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Young Hearts

Der 29. Wolf
von

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Wer anderen eine Falle stellt, tappt selbst hinein

„Du bist meine Großmutter?“, fragte Haku überrascht.
 

Als Antwort bekam er nur ein Nicken.
 

„Habe ich… auch noch einen Großvater?“
 

„Nein, er ist vor ein paar Jahren verstorben…“
 

„Weißt du, wer mein Vater war?“
 

„Dein Vater war…“, plötzlich wurde ihr Gespräch von dem Grummeln, das aus Hakus Magen kam, unterbrochen.
 

„Hast du hunger? Seit wann hast du nichts mehr gegessen?“
 

„Ich vermute, dass meine letzte Mahlzeit schon drei Tage her ist.“
 

„Haben sie dir wenigstens etwas zu Trinken gebracht?!“, Haku schüttelte den Kopf.
 

„Ach du meine Güte! Ich komme gleich wieder, das können sie doch nicht machen! Ich würde dich ja losbinden und dich zu meinem Zelt bringen, aber wer weiß, was sie dann mit dir und mir machen…“
 

„Ist schon gut, es würde mir schon reichen, wenn du so nett wärst und mir etwas zu Essen und zu Trinken bringen würdest.“
 

„Natürlich, ich komme gleich wieder.“
 

>Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Meine Mutter hat zwar nur selten etwas über sie erzählt, aber sie erwähnte, dass wir eine Großmutter in dem Seykan-Rudel haben… Ich frage mich wirklich, was Azuen getan hat, dass das Hiamovi-Rudel hinter ihm her ist! Immerhin ist dies der Grund, warum sich mein Leben im Moment so entwickelt. Hach… ich würde jetzt gerne Hotaru, Mai, Fia und Jack fest in die Arme schließen und ihnen sagen, wie sehr ich sie liebe. Doch ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe zu fliehen, meine Handgelenke sind schon blutig gescheuert, doch das Seil hat nur wenig nachgegeben und das, obwohl ich seit gestern unermüdlich an ihm gerieben habe. Ich kann nur noch auf ein Wunder hoffen… ansonsten weiß ich, dass Emily sich gut um meine Kleinen sorgen wird.<
 


 

„Lesharo, dein Bruder ist soeben eingetroffen.“
 

„Sehr gut, bring ihn her. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen.“
 

Als ein großer, schlanker Mann Lesharos Zimmer betrat, drehte dieser sich um und schloss ihn in die Arme:
 

„Ahiga, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.“
 

„Ich danke dir Lesharo. Wie lief es in Peru?“
 

„Alles ist zu unserer Zufriedenheit verlaufen.“
 

„Sehr gut. Hast du ihn gesehen?“
 

„Ja, es war wirklich jämmerlich.“
 

„Wann bekommt er seine gerechte Strafe?“
 

„Morgen wollte ich unser Urteil vollstrecken.“
 

„Denkst du nicht, dass er sich aus dem Staub machen könnte?“
 

„Nein, er wird bleiben, vertrau mir, Ahiga… Wie geht es dir im Moment?“
 

„Nicht so gut, wie du dir sicherlich denken kannst. Doch ich denke, wenn der Alpha des Seykan-Rudels bestraft wurde, wird es mir ein klein wenig besser gehen. Allerdings wird immer ein klaffendes Loch zurückbleiben.“
 

„Ich kann mir nur schwer vorstellen, was du durchmachen musst, aber ich bin bei dir und glaub mir, ich werde einen Weg finden dich wieder glücklich zu machen. Eigentlich solltest du jetzt statt meiner diesen Posten bekleiden...“
 

„Ich weiß, aber du bist im Moment sehr viel qualifizierter als ich und das Rudel vertraut dir und lässt sich von dir Leiten.“
 

„Genauso, wie es dir vertraut. Wir sind nicht umsonst so schnell wir konnten zurückgekommen, um dir zu helfen.“
 

„Und dafür gilt euch mein Dank, aber können wir die Vollstreckung nicht vorziehen? Mir ist sehr daran gelegen, diese Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Wie wäre es denn heute Abend bei Sonnenuntergang?“
 

„Ich werde darüber nachdenken. Ruh du dich jetzt erst einmal aus, du wirst sicherlich erschöpft sein.“, sagte Lesharo liebevoll zu seinem Bruder.
 


 

Auf dem Zeltplatz des Seykan-Rudels schlich sich die alte Makawee ins Zelt des Gefangenen.
 

„Hier, ich konnte ein wenig Essen und etwas zu Trinken hineinschmuggeln.“, sie hielt ihm zunächst ein Gefäß mit Wasser an die Lippen.
 

„Danke Makawee.“
 

„Keine Ursache. Ich wünschte nur, ich könnte dir auf andere Art und Weise helfen!“
 

Immer wieder reichte sie ihm ein Stück Brot und ein paar Beeren.
 

„Wie weit würdest du gehen, um mir zu helfen?“, Haku kam eine Idee.
 

„Es kommt darauf an. Ich kann dich leider nicht befreien, sonst würden sie mich höchstwahrscheinlich umbringen.“
 

„Würdest du für mich dem Rudel den Rücken kehren, wenn ich tot bin?“
 

„Wie kommst du darauf, dass du sterben wirst?“
 

„Habt ihr es noch nicht mitbekommen? Azuen gibt mich als Alpha aus und liefert mich ans Hiamovi-Rudel aus.“
 

„Was?! Das kann er mir nicht antun! Er kann mir nicht noch eines meiner `Kinder` nehmen!“, wieder begann sie zu weinen.
 

„Würdest du es für mich tun Makawee?“
 

„Ja… aber warum?“
 

„Ich habe drei kleine Kinder zu Hause und sie können jeden gebrauchen, der ihnen hilft den Verlust ihres Vaters auszugleichen. Eine gute Freundin hat mir bereits versprochen sich mit um sie zu kümmern, aber du als ihre Urgroßmutter könntest das genauso gut. Bitte, ich liebe sie so sehr und ich will nicht, dass sie ständig um mich trauern müssen. Es soll ihnen an nichts fehlen… Du wärst sicherlich auch besser im Keyan-Rudel aufgehoben, dort gibt es keine Tyrannei, das Rudel ist wirklich eine große Familie, die zusammenhält.“
 

„Du hast Kinder? Das heißt, dass ich bereits Urgroßmutter bin? Du meine Güte Haku, das ist furchtbar! …Ich verabscheue diesen Mann wirklich und das schlimmste ist, dass er nicht aus seinen Fehlern lernt! Er entzweit Familien, ohne sich darüber Gedanken zu machen, das kann ich nicht länger zulassen. Ich werde mir etwas einfallen lassen, irgendwie werde ich dich retten und ich verspreche dir, falls alle Stricke reißen, werde ich mich um deine Kinder kümmern und dieses Rudel hinter mir lassen.“
 

„Danke Makawee. Du solltest jetzt gehen, der Tag neigt sich langsam dem Ende zu und ich bin erschöpft.“
 

„Ich werde gehen, aber eine Sache habe ich dir noch mitgebracht.“, sie holte eine Decke hinter sich hervor und wickelte Haku so gut es ging darin ein.
 


 

„Wir brechen jetzt zum Seykan-Rudel auf. Bei Sonnenuntergang wird die Bestrafung des Alphas vollzogen werden.“, zwanzig große Wölfe folgten Lesharos Ruf.
 

Als die Hiamovi-Wölfe das Revier des Seykan-Rudels betraten, begrüßte Azuen sie höflich:
 

„Der Gefangene ist noch immer an Ort und Stelle, ich werde euch zu ihm bringen.“
 

Fragend sah Ahiga Lesharo an, doch dieser bedeutete ihm zu warten. Lesharo folgte Azuen zu dem Zelt, in dem Haku gefangen gehalten wurde. Azuen trat beiseite und ließ Lesharo den Vortritt. Er riss die Zeltplane beiseite und fand einen bewusstlosen, nur mit einer Decke bedeckten Mann vor.
 

„Wer hat ihm die Decke gegeben?“, fragte Lesharo streng.
 

Azuen riss überrascht die Augen auf und wandte sich wütend an sein Rudel: „Wer hat dem Verräter eine Decke gegeben?!“
 

Selbstbewusst trat Makawee vor: „Ich war das.“
 

Lesharo trat auf die alte Frau zu und flüsterte ihr ins Ohr:

„Begib dich in die Obhut meines Rudels, du wirst noch gebraucht werden.“
 

Plötzlich wurde die Versammlung von einem tiefen Knurren durchdrungen, es dröhnte, als würde ein riesiger Bienenschwarm sie umkreisen. Wölfe aus allen Richtungen traten Kreisförmig auf sie zu.
 

„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte Lesharo mit donnernder Stimme.
 

„Wir sind die Wölfe des Keyan-Rudels und wir verlangen unseren Beta zurück!“, sprach Malika, der Alpha der Grenz-Wölfe.
 

Auf einmal drängte Ahiga sich in den Kreis hinein.
 

„Was meinen sie damit?“, er verwandelte sich in einen Wolf und trat auf Azuen zu.
 

„Ich… ich weiß es nicht.“, stotterte dieser.
 

Makawee hatte sich in der Zwischenzeit zu den großen Wölfen gestellt und betrachtete die ganze Szene aus sicherer Entfernung.
 

„Ich weiß, was diese Wölfe damit meinen und es bestätigt meine Vermutung. Geh in das Zelt und befreie ihren Beta.“, sagte Lesharo und nickte in Richtung Zelt.
 

Vorsichtig betrat Ahiga das Zelt, auf das sein Bruder gewiesen hatte.

Azuen verwandelte sich urplötzlich in einen Wolf und versuchte zu fliehen, doch Lesharo, der ihn genau im Auge behalten hatte, verwandelte sich ebenfalls und drückte den weißen Wolf zu Boden.

Ein zornerfülltes Knurren, wie es an diesem Tag noch nicht zu vernehmen war, versetzte die Luft in Schwingung, es dran aus dem Zelt, dass Ahiga soeben betreten hatte. Er stürmte aus dem Zelt,im selben Augenblick ließ Lesharo Azuen los. Ahiga, der goldfarbene Wolf, stürzte sich auf Azuen und biss ihm, mit aller Macht, die Kehle durch.

Karu blickte erschrocken weg, doch Emily stand ihm sofort zur Seite.

Mit blutverschmiertem Fell ging Ahiga wieder ins Zelt und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Vorsichtig löste er erst die Fesseln um Hals und Füße und als er die Fesseln an Hakus Händen lösen wollte, erblickte er diese blutverschmiert. Noch behutsamer löste er das Seil von seinen Händen und aus seinen Wunden. Er wickelte den Blonden in die weiche Decke ein und hob ihn vom verdreckten Boden.

Draußen war es still, alle Anwesenden versuchten zu begreifen, was grade geschehen war. Das Seykan-Rudel hatte seinen Alpha verloren. Karu hatte mit angesehen, wie sein Vater hingerichtet wurde. Das Hiamovi-Rudel war noch immer geschockt über die Reaktion ihres Betatieres und das Keyan-Rudel wartete noch immer auf ein Lebenszeichen seines Betatieres, in der Hoffnung, dass sie nicht zu spät gekommen waren.

Alle hielten den Atem an, als der blonde Mann mit dem geschundenen Körper Hakus aus dem Zelt trat. Die Keyan-Wölfe sahen unter Tränen ihren übel zugerichteten Beta an und auch Makawee war geschockt über den Tatsächlichen Zustand ihres Enkels.
 

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Ich dachte mir, dass ich dieses Kapi pünktlich zum Vatertag hochlade, weil unser Papa Haku jetzt endlich gerettet wurde.^^

Wie gefällt es euch? Ich hoffe es war nicht zu verwirrend^^"
 

lg~
 

PS: Es gibt jetzt eine FA von Hakus Mutter (Leider ist der Scan nicht so toll wie das Original, aber...), wenn ihr Lust habt, dann schaut doch mal rein^^

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ryosae
2011-06-03T21:29:30+00:00 03.06.2011 23:29
Ha! Endlich ist dieses.. Etwas weg vom Fenster und Haku geht es weitestgehend gut! ^^
Aber.. sieht Haku wirklich so schlimm aus? Er dürfte doch ´nur´ die Schürfwunden an den Handgelenken haben, oder ist noch etwas anderes passiert!?

Mir schwirren gerade soo viele Ideen im Kopf herum. Ich hoffe der Autorin geht es genauso! ;D

LG :D
Von:  Luxara93
2011-06-03T10:20:35+00:00 03.06.2011 12:20
Endlich hat dieser Bastard seine Strafe bekommen....

Freu mich so für Haku :DD

*tränen verdrück*

Liebe Grüße Leonie93
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-06-02T15:58:07+00:00 02.06.2011 17:58
Awwwwwwwwwww!! Es ist sooo toll! <3
Ich liiiiebe dieses Kapitel! Echt! >.<

Ich hab schon am Anfang vermutet, dass Ahiga Hakus Vater ist, als er von diesem Loch sprach, aber...dass er ihn so wiederfindet! Und seine Reaktion! Graußam, aber total nachvollziehbar^^

Jetzt bin ich mal gespannt, wenn Haku bei Jack zuhause ankommt, MIT Vater und MIT Oma... XD


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