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Drachenfluch(1)

Der weisse Drache
von

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Wir ziehen in den Krieg!

Jurek staunte nicht schlecht als die Tür zum zweiten Mal aufging und eine bildhübsche Frau heraus trat. Sie verlangsamte für ein paar Hunderdstel Sekunden ihren Schritt, dann griff sie schneller aus und hielt erst als sie nur noch eine Nasenbreite vor dem Drachen stand.

„Herr der Lüfte!“, ihre Stimmt war wie Honig und sie klang erleichtert, „Du wurdest uns gesandt! Der Himmel hat meine Stimme erhört und dich uns geschickt!“, sie kniete sich nieder – was Jurek in Verlegenheit brachte. „Drache, sagt mir, würdet ihr mir zu liebe, die anderen zum Leben erwecken und mit ihnen für unser Land kämpfen? Wir sind am Ende, es ist an der Zeit, das wieder ihr, die Herren der Lüfte dieses Reich regiert und uns wieder beibringt, wie es ist etwas zu erschaffen, uns lernt zu gehorchen, wie wir es früher taten.“

„Ich werde sie zurück holen, sie aus dem Stein befreien, der sie ihrer Bewegungen beraubt, doch steht auf, ihr seid eine Königin und solltet vor niemandem knien, auch nicht vor einem Drachen. Lasst uns gemeinsam dieser Welt zeigen, was man aus ihr machen kann, wenn Mensch und Drache an einem Strang ziehen“

Sie hob ihren Blick, ihren Kopf, stand auf und breitete die Arme aus.

„Erweckt die anderen!“, sie befahl und er gehorchte.

Lilith war sich nicht sicher, ob das gut war.

Jurek drehte sich im Kreis, er hatte sich in der Abwesenheit der anderen umgesehen und bemerkt, dass er direkt bei seinen Artgenossen gelandet ist – rings ums Dacht, als Dekoration standen sieben Statuen, die alle Drachen darstellen und eigentlich auch welche waren.

Er holte tief Luft und lies sein weisses Feuer über jede diese Statuen gleiten.

Dann warteten sie einige Augenblicke und die Drachen begannen sich zu bewegen, der Stein fiel hinab, die Schuppen erschienen, leuchteten in ihren schönsten Farben.

Nach einigen Minuten standen hinter Jurek sieben weiter Drachen, jeder prachtvoll und königlich. Jurek sah seine Familie an.

Sie waren vollkommen.

„Calladriel, du hast uns zum Leben erweckt, weswegen?“, ein Drache mit blauen Schuppen stellte diese Frage.

Calladriel? , Lili blickte ihn stumm an, sein wahrer Name war Calladriel, ähnlich wie die Stadt Calladra. Hatte das eine Bedeutung?

„Die Königin von Calladra hat mich dazu gebeten, die Menschen brauchen uns, brauchen unsre Stärke und unsere Führung.“, er sah die anderen lange an, beinahe als fochten sie einen unsichtbaren Kampf aus.

„Ich werde mich nicht der Königin anschliessen“, der rote und auch grösste Drache musterte die Königin abschätzig, „Sie wirkt nicht richtig. Etwas an ihr ist falsch, tut mir leid, ihr kann ich nicht dienen, egal was du befiehlst Calladriel.“, er neigte ehrfürchtig den Kopf, „Verzeiht, Königin, es ist nicht als Angriff auf euch gedacht, doch meine Stimmte sagt mir, dass ich es lassen soll und sie hat mich schon oft gerettet, zu oft als das ich nun nicht auf sie hören würde.“

Die Frau nickte nur, jedoch war eine Härte in ihre Augen getreten, die davor noch nicht da gewesen war – als sie sich sicher war, dass alle Drachen für sie kämpfen würden. Mit gepresster Stimme fragte sie: „Gibt es sonst noch einen Drachen, der sich nicht Calladriel und mir anschliessen möchte?“

Die Sechs sahen sich an.

„Nein“

„Ja“, Tevi trat an die Seite des Roten, „ich werde mich diesem Drachen hier anschliessen, denn ich will nicht für die Königin kämpfen“, auch er verneigte sich leicht, „ es ist wie der Drache bereits sagte, nichts gegen sie, Königin“, er sah zum Drachen hoch, der ihm leicht zunickte.
 

Lilith sah zu wie sich Tevi und der Drache, der sich Xariel nennt, vom Dach flogen, Richtung der dem Wald zu.

Jurek bemerkte ihren Blick und auch die Trauer darin. Sein Kopf senkte sich auf ihre Höhe und er flüsterte: „Ich kann Xariel befehlen hier zu bleiben, wenn du willst.“

Sie sah den beiden weiter nach, Tevi der sich an dem Drachen festklammerte und mit ihm über die Baumkronen davon flog.

„Nein. Es ist ihre Entscheidung“

Jurek nickte.

„Caladriel“, der grüne Drache kam zu ihnen, „Xariel war schon immer anders. Doch wir sechs sind dir treu ergeben, werden für dich kämpfen und für dich sterben.“, er sah Jurek an.

„Gut. Jedoch hat jeder von euch seine eigene Entscheidung zu treffen, so wie auch Xariel, ihr dürft euch von mir abwenden, ich werde nicht daran sterben und wenn, trifft euch keine Schuld.“

Die Königin musterte ihn kalt, Lilith packte Wut. Mit hoch erhobenem Kopf marschierte die Thronbesitzerin auf den schwarzen Drachen zu. „Wir müssen uns bald zum Kampf rüsten, der Feinde wartet schon fast vor unseren Toren und sie kommen aus dem Süden.“

„Wer ist denn unser Feind?“

„Hai’Teran, Gilirin und Xanar“

Zwei der Drachen hoben ruckartig ihre mächtigen Köpfe in Richtung der Königin.

„Hai’Teran und Gilirin? Unsere Städte? Weswegen?“, er baut sich vor der Königin zu seiner vollen Grösse auf, „Was ist hier geschehen? Wer ist schuld daran, dass sie in den Kampf ziehen? Das sie angreifen?“, sein Blick wanderte zum anderen Drachen, der sich auf die Worte der Königin hin bewegt hat.

„Schon gut Haidriel, wenn unsere Stämme kämpfen, dann sollen sie es tun.“, er blickte traurig zum Himmel empor, dann ging sein Blick von Drache zu Drache. „Es spielt keine Rolle, welche Städte gegen einander kämpfen, sie wurden vor Jahrtausenden nach uns benannt, doch heute erinnert sich kaum mehr jemand an uns. Würden wir uns zeigen, wer weiss, vielleicht würden sie uns dann mit Fackel jagen, Schwertern oder in ein paar tausend Jahren noch mit schlimmerem?“, er schüttelte traurig den Kopf. „Ich werde Caladriel die Treue halten, dass ist das einzige, was noch so ist wie zu unseren Geburtszeiten.“

Jurek neigte den Kopf; „Ich danke dir mein Freund. Was ich jedoch tun werde, ist, dir zu widersprechen. Einige mögen sich nicht mehr an uns erinnern, doch genauso viele erinnern sich noch an uns, Einige durch Legenden, andere aber mit dem Wissen das wir wirklich waren, wirklich existierten.“

Er drehte sich vollkommen den anderen Drachen zu: „Haidriel, Goldriel, Frenir, Tuerin, Theibnil, Karivar, folgt mir, folgt meinen Befehlen solange sie für euch dem entsprechen, was ihr für richtig haltet!“

Ein einstimmiges Nicken ging durch die Drachen und Jurek erhob sich in die Lüfte.

„Königin! Ruft nach mir und ich werde kommen samt meinen Freunden.“

„Ich muss nicht rufen, morgen bevor die Sonne aufgeht, sollt ihr wieder hier erscheinen und dann euer Feuer auf die Feinde nieder lassen um sie daran zu erinnern, wer der Herr ist!“

Lilith hört den kurzen Stopp bei ‚wer der Herr ist‘. Sie wollte wohl sagen, wer die Herrin ist, Lilith sah zu Jurek hinüber, wie konnte er dieser Frau so blind gehorchen? Endtäuscht zog sie sich auf Jureks Rücken als dieser sich wieder dem Boden näherte um sie aufsteigen zu lassen. Ihr Blick kreuzte sich mit der der Königin und Lili musste leer Schlucken – doch sie würde Jurek niemals dieser Frau überlassen! Ihr Ziel war nicht das Reich zu beschützen, sondern Jurek! Und zwar vor niemand anderen als der Königin und damit irgendwo vor sich selbst, denn der Drang dieser Frau zu dienen war so tief in ihm verankert, es würde sie viel kosten ihn zu retten!
 

Xadriel sah noch mal zurück, sah wie sich die anderen Drachen von dem Schloss entfernten und kehrte um. Er hatte die Feinde gerochen, er roch sie noch immer, sie kamen vom Süden und auch aus dem Westen, aus seiner Stadt.

Mit mächtigen Flügelschlägen zog er tief über die Wiesen, flog so tief wie er nur konnte und hoffte die Xaraner bald zu erreichen.

Tevi klammerte sich an ihm fest und hoffte, dass Xariel wusste was er tat. Er dachte kurz an Jurek, oder Caladriel, wie ihn die anderen nannten und auch an Lilith. An den Blick der Königin als er sich wagte gegen sie zustellen. Er schüttelte den Kopf, nein, er hatte sich nicht gegen sie gestellt, er hielt sich einfach aus dem Krieg raus, was für sie wohl dasselbe war.

Xariel hielt auf eine kleine Wiese zu auf der tausende von Zelten standen und bei jedem zweiten brannte davor ein kleines Feuer mit jeweils in etwas sieben Mann darum herum.

„Sind das die Feinde?“

Xariel blickte aus den Augenwinkeln zu dem jungen Mann auf seinem Rücken, „Nein, die Freunde.“, damit liess er sich im Feld nieder und die Menschenkamen auf ihn zu gerannt.

Er redete mit ihnen, beruhigte sie und erklärte, dass ihr einstiger Gebieter zurück sein und sie nun in die Schlacht gegen diese Königin führen würde, jedenfalls sobald, die Sonne am Firmament erscheint. Tevi sah sich um und fühlte sich nicht sonderlich wohl. Er hatte gedacht, Xariel würde vor dem Krieg davon laufen, stattdessen sass er nun in mitten der Gegnerseite.

Fluchend ging Tevi von den Zelten fort, sollte Xariel morgen alleine in den Kampf ziehen.

Langsam ging er davon, niemand musste es bemerken und wenn doch, es konnte ihnen ja egal sein, was er tat, wichtig war, dass Xariel blieb – was er auch bestimmt tun wird.

Mühsam ging er durch das hohe Gras, ging einfach immer weiter. Er sah oder bildete sich zumindest ein, die Türme von Calladra zu sehen. Ohne weiter darüber nach zu denken ging er in diese Richtung weiter.

Irgendwann leuchtet ihm der Mond tatsächlich die Wahrheit ins Gesicht; es war noch ein sehr weiter Weg bis Calladra. Beinahe zu weit.

Nach ungefähr drei Stunden gehen, hörte er das Hufgetrampel, fühlte, wie die Erde zitterte und er sah sich um. Die Soldaten Xariels mussten bald hier sein. Schweiss rann ihm den Rücken hinab, er würde Calladra nicht erreichen, doch wollte er den Soldaten begegnen?

Würde ihm Xariel etwas antun, weil er einfach verschwunden ist? Nein! Warum sollte der Drachen dies tun? Er hatte ihm auch nie befohlen mit ihm zugehen und doch liess er ihn auf seinem Rücken fliegen anstatt ihn einfach abzuwerfen. Trotzdem ging Tevi etwas weiter nach rechts, er wollte nicht ausversehen von den Pferden überrannt werden.

Es ging nur noch wenige Minuten bis die Reiter und ihre Pferde an ihm vorbei galoppierten.

Neben sich spürte Tevi einen Windzug und sah nach Links, Xariel flog auf seiner Hohe und sah ihn an.

„Du kämpfst nicht für Calladra oder?“, Tevi sah das ihn die Frage wirklich beschäftigte.

„Nein, ich kämpfe auf keiner Seite“

„Gut. Danke. Ich wünsche dir viel Glück auf deinem weiteren Weg und hoffe, dass deine Freundin nicht sterben wird.“

„Jurek aber auch nicht!“

„Wer ist Jurek?

„Caladriel“

Xariel sah ihn eine Weil an, während er einfach so neben ihm dahin flog, „Ich werde sehen, was ich tun kann“, damit schwang er sich wieder hinauf und wie ein Pfeil weiter Richtung Calladra.

Tevi hoffte, dass Xariel wirklich alles versuchte, um ihn am Leben zu erhalten.

Überrascht hielt Tevi innen. Er kannte die beiden gerade Mal eine Nacht, nein von irgendwie einem Nachmittag zum anderen Vormittag, egal einfach etwa einen halben Tag und dennoch wollte er sie beschützen weswegen?

Weil Jurek genau wie er ein Aussenseiter war? War er das?

Weil Lili ohne irgendeine Abscheu mit ihm redete? Tat sie das?

War das alles? Nur aus diesen beiden Gründen?

Reicht das nicht?

Er sah sich um, wer hat gesprochen?

Hast du uns bereits vergessen

„Wer seit ihr?“, er sah sich hektisch um, doch konnte nichts in der Dunkelheit erkennen.

Als du uns verwandelt hast, hast du auch unsere Kräfte genommen, doch es störte uns nicht. Nun haben wir sie wieder und wollen dir helfen. Du bist noch immer unser Freund, genau wie die anderen beiden.

Aus der Dunkelheit vor ihm erhoben sich drei Schatten, dahinter noch mal etwa zwanzig.

Die Wölfe! Tevis Herz machte einen Freudesprung und er sprang den vorderen um den Hals!

„Aldieb, Kori, Rav!“

Boah, bitte nicht diese Namen! Wir heissen etwas anders.

Arien, Korit und Raniv

Für ein Kind in deinem Alter, war es einfacher die anderen Namen zu merken, keine Ahnung warum. Ihr seid einfach komisch, obwohl du eigentlich kein Mensch bist. Die Dummheit dieser Kreaturen färbt wohl etwas ab. Wolf kann es bei unserem Willen nicht ändern.

„Ich muss Lili beschützen! Es könnte sein, dass sie stirbt und ich will es verhindern!“

Weshalb?

„Weil sie eine Freundin ist“

Du musst nicht immer alles laut aussprechen, wir kommunizieren über die Gedanken, das ist viel einfacher.

Tschuldiung.

Wir werden dich unterstützen, denn es sind deine Freunde! Die einzigen, die du neben uns hast.

Danke!



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