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Begierden

von

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1. Kapitel

2 Jahre zuvor
 

Langsam aber sicher konnte Alysa die langen Abende in der Redaktion nicht mehr ausstehen. Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich gar nicht mehr erinnern, wann sie das letzte Mal einen gemütlichen Abend vor ihrem Kamin verbracht hatte. In den letzten Wochen kam sie stets weit nach Mitternacht aus der Redaktion und viel dann tot müde ins Bett, nur um dann wenige Stunden später bereits wieder auf der Matte zu stehen. Auf Dauer konnte das eindeutig nicht so weiter gehen, aber sie hatte keine andere Wahl, wenn sie ihren Job behalten wollte. Also biss sie die Zähne zusammen und gab ihr bestes, denn immerhin gehörte sie zu den Besten in ihrer Branche.

Seufzend stand sie auf und ging zum Fenster – die Skyline von New York erstreckte sich vor ihren Augen und ihr Blick viel auf den nahegelegenen Central Park. Es war wunderschön hier in dieser riesigen Grosstadt. Wenn man New York nicht kannte, konnte man sich schnell verlaufen oder sich eine falsche Meinung der Stadt bilden. Alysa war hierher gezogen, als sie gerade mal vier Jahre alt war. Ihre Eltern waren beide hoch deklarierte Anwälte, die hier ihr Glück versuchen wollten und ihrer Tochter somit unendlich viele Möglichkeiten boten. Bis heute war sie ihren Eltern für ihre Entscheidung dankbar, auch wenn es eine ziemliche Umstellung gewesen war, von Miami nach New York zu ziehen – besonders der Winter war für Alysa in den ersten paar Jahren die Hölle gewesen. Doch jetzt mochte sie die Jahreszeit.
 

Sie lächelte, als ihr Blick auf die verschneiten Gehwege des Parks viel und auf die mit Schnee bedeckten Bäume. Manchmal kam sie sich vor wie in einem Märchenland, wenn sie so aus dem Fenster in die Tiefe blickte. Schneeflocken tanzten vor dem Fenster auf und ab und Alysa musste leise kichern. Wie sehr hatte sie es als Kind geliebt, als sie sich an den Schnee gewöhnt hatte, draussen herumzutollen, wenn die ersten Flocken fielen. Selbst heute würde sie am liebsten wie ein kleines Kind durch den Park rennen und laut lachen, wenn sie Schneesterne sich in ihren Haaren verfingen. Wieder kicherte sie und legte ihre linke Hand an die Scheibe – dann lehnte sie ihre Stirn ebenfalls gegen das kalte Glas.

Ihre Augen funkelten Leicht, als sie das Spiel der Schneeflocken beobachtete. Dann seufzte sie und löste sich von dem Anblick – sie hatte eigentlich gar keine Zeit um in ihrer Vergangenheit zu schwelgen. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie für solch einfache Dinge die Zeit gefunden hatte. Es musste wirklich schon sehr lange her sein, wenn sie es schon nicht mehr wusste. Dabei war Alysa eine Frau, die ein ausserordentlich gutes Gedächtnis besass. Wieder seufzte sie und setzte sich schliesslich wieder an ihren Schreibtisch.
 

Die Arbeit darauf türmte sich und Alysa hatte keine Ahnung, welchen Artikel sie als nächstes schreiben sollte – es gab so viel zu erzählen und den Menschen dort draussen näher zu bringen. Es war schön zu sehen, dass es in dieser Redaktion mehr als nur eine Zeitung gab, sondern auch Magazine, die diverse Themen behandelten. Die Menschen mochten es, informiert zu werden und nach Möglichkeit auf solche Magazin zurückgreifen zu können – zwar gab es bestimmt nicht so viele Auflagen und Exemplare wie bei der täglichen Zeitung, aber das war auch nicht nötig.

Alysa arbeitete meist für alle Magazine ein wenig und wenn sie gerade einen aktuellen Artikel bereit hatte, den man in der Zeitung bringen konnte, so geschah dies auch. Sie konnte gut und gerne von sich behaupten, ziemlich angesagt zu sein, da sie sehr viel Wert auf Perfektion in ihren Artikeln legte und nur über Dinge schrieb, über sie sie auch bescheid wusste. Dafür recherchierte sie oft tage oder wochenlang und das machte es schliesslich auch aus, ob ein Artikel gelang oder eben nicht. Wenn sie merkte, dass sie sich zu weit von ihrem Ziel entfernte, legte sie das Geschriebene zur Seite oder verwarf die Idee ganz.
 

Ihr Blick viel auf den aktuellen Artikel und sie schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, wie viel sie noch schreiben sollte, denn eigentlich könnte man es als eigenständiges kleines Sondermagazin drucken, wenn sie ehrlich war. Jugendkriminalität oder generell die Kriminalität hier in New York war ein stets aktuelles Thema, über das man unendlich viel Material fand. Und wenn man Kontakte zur Polizei hatte so wie Alysa, kam man an noch mehr Informationen heran, als gewöhnlich. Es war wirklich ein sehr interessantes Thema und sie hatte schon öfters mit dem Gedanken gespielt, sich vollends auf diesen Bereich zu konzentrieren. Zwar bräuchte sie ab und an etwas Ablenkung, aber das wäre nicht weiter schlimm. Zu lange konnte sie sich ohnehin nicht auf ein Thema konzentrieren, sie brauchte einfach die Vielseitigkeit. Ihr Beruf war in diesem Punkt absolut perfekt für sie geeignet.

Brummend liess sie ihren Blick über die verlassenen Schreibtische gleiten und lächelte schliesslich, als sie in der hintersten Ecke einige Kartonkisten stehen sah. Es war schon erstaunlich, wie lange es dauerte, bis manche Schreibtische geräumt wurden. Ihr ehemaliger Arbeitskollege hatte sich pensionieren lassen und seither stand alles noch so wie er es verlassen hatte an seinem Platz – zumindest bis heute früh war das noch so. Und der Kollege war schon seit gut einem Jahr nicht mehr hier, das sollte schon etwas heissen. Neugierig geworden erhob sich Alysa wieder und schlenderte zu den Kisten herüber. Sie wollte wissen, was sich darin für Schätze verborgen. Niemand hatte ihnen verboten, neugierig zu sein und vielleicht fand sie ja das eine oder andere Interessante, was sie gebrauchen könnte.
 

Es waren doch einige Kisten zusammen gekommen, wie Alysa staunte. Egal ob ein Journalist pensioniert wurde oder sich eine neue Herausforderung suchte, meistens nahm er seine Arbeiten mit, die nicht vollendet worden waren, genauso wie seine Recherchearbeiten. Aber ihr Kollege schien es da nicht so genau genommen zu haben und hatte das meiste hier gelassen. Sie war kein Mensch, der sich an den Ideen eines anderen bereicherte, aber neugierig war sie durchaus. Schnell schob sie den Stuhl zurück und setzte sich hin, ehe sie die erste Kiste zu sich zog. Als sie den Deckel abhob, staunte sie nicht schlecht. Das war ja ganz spezielles Material, das sie hier zu sehen bekam. Mit hochgezogener Augenbraue nahm sie den ersten Papierstapel heraus und überflog die erste Seite. Es war der Anfang eines neuen Artikels, doch das Thema war nicht gerade alltagstauglich, zumindest aus der Sicht der meisten Amerikaner.

Das Bild zeigte eine Frau, deren Gesicht nicht zu sehen war und ihre Hände waren kunstvoll hinter ihrem Rücken zusammen gebunden worden. Der Rest ihres Körpers war nackt, nicht ein Stück Stoff war daran zu sehen. Die Frau kniete auf dem Bett, der Kopf war bestimmt gesenkt, auch wenn man es nicht genau erkennen konnte. Unbewusst leckte sie sich über die Lippen und schüttelte dann den Kopf. Sie hätte niemals gedacht, dass ihr alter Arbeitskollege sich für ein solches Thema interessierte, sei es nur aus der Sicht eines Journalisten gesehen. Aber so konnte man sich in manchen Menschen täuschen.
 

Der Titel des Artikels stach sofort ins Auge: BDSM – Salontauglich oder doch das Werk des Teufels? Viel wusste Alysa nicht über diese Szene und das was sie wusste, beschränkte sich ausschliesslich auf den SM-Bereich. Sie wusste, dass dieser Begriff mit körperlichen Schmerzen verbunden war, die zur Lust führten und die ‚Opfer’ liessen dies breitwillig über sich ergehen, um auf ihre Kosten zu kommen. Alysa konnte sich wirklich nicht vorstellen, bei einer solchen Behandlung auf Touren zu kommen und zwar so, bis sie vor Lust nicht mehr wusste wo oben und unten war. Aber die Menschen waren verschieden, wie sie genau wusste. Sie urteilte nicht über Personen, die solche Neigungen hatten, solange man sie damit in Ruhe liess.

Aber nun war sie neugierig geworden und fing an, den Artikel genauer zu lesen oder zumindest das, was schon geschrieben worden war. Es war über die ethischen Ansichten die Rede, welche viele Amerikaner vertrat. Auch wenn Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten war, so waren die Einwohner mehr als nur prüde in diesem Punkt. Sie konnte sich gut vorstellen, welche Aufruhr dieser Artikel verursacht hätte – es wäre vermutlich der Skandal des Jahres geworden. Alysa wusste genau, wie die Bevölkerung reagierte auf solche Themen und das hatte bestimmt auch ihr Kollege gewusst. Aber es schien ihm egal zu sein oder er hatte die Absicht, wirklich das ganze Land in Aufruhr zu versetzten.
 

Irgendetwas Reizvolles hatte dieser Gedanke wirklich an sich, das musste Alysa zugeben und sie stellte fest, dass der Artikel wirklich gut geschrieben war. Es war auch darin die Rede, dass sich nicht alles nur um SM drehte, sondern noch zwei andere Bereich im Wort BDSM vertreten war. Diese Bereiche klangen um einiges interessanter als der allseits bekannte Teil. Lust zu empfinden, wenn man gefesselt wurde, war bestimmt auch nicht alltagstauglich, genauso wenig wie dominiert und befehligt zu werden, aber es war ‚harmloser’ – zumindest in ihren Augen. Als normal würde es ohnehin nicht bezeichnet werden, aber was war heutzutage schon normal? Nichts, wenn man ehrlich war und das war Alysa immer.

Als sie zu Ende gelesen hatte, lehnte sie sich im Stuhl zurück und dachte darüber nach, was sie gerade ‚gelernt’ hatte. Es war wirklich sehr interessant, aber sie wusste eindeutig nicht, ob sie jemals zu so etwas fähig war oder so etwas mit sich machen lassen würde. Nachdenklich durchwühlte sie den Karton und sie stellte fest, dass es sich um das Recherchenmaterial für den Artikel handelte. Noch immer neugierig las sie sich alles aufmerksam durch und als sie endlich die letzte Seite zu Ende gelesen hatte, gähnte sie und streckte sich. Ihr Blick viel auf die kleine runde Wanduhr und Alysa zuckte leicht zusammen. Es war vier Uhr morgens und sie sass noch immer hier in der Redaktion. Das durfte doch nicht wahr sein!
 

Leise brummend verstaute sie wieder alles im Karton und trug diesen zu ihrem Schreibtisch. Dort schob sie ihn darunter und ordnete ihre eigenen Unterlagen und sorgte dafür, dass ihr Computer keinen Ton mehr von sich gab. Dann zog sie sich ihren Mantel an und ging nach draussen. Als sie das Gebäude verliess, wehte ihr ein kalter Wind entgegen und sie rümpfte die Nase. So sehr sie den Winter auch mochte, die schneidende Kälte war noch nie ihr Ding gewesen. Schnell ging sie zu ihrem Wagen und drehte die Heizung nach oben. Als sie die Kälte endlich aus ihren Gliedern vertrieben hatte, startete sie den Wagen und fuhr zu ihrem kleinen Häuschen, welches sie damals von ihren Eltern geerbt hatte. Es war mehr ihr Ferienhaus gewesen, bis sie schliesslich ganz nach New York gezogen waren – und ab da stand es leer, bis ihre Eltern es Alysa vermacht hatten. Sie hatte das Haus schon immer geliebt und als sie in die Auffahrt einbog, umspielte ein zufriedenes Lächeln ihre Lippen.

Der Wagen bekam seinen üblichen Platz in der Garage, die direkt an das Haus grenzte, welches durch eine Zwischentür zu erreichen war. Müde und erschöpft ging sie die wenigen Stufen hinauf und warf ihren Mantel über den Küchenstuhl. Ja, die Tür führte direkt in die Küche, was meist sehr praktisch war, besonders wenn man einige Einkäufe zu schleppen hatte. Die Schuhe liess sie ebenfalls in der Küche stehen, dann ging sie weiter, ohne das Licht anzulassen. Schlurfend ging sie in den Flur und von dort zur Treppe, die in das obere Stockwerk führte.
 

Alysa kannte ihr kleines Haus in und auswendig, so dass sie auch blind ihren Weg gefunden hätte. Als sie ihr Schlafzimmer erreichte, seufzte sie erleichtert und fing an, sich auszuziehen. Nackt wie Gott sie geschaffen hatte, warf sie sich in ihr weiches Himmelbett – es war keine kitschige Version, die sich kleine Mädchen wünschten, sondern aus Mahagoni gefertigt worden. Das Fussende war mit kunstvollen Schnörkeleien verziert worden, alle von hand gefertigt. Genau wie der ganze Rest des Bettes. Die Vorhänge waren aus dünner roter Seide, die im Moment an den Bettpfosten befestigt worden waren.

Aber all das interessierte Alysa im Moment nicht – sie wollte einfach nur noch schlafen. Gähnend kuschelte sie sich unter ihre Decke und machte es sich bequem. Kaum hatte sie die Augen geschlossen, übermannte sie der Schlaf bereits und sie war unendlich dankbar dafür, das erste Mal seit langem keine Träume zu haben.
 

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Die kalte Nachtluft umspielte ihn, schmeichelte ihm und ein schmales Lächeln erschien auf seinen Lippen. ‚So wie heute sollte es immer sein, so… perfekt!’, dachte er immer noch lächelnd, während er die Strasse entlang ging. Sein Ziel hatte er deutlich vor Augen und er würde es auch erreichen. Dann… Ja dann würde er ausführen, wofür er geschaffen worden war. Sein Herr hatte es ihm aufgetragen und er erfüllte diese Aufgabe mit Stolz. Und so würde seine Braut wissen, dass er wieder zurück war, sie niemals vergessen hatte. Er würde sie zu sich holen und sie würde ihm gehorchen, ihm zu Diensten sein, so wie es sich für eine Frau gehörte.

Es war unglaublich, wie blind die Menschen doch für die Gefahren waren, die sich direkt vor ihren Augen befanden. Und er war eindeutig eine Gefahr, aber das würden sie schon noch merken, wenn es soweit war, doch dann war es zu spät. Mit einem, nun charmanten, Lächeln trat er in das Gebäude ein und als sich die Tür hinter ihm schloss, wusste er genau, dass dies der richtige Ort war – er hatte gut gewählt, nein: sein Herr hatte gut gewählt.
 

Eine schöne Blondine kam auf ihn zugetakelt und er musste sich wirklich zusammenreissen, um ihr nicht gleich an Ort und Stelle die Kehle herauszureissen. Doch dann könnte er seinen Plan nicht so ausführen, wie er ihn geplant hatte. Also hielt er sich zurück und spielte mit. Ohne ein Wort zu sagen führte sie ins obere Stockwerk in ein Zimmer, das gänzlich in rot gehalten wurde – wie passend, wenn man genau darüber nachdachte und wusste, was er vor hatte.

Kaum fiel die Tür ins Schloss, warf sie sich schon an seinen Hals und fing an, ihn stürmisch zu küssen. Der Braunhaarige erwiderte zwar ihre Küsse, aber er tastete bereits nach dem silbernen Dolch, den er in seiner Kleidung verborgen hatte. Lange würde das Vergnügen nicht währen, egal wie schön die Blondine auch war. Für ihn gab es nur eine Frau, das war schon immer so gewesen und würde auch immer so bleiben. Es gab keine andere für ihn, ausser seinen Engel, seine Kleine. Ja, sie würde sich an ihn erinnern und dann würde sie vor Angst erstarren. Doch er würde ihr beibringen ihn zu lieben und ihr die Angst nehmen. Sie würden glücklich sein, sehr glücklich sogar.
 

Geschickt stiess er der unbekannten Schönheit den Dolch in den Rücken und zwar genau so, dass er ohne Probleme ihr Herz fand. Sie würde nicht leiden müssen, wenigstens dafür konnte er sorgen. Seine grünen Augen blitzen auf, als er sah, wie das Leben aus ihr wich. Langsam liess er sie zu Boden gleiten und zog die Klinge wieder heraus. Mit einem zufriedenen Lächeln verliess er das Zimmer, nur um eins mit der Umgebung zu werden – die Schreie, die kurz Zeit später die Luft erfüllten, waren ihm egal. Es klang sogar wie Musik in seinen Ohren.

Erst als er seine Arbeit erledigt hatte, atmete er ein paar Mal tief durch. Er suchte sich einen Mantel, der nicht blutbefleckt war, schlüpfte in diesen und tauchte schliesslich wieder in die kalte Dunkelheit ein. Schnee fiel auf sein Haupt und er lächelte – sein Mädchen liebte den Schnee, das wusste er. Er würde ihr jede Menge Schneemänner bauen, wenn das ihr Wunsch sein würde und zusammen mit der Liebe seines Lebens würde er nach Alaska fahren. Ihr würde es dort bestimmt gefallen, dessen war er sich sicher.
 

Eigentlich wollte er in den Park gehen, aber so wie er im Moment aussah, konnte er froh sein, nicht schon auf der Strasse Aufmerksamkeit zu erregen. Also ging er langsam in Richtung seiner Wohnung, welche er gut eine halbe Stunde später erreichte. Praktisch seine ganzen Möbel waren aus hellem Buchenholz gefertigt worden und allesamt waren Einzelstücke, handgefertigt. Er war sehr stolz darauf, solche Möbel zu besitzen und es war vermutlich sein einziger Besitz, dem ihm wirklich etwas bedeutete. Für ihn war nur sein Mädchen wichtig, auch wenn sie es noch nicht wusste. Bestimmt würde sie denken, er wolle sie töten – aber er könnte ihr niemals wirklich ein Haar krümmen.
 

Er stellte sich ihre vollen mahagonifarbenen Haare vor, die so schön in der Sonne glänzten. Und ihre braungrünen Augen, wie sie in den Himmel blickten und vor Freude glänzten. Es war schade gewesen, dass dieser Glanz verschwunden war, als ihre Eltern gestorben waren – aber es hatte einfach so sein müssen. Sie wären zwischen ihm und seiner Liebe gestanden, also mussten sie sterben. Natürlich tat es ihm leid, sein Mädchen so leiden zu sehen, aber sie würde es eines Tages bestimmt verstehen.
 

Zufrieden legte er den Mantel ab und warf diesen in den Mülleimer, genau wie den Rest seiner Kleidung. Die Kleider waren ohnehin durch das Blut ruiniert worden, da gab es nichts mehr daran zu rütteln. Nackt ging er in sein Schlafzimmer und legte sich auf das Bett. Der samtene Bettanzug umschmeichelte seinen durchtrainierten Körper und er lächelte leicht. Wie gut es sich doch anfühlte, doch es würde noch um ein vielfaches besser werden, sobald sie bei ihm war. Nur sie allein konnte seine innere Qual endlich beenden, denn sie war sein persönlicher Engel und sein Herr würde von ihr vertrieben werden, so dass er endlich frei war.

Nichts was er jemals getan hatte, verschaffte ihm lange genug Frieden und manchmal dachte er schon, dass das Böse in ihm Überhand nahm. Aber bisher konnte er die drohende innere Gefahr jedes Mal abwenden, doch bald könnte nur noch sie ihm helfen. Niemand anderes war in der Lage, seine Seele zu befreien und ihm Linderung zu verschaffen. Es war schon seltsam, wie abhängig ein Mann von einer einzigen Frau sein konnte, aber er würde sich nicht darüber beschweren.
 

Während er an sie dachte, spürte er, wie das Blut in seine Lenden schoss – lange schon kam er nicht mehr durch blosse Gedanken in Stimmung. Einzig bei ihr brauchte er nicht erst Dominanz und Unterwerfung – nein, für sie wäre er der Mann, den er sein musste. Vorsichtig legte er eine Hand um seinen Schwanz und fing an sich selbst zu massieren. Wie gut sich das anfühlte, doch bei ihr würde es sich noch besser anfühlen. Er geilte sich selbst immer weiter auf, in dem er sich ihren nackten Körper unter seinem vorstellte, wie sie in Ekstase seinen Namen schrie. Mit einem heiseren Stöhnen ergoss er sich über seine Hand und über seinen Bauch.

Als er sich beruhigt hatte, stand er auf und ging ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Erst als er allen Dreck von sich abgewaschen hatte und er sich endlich wieder sauber fühlte, kehrte er in sein Schlafzimmer zurück, wo er sich wieder hinlegte. Langsam fielen seine Lider zu und er fiel in einen tiefen ruhigen Schlaf und die Träume handelten allesamt von ihr. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er sich tiefer in die Decke kuschelte und zufrieden seufzte.



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