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Kingdom of Darkness

Jun's View
von

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Eifersucht

Ich versuchte meine ganzen Gefühle einfach herunter zu schlucken und zu warten. Etwas Anderes hätte ich auch gar nicht tun können. Von der Seite aus konnte ich Judai wenigstens weiter beobachten und sein Lächeln heiterte mich doch gleich wieder auf. Solange er so glücklich aussah, war ich auch glücklich. Alles schien irgendwie genauso zu sein wie vor unserem Liebesgeständnis und fürs erste war das auch einfach in Ordnung.
 

Doch dann kam er.
 

Johan Anderson.
 

Zuerst war ich mehr überrascht über die Kristallungeheuer, als dieses Verständnis zwischen ihm und Judai zu bemerken, aber als sie dann so zusammen saßen und sich anlächelten, machte sich ein flaues Gefühl in meinem Magen breit. Die Beiden sahen einfach perfekt zusammen aus. Sie waren genau auf derselben Wellenlänge und verstanden sich einfach super.
 

Etwas verloren stand ich ein ganzes Stück von den Beiden weg und beobachtete sie. Sie sahen bereits wie ein richtiges Paar aus, auch wenn ich mir sicher war, dass in dieser Richtung noch nichts passiert war, immerhin beobachtete ich sie regelmäßig.
 

Das Ganze setzte mir auf Dauer gesehen aber ziemlich zu. Je länger ich den Beiden zusah, desto mehr sah ich meine eigenen Chancen sinken. Ich hatte doch immer noch gehofft irgendwann wieder mit ihm zusammen zu kommen. Doch dieser Johan machte all diese Hoffnungen zunichte. Vielleicht würde ich nun meine letzte Chance haben ihn noch einmal für mich zu gewinnen, bevor ich ihn endgültig an den Türkishaarigen verlieren würde.
 

Was genau ich machen sollte, wusste ich auch nicht so genau. Judai hatte mir erzählt, dass ich unter dem Einfluss von Saiou ziemlich charmant gewesen sein sollte. Aber nun wusste ich nicht wirklich wie das gehen sollte. Eigentlich hatte ich von Romantik absolut keine Ahnung. Also entschied ich mich einfach dazu es ihm direkt zu sagen. Viel Zeit blieb mir nämlich sicherlich nicht und ich konnte einfach nicht riskieren Judai zu verlieren.
 

Also lud ich ihn am Abend einfach zu mir ins Zimmer ein und sein skeptischer Gesichtsausdruck gab mir schon kein gutes Gefühl. Vielleicht wusste er da schon was ich ihm sagen wollte.
 

Zusammen setzten wir uns wie beim letzten Mal wieder nebeneinander auf das Sofa.
 

„Was möchtest du denn so Dringendes mit mir besprechen, Jun?“ In der Öffentlichkeit nannte Judai mich noch immer mit meinem Nachnamen an, wie die anderen es kannten, aber bei den wenigen Gelegenheiten wo wir mal allein zusammen waren, nannte er mich bei meinem Vornamen und das stimmte mich schon irgendwie glücklich, dass wir so etwas intimes dann doch noch miteinander teilten.
 

„Ich wollte über uns reden“, fing ich langsam an und richtete meinen Blick aus Angst nach unten auf den Boden.
 

Ich hörte Judai nur seufzen und weitere Angst stieg in mir auf.
 

„Ich bin normalerweise nicht der Typ, der allzu ernst wird, aber ich denke nicht, dass sich seit unserem letzten Mal, bei dem wir geredet haben, allzu viel geändert hat“, sagte er ziemlich ruhig.
 

Etwas aufgebracht blickte ich nun wieder hoch und ihm direkt ins Gesicht.
 

„Nicht allzu viel geändert? Und was ist mit diesem Johan? Ich sehe doch wie ihr immer zusammen hockt. Du kannst mir doch nicht sagen, dass da nichts zwischen euch ist.“
 

Dann war es erst einmal ruhig. Die Stille war mehr als unangenehm.
 

„Sei ehrlich! Liebst du ihn?“, fragte ich dann vorsichtig.
 

Ganz langsam sah Judai hoch zu mir und ich konnte an seinem Gesichtsausdruck bereits seine Antwort erkennen.
 

Ich war gar nichts mehr für ihn. Für ihn war jetzt nur noch Johan wichtig.
 

Ganz langsam erlosch mein Licht der Hoffnung. Ich war nun komplett allein in der Dunkelheit gefangen.
 

„Jun…“, hörte ich die sanfte Stimme meines ehemaligen Geliebten. „Ich kann meine Gefühle nicht einfach so ändern. Irgendwo liebe ich dich sicherlich noch, aber diese Sache steht einfach noch zwischen uns und solange können wir einfach nicht zusammen sein. Außerdem liebe ich Johan nun auch… vielleicht sogar mehr als dich.“
 

Das versetzte mir wirklich den letzten Stich. Er liebte ihn tatsächlich mehr als mich. Was hatte ich denn nun noch für einen Grund am Leben zu bleiben?
 

Langsam und wie mechanisch stand ich auf und lief zu der Kommode gegenüber des Sofas und neben dem Fernseher.
 

„Jun?“, hörte ich Judais Stimme hinter mir erklingen, aber ich ignorierte ihn komplett.
 

Mit zittriger Hand nahm ich die Schere, die ich letztens dort ausversehen liegen gelassen hatte und drehte mich dann wieder zu Judai um, dieser beäugte die Schere mit ziemlichem Misstrauen.
 

„Jun? Was hast du vor?“ Seine Stimme klang irgendwie ängstlich. Naja wahrscheinlich wäre ich auch ängstlich in so einer Situation gewesen.
 

„Ich liebe dich Judai für immer und ewig. Ohne dich ist mein Leben dunkel und ohne einen Lichtblick der Hoffnung. So ein Leben will ich nicht und würde es auch keine weitere Minute ertragen. Sayonara Judai.“
 

Mit diesen letzten Worten presste ich die scharfe Seite der geöffneten Schere an meinen Hals und machte einen Schnitt direkt an meine Kehle. Sofort fühlte ich das heiße Blut, welches auf meine Hand floss und vor meinen Augen verschwamm alles.
 

Das Letzte was ich wirklich sehen konnte, war Judais entsetzen Gesichtsausdruck und wie er so schnell wie möglich versuchte auf zu stehen. Das letzte was ich hörte war sein entsetzter Aufschrei meines Namens.
 

„JUN!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aoiyuki
2012-03-27T20:29:03+00:00 27.03.2012 22:29
O__O
Jun will sich wieder selbst umbringen!!! Krass... Der muss wohl ziemlich viel leiden.. :(
Vor allem muss er wirklich sehr eifersüchtig auf Johan sein.. seufz..
Wenn das nur nicht mit Saiou gewesen wär! Haha, vllt kann Jun die Zeit mal zurückdrehen xD Das wärs doch^^

LG


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