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Blood red sunset

-no justice, no peace.
von

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Prolog


 

Prolog

Setze den unerschrockensten Seemann, den kühnsten Flieger und den tapfersten Soldaten an einen Tisch, und was kommt dabei heraus? Die Summe ihrer Ängste.

-Winston Churchill -

Schmutzig klebte das Blut an der Wand und floss in dünnen Linien an ihr herab.

Zitternd lag der Sterbende am Boden, röchelte krampfhaft nach Luft und versuchte mit letzter Kraft Sauerstoff in seine Lungen zu kriegen, doch alle Anstrengungen waren nutzlos; die Kugel hatte seinen rechten Lungenflügel geradezu zerfetzt. Es war ein glatter Durchschuss gewesen, direkt durch seine Brust. Sieben weitere Kugeln waren verteilt in seinem Körper, in Armen, Beinen, hatten sich in seinen Bauch gegraben, bis seine Organe vollständig zerfetzt waren. Mehr als ein blutender Schleier zeugte nicht mehr von dem, was einst sein Oberkörper gewesen war.

Und dort, wo früher sein Augen gewesen waren, waren nun nicht mehr als zwei seelenlose, verstümmelte Löcher. Das Gesicht zerschnitten, den Körper vernichtet. Das war sein Ziel gewesen und hiermit hatte er es erreicht.

Zufrieden blickte der Mann auf ihm hinab. Sein Blick hatte nur Verachtung für ihn übrig.

„Geschieht dir recht, dreckiges Pack.“, spuckte er förmlich aus und grinste den Toten selbstgefällig an.

Nein, diese Leute waren nicht mehr als Müll für ihn. Abschaum, der des Lebens nicht wert war.

Unmenschen, wie sein Führer sie stets nannte.

Mit der stets emotionslosen Maske packte er die Pistole zurück und drehte sich um, schritt ohne einen Blick an den Ermordeten zu verlieren zurück zu seinen Soldaten.

„Generalmajor.“, empfing ihn sein Untersetzter sogleich und öffnete ihm hastig die Tür des schwarzen BMWs.

„Heil Hitler!“, fügte er hinzu, mit stolz geschwollener Brust und streckte den Arm in die Luft, ehe er salutierte.

„Heil Hitler!“, erwiderte der Mann ruhig und nahm Platz.

„Der Obersturmführer erwartet Sie in einer Stunde in seinem Büro.“, brachte er sein Anliegen hervor und richtete nervös seine Krawatte. Heute war sein erster Diensttag und da wollte er vor seinem Vorgesetzten keinen schlechten Eindruck machen. Zudem hatte er einige eher beunruhigende Gerüchte über den Generalmajor gehört und wusste, dass dieser keine Hemmungen hatte, seine Untersetzten hart zurechtzuweisen. So manche hatten schon schwere Verletzungen weggetragen oder hatten die Bestrafung gar nicht erst überlebt.

„Der Obersturmführer?“, wiederholte er, mehr zu sich selbst und wischte über die frischen Bluttropfen auf seiner Uniform, als würden sie da durch einen weniger makaberen Eindruck machen.

Ein freudloses Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich zurücklehnte und kalt beobachtete, wie der junge Rekrut den Wagen startete.

Sein lederner Mantel konkurrierte schon fast mit dem schwarzen Stoff des Sitzes und allgemein wirkte die ganze Szene eher düster

Das gerade hunderte Menschenleben beendet wurden, bemerkte sogar ein Blinder.

Denn dafür brauchte man nicht die vor Angst und Schmerz gekrümmten Leichen zu sehen, oder die Blutlachen, die literweise den Boden tränkten; nein, so ein Massenmord hatte etwas derart eigenes, dass man es spürte.

Sei es nun die angespannte Stimmung der Soldaten, die noch nicht so Recht begriffen hatten, was sie eben getan hatten, oder der unverkennbare Geruch von verwestem Fleisch und Blut;- es war nur zu offensichtlich.

„Sag meinem Bruder, ich werde kommen.“

„Ja, Generalmajor Beilschmidt.“.
 

Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“

John F. Kennedy (1917-63), amerik. Politiker, 35. Präs. d. USA (1961-63) 


 



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