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Familienbande - Zuwachs

Sesshoumaru x Hana Teil III
von

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Kapitel 6: Alte Muster, neue Ereignisse

Kapitel 6: Alte Muster, neue Ereignisse
 


 

Der Wind sauste durch die Baumkronen und brachte die Blätter zum rascheln. Das Meer das sie von ihrem Balkon aus sehen konnte, schlug hohe Wellen und brach sich letzt endlich an den Felsen, die aus dem Wasser ragten und nicht unter der Kraft des Wellenschlages zerbrachen. Alles in allem war es ein sehr windiger und trüber Tag, zumal es kurz zuvor bereits geregnet hatte. Wie passend, dachte jene Frau die auf dem Balkon stand und dem treiben des Meeres zusah. Das passende Wetter, zu der passenden Stimmung, war ihr Gedanke dazu.

Abermals brauschte der Wind auf, ließ ihre Haare im Wind tanzen, doch das störte sie nicht. Genauso wenig störte es sie, das ihr Kimono durchnässt vom Regen war und auch die Kälte die sich deshalb auf und in ihrem Körper ausbreitete ignorierte sie.

In einigen ihrer blonden Strähnen, welche auf ihrem Gesicht und dem Kimono klebten, sah man kleine Wasserperlen, die die Strähnen entlang nach unten rutschten und dann lautlos am Boden aufschlugen.

„Mutter.“

Der Inuyoukai stand am Eingang und betrachtete das Bild das sich ihm bot. Er sah wie sie zitterte, hörte ihren ruhigen jedoch ungleichmäßigen Atem. Sie musste frieren und doch schien sie nicht gewillt zu sein, sich etwas trockenes anzuziehen. Sowieso war sie seit einigen Tagen eher in sich gezogen und redete kaum, weshalb es ihn wunderte, warum sie nun nach ihm hat schicken lassen.

„Ihr habt nach mir schicken lassen.“

Er sah wie sie nickte, ehe sie mit einer Hand ihm bedeutete näher zu kommen. Während er durch das Zimmer schritt, nahm er im vorbei gehen ihren Morgenmantel vom Bett, um ihn ihr, als er neben ihr angekommen war über die Schultern legen zu können.

„Ihr solltet euch etwas anderes anziehen.“ Sie nickte. „Später.“ Lächelnd sah sie dann zu ihm auf, auch wenn dieses Lächeln müde und erschöpft wirkte, so war es dennoch echt.

„Mir ist eingefallen, dass ich dir noch etwas sagen wollte.“ Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als eine stärkere Windböe aufkam. „Was?“ „Es geht um Míriêl.“ Takeru konnte nicht verhindern, dass er unfreiwillig zu knurren begann. „Ich traf sie vor einigen Tagen im Garten sitzen, sie war traurig.“ Der Inuyoukai zog die Augenbraue hoch. „Und?“ Er klang ein wenig genervt.

„Sie war traurig, weil du ihr verboten hast, ihrer Familie zu schreiben.“ Takeru nickte. „In der Tat.“ „Warum?“ Hana sah zu ihm auf. So gemein und aggressiv kannte sie ihren Jungen nicht. Takeru zuckte lediglich mit der Schulter. „Geh zu ihr und entschuldige dich. Sag ihr das sie ihnen schreiben kann wann sie möchte.“ Der Erbprinz seufzte innerlich auf. Warum nur musste sie sich ständig für alle einsetzen? Sie sollte zunächst an ihr eigenes Wohl denken.

„Das werde ich Mutter, wenn Ihr mir versprecht nun hineinzugehen und Euch etwas trockenes anzieht.“

Dabei klang er ungewollt etwa tadelnd, was ihr jedoch ein liebesvolles lächeln entlockte. „Mache ich, mein Sohn.“
 

Immer langsam werdender schritt sie den Gang entlang. Alles in ihr sträubte sich, ihm gegenüber zu treten, ihn sehen zu müssen, seine Gegenwart zu ertragen. Im Moment wollte sie einfach nur ihre Ruhe vor ihm und sie wusste das er diese Teezeremonie nur angeordnet hatte, damit sie sich nicht mehr vor ihm verstecken konnte. Seufzend hielt sie am Ende des Ganges an. Die Dienerin, welche vor der Tür höflich niederkniete, öffnete ihr die Tür, die mit einem leisen schabenden Geräusch aufging.

Hana trat ein und sogleich wurde die Tür hinter ihr geschlossen. Sie sah nicht auf. Sah aus den Augenwinkeln, dass er bereits auf einem Sitzkissen, an dem kleinen hölzernen Tisch saß und auf sie wartete. Zwei Tassen und eine Kanne mit dampfenden Tee standen darauf. Außer ihr und ihm war niemand anwesend. „Setz dich.“ Er deutete auf das andere Kissen, ihm gegenüber.

Zögernd setzte sie sich auf den ihr angebotenen Platz und neigte kurz den Oberkörper vor, als Zeichen der Begrüßung und der Unterwerfung, so wie es die Sitten verlangte.

Zögernd griff sie nach der Teekanne, versuchte dabei jedoch ihren verletzten Finger nicht zu bewegen. Takashi sagte ihr, er sei verstaucht und sie solle ihn so wenig belasten wir möglich. Dabei sah sie weiterhin nur soweit auf wie nötig und bemerkte Sesshoumarus prüfende Blicke nicht.

„Wie geht es deinem Finger.“ Hana seufzte. Nein sie würde nicht antworten, dass hatte sie sich geschworen. Schweigend schüttete sie ihm etwas Tee in seine Tasse, ehe sie sich selbst etwas eingoss und die Kanne zurück stellte.

Ehe sie ihre Hand zurück ziehen konnte, hatte die von Sesshoumaru sich um ihr Handgelenk geschlossen. Nicht fest, dennoch so das sie sich ihm nicht entziehen konnte. „Wie geht es deinem Finger? Was sagte Takashi?“ Er legte mehr Nachdruck in die Stimme, doch sie blieb still. Wenn er wusste das sie bei dem Heiler war, konnte er doch gleich fragen was sie hatte, dann musste er sie nicht damit belästigen.

„Hana!“ Sie vernahm das knurren seinerseits deutlich. „Wirst du Yukio wegschicken?“ Stellte sie dann die Gegenfrage, alles hing nun von seiner Antwort ab.

„Ja.“ Unwillkürlich zuckte sie zusammen, sah zu ihm auf, ehe sie wieder wegsah. „Dann wirst du auf deine Frage keine Antwort bekommen.“ Als er ihr Handgelenk losließ, zog sie ihre Hand zurück und faltete sie in ihrem Schoß.

„Antworte!“ Sie schüttelte den Kopf. Nein das würde sie nicht und auch nicht auf andere Fragen seinerseits.

Und plötzlich, als sie sich auf den Boden gedrückt wiederfand, fühlte sie sich an ihre Anfangszeit mit ihm versetzt. „Antworte, Weib!“ Erschrocken sah sie auf. So hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Sein Gesicht war eine Maske aus Eis, von der man keine Regung ablesen konnte. Ärgerte ihn es so sehr da sie nicht antwortete? Sich nicht fügte? Unterwarf?

„Antworte, Hana!“ Seine Stimme wurde keineswegs lauter, dennoch drohender und eindringlicher, dennoch schüttelte sie abermals nach kurzen zögern den Kopf. Nein sie würde nicht nachgeben.

„Menschen.“ Sie ließ es sich nicht anmerken, doch es verletzte sie wie er das Wort aussprach. Abschätzig. Verachtend. Hasste er die Menschen noch immer?

Ein Luftzug verriet ihr, dass er das Zimmer verlassen hatte.
 

Sie saß auf dem Bett und las. Es war kein Wetter um nach draußen zu gehen. Lediglich einige Kerzen erhellten den immer dunkler werdenden Raum. Die schwarzhaarige war so vertieft in ihr Buch, das sie erst aufsah, als ein Luftzug ihre Arme streifte. Verwirrt sah sie auf, sah sich um. Die Fenster und Türen waren zu, wie konnte dann ein Luftzug entstehen?

Die Frage wurde ihr prompt beantwortet, als sich eine Hand von hinten auf ihren Mund legten. Jemand war hier!

„Schht Prinzessin.“ Míriêl versteifte sich. Nein! Nicht er! „Halt still.“ Zischte er an ihrem Ohr. „Ich werde dir etwas sagen und dann bin ich auch schon wieder weg. Verstanden?“ Sie nickte, zu etwas anderen wäre sie nicht fähig gewesen. „Erstens: Du kannst deiner Familie schreiben wann du willst, du hattest dich deswegen ja bei meiner Mutter ausgeheult.“ Míriêl konnte nicht verhindern, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten, als er knurrte. „Was uns zu Punkt zwei führt.“ Sein Griff wurde fester. „Solltest du dich noch einmal bei wem auch immer ausheulen, dann ist das was ich mit dir tun werde nichts zu dem was ich schon mit dir getan habe. Erwähnst du noch einmal jemanden gegenüber was ich dir sage oder mit dir tue, dann…..“ Er machte eine Pause, in der er seine Krallen ihren Körper entlang glitt, was keineswegs erotisierend wirken sollte. Nein es war eine Drohung. „..dann lauft, Prinzessin!“ Sein Griff wurde fester, schmerzhaft, dann stoß er sie von sich und war auch schon wieder verschwunden.

Míriêls Atmung ging schnell und unregelmäßig. Er war verrückt! Eine andere Erklärung gab es nicht. Míriêl starrte noch lange auf die Zimmertür, ohne wirklich etwas zu sehen. Angst hatte sie erfasst, Angst vor dem Mann denn sie heiraten sollte. Wie sollte das denn gehen? Wie sollte das gut gehen?
 

Seine Schritte waren lautlos, als er zügig durch die Gänge lief. Irgendwann würde er diesem Gör den Kopf abtrennen, aber er hatte nun deutlich gemacht was er tun würde, sollte sie abermals ihren Mund aufmachen. Takeru spürte etwas an seiner Brust abprallen und dann einen ersticken Ausruf. Seine goldenen Irden fixierten das Mädchen vor sich am Boden, ehe er ihr die Hand hinhielt und ihr aufhalf. „Danke.“ Lächelte sie, er nickte. „Wohin so eilig?“ Sie klopfte sich den Dreck vom Kimono. „Weg.“ Kazumi sah auf. „Weg? Wieso weg? Wohin weg?“ Takeru knurrte. „Sei still.“ Warum musste sie immer so viel reden? Das hatte sie eindeutig von ihrer Mutter. Kazumi blies die Wangen auf. „Na hör mal, ich unterhalte mich doch nur mit dir. Ich kann doch nicht dafür, wenn du wieder schlechte Laune hast.“ Takerus goldene Augen wurden rot. Warum musste sie ihn nerven? Konnte sie nicht sehen, dass er schon genervt war?

„Hör zu.“ Er drückte sie gegen die kalte Steinwand. „Nerve mich nicht Kazumi. Ich bin nicht in bester Stimmung.“Die Hanyou nickte. „Fein, trotzdem kannst du netter zu mir sein. Ich habe dir nichts getan. Idiot.“

Takeru wandte sich ruckartig ab. Er musste sich abreagieren und das am besten jetzt!

„Warte so war das nicht gemeint!“ Kazumi lief ihm hinterher. In dem Moment in dem er sich umdrehte, stolperte sie und fiel vornüber. Kazumi erstarrte. Sie hatte Glück im Unglück.

Gut sie konnte sich zwar noch an Takeru abfangen nur…, nur leider berührten ihre Lippen die seinen. Jähe Panik durchfuhr sie. Er wird mich töten, war ihr erster und einziger Gedanke dazu.

Hastig stellte sie sich auf ihre eigenen Beine. Das Gesicht rot wie eine Tomate. „Ich..ich….“ Warum sagte er nichts? Sie traute sich jedoch auch nicht aufzuschauen.

Kazumi spürte Hände an ihren Hüften, einen Ruck und dann Lippen an ihren.

Sie träumte! Nein das konnte nicht sein. Langsam öffnete sie die Augen, aber er stand noch immer da und küsste sie. Sie! Warum tat er das? Warum kribbelte ihr Bauch? Warum war er so…vorsichtig? Seine Lippen waren so weich, wie sie aussahen.

Das kribbeln endete je, als Takeru sich von ihr löste, umwandte und dann einfach verschwunden war.
 

Warum hatte er das getan? Was war in ihn gefahren? Es war ein Impuls gewesen. Ein Instinkt. Aber warum bei seiner Cousine? Warum?



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