Zum Inhalt der Seite

Freezing black soul - still survive

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Categorical Rejection

Chap 4
 

Categorical Rejection
 

„ Ty s uma, Gustav. Vy? Kakoe vam delo takzhe o voprosah, kotorye kasajutsja vas? Vy prosto rady, chto vash angel-hranitel' sdelal bol'shuju rabotu. V protivnom sluchae jeto bylo by ne tol'ko poverhnostnye rany! (*1)[Du bist wahnsinnig, Gustav. Weißt du? Was kümmerst du dich auch um Angelegenheiten, die dich nichts angehen? Du kannst einfach nur froh sein, dass dein Schutzengel ganze Arbeit geleistet hat. Ansonsten wär es nicht nur bei einer oberflächlichen Wunde geblieben!]“
 


 


 

Kopfschüttelnd und voller Unverständnis für Gustavs leichtsinnige Aktion versorgte Doktor Andrej Koslow, ein alter Freund von Gustavs Vater, dessen Streifschuss.

„Andrej, bitte. Ich weiß selbst dass es Wahnsinn war und eigentlich… Mann ich weiß auch nicht was mit mir los war, okay? Klarer Fall von Hirndünnschiss oder von mir aus auch einfach nur nicht nachgedacht – such' dir was aus.

Flick' mich zusammen, so dass ich, falls nötig, aus Deutschland verschwinden kann.“

Gustav ignorierte es, das Andrej mit ihm russisch sprach. Er antwortete ihm auf Deutsch. Er sprach seit dem Tod seiner Eltern gar nicht mehr in seiner Muttersprache. Er war in Deutschland aufgewachsen, hatte eine deutsche Schule besucht und deutsche Freunde gehabt.

Selbst in seiner Jugend hatte er es vermieden, Russisch zu sprechen. Sehr zum Leidwesen seiner Eltern die, trotz totaler Integration, immer darauf bedacht gewesen waren, dass ihre Kinder ihre Muttersprache nie verlernten.
 

Mit schmerzverzogenem Gesicht lag der junge Mann auf der Couch und verfluchte sich, wieder einmal, selbst.

Nicht, dass er nicht gekonnt alles in den Sand gesetzt hat, was ihm lieb und teuer war, nein.

Er war ein gescheiterter, verlassener und deprimierter Polizist auf der Flucht vor seinen eigenen Landsleuten weil er es gewagt hatte, einem von ihnen eine Kugel in den Kopf zu jagen.

„Junge, du solltest wirklich wissen, dass dir das auch nichts bringt. Sie werden dich finden. Egal wo du dich versteckst.

So. Das dürfte nun nicht mehr bluten. Allerdings solltest du dich wirklich schonen, das heißt: Du solltest dich nicht sinnlos besaufen, nichts heben, liegen bleiben und nicht allein sein. Wo ist Marc?“

Ach ja, da war ja noch etwas, was er ihm verschwiegen hatte.

„Es gibt kein ‚wir‘ mehr. Marc und ich haben uns getrennt. Ich komm' schon allein klar.

Also, gib mir ein paar von deinen Hammer Schmerzmitteln und du wirst sehen, morgen bin ich wieder fit.“

Gustav wollte gerade aufstehen aber der stechende Schmerz zwang ihn dazu, sich ganz schnell wieder hinzulegen.

Leise keuchte er auf.

„Das ist schade, dass er gegangen ist. Und ich habe dir eben schon gesagt, dass du dich schonen sollst. Vielleicht solltest du deine Cousine anrufen, damit sie sich um dich kümmert, solang du verletzt bist.“

Doch davon wollte Gustav nichts hören.

Er brauchte niemanden. Er wollte auch niemanden um sich haben. Und schon recht niemanden aus seiner Familie, der ihm eh wieder nur Vorwürfe macht, weil er sich angeblich nicht genug um Bastian gekümmert hat oder weil er eben schwul ist.

Allein die Hälfte seiner Familie hatte sich von ihm abgewandt, als Gustav sich geoutet hatte.

Selbst sein Vater hatte es nie wirklich akzeptieren können. Gustav konnte sich anstrengen wie er wollte, er konnte es seinem Vater nie recht machen und nach seinem Outing war endgültig der Ofen aus.

Nur seine Mutter und sein Bruder haben immer zu ihm gehalten. Seine Mutter hatte ihm immer den Rücken gestärkt und ihn immer wieder aufgebaut, wenn er wieder einmal wegen seiner sexuellen Orientierung angeeckt hatte, wenn er wieder einmal verprügelt wurde und mit einem blauen Auge nach Hause kam.

Und genau diese Gedanken stimmten ihn wieder mehr als traurig, und das merkte Andrej sofort.

„Pass auf, Junge. Du gibst mir deinen Wohnungsschlüssel und ich komme heute Nachmittag noch einmal vorbei um dir etwas zu essen zu bringen.

Aber du musst mir versprechen, keine Dummheiten anzustellen. Hast du gehört?“

Gustav nickte kaum merklich, zog die Decke über sich und schloss die Augen.

„Der Schlüssel liegt in der Schale auf der Kommode.

Dasswindan’ja, Andrej.“
 


 


 

„Silent ich bitte dich. Jetzt sei doch vernünftig! Du hast doch gehört, was der Doc über deinen Gesundheitszustand gesagt hat! Du kannst vorerst keinerlei Einsätze leiten, geschweige denn bei ihnen mitwirken. Zumindest solang du unter dieser Amnesie leidest funktioniert das nicht.“

Mit Engelszungen versuchten sie Georg davon zu überzeugen dass es so das Beste für ihn war. Aber er wollte davon natürlich nichts hören.

„Wollt ihr mich alle für bekloppt erklären, oder wie? Ich leide nicht unter einer Amnesie. Ich frag mich echt wie ihr auf so eine gequirlte Scheiße kommt! Erst labert Dog mich voll von wegen Freundin und Rotzblag und dann springst du auch noch auf den Zug. Mensch Sam! Meinste nicht dass ich es wüsste, wenn ich 'ne Perle und 'n Kind hätte? So daneben kann selbst ich nicht sein! Mensch Tsu, jetzt sag doch auch mal was!“

Wütend tigerte Silent durch das Büro seines Vorgesetzten und sah hilfesuchend zu seinem Kollegen.

Doch Tsu warf ihm nur einen besorgten Blick entgegen und schüttelte mit dem Kopf.

Das war das erste Mal dass Georg seinen Kollegen Bill so ruhig und vor allem so sprachlos sah.

Enttäuscht ließ er sich auf einen Stuhl nieder.

„Tsu das ist jetzt nicht wahr, oder? Du nicht auch noch.

Ich habe nie eine Freundin und einen Sohn gehabt. Und ich werde mit Sicherheit nicht hier im Büro versauern und von Weitem zusehen, wie ihr die Drecksäcke da draußen allein fertig macht! Dafür hab ich den Job hier nicht angenommen, Sam. Ich bin hierhergekommen, weil es mir beim Bund zu langweilig wurde. Verstehst du? Und auf den Irak hatte ich keinen Bock, weil wir hier in Deutschland selbst in der Scheiße versinken. Ich bin zum SEK gekommen weil's meine Bestimmung ist. Ende der Diskussion!“
 

Der junge Polizist stand auf, wollte das Büro verlassen und seiner Wut im Trainingsraum Luft machen, als Latour's Worte ihn kurzzeitig in seiner Bewegung verharren ließen.

„Du lässt mir wirklich keine andere Wahl, Silent.

Kommissar Georg Engels? Bitte geben sie mir ihren Dienstausweis sowie ihre Dienstwaffe und die Codierungskarte für das Polizeigebäude. Ich suspendiere sie hiermit, bis zu ihrer vollständigen Genesung, welche durch einem Facharzt der Neurologie attestiert werden muss, vom Dienst.“

Tom schlug sich die Hand vor den Kopf und Bill wand sich mit erschrockenem Gesichtsausdruck ihrem Vorgesetzten zu.

Georg hingegen drehte sich zu Sam Latour, trat dicht an dessen Schreibtisch vor und musterte ihn mit eiskaltem Blick.

„Du suspendierst mich, ja?“

Von Latour kam nur ein Kopfnicken.

„Okay…“

Silent verließ das Büro um seine Waffe zu holen. Er brauchte nicht lange bis er wiederkam und in dieser kurzen Zeit herrschte eisiges Schweigen im Büro des Oberkommissars.

Er knallte Sam seine Waffe, seinen Dienstausweis und seine Codierungskarte auf den Tisch.

„Weißt du was, Sam? Fick dich ins Knie. Du spielst dich hier auf wie ein Gott. Wenn die hier aus der obersten Etage auch nur ansatzweise wüssten was ich über dich und deine Familie weiß…“

Georg wurde von Tom in seiner wutentbrannten Rede unterbrochen.

„Mach'nen Punkt Silent und geh' nach Hause!“

Noch bevor das ‚Gespräch‘ zu eskalieren drohte, zerrte Tsu Georg am Arm aus dem Präsidium heraus, direkt in zu seinem Mercedes CLK (*2).

Er öffnete die Beifahrertür und drückte Silent unsanft auf den Beifahrersitz.

„Sitzenbleiben! Anschnallen! Schnauze halten und zuhören!“

Tsu war sich durchaus bewusst, dass er mit dem Feuer spielte wenn er Georg gegenüber, vor allem wenn dieser schon fast außer sich vor Wut war, so einen Ton anschlug.

Nur juckte ihn das herzlich wenig.

Er bezeichnete Georg nicht nur als Kollegen, sondern als Freund und er sah es als Pflicht an, seinem Kumpel den Kopf zu waschen. Auch wenn er damit Gefahr lief, sich eine einzufangen.

„Du hast Todessehnsucht Tsu, kann das sein? Ich glaub ich spinne! Was nimmst du dir eigentlich raus und zerrst mich da weg? Ich war noch lang nicht fertig mit dem Arschloch da!“

Doch ganz entgegengesetzt seiner Natur blieb Bill ruhig, setzte sich auf den Fahrersitz, startete den Wagen und fuhr in Richtung Königsheide.

„Vergiss es! Fahr nach Pankow. Ich hab da noch jemanden, mit dem ich mich gern wegen Fjodorow unterhalten möchte und…“

„Georg, lass es gut sein. Du bist vorläufig raus. Okay?“

Mit einem „Pft“drehte Georg das Radio des Mercedes' auf. Als wenn es ihn wirklich interessiert hätte, dass sein Vorgesetzter ihn suspendiert hatte.

„Sam weiß genau, dass er ohne mich nicht weiterkommt. Spätestens übermorgen holt er mich zurück ins Boot. Vergiss nicht, dass Schneider raus ist und er niemanden außer mir hat, der euch leiten kann.“

Georg war ziemlich selbstsicher, was seinen Job und seinen Stellenwert im SEK anging.

Und das zu Recht.

Tom war eindeutig noch nicht so weit um eine Truppe und demzufolge einen Einsatz allein leiten zu können und Tsu war noch nicht lang genug dabei.

Der Rest der Kollegen war entweder zu jung oder sie wollten die Verantwortung für einen ganzen Zug nicht übernehmen.

„Du bist 'n verdammter Großkotz Silent, weißt du das? Du meinst auch, dass du unersetzbar bist. Aber ich sag dir jetzt mal was: Wenn du nicht kannst, dann stehen andere schon Schlange. Er wird eher Tom die Leitung übertragen, als dass er dir in deinem Zustand eine Einsatzleitung anvertrauen würde. Man, jetzt komm mal endlich klar in deiner Welt!

Geh' und lass dir von 'nem Psychologen helfen! Und vor allem…“

„Da vorne links. Ich sagte doch, wir müssen nach Pankow. Also Tsu, mach endlich mal das, was ich dir sage, okay? Danke.“

Und mit diesem Satz war für Silent das Thema Psychologe und Suspendierung erledigt.

Er wusste dass er unersetzbar war und damit Recht behalten würde.
 


 

„Gustav, schläfst du?“

Andrej kam, wie versprochen, noch einmal bei Gustav vorbei um nach dem Rechten zu sehen und um ihm etwas zu essen vorbeizubringen.

Seine Frau hatte Pelmeni gemacht, ein russisches Nationalgericht, und den Patienten ihres Mannes eine nicht gerade kleine Menge eingepackt.
 

Andrej bekam keine Antwort. Er stellte das Essen in der Küche ab und schlich auf leisen Sohlen ins Schlafzimmer um zu schauen ob auch alles in Ordnung war.

Er fand einen schlafenden, und vor allem schweißgebadeten Gustav im Bett vor, der sich vor Schmerzen zu krümmen schien.

Der Arzt seufzte schwer und ging auf den jungen Mann zu, setzte sich zu ihm ans Bett und rüttelte sachte an ihm um ihn zu wecken.

„Gustav? Ich bin es. Andrej. Werd' wach, Kurzer. Mir wäre es lieber, wenn ich dich ins Krankenhaus bringen könnte. Ich kann die Verantwortung so nicht mehr tragen.“

Er zog die Decke weg, um die Wunde noch einmal genauer zu untersuchen, doch was er sah begeisterte ihn nicht wirklich. Sie war erneut aufgerissen und blutete stark.

„Flick' mich einfach wieder zusammen, okay?“

Gustav wollte gerade aufstehen als der Arzt ihn vorsichtig aber dennoch bestimmend wieder zurück ins Bett drückte.

„Leg' dich auf den Rücken. Ich muss das Wundpflaster abziehen, damit ich sehen kann, was genau da los ist. So einfach wie du dir das vorstellst ist es nicht, Gustav. Ich bin Arzt, kein Wunderheiler. Ich habe nur meinen Notfallkoffer mit dem Nötigsten dabei um einen Menschen überbrückend, bis er ins Krankenhaus kommt, am Leben zu erhalten.

Nicht um dich komplett wieder fit zu bekommen.

Herrgott ich hab ja noch nicht mal ein Ultraschallgerät um zu schauen, ob du wirklich keinerlei inneren Verletzungen hast und…“

Weiter kam er nicht, denn ein Schellen an der Haustür unterbrach ihn.

Fragend schaute er Gustav an, wollte gerade aufstehen und die Haustüre öffnen, als Georg und Bill auch schon inmitten des Wohnungsflures standen und ins Schlafzimmer schauten.

„Du und dein Lover… ihr solltet die Wohnungstüre schließen, wenn ihr vorhabt wild rumzuvögeln.“

Sichtlich verwundert und auch ein bisschen verärgert über den unerwünschten Besuch der so kackdreist in seine Wohnung gekommen war, richtete sich Gustav erneut auf und stand, wenn auch umständlich auf.

So langsam fing Georg an, ihm auf die Nerven zu gehen.

Dass er auch nicht akzeptieren konnte, dass Gustav einfach nur seine Ruhe haben wollte.

Entnervt und vom Schmerz immer noch gezeichnet drängte er sich an Georg und Bill vorbei, die beide sichtlich amüsiert im Türrahmen standen, und steuerte die Küche an.

„Hast du keine Freundin der du auf die Nerven gehen kannst? Oder noch besser: Such dir 'nen Psychologen. Dem kannste dann deine Leidensgeschichte erzählen oder ihn stalken.

Also bitte, nimm deinen – was ist das überhaupt für 'ne Spezies? - mit und verschwinde. Du hast allein rein gefunden, also findest du auch allein raus.

Danke.“

Doch anstatt die Wohnung zu verlassen, folgte Georg ihm. Als wenn er sich so einfach abspeisen lassen würde.

Er wollte Gustav ganz und gar nicht stalken, im Gegenteil. Er wollte ihn für seine Truppe gewinnen.

Die Art wie er sich bei der Rettungsaktion ‚präsentierte‘ hatte Silent mehr als nur begeistert. Genau solche Männer brauchte das SEK seiner Meinung nach.

Bill hingegen war leicht pissed. Er war keine sonderbare Spezies sondern einfach nur ein herrlich durchgeknallter Polizeibeamter, der einen Scheiß auf Kleiderordnung oder Stilrichtungen gab und sein eigenes Ding machte.
 

Bill schminkte sich, zwar dezent aber immerhin, die Augen schwarz. Seine Haare waren ebenfalls meist schwarz, mit blonden Dreads durchzogen und im Dienst zurückgebunden. Ab und an kam es vor, dass er sie komplett blondierte, was bei Silent aber regelmäßig zu Brechreizen führte.

„Tsu, mach das wieder richtig! Du siehst aus wie 'ne billige Hure!“

Allerdings juckte Tsu dies herzlich wenig. Genauso wie Silents Meinung zu seinem restlichen Aussehen. Seine Jeans waren eng, genauso wie seine ausgefallenen Shirts und die abgeliebte Jeansjacke, was aber sehr gut zu seiner schlanken, großen Figur von knappen 1,95m passte. Meist trug er dazu seine heißgeliebten Rangers die, ebenso wie seine Jacke, die besten Zeiten schon hinter sich hatten.

„Tsu. Du verdienst mehr als 2500 Euro im Monat. Kauf' dir mal 'nen paar gescheite Klamotten! Das Elend kann man ja nicht mehr mit ansehen!“

Immer wieder konnte er sich das Genörgel seines Teamleiters, den er auch im privaten Leben als Freund sehr schätzte, anhören. Doch das einzige, was er Georg immer wieder als Antwort gab, war:

„Fick dich Engels. Ich meckere auch nicht über deine Klamotten oder darüber, dass du dir deine Mähne nicht abschneiden lässt.“
 

„Warum alle nur immer meinen, dass ich nen Psychologen brauche, ist mir echt unbegreiflich. Ich stalke dir auch nicht hinterher oder sonst etwas. Ich will einfach nur wissen, woher du das alles kannst und vor allem: Warum hat man dich suspendiert, Kommissar Jegorow?“

Silent hatte sich, dreist wie er nun einmal war, einen Stuhl zurückgezogen und sich gesetzt und schaute Gustav fragend an.

Dass dieser gerade nicht wirklich in der Verfassung war, ein nettes Kaffeekränzchen mit Silent über sich und sein Leben zu führen, interessierte den Truppenführer recht wenig.

Auch dass Andrej immer zeternd hinter Gustav stand, dass er sich doch bitte wieder hinlegen solle, damit die Wunde neu versorgt wurde, ließ Georg kalt.

Gustav hingegen aber war mehr als nur gereizt und ließ alle Anwesenden das auch spüren.

„Boah! Habt ihr alle zusammen gelitten, oder was ist los? Ich glaub' es hackt! Andrej, jetzt hör auf zu meckern. Da kannst du dich gleich auch noch drum kümmern und was dich angeht, Mr. Unbekannt: Man hat mich suspendiert, weil ich den Sohn vom Chef gefickt hab. Reicht dir das als Antwort?“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ auch er sich auf einen Stuhl nieder, angelte sich eine Zigarette aus der Schachtel die auf dem Küchentisch lag und zündete diese an.

„Gustav… klär hier was auch immer du zu klären hast, und das bitte schnell. Und sie beide…“

Andrej deutete auf Georg und Bill,

„Sie beide machen ihrem Kollegen hier bitte klar, dass er in ein Krankenhaus gehört, okay? Fein. Ich bin dann mal eben bei meiner Tochter, in RUHE einen Kaffee trinken.“

Mit diesen Worten und einem darauffolgenden lauten Knall der Haustüre hatte Andrej die Wohnung verlassen.

Gustav verdrehte die Augen, Bill zeigte der verschlossenen Wohnungstüre nur den Vogel und Georg lachte nur gekünstelt auf und schüttelte mit dem Kopf.

Ist dein Lover immer so aggro? Es tut mir ja leid, dass wir euch gestört haben. Nein. Nein eigentlich tut es mir nicht leid. Ficken lassen kannst du dich immer noch. Obwohl ich nicht nachvollziehen kann, dass du dir von so 'nem alten Sack einen verdrücken lässt. Warum ich hier bin: Du hast so einiges auf dem Kasten, das hast du eindrucksvoll bewiesen, als du Fjodorow fertig gemacht hast. Und genau solche Leute brauchen wir in unserer Einheit. Allerdings muss ich genau wissen, warum sie dich suspendiert haben.“

Gustav glaubte sich verhört zu haben. Er war ganz unten und das letzte was er brauchte war ein neuer Job. Er kam ja mit sich selbst und mit seiner Umwelt nicht klar, und dann sollte er so mir nichts dir nichts irgendwo mitmischen und den Helden spielen?

„Ich weiß nicht, ob du das nicht mitbekommen hast aber, das in der Halle, das war kein Bewerbungsgespräch, Schätzchen, das war einfach nur dein Glück, dass mir die Karre verreckt ist und ich so dermaßen ein schlechtes Gewissen wegen… was auch immer habe und dir deswegen den Arsch rettete. Warum kannst du die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen und dein Leben wie bisher weiterleben und mich endlich in Ruhe lassen?“

Georg und Bill wurden aufmerksam. Ein schlechtes Gewissen also.

Und mit einem Mal war es Silent, dem es ganz anders wurde. Nichts mehr war von seiner Kaltschnäuzigkeit übrig. Er wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas bereitete ihm furchtbare Kopfschmerzen und ein mächtiger Schwindelanfall holte ihn ein.

Tsu hingegen ahnte schon, was mit Georg los war.

Er versuchte Silent davon zu überzeugen, diese Unterhaltung ein anderes Mal fortzuführen und sich stattdessen auszuruhen. Doch Silent war anderer Meinung. Er stand auf, wollte das Fenster öffnen um frische Luft in den, seiner Argumentation nach, stickigen Raum zu lassen. Doch weit kam er nicht, denn sein Kreislauf machte nun endgültig schlapp. Tsu sprang auf und konnte ihn so gerade noch auffangen, damit er nicht mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.

„Oh man Silent. Ich hab's dir doch gesagt hey.“

Gustav hingegen verdrehte nur die Augen, inhalierte den letzten Zug seiner Zigarette tief und drückte die Kippe im Aschenbecher aus.

„Erst große Fresse haben und einen auf Superheld machen, dann aber in meiner Küche zusammenklappen. Einen wahren Helden hast du da als Kollegen.“

Tsu hätte ihm gern etwas an den Kopf geworfen, aber er appellierte innerlich an sich selbst und an den Rest Anstand den seine Mutter 24 Jahre lang versucht hat in ihn hinein zu prügeln und schüttelte stattdessen nur den Kopf.

Stattdessen bat Bill ihn, sichtlich um Freundlichkeit bemüht, den Arzt zu rufen, was dieser dann auch, natürlich nicht ohne einen bissigen Kommentar abzulassen, tat.

„Da fällt mir echt nur noch eins zu ein: Armes Deutschland.“
 


 


 

1*Für alle die des Kyrillischen bzw. Russischem mächtig sind: ich hab’s mit 'nem Translator gemacht, also habt bitte ein wenig Nachsicht mit mir. Sollte sich unter euch jemand befinden, der des Russischem mächtig ist und mir helfen will; mein Postfach steht euch offen. Bitte meldet euch =)

Danke :-*
 

Ты с ума, Густав. Вы? Какое вам дело также о вопросах, которые касаются вас? Вы просто рады, что ваш ангел-хранитель сделал большую работу. В противном случае это было бы не только поверхностные раны!
 

*2: http://www1.die-testfahrer.de/wp-content/uploads/2010/06/mercedes-clk-63-amg.jpg



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück