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Der Antagonist

von

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Der Aufprall

Eine heftige Explosion riss sie fast von den Füßen und schleuderte zersplittertes Holz und große Brocken Stein in ihrer Richtung, dass sie schmerzhaft aufschrie als sie von ihnen getroffen wurde. Sie hatte die volle Breitseite abbekommen und ihre rechte Schulter fühlte sich so an, als wäre sie gebrochen. Dennoch hielt sie sich mit aller Macht an der bröckelnden Brücke fest und raffte sich wieder auf, stolperte mit getrübter Sicht voran. Die gesamte Halle stürzte ein und bedrohte sie unter sich zu begraben. Von überall hörte sie Schreie, das Krachen der Steine, das gefährliche Rauschen des Wassers, das sich durch das Loch der Explosion wütend seinen Weg hinab suchte und die unteren Ebenen bereits unter Wasser setzte und die Holzstege davon schwemmte. Die schmale Brücke, die sie zum Ausgang bringen sollte war kaum noch begehbar und mit jedem Schritt den sie tat, brach ein weiteres Stück von ihr ab. Die schwarze Magie wütete wie ein losgelassenes dunkles Monster unter ihr und versuchte nach ihr zu greifen. Sie konnte kaum noch atmen.

Neben sich und vor sich hörte sie ihre Freunde rufen und schreien sie solle sich beeilen. Doch Fuchs war weder schnell noch besonders mutig. Am liebsten wäre sie einfach stehen geblieben und hätte sich Antagonists Magie hingegeben, doch sie wollte noch nicht sterben und so hastete sie voran, sprang über Löcher und Steinhaufen und versuchte bei jedem neuen Erdbeben das Gleichgewicht wiederzufinden. Die Magie brüllte hinter ihr und schürte die Angst in ihr noch weiter. Sie waren fast da, der Ausgang war sogar schon zu sehen, doch die Brücke wurde immer enger. Sie konnte kaum noch allein darauf laufen. Rauch füllte die Luft und Schwefel machte sie so sauer, dass man sie kaum einatmen konnte. Und dann kam ein erneutes Erdbeben, das ihr den Halt nahm und sie auf dem dünnen, unebenen Stück Stein ausrutschen ließ. Schreiend begann sie zu fallen und hörte das schwarze Monstrum bereits nach ihr geifern. In eben diesem Moment jedoch spürte sie, wie eine Hand sie auffing und ihr Körper in derselben Bewegung noch gegen den Rest der alten Steinbrücke krachte, dass ihr Schwindel aufkam.

Blinzelnd blickte sie nach oben, in ein Gesicht, das sie nicht erwartet hatte. Es war sein Gesicht, Zaphirs Gesicht. Seine scharfen, gelben Augen und die harten Wangenknochen, die langen glatten schwarzen Haare wild an seinen Wangen vorbei wehend. Fuchs Herz setzte für einen Moment aus, als sie seine Hand in ihrer spürte. Eine Berührung, die mehr sagte als tausend Worte. Sie wollte lächeln, doch dann blieb ihr das Glück im Halse stecken. Denn Zaphir lächelte nicht, sein Gesicht war zu einer bösen Fratze verzerrt, Gefühle die sie nicht zu deuten wusste. Und ehe sie es sich versah, ließ er los.

Fuchs spürte nur noch die Leichtigkeit des Falls, die ihr den Magen umdrehte, spürte die Kälte seiner Hand sich durch ihren Körper fressen und die Gewissheit sich in ihr Herz stechen. Immer und immer wieder, so brutal als wäre sie ein Dolch. Sein hämisch grinsendes Gesicht entfernte sich nur langsam, so langsam wie die Erkenntnis kam. Er hatte sie fallen lassen. Er hatte sie mit Absicht los gelassen. Er wollte ihren Tod. Fuchs Herz beschleunigte als die Erkenntnis endlich vollkommen zu ihr durchdrang. Doch ehe sie auch nur noch einen Gedanken daran verschwenden konnte, versank sie im Dunkel des Rauches und traf auf den harten Stein, der sich nur wenige Duzend Meter unter ihr erhob und ihr das Genick brach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lianait
2011-11-23T21:41:38+00:00 23.11.2011 22:41
Wow. O_O
Ich bin per Zufall hierauf gestoßen und dachte mir, dass es ja nicht schaden kann, wenn ich einfach mal den Prolog lese. Und ich muss sagen, ich hbe es nicht bereut :D
Der Prolog setzt mitten in der Handlung ein und man hat zuerst überhaupt keine Ahnung, worum es geht, aber das hat mir sehr gefallen. Mit wenigen Worten stellst du die Situation schnell dar, schaffst es aber immer noch bildlich zu bleiben; sehr schön ;)
Das Ende hat mich umso mehr überrascht, nachdem ich - nach Betrachtung der Steckbriefe (sehr coole Bilder übrigens) - ja logischer Weise dachte (und auch immer noch denke), dass Fuchs der Hauptcharakter ist.
Es klingt zwar nach High Fantasy, was nicht mehr ganz so meins ist, aber dein Prolog hat mich stark genug gepackt, um es trotzdem weiterzuverfolgen ;) Ich hoffe, dass du bald weiterschreiben kannst :)
LG, Lianait ;)


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