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Between Potions and Quidditch

Draco x Ginny
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)
Hiermit präsentiere ich euch das letzte Kapitel von BPAQ. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich es tatsächlich beendet habe, denn immerhin gab es zwischendurch eine siebenjährige Pause. >.< Umso mehr freut es mich, dass ich dieses Projekt nun abschließen und mich auf andere Stories konzentrieren kann. Auch wenn man die Geschichte von Draco und Ginny noch viel weiter spinnen könnte finde ich, dass ich an der richtigen Stelle aufhöre. Ich hoffe, euch gefällt das Ende.

Die Liebesszene wurde inspiriert durch den Film "Extremely Wicked" und ich widme dieses Kapitel _Natsumi_Ann_, die sich eine Szene gewünscht hat, in der es "nicht funkt, sondern knallt". Ich hoffe, ich konnte dich zufriedenstellen ;)

Viel Spaß beim Lesen!
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Feuerwhisky

Das Feuer loderte grün auf und Ginny und Draco stiegen aus dem Kamin. Sie hielt sich dabei an ihm fest; sie kicherte und torkelte und er hatte alle Mühe sie auf den Beinen zu halten. Aber auch er schwankte leicht. Er war so betrunken, dass ihn nicht einmal mehr die Unordnung in ihrer Wohnung störte.

 

Es hatte noch eine ganze geschlagene Stunde gedauert, bis sie den Silvesterball endlich verlassen hatten und Draco hatte diese Zeit als quälend langsam empfunden. In dieser Zeit hatten sie sich noch mehrere Gläser Feuerwhisky gegönnt, der sie in eine ungeheure Feierlaune versetzte.

 

Ginny zog ihren Zauberstab. „Accio Feuerwhisky!“

 

„Meinst du nicht, du hattest nicht schon genug?“, fragte Draco belustigt, während er sich von hinten an sie schmiegte, seine Hände an ihre Schultern legte und ihre Arme sanft hinab fuhr.

 

Aus der Küche kam eine Flasche daher geflogen, die Ginny problemlos auffing. Sie öffnete den Verschluss und nahm einen großen Schluck daraus. Sie drehte sich zu ihm um und hielt ihm mit einem auffordernden Lächeln die Flasche hin. Er griff danach und nahm ebenfalls einen großen Schluck. Dann küsste sie ihn, schmeckte dabei den Alkohol auf seinen Lippen.

 

„Du schmeckst gut“, lallte sie mit halb geschlossenen Augen. Dank des Alkohols hatte sie ganz rote Wangen und Draco fand, das stand ihr unglaublich gut.

 

Er wollte mehr, das spürte sie ganz genau, doch im Moment wollte sie ihn noch etwas hinhalten und ein wenig ärgern. Sie nahm ihm verschmitzt grinsend die Flasche ab und entfernte sich einige Schritte, nahm noch einen großen Schluck vom Feuerwhisky, der einen brennenden Geschmack in ihrer Kehle hinterließ. Der Alkohol berauschte sie. Im Moment fühlte sie sich einfach nur unbeschreiblich gut und sie wünschte sich, dass dieses Gefühl nie wieder vergehen mochte. Sie war glücklich und euphorisch, alles schien in diesem Moment erreichbar.

 

Sie wollte sich auf das Sofa setzen, doch sie verlor das Gleichgewicht und landete unsanft darauf, was bei ihr einen Lachanfall auslöste. Dabei hielt sie die Flasche hoch, damit sie den kostbaren Inhalt nicht verkippte. Während sie auf dem Sofa lag drehte sich alles und ihr wurde ein wenig schwindelig. Nur wenige Sekunden später nahm Draco ihr die Flasche aus der Hand, trank einen großen Schluck und ließ sie dann einfach neben sich fallen, sodass die Flasche klirrend auf dem Boden zerbrach.

 

„Hey!“, protestierte die Rothaarige und sie versuchte einen bösen Blick aufzusetzen, der nur in einem erneuten Lachanfall endete. Kurz darauf lag er auch schon über ihr. Er wollte sie. Er wollte ihr einfach nur das Kleid ausziehen und ihren Körper spüren. Den ganzen Abend lang hatte er sich schon danach gesehnt. Er zog sein Jackett aus und warf es achtlos beiseite. Dann legten sich seine Lippen besitzergreifend auf ihre. Er konnte es kaum noch erwarten. Der Kuss wurde immer inniger. Sie beide schmeckten den Feuerwhisky auf der Zunge des anderen. Der Geschmack war süß und bitter zugleich.

 

„Wo ist dein Schlafzimmer?“, fragte er zwischen zwei Küssen und er spürte, wie sie gegen seine Lippen grinste. Dieses Sofa war höllisch unbequem. Er zog sie fester an sich und legte die Arme um sie, damit er sich mit ihr aufsetzen konnte. Als er stand schlang sie ihre Beine um seine Hüften. Das schnelle Aufstehen machte sie ganz schwindelig im Kopf. Draco hob sie problemlos hoch und ging mit ihr durchs Zimmer, während er darauf achtete den Scherben auf dem Boden nicht zu nahe zu kommen. Ihr Verstand war zu benebelt, um klare Worte zu formulieren, deshalb deutete sie nur mit dem ausgestreckten Arm in die Richtung und er ging mit ihr ins Schlafzimmer. Dort lehnte er sie gegen eine Wand. Sie grinste nur und er küsste sie erneut. Hungrig erwartete sie seine Lippen. Seine Finger wanderten zu ihrem Rücken und zogen an dem Verschluss ihres Kleides. Eine Sekunde später rutschte ihr der samtene Stoff vom Körper. Welch ein Anblick. Er beugte sich leicht hinunter, um ihren Hals zu küssen. Ihre Hände verfingen sich in seinem blonden Haar. Sie drückte sich ihm entgegen und seufzte unter der zarten Berührung seiner Lippen. Mit einer schnellen Bewegung zog er sich sein Hemd über den Kopf und nun standen sie beide oberkörperfrei gegenüber. Erneut legte er seine Arme um sie und trug sie zu dem Bett, auf dem er sie fallen ließ. Wieder drehte sich alles bei ihr und sie lachte völlig betrunken. Ginny streckte ihre Arme aus auf dem großen, weichen Bett, fuhr über den weichen Stoff des Lakens und es dauerte nicht lang, bis er wieder über ihr war. Seine Hände strichen über ihren Körper, über ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Schenkel. Sie fing an zu keuchen und er konnte sie selbst mit seinen Lippen nicht zum Schweigen bringen.

 

Berauscht vom Alkohol und von ihrer Lust gaben sie sich einander hin. Seine Hand strich über ihre Wange und wanderte zu ihrem Kinn. Mit einer sanften Berührung drehte er ihr Gesicht in seine Richtung und sie sahen sich an. In seinen Augen sah sie das Verlangen, das gleiche, das auch sie verspürte. Er griff nach ihren Händen und positionierte sie über ihrem Kopf. Mit einer Hand hielt er sie dort fest. Während er mit der anderen über ihren Körper strich. Er streichelte ihre Brust, griff zu und spielte damit, bevor seine Finger weiter abwärts wanderten und unter dem Stoff ihrer Unterwäsche verschwanden. Seine Finger brachten sie zum Stöhnen. Sie schloss die Augen und legte den Kopf zurück und er betrachtete sie, wie sie unter seinen Berührungen erzitterte.

 

Er vergrub seinen Kopf an ihrem Hals, leckte über die zarte Haut, biss spielerisch hinein und lauschte dem wohligen Klang ihres Stöhnens bis er nicht mehr länger warten konnte. Mit einer schnellen Bewegung zog er ihr letztes Kleidungsstück aus und sie lag völlig nackt neben ihm. In Sekundenschnelle hatte auch er sich seiner störenden Kleidung entledigt. Sogleich küsste sie ihn und diesmal war sie es, die ihn ins Laken drückte und sich auf ihn drauf legte. Sie küsste ihn, bewegte ihr Becken und wenig später fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus. Sie richtete sich auf, saß auf ihm und er fuhr mit seinen Händen über ihren atemberaubenden Körper, strich über ihre Brüste, während sie sich auf ihm bewegte. Er liebte diesen Anblick, wie sie auf ihm drauf saß, doch als die Gefühle ihn übermannten schloss er die Augen und gab sich nur noch dem Fühlen hin. Ihre Bewegungen wurden immer schneller, immer heftiger. Seine Hände wanderten zu ihren Hüften und zogen sie noch näher an sich.

 

Es fühlte sich einfach zu gut an und dieses Gefühl, das sich langsam aufbaute, wurde immer intensiver, bis es seinen Höhepunkt erreichte. Sie kamen beinahe gleichzeitig. Keuchend lag sie auf ihm. Ihr Herz raste wie wild und sie konnte seines ebenfalls gegen ihren Brustkorb hämmern spüren. Es schien als schlugen sie im selben Takt. Er legte seine Arme um sie und er suchte ihre Lippen. Als sie sich fanden trafen sie sich zu einem feurigen Kuss. Er strich ihr einige Haarsträhnen aus der verschwitzten Stirn. Sie gab ihm einen letzten Kuss und schaute dann auf, sah ihm direkt in die Augen, während sie sanft über seine Wange strich.

 

Und sie war sich sicher, dass es nicht der Feuerwhisky war, der aus ihr sprach.

 

„Ich liebe dich.“

 
 

***

 

Am nächsten Morgen wurden sie von dem Klopfen an der Fensterscheibe geweckt. Die Eule musste mehrmals mit dem Schnabel gegen die Scheibe picken, bis sie Ginevra Weasley endlich wach bekam. Als ihre Sinne anfingen zu arbeiten und der Kopfschmerz sie überfiel, stöhnte sie gepeinigt auf. Ihr Kopf brummte und ihr Mund war ganz trocken. Sie hatte einen fetten Kater!

 

Als sie sich bewegen wollte, spürte sie, wie jemand sie festhielt. Draco lag hinter ihr und hatten seinen Arm besitzergreifend um sie gelegt. Sie spürte an ihrem Rücken die angenehme Wärme seines Oberkörpers. Diese Vertrautheit war viel zu schön, um jetzt aufzustehen, also kuschelte sie sich noch enger an ihn und versuchte, die Eulenpost zu ignorieren.

 

Doch diese Eule nahm ihren Job anscheinend ziemlich ernst. Sie schuhute laut und pickte gegen die Scheibe, sodass bestimmt nicht nur sie, sondern auch die Nachbarn davon wach wurden.

 

„Bei Merlins Bart“, murmelte Draco hinter ihr verschlafen. „Bring diese verfluchte Eule zum Schweigen.“

 

Widerwillig löste sie sich aus seiner Umarmung und sie richtete sich langsam im Bett auf. Ihre halb geschlossenen Augen suchten das Zimmer nach ihrem Zauberstab ab. Mist. Er musste noch im Wohnzimmer liegen. Andernfalls hätte sie das Fenster einfach mit Magie öffnen können. Vorsichtig stand sie auf. Ihr Kopf dröhnte und für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Benommen fasste sie sich an die Stirn. Wie viel hatte sie denn bitte getrunken?

 

„Nie wieder Alkohol“, murmelte Ginny, nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal. Müde und völlig unbekleidet ging sie zum Fenster und zog langsam den Vorhang beiseite. Das Licht, das nun ins Zimmer drang, brachte Draco zum Murren und er drehte sich um, während er sich schützend die Decke über den Kopf zog. Er schien genau so einen Brummschädel zu haben, wie sie. Da ihre Augen noch nicht an die Helligkeit gewöhnt waren sah sie durch zusammengekniffene Augen zum Fenster und öffnete es. Die Eule brachte den Tagespropheten. Seufzend nahm Ginny der Eule ihre Ware ab, sodass sie endlich, nicht ohne noch einmal anklagend zu schuhuen, davonflog. Bezahlen musste sie sie nicht, da sie ein monatliches Abo besaß.

 

Eigentlich hätte sie den Tagespropheten beiseite geworfen. Wen interessierte denn so früh am Morgen schon die blöde Zeitung? Sie wollte viel lieber zurück ins warme kuschelige Bett und mit ihrem Liebsten schmusen. Doch etwas erlangte ihre Aufmerksamkeit.

 

Schlagartig war sie hellwach. „Wir sind auf der Titelseite“, stellte sie verblüfft fest. Sie ging in den Bericht vertieft zurück zum Bett und legte sich neben Draco, schlüpfte wieder unter die warme Decke. Das schien die Person, die neben ihr versuchte zu schlafen, nicht besonders zu interessieren.

 

„Na und?“

 

Ginny überflog schnell den Text. Was allerdings viel interessanter war, als der Bericht, war das Foto. Es zeigte sie und Draco, wie sie inmitten der Gäste unter dem Feuerwerk standen und sich leidenschaftlich küssten. Ginny lächelte. Das Foto war wirklich schön.

 

„Nun“, sagte der Rotschopf, „jetzt müssen wir nicht mehr überlegen, wie wir es unseren Familien sagen.“

 

Erneut klopfte es am Fenster. Als Ginny dorthin schaute erkannte sie die Eule von ihrem Bruder Ron, die einen leuchtend roten Umschlag bei sich trug.

 

„Ich glaube“, sagte sie schmunzelnd, „dieser Heuler ist für dich.“

 
 

***

 

Als sie nach Hogwarts zurückkehrten war Draco immer noch in allerbester Laune. Wie denn auch nicht, denn immerhin hatte er nicht nur einen Drachen gesehen, nein, er hatte ihn sogar berührt! Leider hatte Charlie ihn nicht auf dem Langhorn fliegen lassen, wie er es sich erhofft hatte, aber er wollte nicht kleinlich sein. Vielleicht klappte es ja beim nächsten Mal …

 

Der Ausflug nach Rumänien war für ihn definitiv das Highlight des Jahres. Es war zwar erst Januar aber Draco wüsste nicht, was das noch toppen sollte. In Gegenwart von den beiden Weasleys hatte es ihn alle Mühe gekostet sein gleichgültiges Gesicht zu wahren, während das innere Kind in ihm fröhlich kreischend hin und her hüpfte.

 

Das Rumänische Langhorn war wirklich faszinierend gewesen; dunkelgrüne Schuppen und lange, goldene Hörner, in den Bann ziehende schwarze Augen und furchterregende messerscharfe Zähne. Sie hatten zusehen können, wie es gefüttert wurde: das Schaf hatte keine Chance dem Drachen zu entkommen – das Langhorn spießte es mit seinen Hörnern auf und röstete es mit seinen Flammen, um es dann genüsslich zu verspeisen. Draco war von der ganzen Erscheinung des Drachen völlig beeindruckt: groß, gefährlich, majestätisch, einschüchternd, machtvoll.

 

Charlie Weasley hatte sich ebenfalls als ganz erträglicher Mensch erwiesen. Nun ja, für einen Weasley, versteht sich. Am Anfang waren sie beide noch ein wenig voreingenommen, aber letztendlich wurde tatsächlich niemand beleidigt, geschlagen oder verhext. Man konnte also von einem Erfolg sprechen. Draco fand, Charlie war, abgesehen von Ginny, der bisher am wenigsten nervende Weasley. Was vermutlich auch daran lag, dass Charlie in Rumänien lebte und Draco ihn deshalb eh nicht oft sehen würde.

 

Somit waren die Weihnachtsferien auch schon wieder schneller vorbei, als man Quidditch sagen konnte, und sie kehrten zurück nach Hogwarts. Die Schüler befanden sich bereits im Hogwarts-Express und würden gegen Abend eintreffen, pünktlich zum Abendessen. Die Lehrer kehrten bereits gegen Mittag zurück zum Schloss, um sich auf alles weitere vorzubereiten.

 

Nach dem Bericht im Tagespropheten hatten Draco und Ginny viele Eulen bekommen – von Gratulationen bis hin zu Verwünschungen war alles dabei. Und sie wussten, das war erst der Anfang. Glücklicherweise konnten die zwei während sie in Hogwarts waren ihren Familien vorläufig aus dem Weg gehen. Doch die Schule würde ihre erste Bewährungsprobe werden.

 

Als sie im Lehrerzimmer ankamen richteten sich sofort alle Blicke auf sie. Die Gesichter der Hexen und Zauberer zeigten die unterschiedlichsten Emotionen: von enttäuschter Traurigkeit (Karen Stone), über zufriedenem Stolz (Neville Longbottom) bis hin zu völligem Desinteresse (Sybill Trelawney).

 

Der Lehrer für Kräuterkunde hielt grinsend einen Daumen hoch. „Gut gemacht!“, formten seine Lippen lautlos. Longbottom strahlte über das ganze Gesicht, als wäre die gesamte Geschichte sein Verdienst.

 

Wie erwartet kam die Schulleiterin direkt auf die beiden zu geeilt. „Dürfte ich Sie kurz sprechen?“, fragte sie mit gezwungener Höflichkeit. Und Draco fühlte sich an seine Schulzeit erinnert, als er als Erstklässler bei ihr Nachsitzen musste, weil er seine Hausaufgaben in Verwandlung nicht gemacht hatte.

 

Sie verließen das Lehrerzimmer und umgingen somit den neugierigen Ohren der anderen Lehrer. Minerva räusperte sich und rückte ihre Brille auf der Nase zurecht. „Nun“, sie stutzte und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Nun, da ich ebenfalls den Tagespropheten erhalte bin ich, wie sagt man doch so schön, auf dem neuesten Stand. Und so sehr ich es auch begrüße, dass ausgerechnet Sie beide“, ihre strengen Augen sahen Draco und Ginny abwechselnd an, „der lang andauernden Fehde zwischen den beiden Häusern Gryffindor und Slytherin trotzen konnten, so möchte ich Sie bitten, sich weiterhin professionell an dieser Schule zu verhalten, solange Sie hier sind. Was Sie in Ihrer Freizeit machen ist Ihnen überlassen, aber in Hogwarts bestehe ich auf Disziplin und Diskretion. An erster Stelle steht das Wohl und die Ausbildung unserer Schüler.“

 

Am liebsten hätte Draco mit den Augen gerollt. Er kam sich vor wie ein verdammter Teenager, dem man eine Predigt hielt, weil er in den Gängen beim Knutschen erwischt worden war. Mittlerweile war er erwachsen, da konnte man ihm nichts mehr vorschreiben. Seine Meinung behielt er jedoch für sich und er nickte brav. „Selbstverständlich, Minerva.“

 

„Natürlich“, stimmte auch Ginny zu.

 

McGonagall nickte zufrieden. „Gut.“

 

Mehrmals hatten Draco und Ginny darüber gesprochen, wie sie sich in Hogwarts verhalten sollten. Dieses Foto im Tagespropheten hatte eine gewaltige Lawine ins Rollen gebracht und auch, wenn es ihnen eine Menge Schwierigkeiten einbringen sollte, so bereute Draco nicht, dass ihre Beziehung nun öffentlich war. Immerhin hatten sie sich auf einer öffentlichen Veranstaltung befunden. Betrunken hin oder her: Ihm war bewusst gewesen, dass die Presse anwesend war und dass sich Reporter wie Rita Kimmkorn auf Berichte wie diese stürzten, mit denen man Leser anlocken und Geld machen konnte. Schließlich waren die beiden keine unbedeutenden Personen. Auch wenn Ginnys Name momentan öfter in der Presse zu lesen war, als seiner. Sie war eine erfolgreiche Quidditchspielerin, und wenn es gerade kein spannendes Spiel zu kommentieren gab, mussten andere interessante Berichte herhalten. Ginny hatte bereits eine Eule von Rita Kimmkorn erhalten, die sie um ein exklusives Interview bat.

 

In Hogwarts würde alles so weiter laufen, wie immer. Beide waren erwachsen genug, um diskret zu bleiben. Vor den Augen der Schüler würde nichts passieren.

 

Minerva betrachtete das Paar und ihre Miene veränderte sich leicht. Ihr Blick wurde weicher. „Wenn Albus Dumbledore das noch erleben könnte“, seufzte sie wehmütig. „Er würde sich sicher sehr freuen.“

 

Draco tauschte mit Ginny einen Blick, unschlüssig, was er darauf erwidern sollte. Wer hätte gedacht, dass sie gemeinsam bei anderen solche Gefühle auslösen würden? Aber umso länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass es wirklich etwas Außergewöhnliches war. Ein Slytherin und eine Gryffindor? Hatte es so etwas schon einmal gegeben? Noch dazu ein Malfoy und eine Weasley. Wer hätte so etwas für möglich gehalten? Er sicher nicht. Draco wusste nur von dem Stammbaum seiner Mutter, dass eine Black einmal einen Weasley geheiratet hatte und sie daraufhin vom Stammbaum weggebrannt wurde. Einen Moment wurde er ganz unsicher. Glücklicherweise herrschten nun andere, modernere Zeiten, als damals. Seine Eltern würden ihn hoffentlich nicht enterben.

 

„Umso schwerer fällt es mir Ihnen beiden das Folgende mitzuteilen“, begann McGonagall schließlich und der weiche Blick war verschwunden. Sie war wieder die pflichtbewusste Schulleiterin. Und sie verkündete das, was sie am wenigsten erwartet hatten. „Heute Morgen erreichte mich eine Eule aus dem St.-Mungo-Hospital. Madam Hooch ist wieder aufgewacht.“

 
 

***

 

„Ich bringe diesen Mistkerl um!“

 

Ron riss die Seite aus dem Tagespropheten, zerknüllte sie zähneknirschend und warf den Papierball so weit weg, wie er konnte.

 

Hermine verdrehte die Augen. Das ging schon seit Tagen so. „Du benimmst dich kindisch!“, kommentierte sie sein Verhalten.

 

„Das macht sie nur, um mich zu ärgern!“, fuhr Ron fort, ohne auf die Aussage seiner Freundin einzugehen. „Was anderes kann ich mir nicht vorstellen!“ Er verschränkte wütend die Arme vor der Brust und zog eine beleidigte Schnute.

 

Hermine schwang ihren Zauberstab und der zerknüllte Papierball flog auf sie zu, während er sich entknitterte. Als sie die Seite in ihren Händen hielt, sah sie den Bericht, der Ron so aufregte. Neben dem Foto, das seine Schwester und Malfoy zusammen zeigte, stand die große Schlagzeile: Ja, es ist wahr, sie sind ein Liebespaar! – Zwischen Zaubertränken und Quidditch – eine Liebesgschichte in Hogwarts. Ein Bericht von Rita Kimmkorn

 

„Ich bringe diesen Mistkerl um!“, wiederholte Ron nun schon zum hundertsten Mal. Seitdem an Neujahr das Foto von Ginny und Draco erschienen war hatte Ron ihm schon bestimmt zehn Heuler geschickt. Die komplette Familie Weasley war außer sich und Ron war derjenige, der sich am meisten an der Tatsache störte, dass seine kleine und einzige Schwester den ehemaligen Todesser datete.

 

„Ginny ist alt genug“, versuchte Hermine ihren Freund zu beschwichtigen, „um zu entscheiden, mit wem sie sich trifft. Die Trennung von Harry liegt jetzt schon so lange zurück. Es wurde Zeit, dass sie wen neues findet. Harry hat doch auch eine neue Freundin.“

 

Ron ging nun wütend im Wohnzimmer auf und ab. Sein Gesicht hatte einen gefährlichen Rotton angenommen. „Na und? Das gibt ihr kein Recht sich mit diesem schleimigen Frettchen einzulassen. Aha, jetzt weiß ich es!“ Ron blieb auf der Stelle stehen und sah sie mit großen Augen an. „Das macht sie nur, um Harry eins auszuwischen! So ist das!“

 

Hermine rollte mit den Augen und seufzte. „Das glaube ich nicht, Ron. Du–“

 

Aber er hörte ihr nicht zu. „Genau, so ist das! Ginny will Harry eifersüchtig machen und dann zack! Das führt die beiden wieder zusammen und alles ist wieder so wie früher.“

 

„Ach, Ronald“, seufzte Hermine, die einsah, dass sie gegen eine Wand redete. Mit Ron konnte man im Moment einfach nicht diskutieren. Er war in einer Welt voller Verwünschungen und Verfluchungen Malfoy gegenüber gefangen.

 

Kopfschüttelnd versuchte sie den Monolog ihres Freundes auszublenden, der nun wieder über Malfoy schimpfte, und sie besah sich den Bericht aus dem Tagespropheten. Auch sie war geschockt gewesen, als sie erfahren hatte, dass sich ihre zukünftige Schwägerin in den ehemaligen Slytherin verliebt hatte. Natürlich besaß auch Hermine Granger Zweifel. Sie würde die ganze Sache erst einmal kritisch beobachten und analysieren und mit Vorsicht genießen. Im Gegensatz zu den anderen Weasleys besaß sie jedoch weniger Temperament und schaffte es in dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Außerdem kannte sie Ginny. Die ehemalige Gryffindor konnte gut auf sich selbst aufpassen und sie würde bestimmt kein Risiko eingehen. Malfoy hatte sich verändert, seit ihrer Schulzeit, das hatten sie schließlich alle. Neville hatte ihr oft in Briefen berichtet, was an Hogwarts vor sich ging, und manchmal auch über den Slytherin geschrieben, der anscheinend einen ausgezeichneten Zaubertränkelehrer abgab. Und wenn Professor McGonagall ihm vertraute, dann würde auch sie das tun.

 

Das Foto wurde offensichtlich im Geheimen geschossen, was nicht untypisch war für Rita Kimmkorn. Vermutlich hatte sie irgendeinen Schüler dafür bezahlt, dass er ihnen auf dem Schlossgelände hinterher spionierte, nur damit sie einen exklusiven Bericht schreiben konnte, der ihr die Schlagzeile auf dem Titelblatt einbrachte. Dem Foto nach mussten sie irgendwo auf den Ländereien von Hogwarts sein, vielleicht in der Nähe des Quidditchfeldes. Sie sahen einander an und unterhielten sich. Beide lächelten. In dem Bericht gab es einige Kommentare von Schülern, die namentlich anonym bleiben wollten, und einige Statements von anderen berühmten Persönlichkeiten. Der Bericht endete mit dem Cliffhanger, der besagte, dass Madam Hooch bald aus dem St.-Mungo-Hospital entlassen werden sollte, und einigen Mutmaßungen, wie es dann wohl mit dem verliebten Paar weiterginge.

 

Ron hatte sich inzwischen Feder und Pergament geschnappt und war dabei Malfoy einen weiteren Heuler zu schicken. Hermine sah sich das Foto von den beiden an, wie sie einander anschauten. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern brachte Hermine zum Lächeln. Sie sahen glücklich aus, glücklich und verliebt. Und Hermine konnte sich nicht daran erinnern, das Gesicht von Malfoy jemals so friedlich und entspannt gesehen zu haben.

 

Nun griff auch Hermine zu Feder und Papier. Sie wollte ebenfalls eine Nachricht schreiben. Diesmal hielt sie sich kurz – ganz untypisch für sie. Sie brauchte nur einige Zeilen, um das auszudrücken, was sie empfand. Den Brief übergab sie später ihrer Eule, die die Glückwünsche an das frisch verliebte Paar überbrachte, zusammen mit einer Einladung zum Essen. Denn sie wusste, früher oder später würde auch Ron einsehen, dass die beiden ein schönes Paar abgaben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2020-08-05T09:08:35+00:00 05.08.2020 11:08
Das war die Szene aus dem Film oder XDDD
haha sehr geil :3
Du weißt ja wie oft ich das Video anschauen könnte xDD

Schade, dass deine FF so schnell vorbei ging :(
Am Ende hatte ich das Gefühl du hast dir nicht mehr soviel Zeit genommen :o

Danke für diese Geschichte und dieses Paaring, was viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt :( <3

Antwort von:  stone0902
06.08.2020 19:18
Jaaaah, das ist die Szene :D
Ich habe versucht sie so gut wie möglich umzusetzen.

Die Story wurde tatsächlich so umgesetzt, wie ich sie 2011 geplant habe. Also keine Beschwerden bitte xD
(Ich bin froh, dass ich sie überhaupt weitergeschrieben habe nach der langen Pause.)
Aber ja, meine Gedanken waren dann schon beim nächsten Projekt.

Draco & Ginny 4 ever


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