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Noir

ZoSan
von

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Hangover

Okay! Hier ist das zweite Kapitel. Etwas später, als geplant, weil ich es eigentlich gleichzeitig mit Carpe hochladen wollte, aber jetzt kann ich’s doch nicht mehr abwarten. Dankeschön für die vielen Kommentare! Ich hab‘ mich echt gefreut.

Also viel Spaß ;D
 


 

Kapitel 2 – Hangover
 

„Zoro-aniki.“ Etwas Hartes traf ihn am Kopf. Einen Moment später wurde er sich seines brummenden Schädels bewusst. Seine Glieder schmerzten und seine Kehle war ausgedorrt. Noch bevor er seine Augen öffnete, stieg ihm ein widerlicher Geruch in die Nase. „Wach auf, Mann.“

Grelles Licht schlug ihm entgegen, als er blinzelte. Einen Moment lang drehte sich die Welt um ihn, er stöhnte auf, gähnte herzhaft und kratzte sich am Bauch, dann hatten sich seine Augen an das Licht gewöhnt. Langsam blickte er sich um.

Er befand sich auf der Bank eines Parks. Die Luft war kühl und die Sonne offenbar erst vor wenigen Stunden aufgegangen.

Johnny stand vor ihm und streckte sich gerade. Sein Mantel war mit Erde und Matsch beschmiert, Gras klebte an ihm. Scheinbar hatte er die Nacht neben Zoros Bank verbracht.
 

Auf dem Boden vor ihnen lagen geleerte Bier- und Sakeflaschen, an denen Wespen und Ameisen herumkrabbelten. Während er sich aufrecht hinsetzte, begann die Umgebung um ihn her zu schwanken.
 

„So’nen Kater hatte ich schon lange nicht mehr.“, sagte er grummelnd und fasste sich an den Kopf. Dann versuchte er sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Nur noch Bruchstücke, von denen er nicht wusste, ob sie wirklich geschehen waren, tauchten vor seinem inneren Auge auf. Hatte er mit Yosaku und Johnny nicht dieses Baratié besucht? „Wo ist Yosaku?“
 

Johnny ließ sich stöhnend neben ihn auf die Bank fallen. Er klapperte mit den Zähnen und rubbelte sich mit beiden Händen über die Arme.

„Keine Ahnung. Wollte der nicht mit irgendwelchen Weibern mitgehen, oder so?“

Zoro zuckte mit den Schultern und starrte die Wespen an, die sich auf einer halb leeren Flasche tummelten. So schlecht hatte er sich lange nicht mehr gefühlt.
 

Es war zwar Juli, doch nachts konnte es dennoch ziemlich kalt werden.

„Erinnerst du dich noch an gestern Abend?“, fragte Johnny heiser. „Ich hab‘ wohl ‘nen Filmriss. Ich erinner‘ mich nur noch daran, wie wir vor’n paar Stunden in Yosakus Lieblingskneipe gegangen und da von irgendwelchen Typen vollgequatscht worden sind.“

Zoro versuchte daran zurück zu denken, doch Johnnys Worte riefen keine vielsagenden Erinnerungen in ihm wach. „Was soll’s. Wir sind unverletzt, also ist wohl nichts passiert, um das wir uns Sorgen machen müssen.“

„Lass‘ uns gehen, ich hab‘ Durst.“

„Hier gibt’s noch Bier.“, grinste Zoro und hob eine mit Wespen übersäte Flasche auf, hielt sie dem anderen unter die Nase.

War letzte Nacht wirklich neben ihrem Feiern nichts weiter geschehen? Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Als hätte er etwas Wichtiges vergessen.
 


 

Wenig später kehrten sie in ihr gemeinsames Appartement zurück. Yosaku war noch nicht zurück. Nur ein Briefumschlag lag auf ihrer Fußmatte, als sie eintraten.

„Ein Auftrag?“, gähnte Johnny jammernd und las den Umschlag auf, während Zoro bereits im Bad verschwunden war. „Heute haben wir uns doch frei genommen.“

„Für wen ist er?“, ertönte Zoros hallende Stimme aus dem Badezimmer.

„Für dich! Fühlt sich schwer an. Bestimmt die Bezahlung für deinen mega Job gestern.“ Johnny warf den Umschlag auf Zoros ungemachtes Bett und ließ sich gegenüber in sein eigenes fallen. Dabei landete er mit dem Kopf auf etwas Hartem und stöhnte auf. Er fingerte einen Revolver unter der Bettdecke hervor und fluchte: „Dieser verdammte Yosaku hat schon wieder seine Knarre 'rumliegen lassen. Wenn mich das nicht irgendwann umbringt, werd‘ ich IHN umbringen!“
 

Zoro war inzwischen im Türrahmen erschienen. Auf dem Boden ihres Zimmers türmten sich dreckige Wäsche, leere Styropor-Kartons, in denen einmal Fertiggerichte gewesen waren und leere Bierdosen. Keiner der drei Bewohner hielt viel von Ordnung und Sauberkeit- dafür hatten sie auch wenig Zeit. Sie nutzten ihre kleine Wohnung meist nur zum Schlafen.
 

Der Grünhaarige stieg über die Wäscheberge hinweg und ließ sich auf seine knarrende Matratze fallen. Drei Schwerter lagen auf seiner Bettdecke, die nun klimperten, als das Bett federte. Geschickt öffnete er den Brief und fischte ein Blatt Papier heraus. Diesem folgten viele Geldscheine.

„Du hattest Recht.“, grinste Zoro und wedelte einladend mit dem Geld. Johnny klappte der Mund auf.

„So viel hast du abgesahnt? Für einen schleimigen Geldsack?“

„Hey. Sein Anwesen war gut geschützt.“, wandte Zoro ein, warf das Geld achtlos neben sich auf das Bett und fing damit an, seine Schwerter zu polieren. Das kleine Fenster über seinem Bett war geöffnet. Sie befanden sich im neunten Stockwerk, doch der Straßenlärm war noch bis zu ihnen hinauf zu hören.
 

Johnny hatte inzwischen einen Taschencomputer in der Hand und tippte darauf herum. Eine Weile herrschte Stille in dem Raum. Nur das Rauschen ihrer Klimaanlage und der Lärm des Verkehrs waren zu hören. Dann machte Johnny einen überraschten Laut.

„Aha!“, sagte er mit vielsagender Stimme. „Yosaku hat mir eine Nachricht geschickt. Er hat doch tatsächlich gestern eine klar gemacht! Und er fragt, wie’s uns noch ergangen ist.“

Zoro sagte nichts und fuhr fort in seinem Handeln.

Johnny tippte etwas in den Computer ein und wenig später sagte er dann laut lachend: „Dieser Idiot hat bei der Ollen gepennt und morgens kam ihr Freund dazu, haha. Geschieht ihm Recht! Oh!“

Er machte erneut einen überraschten Laut.

„Und er fragt, ob wir schon ‘was wegen Léon unternommen haben.“
 

Sie blickten sich verdutzt an, dann entglitten beiden langsam ihre Gesichtszüge.

„Scheiße, ja!“, fluchte Zoro und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Wie konnten wir das vergessen?!“

„Léon Lando.“, seufzte Johnny matt und schüttelte den Kopf. „Zoro-aniki. Du Vollidiot. Was hast du dir nur dabei gedacht?!“

„Ich weiß es nicht mehr. Ich war total dicht!“, sagte Zoro ebenso matt und bitter.

Die Erinnerungen an die letzte Nacht rauschten in seinen Kopf, als hätte er endlich den richtigen Hahn wieder aufgedreht. Zwar war in seinen Gedanken alles verschwommen, doch was er getan hatte, wusste er wieder, so unangenehm ihm das Ganze auch war.
 

„Wir müssen diesen Kellner finden, der deinen Namen gehört hat.“, seufzte Johnny und tippte wieder etwas in seinen Computer ein. „Warum zur Hölle hat Lando ihn benutzt?! Warum hat er dich überhaupt angesprochen?! Also, ehrlich gesagt, ist er auch selber schuld. Was für ein Amateur ist der eigentlich?!“

Zoro seufzte resigniert, starrte auf seine Füße, während er seinen schmerzenden Nacken rieb.

„Ich mach‘ mich gleich auf den Weg und bring‘ den Kellner um die Ecke.“, sagte er dann seufzend. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie dieser ausgesehen hatte. Ebenso unbegreiflich war ihm auch, weswegen er ihn gerettet hatte. Wollte er ihn selber umbringen? Hatten sie vorher etwas miteinander zu tun gehabt oder hatte er sich mit Léon angelegt? Was genau war in ihm vorgegangen?
 

„Lando ist tot.“, keuchte Johnny plötzlich. „Tot!“

„Was?!“ Zoro sprang auf und riss dem anderen den Computer aus der Hand, um einen Blick darauf werfen zu können. „Ich hab‘ ihn nicht gekillt! Ich hab‘ ihn nur k.o. geschlagen.“

„Hier steht, er wurde- nicht weit entfernt vom Baratié- in einer Gasse- gefunden. Angeblich hat ihn eine Gang erwischt, die es bereits auf ihn abgesehen hatte. In den offiziellen Nachrichten ist jedoch nichts davon erwähnt. Die wissen nicht, wer er war.“
 

„Also ist der einzige Zeuge der Kellner aus dem Restaurant.“, sagte Zoro langsam und sein Gesicht erhellte sich. „Er kennt meinen Namen und hat gesehen, was ich getan hab‘, aber…“

„Da hast du nochmal Glück gehabt, Zoro-aniki.“ Johnny schlug ihm aufmunternd auf den Rücken und lachte laut. „Sei froh, dass Lando so viele Feinde hatte. Sonst wärst du jetzt dran gewesen.“
 

Etwas erleichterter ließ sich Zoro zurück auf sein Bett fallen. Das hätte noch übel enden können. Léon Lando war ein berüchtigter Auftragskiller der Bruderschaft, die seit Jahren gegen die ihre arbeitete. Einst hatten sie zusammengearbeitet, weswegen sie sich auch kannten. Jedoch betrübte ihn die Tatsache, dass er nun tot war, keineswegs. Todesnachrichten waren in seinem Job alltäglich und er war bereits seit vielen Jahren so etwas wie abgestumpft. Umso mehr ärgerte ihn der Gedanke an die Situation, in der er sich in der letzten Nacht befunden hatte.

Er hatte sich tatsächlich in das Geschäft eines anderen Killers eingemischt und sich selbst dadurch auch noch in Gefahr gebracht. Das passte ganz und gar nicht zu ihm. Er war professionell. So etwas geschah nur Leuten, wie Johnny oder Yosaku.
 

Umso peinlicher war es ihm, dass er den beiden am Vorabend auch noch von seinem Fehler erzählt hatte, nachdem er den Kellner und den Killer nicht mehr finden konnte. Sie hatten noch versucht ihn ausfindig zu machen, doch war bereits alles zu spät und sie zu betrunken gewesen. Ein furchtbarer Abend.
 

„Wie wär’s, wenn wir heute noch einmal dorthin gehen und etwas essen. Du lädst uns mit deinem Haufen Geld ein und wir schnappen uns- oh nein.“, Johnny brach seinen Satz ab. Seine Miene verzog sich und er starrte Zoro entsetzt an. „Wir können den Kellner nicht töten!“

Zoro runzelte die Stirn und blickte ihn verständnislos an. „Und ob wir das können.“

„Nein, Mann!“, sagte sein Freund gereizt. „Hast du vergessen?! Unser Boss ist mit dem Boss des Restaurants befreundet. Die haben einen Pakt oder so. Wir fassen das Personal nicht an und lassen uns nicht erwischen und die mischen sich nicht in unsere Angelegenheiten ein und lassen uns unsere Geschäfte machen. Dafür kassiert der Chef des Ladens noch eine Prämie und alle haben ihre Ruhe. Wir können den Kellner nicht töten!“
 

Zoros Augenbrauen zogen sich zusammen und er ballte seine Hand zu einer Faust.

„Der Kerl kennt meinen Namen und hat sich sehr wohl eingemischt, beide Seiten haben ‘nen Fehler gemacht.“, knurrte er verärgert. „Mein Ruf und mein Job stehen auf dem Spiel. Dann räume ich ihn eben wo anders aus dem Weg.“
 

Johnny seufzte schwer. „Das wird nicht leicht. Infos über die Angestellten dort sind für uns unzugänglich- eben aus diesem Grund. Da müssen wir selber Nachforschungen anstellen.“

„Ist doch super, wie in alten Zeiten…“
 


 


 

„Haben Sie eine Reservierung?“

Der Mann am Empfang starrte die drei Männer fassungslos an.

„Ja, allerdings.“ Johnny hielt dem Mann, wie bereits am Abend zuvor, eine Karte unter seine gerümpfte Nase. „Würden Sie uns also bitte durchlassen?!“

Zoro gähnte gelangweilt, doch innerlich fühlte er sich angespannt. Seine Augen spähten über die Schulter des Mannes, der sich nun widerwillig bereit erklärte, ihnen zum wiederholten Mal den Weg zu weisen. Als er sie dieses Mal am Treppenabsatz des Flures zu den stickigen Sälen verließ, begann das Herz des Grünhaarigen schnell zu schlagen. Der Geruch und die Atmosphäre erinnerten ihn so stark an den gestrigen Tag, dass er sich fast ein wenig angetrunken fühlte. Auch Yosaku wirkte, als wäre ihm nicht wohl in seiner Haut.
 

Sie alle drei wussten, dass der Kellner, über den sie so viel, wie es ihnen möglich war, herausfinden mussten, am gestrigen Abend verletzt worden und es somit sehr unwahrscheinlich war, ihn an diesem Abend anzutreffen Doch war ihnen trotz allem mulmig zu Mute. Tatsächlich wurden sie dieses Mal von einem anderen Mann abgeholt, der nicht weniger in Eile war, als der Mann vom letzten Mal.

„Guten Abend.“, sagte der Schwarzhaarige. Auf seinem Namensschild stand der Name „Luffy“. Zoro wusste, dass er das Schild seiner Zielperson ebenfalls gelesen hatte, doch der Name fiel ihm nicht mehr ein.

Luffy wirkte zerstreut, aber überaus fröhlich. Er hielt kurz inne, bevor er ihnen bedeutete, ihm zu folgen.

„Sie müssen nach oben, hab‘ ich Recht?“, sagte er lächelnd und kratzte sich ungeniert am Kopf. „Ich helfe nur aus. Eigentlich arbeite ich gar nicht hier. Ich muss meine Schulden hier abarbeiten, weil ich kein Geld hab‘.“

Während Yosaku ein Gespräch mit dem quirligen Schwarzhaarigen begann, drifteten Zoros Gedanken ab und er ließ sich langsam ans Ende der Gruppe fallen.
 

Die Umgebung kam ihm bekannt vor und rief ein mulmiges Gefühl in ihm hervor. Doch fühlte er sich, als ginge er den Weg, die Treppe hinauf, zum ersten Mal. Immer noch suchten seine Augen unterschwellig nach einem Anzeichen auf den Kellner. Und bevor sie das nächste Stockwerk erreichten, war ihm, als hätte er eine Person am Fuß der Treppe über ihnen gesehen, die ihm bekannt vorkam. Sofort begann sein Herz zu rasen.
 

Luffy geleitete sie zu einem Raum, den sie für drei Personen reserviert hatten. Der Boden war mit Tatami-Matten ausgelegt und die Wände kunstvoll in dunklen Farben bemalt. Das Licht war gedämmt und in der Mitte des Raumes war ein großer Tisch in den Boden eingefasst worden. Schmuckvolle Sitzkissen lagen um ihn herum und leise dudelnde Musik drang aus einem Lautsprecher. In einer Ecke plätscherte ein Zimmerbrunnen, dessen Wasser beleuchtet war. Alles in allem war der Raum sehr idyllisch eingerichtet, entsprach jedoch nicht Zoros Geschmack.

„Eine Bedienung wird sich gleich um Sie kümmern. Tschüssi.“ Und Luffy schlug geräuschvoll die Tür hinter sich zu.
 

„Ach, dieser Raum weckt Erinnerungen.“, seufzte Johnny und ließ sich auf eines der Sitzkissen fallen. „Mein erster Auftrag hier im Baratié war auch in einem dieser schnieken Räume.“

Die anderen beiden nahmen ebenfalls Platz. Zoro war überrascht.

„Und wer macht das Geschmadder dann sauber, wenn ihr fertig seid? Wie kann der Chef hier denn damit einverstanden sein, wenn ihr so eine teure Einrichtung besudelt?“, sagte er skeptisch und strich mit der flachen Hand über die blank polierte Tischplatte. „Und was ist mit Léons Boss? Hat der auch so einen Pakt geschlossen?“

„Was weiß ich.“, stöhnte Johnny. „Ich werd‘ erst‘mal auf’s Klo geh‘n.“

Kaum war er in den Flur getreten, sprang er plötzlich schnell wieder in den Raum zurück und schloss die Tür hastig, bis sie nur noch einen Spalt breit geöffnet war. „Zoro-aniki!“
 

Der Grünhaarige wandte den Blick alarmiert zu ihm um. Yosaku huschte ebenfalls zur Tür, dann wedelte er mit dem Arm in Richtung Zoro. „Komm her!“

Genervt stemmte sich dieser wieder hoch und folgte den beiden.

„Erzählt mir nicht,-“, begann er, brach dann jedoch ab. Sein Mund blieb geöffnet. Ein blonder Mann, ein Tablett mit Getränken in der linken Hand, war gerade an ihrer Tür vorbei gegangen. Eine Zigarette qualmte in seinem Mundwinkel. Zoros Nackenhaare stellten sich auf.
 

„Das ist er!“, sagte er mit fester Stimme, flüsterte jedoch unbewusst.

„Ich kann nicht glauben, dass der schon wieder arbeitet! Hast du nicht gesagt, er wurde angeschossen?!“, keuchte Yosaku atemlos mit gedämpfter Stimme. „Der sieht top-fit aus!“
 

Zoros Miene verfinsterte sich zunehmend. Sie hatten nicht damit gerechnet, ihn anzutreffen. Es juckte ihn in den Fingern sein schlechtes Gefühl sofort loszuwerden, doch er hatte den beiden versprochen, keinen Angestellten im Restaurant anzurühren, während sie nach Spuren suchten. Aber das war ihre Gelegenheit! Ihr Ziel war so nahe und dennoch konnte er nichts ausrichten.
 

Seine Augen hefteten sich an den schmalen Rücken des Blonden, der nun eine Treppe in den oberen Stock hinaufstieg. Sein rechter Arm hing nicht in einer Schlinge, doch er hatte seine Hand unbewegt in seine Hosentasche gesteckt.
 

„Das ist die Gelegenheit.“, zischte Zoro verärgert, seine Finger umschlossen fest den Rahmen der Tür.. „Niemand wird wissen, dass wir dahinter stecken. Es könnten genauso gut irgendwelche Gangster gewesen sein, die sich hier amüsieren wollten oder besoffene Rowdies- oder was weiß ich!“

Yosaku zog ihn wieder in den Raum und Johnny schlug die Tür zu.

„Wenn unser Boss das spitzt kriegt, sind wir geliefert!“, zischte Johnny mahnend. „Sonst musst du dich an- so gut wie- keine Regeln halten, also geb‘ dir dieses eine Mal Mühe.“

„Genau das ist es.“, entgegnete Zoro grimmig. „Sonst muss ich mich auch an keine Vorschriften halten, das geht auch gut ohne. Ich weiß, was ich tue! Der Boss verlässt sich auf mich.“

Seine beiden Freunde seufzten resigniert und ließen sich wieder auf ihre Kissen fallen. Zoro, wenn er entschlossen war, etwas zu erledigen, war nur schwer zu bremsen.
 

Gerade hatte sich der Grünhaarige wieder auf seinen Platz gesetzt, als es an der Tür klopfte und Luffy den Kopf zur Tür herein streckte.

„Hallo!“, lachte er breit und wedelte mit einem Zettel und einem Stift, die er in der Hand hielt. „Ich hab‘ ganz vergessen, dass ich ja eure Bestellungen aufnehmen sollte, ups.“
 

Es dauerte nicht lange, da war ihr Tisch gedeckt und sie stießen, wie am Abend zuvor, mit überschäumenden Biergläsern an. Zoro spülte das kalte Getränkt seine Kehle hinunter und seufzte zufrieden.

Sie hatten beschlossen vorerst, wie normale Gäste ihr Essen zu sich zu nehmen und anschließend ein wenig auf Informationssuche zu gehen. Da sie nun wussten, dass ihre Zielperson sich im Restaurant befand, musste Zoro darauf verzichten und war somit für ihr Alibi zuständig. Es galt herauszufinden, wann, wie und wohin der blonde Kerl das Restaurant verlassen würde.
 

Während Zoro ihre verschiedenen Speisen genießen konnte, machten sich seine beiden Kameraden auf, Informationen aus den Stammgästen in den unteren Stockwerken heraus zu kitzeln.

Er beobachtete stumm und kauend den plätschernden Brunnen und lauschte den Schritten und Stimmen, die ab und an vor seiner Tür zu hören waren. Ihm war langweilig. Zwar konnte er essen, doch hatte er eigentlich Wichtigeres zu tun. Warum stahl er sich nicht einfach davon und knipste dem blonden Kerl das Licht aus? Niemand würde es bemerken. Wozu sollte er noch mehr Zeit verschwenden?
 

Nachdem er weitere zwei Male etwas zu trinken für sich und seine- sich angeblich immer noch auf der Toilette befindenden- Freunde bestellt hatte, wuchs seine schlechte Laune jede Minute stetig weiter an. Luffy schien sich zwar nicht zu wundern, weswegen Zoro bereits solch eine lange Zeit allein in dem Raum saß und Bier trank, doch kratzte diese Tatsache am Ego des selbigem.
 

Doch dann, als der schwarzhaarige Kellner gerade die Tür wieder hinter sich schließen wollte, hörte Zoro eine Stimme, die er aus irgendeinem für ihn unbegreiflichen Grund sofort wieder erkannte und ihm einer Gänsehaut über den Rücken jagte.
 

„Luffy, kannst du mir einen Gefallen tun?“, erklang die Stimme, gut hörbar durch die geöffnete Tür. Als Luffy „Na klar.“, rief, sagte der andere etwas, dass Zoros Augen aufblitzen ließ.

„Kannst du hier auf der Etage meine Schicht übernehmen? Die Gesellschaft oben ist endlich weg, jetzt muss ich alles allein‘ aufräumen, so’ne Scheiße. Das wird mir zu viel.“

„Sicher doch.“, rief Luffy, der während ihrer Unterhaltung stehen geblieben war, gut gelaunt und ließ nun die Tür hinter sich zufallen.

Zoro wartete, bis seine Schritte soweit entfern waren, dass er meinte, nun auf der Treppe angekommen zu sein, dann schritt er hinüber zur Tür und öffnete diese einen Spalt breit. Der blonde Kellner verschwand gerade aus seinem Blickfeld, die Treppe zum oberen Stockwerk hinauf steigend. Er wandte den Blick nach rechts. Luffy war ebenfalls verschwunden. Niemand war in der Nähe. Nur die dudelnde Musik erklang leise aus seinem Zimmer. Sein Herz machte einen Hüpfer.
 

Langsam schloss er die Tür hinter sich und begann, dem Blonden langsam zu folgen. Bis Luffy wieder zu seinem Raum kommen würde, hatte er mindestens eine halbe Stunde Zeit. Und nun, hatte er vermutlich noch mehr zu tun. Je höher er nach oben stieg, desto ruhiger wurde es um ihn her. Scheinbar war der gesamte Trubel hier bereits vorbei. Es war geradezu perfekt. Johnny und Yosaku würden sicherlich Verständnis haben.

Sein Blick war wachsam. Zwar hatte er bereits eine Menge Bier intus, doch reichte dies noch längst nicht, um seine Sinne so weit zu trüben, wie es in der letzten Nach der Fall gewesen war.
 

Während er beobachtete, wie der Blonde die Tür zu einem der Räume öffnete, zog er langsam einen kleinen Dolch aus seinem Stiefel, verbarg diesen anschließend geschickt mit seiner Hand. Der einzige Lärm, der auf weitere Personen schließen ließ, drang von den unteren Stockwerken zu ihm hinauf. Es näherten sich weder Schritte, noch konnte er Stimmen in der Nähe wahrnehmen.

Also schritt er leise auf den Raum, in dem sich sein Ziel nun befand, zu und drückte sich, neben der Tür still gegen die Wand. Das Klirren von Geschirr und Gläsern waren die einzigen Geräusche, die zu hören waren. Der blonde Mann war definitiv allein. Nichts deutete darauf hin, dass er zu seinem Kollegen nicht die Wahrheit gesagt haben könnte.

Ein letztes Mal lauschte Zoro konzentriert, sog alle Geräusche in sich auf und schärfte seine Sinne. Dann schloss er kurz die Augen, festigte seinen Griff um den Dolch und stieß die Tür mit einem Ruck auf.
 

Für einen kurzen Moment war er überrascht. Der Kellner war nirgends zu sehen. Es schien sich niemand in dem Raum zu befinden. Tische und Stühle waren verwaist und die Tafeln waren verwüstet. Und gerade, als er realisierte, was geschah, schlug die Tür hinter ihm zu und er wurde von den Füßen gerissen. Im Fall wirbelte er herum und holte mit der Hand, in der er den Dolch hielt, aus. Doch schon dort war es zu spät gewesen. Der Lauf einer Pistole hatte sich auf seine Stirn gelegt und als er hart auf dem Boden aufschlug, fand er sich unter dem blonden Mann wieder, der nun auf seiner Hüfte saß, die auf ihn gerichtete Pistole fest in der linken Hand und grinsend
 

„Guten Abend, Roronoa Zoro.“
 


 


 

Fortsetzung folgt...
 


 


 

So, das war's auch schon. Jetzt möchte ich mich noch einmal bei allen Kommi-Schreibern bedanken ;D
 

Lalla: Hätte ich bei Carpe bloß nicht so hoch angefangen, haha. Ich hoffe die Geschichte krepselt nicht gegen die andere ab. Aber ich finde, sie unterscheiden sich im Stil- was aber nicht schlecht ist. Hier geht’s ein bisschen schneller voran. Ich mag’s, wie du dir Gedanken machst. Und das hilft mir, weil ich dadurch weiß, wie ihr lest und wie ihr denkt. Ich kenn‘ ja den Hintergrund. ;D Wer weiß, vielleicht werden die Fragen ja noch geklärt…hoho. Nee, es war schon der richtige Raum. Das heißt. Der Killer hat ‚wen umgebracht und kam dann raus, hat Sanji als Zeugen gesehen und wollte ihn schnell töten, damit er ihn nicht verpfeift. Tut mir leid, dass du jetzt nicht mehr rechtzeitig vor deinem Urlaub lesen konntest.
 

AKIHIRO: Hoho. Das klingt doch fein, danke schön <3 Und diesmal muss man hoffentlich keine gruseligen Albträume davon tragen xD
 

abgemeldet: Der Clyff ist noch fieser, tut mir leid xD Danke für deinen Kommentar, ich hab‘ mich echt gefreut! Hoffen wir mal, dass Zoros Herz weich genug ist, um den Smutje am Leben zu lassen! Sonst ist einer meiner Hauptcharaktere ja futsch O_O“ ups… xD
 

abgemeldet: Danke für deinen Kommi <3 Dann hab‘ ich sie ja gut getroffen :3
 

Jackiieh-Chan: Danke für deinen Kommentar! ;D Ja, wir werden sehen.
 

Dann bis zum nächsten Mal! <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-07-04T14:58:52+00:00 04.07.2011 16:58
Das ginhg aber schnell weiter! Supi! Und wieder ein tolles Kapi von dir! Ich liebe deinen Stil! WIe gut, dass Zoro jetzt einfach von Sanji festgenagelt wurde. Gut gemacht. Ich hab echt schon Angst gehabt, dass den armen Koch jetzt echt platt macht oder es versucht.
Geiles Kapi, schreib schnelle weiter, ich bin schon ganz gespannt, wie Zoro reagieren würd. lg
Von: abgemeldet
2011-07-03T19:33:02+00:00 03.07.2011 21:33
Hui, und schon geht es weiter - juhu! Ich hab mich wirklich sehr gefreut, un ddas Kapitel war auch wieder sehr gut - sowohl inhaltlich als auch schreibtechnisch. Ich mag es ;) Und ich bin jetzt mal wieder gespannt, wie es weitergeht. Du scheinst ja ein echtes Faible für ganz fiese Cliffs zu haben. Mittlerweile hoff ich ja, dass ich vor lauter Neugier und Vorfreude aufs nächste Kapitel nicht durchdrehe ;) xD
Freu mich auf ein neues Kapitel, glg Zarela^^
Von:  Jackiieh-Chan
2011-07-03T17:12:20+00:00 03.07.2011 19:12
Hahahahaha Ich kann nicht mehr man ich hab Zoro soo derbs ausgelacht hahahaha das ist schön, das gefällt mir. Hahahaha ich kann nimmer habs meiner freundin vorgelesen sie so. Bääm Zoro voll in die fresse hahaha
Das haste gut gemacht Shit auf Cliffhanger xD der war ends toll :)

Und dazu noch der kleine raawr ♥ moment, mach was draus ^^
Von:  AKIHIRO
2011-07-03T15:03:13+00:00 03.07.2011 17:03
Aw, super, das neue Kapitel *-*
Und dieser miese Cliffhanger D:<
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht *-*
...irgendwie ist die Vorstellung heiß, wie er auf ihm sitzt & in in der Hand hat (wenn auch sicher nur für einen kurzen Moment)~


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