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Lewin

von

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Nacht

Lächelnd schaute sie auf die drei Leichen zu ihren Füssen. Eine Strähne ihres blonden Haar fiel in ihr Gesicht. Olaf und Elias standen neben. Olaf hielt seinen Hammer in der rechten Hand, Blut tropfte zu Boden, während Elias seine beiden Klingen ihn ihre Halter zurücksteckte.

„Hab ich es nicht gesagt? Die Grauen würden aktiv werden? Es war nicht seine, sondern meine Kunst, die sie angelockt hat.“, sie grinste breit. „Es ist verboten in das Innere eines anderen Omayi einzudringen, ich hab es jedoch getan und sie haben mich aufgespürte, dafür mussten sie jetzt sterben“, sie sah zu den beiden Männern hinüber. „Wo ist die vierte?“

„Keine Ahnung, wir sind dir gefolgt und haben uns nicht wirklich darauf geachtete, was mit den beiden anderen war, hab vermutet, dass die Frau nachkommen würde.“, Elias zuckte mit den Schultern und sah zu den drei Toten hin.

„Was werden wir jetzt tun?“

„Wir suchen den Jungen! Ich brauche ihn noch immer“, die Blonde drehte sich um und ging zu einer kleinen, dunklen Gasse. „Gehen wir.“ Damit marschierte sie los.

„Schlampe!“, zischte es an ihrem Ohr, doch noch bevor sie auch nur reagieren konnte, wurde sie durch die Luft geschleudert und knallte in Olaf.

Mit schmerzendem Kopf richtete sie sich wieder auf – Elias konnte sich nicht mehr bewegen und vor ihr stand eine junge Frau. Die Blonde sah die Fremde an. Ihr schwarzes Haar war lange, reichte bis in die Mitte des Rückens und ihre schwarzen Augen waren kalt.

„Wer bist du?!“

„Dasselbe“, die Elaine trat einen Schritt auf die andere Frau zu, „könnte ich dich fragen“, ihr Blick fiel auf die drei Leichen. Sie rümpfte angewidert die Nase und hob die Hand, als die Blonde auf sie zu kommen wollte, „Sagt mir auf der Stelle euren Namen oder eure Diener werden sterben.“

Die Blonde sah sich um. Olaf und Elias waren Gefangene, die schwarz Haarige musste die Windmagie benutzen. Sie biss die Zähne zusammen und dachte nach.

„Othirilla“, wütend sah sie ihre Diener an.

Olaf zitterte, er wollte seinen Hammer über den Kopf der Fremden ziehen, das konnte Othirilla fühlen; vielleicht würde er noch die Gelegenheit dazu bekommen.

„Und du?“

„Wie wäre es mit etwas mehr Respekt?“, Elaine sah kalt auf die andere herab. Sie hatte grosse Lust die Frau zu töten, einfach zerquetschen so wie man es immer mit Fliegen tat.

„Wie heisst Ihr?“, Othirilla spürte den die blinde Wut in sich aufsteigen. Unglaublicher Hass auf die Frau vor ihr. Für was hielt sie sich?!

„Mein Name ist Ela, mehr braucht ihr nicht zu wissen.“

Sie funkelten einander an. Othirilla nach einigen Sekunden klar, dass sie keine Chance gegen die andere Frau hatte, gegen diese Ela. Wie sie auch richtig heissen mochte! Töten werde ich sie!

Sie schloss die Augen und kehrte in sich, suchte die Tore, wollte sie benutzen… Panisch riss sie die Augen wieder auf und blickte in ein breit Lächelndes Gesicht. Elaine stand nur Zentimeter vor ihr und nun sah Othirilla noch etwas anderes in den Augen der Frau, nicht bloss kälte, sondern auch Mordlust. Sie konnte fühlen, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich, wo es hinfloss wusste sie nicht, doch es kam ihr vor als befände sich nirgendswo mehr in ihrem Körper auch nur einen Tropfen Blut.

Sie war noch nie einem Omayi begegnet, der in der Lage war anderen die Tore zu verschliessen, sie hatte auch noch nie davon gehört… Angst erfüllte sie. Noch mehr Angst als Elaine noch näher an sie heranrückte.

„Könnt ihr sie nicht fühlen?“, Olaf schrie auf und er hätte sich wohl unter den Schmerzen gewunden, wenn es den Möglich gewesen wäre, doch irgendetwas hielt ihn noch immer gefangen. Er schrie als zerreisse ihn etwas von innen und dann brach er ab. Er verstummte.

Othirilla warf einen Blick zu ihm herüber und er sackte in sich zusammen.

Tot, dachte sie, er ist tot.

„Und nun der andere…“Elaine wandte sich nicht in Elias Richtung, doch auch er schrie, nur kurz den er wurde wirklich zerrissen, nicht von innen sondern von aussen. Fetzen seines Körpers flogen an den beiden Frauen vorbei, Blut traf sie.

„Warum?“, Othirilla begann zu weinen, „Warum habt ihr das getan!?!“

Elaine hob die Hand und schlug der Frau ins Gesicht, diese brach in sich zusammen und hockte schluchzend und zitternd am Boden.

„Ihr wollt wissen wieso?“, sie grub ihre Hand in die Haare der andern und zerrte so deren Kopf in die Höhe, „Weil ihr keine Ahnung habt von eurer eigenen Rasse! Und weil ihr all unsere Pläne über den Haufen geworfen habt! Ihr Närrin! Ich weiss, ihr konntet es nicht wissen, aber was wolltet ihr von Lewin? Was war euer Ziel? Warum habt ihr euch in seine Mutter verwandelt und wo ist seine Mutter? Ich ziehe euch die Haut vom Lebendigen Leibe, wenn ihr mir nicht antwortet!“

Othirilla antwortete ihr mit glasigem Blick und Tränen, die unaufhörlich über ihre Wange liefen.

„Ich wollte meinen Vater retten, er wurde vor vielen Jahren eingesperrt und ich war mir sicher, dass Lewin der Mann sein musste, der mir dabei helfen kann, meinen Vater zu retten! Ich wollte euch nicht in den Weg treten! Es tut mir so leid! Verzeiht mir! Bitte!“, sie presste die Augen zusammen und schluchzte.

„Wer ist euer Vater?“

„Elveszett“

Elaine schlug ihr ins Gesicht, sah ihre Faust an und knallte sie noch einmal in das Gesicht der anderen.

Othirillas Lippen platzen auf und ihr wurde schwarz vor Augen.

„Wie kannst du auch nur daran denken, Elveszett zu befreien? Wie kannst du daran denken, die Kreatur frei zulassen, die Tag getötet hat?“, sie schlug ihr noch mal ins Gesicht. Sie hätte sie am liebsten getötet, doch das wäre zu viel, sie hatte schon zwei Leichen und wollte nicht noch eine dritte. Sie sah die drei Leichen der Grauen an, nein, es waren nun schon fünf Leichen… was spielte da eine sechste für eine Rolle? Sie kämpfte stumm in sich, töten oder leben lassen, töten oder leben lassen…

Sie stiess die Blonde von sich weg und wischte sich die blutigen Hände am schwarzen Kleid ab, welches ihren schönen Körper zierte und versteckte.

„Wo ist seine Mutter?“

„Dort… wo.. wo sie woh-wohnen“, Othirilla hatte Probleme zu sprechen, doch sie zwang sich dazu, denn es war nicht ihre Absicht Ela noch mehr zu verärgern. Blut drang ihn ihr Mund und der salzige Geruch breitete sich aus – ihr wurde beinahe schlecht!

„Erbärmlich“, nuschelte Elaine und wandte sich und ging mit schnellen Schritten zurück in die Dunkelheit; ihr Ziel war Aillea.
 

Lewin sass auf einem Hügel und betrachtete die Nacht.

Es waren nun zwei Tage her, seit er sich mit den drei anderen auf den Weg gemacht hat. Mel hatte darauf bestanden sie zu begleiten, Thelor und Orphilia nahmen es hin, wobei beide nicht sehr glücklich schienen.

Während Lewin so da sass und wartete, eigentlich hielt er wache, setzte sich Thelor zu ihm. Die beiden sahen sich stumm an, bis Thelor den Blick abwandte und ihn die Nacht hinaus starrte.

„Mein Bauchgefühlt täuscht mich nie, wenn ich jemanden einschätze.“, er sah auf den Blickwinkeln zu Lewin hinüber, „Und bei dir sagt es mir, dass ich dir trauen kann.“

Lewin sah ihn schräg an.

„Was willst du mir den anvertrauen?“

„Du bist doch ein Omayi, oder?“

„Ja“, Lewin sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.

„Sieh her“, Thelor hob seine Hand ins Mondlicht und sie begann sich ihn Lehm zu verwandeln; seine Hand verschwand und auch ein Teil seines Gesichtes begann sich zu verändern.

Interessiert streckte Lewin die Hand aus und berührte ihn leicht, er konnte fühlen, wie Thelor zusammen zuckte. „Keine Angst“, flüsterte der Jüngere und berührte den andern. Schob dessen Ärmel hoch und folgte dem Lehm, er zog ihn aus und betrachtete den einstigen Oberkörper; keine Haut war mehr zusehen, nur das braune Zeug. Etwas erschien ihm eigenartig, denn es war nicht nur braun, sondern auch grünlich und es war nicht überall gleich fest. Er fuhr noch einmal über den Oberkörper – da war nichts festes mehr, nur noch matsch…

„Ich dachte… es wäre Lehm…“, er sprach mehr zu sich selbst als zu Thelor.

„Man nennt es Moder. Wissen die Raben, warum es so ist, doch mein Körper besteht aus Moder. Das ist eigentlich Erde, welche von stehendem Wasser aufgelöst wurde. Mir ist es möglich, dies so zu konzentrieren, dass es nicht auseinander fällt, wobei ich nicht sagen kann, wie das geht.“, er sah sich selbst staunend an. Im Mondlicht sah er nicht mehr so alt aus.

Lewin sah wie sich Thelors Körper wieder in einen reinen Menschlichen verwandelte, falls dies überhaupt noch möglich war.

„Weshalb hast du mir das gezeigt?“

„Es war ein Gefühl… irgendjemandem musste ich es sagen und du schienst mir… die beste Wahl“, er lächelte schief. „Ist doch gut so. Vielleicht liegt es auch daran, dass du auch etwas Besonderes bist. Omayi sind nicht weit verbreitet und einige können sich noch nicht mal daran erinnern, dass es sie gibt, was ich sehr traurig finde.“

Ein interessanter Mann…

„Hast du das auch manchmal, dass du eine Stimme in deinem Kopf hörst?“

Thelor lachte. „Ja mein inneres Stimmchen.“

„Nein, eine fremde Stimme. Eine, bei der du dir sicher bist, dass sie nicht von dir kommt, so als würde eine andere Person mit dir reden, aber halt nur in Gedanken.

Frag mich doch direkt, wer ich bin. Hab ich es dir nicht schon gesagt?

Lewin ignorierte sie.

NACHT!!

„Nein“, der Mann überlegte kurz, „Nein, ich glaube, so etwas hatte ich noch nie. Wieso, hast du so was?“

„Ja… Sie nennt sich selbst Nacht und… ich weiss nicht, sie erscheint mir so… so… mächtig. Sie ist leise, dunkel und manchmal habe ich das Gefühl, ich sollte auf sie hören. Dann zweifle ich, denn ich fürchte mich vor ihr, da ich nicht weiss, wer es ist und in den letzten vier Tagen sind mir verschiedene Dinge passiert, die mich vorsichtig werden lassen“

Thelor sah ihn mit weit aufgerissen Augen an. An einigen Stellen leuchtete ein etwas anderes braun durch seine Haut – hatte Lewin ihn so aus der Reihe gebracht, mit seiner Geschichte?

Ah! Ich fürchte… ich fürchte oder ahne, da kennt mich jemand.

„Was ist los Thelor? Kennst du Nacht??!“

„Ja. Er ist der Bruder von Tag. Jedoch wurde Tag vor langer Zeit getötet von einer dunklen Kreatur und man sagte, das Nacht diesem Wesen ewige Rache geschworen hat. Weswegen jedoch Nacht mit dir Sprich, dass weiss ich nicht.

Weil du der einzige bist, der mir die Möglichkeit zum Tod dieser Missgeburt ermöglichen kann! Lewin wurde beinahe von der Wut, die von diesen Worten ausging mitgerissen nur mit Müh konnte er sich dagegen wehren.

„Was hatte Tag für eine Bedeutung? War er wichtig oder nur ein Mensch?“

„Er war wichtig. Nach ihm wurden unsere Tag benannt, er war ein magisches Wesen, genau wie Nacht und Elveszett.“

Er wagt es mich und Tag mit dieser Kreatur, diesem Mörder in einem Satz zu nennen?! Dafür hätte er schon fast den Tod verdient!

„Die Stimme hasst dich…“

„Wieso?

„Weil du sie, Tag und Elveszett in einem Satz verwendet hast.“

Thelor schluckte und neigte seinen Kopf. „Es tut mir leid“

Lewin lauschte in sich hinein, doch Nacht schwieg.

Weitere Fragen, die sich vor ihm aufbauen.

Wieso wurde er da hinein gezogen?

Nacht würde ihm vielleicht mehr sagen können, denn es meinte, dass nur Lewin ihm die Rache ermöglichen könnte… was immer es damit gemeint haben könnte.



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