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Gundam Wing Teil 4

Nach dem Krieg... Familienjahre
von

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Sop,
 

hier der nächste und letzte Teil unserer Gundam Idee.

Wir wissen, dass noch Fragen aus der letzten Geschichte offen stehen und hoffen sie im laufe der einzelnen Kapitel eine nach der anderen zu lösen und natürlich dass ihr Spaß daran habt.

Ebenso war es am besten, zu beginn noch ein paar Jahre, um genau zu sein, sechs Jahre weiter zu gehen und nicht kurz nach der Entbindung weiter zu schreiben.
 

Wir hoffen von euch zu hören.
 

LG
 

Phai8287
 

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Familienjahre
 

Ein gemütlich wirkendes Holzhaus stand umringt von einem dunklen Wald und wirkte mit seinem gepflegten Garten, als hätte es jemand aus einem Märchenbuch gerissen. Dieses Bild wurde nur von einer Stimme gestört, die die Stille durchbrach.

„Odin!! Bleib sofort stehen!!“

Duo Maxwell-Yuy lief mit einem Handtuch in den Händen und wehenden Haaren hinter einem kleinen Jungen her, der splitterfasernackt durch das Haus lief.

Genannter Odin drehte sich im Laufen um und streckte dem Langhaarigen die Zunge raus. Dann lachte er und lief so schnell ihn seine kleinen Beine trugen weiter. Der Kleine sollte nämlich ein Bad nehmen und es gab zurzeit nichts Schlimmeres für ihn, als sich gründlich waschen zu lassen. Vor allem hasste er es, wenn ihm dabei noch die Haare gewaschen wurden, denn egal was er tat, ihm lief die Seife in die Augen und das tat nun mal weh.

„Du kleines…“ grollte der Langhaarige und sah, dass sein Sohn um die Couch laufen wollte, und machte selbst einen Hechtsprung darüber. „Hab dich!“

„Mama!“, beschwerte sich sein Sohn und zappelte. „Loslassen!“

„Kommt gar nicht in Frage, meine kleine Mistkröte! Es gibt keine saubere Stelle an dir, deshalb geht es ab ins Wasser!“ Duo hob den Sechsjährigen, der im Handtuch gefangen war, hoch.

„Aber Mama!“, beschwerte sich Odin weiter und klang auf einmal so belehrend wie Duo selbst des Öfteren. „Du und Qa schmieren sich doch auch immer mit Matsch ein! Es ist also gesund!“, protestierte er dabei.

Nicht das erste Mal verfluchte Duo, dass Heero und er beide einen scharfen Verstand zum Vererben hatten. „Und was tun wir danach? Wir waschen ihn ab!“

„Aber nicht sofoooohort!!“, erklärte Odin und versuchte sich erneut mit gerümpfter Nase zu befreien.

„Wenn er noch länger drauf bleibt, wächst er ein!“

Der Kleine lachte. „Aber das geht doch gar nicht!“

„Wir sollten es trotzdem nicht riskieren!“

„Ich will nicht!“, verkündete Odin daraufhin und zappelte noch mehr.

Duo fühlte sich, als würde er mit einem wilden Tiger ringen und musste höllisch aufpassen, damit Odin nicht loskam. „Manchmal muss man Sachen machen, die man nicht mag!“ Als er seinen Sohn dann im Badezimmer hatte, versuchte Odin einen letzten Angriff.

„Ich aber nicht!!!“

„Odin Maxwell-Yuy!! Strapaziere meine Nerven nicht über!“ Sofort war der Junge still, begann aber dicke Tränen in seinen Augen zu bilden und zitterte. Er war natürlich noch nie geschlagen worden, aber wenn er seinen Willen nicht bekam und seine Mutter so mit ihm sprach, bekam er fürchterliche Angst. Duos schlechte Laune schien wie verflogen und er wischte seinem Sohn die Tränen weg. „Nun komm, nicht weinen. Wir machen dich jetzt sauber und dann machen wir was Schönes, bis der Papa kommt, ja?“ Aber es war zu spät. Odin klammerte sich an ihm fest und weinte leise in sein Oberteil. „Oh, shh, shh.“ Duo begann den Jungen zu wiegen, wie er es getan hatte, als Odin noch ein Baby war. „Ist ja alles gut.“

„Nicht böse…?“, nuschelte Odin und sah vorsichtig auf.

„Niemals“ wurde es dem Kleinen versprochen.

„Gehen wir dann auch wieder zelten, wir alle drei zusammen?“, bat der Junge jetzt.

„Dafür sind die Ferien doch da!“ versicherte seine Mutter.

„…dann kann ich ja auch später baden…?“

„Ist dir eigentlich klar, dass dein Ausweichen viel länger dauert, als das eigentliche Bad?“ Duo grinste und drückte ihre Nasen zusammen. „Sei tapfer und ertrag das böse Wasser.“

„Kommst du mit baden?“

„Bist du dann kooperativer?“ Odin nickte und schmuste sich an. Seine Mutter seufzte und setzte ihn ab. „Na gut, aber dann bleib auch artig!“ Wieder lächelnd, nickte der Kleine erneut und küsste Duo.

„Wir können mit Wing und Scythe spielen!“

„Das können wir, holst du sie raus?“

Nun nickte Odin wieder und strahlte. „Mach ich! Die Quietsche Enten sind sooooo toll! Ich wünsche sie mir zu Weihnachten in echt!“, erklärte er dabei.

Duos violette Augen blinzelten in seine Richtung. „In echt?“

Vom ganzen Nicken wurde Odin bereits schwindelig, dennoch konnte er jetzt nicht aufhören. „Ja! In groß zum reinklettern und spielen!“, erklärte er und begann die Gummispielzeuge aus einem kleinen Regal neben der Wanne zu holen.

Duo schluckte und heizte das bereits fertige Badewasser nach. „So große Gummi Enten sehen sicher lustig aus!“

„Nein Mama, keine Gummi Enten!“, verbesserte Odin. „Ganze Roboter!“

„Richtige Roboter?“ staunte Duo mit, während er sich auszog. „Was würdest du denn damit anfangen?“ Er hörte ein genervtes Seufzen.

„Das ist doch ganz logisch, Mama!“ Odin kam auf ihn zu um in die Wanne gehoben zu werden. „Spielen!“

„Natürlich, spielen!“ Grinsend hob Duo ihn hoch und dann ins Wasser, bevor er folgte.

„Was sollte ich denn sonst machen?“, fragte sein Sohn ihn dabei neugierig.

„Aerobic?“ stellte Duo grinsend zur Wahl, während er nach einem Waschlappen griff.

„Du weißt auch gar nichts, Mama!“, beschwerte sich Odin und ließ seinen Körper problemlos waschen. „Man kämpft doch mit den Gundam!“

„Das sind also Gundam?“ fragte Duo, scheinbar verdutzt nach. „Woher weißt du denn solche Sachen?“

„Na aus der Schule!“, berichtete der Kleine stolz.

„Ihr lernt in der ersten Klasse etwas über Kriegsmaschinen?“ fragte Duo nach und beschloss bereits mit der Lehrerin zu sprechen.

„Unsinn!“, wurde er wieder verbessert. „Wir spielen in den Pausen!“ Wie zum Beweis wurde Duo die Scythe Ente zum Spielen entgegen gehalten. „Und meine Freunde erzählen mir, was sie im Fernsehen sehen!“

„Na, deine Freunde sind eigentlich noch nicht alt genug um so etwas sehen zu dürfen.“ Der Waschlappen fuhr über Odins Gesicht, worauf hin er jenes verzog und wegdrehte.

„Unsinn! Das läuft im Kinderkanal!“

„Krieg ist nichts für Kinder, Schatz!“

„Das sagst du immer!“, maulte Odin und ließ Wing und Deathscythe aufeinander prallen.

Duo lächelte melancholisch und strich durch Odins dunkle Haare. „Du bist zu jung, um das nach zu vollziehen.“

„Jetzt spiel mit mir!!“

„Jaja, mein kleiner Diktator!“

Begeistert begann Odin endlich mit Duo zu spielen und hoffte inständig, dass seine Mutter das Waschen der Haare vergaß. Was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit war. „Nimm das!“

„Du Schurke!“ Odin lachte und kämpfte gegen Deathscythe.

„Schurke??“ lachte Duo und ließ die Ente fallen, um seinen Sohn zu kitzeln. Der lachte nun noch mehr und versuchte sich zur Wehr zu setzen, wobei eine Menge Wasser zu spritzen begann. Als das überhandnahm zog Duo ihn an sich und machte ihn so kampfunfähig. Dennoch lachte Odin weiter und kuschelte sich an.

„Schönnnn!“

„Wo du jetzt so gut gelaunt bist, können wir dich Dreckspatz endlich richtig sauber machen, oder?“ fragte ihn seine Mutter da ganz sanft.

„Ich bin sauber!“, bestand hingegen der kleine Junge.

„Glaub mir, ich kann das besser beurteilen!“

„Ich bin sauber!“, bestätigte Odin fröhlich.

„Hm!“ Duo besah sich den kleinen Körper und schaute sogar hinter seine Ohren. „Nein, noch nicht!“ Aber Odin schüttelte den Kopf.

„Saubär!“

„Nicht sauber genug. Was soll denn der Papa denken, wenn er dich so sieht?“

„Das ich viel gespielt habe!“, merkte er an und gähnte. Duo überging nun die Proteste und machte seinem Sohn die Haare nass, weshalb er am Schluss einen schrecklich weinenden Sohn in den Armen hielt. „Och, Schatz!“ tröstete Duo, während er ihn aus der Wanne hob. „Du musst nicht immer so zappeln, dann bekommst du auch nichts in die Augen.“

„Böse! Haare waschen ist blöd!“, weinte der Junge und jammerte.

„Na komm, so schlimm ist es doch nicht.“ Duo setzte ihn auf der Badezimmermatte ab und griff sich ein sauberes Handtuch, um ihn abzutrocknen, als die Haare drankamen, war er besonders zärtlich und wuschelte danach durch die feuchten Strähnen, die zwar Heeros Farbe hatten, aber die dicke von Duos eigenen Haaren. Generell hatte Odin viel von seinem Vater, auch wenn seine Augen eher denen seiner Mutter ähnelten und seine Gesichtszüge weicher als Heeros waren.

Odin schniefte noch immer und versuchte sich in das weiche Handtuch zu kuscheln. „Ich hasse es!“

„Dann musst du einfach tapfer sein, mein Schatz!“

Als er sich endlich in das Handtuch einwickeln konnte, drehte der Knirps seinen Kopf weg. „Du bist gemein!“

Duo kicherte und küsste ihm die Wange. „Ich bin deine Mama, das ist mein natürliches Vorrecht!“

„Der Papa ist viel lieber!“, merkte Odin nun an und wollte gemein sein. Da schob Duo, in perfekter Imitation von Odin selbst, die Unterlippe vor und machte so ein schmollendes Gesicht. „Papa zwingt mich nie zu irgendwas!“ Duo intensivierte sein Schmollen und sah Odin aus großen Augen an. Der kannte das seit sechs Jahren und versuchte seine Mutter deshalb zu ignorieren. „Ich hab Papa lieb!“ Mit perfektem Dackelblick rückte Duo noch näher und stieß mit der Nase gegen Odins Wange. Der Kleine konnte seiner Mutter nun nicht mehr wiederstehen und begann mit dessen vorgeschobener Unterlippe zu spielen. „Dich hab ich auch lieb, Mama!“ Der Langhaarige begann breit zu grinsen und drückte dem Kleinen einen dicken Kuss auf. Glücklich schmiegte sich Odin an Duo und gab ihm auch einen Kuss. Er hatte nämlich schon längst wieder vergessen, warum er auf seine Mutter böse gewesen war und genoss lieber ihr Beisammensein. „Kuscheln!!!“

„Vor dem Kamin?“

„Ja!“

„Gut, dann watschle mal schnell in dein Zimmer und zieh dir was an, während ich mich fertig mache, ok?“

„Nein!“ Odin war sehr bestimmend, in den meisten Dingen die er tat. Nicht weil er verwöhnt war, was auch der Fall war, sondern weil er genauso zielstrebig wie sein Vater war. Deshalb griff er auch die Hand seiner Mutter und wollte ihn aus dem Bad ziehen um mit ihm vor dem Kamin auf dem flauschigen Teppich zu kuscheln. Duo konnte gerade noch ihre Bademäntel schnappen, bevor er mit Odin mit stolperte.
 

Lautlos schlich eine dunkle Gestallt durch das kleine Blockhaus und kam den zwei Liegenden immer näher. Nur einer der beiden schien noch wach zu sein, weshalb dieser mit einem Kuss begrüßt wurde. „Du siehst erschöpft aus, Schatz!“

„Dein Sohn ist anstrengender als eine Horde Oz-Soldaten“ erklärte es der Langhaarige leise. „Ihn zu baden ist ein Kampf.“

„Aber wie ich sehe, hast du die Schlacht wieder gewonnen.“, lächelte Heero und küsste ihn erneut, bevor er seinem schlafenden Sohn über das Haar strich.

„Aber nur mit schweren Verlusten. Du solltest das Badezimmer sehen.“ Duo grinste und streichelte Odin den Rücken, als dieser im Schlaf schmatzte.

„Ich finde, die Schlacht hat sich gelohnt.“ Heero hob sich vorsichtig seinen Sohn auf die Arme. „Vielleicht sollten wir das ja wiederholen…“

„Die Wannenschlacht? Gerne, wenn du sie austrägst!“

„Ich würde sie auch gegen zwei Würmer gewinnen…“, säuselte Heero weiter.

„Zw…oh!“ Duos Augen wurden groß, als er verstand. „Du willst ein Baby?“

„Ich komm gleich wieder.“, ließ der Schwarzhaarige die Frage offen und trug seinen Sohn ins Bett.

Duo blieb verblüfft zurück und wunderte sich über Heeros spontanen Ausspruch, da sie darüber bis jetzt noch nicht gesprochen hatten. Einige Minuten später kam sein Gatte nackt zu ihm zurück. „Darf ich?“, fragte er und deutete auf den kuschelweichen Teppich.

Duo machte eine einladende Handbewegung. „Bitte doch.“

„Mein Bademantel steht dir!“, grinste sein Liebster ihn an und machte es sich neben ihm bequem.

„Odin hat Dauerrechte auf meinen Bademantel angemeldet und seiner ist mir zu klein“ erwiderte Duo leise und lehnte sich an den Größeren.

„Dann muss ich mir eben einen neuen kaufen…“ Heero grinste und zog den Langhaarigen näher um ihm durch das Haar zu kraulen. „…und seinen könnte er vererben…“

„Ah, eine galante Überleitung“ grinste Duo und küsste ihn. „Du willst also ein Baby?“

Heero kuschelte sich noch mehr an und nickte. „Ja, das würde ich sehr gern…“

„Und wie lange würdest du das schon gerne?“

„Schon eine ganze Weile…“ Er lächelte und begann Duo mit zarten Küssen zu verwöhnen. „Odin sollte ein Geschwisterchen haben… und wir haben damals gesagt, dass wir die Möglichkeit in Erwägung ziehen… außerdem werden wir auch nicht jünger…“

„Mich alt zu nennen ist für dein Vorhaben sicher nicht vorteilhaft“ murmelte Duo, während er den Kopf zur Seite drehte, um Heero seinen Hals anzubieten. Dafür bekam er einen großen Knutschfleck am Schlüsselbein, den er unter seiner Kleidung verbergen konnte, bevor die Zunge die Haut verwöhnte.

„Das habe ich gar nicht. Ich habe lediglich festgestellt, dass wir kein normales Paar zum Kinderkriegen sind und nun mal altern…“

„Das Älterwerden ist ein Konzept, dass dir noch immer fremd ist, oder?“

Zur Bestätigung zog Heero seinen Liebsten näher an sich. „Nein, ich sollte schon lange nicht mehr hier sein, da hast du Recht.“

„Ich denke wir sollten beide genau jetzt, genau hier sein“ hauchte der Langhaarige und küsste seinen Mann.

Glücklich zog Heero seinen Liebsten auf sich und genoss den intensiven Kuss. „Manchmal glaube ich, ich träume.“, hauchte er danach. „Nicht einer dieser Träume, aus denen du mich immer rettest… Einer… den man wohl den Menschen im Jenseits schenkt.“

Duo entwich ein Glucksen und er drückte ihre Nasen zusammen. „Willkommen im Paradies, Baby!“

„Heute sterbe ich nur noch für meine Familie!“, versprach der Schwarzhaarige daraufhin und verriet zwischen den Zeilen, dass er schon viele Jahre nicht mehr daran gedacht hatte, Wing und sich zu zerlegen. „Also, wollen wir sie vergrößern? … Ich hab Lust Anzubauen!“

„Habe ich denn bis jetzt den Eindruck erweckt, dass ich nein sagen würde?“

„Dann werde ich gleich morgen Anthony kontaktieren!“, freute sich der Asiate und küsste Duo nun brennend. Der Kuss wurde mit voller Inbrunst erwidert.

„Odin sagen wir aber erst etwas, wenn es geklappt hat, ja?“

„Vorher wäre es verantwortungslos!“, versicherte Heero, wobei er bereits den Bademantel seines Liebsten entfernte. Duo grinste und zog ihn da bereits auf sich.
 

Ein leises Rascheln und Schleifen war am nächsten Morgen im Wohnbereich des Hauses zu hören. Außerdem erklang immer wieder ein leises Kichern, bis das, vor dem Kamin zusammengekuschelte Ehepaar mit einem lauten Schrei besprungen wurde. „Mama! Papa!!“

„Uff!!“ entwich es Duo, als die Luft aus seinem Körper gepresst wurde.

„Aufwachen!“, verlangte der Knirps, während sich sein Vater unwillig murmelnd umdrehte.

„Du bist ein grausamer Wecker, Schatz“ murmelte Duo und setzte sich verschlafen auf.

„Du hast versprochen, wir gehen Zelten!“, erklärte sich Odin und präsentierte Stolz, was er bereits zusammengetragen hatte. Da war nämlich schon ein zusammengefaltetes Zelt auf dem Boden, Tüten mit Kleidung, die der Kleine hervorgekramt hatte, aber vor allem ein Berg von Marshmallows um genau zu sein, alle die er gefunden hatte.

„Aber doch nicht direkt jetzt“ maulte Duo, der ohne seinen ersten Kaffee noch gar nichts entscheiden wollte.

„Aber die Ferien sind doch nur so kurz!“, beschwerte sich Odin und sprang auf seinen Vater. „Sag auch mal was!“

Duo schob den kleinen Jungen auf Heeros Schoß und stand schwerfällig auf. „Lass den Tag doch wenigstens erst mal richtig beginnen.“

„Worum geht es überhaupt?“, brummte der Schwarzhaarige und knuddelte seinen Jungen.

„Dein Sohn will campen“ erklärte der Langhaarige und streckte sich. Es schien ihm, als würde sein Körper es nicht mehr ganz so gut vertragen auf dem Boden zu schlafen.

„Jetzt?“, fragte der Griesgram nach.

„Scheinbar“ bestätigte Duo und zog sich den Bademantel wieder an. „Kaffee?“

„Bitte!“ Heero erhob sich und knuddelte seinen Sohn. „Und du willst in der Wildnis zelten?“

„Jaa!! Ganz tief im Wald!“ erklärte Odin strahlend. „Da wo es dunkel und gefährlich ist!“

„Wo es gefährlich ist?“, fragte der Vater skeptisch nach. „Und wenn du uns da verlierst?“

„Dann müsst ihr mich wieder finden!“ erklärte Odin und sah dabei drein, als wäre das die dämlichste Frage der Welt.

„Aber hast du dann gar keine Angst allein?“, verdeutlichte sich Heero.

„Nein! Ich bin doch ein großer Junge!“

„Dann können wir ja auch nachher Zelten gehen.“, bestätigte Heero nun.

Ein Grinsen, das eindeutig von Duo vererbt wurde, breitete sich auf Odins Gesicht aus. „Jetzt!“

„Na, lass deine alten Eltern doch mal wach werden und Kaffee trinken, ja?!“

Odin verzog missmutig das Gesicht. „Aber ihr braucht immer so lange!!“

„Aber du hast doch schon fast alles gepackt, dann brauchen wir nicht mehr so lange.“, versuchte ihn sein Vater zu überzeugen.

„Ihr seid trotzdem lahme Schnecken!“ beharrte der Kleine auf seinem Standpunkt.

„Wir sind ja auch schon alt.“

Odin nickte zustimmend. „Und wie!“

„Also musst du uns die Zeit geben, die wir brauchen.“ Heero grinste und erhob sich mit ihm im Arm. „Und damit es schneller geht, gehen wir jetzt zu deiner Mum.“

„Jaaa!!!“

„Es ist eindeutig dein Sohn.“, stellte Heero seufzend in der Küche fest.

Duo stand gegen die Küchentheke gelehnt und gähnte herzhaft, während die Kaffeemaschine fleißig am Brühen war. „Du hast daran gezweifelt?“

„Nein, aber gerade beweist er es mal wieder deutlich.“, grinste der Schwarzhaarige und stellte seinen Sohn auf seine Füße, nur um zu sehen, wie dieser zu zappeln begann.

„Können wir gleich los??“

„Siehst du!“, erklärte Heero noch einmal seinem Liebsten, bevor er seinen Sohn streng ansah. „Was hab ich dir gerade noch gesagt?“

„Das hat jetzt doch schon lange genug gedauert!“ jammerte da sein Sohn.

„Odin!“, erklang es streng. „Wir können auch zu Hause bleiben!“ Der Kleine verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinen Vater böse an. „Am besten setzt du dich schon einmal an den Tisch, das wir gleich frühstücken können.“, merkte Heero nun unbeeindruckt an.

„Jetzt ärgere das Kind nicht, Heero“ schollt Duo sanft, als er ihnen Kaffee einschenkte.

„Hm!“, brummte der Schwarzhaarige daraufhin und nahm sich gleich die erste Tasse.

Duo wuschelte unterdessen Odin durchs Haar. „Deck doch schon mal den Frühstückstisch, ja?“ Der nickte und begann mit seiner Arbeit. Dabei klang er wenig erfreut.

„Ja, ja…“

Seine Mutter sah sein miesepetriges Gesicht und grinste amüsiert, als auch er endlich zu seinem Kaffee kam. Da lenkte Heero ein und lächelte den Kleinen an. „Wir beeilen uns auch, versprochen!“

Odin begann wieder zu strahlen. „Jaa, ganz doll schnelle!!“ Sein Vater grinste und half ihm beim Tischdecken.

„Möchtest du denn an einem besonderen Ort zelten?“

„Gaaaanz tief im Wald, Papa! Das hab ich doch schon gesagt!“

„Dann lass ich mir was ganz besonderes für dich einfallen, mein Schatz!“, versprach Heero nun.

„Was Besonderes??“ fragte sein Sohn nun neugierig nach.

„Ja, einen besonderen Ort, wo wir gut jagen und fischen können.“, verkündete er weiter. War es doch so, dass Odin bis zu jenem Tag noch nicht mit jagen durfte. Daran würde sich zwar noch nicht viel ändern, aber er würde seinen Vater begleiten können und ihr Essen aussuchen dürfen.

„Ernsthaft jetzt??“ begann Odin sich da euphorisch zu fühlen, war er doch, seiner Meinung nach, schon lange alt genug für solche Sachen.

„Versprochen!“, lächelte sein Vater und hielt ihm die Arme auf, damit er ihn umarmen konnte. Odin sprang regelrecht in die Umarmung.

„Das wird so cool!!“

„Dann hast du aber noch ein bisschen Geduld mit deinen zwei alten Eltern, ja?“, bat der Vater weiter und grinste seinen Mann an, der mit den Frühstücksflocken zu ihnen an den Tisch kam.

„Ja, hör auf den alten Mann, Odin!“

Ihr Sohn verzog noch einmal das Gesicht, bevor er nickte. „Ist gut!“ Der Kleine bekam einen zärtlichen Klaps auf sein Hinterteil.

„Na los, hinsetzen.“

Odin kicherte und setzte sich an den Platz, der allein für ihn bestimmt war. „Warum musste ich eigentlich im Bett schlafen?“

„Weil du eingeschlafen warst?“

„Aber ihr habt auch auf dem Boden geschlafen!!!“, erklärte er sein Unverständnis.

„Ungeplant“ erklärte Duo, als er sich ebenfalls setzte. „Außerdem wollte dein Papa den Platz auf mir haben!“

„Aber!!“, begann Odin weiter. „Der Papa ist dir doch viel zu schwer! Außerdem macht er immer diese komischen Geräusche, wenn er auf dir ist!“

Duo konnte spüren, wie sich ein leichtes rosa auf seine Wangen schlich. „Man klopft, wenn man in das Schlafzimmer von jemandem kommt.“

„Aber ihr habt auf dem Küchentisch geschlafen!“, wiedersprach sein Sohn unschuldig. „Und ich bin wach geworden und hatte Durst!“

Duo verdeckte das Gesicht mit der Hand, um sein Kind nicht ansehen zu müssen. „Schatz? Wenn du so etwas noch mal siehst, drehst du dich um und holst dir Wasser aus dem Bad, ja?“

„Aber ich mag das Wasser doch nicht!“, wollte Odin ablehnen und sah verwirrt zu seinem Vater, der sich krampfhaft das Lachen verkneifen musste.

„Mach es einfach!“ wollte Duo das Thema beenden.

„Ist gut.“, grinste sein Sohn und fand es fiel amüsanter seinen Vater zu beobachten.

„Braver Junge“ murmelte unterdessen ein erleichterter Duo.

„Wir sollten das Thema jetzt auch fallen lassen und endlich frühstücken, was meint ihr?“, fragte Heero und füllte die Müslischale seines Sohnes.

„Wunderbare Idee!“ stimmte sein Ehemann zu und wie zur Bestätigung begann Odins Magen fürchterlich zu knurren.

„Guten Appetit!“

So genoss die kleine Familie ein gemütliches Frühstück, bei dem, Gott sei Dank, nur über sichere Themen geredet wurde. Danach wurde der Spross aber schon wieder unruhig, da er endlich in den Wald wollte. Grinsend sahen sich seine Eltern an, als sie wieder alles sauber gemacht hatten. „Ich packe und du ziehst dir was über deinen Götterkörper?“

Sich lasziv über die Lippen leckend, fuhr Heero sich über den Körper. „Gefalle ich dir so etwa nicht?“

„Du gefällst mir nackt so sehr, dass ich nicht will, dass du dir so deinen kleinen Heero abfrierst!“

Das brachte Odin zum Lachen. „Komm Papa, anziehen!“ Der Kleine ergriff die Hand seines Vaters und wollte ihn gen Schlafzimmer ziehen und Heero ließ sich ziehen, doch vorher stahl er Duo noch einen Kuss. „Bis gleich, Schatz!“

„Bis gleich, mein nackter Prinz!“

Entgegen Odins anfänglichen Vermutungen, waren seine Eltern dann doch sehr schnell fertig und warteten im Endeffekt auf den Jungen, als sie abmarschbereit an der Haustür standen. „Und hier dachten wir, du wolltest unbedingt los!“ seufzte Duo theatralisch, als sein Sohn, stur wie er war, mit seinen Schnürsenkeln kämpfte und keine Hilfe wollte. Und weil er nicht nur stur sondern auch so extrem eigensinnig wie sein Vater war, schnaubte der Kleine und stellte sich wieder hin.

„Dann geh ich mit offenen Schuhen!“

„Wie wäre es mit…kommt gar nicht in Frage?“

„Das ist auch keine Frage sondern eine Tatsache!“, widersprach Odin gut gelaunt.

„Gut, dass du das erkannt hast!“ Zufrieden mit der vermeidlichen Zustimmung, stapfte Odin nun vor, nur um von seiner Mutter am Kragen gepackt zu werden. „Schuhe zu!“

„Aber Mama!“ Odin verzog sein Gesicht und sah zu Heero. „Papa!“

„Die Mama hat Recht.“, konnte der aber nur von sich geben. Für diese Worte wurde Heero mit einem Blick bedacht, der geradezu ‚Verräter’ schrie. Dennoch wurde Odin von seinem Vater geschnappt und hochgehoben. So wurden dann Duo die kleinen Füße entgegen gehalten, damit dieser sie zuschnüren konnte. „Aber wir können dir ja nächstes Mal Schuhe holen, die du nicht schnüren musst.“ Odin grummelte etwas, hatte er sich die Schuhe doch selbst ausgesucht. Als seine Schuhe zugebunden waren, bekam der Kleine dennoch einen dicken Kuss von seinem Vater, der ihn auch noch knuddelte. „So und jetzt gehen wir Campen!“

„Endlich!!“ seufzte der Kleine theatralisch.

Heero grinste und ging los und ging Stunden später noch immer. Hinter ihm stapfte Odin drein, noch immer so ungeduldig wie zuvor. „Sind wir schon da??“ Er wurde von seinem Vater mit einem schmunzelnden Blick bedacht.

„Ich dachte, du wolltest in den tiefen und dunklen Wald?“

„Ja, aber ist der nicht endlich hier??“

Überlegen- grinsend sah Heero zu Duo. „Sind wir jetzt lange genug gelaufen und im tiefen und dunklen Wald?“

„Jaha!!“

„Und was sagst du?“, wurde Duo gefragt.

Der Langhaarige sah in das flehende Gesicht seines Sohnes und grinste dann hilflos zu seinem Ehemann. „Es ist nicht sonderlich tief, aber in Ordnung.“

Begeistert begann Odin im Kreis zu tanzen und ließ die kleine und leichte Tasche, die er auf dem Rücken trug fallen. „Suuuuuuper!!“ Lachend beobachtete Duo ihn, während er den eigenen Rucksack absetzte.

„Da wird aber jemand gut schlafen!“

„Ist doch gut.“, stellte sein Mann fest und tat es ihm gleich, wonach er danach begann ihr kleines Lager zu errichten. Duo ging ihm dabei zu Hand, immer ein Auge auf ihren aktiven Sohn habend.

„Du könntest uns helfen, Odin.“, bot Heero dem Kleinen an, der seine Motorik etwas verbessern sollte. Genauso, wie er bewusst für seinen Sohn, so lange in den Wald gegangen war und ihn auch sonst bei jeder möglichen Gelegenheit irgendwie trainierte.

Schnell kam ihr Sohn da zu ihnen gehüpft. „Ich will Feuer machen!!“

„Das ist aber noch etwas zu früh.“, dämpfte sein Vater seinen Enthusiasmus. „Aber du könntest mir beim Zelt helfen.“ Odin verzog kurz das Gesicht, ließ sich dann aber zeigen, was er zu tun hatte. So schaffte er es, mit der Hilfe seiner Eltern, sein erstes Zelt aufzubauen.

„Gut gemacht!“ lobte Duo und küsste seinem Sohn die Stirn.

„Darf ich jetzt Feuer machen?“, strahlte er zurück.

„Nein, aber du kannst mit mir das Feuerholz sammeln.“ Odin zog eine Schnute, lief aber los.

„Hey, hey, hey!“ wurde es sofort gerufen, um ihn zu stoppen. „Du bleibst schön bei mir!“

„Aber ich soll doch sammeln.“, verstand Odin das nicht wirklich.

„Mit mir zusammen, an meiner Seite, damit du dich nicht verläufst!“

„Aber ich kann mich doch nicht verlaufen, Mama!“, grinste er jetzt stolz und griff Duos Hand.

„Würdest du nicht?“ fragte der Langhaarige nach und ließ sich weiter in den Wald ziehen.

„Natürlich! Schließlich bin ich den Weg ja schon hingegangen!“, erklärte sich der Kleine fröhlich.

„Dann willst du führen?“

Jetzt blieb Odin überrascht stehen und sah seine Mutter groß an. „Ich darf? Wirklich?“

Duo unterdrückte ein Grinsen und nickte. „Du bist heute die Leitkuh!“

„Super!“ Odin freute sich und zog Duo nun weiter, wobei er bereits einige kleine Äste einsammelte. Der Langhaarige folgte ihm, scheinbar blind, wusste aber für den Notfall genau, wo sie hin müssten. „Du musst auch mitsammeln.“, ermahnte ihn sein Sohn, als dieser nach einer Weile die Arme voll hatte mit Holz.

„Wirklich?“ grinste Duo da frech. „Dabei machst du das so gut!“

„Ja!“, erklärte sein Sohn und drückte ihm seine Äste in die Hand um selbst weiter zu sammeln. Duo nahm die Äste an und fing nun an auch mit zu sammeln. „Haben wir jetzt genug?“, fragte Odin, als sie beide die Arme voll hatten.

„Hm.“ Der Ältere musterte ihre Ausbeute. „Ich denke schon!“

„Gut!“ Odin grinste zufrieden und ging weiter. Seine Mutter folgte ihm auf Schritt und Tritt.

„Wollen wir zurück zu Papa?“

„Aber wir sind doch schon auf dem Weg.“, stimmte der Kleine zu.

„Oh…“

„Na komm Mama!“ Odin grinste und zog ihn weiter und Duo folgte brav. Doch nach einigen Minuten wurde Odin unruhig.

„Der Hinweg war aber nicht soweit!“

„Woran könnte das liegen?“

„Weiß nicht.“, erklang es ängstlich.

„Hast du dich verlaufen?“

„Nein! Ich bin mir sicher, dass es hier entlang zurückging!“

„Schatz?“

„Ja, durch die Bäume…“, erklärte Odin und bemerkte, dass alle Bäume irgendwie gleich aussahen.

„Soll ich helfen?“

Unsicher sah er zu seiner Mutter. „Du weißt noch wo wir sind?“

Mit einem zuversichtlichen Lächeln nickte Duo. „Noch ganz genau.“

„Aber… wie?“

„Lass uns zurückgehen und alles aufbauen. Den Rest der Zeit können dein Papa und ich dir beibringen in der Wildnis zu Recht zu kommen, ok?“

„Ok…“, nuschelte Odin und hielt sich nun ganz dich an der Seite seiner Mutter. Schnell waren sie so wieder auf dem richtigen Weg und bald auch zurück in ihrem Lager. „Papa!“, rief der Junge da aus, ließ sein Holz fallen und lief auf den Schwarzhaarigen zu um sich an ihn zu klammern.

Duo konnte sehen, wie Heeros Instinkte aufflammten und er Odin alarmiert auf den Arm nahm. „Es ist alles in Ordnung.“

„Was ist denn passiert?“, fragte Heero sanft und streichelte seinen Sohn, während er sich genauestens umsah.

„Ich hab mich verlaufen“ murmelte der Kleine da leise gegen den Hals seines Vaters.

„Oh! Sch!“, hauchte ihm Heero beruhigend zu und flüsterte. „Dann bringen Mama und ich dir alles bei, was du wissen musst, damit das nicht noch einmal passiert!“, versprach er dann und hielt Odin noch weiter auf seinem Arm.

Der Kleine nickte gegen Heeros Hals. „Hat Mama auch gesagt.“

„Dann wird alles wieder gut?“ Odin bekam einen zarten Kuss auf die Stirn. Der Junge zog die Nase hoch und kuschelte sich dann wieder an den Asiaten. „Mein Schatz!“ Heero lächelte und trat näher zu Duo, der seine Männer gleich an sich zog und erst den Einen und dann den Anderen küsste. „Ich hab euch lieb, meine Schätze!“, grinste Heero danach glücklich.

„Deshalb wirst du uns sicher auch vor den wilden Bären beschützen, oder?“

„Vor wilden Bären, Wölfen… ich werde euch mit meinem Leben beschützen!“, schwor Heero ehrlich.

Duo strahlte und küsste seinen Ehemann noch einmal. „Das ist lieb, oder Odin? Gib dem Papa einen Kuss dafür!“ Der Junge nickte und tat, was seine Mutter sagte, dabei legte er all seine kindliche Freude in den Kuss und strahlte.

„Du bist der tollste Papa der Welt!“

„Das bist du wirklich“ stimmte Duo zu.

Heero wurde rot und lachte verlegen. „Ich habe eben die tollste Familie die Welt, deshalb kann ich das sein!“

„Ok! Genug gesülzt! Wir sind Männer und sollten jetzt Feuer machen!“ beschloss Duo vehement. Da klatschte Odin begeistert in die Hände. Seine Mutter grinste und ließ das Holz fallen.

„Dann fangen wir an!“

Als es jedoch dazu kam, dass sie das Holz gestapelt hatten und es anzünden wollten, ließ Odin enttäuscht den Kopf hängen, auch wenn er vorsichtig fragte. „Darf ich helfen?“ Fragend warfen sich seine Eltern einen Blick zu.

„Na gut, aber vorsichtig, ja?“

„Und du musst uns versprechen, dass du niemals allein Feuer machst. Auch nicht, wenn du es gut meinst, eine Überraschung planst oder sonst etwas!“, merkte Heero noch an. Das passte natürlich nicht ganz zu Odins Eigensinn, doch schlussendlich versprach er es.

„Du bist ein guter Junge!“, lobte sein Vater stolz und warnte noch einmal. „Aber solltet du dich nicht daran halten, dann darfst du nicht mehr allein zu Onkel Quatre und auch nicht mehr bei ihm schlafen!“

Odin entgleisten die Gesichtszüge, als er die Warnung hörte. „Aber…aber…das ist grausam!!“

„Du musst dich nur an dein Versprechen halten, dann ist alles gut!“, versprach Heero. Odin schob die Unterlippe vor, nickte aber. „Du bist ein guter Junge!“, lobte Heero noch einmal und gab ihm einen Feuerstein. „Dann hilf mir altem Mann mal!“ Odin nahm ihn wissbegierig an, nur um sich dann helfen lassen zu müssen ihn zu benutzen.
 

Am Abend, als Odin endlich in seinem Schlafsack eingeschlafen war, wirkte Heero tatsächlich etwas erschöpft, als er sich an ihrem kleinen Lagerfeuer niederließ und in seinem Rucksack kramte. „Er ist anstrengend, oder?“ fragte Duo ihn deshalb grinsend. Er selbst hatte sich für Odins erste Ferien frei genommen und hatte sich die ersten Tage alleine um ihn gekümmert, da Heero mit Wing beschäftigt war.

Heero zog eine Flasche Wein aus seinem Rucksack und grinste. „Er ist sehr lebhaft. Ich glaube, hätten wir eine normale Kindheit gehabt, wären wir nicht anders gewesen.“ Duo besah die Flasche mit einem Seitenblick, bevor er grinste.

„Baby, ich war auch ohne normale Kindheit so anstrengend!“

Das brachte Heero zum Lachen und er nickte. „Ich war auch nicht anders!“ Dann schenkte er jedem einen Becher ein, bevor er die Flasche sorgfältig verschloss und wieder wegpackte und Duo einen reichte. „Bitte sehr!“

„Danke.“ Duo nahm einen Schluck und sah seinen Mann dann intensiv an. „Du hast dich damals aber besser im Griff gehabt, als jeder Erwachsene.“

„Ich war aber auch gefragter als jeder Erwachsene!“ Heero grinste. „Aber das will ich Odin nicht zumuten.“

„Wo wir gerade beim Thema sind…“ Duo nahm einen Schluck Wein, bevor er weiter sprach. „Ich will nicht, dass er mit jagt!“ Er wurde völlig überrascht angesehen.

„Warum?“

Duo sah ihn fast schockiert an. „Ich will nicht, dass mein Kind je eine Waffe in die Hand nimmt!“

„Aber das ist lebensnotwendig, auch heute noch!“

„Heero!“ entwich es dem Langhaarigen hart. „Odin soll niemals eine Waffe in die Hand nehmen!“ Dafür wurde er von Heero mit einem sanften Blick bedacht.

„Er wird es für sein Leben brauchen und er wird doch nicht zum Mörder!“

„Wofür braucht er eine Waffe? Für gar nichts!“

„Zum Jagen und damit er sich verteidigen kann!“, erklärte der Schwarzhaarige. „Wir leben abgelegen und es ist durchaus möglich, dass Odin einen ganz ähnlichen Lebensstil wählt. Du hast selbst schon erlebt, dass wir mehr als einmal überfallen werden sollten. Wäre mein Warnsystem ums Haus nicht und unsere Fähigkeiten, weißt du genau, dass wir diese Überfälle auch hätten nicht überleben können oder ähnliches!“

„Du kannst so viele Argumente bringen wie du willst, aber ich werde kein einziges akzeptieren, denn Waffen gehören nicht in Kinderhand!“

„Besser er lernt es jetzt und in den nächsten Jahren von uns, als wenn er es irgendwann allein versucht und es nach hinten losgeht.“, blieb Heero auf seinem Standpunkt.

Duo grollte und warf seinen Becher zu Boden. „Wage es und du wirst es bereuen!“ Mit diesen Worten ließ er Heero am Feuer sitzen und verschwand zu Odin ins Zelt. Der große Asiate hingegen seufzte und trank seinen Becher leer, bevor er aufräumte und das Feuer löschte. Erst danach ging auch er in ihr Zelt und wollte zu Duo in ihren großen Schlafsack krabbeln, nur um diesen demonstrativ wieder aus den Fingern gezogen zu bekommen.

„Duo!“, seufzte Heero nun sanft. Ein Grollen war seine Antwort. „Ich werde ihn nicht schutzlos erziehen!“, verkündete Heero nun und zog sich zurück. Dann würde er eben draußen versuchen zu schlafen. Doch da hörte er ein schweres Seufzen und der Schlafsack wurde losgelassen. Er lächelte und gesellte sich jetzt zu seinem Ehemann. „Ich will doch nur sein Bestes!“, hauchte er dabei.

„Das ist nicht sein Bestes, Heero.“

„Es ist denn sein Bestes, wenn er irgendwann allein ist und drauf geht, weil wir ihm nicht alles beigebracht haben?“ Er zog den Kleineren an sich und kuschelte sie zusammen.

„Er ist ein Kind Heero“ hauchte Duo da mit zitternder Stimme. „Unser Kind, wie kannst du nur daran denken seine Kindheit zu zerstören?“

„Ich zerstöre seine Kindheit doch nicht…“ Heero seufzte und küsste ihn sanft. „Aber wenn… wenn es dir lieber ist, will ich noch ein paar Jahre warten, bevor ich ihm beibringe mit einer Waffe umzugehen.“

„Ist das das Einzige was ich erreichen kann?“ fragte der Langhaarige niedergeschlagen und ohne den Kuss zu erwidern.

„Ich will mich gedulden.“, versprach der Asiate und machte eine bedrückende Pause, bevor er Duo entgegen kam. „Und… wenn er älter ist… dann… ich könnte mich damit zufrieden geben, wenn er lernt, mit Messern und ähnlichen Gegenständen umzugehen. Aber das muss ich ihm beibringen, weil ich sonst nicht mit ruhigem Gewissen an seine Zukunft denken kann.“ Mit intensivem, aber leicht verschwommenem Blick sah Duo ihn da an, bevor er Heero fest an sich zog. „Ich liebe dich!“, hauchte dieser zur Erklärung seiner Rücksichtnahme und begann ihn zu küssen. Duo schniefte und erwiderte dieses Mal den Kuss. Da wurden Heeros Berührungen auch schon intensiver. Doch seine Hände wurden konsequent von intimen Stellen ferngehalten. Deshalb brummte Heero auch nach einer Weile verstimmt, wofür er fast lieblich angelächelt wurde.

„Odin liegt neben uns, denkst du wirklich ich lass dich ran?“

„Ich kann leise sein!“, raunte Heero versprechend zurück.

„Du kannst auch kastriert werden, wenn du dein Ding nicht bei dir behältst.“

Heero jammerte und ließ Duo spüren, was er ihm gerade antat. „Aber das kannst du doch nicht so stehen lassen!“

„Denk an etwas ab…regendes“ wurde es ihm grinsend geraten. „Danach solltest du schlafen.“

„Aber das ist blöd!“, erklärte der Schwarzhaarige. „Und fühlt sich falsch an!“ Schließlich brauchte er immer den Versöhnungssex mit seinem Liebsten, da er sonst nicht glauben konnte, dass sie sich vertragen hatten. „Außerdem kann ich das nicht!“

„Unser Sohn liegt neben uns, wie kannst du da überhaupt an so was denken?“

„Es ist natürlich und Odin schläft eh!“

„Heero…nein.“

Der grummelte nun und stand wieder auf.

„Wo willst du hin?“

„Raus!“

„Heero…“

„Schlaf gut!“ Heeros Stimme klang sanft aber distanziert, bevor er das Zelt wieder verließ. Duo rollte mit den Augen und rutschte dichter an seinen Sohn, um zu schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Allmacht
2012-03-19T05:06:34+00:00 19.03.2012 06:06
Hi!

Ich bin wieder sicher aus Leipzig gelandet. Es war traumhaft. Ihr müsste wirklich auch mal dorthin. Das Kapitel ist wirklich toll geworden. Die Mischung aus Duo und Heero ist euch sehr gelungen.

lg
Von:  chrono87
2012-03-15T19:10:44+00:00 15.03.2012 20:10
ein tolles kapitel, wirklich.
mir gefällt vor allem, wie ihr beschrieben habt, wie anstrengend odin ist und was er doch für charakterliche ähnlichkeiten mit beiden eltern hat. tja, da kann keiner von ihnen bestreiten, dass odin ihr kind ist.

duos reaktion ist verständlich. ich finde es nur etwas schade, dass es heero nicht so gut versteht, aber er gibt wenigstens etwas nach.
möchte mal wissen, warum er plötzlich ein zeites kind will. sein alkoholkonsum scheint auch nachgelassen zu haben, aber ich kann mich da auch irren. ich freu mich darauf zu erfahren wie es weiter geht.

danke für die ens ^^
und schreibt schnell weiter
Von:  Megu
2012-03-15T17:58:00+00:00 15.03.2012 18:58
Hi!

Ein super kapitel zu beginn einer neuen episode im Haushalt Maxwell-Yuy!

Odin scheint ja ein richtiges Papa kind zu sein und den tick mit den Haaren hat
er eindeutig von seiner Mama :-)
Da sollte duo doch einbisschen mehr verstaendnis haben ;-)

Ich freue mich schon darauf wie es weiter geht und danke euch fuer dieses kapitel.


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