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misery business

Das leben danach (Supernatural)
von

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Schon ein paar Minuten stand Dean nun Draußen vor dem Roadhouse und betrachtete dieses einfach nur, während er auf die Anderen wartete. In der letzten Zeit war es Ash gelungen sämtliche, verstorbene Freunde des Jägers ausfindig zu machen. Wenn es eines gab, was man diesem Freak zugutehalten konnte, dann das, dass er wirklich von allem herausfand, wie es funktionierte, selbst der Himmel blieb nicht verschont.

Im Moment führte der Winchester endlich das ruhige ‚Leben‘ wie er es sich vorgestellt hatte, zusammen mit seinen Eltern und Freunden, weit weg vom Stress des Jägerdaseins entfernt. Zwar fehlten ihm zu seinem Glück noch ein paar Personen, aber bis diese auch in den Himmel kamen, besuchte er diese einfach in seinen Erinnerungen.

„Hey Dean!“ holte ihn eine Stimme, von der Bar aus gerufen, aus den Gedanken. Eine Augenbraue gehoben sah der Mann auf und entdeckte Ash, welcher ihm hastig gestikulierte näher zu kommen. „Ich hab hier jemanden für dich!“ mit diesen Worten und einem breiten Grinsen, war der Andere dann schon wieder nach Drinnen verschwunden und ließ ihn etwas verwirrt stehen. Nur langsam setzte sich Dean in Bewegung, eigentlich erwartete er niemanden anderen mehr und der Treffpunkt war für Draußen angesetzt. Dennoch, von seiner Neugierde getrieben, betrat er die Bar und ließ seinen Blick einmal über das bekannte Inventar schweifen. Wie von Ash hervorgesagt saß ein Mann an dem Tresen und es überraschte den Blonden wirklichen diesen zu sehen. Fragend und auch skeptisch die Stirn in Falten gelegt, trat er nur langsam näher. “Bobby?!“ Ungläubigkeit lag in der Stimme des Jägers, aber dennoch lächelte er schwach, freute er sich diesen alten Jäger zu sehen, nicht aber zu wissen, dass dieser nun tot war.

Anscheint bis eben noch in Gedanken sein Glas betrachtend, schaute der Cappy-Träger auf und zog, seinen fast Sohn in die Arme, als dieser nahe genug war. „Junge!“ brummte der Mann mit einem Lächeln „Gut dich endlich zu sehen!“. „Dich hat´s also..“ „Ja, mich hat´s erwischt, ich bin nicht mehr der Jüngste, weißt du ja!“ wurde er bei seiner zögerlichen Frage gleich unterbrochen und bekam auch gleich noch einen Grund geliefert. Mit einem leichten Schmunzeln angelte Dean sich ein Bier hinterm Tresen hervor. Dieses geöffnet wand er sich mit einem Räuspern zurück und ließ sich auf einem Hocker nieder. „Weißt du, so schlimm ist es gar nicht, dank Ash haben wir alle wieder zusammen gefunden.“. Der Bartträger neben ihm nickte nur leicht und leerte sein Glas mit einem Zug. Wie der Blondschopf den Mann vor sich kannte, dachte dieser bestimmt daran nach seiner Frau zu suchen, aber wer wollte ihm das schon verübeln. Etwas schief lächelnd erwiderte er Bobbys forschenden Blick, das war ihm schon fast unangenehm, weshalb er sich erst mal hinter die Flasche flüchtete und ein paar Schlucke trank. Aber weiterhin blieb dieser Blick auf ihm haften, seufzend stellte er die Flasche weg und hob fragend beide Augenbrauen „Was ist los, warum schaust du so?“. „Das ist es doch gar nicht, worüber du mit mir reden willst, Dean. Also stell deine Fragen!“. Etwas stutzig schwieg Dean eine Weile und drehte die Bierflasche in den Händen. „So offensichtlich, hm?“ irgendwie fühlte er sich ertappt, wollte er den Älteren doch nicht gleich mit Fragen löchern. Nur kannten sich beide zu gut um groß Sachen vor einander zu verheimlichen.

„Na gut“ murmelte er schließlich leise, behielt seinen Blick dabei noch gesenkt, konnte er den abwartenden Blick des Anderen doch sehr gut spüren. „Hör mal, Cas hält mich zwar auf dem Laufenden, was da unten so abgeht… aber die Details lässt er schön aus. „ mit einem verzogenen Mundwinkel sahen seine grünen Augen wieder auf „Wie sieht es wirklich aus? Ist alle sin Ordnung?“. Bobby verschränkte beide Arme auf dem Tresen, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Dean, du bist tot! Hör auf dir darüber Gedanken zu machen! Die Welt ist genauso verkorkst wie sie sein sollte!“, nun beugte der Ergraute sich vor und stützte sich dabei auf die Arme. „Schon… aber sowas lässt einen nicht los, das weißt du doch selber.“. „Du meinst Sam?“ fragte der Mann frei heraus und ließ seinen Gegenüber ein weiteres Mal schief lächeln. „Auch…“ manchmal stellte er sich in Sachen Gefühle echt dämlich an, aber das war einfach nicht sein Ding. Fragend zog Bobby eine Braue nach oben „Sie?“ „Mh..“ zwei knappe Worte und dennoch verstanden sich beide.

Nun war es Dean der seinen Gegenüber abwartend ansah, aber anscheint war die Antwort nicht so einfach. Etwas unruhig werdend stellte er die mittlerweile geleerte Flasche beiseite. „Naja… sagen wir es mal so…„ fand der Ältere schließlich seine Stimme wieder „… dein Verschwinden hat beiden nicht gut getan, wirklich nicht. Aber sie versuchen das Beste daraus zu machen. Auch wenn Sam nicht mehr der Gleiche ist.“. Langsam schloss der Blonde seine Augen und ließ seinen Kopf leicht sinken, irgendwie hatte er das ja befürchtete gehabt. Sam war schon immer der Instabilere von ihnen beiden gewesen, nur allzu leicht war sein Bruder aus der Bahn zu werfen. Allein schon deswegen hatte Dean sehr oft überlegt doch wieder zu den Lebenden zurück zu kehren. Wer sollte denn sonst auf Sammy Acht geben? Aber andererseits hatte er es, nach den ganzen ausgefochtenen Schlachten, nicht auch verdient sich endlich auszuruhen? Er wollte endlich mal nur an sich denken dürfen! Nur deswegen hatte er sich damals zum Sterben entschieden, wenn auch mit einem schlechten Gewissen.

Eine ganze Weile tauschten die beiden Jäger noch ihre Neuigkeiten aus, ehe Bobby nochmal einen ernsteren Ton anschlug. „Wegen Nico…“ brummte er mit seiner tiefen Stimme, hielt dann aber nochmal inne. Es fiel ihm wirklich nicht leicht sich an sein Versprechen zu halten, wusste er doch ganze genau wie Dean darauf reagieren würde, wenn dieser es wüsste. „Was denn?“ ungewollt war der Mann in seine Überlegungen versunken und schüttelte nun leicht seinen Kopf. Gleich darauf hatte er den Jüngeren mit einem kräftigen Kinnhaken erwischt. Dieser rieb sich die schmerzende Stelle und schaute nun etwas fassungslos „Autsch! Wofür war das denn?!“ grummelte er genervt. „Das weißt du selber!“ entgegnete Bobby nur trocken und trank an seinem Whiskey weiter, seufzte bei Deans fragenden Blick aber nur leise auf. „Sei froh, eigentlich hättest du noch mehr verdient!“. Noch immer wurde er mit einem Blick voller Unverständnis gestraft. Mit einem Grummeln sank der Bärtige wieder etwas auf dem Tresen zusammen. „Ich hatte dich gewarnt ihr nicht weh zu tun, richtig?“.

Erst jetzt begann es dem Winchester zu dämmern, betroffen senkte er seinen Blick. „Du siehst das falsch, Bobby…. Sie und ich, wir..“ „Ach ja?!“ fuhr er dazwischen „Erklärst du mir dann, warum sie nach zehn Jahren noch immer mit den Tränen kämpft, wenn sie an dich denkt? Oder warum sie sich strickt weigert sich von deinen Sachen zu trennen? Dean!... Junge…Jeder streitet sich mal..“ das war doch etwas, was gerade er wissen sollte. Dean schloss verwirrt seine Augen, gerade hatte er das Gefühl ein Boxer hätte ihm einen Leberhaken verpasst. Nochmal ließ er die Worte von damals revue passieren, die sich beide, in der Wut hoch gesteigert, an den Kopf geschmissen hatten. Irgendwie hatten sie für ihn etwas endgültiges gehabt, auch wenn er das Ganze noch am gleich Tag bereut hatte. Leise irgendetwas in sich hinein brummelnd rieb er sich mit beiden Händen über die Augen und holte Luft für eine Antwort. „Sie war es, die nicht mehr reden wollte..“ versuchte er sich schwach zu verteidigen, aber eigentlich hatte er es nicht mal versucht nochmal zu reden. „Unsinn!“ wurde der Andere etwas lauter und sah ihm ernst entgegen „Sie hat versucht dir etwas Wichtiges zu sagen, aber du Sturkopf hast ihr einfach vor den Kopf gestoßen und sie dann allein gelassen… Sag mir, wenn ich mich irre, aber du magst sie doch? Warum hast du dann aufgegeben?“.

Mit jedem dieser Worte war Deans Blick ernster geworden, er kannte es zwar von Bobby eine Standpauke zu erhalten, aber diesmal war irgendwas anders. „Was wollte sie mir sagen?“ umging er die andere Frage und musterte seinen Freund ernst. Merklich verzog der alte Jäger einen Mundwinkel, wie er es immer tat, wenn ihm etwas rausgerutscht war. Dem festen Blick ausweichend trank er das Glas leer und zuckte dann mit den Schultern „Das weiß ich nicht!“. Sehr genau kannte der Jüngere den Ton, wenn der Mann versucht etwas zu verbergen. „Bobby!“ fast klang er schon anklagend dabei. „Nein Dean… das musst du schon selber rausfinden.“ auch wenn das hier wohl unmöglich war „Selbst wenn, mittlerweile ist es eh zu spät. Vergiss es einfach, ich hätte nicht damit anfangen sollen…“ damit schien das Thema für Bobby gegessen zu sein. Fast schon etwas verzweifelt stöhnte Dean auf und erhob sich vom Hocker. Mit einer Hand fuhr er sich durch die wirren Haare und hielt dann nochmal inne. Wo blieben überhaupt die Andern? Eigentlich hätten Diese schon längst eintreffen sollen.

Wie, als wäre dieser Gedanke ein Stichwort gewesen stand Castiel im Raum. „Ich habe sie weg geschickt, Dean. Ich dachte mir, ihr solltet lieber alleine reden.“ Unschlüssig was der Blondschopf davon halten sollte, wand er sich, mit einem genervten Seufzen, ab. „Ich will mit dir reden, sofort!“ brummte der Winchester, befehlsgewohnt wie immer, und zog sich erst mal in den hinteren Teil der Bar zurück. Somit bekam er den Blick nicht mit, den sich die beiden anderen Männer zuwarfen.

Mit verschränkten Armen lehnte Dean am Billardtisch und hatten den Engel mit einem festen Blick fixiert, dieser konnte schon ahnen, was ihn jetzt erwartete. „Warum hast du mir das mit Sam nicht erzählt, Castiel?“ es war eine Seltenheit, das er seinen Namen komplett aussprach und hieß dann selten etwas Gutes. Wider Erwarten klang seine Stimme nicht gereizt, sondern traurig, mit einem enttäuschten Nachklang. Sein Freund musste doch wissen, wie wichtig ihm seine Familie, sein Bruder war. Abwartend was für einen Grund er gehabt haben mochte blieb die Antwort allerdings aus. Eigentlich hatte der Jäger es auch nicht anders erwartet, dennoch zeigte er seinen Unmut drüber, indem er einmal auf die Spielfläche des Tisches schlug. Seine Gedanken abwägend stützte Dean sich wieder am Tisch ab und schloss nachdenklich die Augen, dem Flügelträger den Rücken zugewandt. „Du enttäuscht mich, Cas…“ brach er schließlich das Schweigen und wand sich zur Hälfte um. Der Mantelträger atmete einmal durch und trat dann neben ihn an den Tisch. „Du wolltest deine Ruhe, schon vergessen? Was hätte es gebracht, wenn ich dir davon erzählt hätte? Du wärst sofort wieder runtergeeilt und hättest Sam damit nur noch mehr gequält.“ leicht schüttelte er entschuldigend den Kopf. „Tu dir und deinen Freunden einen Gefallen und sorge nicht für noch mehr Schmerzen! Ihr seht euch doch eh bald wieder, wenn die Zeit gekommen ist!“ mit den letzten Worten legte der Engel ein sanftes Lächeln auf. Aber anstatt das ihn dieser Ratschlag beruhigte wurde der Mann nur noch zorniger. Castiel am Kragen gepackt, funkelte er nur sauer „Und wann soll das sein? Sie brauchen mich jetzt, oder?! – Also schick mich zurück!“. „Nein!“ knapp, ruhig und entschlossen war diese Antwort gewesen, die Dean verwundert die Augenbrauen heben ließ „Was?!“. Sein wütender Blick traf nur den gelassenen des Anderen, der noch mal den Kopf schüttelte. Allein diese kleine Geste reichte aus den Blondschopf noch mehr zu reizen. Bereit für einen Schlag, ballte er die rechte Hand, aber zum Ausführen kam er gar nicht erst. Nun war es der Engel, der ihn am Kragen gepackt und mit Schwung auf den Tisch geknallte hatte. Die Wucht dahinter trieb ihm sämtliche Luft aus den Lungen. „Zehn Jahre Dean! Wie willst du dein Auftauchen da erklären?!“ einen Moment noch blickten ihn zwei tiefblaue Augen wütend an, doch Dean wand erst seine Augen und dann den Kopf, mit einem gequälten Ausdruck, zur Seite. Ihm war klar das Castiel Recht hatte, aber er hätte damals gleich zurückgehen sollen, das wusste er jetzt. Langsam löste der Himmelskrieger seine Hand wieder und trat einen Schritt zurück, nun nicht mehr ernst, sondern besorgt drein schauend.

„Bitte…“ war nur noch ein leises, fast unverständliches Murmeln zu hören gewesen.



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