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Never forget!

von

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Geliebte Person

Kapitel 1 - Geliebte Person
 

Ein wunderschöner Tag war angebrochen und die Sonne schien sanft durch die Vorhänge eines kleinen gemütlichen Zimmers. Überall auf dem Boden lagen Blätter verteilt die etwas mit Examensvorbereitungen und Prüfungsthemen zu tun hatten. Am Rande des Zimmers befand sich das Bett ,wo eine junge Dame drin lag, dass Nachthemd total verrutscht und die glatten dunkelblonden Haare klebten in dem hübschen schmalen Gesicht.
 

"Cara, wach auf Schatz!"
 

Der Ruf durchbrach die Stille des Hauses und die junge Dame öffnete, ohne sich zu bewegen, ihre dunklen blauen Augen. Sie richtete sich auf uns strich mit ihrer flachen Hand ihre unordentlichen Haare nach hinten und blickte zur Uhr. Es waren kurz vor Elf und Cara schlug die Bettdecke bei Seite und richtete das Nachthemd mit den dünnen Trägern. Ihre blanken Füße trafen den Fußboden und sie ging langsam auf das Fenster zu und streifte die Vorhänge bei Seite. Die Sonne blendete sie und brachte ihre Augen zum glitzern, öffnete das Fenster, dass frische Luft rein kommen konnte und ging einen Parcour um ihre Blätter herum, raus aus ihrem Zimmer über den Flur, die Treppe runter in die Küche wo ihre Mutter auf sie wartete. Wortlos schob sie ihr eine Tasse Kaffee über den Tisch zu als Cara an diesem Platz genommen hatte und trank einen Schluck. Danach erhob sie sich wieder von ihrem Platz und ging in das Bad wo ihr grad ihr Vater entgegen kam.
 

"Guten Morgen, Cara!"
 

Sie nickte nur kurz und machte leise hinter sich die Tür zu, entledigte sich ihrem Nachthemd und ging unter die Dusche. Ihr Blick senkte sich nach unten und das warme Wasser prasselte über ihren Körper. Minutenlang stand sie einfach nur da, ohne was zu tun, ihr Blick glasig und leer bis ihre Mutter an die Badetür klopfte und Cara wieder in die Realität zu holen schien. Sie duschte sich fertig und stand schließlich in einem Handtuch gewickelt vor dem beschlagenen Spiegel und wischte mit der Hand darüber, dass sie ihr Spiegelbild sehen konnte. Eine traurige junge Frau blickte sie an, mit nassen schulterlangen Haaren, um den Hals ein schwarzes Band mit einem silbernen Kreuz tragend und ein Gesichtsausdruck als hätte man ihr etwas sehr Wertvolles weg genommen. Mit dem Handtuch um ihren Körper gewickelt begab sie sich wieder nach oben in ihr Zimmer und öffnete den Schrank und griff nach einem leichten schwarzen Kleid welches ihr bis zu den Knien ging und zog es, nachdem sie ihre passende Unterwäsche gefunden hatte an. Nun kam der wohl schwierigste Akt. Cara versuchte die dunklen Schatten unter ihren Augen mit ihrem Make Up abzudecken. Tagelang hatte sie nicht richtig geschlafen, jeden Abend sich in den Schlaf geweint und als ihr dann plötzlich tief in ihrem Inneren ein fröhliches Lachen entgegen gebracht wurde, versagten ihre Knie und sie fiel zu Boden. Sofort kam ihre Mutter Christin angestürmt und sah ihre Tochter zitternd auf dem Boden sitzen.
 

"Cara, so kannst du nicht gehen, sei vernünftig und bleib hier." sagte ihre Mutter sanft.
 

Doch Cara schüttelte den Kopf, raffte sich wieder auf und deckte die Schatten unter ihren Augen weiter ab. Ein wenig schminkte sie sich nur, so das es kaum auffiel, steckte sich mit einer schwarzen Haarspange ihre Haare hoch, zog sich ihre schwarzen Ballarinas an, nahm ihren Geigenkoffer und eine weiße Lilie und verlies das Haus. Jeder Schritt schmerzte in ihrem Herzen, denn jeder weitere Schritt bedeute Abschied zu nehmen. Sie konnte aber nicht Abschied nehmen. Zwanghaft versuchte sie, die Tränen, die so gerne aus ihr raus wollten zurück zuhalten.

Nach 20 Minuten kam sie schließlich am wohl friedlichsten und ruhigsten Ort der Stadt an, dem Friedhof. Viele in schwarz gekleidete Menschen, die meisten kannte Cara gar nicht, gingen zur Leichenhalle und Cara folgte schwerem Schritt. Vor der Leichenhallte traf sie auf Karl und Miriam Schmidt und ging auf sie zu. Sie wollte etwas sagen, doch das Paar nickte einfach und meinte:
 

"Ist ok, wir wissen das es für dich auch ein schwerer Tag ist."
 

Wortlos ging sie in die Leichenhalle, auf den Sarg zu der ringsrum mit vielen Blumen geschmückt war. Weiße Lilien, Blumen der Trauer. Cara strich über den Sarg, das glänzende dunkle Holz und legte eine weiße Lilie oben auf den Sargdeckel. Ihr Blick traf im nächsten Moment das Bild des Verstorbenen was in der Halle aufgestellt wurde. Ein junger hübscher Mann, mit dunklen Augen und dunklen Haaren und dem wohl charmantesten Lächeln was Cara jemals gesehen hatte.
 

"Luca...", flüsterte sie leise und erinnerte sich, wie es zu all dem gekommen ist.
 

Es war eine Party in der Nähe gewesen und Luca und Cara waren zusammen im Auto auf der Heimfahrt gewesen. Cara bewunderte das tolle silberne Kreuz was an dem schwarzen Band hing was Luca trug und er grinste sie an.

"Gefällt es dir?", fragte er sie und sie nickte.

"Guck auf die Straße, Idiot", lachte sie und kuschelte sich in den Beifahrersitz.
 

Luca lächelte, als plötzlich Jemand mitten auf der Straße auftauchte und erschrocken riss er das Lenkrad rum und Cara schrie vor Schreck laut auf, dann bemerkte sie nur ein lautes Krachen und stieß sich den Kopf an der Tür. Wie benommen packte sie sich an den Kopf als das Auto still stand und sah erschrocken auf die Fahrerseite. Vor ihr ein Anblick, den sie niemals vergessen würde. Luca war eingeklemmt und schwer verletzt, ein Ast bohrte sich in seinen Oberkörper und Blut lief von seiner Stirn über seine Wange hinunter.
 

"LUCA!", schrie Cara.
 

Er drehte den Kopf langsam in ihre Richtung.
 

"Geht es dir gut, Cara-Mausi?", fragte er mit heiserer Stimme.
 

"Ich hol Hilfe", sagte Cara.
 

Verzweifelt rüttelte sie an der Autotür und stieg aus, von außen sah sie dann das Grauen. Luca war seitlich gegen den Baum gekracht beim Bremsversuch, den mysteriösen Kerl auf der Straße nicht zu überfahren.
 

"HILFE", schrie Cara panisch, "ist hier nicht Jemand, wir brauchen HILFE!"
 

Aus dem Inneren des Autos hörte sie Luca rufen.
 

"Lock ihn nicht hier her, er ist gefährlich!"
 

Cara verstand nicht, was er damit sagen wollte und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy und rief einen Krankenwagen, dann stieg sie wieder in das Auto.
 

"Alles ist gut, Luca, der Notarzt kommt gleich! Halte durch ja!"
 

Er lächelte nur schmerzlich und hielt ihr seine Kette mit dem kleinen silberen Kreuz hin.
 

"Ich möchte, dass du dadrauf aufpasst, ja?"
 

Mit zitternden Händen nahm sie die Kette entgegen.
 

"Aber.. das ist deine? Ich verstehe das nicht?"
 

"Tust du mir einen gefallen, Cara-Mausi...", sagte er und hustete im nächsten Moment einen Schwall Blut, welches sich über sein weißes T-Shirt breit machte.
 

"Oh mein Gott, Luca...", schrie Cara doch er legte ihr seinen Zeigefinger auf ihre Lippen.
 

"Spiel an meiner Beerdigung auf deiner Violine, versprich mir das, du hast so lange nicht gespielt..."
 

Kreidebleich sah sie ihn an und ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen.
 

"Nein.. nein du wirst leben! Du bist doch mein bester Freund und... und... ich... liebe dich!"
 

Luca lächelte, selbst in einer Situation wie dieser und zog sie an sich bis ihre Lippen sich berührten und Cara ihm zärtlich über die blutverschmierte Wange streichelte. Sie fühlte sich kühl an und ihre Lippen begannen auf seinen zu zittern, dann vernahm sie aus ihrem Augenwinkel ein blaues Licht näher kommen und das Martinshorn.
 

"Der Rettungswagen kommt, alles wird gut Luca, hörst du!"
 

Er sah sie aus ihren dunklen Augen an und wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht.
 

"Schade.. das wir uns nicht früher getraut haben... Cara-...Mausi", flüsterte er nur noch und schloss seine wundervollen dunklen Augen. Für immer.
 

Entsetzt sprang Cara aus dem Auto und winkte dem Rettungswagen entgegen und ein Arzt kam auf sie zu um sie zu beruhigen. Alles vor ihr lief wie in Zeitlupe ab, wie sie Luca aus dem Auto schnitten, den Tod feststellten und ihn mit einem weißen Tuch zudeckten. Trotz allem hatte er einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Cara brach zusammen, fiel auf die Knie und weinte bitterlich und schlug nach den Ärzten als sie ihr helfen wollten.
 

"LUCA", schrie Cara, so laut sie konnte, mit dem letzten bisschen Kraft, die sie noch hatte, bevor einer der Ärzte ihr ein Beruhigungsmittel spritzte...
 

Miriam Schmidt legte ihr eine Hand auf die Schulter und Cara zuckte zusammen.
 

"Komm Cara, die Beerdigung fängt an."
 

Cara setzte sich und hörte den tröstenden Worten des Pfarrers zu und hielt das silberne Kreuz um ihrem Hals fest. Schließlich wurde der Sarg nach draußen getragen, Cara nahm ihren Geigenkasten und folgte der Familie und den Verwandten bis sie an einem ausgegrabenen Loch unter einem Baum ankamen wo die Sonne durch glitzerte. In der Nähe stand eine Bank und Cara legte den Geigenkoffer dadrauf und öffnete ihn. Sie nahm ihre Violine und ihren Bogen an sich und schritt damit zu dem Loch, wo grade der Sarg abgelassen wurde, legte ihre Violine zwischen Kinn und Schulter, legte den Bogen an, schloss die Augen und begann "My heart will go on" zu spielen. Lucas Mutter musste anfangen zu weinen, jeder Angehörige warf eine Lilie auf den Sarg und verabschiedete sich, bevor sie in stiller Trauer den Friedhof verliesen. Nur Cara blieb und spielte auf ihrer Violine, bis sich keiner mehr auf dem Friedhof befand und beim letzten Ton, lief ihr eine einzelne Träne über ihr Gesicht.
 

"Leb wohl..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mondfinsternis
2012-05-30T13:04:02+00:00 30.05.2012 15:04
Leider kenn ich dich viel zu gut, um nicht genau zu wissen, wie der Hase läuft ;)
Das nimmt mir ein bisschen die Spannung, aber ich freu mich, dass du überhaupt wieder was schreibst^^
Und es klingt gut, der Anfang jedenfalls :D
Ich wünsch dir, dass du dranbleibst, es wird bestimmt was Schönes.
Ich bin stolz drauf, dass wir uns das mal angewöhnt haben, und ich bild mir mal dreist ein, dass deine Ausdrucksweise (abgesehen von deinen Lieblingswort "raus" XD) ein bisschen mit mir zu tun hat :)


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