscheln :3 )
 

WIE dem auch sei, Höhepunkt Nr. 1 hätten wir erreicht (also meiner Meinung nach) also würd ich sagen die Hälfte der Geschichte ist geschafft. O.o
 

FAQ: (wie ich's im letzten Teil versprochen hatte ^^...)
 

Du schreibst in Diclaimer, dass dir die Jungs nicht gehören. Woher stammen die denn dann?
 

- Darren Stanley Hayes und Daniel Jones waren von 1997 bis zum Jahre 2000 (ich glaub ^^ ich habs damals nicht genau mitbekommen T_T) das erfolgreiche Australische Pop-duo "Savage Garden". Die älteren unter euch erinnern sich vielleicht an den Hit der sie in die top 10 auf der ganzen Welt brachte: "Truly Madly Deeply". Der Erfolg den die beiden hatten war bombastisch, inklusive Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. ^^

Mittlerweile sind sie über 30 Jahre alt. Darren lebt in Frisco/London (weiß niemand so genau wo jetzt wirklich -.- wandert immer hin und her), und Daniel lebt weiterhin in Brisbane, Australien wo er in gut 5 Monaten stolzer Vater eines kleinen.. irgendwas sein wird ... wurde noch nicht verraten ;) .. Für all diejenigen die durch meine Geschichten Kat verabscheuen jetzt noch ein großer Schock: Ja er ist mit Kathleen DeLeon verheiratet und ja sie ist die Mutter des Kindes. ^^;; schmerzt mich auch.
 

Und zu all den Leuten die meinen ich dichte den beiden Sachen an: Darren ist bisexuell (laut eigener Aussage vor die er vor kurzem getätigt hat) ^^ ... er hat bei einer der ersten Shows die sie gemacht haben Daniel auf der Bühne geküsst. xD *wheeee* Und die Blicke die er Dan bei den Konzerten zuwarf sprechen Bände.
 

Tarzan? wtf?
 

- *lol* Das war einfach nur eine Anspielung darauf das Darren nichts außer dem Handtuch um die Hüften an hatte. ^^
 

bekomm ich eine ens, wenns weiter geht??
 

- Jeder der das letzte Kapitel kommentiert hat bekommt von mir beim Update eine ENS ^^
 

Ist es wirklich ein bezahlter Job Fanfics frei zu schalten?????????
 

- o.O .. wenn er bezahlt wird hab ich nie Kohle dafür gesehen xD ... nein, wird nicht bezahlt. Freischalter opfern ihre kostbare Freizeit um Fanfictions frei zu schalten, deshalb dauert es auch manchmal länger. ^^
 

Die allerletzte Frage nach dem Happy End wird hier logischerweise nicht beantwortet werden ;) .. wäre doch langweilig.
 

And now,
 

Read and enjoy...
 


 

~ All the things he said - Chapter 10 ~
 

"Was?! Er hat das ganze Wochenende bei dir verbracht und es ist nichts gelaufen?!"
 

"Shhhh! Nicht so laut! Und ja es ist absolut nichts gelaufen. Wir haben uns das Silverchair Konzert rein gezogen, geredet, Computer gespielt und das war's auch schon. Nichts weiter." Erklärte ich Linda als wir gemeinsam über den Schulhof schritten.
 

Ich verschwieg ihr bewusst, dass ich während des Konzertes einfach eingeschlafen war, und mit Daniel an meine Schulter gekuschelt wieder erwachte. Sonst würde sie ewig keine Ruhe geben und nerven. Ich verschwieg ihr auch, dass ich die Situation dazu genutzt hatte um, binnen 24 Stunden, zum zweiten Mal mit ihm zu kuscheln.

Auch wenn sie meine beste Freundin war; sie musste ja nicht alles wissen.
 

Krampfhaft überlegte ich wie ich das Thema wechseln konnte. Diese Ausfragerei über Daniel und mich fing langsam an zu nerven. Vor allem da es im Prinzip ja gar nichts zum Ausfragen gab. Es passierte ja nichts zwischen uns... zu meinem Leidwesen.
 

"Sag wo warst du das Wochenende über eigentlich?" abschätzend betrachtete ich sie. "Das T-Shirt kenn ich ja noch gar nicht", flötete ich mit einem fiesen Grinser auf den Lippen.
 

Bingo. Linda wechselte sofort wie ein Chamäleon die Farbe von leichenblass auf purpurrot. Passend zur Farbe des T-Shirts wie ich fand.
 

"Zuhause, wo denn sonst?" stammelte sie, fasste sich dann wieder und sah mich trotzig an.
 

'Selten so gelacht.'
 

"Seltsam... das muss deiner Schwester aber entgangen sein, denn als ich gestern Abend bei euch angerufen hab, hat sie gemeint du bist nicht da... seit du Freitags mit uns fort warst hat sie dich nicht mehr gesehen." Mein Grinser verbreitete sich verbreiterte sich als sie noch roter wurde. Hah! Es hatte gar keinen Sinn zu lügen, ich fand immer alles heraus. Außerdem war das T-Shirt das sie trug um zwei Nummern zu groß. War klar dass es Ben's Shirt war und sie das Wochenende bei ihm verbracht hatte.
 

Tja, da musste sie sich schon was Besseres einfallen lassen um mich in die Irre zu führen.
 

"Du solltest nächstes Mal dein Alibi vielleicht mit potentiellen Zeugen absprechen", stichelte ich und bekam prompt einen Schlag in die Rippen welcher mir ein gequältes Keuchen entlockte.
 

"Hey, Hey, jetzt nicht gewalttätig werden", lachte ich. "Erzähl mir lieber was gelaufen ist." Bohrte ich nach.
 

"Gar nichts" murmelte sie mit hochrotem Kopf.
 

"Gar nichts gibt's nicht, immerhin trägst du ein fremdes T-Shirt." Nervte ich sie weiter. Einerseits wollte ich das Thema von Dan und mir ablenken und andererseits interessierte mich die Sache mit Ben schon brennend.
 

Ja, ich bin neugierig. Ist das nicht jeder bis zu einem gewissen Grad? ...mein Grad ist halt höher angesetzt als der anderer Leute... viel höher.
 

Aber zurück zum Thema.

Wir hatten gerade den Hof überquert als ich Linda, nun endlich ihre Wochenend-Erlebnisse rausgeleiert hatte. Zufrieden bereitete ich mich auf den "Lagebericht" vor, doch es sollte mir nicht vergönnt sein ihn auch zu hören.

Gerade als Linda ansetzte, kam der kleine schlitzäugige schwarzhaarige Teufel auf mich zugestürmt. Allein ihr Blick ließ mich erstarren.
 

"Du entschuldigst das ich deinen ,Prinzen' kurz entführe, " säuselte sie spöttisch, packte mich am Arm und zerrte mich um die Ecke bevor Linda überhaupt reagieren, geschweige denn protestieren konnte.
 

'Entführen? Von der?! HILFE!

FBI, CIA, KGB... DANIEL!'
 

Unsanft schliff mich das "Monster" zu der Sporthalle, oder Baustelle, was besser zutreffen würde. Unsere Sporthalle war eigentlich schon seit den Ferien eine Baustelle, wann die neue Halle nun endgültig stehen würde wusste keiner, wahrscheinlich nicht einmal die Baufirma selbst.
 

Kat scheuchte mich um eine Ecke und schubste mich brutalst gegen die Wand.
 

Breitbeinig und mit verschränkten Armen stand sie nun vor mir. Ein bedrohlicher Anblick. Ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben... was konnte sie schon groß wollen?

Nach einigen Minuten des Anstarrens ergriff ich das Wort.
 

"Und? Was verschafft mir die Ehre?" Innerlich zuckte ich beim Klang meiner Stimme zusammen... so unsicher.
 

,Reiß dich zusammen Darren. Du wirst doch keine Angst vor einem Mädchen haben?'
 

Nein, definitiv nicht. Schon gar nicht vor ihr.

Ich richtete mich auf, straffte die Schultern und sah ihr direkt in die Augen.
 

"Was ist nun? Ich hab nicht den ganzen Tag zeit."
 

Ihr Blick wurde stechender und meine Selbstsicherheit verpuffte wie ein Tropfen Wasser in der Wüste. Einen weiteren Moment war es still, sie schüttelte sich als würde sie gerade an etwas widerliches wie Spinnen oder Schnecken denken, dann rückte sie mit der Sprache raus.
 

"Du widerst mich an." Kam es leise aber doch schneidend.
 

"Bitte?" fragte ich entgeistert nach.
 

"Bist du taub?" fauchte sie. "Ich sagte: du widerst mich an."
 

Ich war perplex. Mit so was hatte ich bei Gott nicht gerechnet. Ich wusste zwar, dass ihre Sympathie für mich, ungefähr der meinen für sie entsprach, aber das war doch zu viel. Auch wenn ich sie nicht leiden konnte, und mir normal die Meinung anderer doch recht egal war; das hier tat weh. Sie hatte kein Recht so mit mir zu sprechen.

Mein Bruder hätte mir jetzt wahrscheinlich geraten das einfach zu ignorieren, aber das konnte ich einfach nicht. Wut stieg in mir auf, kalte Wut die durch ihren verachtenden Blick noch geschürt wurde.

Ich ballte meine Linke zur Faust. Fest. So fest, dass sich meine eigenen Fingernägel in meine Handfläche bohrten. Der körperliche Schmerz half von der Wut und der seelischen Wunde abzulenken.
 

"Fein", knurrte ich, in der Absicht dieses ,Gespräch' so schnell wie möglich zu beenden. "Und jetzt wo du das losgeworden bist, was willst du?"
 

Ihr Blick wurde spöttisch, ihre Hände wanderten zu ihren Hüften und stützten sich dort ab. Mit ihrem pinken Minirock, dem tief ausgeschnittenen Top und den fast Kniehohen Stiefeln sah sie wirklich, wie mein Bruder es so schön bezeichnet hatte, schlampenmäßig aus.

Mit einer Bewegung die sie sicher in die ,Top3' der Haarpflegeproduktwerbung gebracht hätte, warf sie ihre schwarzen Haare über die Schulter.
 

"Etwas klarstellen" meinte sie.
 

Ich zuckte mit den Schultern.

"Und was?"
 

"Daniel und ich sind zusammen, klar?" fragte sie und sah mich dabei an als würde sie mit einem Stupiden reden.
 

Verwirrt von dieser Nicht-Neuigkeit schüttelte ich den Kopf.

"Aha, und?"
 

"Du bist raus! Kapiert? Geh, spiel mit deiner kleinen rothaarigen Freundin, setzt euch in den Sandkasten oder wohin auch immer, aber such dir einen anderen Prinzen, der hier hat's nämlich nicht gerne von hinten." Fuhr sie mich an.
 

Meine Augenbrauen schnellten gen Himmel und meine Wut die ich noch ein paar Momente vorher gespürt hatte war nun komplett der Verwunderung gewichen die diese Sätze verursachten.
 

"Wie kommst du darau-"
 

"Hayes ich bin nicht dumm. Ich weiß was du für einer bist." Ihre Stimme triefte vor Abfälligkeit. " Die Frisur, die Klamotten die mindestens zwei Nummern zu eng sind, deine Vorliebe für singen." Sie lachte leise. "Und vor allem das Make-up."
 

"Was geht's dich an was ich anziehe oder wie ich mich herrichte?" schnauzte ich sie an. Sie hatte doch wirklich nichts damit am Hut. War doch ganz allein meine Entscheidung. Was für eine Frechheit. Klar nicht jeder Achtzehnjährige lief so rum, aber deswegen gleich so ein Theater zu veranstalten. So weiblich gab ich mich nun auch nicht.
 

Sie machte eine genervte Handbewegung. " Mir ist egal wie du rum läufst und wie lächerlich du dich machst, aber lass Dan damit in Ruhe. Ich hab keine Lust das sich die Leute über mich lustig machen wenn mein Freund mit so was wie dir rumhängt." Bei den letzten Worten bohrte sie mir ihren Zeigefinger in die Brust.

"Sieh es ein Hayes, er ist kein perverser, was auch immer du machst es wird vergebens sein."
 

,Wo sie Recht hat, hat sie Recht...'

Ich wusste, dass egal was ich auch tun würde, Daniel niemals auch nur ein Fünkchen mehr als Freundschaft für mich empfinden könnte.

Mein Blick blieb an Kathleen hängen... Ihr Gesicht, die Mandelförmigen braunen Augen, die unglaublich weich erscheinenden Haare, die zarte Statur, ihre wohlgeformte Brust, den straffen Bauch, die ausgeprägten Hüften... mit all dem konnte ich nicht konkurrieren, so sehr ich es mir auch wünschte.

Ich konnte mir die Haare wachsen lassen, mich dezent schminken, Körper betonende Kleidung anziehen, aber mit einer Frau konnte ich nicht konkurrieren. Bei Männern wie Daniel zumindest nicht.
 

Erst jetzt wurde mir mein verlorener Posten auf dem ich mich befand so richtig bewusst. Ich hatte es immer ignoriert, verdrängt, hinter Fantasie und Träumen verschlossen. Nun traf es mich umso härter. Ich fühlte mich als würde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Hilflos suchte ich nach irgendetwas was ich dem philippinischen Mädchen antworten könnte, aber mir fiel nichts ein. Nur Leere befand sich in meinem Kopf.
 

"Du weißt das ich Recht habe, er wird niemals das werden was du dir wünscht. Deine Träume werden Träume bleiben." Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ich blickte zu Boden.
 

Ich konnte nur noch mit den Schultern zucken. Ich wusste keine Antworten mehr, ich wusste nicht wo mir der Kopf stand, geschweige denn wie lange ich mich noch zusammenreißen konnte um nicht einfach in Tränen auszubrechen. Kat hatte mich soeben in die Realität zurückgeholt. Mit dem Schlaghammer aus meiner Traumwolke die ich mir die letzten paar Monate aufgebaut hatte katapultiert.
 

"Dann wäre das wohl erledigt. Kränk dich nicht Hayes, er hätte sowieso nicht zu dir gepasst."
 

Wieder nur Schulterzucken und ein letzter Blick in Richtung Kat - den ich im selben Moment noch bereute.
 

"Wer hätte nicht zu ihm gepasst?" die tiefe Stimme jagte kleine angenehm kribbelnde Schauer über meinen Rücken. Gleichzeitig machte mein Herz einen entsetzten Sprung. Hinter Kat, nur ein paar Schritte von uns entfernt stand Daniel. Leise wie eine Katze musste er sich uns genähert haben... oder waren wir so ins Gespräch vertieft gewesen, dass wir es einfach nicht mitbekommen hatten?
 

Auch Kat's Gesichtsausdruck wechselte von Triumph auf Schreck und dann auf pure Boshaftigkeit.

Mit dem süßesten Zahnpasta-Lächeln drehte sie sich zu Daniel um.
 

"Danny Liebling," säuselte sie.
 

Daniel sah sie für einen Moment irritiert an, ganz entgegen meiner und anscheinend auch Kat's Erwartungen. Dann wiederholte er seine Frage.
 

"Wer hätte nicht zu dir gepasst?" nun direkt an mich gerichtet. Seine grünen Augen blickten mich an, sein Blick bohrte sich in meinen. Für knapp eine Sekunde konnte ich seinem Blick standhalten, dann fixierte ich meine Augen auf einen Punkt hinter ihm... schweigend.
 

Daniels Irritation wurde immer sichtbarer, und spürbarer.
 

"Ach, das ist doch nicht wichtig Danny." Quengelte Kat. Diesmal war ich ihr dankbar, dass sie Daniels Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte... auch wenn das nicht ganz funktionierte.
 

Daniel ignorierte das Mädchen und trat wieder in mein Blickfeld.
 

"Hallo? Daz?" Er wedelte ein paar Mal mit der Hand vor meinem Gesicht auf und ab. Ich schloss die Augen. Ich konnte und wollte ihn nicht länger ansehen.

"Geht's dir nicht gut?" Dan's besorgte Stimme sorgte dafür, dass mir sofort warm ums Herz wurde. Zögernd öffnete ich die Augen und lächelte ihn an.
 

"Nein,... es ist alles okay." Meinte ich sanft.
 

"Dann ist gut." Die Erleichterung in Daniels Augen war deutlich zu sehen, und wieder überwältigte mich dieses schöne Gefühl von Wärme.
 

Ein wütendes Schnauben von hinter Daniel ließ mich zusammenzucken. Der Ausdruck in Kat's Augen sprühte vor Hass.
 

"Du willst wissen worüber wir geredet haben?" meinte sie schnippisch.

Ich betete nur das sie die Klappe hielt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das beten nicht viel bringen würde. Sichtlich von Daniels Ignoranz erzürnt starrte sie mich an. Ich war der Grund aus dem Daniel sie ignorierte, und ich fürchtete, dass ich das teuer zu bezahlen hatte...
 

"Über dich." Ich erstarrte.
 

,Sei ruhig, sei ruhig, sei ruhig...'
 

Daniel drehte sich halb um und sah Kat mit hochgezogenen Augenbrauen an. Gott sei dank... so bekam er wenigstens nicht mit wie ich kreidebleich anlief.
 

"Und was hat das mit dem nicht zusammenpassen zu tun?" Daniels Stimme war ruhig und leise wie immer, doch in meinen Ohren schien sie unglaublich laut. Die Frage schien unglaublich laut.

Mir wurde schwindlig, mein Herz klopfte immer schneller und meine Handflächen begannen zu schwitzen. Ich war mir nun einhundert Prozent sicher, dass es gleich eine riesige Katastrophe geben würde.
 

Dumpf hallte es in meinem Hirn wieder... Kat's Antwort... mein Untergang.
 

"Mensch Daniel bist du blind? Der Homo steht auf dich."
 

Die nachfolgende Unterhaltung bekam ich nur in Fetzen mit. Alles drehte sich um mich, Übelkeit breitete sich in meinem Magen aus.
 

...
 

"...und nein, das hat er mir nicht erzählt. Warum auch? Es ist seine Sache..."
 

...
 

Ein unangenehmer Pfeifton in meinen Ohren der immer lauter wurde, die Übelkeit heftiger, meine Knie zitterten.
 

...
 

"... Partei für diesen Homo? Das ist doch total e..."
 

"... Freund..."
 

...
 

Ich drehte mit aller Mühe meinen Kopf nach rechts, dorthin wo Dan und Kat standen, anscheinend heftig diskutierend, doch ich hörte nichts von dem was sie sprachen. Das pfeifen in meinen Ohren war nun unerträglich laut geworden, meine Sicht verdunkelte sich langsam... Ich sah noch Kathleen wutentbrannt davon stürmen bevor sich meine Sicht total verabschiedete und ich das Gleichgewicht verlor.
 

Starke Arme fingen mich auf, bewahrten mich vor dem Aufprall der unweigerlich hätte folgen müssen als mein Kreislauf in den Keller sank.

Einige Augenblicke stand ich an Daniel gelehnt da, still schweigend, mich hundeelend fühlend. Nach kapp einer Minute war alles wieder vorbei. Das Schwindelgefühl ließ nach, auch begann ich wieder bunte Punkte zu sehen. Die Übelkeit verschwand zwar nicht ganz, aber es wurde wenigstens wieder etwas erträglicher. Auch das Pfeifen in den Ohren ließ nach als sich mein Kreislauf wieder stabilisierte. Jetzt da das Piepen weg war, hörte ich auch Daniels Geschrei.
 

"Daz! Um Himmels Willen was ist los!? Rede mit mir!" brüllte er direkt in mein Ohr.
 

"Es... Es geht mir gut... abgesehen davon das du dabei bist mein Gehör zu ruinieren..." und soeben mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wurde... "War nur ein Kreislauf Zickzack..."
 

Kurz blinzelte ich nach oben, zu Dan's Gesicht. Er sah mich misstrauisch an, nickte aber.

"Ich glaub ich brauch 'nen Schluck Wasser..." murmelte ich, löste mich von Dan und schlich in Richtung Hauptgebäude. Er folgte mir wie ein Hund seinem Herren.

Irritiert sah ich mich um. Ich wusste nicht was Dan und Kat genau besprochen hatten, aber ich war mir sicher das es nichts gutes war. Zumindest nicht was meine Situation anging. Daniel wusste es jetzt...

Sein absolutes Desinteresse an der Sache irritierte mich noch mehr als seine Verfolgungsjagd über den Schulhof.
 

,Ach komm schon Daz, du hattest eben einen Kreislaufzusammenbruch, und er ist dein Freund, der macht sich jetzt bestimmt mehr Sorgen darüber als das du hinter seinem Arsch her bist...' meckerte meine innere Stimme.
 

,Ich bin nicht hinter seinem Arsch her...' gab ich geistig zurück. ,Nicht nur...'
 

Als Daniel immer noch nicht aufhörte mich zu verfolgen als ich die Toiletten erreicht hatte war ich dann schon genervt. Wieso rannte er mir auf Schritt und Tritt hinterher wo er doch wusste das ich etwas von ihm wollte... und wo seine ach so tolle Kathleen vor gut fünf Minuten recht sauer abgedampft war. Wieso rannte er mir hinterher und nicht ihr?

Ruckartig blieb ich stehen und drehte mich um.

Nur mit einer Notbremsung schaffte Daniel es mich nicht über den Haufen zu rennen.
 

"Was wird das?" fragte ich leise aber dennoch genervt.
 

Daniel sah mich aus grünen Augen die deutliche Verwirrung zeigten an.

"Wie ,Was wird das?'" fragte er.
 

"Warum verfolgst du mich?" fuhr ich genauso leise fort.
 

Daniel sah mich etwas belämmert an und antwortete dann: "Weil du gerade vor ein paar Minuten beinahe im Staub am Boden gelegen wärst?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich will nur sichergehen das es dir wirklich gut geht."
 

"Ja. Jajajajaja!" fauchte ich. "Es geht mir blendend!"
 

Erschrocken über meine schroffe Antwort blickte ich zu Boden. Warum war ich nur so gereizt?
 

"Sorry," murmelte ich und steckte die Hände in die Hosentaschen. "Ich frage mich nur warum du mir hinterher läufst anstatt Kat. Sie sah nicht gerade glücklich aus als sie vorhin abgehauen ist. Und ... na ja..."
 

Daniel zuckte mit den Schultern.

"Wenn ich die Auswahl zwischen zwei Zicken hab, nehm ich die harmlosere..." meinte er und streckte mir die Zunge raus.
 

Verdutzt sah ich ihn an.

"Hey! Ich bin keine Zicke!"
 

Daniel lachte und klopfte mir im vorbeigehen auf die Schulter.

"Na ja, wie man's nimmt. Auf jeden Fall hab ich gerade keine Lust Miss ,Ich mische mich in Sachen die mich überhaupt nichts angehen ein' DeLeon hinterher zu laufen."
 

"Wohl doch nicht so rosig das Ganze?" fragte ich und folgte ihm zu den Waschbecken um etwas zu trinken. Still sah ich zu wie er seine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug aus der Hosentasche zog. Nervös fummelte ich mit dem Wasserhahn rum. Was mochte Daniel jetzt denken... über mich, die Freundschaft mit mir. Äußerlich ließ er sich zumindest nichts anmerken.

Gelassen wie immer zündete er sich eine Zigarette an, im vollen Bewusstsein, dass das Rauchen auf den Toiletten untersagt war. Ich sah ihm dabei zu wie er einen tiefen Zug nahm und den blaugräulichen Rauch wieder ausatmete bevor er antwortete.
 

"Jede Rose hat Dornen." Er nahm noch einen Zug von dem Luft verpestenden Ding. "Aber ich bin mir gar nicht mehr so sicher ob das nun eine Rose oder eine Distel ist." Meinte er grinsend.
 

"Wie meinst du das?" fragte ich nervös. Irgendwie fühlte ich mich unwohl in seiner Gegenwart. Ein völlig neues Gefühl. Bis jetzt war ich entweder einfach nur nervös oder glücklich gewesen wenn ich mit Daniel unterwegs war, aber seit ein paar Minuten fühlte ich mich richtig unwohl. Er schien das Thema einfach zu ignorieren. Wenn ich ihn ansah, konnte ich nicht feststellen was er nun über mich dachte. Ob er es ,okay' fand, ob er es eklig fand, oder gar gut?
 

,Daz jetzt schnappst du völlig über... gut findet er das bestimmt nicht. Er will sicher nur höflich sein und dir nicht direkt ins Gesicht sagen, dass er kein Interesse mehr an der Freundschaft mit dir hat, weil du schwul bist. Das kommt dann sicher in ein paar Tagen...'
 

Daniel zuckte abermals mit den Schultern und fuhr stillschweigend fort den kleinen Raum einzunebeln. Die Pause war längst vorbei und Stille legte sich wie ein schwerer Samtvorhang über die Schulgebäude. Mit noch immer leicht zitternden Knien lehnte ich mich an eines der Waschbecken und atmete ein paar Mal tief durch. Zu dem Gefühl der Unsicherheit in Daniels Gegenwart, hatte sich jetzt auch noch der Drang einiges klar zu stellen gemischt.

Jetzt da ,es' heraußen war, verspürte ich die Notwendigkeit ihm meine Empfindungen mit zu teilen. Nur wie? Wie konnte ich einem komplett ,stock-heterosexuellen' Jungen beibringen, dass sich einer seiner besten Freunde in ihn verliebt hatte. Und das schon beim ersten Zusammentreffen. Meiner Meinung nach grenzte es fast an Unmöglichkeit... dennoch wollte ich es versuchen.
 

"Daniel... ich - "
 

Weiter kam ich nicht. Daniel stieß sich vom Waschbecken gegen das er sich gelehnt hatte ab und hob eine Hand, was mich sofort zum Verstummen brachte. Wie Beiläufig dämpfte er seine Zigarette im Waschbecken aus und schnippte sie dann über eine der Kabinenwände. Ein Verhalten für das er normalerweise in jeder anderen Situation eine Moralpredigt von mir gehört hätte. Im Moment schien es jedoch völlig unwichtig.

Grüne Augen fingen meinen Blick ein und seine Hand legte sich abermals auf meine Schulter. Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen.
 

"Daz, wofür auch immer du meinst dich jetzt rechtfertigen zu müssen: vergiss es. Vergiss es einfach okay? Es ist dein Leben, deine Entscheidung. Zwischen und ändert sich dadurch nichts, wir bleiben Freunde, k?"
 

Freunde...
 

Ich nickte. Was konnte ich schon tun. Ich konnte nicht mehr verlangen als das was er mir gab. Freundschaft.
 

"Na siehste, kein Grund zur Sorge. Alles OK."
 

Alles OK? In welcher Welt Daniel Jones auch immer lebte, in meiner war absolut nichts okay. Freunde... es war schmerzhaft zu wissen das etwas so nah und doch unerreichbar war.
 

Daniel hatte sich inzwischen der Türe zugewandt, anscheinend mit der Absicht noch verspätet in die Stunde zu gehen. Darauf hatte ich nun ehrlich gesagt keine Lust, obwohl es eines meiner Lieblingsfächer war: Musik. Nicht einmal das konnte mich jetzt aufheitern. Ich konnte im Moment einfach nicht den Glücklichen spielen...
 

"Na komm Daz, ab zum Musikunterricht, ich will endlich wissen was für Projekte das waren von denen Mrs. Novotny gesprochen hat."
 

Hatte ich vergessen zu erwähnen das Musik auch Daniels Lieblingsfach war? Ja? Nun, dann wisst ihr es jetzt. Musik war so ziemlich das einzige Fach zu dem Daniel regelmäßig und pünktlich erschien. Das hatte ich schon ziemlich früh festgestellt. Nicht nur wegen der Gitarren in seinem Zimmer, sondern auch wegen den vielen hingeschmierten Riffs, drum loops und Melodien die seine Mitschriften verzierten. Es schien so als würde er immerzu an Musik denken. Es kam schon mal vor, dass man eine Diskussion mit ihm führte und er auf einmal abbrach um ein stück Papier und einen Stift aus der Tasche zu kramen, bloß weil ihm gerade wieder eine Melodie eingefallen war die er meinte festhalten zu müssen.

Ich hingegen hatte wenig Ahnung davon wie ich eine Melodie in Gitarren Akkorden oder dergleichen aufschreiben sollte. Nicht mal Mrs. Novotny hatte es geschafft mir diese Kunst beizubringen. Das einzige woran ich eisern festhielt waren meine Noten.

Aber nicht mal darauf hatte ich im Moment Lust.
 

"Ah... ja .. geh schon mal vor, ich komm gleich." Ich winkte Daniel zu, schenkte ihm ein mühsames Lächeln und hoffte er würde es akzeptieren.
 

Daniel sah mich einen Augenblick unentschlossen an, nickte aber dann zu meiner Erleichterung fast unmerklich und verließ den Raum.

Seltsam ... es war als würde eine riesige Last von mir fallen. Schnell fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und begann eine SMS zu tippen. Ich hatte auf keinen Fall bock auf Schule.

Linda sollte mir meine Sachen nach der Schule vorbeibringen.
 

Sobald die SMS gesendet war, verließ ich die Toiletten und spähte vorsichtig umher. Kein Daniel in Sicht. Er war also wirklich gegangen. Gut. Nach einem zweiten Rundumblick hatte ich mich vergewissert das auch sonst niemand mehr auf den Gängen war. Schnurstracks marschierte ich in Richtung Ausgang, hinaus aus dem Gebäude, hinaus auf die Straße und zu meiner eigenen Verwunderung in die entgegengesetzte Richtung in die ich eigentlich müsste. Weg von der Stadt, in Richtung Küste. Ich dachte nicht nach wohin ich ging, ich ging einfach. Je weiter ich mich von der Schule entfernte umso weniger Häuser waren zu sehen. Die Schule lag sowieso schon recht abgelegen am Stadtrand, aber ich begab mich geradewegs hinaus in die Pampa.
 

Meine Schritte wurden schneller je weiter ich mich bewegte.

Ich rannte den Weg, der an der Küste entlang führte runter, vorbei an ein paar verblüfften Joggern, durch die spärliche Böschung runter zum Strand. Der Sand erschwerte mir den Weg, und die letzten paar Meter stolperte ich eher als das ich lief. Kurz vor dem Wasser verließen mich dann meine Kräfte und ich fiel auf die Knie. Keuchend blieb ich für einen Augenblick lang hocken bevor ich mich nach hinten fallen ließ. Der Sand kroch mir zwar überall unter die Kleidung aber ich konnte und wollte mich nicht bewegen.
 

Könnt ihr euch erinnern als ich am Anfang meiner Geschichte sagte, dass ich nicht gut in Sport bin? Ich bin noch schlechter als ihr es euch vorstellt.
 

Mein Herz schlug so schnell das ich glaubte es würde jeden Moment zerspringen. Akute Atemnot stellte sich ein und ich schnappte erschöpft nach Luft. Ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern wann ich das letzte mal so schnell gerannt war, und vor allem so weit...

Trotz der Qualen tat es gut. Das brennen in den Lungen lenkte vom stechenden schmerz in meinen Augen und der heißen Flüssigkeit die meine Wangen herunter lief ab...
 


 

Als ich einige Stunden später endlich zuhause ankam, stand mein Rucksack bereits im Vorzimmer. Auf Linda war eben verlass.

Ich ignorierte meine Mutter die versuchte mit mir zu schimpfen weil ich eine Spur aus Sand nah mir zog aber dabei doch eher besorgt als böse klang. Der Sand war mittlerweile schon überall hineingekrochen und ich wollte nur noch Duschen gehen. Während ich die Treppe bezwang riss ich mir das T-Shirt vom Leib und schüttelte meine sowieso schon wirren Haare.
 

Als ich die Türe zu meinem Zimmer öffnete blieb mein Herz stehen.
 

Smaragdgrüne Augen blickten zu mir auf...
 


 

TBC...
 

PS.: o.o ich sollte schneller schreiben. Ich schreib da jetz schon fast 3 Jahre dran oder? *nachgugg*

Wash away all the shame

A/N: Joah, da ich wiedermal zu meinem Freund fahre schreib ich nun an All the things he said weiter xD … die letzten Kapitel entstehen hauptsächlich im Zug. O.o … zuhause finde ich einfach keine Zeit zu schreiben und 4 Stunden Zugfahrt sind doch perfekt. ..

Hat wieder mal ewig gedauert sry. =( aber ich finde in letzter zeit kaum noch die ruhe dazu zu schreiben ^^. … nervt mich mit ens!!! Es hilft :P
 

Ich präsentiere stolz:
 

~ All the things he said - Chapter 11 ~
 

„Uhm … hi.“ Stammelte ich und drückte mein sandiges T-shirt an die Brust. Was verdammt tat Daniel in meinem Zimmer? Linda diese verräterische Schlange musste ihm meine Sms gezeigt haben. Er musste meinen Rucksack und mein Zeug heimgebracht, und dann auf mich gewartet haben. Warum hatte meine Mutter ihn überhaupt in die Wohnung gelassen. ARGH!
 

„Hi“ meinte Daniel betont ruhig.
 

Ich schluckte. Wenn ich eines über Daniel Jones gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass je betont ruhiger er äußerlich war, desto stärker es innerlich brodelte. Er war wütend. Stinksauer. Und ich war augenscheinlich der Grund dafür. Eine Beunruhigende Situation. Ich hätte am liebsten die Türe wieder zugeknallt und wäre abgehauen, aber das wäre lächerlich.
 

Ich schob mich ins Zimmer und schlich so weit es ging an der Wand entlang vorbei, mit größtmöglichem Abstand zu Daniel, welcher jeden Schritt den ich tat beobachtete. Hastig sammelte ich mir frische Klamotten aus meinem Kasten zusammen und schmiss das dreckige T-Shirt in die generelle Richtung des Wäschekorbes. Ohne mich zu meinem Gast umzudrehen murmelte ich ein: „Du entschuldigst mich kurz…“ und schlich dann wieder aus dem Zimmer.
 

Ich ‚flüchtete’ förmlich ins Badezimmer, getrieben von Daniels Blicken die ich in meinem Rücken spürte, und knallte die Türe zu. Die frischen Klamotten ließ ich einfach auf den Boden fallen als ich mich gegen die Türe lehnte. Ich musste erst einmal zur Ruhe kommen. Mit geschlossenen Augen lehnte ich eine Weile an dem kühlen Holz bevor ich mir selbst einen Tritt gab.
 

„Komm schon Darren, alles wird gut, kein Grund zur Sorge. Das Dan hier ist zeigt doch schon mal, dass er dich nicht verachtet.“ Versuchte ich mir einzureden.
 

‚Ja aber liebe ist es deswegen noch lange nicht’ stichelte die gehässige Stimme meines Unterbewusstseins.
 

„Ach halt doch die Schnauze“ gab ich halblaut zurück.
 

Ein Klopfen an der Türe, dann die besorgte Stimme meiner Mutter: „Darren Schätzchen ist alles in Ordnung?“

Ich seufzte, meine Mutter und ihr ‚Schätzchen’. Nicht einmal Peter konnte dem entgehen, obwohl er schon dreiundzwanzig war. Sie war einfach erbarmungslos.
 

„Ja alles okay“ gab ich zurück.
 

Kurzes Zögern, dann die nicht sehr überzeugte Antwort:“ Okay, aber beeil dich wenigstens etwas, du hast schließlich Besuch!“
 

„Ja“ sagte ich matt. Ich wollte und konnte mich im Moment nicht über sie aufregen. Eigentlich wollte ich im Augenblick überhaupt nichts tun. Nicht einmal duschen. Am liebsten würde ich irgendwo in einem dunklen Loch sitzen, alleine, und Ruhe vor der Welt und all meinen Problemen haben.
 

‚Wieder mal typisch Darren, kaum wird es ein bisschen unangenehm, willst du abhauen! Sei keine Memme!’
 

Ich resignierte, schlüpfte aus der Hose und unter die Dusche.
 

Keine Ahnung wie lange ich unter dem warmen Wasserstrahl verbrachte. Mit der Wärme rund um mich herum verlor ich jegliches Zeitgefühl. Ich schloss die Augen und genoss die beinahe heißen Tropfen die auf meinen Rücken niederprasselten.

Die Stirn an die Fliesenwand gelehnt, in Träumen versunken wäre ich beinahe eingeschlafen, hätte nicht das Wasser drastisch seine Temperatur geändert.
 

„Ah verdammte Scheiße PETER!“ brüllte ich und sprang so gut es ging zurück. Scheiß verdammter Bruder… er hatte die Angewohnheit wenn ich unter der Dusche war und er ins Badezimmer wollte, in der Küche den Wasserhahn heiß aufzudrehen.

Durch die zusammen liegenden Leitungen wurde es im Bad immer kälter, je wärmer man in der Küche aufdrehte.

Und Peter genoss es mich so zu quälen.
 

Trampeln auf der Treppe, dann durch die Tür gedämpftes Maulen: „Kalte Dusche ist gut gegen Orangenhaut. Und nun beeil dich mal ein bisschen Prinzessin. Andere wollen auch ins Bad, noch in diesem Jahrtausend!“.
 

„Ja du mich auch, Sackgesicht!“ brüllte ich zurück. Wenn er nur mal endlich ausziehen würde…
 

Nichts desto trotz hatte er recht…. Außerdem saß Daniel wahrscheinlich immer noch in meinem Zimmer. Mit wenig Elan schrubbte ich mich einmal ab, wusch meine Haare und kletterte dann aus der Dusche. Langsam trocknete ich mich ab, zog mich an. Ein Handtuch um die Schultern gelegt, damit die noch feuchten Haare nicht aufs T-Shirt tropften, dann verließ ich das Badezimmer.

Auf dem Weg in mein Zimmer zeigte ich noch meinem Bruder verdienterweise die Zunge und schlüpfte dann durch die Tür… in ein leeres Zimmer.

Verdutzt sah ich mich um. Keine Spur von Dan. Hatte es ihm zu lange gedauert? War er etwa nach Hause gegangen?
 

Ich schmiss die schmutzige Wäsche in den dafür vorgesehenen Korb, und verließ das Zimmer in Gedanken versunken.
 

„Falls du deinen Freund suchst, der ist unten in der Küche und redet mit Mom.“ Drang Peters stimme an mein Ohr.
 

„Hm, was?“ fragte ich stupide nach.
 

Peter seufzte. „Er sitzt unten und redet mit unserer Mutter.“ Diesmal extra langsam und deutlich, als würde er mit einem Kleinkind reden.

Ich zeigte ihm nur den Mittelfinger und stapfte die Treppe hinunter.
 

Was in Gottes Namen würde meine Mutter ihm erzählen? Sicher irgendwelche peinlichen Geschichten aus meiner Kindheit.

Griesgrämig stieg ich die Treppe hinab, trotzdem bemüht so leise wie möglich zu sein. Die Neugierde überwog einfach. Ich musste ja schließlich wissen ob ich Daniel noch unter die Augen treten konnte.

Vorsichtig schlich ich mich an den Treppenabsatz heran. Was ich zu hören bekam überraschte mich doch schon. Ausnahmsweise erzählte sie mal keine Peinlichkeiten. Zwar konnte ich in den ersten paar Augenblicken überhaupt nicht einordnen worum es ging, aber mein Gefühl sagte mir das ich warten sollte.
 

„…das denn herausgefunden?“ Hörte ich Daniel fragen.
 

Verwirrt runzelte ich die Stirn, und strengte mich noch mehr an etwas zu verstehen. Das helle unbeschwerte Lachen meiner Mutter erfüllte den Raum.
 

„Herausgefunden kann man bei Darren nicht sagen.“ Antwortete meine Mutter mit deutlich amüsierter Stimme.

„Wie es nun mal seine Art ist, platzte er eines Tages einfach damit raus, mitten im Frühstück zwischen zwei Löffel Müsli.“
 

‚Oh Gott!’ Ich lehnte die Stirn an die Wand und seufzte lautlos. Warum fragte Dan nach so etwas? Und wieso war meine Mutter nur so erzählfreudig.
 

„Oh… und waren sie überrascht?“ fragte Dan nach kurzem zögern weiter.
 

„Überrascht? Nein. Ich habe ihn großgezogen, ich kenne ihn zu gut. Überrascht war ich nicht, ich hatte es schon geahnt als er noch nicht daran dachte uns irgendetwas zu erzählen.“ Meine Mutter nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und überlegte kurz.

„Er war schon immer sensibler als Peter… was nicht heißt, dass alle sensiblen Männer schwul sind.“

Trotz der Liebe und Fürsorge in ihrer Stimme wollte ich sie in diesem Moment am liebsten erwürgen. Irgendwie musste ich sie aufhalten, bevor sie noch mehr peinliche Dinge ausplaudern konnte. Ich stieß mich von der wand ab, streifte mein Shirt glatt und machte mich bereit dem Horror ein Ende zu setzen… bis… der Horror, alias meine Mutter, etwas erwähnte was mich inne halten ließ.
 

„Und was ist bei dir? Wissen deine Eltern davon?“
 

‚Oh mein Gott!!’ Das war doch jetzt nicht ihr ernst, oder? Daniel war DER Hetero unter den Heteros.
 

Ich beschloss noch ein wenig zu lauschen bevor ich das nun doch recht interessante Gespräch unterbrach.
 

Den Geräuschen nach zu urteilen war Dan genauso überrascht von dieser Frage wie ich, denn er hustete heftig nachdem er wohl sein Cola eingeatmet haben musste.
 

„Ähm nein, sie verstehen da etwas falsch.“ Brachte er zwischen zwei Hustenanfällen heraus. „Ich bin nicht schwul…“
 

Na also, da hatte sie’s! Stockhetero so wies im Buche steht.
 

„Nicht?“ die Stimme meiner Mutter klang ernsthaft überrascht. „Seltsam. Mein Gefühl täuscht sich sonst nie.“ Murmelte sie in ihre Kaffeetasse und ich beschloss die peinliche Situation für Daniel zu beenden. Er hatte heute schon genug gelitten.
 

Ich schlich nochmals die Treppen hinauf, nur um dann ein paar Sekunden später wie Godzilla höchstpersönlich die Stufen hinunter zu trampeln.
 

„Ach hier bist du.“ Meinte ich mit gespielter Überraschung als ich die Küche betrat. Die Erleichterung über mein Erscheinen stand Daniel förmlich ins Gesicht geschrieben.
 

„Ich dachte schon du wärst gegangen.“
 

Daniel schüttelte stumm den Kopf und sah mich beinahe Hilfe suchend an.
 

„Darren Liebling, willst du auch etwas trinken?“ fragte meine Mutter, sprang auf und steuerte zielsicher die Kaffeemaschine an. Bevor sie diese jedoch anwerfen konnte hatte ich schon ein hastiges „nein“ herausgebracht und Daniel vom Stuhl gezogen.
 

„Aber…“ hörte ich die protestierenden Worte meiner Mutter.
 

„Wir sind dann draußen!“ rief ich und schubste Dan, der gerade noch in seine Turnschuhe schlüpfen konnte die Türe hinaus.
 

„Moment!“ Daniel ließ sich auf die Knie sinken und band sich rasch die Schnürsenkel zu. Er richtete sich wieder auf und sah sich um. „Was jetzt?“
 

Ich zuckte mit den Schultern und murmelte ein leises „Keine Ahnung.“ während wir begannen die Straße hinunter zu schlendern.

Eine ganze Weile schritten wir schweigend nebeneinander her, jeder scheinbar in seine eigenen Gedanken versunken. Meine wie ihr euch sicher denken könnt, kreisten um Daniel.
 

Fragen über Fragen. Warum war er gekommen? Warum hatte Linda ihm die SMS gezeigt? Warum kümmerte es ihn überhaupt?

Aber die größte und schlimmste aller Fragen: Wieso schien ihn das, was er Heute erfahren hatte so kalt zu lassen?
 

Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich Dan, der ebenfalls in Gedanken versunken neben mir herging. Was mochte er denken? Fühlen? Sein Gesicht verriet nichts.

Ich war nervöser als ich zugeben wollte. Aus irgendeinem Grund war er doch hergekommen. Aber nun schwieg er. Er schien doch fragen zu haben, genau wie ich… so viele Fragen.
 

Ich konzentrierte mich wieder auf den Weg, wohin waren wir überhaupt unterwegs? Verstohlen sah ich mich um. Unbewusst war ich wieder zurück zu dem kleinen abgelegenen Stückchen Strand gewandert, an dem ich meinen Nachmittag verbracht hatte.

Mit einem lauten Seufzer ließ ich mich in den Sand plumpsen, Daniel setzte sich neben mich. Er zog eine Zigarette hervor und zündete sie an. Trotz meinem gedanklichen Aufruhr runzelte ich die Stirn und ließ ein paar tadelnde Worte hören.
 

Dan lachte mich nur an, nahm einen tiefen Zug und lehnte sich auf die Ellbogen zurück. Eine Weile blickten wir stumm aufs Meer hinaus, bis er das Schweigen brach.
 

„Worüber wolltest du mit mir reden?“ fragte er schließlich ohne mich anzusehen.
 

„Wie?“ fragte ich verdattert.
 

„Naja du wirst mich doch nicht umsonst hier raus geschleift haben.“ Meinte er und sah mich nun doch an. „Außerdem bist du leichter zu lesen als das Buch das wir letztens in Englisch als Hausaufgabe hatten.“
 

Ich musste sehr dumm dreingeschaut haben, denn er brach in fürchterliches Gelächter aus.
 

„Schau nicht so, ich werde dich nicht fressen.“
 

„Ehm,.. ja,… nein…“ stammelte ich. „Es ist nur…“
 

Dan wurde schlagartig wieder ernst. „Hm?“
 

„Naja… mit all dem was du heute erfahren hast… wieso bist du hier und wieso tust du so als wäre nichts passiert?“
 

Daniel nahm einen weiteren Zug von seinem Krebsfutter und antwortete dann: “Ist das denn so abwegig?“
 

Ich war verwirrt. „Wieso bist du so ruhig? Normal..“
 

„Was ist ‚normal’?“ unterbrach mich Dan. „Das ich einem guten Freund einen Tritt in den Hintern verpasse bloß weil er einen anderen Geschmack hat was Bettpartner angeht?“ Dan schnaubte. „Mach dich nicht lächerlich, hältst du mich denn für so oberflächlich?“
 

Verdutzt sah ich ihn an. „Ähm nein natürlich nicht…“ stammelte ich weiter…wobei ich zugeben musste, dass es bei der Kathleen Sache doch so ausgesehen hatte… da war er auch auf das Böse hinter der hübschen Fassade hereingefallen.

„Sorry wenn das so rüber gekommen ist.“ Murmelte ich.
 

„Schon okay.“ Dan schmunzelte und drückte seine Zigarette im Sand aus.
 

„Naja, aber trotzdem wundert es mich. Du weißt immerhin das ich… nunja… du weißt schon…“
 

Aus Rücksicht auf mich und meinen Umwelt-Anti-Raucher-Tick packte Daniel den ausgedämpften Zigarettenstummel wieder zurück in die Packung. Er zog seine Knie an, verschränkte die Arme darüber und legte seinen Kopf drauf. Einige Momente sah er mich Stumm an, dann meinte er: „Ganz ehrlich… Du bist nicht der erste.“ Dann grinste er schief.
 

„Häh?“ Mein Herz schien einen Sprung auszusetzen. ‚Nicht der erste? Heißt das…’
 

„Wie… wie genau meinst du das?“ Meine Neugierde war geweckt.
 

Daniel runzelte die Stirn und wandte seinen Blick dem Meer und der untergehenden Sonne zu. Erst jetzt kam mir in den Sinn, das er vielleicht gar nicht darüber reden wollte.
 

„Ah, ich meine, du musst es mir nicht erzählen wenn du nicht willst…“
 

Daniel schüttelte den Kopf. „Nein, ist ja nichts dabei.“
 

„Okay…“ ich lehnte mich zurück und stützte mich auf die Ellbogen. „Wie genau hast du das gemeint?“
 

„Naja… mein damaliger bester Freund war auch … homosexuell.“
 

„Wieso war?“
 

Dan schüttelte den Kopf. „Weißt du, du erinnerst mich sehr an ihn.“

Ich sah Dan verwundert an, sagte aber nichts.
 

„Er war genauso lebensfroh und… ja man kann sagen kindisch…“ Eine meiner Augenbrauen wanderte gen Himmel und Dan lachte. „Nicht böse sein, aber es ist der beste Weg euch zu beschreiben.“
 

Ich zuckte mit den Schultern und forderte ihn auf weiter zu erzählen.
 

„Er trug seine ‚Lebenseinstellung’ offen, versuchte nicht irgendwas zu verbergen, was ihm auch jede Menge Ärger einbrachte. Aber er kümmerte sich eigentlich nicht darum. Vielleicht war es diese unbeschwerte Art die ihn mir so sympathisch machte.“ Dan lächelte. „Wir haben uns ziemlich schnell angefreundet… und bei ihm schien es auch etwas mehr zu gewesen zu sein.“ Meinte Dan und spielte mit einer Handvoll Sand.
 

„Ah… und wart ihr?“
 

Daniel schüttelte den Kopf. „Nein, nur Freunde.“
 

Nachdenklich pulte ich ein paar kleine Muscheln aus dem Sand. „Hm… was ist denn passiert?“
 

„Nicht viel … aber wie gesagt hat er nicht versucht irgendetwas zu verbergen. Er hat ‚gestanden’,“ Dan musste lächeln. „Leider musste ich seine Hoffnungen enttäuschen.“
 

„Oh…“ Enttäuschung machte sich nun auch bei mir breit. Es wurde mir immer mehr klar das ich auf verlorenem Posten stand. Er hatte seinem damaligen besten Freund eine Abfuhr erteilt… nun hatte ich wohl kaum bessere Karten.
 

Daniel grinste mich an. „Guck nicht so wie sieben Tage Regenwetter.“
 

Ich zuckte mit den Schultern. „Sorry.“
 

„Gibt nichts zu entschuldigen.“ Meinte er und legte mir nen Arm um die Schulter. Irgendwie fühlte ich mich dadurch noch elender. Ich versuchte mich abzulenken, das gehörte zu verarbeiten… bis mir etwas auffiel.
 

„Warum meintest du eigentlich ‚damaliger bester Freund’? Ist irgendwas passiert?“
 

Dan seufzte. „Könnte man so sagen… ich weiß nicht was genau aber… Naja, wie gesagt hatte er oft Ärger wegen seiner sexuellen Vorlieben. Nicht nur in der Schule … Sein Vater war nicht gerade offen für Dinge dieser Art.“
 

„Hm…“
 

„Als meine Eltern beschlossen hatten umzuziehen, war das Drama natürlich perfekt. Ich hatte keinen Bock zig Kilometer von meinen Freunden entfernt zu sein, und natürlich musste ich mich irgendwo ausheulen darüber. Wer kommt dafür besser in Frage als der beste Freund.“
 

Dan warf eine kleine Muschel in Richtung Meer.
 

„Als die Entscheidung getroffen war bin ich zu ihm gegangen und habe mich darüber ausgelassen. Er hat sich geduldig alles angehört…“ Ein Lächeln zierte Daniels Lippen. „Er sagte mir das alles okay werden würde und wir in Kontakt bleiben konnten. Es tat gut das versichert zu bekommen. Er legte mir einen Arm um die Schulter und… na ja… ein kurzer Kuss.“
 

Mein Herz schlug schneller. Daniel hatte…

Ich wusste es war lächerlich, aber trotzdem verspürte ich einen kleinen stich von Eifersucht.
 

„Zu kurz für mich um irgendwie zu reagieren. Aber lange genug, dass sein Vater in dem Moment hereinplatzen konnte.“
 

„Oh… und dann…?“
 

„Sein Vater wütete. Ich weiß nicht genau was dann passiert ist. Er hat mich rausgeworfen und mir gedroht das etwas passiert falls ich noch mal dieses Haus betreten würde.“ Daniel zuckte mit den Schultern.

„Am nächsten Tag kam er nicht zur Schule. Es war nichts ungewöhnliches wenn er mit seinem Vater aneinander geraten war. Ich ging nach der Schule zu ihm… und warf wie immer kleine Steinchen ans Fenster. Nach einem Familienstreit war es nie gut bei der Türe hinein zu gehen.“
 

„Und dann?“ Trotz aller Eifersucht spürte ich Mitleid und Sorge…
 

„Keine Ahnung… ich hab an diesem Tag vergeblich gewartet.“
 

Erschrocken sah ich Daniel an. „Ist er…?“
 

„Nein!“ Daniel sah mindestens genauso erschrocken zurück. „An dem Tag an dem wir hierher gezogen sind, bin ich vor der Abreise noch einmal zu seinen Eltern gegangen. Ich war ganz froh als mir seine Mutter die Türe öffnete, aber das was sie zu erzählen hatte war nicht ganz so erfreulich. Er war mit sack und pack verschwunden.“
 

„Ah … so war das…“
 

Daniel nickte. „Ich hab bis jetzt nichts mehr von ihm gehört.“
 

„Mhm… und wegen der Geschichte stört dich das also nicht mehr…“
 

„So ungefähr…“ Er nickte ein weiteres mal und ich setzte mich auf, stützte den Kopf in die Hände.
 

„Dann muss ich das wohl so hinnehmen.“
 

Daniel grinste mich breit an, „Wäre es dir lieber ich würde hysterisch schreiend davon laufen?“
 

Alleine bei der Vorstellung musste ich lachen. Dan verschlimmerte das Ganze noch indem er aufsprang und es in die Realität umsetzte. Er begann wie wild zu Zappeln und hysterisch, und zugegeben für seine tiefe Stimme ziemlich hoch, zu kreischen. Ich konnte mich kaum noch aufrecht halten.
 

„Aus Daniel, du machst mir Angst“ keuchte ich zwischen den Lachanfällen hervor.
 

Als Reaktion zappelte er nun im Kreis um mich herum.
 

„Oh mein Gott!“
 

Dan blieb stehen. „Daniel Jones reicht.“ Gab er grinsend zurück.
 

„Wichser“ schimpfte ich nachdem ich mich wieder gefangen hatte.
 

Er grinste, schnappte sich eine Zigarette aus seinem Päckchen und ließ sich wieder neben mich in den Sand fallen. Gemütlich zündete er sie sich an.

„Also mal ehrlich Darren… mir ist es ganz egal ob du hetero, bi, schwul, oder asexuell bist. Ich halte nicht viel von diesem Schubladen denken. Gefühle kann man nicht steuern, sie passieren.“
 

Ich nickte. „Und was ist mit dir?“
 

Daniel stockte. „Wie?“
 

„Naja, du willst nicht in Schubladen denken, aber wozu zählst du dich dann?“
 

Er überlegte kurz, zuckte dann mit den Schultern.
 

„Ich glaube nicht an vordefinierte Sexualität, aber ich denke, dass ich wohl bei Frauen bleiben werde…“
 

„Ah…“ Das war natürlich nicht die erhoffte Antwort… dennoch.
 

„Hast du es denn schon mal richtig Probiert?“ fragte ich neugierig.
 

Daniel fiel beinahe der Glimmstengel aus dem Mund. „Bitte was?“
 

„Nur so eine Neugierde-Frage… musst sie nicht beantworten.“
 

„Hmm … hast du?“
 

„Ne.“
 

Daniel lachte. „Nein auch nicht wirklich.“
 

„Und darüber nachgedacht?“
 

Schweigend dreht er sich in Richtung Meer, sein Blick war ernst, wenn nicht gar nachdenklich. Ich fühlte mich schuldig. Nun hatte ich ihn mit meiner Fragerei in eine peinliche Situation gebracht.
 

„Ok dumme Frage, irgendwann denkt wohl jeder darüber nach.“
 

Dan nickte.
 

„Wenn ich dich mit meiner Fragerei in Bedrängnis gebrach habe, dann tut es mir leid.“
 

Er schüttelte nur stumm den Kopf.

„Hmmm…. Gehen wir schwimmen?“
 

‚Wie? Wo? Was? Wo kam das denn her?’
 

„Dan es ist fast stockfinster, außerdem haben wir keine Badeklamotten…“ Ich war sichtlich ‚nicht’ begeistert.
 

„Wozu Badeklamotten? Und wenn es sowieso gleich finster wird, wird uns auch niemand was weggucken, wenn du davor Angst hast.“ Meinte er und sprang auf um sein T-Shirt auszuziehen.
 

„Da~an!“ stöhnte ich genervt. „Du willst mich quälen oder?“
 

Grüne Augen wandten sich nun in meine Richtung. Irgendetwas in seinem Blick ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
 

„Vielleicht,“ murmelte er schmunzelnd und zog sich das T-Shirt über den Kopf.
 

Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in den Händen.

„Was hab ich dir nur getan damit du mich so strafst?“

Daniel lachte laut auf und zog mich am Shirt.
 

„Komm sei kein Spielverderber…“
 

Vorsichtig schielte ich zu ihm. Er hatte sich nun bis auf seine Boxershorts…- halt ich korrigiere – verdammt engen Boxershorts ausgezogen.
 

„Nein!“ jammerte ich und Dan ging neben mir in die Knie.
 

„Bitteeeee!“
 

„Niemals! Das ist peinlich!“
 

„Daz bitte!“
 

Er zog nun so heftig an meinem Shirt, dass ich Angst hatte er würde es beschädigen.
 

„Jajaja. Schon gut, ich gehe, aber hör auf an meinem neuen T-shirt rum zu reißen!“ ich funkelte ihn grimmig an. Dan schaute nur unbeeindruckt zurück, ließ aber mein Shirt los. „Danke…. Aber auf deine verantwortung.“ Murmelte ich peinlich berührt.
 

„Keine Sorge, ich kann mich schon wehren wenn ich will.“ Meinte er freudig.
 

„Genau das ist meine Sorge…“
 

„Was? Das ich dich K.O. schlage?“ er grinste breit.
 

„Nein, … das du es nicht tust.“
 


 

TBC….
 

AHHAHAHAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Stop and Stare

A/N: Ich bin wieder da… die Wurzel alles Bösen!! ^^... und die Wurzel der Langbraucher beim Schreiben. Aber ich muss sagen, mir fällt immer mehr auf das sich die Story eher von selbst schreibt. ^^... das ist interessant. Ich bin in letzter Zeit total aufgeregt wenn ich mich zum schreiben hinsetzte. Das gleiche Gefühl das ich beim lesen einer guten Story bekomme o.O ... was jetzt nicht zwingend heißt das meine Story gut ist *lol*
 

=3 ....
 

Achja, bitte fresst mich nicht, aber ich will das Teil bis zu einem gewissen Grad jugendfrei halten ^^ ... eventuell werde ich noch adult Versionen nachreichen ... mal sehn ^^.
 

Des weiteren überlege ich ob ich einen Dojinshi zeichnen soll o.o ... hmmm >.<
 

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~ All the things he said – Chapter 12 ~
 

“…ren. Hey Darren! Jetzt hör mir doch mal zu!” Lindas verärgerte Visage drängte sich in mein Blickfeld und ihre schrecklich penetrante Stimme quälte meine Ohren auf Hochtouren.
 

„Jaaaaa...“ antwortete ich gepeinigt und löste meinen Blick von Dan, der gerade hektisch dabei war die Englisch Hausübung abzuschreiben.
 

Es war seltsam. Eine Woche war nun vergangen seit Dan und ich unsere kleine Aussprache gehabt hatten, und seit dem schienen wir fest zu stecken. Also schien ich fest zu stecken. Es ging nichts mehr. Weder voran noch zurück. Zumindest in meinen Augen. Ich starrte ihn nur noch mehr an als zuvor... und ich konnte nicht ein mal sagen ob es ihm unangenehm war oder nicht. Wenn er es bemerkte, lächelte er meist kurz und widmete sich dann wieder was auch immer er gerade tat.

Es war frustrierend und zugleich auch erleichternd „nur“ ein Lächeln aus ihm herauszubekommen. Doch warum konnte ich mir nicht erklären... ich war doch verliebt, oder nicht?
 

‚Vielleicht aus Angst vor einer Mitleidsgeste?....
 

Nein, Daniel war nicht der Typ der so etwas tun würde... und doch wurde ich dieses seltsame Gefühl nicht los.
 

Für Dan schien noch immer alles beim Alten zu sein. Er war weiterhin... ja... Daniel. Süß, sexy und nicht zu haben... und er war sich dessen wohl sehr bewusst. Flirtete hier ein bisschen, da ein wenig, und hatte im Prinzip gut ein viertel unserer weiblichen Oberstufe an ihm hängen.
 

Ich seufzte und wünschte mir wie schon so oft er würde ‚diesen’ Blick auch mal in meine Richtung werfen. Den süßen unschuldigen Flirtblick.
 

„Oh Mann, Darren!“ Linda stampfte neben mir auf den Boden. „Du bist unmöglich!“
 

Ein wenig unbeholfen und schuldbewusst watschelte ich ihr hinterher als sie auf Dan zustürmte um ihm zu unterbreiten, was ich in den letzten fünf Minuten geflissentlich ignoriert hatte.
 

„Danny...“ jammerte sie und setzte sich so gut Platz war auf seinen Tisch.
 

„Hmm?“ kam die ziemlich abwesende Antwort, aber Linda schien damit zufrieden zu sein überhaupt eine Antwort zu bekommen, und so plapperte sie munter drauf los während ich mich wieder Daniels konzentrierter Miene widmete. Er sah einfach so süß aus, wenn er im Stress war.
 

Wenige Minuten später beendete Linda ihren Vortrag mit den Worten: „Und? Einverstanden?“

Skeptisch betrachtete ich ihre aufgeregte Mine. Ich hatte zwar nicht allzu viel mitbekommen, aber es gab einen Faktor der mich störte... obwohl .. die Ausführung ihres Vorschlages würde wohl an Dan’s Antwort hängen.
 

„Womit? Sorry, aber ich hab dir nicht wirklich zugehört.“ Meinte er bierernst und klappte sein Heft zu. „Also noch mal ganz in Ruhe“ Er gab mir meine Mappe zurück und lehnte sich gelangweilt auf den Tisch. Linda schnaubte, sie war knapp an ihrer Geduldsgrenze.
 

„Also,“ begann sie extra langsam und deutlich, so als würde man mit einem Kleinkind oder einem stupiden reden, und ich konnte es mir nicht nehmen lassen sie ein weiteres Mal zu übergehen.
 

„Ich hoffe du hast nicht abgeschrieben,“ mahnte ich Daniel.
 

„Natürlich nicht! Ich hab nur den Inhalt übernommen und die Antworten umformuliert...“ gab er zurück. “Bin doch kein Amateur!“
 

„Ach Mann! Jetz’ haltet doch einfach ma’ die Schnauze!“ herrschte uns Linda an und die Gesamte Klasse verfiel in Schweigen. Dan und ich grinsten uns gegenseitig an wie Honigkuchenpferde.
 

„Jungs das ist nicht komisch,“ jammerte sie und warf uns einen bettelnden Blick zu. „Ich versuche hier hochqualitative Wochenendplanung zu machen und ihr ignoriert mich.“ Schmollend verschränkte sie die Arme.
 

„Ne, sorry. Erzähl mal,“ meinte Dan und sah sie auffordernd an.
 

Skeptisch blickte sie zwischen Dan und mir hin und her, bevor sie ein viertes mal mit ihrer ach so tollen Planung für ‚unser’ Wochenende begann.

„Grob zusammengefasst hatte ich mir überlegt das wir uns morgen doch alle mal zum Baden treffen könnten. Sommer ahoi! Bissl Strand und so. Und eventuell später ins Kino, diesen neuen Sci-Fi-Horror Film anschaun.“
 

„Hmmm“ brummte Daniel und Linda sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Was ‚hmmmmmmmm’?“ fragte sie entnervt.
 

„Ist das alles?“
 

„Öh, ja... schon.“
 

„Hmm.“
 

Sie verdrehte die Augen. „Du musst ja nicht mit, wenn du nicht willst.“
 

„Wer sollte denn noch mitkommen?“ fragte ich skeptisch dazwischen.
 

„Naja ich dachte da so an die üblichen Verdächtigen. Euch, Ben, Stacy, Jenn...“ antwortete sie und ich verzog das Gesicht.
 

Wenn Jenn dabei war, dann würde es kein ruhiges Wochenende für mich werden.
 

„Und was sagt ihr?“ fragte Linda.
 

Dan zuckte mit den Schultern. „Ich hab sowieso noch nichts vor.“
 

Ich resignierte. Einerseits wollte ich nicht wirklich in die ‚Höhle des Löwen’, aber andererseits wollte ich so viel Freizeit wie Möglich mit Dan zusammen verbringen.
 

„Also gut,“ begann ich und Linda klatschte triumphierend in die Hände.
 

„Unter einer Bedingung.“
 

„Häh?“ Linda und Dan sahen mich beide etwas schräg an. Ich war sonst nicht der Typ der irgendwelche Bedingungen stellte.
 

„Du hältst mir Jenn vom Leib. Wie auch immer du es anstellst!“ mahnte ich Linda. Dan brach in fröhliches Gegrinse aus, während meine beste Freundin wie ein Staubsauger in der Wüste dreinschaute.
 

„Wieso, was?“ fragte sie verdattert. „Komm schon, das arme Ding kommt doch nur mit um dich zu sehen.“
 

„Du bist ihr Märchenprinz.“ Säuselte Dan und zwinkerte mich breit grinsend an.
 

„Na toll, darauf kann ich verzichten...“ knurrte ich und begab mich langsam zu meinem Sitzplatz. „Es reicht das sie mir 2 mal am Tag ne sms schreibt.“
 

„Ach komm, das is jetzt aber übertrieben...“
 

„Ich weiß ja das sie deine Freundin ist Linda, aber sie nervt trotzdem.“
 

„Meine Güte sie hat halt einen Narren an dir gefressen.“ Seufzte Linda und hob hilflos die Arme.
 

„Ich bin aber nicht interessiert.“ Knurrte ich.
 

„Ja, ich weiß, es gibt nur eins, oder besser gesagt ‚einen’ an dem du interessiert bist,“ sie blickte zu Daniel hinüber, welcher unsere Diskussion amüsiert verfolgte.
 

„Ach halt doch den.- Ich hol mir was zu trinken“ murmelte ich und sprang auf um mir aus dem Getränkeautomaten am Gang eine Kirschcola zu holen. Ehrlichgesagt hatte ich gar keinen Durst... Auch wenn Dan meine Gefühle nun kannte, es war trotzdem peinlich wenn Linda es so offen erwähnte.
 

Ohne viel auf meine Umgebung zu achten steuerte ich auf die Türe zu und hätte somit beinahe das zierliche dunkelhaarige Mädchen über den Haufen gerannt, welches in dem Moment die Klasse betrat.
 

„Entschuldigung ich...“ Ich verstummte, als mich der mörderische Blick traf. Braune Augen funkelten mich hasserfüllt an.
 

„Zieh leine Schwuchtel,“ zischte sie und zwängte sich an mir vorbei.
 

Entgeistert sah ich Kat nach wie sie sich einen Weg durch die Klasse in die hinteren Reihen bahnte... dorthin wo Dan saß. Was wollte sie nun wieder? Wollte sie Daniel zurückerobern? Würde er nachgeben? Auch er hatte sie inzwischen bemerkt, schien jedoch nicht weiter beunruhigt von ihrer Anwesenheit, ganz im Gegenteil zu Linda, die vor Anspannung die Fäuste geballt hatte. Was zum Henker...?
 

Zu unser aller Erstaunen wandte sie sich von Daniel ab und steuerte auf Derek und Vincent zu, die mit ihren Kumpels hinten in unserem PC Eck hockten und dämliche Online-Spiele spielten.

Derek und Kathleen? Na, sie hatte sich aber schnell über den Verlust von Daniel hinweggetröstet.

Der Pseudodurst war verflogen und ich kehrte langsamen Tempos zu Linda und Dan zurück, Kat immer im Blickwinkel.
 

„Was will die denn hier?“ zischte Linda und sah eindeutig feindselig Richtung PC.
 

„Was auch immer sie will, es betrifft anscheinend nicht uns.“ Meinte Dan gelassen und räumte sein englisch Buch aus seinem Rucksack.
 

„Na du hast aber die Ruhe weg...“ sprach Linda meine Gedanken nun laut aus. „Sie schien ja nicht gerade erfreut über eure abrupte Trennung.“
 

Daniel zuckte mit den Schultern. „Trennung... war ja nicht mal ne richtige Beziehung.“ Antwortet er und lehnte sich zurück.
 

„Ach so?“ Linda grinste verschmitzt und ließ sich in ihren Sessel fallen. „Das sah aber anders aus. Hat die Rose ihre Dornen gezeigt? Oder wollte sie dich einfach nicht ranlassen?“
 

Daniel lachte. „Das ist keine Rose, das ist eine fleischfressende Schnapppflanze... und über solche Details willst du keine Informationen erhalten.“ Meinte er zwinkernd und mir drehte sich der Magen um. Daniel und ... pfui Spinne. Niemals! Nein an so etwas wollte ich gar nicht mal denken.
 

Ich sank in meinen Sessel und grinste gespielt selbstsicher in die Runde. Daniel’s Ruhe konnte ich beim besten Willen nicht teilen. Alleine der Blick den ‚Miss Schnapppflanze’ mir zugeworfen hatte verriet nichts Gutes, und auch die Tatsache, dass sie sich mit meinen Erzfeinden abgab bereitete mir Sorgen.

Irgendetwas heckte sie doch aus.
 

Als sie sich nach einer kurzen Weile zum Gehen umwandte traf mich ihr unheimlicher Blick ein zweites Mal, doch diesmal konnte ich den Anflug eines selbstgefälligen Lächelns auf ihren Lippen sehen. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinab. Das war definitiv nicht gut.
 

„Das dumme Grinsen kann sie sich sparen.“ Knurrte Linda, die das philippinische Mädchen genau beobachtete.
 

Ich zuckte mit den Schultern, knallte meine Mappe auf den Tisch und tat so als wäre mir nichts aufgefallen. Kathleen ging, Professor Stevenson kam und ich hatte nun weit andere Sorgen. Als ich meine Mappe aufschlug fiel mir etwas auf der inneren Rückseite ins Auge.
 

’Oh mein....’ stöhnte ich leise und sank auf den Tisch. Ich hatte komplett vergessen das ich vor Wochen während einer meiner Träumereien die Rückseite meiner Mappe mit einem ’D’, das von einem kleinen Herzchen umschlossen war, verziert hatte. Das alleine wäre schon peinlich genug gewesen, aber neben dem Gekritzel war nun ein kleiner Smiley zu sehen... und ich hatte den definitiv nicht da hinein gezeichnet.
 

Ich fühlte wiedereinmal die wohlbekannte Hitze in meine Wangen aufsteigen. Außer Daniel hatte diese Mappe in letzter Zeit niemand gehabt.
 

„Ganz toll Darren, du Genie...“
 

Den Rest der Stunde verbrachte ich damit mich selbst zu beschimpfen und über den Jungen nachzudenken, der mir trotz aller Freundschaft immer noch ein Rätsel war.
 

~*~
 

Samstag war verregnet, grau und grässlich nasskalt. Linda hatte schon früh angerufen und wie erwartet die Strandtour abgesagt. Gelangweilt saß ich in meinem Zimmer fest. Bis zum Abend und dem weiterhin fixen Kinobesuch war noch ewig lange Zeit. Zeit mit der ich nicht wirklich etwas anzufangen wusste.
 

Meine Eltern waren zum Einkaufen in die Stadt gefahren, Tracey mit ihrem Angebeteten unterwegs, und Pete beschlagnahmte den Fernseher. Da ich schon in der Früh Zoff mit meinem Bruder gehabt hatte, verzichtete ich auf seine Gesellschaft und verkroch mich lieber in meinem Reich.
 

Gähnend blätterte ich die soeben fertig gelesene Seite des Buches mit dem ich mich zu beschäftigen versuchte um. Es war irgend so ein komischer Schnulzenroman von meiner Schwester, den ich mir in Ermangelung eines guten Sci-Fi Buches von ihr ausgeliehen hatte... natürlich ohne ihr Wissen. Es war zwar keine hochwertige Lektüre, aber reichte immerhin um mir den Tag zu vertreiben.

Recht desinteressiert überflog ich wieder mal eine Szene voller Liebesschwüre, Herzschmerz und Geschmuse. Hetero Geschmuse wohlgemerkt.
 

„Oh Mann, wie kann man denn nur so einen Schund lesen...?“ murmelte ich halblaut vor mich hin während ich weiter verfolgte wie die Hauptdarstellerin ihre zwei Liebhaber zum Narren hielt.
 

’Na ja, anscheinend braucht man ja nicht viel dazu.’ stichelte meine amüsierte innere Stimme.
 

„Okay, anders formuliert: Wie kann man sich nur so einen Schund kaufen.“
 

’Für eine Frau reicht anscheinend ein schöner Kerl und ein schmalziger Titel am Cover und schon sind sie Feuer und Flamme.’
 

„Wie wahr, wie wahr...“ brummte ich während ich die nächste Seite umblätterte... und auf einmal weitaus mehr Interesse an dem Buch hatte als die ganzen anderthalb Stunden zuvor. Das aktuelle Kapitel beschrieb das Aufeinandertreffen der beiden Liebhaber, die dem Anschein nach einander gar nicht so abgeneigt waren. Ich überflog hastig die nächsten paar Seiten. Es folgte eine heiße Szene zwischen den zwei Protagonisten, die mir das Blut nicht nur in die Wangen trieb.

Ungläubig betrachtete ich mir noch mal das Cover welches eine vollbusige Blondine und ihren dunkelhaarigen ‚Prince Charming’ zeigte.
 

Kritisch musterte ich das Bild, den Titel und betreffende Szene. Die Frage warum sich meine Schwester so ein Buch kaufte, flatterte mir nur für eine Millisekunde durch den Kopf. Auch wenn der Autor sonst nicht viel konnte, bei Liebesszenen hatte er den Dreh raus. Gebannt verfolgte ich die Story der Zwei durch das Buch hindurch und stellte fest, das dies die erste, aber gewiss nicht Letzte derartiger Szenen war.
 

Ohne von dem Buch abzulassen rollte ich mich auf den Bauch. Sollte mein Bruder

dummerweise den Versuch wagen, mich in seine Nachmittagsaktivitäten mit einzubeziehen, musste er ja nicht gleich sehen das mich das Buch mehr als nur ‚anregte’.

Ich verzog das Gesicht als sich meine Erektion gegen die Matratze presste. So hatte ich mir meinen Zeitvertreib nicht vorgestellt... obwohl, einzuwenden hatte ich dagegen auch nichts. Ich hatte mir diese Art von Befriedigung länger nicht gestattet, weil meine Gedanken für gewöhnlich immer zu Dan wanderten, und das in gewisser Weise schmerzhaft war.
 

Neugierig verschlang ich Seite um Seite bis sich die Hauptdarstellerin schlussendlich auch noch zu der Liebelei hinzugesellte. Ab dem Zeitpunkt beschloss ich, die Geschichte auf meine Art weiterzudichten.

Ich klappte das Buch zu und änderte meine Position in eine halb sitzende. Mit geschlossenen Augen saß ich ans Kopfbrett meines Bettes gelehnt da und fantasierte mir weiter etwas über die Zwei aus dem Buch zusammen.
 

~*~
 

Ich gab einen ungehaltenen Laut von mir als mein Handy mit viel Lärm ansprang und mich komplett aus dem Rhythmus warf. Laut einen ‚Dancing Queen’ Remix schrammelnd vibrierte es auf die Schreibtischkante zu, bis es schlussendlich in schier selbstmörderischer Absicht mit einem letzten ‚Brrrrrrt’ unter meinen bösen Blicken in den Handytod stürzte... zumindest wünschte ich mir das.
 

Mit einem Lauten Scheppern schlug es auf dem Boden auf, vibrierte und trällerte allerdings trotzdem weiter.
 

„Scheiß Outdoor-Dreck.“
 

Ich schwang mich vom Bett. Der Moment war sowieso verschissen, also konnte ich auch abheben und demjenigen der mir meine schöne Zeit versaut hatte die Hölle heiß machen. Ich hob das dudelnde Gerät auf und hob ohne auf das Display zu sehen ab.
 

„Ja?“ bellte ich in Drachenmanier ins nervtötende Gerät.
 

Stille... dann:
 

„Daz? ...Ist alles okay?“ hörte ich Daniels tiefe Stimme, leicht verunsichert nach meiner nicht gerade freundlichen Begrüßung. Mein Herz machte einen Sprung, und einen Stock tiefer sprang ebenfalls wieder etwas habacht.
 

„Oh ... du bist es, sorry hab nicht gesehn wer angerufen hat.“ Murmelte ich und nahm meine Position auf dem Bett wieder ein. „Ja, alles okay.“ Beruhigte ich ihn und schloss die Augen um mich ganz auf seine Stimme konzentrieren zu können.
 

„Ah...“ kam die nicht ganz überzeugte Antwort. Verdammt, wie konnte er unbewusst so sexy sein...
 

„Mhm, nur ein wenig Kopfschmerzen,“ log ich und klammerte mich ans Handy, in Erwartung der Antwort.
 

„Wetter hm?“ meinte er. „Drecks Regen.“
 

Ich registrierte gar nicht wirklich was er sagte, denn mit jedem Wort das durch den Hörer drang zogen sich Muskeln ‚da unten’ zusammen.
 

„Ja, du sagst es.“ Stimmte ich abwesend zu während meine freie Hand wieder in meiner Hose verschwand. Ein leiser Seufzer kam mir über die Lippen, doch ich machte mir keine großen Sorgen darüber was Dan wohl denken mochte. Mein Hirn war blutleer.
 

„Ist wirklich alles okay?“ fragte er besorgt.
 

„Ja...“ murmelte ich, mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
 

„Na dann... dachte schon ich bin den Weg umsonst gefahren.“ Meinte er fröhlich.
 

„Welchen Weg?“ alarmiert setzte ich mich auf.
 

„Zu dir. Hab dir doch n SMS geschickt.“
 

„Was?!“ ...panik. Panik. PANIK!
 

Keine Panik, ruhig bleiben, lass dir nichts anmerken.’ warnte meine innere Stimme.
 

„Wo bist du denn gerade?“ fragte ich gezwungen ruhig und versuchte meine Erektion die heftigst nach Aufmerksamkeit verlangte zu ignorieren.
 

Scheiße, wieso gerade jetzt? fluchte ich innerlich.
 

„Ich fahr grad an der Videothek vorbei, sollte in circa fünf Minuten bei dir sein.“
 

Fuck! Was mach ich denn jetzt? nun stieg doch Panik in mir hoch.
 

Du könntest hier auf ihn warten. Kannst ihm ja gleich dein kleines Problemchen hier zeigen, vielleicht geht er dir ja bei der Beseitigung zur Hand? spottete mein inneres ich bösartig.
 

„Ganz witzig“ murmelte ich und fegte den Gedanken aus meinem Kopf.
 

„Wie?“ fragte Dan, und ich realisierte, das ich die letzten paar Worte laut ausgesprochen hatte.
 

„Nichts!“ ich sprang vom Bett auf. „Also, bis gleich.“ Verabschiedete ich mich hastig.

Verdammt was sollte ich nun tun? Fünf Minuten...
 

Hastig kramte ich ein langes T-Shirt aus meinem Kasten und streifte es mir über. Mit frischen Klamotten bewaffnet stürmte ich ins Bad, warf sämtliche Kleidungsstücke von mir und sprang unter die Dusche. Verdammte fünf Minuten. Ein Schauer lief mir den Rücken hinab und zog sich bis in meine Lenden. Durch die Vorarbeit die ich geleistet hatte, war abkühlen keine Option. Ich musste beenden was ich angefangen hatte... schnell.
 

Das heiße Wasser prasselte mir auf den Rücken während ich mich schnellst möglich befriedigte. Ich achtete nicht darauf ob es sich gut anfühlte oder nicht, die Zeit drängte. Dan war auf dem Weg. Der Gedanke an meinen blonden Gott half mir bei der Lösung meines Problems.

Mit einem unterdrückten Stöhnen kam ich in meine Hand. Für einige Sekunden lehnte ich meine Stirn gegen die kalte Fliesenwand, wollte ausruhen....
 

‚Keine Zeit’ höhnte die Stimme in meinem Kopf. ‚Zwei Minuten...’
 

Schleppend schaffte ich es mich von der Wand abzustoßen, schnell zu säubern und einen auf respektabel zu machen. Hastig und eher notdürftig rubbelte ich mir die frisch gewaschenen Haare ab.

Schnell, schnell...
 

Nachdem ich mich beim anziehen meiner Boxer beinahe selbst erschlagen hätte, drehte ich das Tempo ein wenig runter, egal was mein Gefühl mir sagte.

Es waren kaum die besagten fünf Minuten vergangen, als ich aus dem Bad hastete, und mit jemandem – nein, mit Dan! - auf dem Gang zusammenstieß.
 

Reflexartig packte er meine Schultern als wir kollidierten, und rettete sich damit vor einem beinahe-Treppensturz.
 

„Woah... du bist schon hier?“ stammelte ich dämlich.
 

Einen Moment lang sah er mich aus großen Augen an, fing sich dann aber wieder und Nickte stumm.
 

„Tut mir leid“ murmelte ich und spielte mit dem Saum des T-Shirts das ich in der Hand hielt. „Es dauert noch einen Augenblick.“
 

„Ah .. okay.“ Gab Dan als Bestätigung zurück.
 

Irgendwie...
 

Einen weiteren Moment starrten wir uns stumm an.
 

„Dan?“ begann ich vorsichtig. Dieser seltsame unleserliche Gesichtsausdruck den er seit gut drei Wochen praktizierte war gerade wiedereinmal in seine Mimik gezogen. Es machte mich nervös.
 

„Hm?“
 

„Du kannst mich nun los lassen...“ Dem nervlichen Wrack nahe zerknüllte ich das T-Shirt in meinen Händen. Daniels Berührungen brannten wie Feuer auf meiner nackten Haut, und sendeten selbiges auch zu meinen Lenden. Da ich nur in Unterhosen bekleidet dastand, wäre es ein denkbar schlechter Zeitpunkt für ne Latte gewesen.
 

„Oh... oooh, sorry Daz tut mir leid“ er riss sich förmlich von mir los und setzte einen etwas kälbernen Blick auf. „Bin wohl in Gedanken versunken...“
 

„Ist OK“ antwortete ich kurz angebunden und verschwand in meinem Zimmer. Ich war entsetzt. Das war nicht der Daniel Jones den ich kannte. Irgendetwas hatte sich gravierend geändert. Ich wusste nur noch nicht ob es mir gefiel oder nicht.

In Gedanken versunken strich ich mir über die schultern, dort wo Daniels Hände noch Augenblicke zu vor geruht hatten.
 

„Schwachsinn...“ murmelte ich und schnappte mir grummelnd und knurrend eine Hose und eines meiner Lieblings-Shirts aus dem Kasten. Mit den Klamotten überm Arm wanderte ich zum Schreibtisch und hob mein Handy auf. Eine SMS von Dan.
 

„Scheiß Technik“ fauchte ich und warf das Gerät aufs Bett. Das hätte mächtig in die Hose gehen können. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn mein Bruder oder gar Daniel vor zehn Minuten hier hereingeplatzt wären. Hastig zog ich mich an, zupfte meine Klamotten zurecht, und wirbelte wie ein Orkan durch mein Zimmer, klaubte Geldbörse, Schlüssel und anderen Kleinkram auf und verstaute das Ganze anschließend in meiner Hosentasche.
 

Als ich wieder aufblickte stand Dan in der Türe und betrachtete mich intensiv. Nervös blickte ich an mir hinab, konnte aber nichts erkennen. Enge schwarze Jeans, ein Türkisblaues eng anliegendes ärmelloses Shirt mit einem silbergrauen Anarchie Zeichen darauf, und ein schwarzes kurzärmeliges Hemd darüber. War doch nicht so übel, oder?
 

„Was?“ fragte ich schließlich komplett verwirrt.
 

Daniel schüttelte den Kopf. „Nichts...“ er grinste schief, kam auf mich zu und umrundete mich einmal. „Sexy, sexy...“ sein Grinsen wurde noch breiter.
 

„Ah...“ verlegen trat ich von einem Bein aufs andere. Ich kam mir vor wie eine Kuh auf dem Viehmarkt.
 

Dan nickte. „Fertig?“
 

„Hm... wo gehen wir überhaupt hin?“ fragte ich und spielte mit einem losen Knopf meines Hemdes.
 

Er ging zu meinem Bett und nahm mein Handy auf. „Lass dich überraschen...“ er drückte mir das Gerät in die Hand, zwinkerte mir zu und verließ den Raum.
 

Belämmert starrte ich mein Handy an.
 

TBC ...

Come in over my face

Tätärätäääääääää und wieder ist ein neues Kapitel fertig. =) Bald wird diese Geschichte ihr Ende finden und ich hoffe das ihr auch einige andere Geschichten von mir lesen werdet, oder vielleicht sogar die neue die ich dann anfangen werde. Ich würde mich sehr freuen.
 

Dieses Kapitel ist jemand ganz besonderem gewidmet! Meiner besten Freundin die heute Geburtstag hat. HAPPY BIRTHDAY!!!!!!

Drückt alle mal Wolverine003!! So ich hoffe es gefällt dir und du freust dich. *drück*
 

Und für euch: Viel spaß mit dem neuesten Kapitel von ATTHS.
 

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~ All the things he said – Chapter 13 ~
 


 

„Billard?!“ Skeptisch blickte ich durchs Autofenster hinaus.
 

„Sag bloß du kannst nicht nur nicht Bowlen, sondern hast auch keine Ahnung von Billard?“ Daniel drehte den Motor ab und lachte.
 

„Entschuldigung das ich kein allround Sportler bin...“
 

Dan grinste mich an. „Sorry, so war das ja auch nicht gemeint. Komm.“ Er riss die Türe auf und sprang hinaus. Fluchend zog er sich die Jacke über den Kopf. Seufzend tat ich es ihm gleich. Dieses Mistwetter ging mir schon tierisch auf die Nerven. Es war verflucht noch mal fast Dezember. Es sollte warm und sonnig sein. So wie in den letzten Tagen.
 

Recht angeweicht polterten wir ins Lokal, und hinterließen an der Türe unsere Spuren. Die nassen Jacken tropften den Boden, der sowieso schon schwamm, voll. Unsicher folgte ich Daniel in den weit ausgedehnten Raum, der mit Tischen vollgestopft war.

Beeindruckt sah ich mich um. Ich hatte etwas anderes erwartet von einem Billard Lokal, aber was sich mir darbot löste meine Anspannungen ein wenig. Es standen nicht nur Billard Tische, sondern auch normale kleine Tische da, wie man sie in einem Café vorfinden würde. Und an einem dieser Tische erspähte ich auch sofort einen bekannten Schopf roter Haare.
 

„Soso, also war es Linda’s Idee?“ Ich warf einen Seitenblick zu Dan, welcher nur unschuldig grinste.
 

‚Na wenigstens sind wir nur zu viert...’ dachte ich erleichtert und steuerte auf Linda und Ben zu.
 

„Darren, na endlich! Ich dachte schon du hättest dich wieder irgendwo verkrochen.“ Linda winkte uns herüber.
 

„Wieso sollte ich mich verkriechen?“ Knurrte ich sie an.
 

„Ach du weißt schon... Sport und so.“ Sie zwinkerte mir unschuldig zu.
 

„Was ist an hier rumsitzen Sport?“ Fragte ich und nahm auf einem freien Sessel platz. Daniel setzte sich neben mich und meinte gelassen: „Rumsitzen vielleicht nicht, aber wenn du dich umsiehst wirst du sehen das es hier noch andere Sachen zu tun gibt.“
 

„Niemals! Ich mach mich doch nicht vor aller Augen lächerlich!“ Das wäre doch zu peinlich...
 

Daniel sah mich mit großen grünen Augen an. „Och bitte!“
 

„Nein!“
 

„Bitte.“
 

„Neiiiien!“
 

„Wieso nicht?“
 

„So halt, ich mach mich doch nicht zum Affen!“

„Ich helf’ dir!“
 

„Wobei? Mich zum Affen zu machen?“
 

„Wenn du willst, ja!“
 

„NEIN! Ich hol mir was zu trinken!“ Mit hochrotem Kopf stand ich auf und ging zur Theke. Wieso wollte er unbedingt das ich mich blamiere. Das war sicher Lindas Einfall... Beleidigt spielte ich mit der Getränkekarte. Wieso fixierten alle ihre dummen Ideen immer auf mich...

Ich bestellte ein Cola, und blieb, trotzdem ich meine Bestellung erhalten hatte noch an der Theke stehen. Hatte einfach keine Lust mich weiter zuquatschen zu lassen. Diesmal würden sie mich nicht aufweichen können.
 

Lustlos nippte ich an meinem Cola rum, bis auf einmal eine Hand auf meiner Schulter landete. Vor Schreck atmete ich mein Cola ein was in einem fürchterlichen Hustenanfall resultierte.
 

„Hey erstick mir hier nicht...“ kräftig klopfte mir Dan auf den Rücken während ich nach Luft rang.
 

„Duuu....“ keuchte ich.
 

„Sorry, wollte dich nicht erschrecken.“ Meinte er erheitert und hob abwehrend die Hände. „Tut mir auch leid das ich dich vorhin so geärgert hab. Wenn du wirklich nicht willst dann akzeptier ich das schon.“
 

Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ok, so schlimm wird’s wohl nicht werden... es ist nur, ich will mich nicht blamieren.“
 

„Keine Sorge. Jeder fängt mal an.“
 

Skeptisch warf ich ihm einen Blick zu. Vielleicht...
 

„Okay...“
 

Daniels Lächeln erhellte den ganzen Raum, und ich fragte mich ob ich nicht doch einen Fehler gemacht hatte. Fast zu hastig organisierte Dan einen Tisch, nahm die Kugeln entgegen und stapfte, mich am Ärmel hinter sich herschleifend davon. Er setzte mich am Tisch ab, besorgte zwei Queues und drückte mir einen davon in die Hand.

Ratlos blickte ich den Stock an, sah dann zu Linda und Ben zurück welche mir grinsend zuwinkten.
 

Tolle Freunde hatte ich.
 

„Aufgepasst!“ Daniel klopfte mir leicht auf die Schultern und ich wand meine Aufmerksamkeit wieder ihm zu. „Ja.. ja?“
 

Intensiv betrachtete ich Dan, als er mir die Grundregeln erklärte und mir die Handhabung des Queues zeigte. Leicht überfordert nickte ich einfach nur ohne wirklich viel zu verstehen. Ich beobachtete ihn als er den Anstoß tätigte und die Kugeln in einem wirren Durcheinander über den Tisch schickte.
 

„So, du bist dran.“ Meinte er und räumte das Feld.
 

„Äh ja ... auf was muss ich schießen?“ fragte ich etwas verunsichert als ich die vielen Kugeln am Tisch sah.
 

Daniel lachte. „Such dir eine aus, solange noch keine gefallen ist, kannst du auf welche auch immer schießen.“
 

„Okay...“ Nervös spielte ich an dem Queue rum.
 

Der erste Stoß war natürlich eine totale Katastrophe. Ich hatte ja nun wirklich gar keine Ahnung von Billard, und Dan’s Blitzerklärung konnte ich nicht wirklich folgen. Das Queue rutschte an der weißen Kugel ab und verschob diese nur um knapp zehn Zentimeter. Entschuldigend blickte ich zu Daniel hinüber.
 

„Ich glaube ich kann das nicht!“
 

„Blödsinn,“ meinte er. „Niemand wird mit einem Queue in der einen und Kugeln in der anderen Hand geboren. Das ist doch überall so. Alles nur eine Frage der Übung.“

Er ging um den Tisch herum, und stellte sich neben mich.
 

„Versuchs noch einmal.“ Ermutigte er mich mit einem Lächeln.
 

Missmutig nahm ich abermals die Haltung an die er mir vorhin gezeigt hatte. Zu meinem Horror stellte sich Dan diesmal hinter mich. Sein Größenvorteil ermöglichte es ihm meine Haltung mehr oder weniger von hinten zu korrigieren. Mit seinen Hände auf meinen berichtigte er die Stellung des Queues. Ich wusste nicht ob ich jubeln, oder schreiend davonlaufen sollte.

Einerseits war es ein seltsam gutes Gefühl Daniel’s Körper so nahe zu spüren, andererseits aber war es für ihn einfach nur die simple Erklärung eines Spiels. Nichts besonderes.
 

Ich seufzte und versuchte mich auf das zu konzentrieren was Daniel mir mehr oder minder ins Ohr flüsterte. Sein Kinn lag auf meiner Schulter auf während er mit leiser Stimme versuchte mir das Spiel ein wenig näher zu bringen... was kläglich scheiterte.

Seine tiefe Stimme und das Gefühl von Daniel’s Körper der sich so ziemlich auf der ganzen Länge gegen meinen presste war das Einzige was ich wirklich wahrnahm. Und es war quälend.
 

Er ist für ihn nicht das selbe wie für dich Daz, schlag es dir aus dem Kopf. Wie oft soll ich dir das noch sagen. Freunde. Sei froh darüber, gib dich damit zufrieden.
 

„Daniel...“ flüsterte ich in warnendem Tonfall. „Das ist nicht fair.“
 

„Hm?“ Es brauchte einige Sekunden bis Dan kapierte was ich überhaupt ansprach. „Sorry, war ja nur zu Demonstrationszwecken. Ich wollte dich nicht ärgern oder so.“ meinte er verlegen und trat, wie mir schien zögerlich zurück. Irgendwie wirke er so unentschlossen.
 

Betretenes schweigen herrschte zwischen uns während jeder seinen Gedanken nachhing. Nach einer Weile konnte ich Linda’s bedrohliche Blicke schon wie Messer in meinem Rücken spüren. Argwöhnisch drehte ich mich zu ihr um. Irgendetwas hatte sie doch ausgeheckt. Als ich sie ansah, grinste sie nur unschuldig und winkte mir zu, ganz so als könne sie kein Wässerchen trüben. Seufzend drehte ich mich wieder zu Daniel.
 

„Tut mir leid, aber ich glaube ich kann das nicht.“ Meinte ich und gab ihm das Queue zurück.

Daniel nickte nur.
 

„Vielleicht tut dir eine Runde zuschauen gut.“ Säuselte Linda, stand auf und ging mit schnellen Schritten zu Dan hinüber um ihm das Queue aus der Hand zu nehmen. „Sieh zu und lerne...“
 

Ich warf ihr einen tödlichen Blick zu, und gesellte mich dann zu Ben, der nun verlassen an dem kleinen Tischchen saß. Grummelnd stürzte ich mich auf mein Cola. Ben lachte leise und ich wandte meine Aufmerksamkeit ihm zu.

„Hm?“ fragte ich verwirrt.
 

„Er ist sichtlich enttäuscht über deine ‚Flucht’“ meinte Ben und deutete auf Daniel, der nun mit Linda rumwitzelte während die beiden sich ein hartes Match lieferten. Mir fiel eigentlich nichts dergleichen auf, aber Ben kannte Daniel ja schon einige Zeit.
 

„Sag... du kennst Daniel doch schon lange, oder?“ fragte ich und nippte wieder an meinem Getränk.
 

„Fast sieben Jahre.“ Bestätigte er, dann drehte er sich zu mir und grinste breit. „Was willst du wissen?“
 

Ich grinste breit zurück. Linda hatte Ben dem Anschein nach von meiner Schwärmerei für Daniel erzählt, und er schien es erstaunlich locker zu nehmen. Dafür würde ich sie gleich ein weiteres mal umbringen... später, nachdem ich ALLES über Daniel erfahren hatte.
 

„War er schon immer so ...“ ich deutete mit einer Kopfbewegung zu den beiden spielenden hinüber.
 

„Ein Frauenheld? Ja. Das hat mich schon einige Nerven gekostet.“ Meinte Ben amüsiert und untersuchte genauestens sein Bierglas. „Ein Lächeln und sie liegen ihm alle zu Füßen. Das ist frustrierend.“
 

„Ah...“ Anscheinend war Ben meist derjenige gewesen, der keine abbekommen hatte. Innerlich musste ich grinsen, äußerlich betrachtete ich nur steif wie Linda sich weiter an Daniel heranschmiss. Hatte sie denn kein Benehmen? Immerhin saß ihr Freund hier neben mir und konnte das genau so sehen wie ich. Allerdings schien sich Ben nicht allzu viele Sorgen zu machen.
 

„Weißt du,“ fing er an, und ich wandte meine Aufmerksamkeit ihm zu. „Es wundert mich das er seit Anfang dieses Schuljahres gar keine neue Flamme angeschleppt hat.“
 

„Keine neue Flamme?“ fragte ich und zog die Augenbrauen hoch. „Sofern ich mich erinnere hat er noch vor kurzem für unser Schulprinzesschen geschwärmt.“ Murmelte ich. Die Erinnerung daran, und an das letzte Zusammentreffen zwischen ihr und mir ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
 

Ben lachte und schüttelte den Kopf. „Hm, nein, nicht wirklich.“
 

„Wie ‚nicht wirklich’?“ hakte ich nach.
 

„Das war keine Schwärmerei in dem Sinne.“ Meinte der blonde und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht genau was er vorhatte, aber ganz ehrlich, ich denke das einzige plausible war, sie im Bett zu testen.“ Ben lehnte sich zurück und betrachtete das Geschehen am Billardtisch. „Ich kenne ihn schon zu lange. Ich weiß wann es ihn erwischt und wann nicht.“ Er grinste mir verschmitzt zu. „Ich würde sagen es war Zeitvertreib. Also mach dir darum keine Gedanken.“ Er klopfte mir freundschaftlich auf den Rücken.
 

„Ach... so“ Verblüfft blinzelte ich in Dan’s Richtung. Eigentlich machte ich mir darüber schon meine Gedanken.

„Ist er denn so einer?“
 

„Hm? Wie?“
 

„Na ja, einer der sich die Mädels nur zum Zeitvertreib aussucht.“ Ich drehte mein Colaglas in den Händen. Die Vorstellung das Daniel im Bezug auf Beziehungen so einer war, schien unerträglich.
 

„Hmm... Manchmal. Aber tut das nicht jeder von Zeit zu Zeit?“ Meinte er mit einem Zwinkern.
 

„Also ... ich weiß nicht...“
 

„Okay, ich will dir nichts vormachen. Daniel ist schwer bei Laune zu halten was Beziehungen betrifft und hin und wieder sogar auch bei Freundschaften. Ich habe schon ein paar Mal erlebt das er Beziehungen beendet hatte weil er sie als „langweilig“ deklarierte.“ Ben zuckte mit den Schultern. „Ob das nun der wahre Grund war oder nicht... hin und wieder ist er recht schwierig.“
 

Na toll ... meine Hoffnungen schmolzen je mehr ich mich mit Daniels Freund unterhielt. Mein Traumtyp schien sich auf einmal in einen chaotischen, komplizierten und schwierigen Menschen zu verwandeln.
 

„Ach so... Na ja mir ist auch schon aufgefallen das er schwer bei Laune zu halten ist.“ Ich musste grinsen als ich an vor ein paar Tagen dachte, als Daniel sich mitten in einem Gespräch abwand und interessiert einer Libelle zugesehen hatte die um den Schul-Swimmingpool gekreist war. Eigentlich mochte ich es nicht wenn man mich ignorierte, aber das hatte ich einfach nur süß gefunden.
 

Ben schüttelte den Kopf. „Mach dir darum nicht so viele Sorgen. Wenn er jemanden Gefunden hat, hängt er sich dran und ist nicht wieder loszukriegen.“
 

„Meinst du seinen damaligen besten Freund?“ fragte ich vorsichtig.
 

„Ja, zum Beispiel.“ Meinte er grinsend. „Aber ganz ehrlich, viel fehlt nicht mehr, dann hast du ihn auch an der Leine.“
 

„Wie, wo, was?“ fragte ich verwirrt, meine Antwort bekam ich jedoch nicht mehr. Dan und Linda hatten anscheinend ihr Spiel beendet und gesellten sich wieder zu uns.
 

„Mann, Mann, nun hast du gar nicht zugesehen.“ Meckerte Linda als sie sich auf Ben’s Schoß fallen ließ.
 

Ich zuckte nur mit den Schultern und grübelte weiter darüber nach was Ben gerade gesagt hatte. Irgendwie ... würde es ja schon zu Dan’s komischem Verhalten passen. Irgendetwas war definitiv anders als vorher, aber was genau konnte ich nicht sagen...
 

~*~
 

„Aahh was für ein Schwachsinn!“ meckerte Jen als wir das Kino verließen. „So unrealistisch.“
 

Dan und ich verdrehten die Augen. „Weißt du, das ist nun mal so bei Science Fiction Filmen.“ Meinte Dan ein wenig genervt.
 

„Deswegen sind diese Filme ja alle so schlecht. Oder Darren?“ sie hängte sich an meinen Arm und schmachtete mich an.
 

„Ja, also ... äh eigentlich nicht...“ ächzte ich während ich mit sanfter Gewalt versuchte meinen Arm zu befreien. „Ich finde es eigentlich besser als irgendwelche Romanzen.“
 

„Ach so? Und ich hätte gedacht du magst Romanzen.“ kicherte Daniel.
 

„Ich will eure Debatte über kitschige Filme ja nicht stören, aber was machen wir jetzt?“ fragte irgendeiner von Ben’s Freunden, dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte.
 

Ratlos blickten wir uns an. Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen, aber auf der Straße herumzustehen war auch nicht wirklich ‚das’ Erlebnis.
 

„Ich bin dafür das wir mal was essen gehen.“ schlug Jen vor und hängte sich an meinen Arm. „Du kommst doch sicher mit oder Darren?“
 

„Ähh ach, weißt du, ich hab keinen Hunger, sorry.“ Abermals befreite ich mich nur mühsam aus ihrem Schraubzwingengriff. In Wahrheit hatte ich einen mörderischen Hunger, aber ich hatte keine Lust diese Klette noch länger um mich rum zu haben.

Linda verstand meinen hilfesuchenden Blick und meinte: „Ich denke wir werden nun abziehen oder Benny?“

Verwundert blickte der Junge sie an, verstand aber den Hinweis und nickte hastig.
 

„Waaaas? Es ist doch grade erst elf uhr!?“
 

„Wir haben noch was vor.“ Antwortete Linda mit einem verschwörerischen Grinsen und schleifte Ben und Dan am Arm weg.
 

„Sorry,“ rief ich dem Rest der Truppe zu und lief hinter meinen Freunden her, sehr erleichtert das ich aus den Klauen der Bestie entkommen konnte.
 

~*~
 

Wir hatte uns in Lindas trautes Heim zurückgezogen, denn nachdem ihre Eltern nicht da waren, hatten wir ein ganzes zweistöckiges Haus – oder wohl eher kleine Villa – zur Verfügung.

Pizzakartons lagen auf dem Wohnzimmertisch verstreut, gemeinsam mit leeren Bierflaschen, ein paar letzten Resten von Chips und anderen Knabbereien. Wir hatten den Raum mehr oder weniger ins Chaos gestürzt. Nach einer kurzen aber heftigen Kissenschlacht, bei dem eine kleine Tonkatzenfigur zu Bruch gegangen war, hatten wir uns doch eher auf Konsolenspiele geeinigt.
 

Und nun saßen wir also da und spielten irgendwelche alten spiele auf sämtlichen Konsolen die Linda hatte. Also ...alle. Wobei ich nicht so der Experte war und bald ausschied.
 

Gelangweilt spielte ich also mit der leeren Bierflasche. Ich hatte meine Position auf dem Sofa aufgegeben und war auf den Boden davor gewandert, rechts neben Daniels Beinen. Würde ich mich ein bisschen zur Seite lehnen, könnte ich glatt meinen Kopf auf seine Knie legen.
 

Auch den Controller hatte ich abgegeben, und das Feld den anderen drei überlassen. Ich hatte kläglich versagt. Dan, Ben und Linda hingegen lieferten sich weiterhin einen erbitterten Kampf um die Führung. Es war einerseits ganz amüsant zuzusehen, andererseits recht langweilig wenn man nicht mitkam.
 

Geistesabwesend drehte ich die Flasche vor mir auf dem Boden. Wenigstens ein bisschen Beschäftigung...

Kreischend und johlend sprang Linda auf als ihr Miniaturauto die Ziellinie als erstes überquerte, und die Jungs sich geschlagen geben mussten. Grinsend gratulierte ich ihr als sie sich auf Ben’s Schoß niederließ und ihm einen Trostkuss spendierte. Dan und ich lachten beide laut auf als er sie recht unsanft von seinem Schoß beförderte und den Beleidigten mimte.
 

„Nein, du hast mich in Micro Machines geschlagen, dich will ich nicht mehr,“ jammerte er und hob seine Bierflasche an. „Komm her meine Süße“ murmelte er dem Getränk zu und streichelte das Glas.
 

Empört boxte ihn Linda in die Schulter. „Dreckssack“

Abermals Gelächter, dann nahm sie ihren Platz auf seinem Schoß wieder ein und startete ein neues Spiel.
 

„Spielst du noch mal mit?“ Die Frage war an mich gerichtet, und ich schüttelte den Kopf.
 

„Ne, passe.“ Gab ich ihr als kurze Antwort und beschäftigte mich dann lieber weiter mit meiner Flasche. Erbärmlich, ich weiß. „Ich überlasse das lieber den Profis.“

Abermals kreiselte die Flasche vor mir rum und reflektierte das licht des Fernsehers im sonst recht dunklen Zimmer.
 

„Soso, Feigling.“ Neckte Dan.
 

Unbeeindruckt sah ich ihn an, zeigte ihm den Mittelfinger und griff dann wieder zu meinem Spielzeug, nur um durch Linda’s gekreischtes „Halt!“ beinahe aus den Socken geworfen zu werden.
 

„Was denn?“ ich sah mich um. Linda grinste und deutete auf die Flasche.
 

„...?“ belämmert starrte ich das Objekt vor mir an. „Ja? Und. Hast du noch nie ne Flasche gesehen?“
 

Linda grinste weiter wie ein Honigkuchenpferd und tauschte einen kurzen Blick mit Ben aus, der daraufhin ebenfalls in Grinsen verfiel. Misstrauisch betrachtete ich die Flasche abermals, konnte aber nichts abnormales entdecken.
 

„Küssen, küssen, küssen...!“ stimmte Linda an und Ben fiel mit ein.
 

Erst jetzt kapierte ich das die Flasche auf Daniel zeigte, der hinter mir auf der Couch saß. Ungläubig starrte ich Linda an. Sie winkte nur, hörte aber nicht mit ihrem Mantra auf. Als ich ihr den Vogel deutete, wurde die Schreierei nur lauter. Insgeheim war ich froh das wir sturmfreie Bude hatten.
 

„Ihr habt sie doch nicht alle.“ Murmelte ich an Linda und Ben gerichtet, und drehte mich dann zu Daniel um für ein wenig Unterstützung. Mit hochgezogenen Augenbrauen, mitten in der Bewegung einen Schluck zu trinken erstarrt, saß Dan da und warf Ben einen seltsamen Blick zu. Irgendetwas im verhalten meiner Freunde beunruhigte mich gewaltig. Hatten sie sich alle gegen mich verschworen?

Ja gut wir waren alle leicht angeheitert, aber so dicht konnten sie doch noch nicht sein... oder? Mit flehenden Blicken versuchte ich Linda dazu zu bringen aufzuhören. Das einzige was ich retour bekam war ein diabolischer Blick und ein noch penetranteres „Küssen!“.

Ich lachte ein wenig um meine Nervosität zu überspielen und warf ihr einen warnenden Blick zu, den sie geflissentlich ignorierte.
 

„Haha Spaßvogel...“ knurrte ich, aber auch das half nichts.
 

Hinter mir hörte ich nun auch Daniel lachen. In der Annahme er wolle ebenfalls protestieren ließ ich mich erleichtert zurückfallen, lehnte den Kopf auf die Couch und schloss die Augen... nur um im nächsten Moment an meinem Gehör zu zweifeln.
 

„Was denn, was denn Daz?“ murmelte er und ich öffnete vorsichtig ein Auge. Er saß zurückgelehnt, arme auf der Lehne der Couch ausgestreckt da und grinste mich schief an. Alles in allem machte er einen sehr relaxten Eindruck... was mich natürlich noch mehr beunruhigte. Konnte er das so locker nehmen? Als Scherz?
 

„Bin ich dir nicht mehr sexy genug?“ fragte er und warf mir einen schelmischen Blick zu.
 

‚Oh mein Gott, machst du Witze?’

Mit den schwarzen Klamotten, die einen guten Kontrast zu seiner gebräunten Haut bildeten, dem Halboffenen Hemd und den zerzausten Haaren sah er verdammt sexy aus. Und über meiner Kragenweite.
 

„Ja ... nein!“ stammelte ich. „Blödsinn...“ betreten sah ich wieder auf die Flasche. Wie viel hatte er schon intus? Vier? Fünf? Es wäre falsch die Situation auszunutzen.
 

„Fein“ meinte Daniel und die Anspannung fiel wie ein Stein mit dem Gewicht des Ayers Rock von mir ab. „Dann mach ich’s halt.“ Und schon war Dan neben mir auf den Boden gerutscht. Erschrocken wollte ich protestieren, erstarrte jedoch bevor ich auch nur ein Wort über die Lippen gebracht hatte.
 

Alles schien sich um mich zu drehen, die Zeit still zu stehen und gleichzeitig mit rasender Geschwindigkeit voranzuschreiten. Meine Gedanken glichen einem überdimensionalen Chaos. Das einzige Gefühl war die Wärme von Daniels Lippen auf meinen. Der Hauch eines Kusses, eine zärtliche Berührung.

Irgendwo hinter mir hörte ich Ben und Linda jubeln und pfeifen. Um die würde ich mich später kümmern, erst hatte ich ein anderes Problem zu lösen...
 

TBC.....
 

Ich weiß ihr wollt Cliffhanger!



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Von:  Ratana
2009-06-08T18:17:22+00:00 08.06.2009 20:17
Yesh! endlich! du machst das ganze echt spannend. Aber deswegen liebe ich diese FF auch so^^ Bin seit heute offizieller Fan *fähnchen schwing*
Hab erstmal ne weile gebraucht eh ich gerafft habe, dass das ganze in Australien spielt O.o" Gehe ich richtig in der annahme das da vlt doch was mit Dan is was unseren Daz glücklich macht? Und ich hoffe, dass ist nicht wegen seinem ehemaligen besten Kumpel!
.... Das wär fies.. *vor sich her brüt* taucht der nochmal auf?

naja, egla. Mach weiter so und bitte nicht so viele Cliffhänger, dass übersteh ich einfach nicht O___O wobei es ja fiesesr gewesen wäre, wenn du nach dem "Küssen, küssen, küssen" gerede nen Cliffy eingebaut hättest... also so is schon gut^^

lg
Von: abgemeldet
2008-03-04T08:32:13+00:00 04.03.2008 09:32
tja öööööhm... ich dachte ich hätte schon längst kommentiert..
*kratz kratz* wgal... ich glaub ich habs dir eh schon gesagt.. die Story ist so genial und wir warten alle drauf dass du endlich weiterschreibst.. ja ich weiß, uni is wieder.. :(

bussis
Von:  snowwhitedoll
2008-01-12T15:10:42+00:00 12.01.2008 16:10
Oh Gott!
Verdammt gemein von dir, jetzt aufzuhören!
Ich will wissen, wies weitergeht!
Tolle geschichte!

liebe grüße
Von: abgemeldet
2008-01-08T03:00:18+00:00 08.01.2008 04:00
*////////////////////////*

Woah voll doll geschrieben <33
*____*
ich liebe dieses Kapitel hier!!
*Nyahahaha*
du bist bitte schnell weiter schreiben! >////<
*schon ganz hibbelig is*
hehe~ freu mich jetzt schon drauf!!

lg Sina
Von:  Allon-SY
2007-09-26T09:15:36+00:00 26.09.2007 11:15
soooo ^^ Hab grad gesehen, dass ich noch gar keinen Kommi abgegeben hab o.O Wie konnte ich nur? *mir selber ne Kopfnuss verpass*
Aber jetzt hol ich es ja nach ^^
Und ich muss sagen ich mag keine Cliffhanger T.T Wie kannst du nur an so einer stelle aufhören?
Daz ist so wai... ^^ Und die andeutungen von Ben... ist Daniel auch an Jungs interessiert?? Ich für meinen Teil hoff es mal ganz stark!!
Also gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiterschreibseln!!!!!!!!!
Ich liebe diese Geschichte!!!
Von: abgemeldet
2007-08-20T14:55:07+00:00 20.08.2007 16:55
oh...is die süß...und genial geschrieben!!!
und es is eine sehr SEHR jute idee, mid dem flaschendrehen^^
bitte, BITTE schreib schnell weiter!!!*fähnchenschweng*
Von: abgemeldet
2007-08-06T07:00:37+00:00 06.08.2007 09:00
yeah~
einfach nur super süß deine story :D
Von: abgemeldet
2007-06-13T12:16:34+00:00 13.06.2007 14:16
-.- ich hasse cliffhanger XD
aber die story ist absolut geil^^
ich freu mich auch schon auf die fortsetzung *g*
Von:  Miwako22
2007-05-30T15:24:20+00:00 30.05.2007 17:24
Ohhh! So...ach...also....äh.......
geil. Hihi! Mach schnell weiter ja? Das Kapitel ist gut gelungen. Man merkt, dass die Geschichte uf ein Ende zusteuert. Also lass dir nicht zu viel Zeit. Entzug ist ne schlimme Sache. Weißt du? :D

lg
miwa
Von:  Snaked_Lows
2007-05-29T20:42:52+00:00 29.05.2007 22:42
Geiles Kapitel!!!!!!!
Ich bin mega gespannt wie es weiter geht.
Aber eine Frage, was sind Cliff...???


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