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Füreinander bestimmt

Kannst du meine Mauer durchbrechen?
von

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Ein fataler Fehler

Kapitel 16 – Ein fataler Fehler
 

Inzwischen war eine Woche vergangen. Seitdem Tag, als jeder die Wahrheit erfahren hatte, kam Yuko nicht mehr aus dem Zimmer. Keiner hatte sie mehr gesehen. Ausgenommen war Ray. Er war der Einzige, welcher öfters den halben Tag bei ihr verbrachte. Ray durfte als Einziger in ihr Zimmer. Kai musste deshalb notgedrungen in Rays Bett bei den anderen schlafen. Eigentlich wollte er die Nacht dann auf der Couch verbringen, aber Ray konnte es ihm ausreden.

Riku kam auch jeden Tag vorbei, aber auch ihn wollte sie nicht sehen.

Es war 14 Uhr in der kleinen Stadt. Tyson, Max und Kenny waren aus dem Haus. Sie wollten sich einen neuen Beybladeshop in der Stadt anschauen gehen. Dieser wurde heute eröffnet. Kai war ebenfalls außer Haus. Lief gedankenverloren durch die Straßen. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Seine Gefühle für sie waren natürlich immer noch da und das sogar sehr stark. Doch Yuko wollte keinen, auch nicht ihn, sehen. Das brachte ihn fast zur Verzweiflung. Kai wollte unbedingt nochmal mit ihr reden. Ob sie ihn jetzt ewig hassen würde? Das würde ihm das Herz brechen. Genau aus solchen Gründen hatte er die Mauer um dieses errichtet. Diese war zwar noch da, aber stand kurz vor dem Zusammenfall.

Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Er wollte sie. Brauchte sie. Noch nie im Leben war er sich einer Sache so sicher. Auch wenn dies bedeutete Gefühle zu zeigen und dadurch schwach und angreifbar zu sein. Dieses Gefühl des Glückes und der Geborgenheit war es wert. Er hatte sich endgültig entschieden. Kai musste Yuko sagen, was er für sie fühlte. Wie wichtig sie ihm geworden war. Dies würde zwar schwierig werden, schon allein weil er kein Mann der großen Worte war, dennoch musste er dies nur einmal in seinem Leben auf die Reihe bekommen. Es gab wahrscheinlich nur eine einzige Chance und die würde er nutzen.

Kai beschloss erst einmal wieder nach Hause zu gehen. Vielleicht bekam er ja eine Gelegenheit mit ihr zu reden. Schließlich musste sie ja irgendwann mal aus ihrem Zimmer kommen.
 

Nach einer halben Stunde kam Kai endlich zu Hause an. Brauchte nun dringend etwas zu Trinken. Doch schon im Flur stoppte er. Er sah Ray, welcher Richtung Küche ging. Als er sah zu wem, blieb sein Herz fast stehen.

>Yuko<

Endlich kam sie wieder aus ihrem Zimmer. Nun konnte er endlich mit ihr reden. Doch anstatt gleich zu ihr zu gehen, blieb er stehen und lauschte den beiden. Leider verstand er kaum etwas, da er zu weit weg stand. Nur einige Wortfetzen kamen bei ihm an.

„…freu…dir…besser geht.“

„…ich…dir…verdanken.“

Von seinem Fleck aus konnte er gerade noch so erkennen, dass sie lächelte. Kai wurde ganz warm ums Herz. Ihr schien es also besser zu gehen.

„Was hast…vor?“

Nun sah er, wie sie Ray umarmte. Ihm wurde leicht mulmig. Doch er wusste, dass dies ja eigentlich normal für die beiden war. Sie standen sich halt die ganze Zeit schon immer sehr nahe. Vielleicht zu nahe? Nein. Das konnte und wollte er sich nicht vorstellen.

„Mich…richtig…bedanken…ganze Zeit…mir geholfen…ohne dich…noch im…badend in…sitzen…“

Nun legte Ray seine Arme um sie. Kai verfluchte sich dafür, dass er nicht mehr verstehen konnte. Über was redeten die beiden nur?

„…ich…gern gemacht…ich…froh…es dir…besser geht…tat…Herzen weh…so zu sehen.“

„…Ray.“ Als sie sich noch mehr an den Chinesen kuschelte, wurde Kai ganz schlecht. Hatte er sich doch geirrt?

„…mag dich…sehr…nein…liebe…dich…wie…“

Kais Augen weiteten sich schlagartig. Sie liebte ihn? Ray? Seinen besten Freund?

„Ich liebe…auch…“

Kai ballte seine Hände zu Fäusten. Hatte Ray ihn die ganze Zeit verarscht? Er hatte schließlich selbst zu ihm gesagt, dass er bemerkt hatte, dass Kai sie sehr mochte. Auch wenn er immer das Gegenteil behauptete, war das kein Grund sich hinter seinem Rücken an sie heranzumachen. Und Yuko machte das einfach mit? Deswegen also durfte nur er zu ihr ins Zimmer. Deswegen war er stundenlang darin verschwunden. Sie waren also heimlich zusammen?

Kais Herz fing an zu schmerzen. Dies war immer das, was er mit seiner Mauer verhindern wollte. Doch er war ja selbst Schuld. Hatte es letztendlich zugelassen, dass seine Gefühle zu ihr immer stärker wurden. Und nun wurde er enttäuscht. Zu tiefst enttäuscht. Er hätte es von Anfang an sein lassen sollen. Das hatte er nun davon. Alle waren einfach gleich. Jeder würde ihn früher oder später verletzten.

Aber eigentlich konnte er sich doch nicht so in Ray und Yuko getäuscht haben. Oder etwa doch?

Doch als er sah, was jetzt passierte, wusste er, dass es stimmen musste.

Er konnte die beiden zwar nur halb sehen, da sie so weit weg waren, aber er sah, wie sie sich küssten.

Kai musste sich beherrschen nicht gleich auf den Schwarzhaarigen loszugehen.

„Ich…dann…Kai reden...sich so…würde…Herz brechen…weiß ich…helfen…ich…ihn hasse…stimmt…“

Sie hasste ihn also wirklich? Und das so sehr, dass sie ihm sein Herz brechen will? Kais Augen waren geweitet vor Schock.

Er musste hier raus. Konnte sich das nicht weiter antun. Wütend ging er schnellen Schrittes vor die Tür. Hatte die Hände fest zu Fäusten geballt.

>Das werdet ihr mir noch büßen<
 

Inzwischen war es spät am Nachmittag.

Als die restlichen Bladebreakers Yuko lächelnd auf der Couch sitzen sahen, waren sie anfangs total überrascht, aber auch glücklich. Gemeinsam saßen sie dann am Tisch und aßen einen leckeren Kuchen, den Yuko mit Rays Hilfe gebacken hatte. Später mussten sie sich aber leider wieder verabschieden. Sie hatten noch einen Termin bei Mr. Dickenson. Dies sollte auch in einem Abendessen enden. Doch Ray versprach ihr nach dem Gespräch schon wieder zu kommen. Er wollte sie einfach nicht so lange alleine lassen. Yuko versuchte ihn zwar davon abzubringen, da es ihr ja wieder gut ginge, aber Rays Überredungsküste waren einfach viel zu gut. So gab sie sich geschlagen.

Yuko saß gerade im Wohnzimmer und wartete auf Ray. Sie schaute auf die Uhr und sah, dass es wohl noch gut eine Stunde dauern würde. Also beschloss sie in ihr Zimmer zu gehen und es aufzuräumen. Schließlich könnte Kai ja jetzt wieder darin wohnen. Es war ja auch eigentlich sein Zimmer. Doch gerade als sie den Flur betrat, stoppte sie. Kai stand plötzlich vor ihr. Sein Blick eiskalt.

„Hey K…“

„Spar es dir!“

Yukos Lächeln verschwand von ihrem Gesicht. Fragend schaute sie ihn an. Doch ohne Vorwarnung stemmte er die Hände links und rechts neben ihrem Kopf an der Wand ab. Er schien ziemlich sauer zu sein.

„Ihr seid also zusammen, ja?!“

„Zusammen? Wer?“

„Na du und Ray!“

„Was?“, Yuko war etwas verwirrt.

„Ich habe euch doch heute gesehen und ich habe auch gehört, wie ihr euch gesagt habt, dass ihr euch liebt!“

„Aber das…“

„HALT EINFACH DEIN KLAPPE!!“

Yuko zuckte etwas zusammen.

„Ich kann das nicht mehr hören! Du hast mich ja schön verarscht und ich hatte mir noch Sorgen um dich gemacht!“

„Jetzt hör…“

„Nein DU hörst jetzt auf! Ich kann das nicht mehr hören! Du nervst seitdem du hier bist! Ich kann dich nicht mehr ertragen! Wieso haust du nicht endlich ab?!“

Yuko schaute ihn traurig an. Sie wusste nicht, was plötzlich mit ihm los war. Hatte sie tatsächlich alles falsch gemacht? Hasste er sie etwa?

„Kai…“

„WAS WILLST DU NOCH VON MIR?!“

Sie antwortete nicht. Er ging ein paar Schritte von ihr. Yuko war verwirrt. Sie konnte das momentan einfach nicht verkraften. Also senkte sie den Blick zu Boden. Ging einfach an Kai vorbei und schließlich aus dem Haus.

Letzterer hingegen ging in sein Zimmer und schmiss dir Tür hinter sich zu. Irgendwie war das gerade weniger befriedigend, als er sich erhofft hatte. Es tat ihm mehr im Herzen weh, als alles andere. Hatte er gerade vielleicht übertrieben? Sein Kopf sagte nein. Und er hörte darauf.

>Sie hat es nicht anders verdient…<
 

Keine 45 Minuten später ging die Wohnungstür auf. Ray kam wieder nach Hause. „Puhh ich dachte schon, der hört nie wieder auf zu reden.“

Er zog sich seine Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Schaute einmal quer durch den Raum. Als er niemand sehen konnte, ging er in die Küche. Doch auch hier war von Yuko keine Spur.

>Vielleicht in ihrem Zimmer<

Vor diesem angekommen, klopfte er kurz an und machte die Tür vorsichtig auf.

„Bist du da?“

Doch zu seiner Überraschung lag nur Kai in seinem Bett. Die Hände hinter dem Kopf und die Beine gekreuzt.

„Hast du Yuko gesehen?“

Der Angesprochene öffnete seine Augen und setzte sich an den Bettrand.

„Ja.“, kam es nur knapp.

„Und wo ist sie jetzt?“

„Weg.“

Ray kratzte sich verwirrt am Kopf.

„Wie weg?“

Doch er bekam nur einen eiskalten Blick. >Was ist denn jetzt schon wieder mit ihm los<

Schließlich stand Kai auf und ging auf den Schwarzhaarigen zu. Kurz vor ihm stoppte er. Schaute ihn bedrohlich an.

„Wars das?! Ansonsten raus!“

„Was ist denn mit dir los?“

„Was mit MIR los ist? DU hast dich doch hinter meinem Rücken an sie heran gemacht!“

Ray schaute ihn perplex an. Er hatte keine Ahnung, wovon Kai sprach.

„Was habe ich gemacht?“

„Tu doch nicht so! Ich habe euch beide vorhin gesehen!“

„Ja aber…“

„Nichts aber!! Ihr habt euch geküsst und gesagt wie sehr ihr euch liebt! Dann ist ja alles klar. Das hätte ich von DIR niemals gedacht Ray!!“

„W-was?!“

„Leugnen ist sinnlos! Auch wenn…“

„Jetzt stopp mal Kai!“

Ray glaubte, er höre nicht richtig. Wie kam Kai nur auf solch eine Idee?

„Du brauchst gar nicht erst versuchen dich herauszureden!“

„Nein, du hörst mir jetzt mal zu!“

Kai blieb ruhig stehen. Wollte sich doch anhören, was Ray zu sagen hatte.

„Du musst da etwas missverstanden haben. Wir sind doch nicht zusammen.“

„Du liebst sie doch, oder etwa nicht?!“

Ray nickte. Kai ballte seine Hände zu Fäusten. Er war sauer. Richtig sauer.

„Ich liebe sie wie eine Schwester!“

Kais Augen weiteten sich. War das etwa wirklich wahr? Hatte er sich doch verhört?
 

~Flashback~
 

Ray war im Haus der Bladebreakers geblieben. Saß auf der Couch und schaute sich einen Film an. Danach wollte er noch einmal zu Yuko gehen. Er war nicht mit den anderen mitgegangen, weil er sie nicht alleine lassen wollte.

Im Film vertieft, bemerkte er gar nicht, dass jemand den Raum betrat. Erst als die Werbung eingeblendet wurde, drehte er sich langsam um, weil er das Gefühl hatte beobachtet zu werden.

Nun schaute er direkt in ein leicht lächelndes Gesicht.

„Yuko!“

„Ich dachte schon, du bemerkst mich gar nicht mehr.“

„Stehst du etwa schon lange hier?“

Sie schüttelte mit dem Kopf.

„Nein. Aber ich werde jetzt erst mal duschen gehen. So eine Woche in einem Zimmer hinterlässt keinen guten Geruch.“, grinste sie.

„Mach das.“

Schließlich ging Yuko wieder aus dem Raum. Ray schaute ihr glücklich hinterher. Endlich kam sie aus ihrem Zimmer heraus. Nun war der Anfang gemacht.
 

Keine 20 Minuten später kam sie zurück. Yuko ging in die Küche, um einen Schluck zu trinken. Ray ging ihr nach.

„Ich freu mich, dass es dir jetzt wieder besser geht.“

„Das habe ich nur dir zu verdanken.“

Sie lächelte ihn warm an.

„Was hast du jetzt vor?“

Yuko ging auf Ray zu und umarmte ihn.

„Mich erst einmal richtig bei dir bedanken, dass du die ganze Zeit bei mir warst und mir geholfen hast. Ohne dich würde ich jetzt immer noch im Selbstmitleid badend in der Ecke sitzen.“

Ray legte nun auch seine Arme um sie.

„Das habe ich wirklich gern gemacht. Und ich bin froh, dass es dir jetzt wieder besser geht. Es tat schon im Herzen weh, dich so zu sehen.“

„Ach Ray.“, sie kuschelte sich fest an ihn. „Ich mag dich wirklich sehr.“

Der Angesprochene musste lächeln. „Nein. Eigentlich liebe ich dich…wie einen Bruder.“

Ray drückte sie ein wenig von sich.

„Ich liebe dich auch Schwesterchen.“, grinste er sie an.

Yukos Augen strahlten vor Freude. Schnell gab sie ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich muss dann unbedingt noch mit Kai reden. Nachdem es sich so angefühlt hatte, als würde er einfach mein Herz brechen wollen, weiß ich nun ja, dass er mir nur helfen wollte. Und ich habe noch gesagt, dass ich ihn hasse. Dabei stimmt das doch gar nicht.“

„Ja ich glaube, dass hat ihn schon hart getroffen. Ich bin mir sicher, dass er dich nämlich sehr mag.“

„Meinst du?“

Ray nickte stumm.

„Ach ist ja auch egal.“, winkte sie ab.

„Du magst ihn doch auch, nicht?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Ja klar, aber…sag mal worauf willst du eigentlich hinaus?“

Ray grinste sie nur frech an.

„Du bist ein Spinner.“, lachte sie. „Das hättest du wohl gerne.“

Sie gingen wieder Richtung Wohnzimmer.

„Warum denn nicht?“

„Na weil…weil…“

„Weil was? Ihr versteht euch doch gut und würdet wirklich super zusammenpassen.“

Yuko bekam einen leichten Rotschimmer.

„Jetzt hör doch auf.“, kniff sie ihm in die Seite.

Ray lachte nur. Er bemerkte schon lange, dass Kai sich anscheinend in sie verliebt hatte. Und er merkte auch, dass er Yuko nicht ganz egal war, auch wenn sie das nicht ganz wahrhaben wollte. Immerhin wusste sie ja schon lange, dass Kiba tot war. Vielleicht hatte sie sich tief im Innern auch schon längst in den kühlen Russen verliebt. Doch das konnte wohl nur Kai allein herausfinden.

„Was hältst du eigentlich davon, wenn wir zusammen einen Kuchen backen? Ich wollte schon lange mal meine Kunst in der Küche verbessern. Außerdem will ich den anderen eine Freude machen.“

„Das machst du schon, indem du wieder da bist. Aber klar, können wir machen. Uns fehlen aber noch ein paar Zutaten.“

„Schreib sie mir auf und ich gehe sie einkaufen.“

Schließlich holte sich Ray einen Zettel und schrieb Yuko alles auf.

„Dann bereite ich schon einmal alles vor.“

Freudig nickte Yuko und machte sich sogleich auf den Weg aus dem Haus.

Ray schaute ihr glücklich hinterher. Endlich war sie fast genauso wie früher.
 

~Flashback Ende~
 

„Kai, sie ist nur wie eine kleine Schwester für mich und mehr nicht. Ihr geht es genauso. Und geküsst haben wir uns auch nicht richtig. Ich weiß nicht, was zu gesehen hast, aber sie gab mir nur einen Kuss auf die Wange. Wie es halt Geschwister tun. Außerdem weiß ich doch wie wichtig sie dir ist.“

„Aber sie hat doch gesagt, dass sie mich hasst und…“

„Nein sie hasst dich sicherlich nicht. Sie hat gesagt, dass sie dir das an den Kopf geworfen, aber sicherlich nicht so gemeint hatte. Yuko mag dich wirklich.“

Ray lächelte ihn warm an.

In Kai wuchs die Verzweiflung. Natürlich glaubte er ihm. Es schien alles einleuchtend. Er hatte sich einfach verhört. Verhört war gut, er hatte ja eh nur Wortfetzen mitbekommen und diese einfach falsch interpretiert.

Er hatte Yuko nun runtergemacht, sie beschimpft und wortwörtlich rausgeschmissen. Kai hatte ihr Unrecht getan und nun war sie gegangen. Er hatte es vollkommen vermasselt.

Kai drehte sich um und haute mit voller Wucht gegen seinen Schrank. „Verdammt!“

Seine Faust schmerzte leicht, aber dies war nun vollkommen egal. Auch die daraus entstandene Delle im Schrank störte ihn keineswegs.

„Ist sie deswegen nicht da?“

Kai nickte stumm.

Ray musste seufzen. Er wusste, dass Yuko das gerade sicherlich nicht gut verkraften konnte. Sie hatte sich nun endlich wieder beruhigt und dann wurde ihr so etwas an den Kopf geworfen.

„Ich werde mal Riku anrufen und fragen ob sie bei ihm ist.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, ging der Schwarzhaarige ins Wohnzimmer und nahm das Telefon in die Hand. Wählte schnell die Nummer von Riku.

Es klingelte lange und Ray dachte schon er wäre nicht da, doch dann ging er ran.

„Ja Riku hier.“

„Hey Riku, ich bin es Ray.“

„Ah hi Ray. Sag mal was ist denn jetzt schon wieder vorgefallen? Yuko ist zu mir gekommen. Sie ist total fertig, aber sagt mir nicht was los ist.“

„Genau deswegen rufe ich an. Ich wollte wissen, ob sie bei dir ist und ob es ihr gut geht.“

„Ja, aber was ist denn nun passiert?“

„Das kann ich dir auch nicht sagen, wenn Yuko es dir nicht erzählt hat. Aber könnte ich sie mal sprechen?“

„Das ist eher schlecht. Sie ist gerade eingeschlafen. Probiere es später einfach nochmal, ok?“

„Alles klar. Dann bis später.“

„Bis später.“

Ray legte auf und schließlich den Hörer weg. Schon kam Kai in den Raum.

„Sie ist wirklich bei Riku.“

Er bekam keine Antwort. Ray seufzte.

„Vielleicht solltest du zu ihr gehen und dich einfach entschuldigen.“

„…“ Kai ging wieder in sein Zimmer. Knallte die Tür hinter sich zu.

Ray schüttelte mit dem Kopf.

>Sturer Russe<
 

Nachdem Gespräch mit Ray legte Riku ebenfalls den Hörer wieder weg. Er schaute zu Yuko.

„Wieso wolltest du nicht mit ihm reden?“

„Ich weiß auch nicht.“

„Magst du mir immer noch nicht erzählen, was passiert ist?“

Yuko schüttelte nur mit dem Kopf. Sie saß auf Rikus Couch und drückte das Kissen fest an sich, welches sie auf dem Schoss liegen hatte. Legte den Kopf darauf.

Riku musste seufzen. Er hatte es schon nicht leicht mit ihr. Nun sah er sie seit über eine Woche endlich wieder und sie saß so deprimiert in seinem Wohnzimmer. Aber trotz allem war er überglücklich, dass sie überhaupt zu ihm gekommen war. Sie war ihm also nicht nachtragend. Und vor allem schien sie die Sache mit Kiba ganz gut verarbeitet zu haben.

„Riku?“, kam es nur leise.

„Ja?“, er schaute zu ihr. Sie blickte nun wieder auf und rutschte etwas an den Schwarzhaarigen heran.

„Ich will hier weg.“

„Dann lass uns doch ein wenig rausgehen.“

„Nein, so meine ich das nicht.“

Riku hob fragend eine Augenbraue.

„Ich will wirklich hier weg. Raus aus Japan. Sofort.“

„I-ist das dein ernst?“

Riku war erstaunt. Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit.

„Ja. Ich halt es hier momentan nicht mehr aus. Bitte lass uns einfach verschwinden…Urlaub machen. Aber alleine.“

„O-ok. Wo willst du hin und wann soll es losgehen?“

Innerlich freute sich der Schwarzhaarige schon etwas. Urlaub mit ihr alleine schürte Hoffnung. Immerhin liebte er sie ja und Ray oder auch Kai standen ihm da ein wenig im Weg. So könnte er sie endlich für sich gewinnen.

„Ich weiß nicht…Irgendwo, wo es schön warm ist…am Meer wäre auch schön...“

Riku klappte seinen Laptop auf. Dieser war schon an und so musste er nur noch auf eine Seite für Flüge gehen.

„Und wann willst du los?“

„Am liebsten sofort.“

Riku gab alle Daten ein.

„Hmm…“

„Was hast du?“, Yuko schaute ihm über die Schulter.

„Der erste Flug, der frei wäre, wär erst morgen gegen Mittag.“

„Und wohin geht der?“

„Philippinen.“

„Buchen.“

Riku schaute sie an.

„Bist du dir wirklich sicher?“

Sie nickte ihm freudig zu. „Ja das bin ich.“

Keine 2 Minuten später war alles gebucht. Sie hatten ein Appartement direkt am Strand und morgen Mittag sollte auch schon der Flug gehen.

Auch wenn es überstürzt wirkte, Yuko kam mit den Sätzen von Kai einfach nicht klar. Wenn er sie wirklich hasste, dann konnte sie ihn nicht mehr sehen. Das konnte sie nicht ertragen.

Yuko hoffte nur, dass Ray sie verstehen würde.
 

Am nächsten Vormittag waren alle Bladebreakers draußen im Garten beim Training. Kai beobachtete die Kämpfe kritisch. Schien heute äußerst schlechte Laune zu haben. Gerade kämpfte Ray gegen Tyson. Die Runde schien bis jetzt für den Blauhaarigen ein Kinderspiel zu werden. Ray schien unkonzentriert. Total abwesend.

„Ray, so macht das gar keinen Spaß!“

Doch er bekam keine Antwort. Der Chinese starrte einfach weiter vor sich hin.

„Ray!!“

Ehe er merkte, was eigentlich passierte, lag sein Drigger schon außerhalb des Tablos. Tyson ließ Dragoon in seine Hand springen. Zog beleidigt die Mundwinkel nach unten.

„Was ist heute mit dir los?“, Kai ging auf Ray zu.

Auch die anderen schauten fragend zu dem Chinesen.

Dieser schien wieder in Gedanken zu sein.

>Ich muss es ihm einfach sagen, sonst…sonst ist alles zu spät<

„Was ist los Alter?“, Max legte seine Hand auf Rays Schulter.

„Ich muss euch etwas zeigen.“

Ohne Erklärung ging er ins Haus. Die anderen folgten ihm schulterzuckend. Ray ging ohne Umwege ins Wohnzimmer und nahm die Fernbedienung in die Hand.

„Du willst jetzt fernsehen?“, Tyson kratzte sich am Kopf.

Ray schüttelte nur mit dem Kopf und machte den Nachrichtensender an.

Alle schauten gespannt, was es denn wichtiges zu sehen gab.

Doch das, was sie sahen, verwirrte sie.

Yuko und Riku waren eingeblendet. Sie standen von Journalisten umzingelt vorm Flughafen.

„Warum diese plötzliche Entscheidung?“, wurden sie von einem Reporter gefragt.

„Wir brauchen dringend eine Pause. Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht wiederkommen. Es wird nur so etwas wie ein Urlaub, mehr nicht. Wir hoffen natürlich, dass unsere Fans uns verstehen und darüber nicht traurig oder wütend sind.“, antwortete Riku.

„Wo soll es denn hingehen?“

„Das tut uns leid, aber dies werden wir sicher nicht preisgeben.“

„Wie lange soll denn die Pause andauern? Wann können wir mit ihrer Rückkehr rechnen? Werden Sie überhaupt wieder hier her zurückkommen oder geht es womöglich danach woanders hin?“

Riku wollte gerade wieder antworten, da stellte sich Yuko davor.

„Wie lange die Pause dauern wird, können wir selbst noch nicht genau sagen, aber danach werden wir sicherlich hier her zurückkommen, da brauch sich keiner Sorgen machen. Moonlight wird auf jeden Fall nach Japan zurückkehren.“

„Und können…“

„Und jetzt entschuldigen Sie uns bitte, aber wir müssen noch einchecken.“

Ohne noch auf irgendeine Frage einzugehen, betraten die beiden das Gebäude. Die Journalisten durften nicht hinein. Eine Menge Security sorgte dafür.

Dann wurde eine Nachrichtensendung eingeblendet, in der weiter spekuliert wurde.

Die Bladebreakers derweil schauten verwirrt und auch geschockt auf den Fernseher. Kai ging es nicht anders, nur zeigte er dies nicht.

„Was hat das zu bedeuten Ray?“, erlangte Tyson zuerst die Sprache zurück.

„Yuko hat mich gestern Abend angerufen. Sie will mit Riku das Land verlassen und sich eine Pause nehmen. Wann sie wiederkommt, konnte sie mir auch nicht sagen.“

„Aber warum hast du nichts gesagt und warum hast du sie nicht davon abgehalten?“

„Das habe ich doch versucht Tyson! Aber ich konnte sie einfach nicht mehr davon abbringen… und außerdem musste ich ihr Versprechen, dass ich euch nichts sage…“, Ray ließ geknickt den Kopf hängen.

Max klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Du hast das richtige gemacht.“

„Aber trotzdem dürfen wir sie doch nicht so einfach gehen lassen!“, Tyson war aufgebracht.

Ray schaute zu Kai. Dieser schaute emotionslos wie immer.

„Du weißt, dass sie das nur wegen dir tut, oder?“

Alle schauten fragend zu dem Russen. Wie meinte er denn das?

Doch der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern.

„Jetzt tu doch nicht so, als ob dir das egal wäre!“

„Und wenn es das ist?“

Ray wurde langsam wütend.

„Wieso müsst ihr Russen nur so verdammt stur sein?! Wenn sie nicht gehen soll, dann musst du mal über deinen Schatten springen und zu ihr gehen.“

Tyson, Max und Kenny schauten verwirrt von einem zum anderen. Von was redeten die beiden nur? Hatten sie etwa irgendwas verpasst?

Nur Kai rührte sich keinen Zentimeter.

Klar wusste er, dass es seine Schuld war, aber zu ihr gehen und sich entschuldigen? Undenkbar.

Doch plötzlich ging Ray auf ihn zu und packte ihn am Kragen. Kai schaute ihn erschrocken an.

„Verdammt Kai!! Nur DU kannst sie aufhalten und wenn du nicht endlich gehst, dann hast du sie vielleicht für immer verloren!! Willst du das etwa?!“

In diesem Moment machte es in ihm Klick. Die Mauer um sein Herz zersprang in tausend Teile. Ray ließ ihn los und Kai drehte sich um. Rannte aus der Wohnung.

Ray war glücklich. Endlich war er über seinen Schatten gesprungen. Die anderen schauten immer noch verwirrt zu dem Schwarzhaarigen. Sie wollten endlich eine Erklärung.

Kai derweil rannte die Straßen entlang. Er hoffte, er würde nicht zu spät kommen. Warum musste er nur so ein sturer Idiot sein? Er verfluchte sich selbst dafür. Kai liebte sie doch so sehr. Wollte niemand anderes an seiner Seite haben. Er brauchte sie einfach, so wie die Luft zum Atmen.

Kai rannte immer weiter und weiter. Zum Flughafen war es noch ein ganzes Stück. Doch dann sah er zum Glück ein Taxi stehen und sprang in dieses.

„Zum Flughafen, aber schnell.“
 

Yuko und Riku derweil hatten ihre Koffer bereits abgegeben. Saßen auf den Bänken und warteten darauf, dass es endlich losging. Keine 5 Minuten später wurde ihr Flug auch schon aufgerufen. Riku stand auf und hielt Yuko die Hand hin. Zögernd nahm sie diese.

Sie hatte die ganze Nacht nachgedacht, ob es wirklich das richtige war, aber nun gab es kein Zurück mehr.

Auch wenn sie ungern Ray verließ. Sie hatte ihm einfach viel zu verdanken. Die ganze letzte Woche war er für sie da. Sie hatten viel geredet. Sprachen über alles. Vor allem über Kiba, aber auch über Kai.

Yuko musste an gestern denken. Über die Sachen, die er ihr an den Kopf geworfen hatte. Es tat ihr im Herzen weh. Warum nur? Wahrscheinlich, weil sie ihn sehr mochte. Hatte viel Zeit mit ihm verbracht und dann so etwas. Sie konnte ihm nicht mehr unter die Augen treten.

„Alles klar Yuko?“

Erschrocken schaute sie zu Riku hoch.

„J-ja, wir können los.“

Schließlich stand sie auf und beide gingen Richtung Gate.
 

Kai war inzwischen am Flughafen angekommen. Er rannte hinein und blieb direkt vor der Anzeigetafel stehen. In kurzer Zeit würden 2 Flüge starten. Philippinen oder Paris. Er musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wohin sie wohl fliegen würde. So rannte er einen langen Gang entlang. Schließlich war er kurze Zeit später in dem Raum angekommen, wo die Flüge starten würden. Doch die Bänke waren alle leer. Er schaute zum Gate und tatsächlich schien er noch nicht zu spät gekommen zu sein. Yuko und Riku waren fast ganz hinten angekommen. Kurz davor, um eine Ecke für immer zu verschwinden. Er rannte los, wurde aber von Mitarbeitern aufgehalten. Ohne gültiges Ticket durfte er nicht durch.

>Verdammt<

„Yuko!!“

Doch sie drehte sich nicht um.

„YUKO!!!“

Jetzt war sie um die Ecke verschwunden.

Riku war hinter ihr. Er hörte jemanden rufen und drehte sich um. Schließlich sah er Kai stehen.

>Was macht der denn hier?<

Yuko drehte sich zu ihm um. „Ist etwas?“

„Nein, wieso?“, lächelte er sie an.

„Mir war so, als hätte jemand nach mir gerufen.“

„Ach quatsch und nun komm, wir müssen los.“

Sie nickte nur und ging weiter. Riku schaute noch kurz zu Kai hinter. Er hatte ein teuflisches Grinsen auf den Lippen. Schließlich ging er Yuko hinterher.

Kai schaute nur fassungslos und stinksauer auf den nun leeren Gang.

>Dieser Mistkerl!<

Jetzt hatte er sie verloren. An Riku verloren. Er kam einfach zu spät.

Sein Herz drohte zu zerbrechen. Er schlug wütend gegen die nächste Säule.

Tränen stiegen ihm in die Augen. Kai versuchte sie zu unterdrücken, doch dies gelang kaum. Einzelne der salzigen Tropfen liefen seine Wangen hinab.

Was sollte er jetzt nur machen? Konnte er überhaupt etwas tun? Gleich würde ihr Flugzeug abheben und dann wär sie weg. Klar wäre eine Möglichkeit hinterherzufliegen. Aber sie dann im ganzen Land suchen? Nein. So einer war er nicht. Er musste anscheinend damit leben immer alleine zu bleiben. Wahrscheinlich war es sein Schicksal. Yuko sagte doch selbst, dass es keine Zufälle gäbe.

Aber es gab immer noch die Hoffnung, dass sie bald zurückkommen würde und dann hätte er die Gelegenheit es ihr zu sagen.

Jetzt hieß es also warten. Warten auf ihre Rückkehr.
 


 

Oh man, Kai ist schon doof...manchmal...

nun ist sie weg und riku auch noch bei ihr. wann wird sie wohl wiederkommen? und wird riku sein ziel erreichen?

fragen über fragen....
 

aber ich hoffe euch hat das kapi gefallen

würde mich wie immer über kommis riesig freuen :)
 

bis zum nächsten kapi und einen schönen 4.advent wünsch ich euch morgen :)

lg manchan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Em
2011-12-17T21:27:49+00:00 17.12.2011 22:27
Wow schön!
Schreib schnell weiter!!
Mit Lieben und freundlichen Grüßen
Em
Von:  Alex_Dryden
2011-12-17T21:22:24+00:00 17.12.2011 22:22
Hey^^
Wieder die erste...
*freu*

Also das war ein Kapitel...Hammer...
so viele Emotionen....
und ich geb dir recht...Kai ist schon manchmal ein Idiot.
Wie konnte er nur aus ein paar Wortfetzen sich so was zusammen reimen...also nein echt..und ihr dann so was an den Kopf werfen, nachdem sie endlich wieder aus dem Zimmer gekommen war...
hach man....ist das jetzt spannend...
ich leide richtig mit mit Kai gerade.
Mach bitte schnell weiter, ja????
*lieb guck*
*knuddel*
*Kekse da lass*

Bye Guave_Lexi


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