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Gefangen

von

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Hass

Eli stand immer in der Nähe von Robin, bewegte sich wie sein Schatten und hasste sich selbst dafür, denn sie konnte nicht erklären was sie so an ihn zog. Er sah durchschnittlich aus, benahm sich merkwürdig und schien von dieser Welt keine grosse Ahnung zu besitzen. Sie hätte am liebsten eines ihrer schönen Kleider angezogen und wäre mit denen durch den Saal gewandert, hätte allen Männer den Kopf verdreht und vor allem diesem Fremden.

Wieder musterte sie ihn eingehend.

Er hatte etwas, aber was wusste sie nicht. Ihre Hände zitterten leicht und sie versteckte sie hinter ihrem Rücken. Wieso musste sie da hineingezogen worden sein?

Sie war eine Tochter des Adels, eine Cousine des Hochherrn und nun war sie die Dienerin eines Fremden? Wut flammte in ihr auf, ihr Vater hatte sie sogar ins Gesicht geschlagen – dafür würde er noch bezahlen, dazu zu entschloss sie sich innert Sekunden. Er würde ihren Hass kennenlernen und beten er hätte ihre Mutter nie kennen gelernt! Ein abschätzendes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, doch sie hatte es schon nach einigen Herzschlägen wieder unter Kontrolle!

Sie würde zu ihrer Rache kommen, wann war egal, solange es geschah…

Mit diesem Gedanken wandte sie sich wieder ihrer Umwelt zu und achtete auf ihren neuen Herrn.
 

Robin erhob sich gerade und dankte Aalen für das Gespräch, er hatte wieder einiges erfahren und konnte seine weiteren Schritte planen, überlegte sich aber, wie viel er den beiden Männern vertrauen konnte. Er wusste bloss eines; Loin konnte man eher trauen als Pino.

Zu dritt gingen sie einen schmalen Gang entlang, Robin war sich sicher, nicht hier durchgekommen zu sein und stellte eine entsprechende Frage.

„Aufmerksam“, stellte Aalen kühl fest und neigte den Kopf leicht nachvorne, „Ich will dir zeigen, was es bedeutet wen man aus den Minen flieht und sich dann gegen die Regeln stellen will. Folge mir“

Mit einem flauen Gefühl im Magen folgte Robin dem Mann. Immer wieder sah er zu seiner Begleiterin – oder Dienerin, was sie auch für ihn sein mochte - und sie sah ihn aus ihren grossen Augen an. Als er sie so betrachtete fiel es ihm auf und er stocke einen Moment.

Eli blieb ebenfalls stehen und sah ihn erschrocken an, auch Aalen blieb stehen als ihm auffiel, dass die anderen ihm nicht folgten und runzelte die Stirn.

„Es ist nichts!“, Robin zwang sich von ihr abzusehen und grinste den Älteren schief an, „Mir ist nur gerade etwas eingefallen, aber es ist nicht so wichtig…“

Der andere nickte und ging weiter.

Dem Jungen wurde nun bewusst warum er das Mädchen gerettet hatte, sie sah Leila einfach zum Verwechseln ähnlich! Er war von sich selbst beschämt, dass es ihm nicht eher aufgefallen ist.

Sie durchquerten einige grosse Räume und schritten dann durch eine kleine, aber massive Holztür. Was ihn dort erwartete, schockte ihn. Beinahe hätte er etwas gesagt, was seine Verkleidung auffliegen gelassen hätte, doch der Blick, mit dem ihn Pino durchbohrte liess ihn alles vergessen, was er hätte sagen können. Er konnte spüren wie sich Kälte und Gleichgültigkeit seine Gesichtszüge einnahmen.

Eli zog die Luft ein und wollte zurück treten, doch die Tür wurde verschlossen.

„Ihr kennt ihn, oder?“, Aalens Stimme war eisig.

Es war nur eine kleine Kopf Bewegung, nicht mehr und Aalen fuhr fort: „Er ist mein Sohn. Ein kleiner Flieher. Er dachte wenn er aus der Mine entkäme, wäre er frei, aber damit lag er falsch, nun trat er ganz offen an meine Brust und ich schlang die Arme um ihn. Wie ihr seht halten ihn meine Männer auch ganz fest, nicht mehr an meine Brust gepresst, aber doch so, dass wenigstens ich ihn anfassen kann, damit er schmerzen spüren wird und am Ende wartet ein kleiner Misthaufen auf ihn“, er sagte all dies als würde er über das Wetter sprechen.

Pino stand zwischen zwei Männern, die ihn gefesselt hatten und er hatte einige blaue Flecken an den Armen und im Gesicht, die Kleidung war auch nicht mehr so wie sie einmal war.

„Ihr wollt euren eigenen Sohn töten?“

„Ja“

„Ich will zusehen, so werde ich vielleicht eure Regeln und eure Gebräuche noch besser kennen lernen“, er stockte selbst über das, was er eben gesagt hatte und sah Pino direkt in die Augen. Es stand keine Furcht darin, keine Angst – diese Gefühle hatten keinen Platz, denn der Hass frass jeden Platz in seinen Augen. Ein Hass der nicht auf ihn gerichtet war, wie Robin beinahe erleichtert feststellte sondern auf Aalen.

Robin war sich sicher, müsste entscheiden, wen wer als Feind lieber hätte, Aalen oder Pino, würde er sich für den Vater entscheiden!



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