drei Jahre....
Leise schluchzend sahen sie runter in das offene Loch der dunkelbraunen Erde. Es hatte angefangen zu nieseln, passte perfekt dazu, wie Aoi fand.
Der Himmel weinte um ihn. Um ihren besten Freund. Weinte um einen immer fröhlichen Mensch, der nun nicht mehr da war.
Sie hatten alle gewusst, dass es bald enden würde, war er doch ziemlich angeschlagen von der Fortgeschrittenen Krankheit. Eine vollkommene Heilung war nie möglich. Dazu war sein schwaches Immunsystem zu sehr angeschlagen. Hatte schon zu viel mitgemacht und sich schließlich gegen den eigenen Körper gewandt. Wollte oder konnte nicht mehr den Menschen schützen, zu dem es gehörte.
Die einzigen aus seiner Familie waren seine Mutter, sein Patenonkel und seine Frau mit ihren drei Kindern. Zum Vater hatte er schon lange keinen Kontakt mehr, seit er weggegangen ist um eine neue, bessere Familie zu gründen. Und die anderen Verwandten waren alle Vaterseits, also hatte er zu denen auch kein Kontakt mehr gehabt. Nur zum Bruder seiner Mutter und seiner Familie.
Schon traurig, dass der eigene Vater nichts vom Ende seines eigenen Sohnes wusste. Eigentlich sollten Kinder ihre Eltern begraben, nicht andersrum.
Er sah zu seinen Freunden. Ruki schluchzte leise in Uruhas Armen und bei Reita flossen auch Tränen übers Gesicht.
Und Kai... war nicht mehr da. Er würde nie wieder kommen. Nie wieder mit ihnen lachen oder ihnen was kochen können. Nie wieder würde er mit ihnen irgendwo hingehen können, nie wieder mit ihnen feiern und keinen Geburtstag mehr erleben. Nie wieder würden sie mit ihm zusammen Musik machen können. Nie wieder würden sie ihn aufs Schlagzeug schlagen sehen. Er würde ewig 17 bleiben. Nie würde er alt und schrumpelig werden.
Als sie erfahren hatten, das er an einer unheilbaren Krankheit litt und niemals älter als 20 werden würde, waren sie alle geschockt. Doch dagegen machen konnten sie nichts, ihm nur eine schönes erfülltes Leben geben. Alles dafür tun, damit er nichts bereute.
Und als dann seine Mutter angerufen hatte, das er zu früh gegangen ist waren sie alle am Boden zerstört.
Drei Jahre zu früh. Sie hatten noch so viel geplant. Wollten noch so viel mit ihm erleben. Und das alles wurde durch diese blöde tödliche Krankheit zerstört! Und er wollte doch auch noch so viel erleben....
Doch jetzt war es zu spät. Er konnte nichts mehr dran ändern.
Sich die Tränen wegwischend, sah er auf den Sarg, in dem sein bester Freund lag, und dann in den Himmel, wo jetzt die Sonne schien. Der Himmel weinte nicht mehr um ihn, er strahlte für ihn. Er strahlte, damit wir ihn nicht vergaßen. Als ob wir das jemals könnten.
Er war der wunderbarste Mensch und würde es immer bleiben. Auch wenn er nicht mehr hier war. Vergessen konnten wir ihn nicht. Er hatte uns so viel gegeben und nichts dafür verlangt. Er war immer für uns da und dabei ging es ihm selbst nicht besser. Sogar noch viel schlechter. Aber er hatte nie gemeckert, wenn wir zu ihm kamen und mit ihm über unsere Probleme reden wollten.
„Wir werden dich nie vergessen. Du bist ein wunderbarer Mensch und wirst immer in unserem Herzen bleiben. Du bist das beste was uns je passiert ist. Ohne dich wären wir nicht zusammen hier. Du hast uns so viel gegeben und nie etwas dafür verlangt. Du bist uns ans Herz gewachsen und lebst in uns weiter. Sieh auf uns runter und strahle mit der Sonne um die Wette. Wir leben für dich weiter, damit du nichts verpasst, was du dir vorgenommen hast.“, hauchte Aoi leise und wandte sich mit seinen Freunden ab, um für ihn weiter zu leben. Seine Träume und Wünsche zu erfüllen. Für ihren besten Freund, der immer für sie da war und jetzt sie für ihn.