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Regret is useless

Wherever you are, I always make you smile ...
von

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Just let me breathe a little

Ihm war total schlecht. Am liebsten wäre Toru wieder zurück nach Hause gegangen und hätte sich dort weiter eingeschlossen. Aber die Proben standen an. Da musste er nun mal hin. Wieso hatte er eigentlich nochmal die Stelle des Leaders übernommen? Hätte er das mal jemand anderen aufgedrückt.

Aber es half ja doch alles nichts. Er musste nun mal hin. Früher oder später hätte er sich einem Gespräch mit Taka eh nicht mehr entziehen können. Daher versuchte er es so zu sehen, dass je eher er mit dem Sänger sprach, desto schneller hatte er es hinter sich. Falls Taka überhaupt mit ihm reden wollte. Aber davon ging er stark aus. Immerhin kannte er ihn ja gut genug.
 

Dennoch lies sich der Gitarrist viel Zeit auf dem Weg zum Proberaum. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass er schon 10 Minuten zu spät war. Da ging doch noch mehr! Toru schlenderte den Weg entlang. Bloß nicht zu eilig sein. Er hatte noch den ganzen Tag Zeit. Dachte er zumindest. Denn sein Handy klingelte und er seufzte genervt auf. Er ahnte schon, wer das sein würde. Deswegen war er auch für einen Moment am überlegen, ob er das Handygebimmel einfach ignorieren sollte. Aber die Idee fand er dann auch nicht so pickelnd und entschied sich, doch dran zu gehen. Also zog er sein Handy wieder aus der Hosentasche. Es war Tomoya. Toru nahm das Gespräch an und legte das Handy an sein Ohr. "Ja? Was gibt’s?", fragte er. "Man Toru. Wo bleibst du denn? Du bist zu spät! Alles in Ordnung bei dir?" Tomoya klang etwas genervt. Aber irgendwie schwang auch Besorgnis in seiner Stimme mit. Das verdutzte ihn etwas. "Klar ist alles in Ordnung bei mir. Ich bin unterwegs. Mach nicht so einen Stress.", versuchte er Tomoya wieder runter zu bringen.
 

Das schien auf zu funktionieren. Denn der gab ziemlich schnell nach und legte dann auch wieder auf. Immerhin war Toru ja gleich im Proberaum. Da mussten sie ja nicht weiter miteinander telefonieren.

Aber auch wenn er nun wusste, dass alle nur auf ihn wartete, war das für ihn kein Anlass, schneller zu gehen. Statt dessen machte er sich noch eine Zigarette an und rauchte diese in aller Ruhe. Doch so sehr er auch trödelte. Es lies sich nicht verhindern, dass er irgendwann doch noch am Proberaum ankam. Jetzt konnte er wohl oder übel einer Begegnung mit Taka nicht mehr aus dem Weg gehen. Außer er nahm jetzt die Beine in die Hand und haute ab, schnappte sich seine Sachen und wanderte aus. Die Idee klang irgendwie verlockend. Aber ein bisschen zu dramatisch für seinen Geschmack. Also warf er den Rest der Zigarette auf den Boden und trat sie aus, betrat dann das Gebäude. Jetzt kehrte auch wieder diese verdammte Übelkeit zurück. Ja super. Das war ja wirklich herrlich. Aber er rang sich dazu durch und ging zum Raum, in dem die anderen sicher schon erwartungsvoll auf ihn warteten.

Toru öffnete die Türe, gab ein kurzes "Hi." von sich und schloss die Tür wieder hinter sich, ehe er direkt damit anfing seine Gitarre aus der Tasche zu holen und sie anzuschließen.
 

So sehr er auch versuchte hatte, die anderen so gut es ging links liegen zu lassen, bemerkte er doch, dass Taka ihn die ganze Zeit im Auge hatte. Wahrscheinlich hätte der Sänger ihn am liebsten unter den Arm geklemmt und wäre mit ihm raus gerannt um zu reden. Toru hatte jedoch das Glück, dass Takas Wachstum nicht ganz so fleißig gewesen war wie sein eigener und der das wohl kaum auf die Reihe bekommen hätte. Hach ja. Es war herrlich in Gedanken so gemeine Witze über die Größe von anderen zu machen.

Doch bevor er weiter vom Thema abschweifte, legte er die Gitarre um und sah zu den anderen drei, die noch immer auf dem Sofa sassen und ihn anstarrten.

Die Augenbrauen des Leaders hoben sich und er verschränkte die Arme. "Ist irgendwas, dass ihr nicht her kommt? Hab ich was verpasst?"

Er sah ganz genau, dass Taka, Tomoya und Ryota alle am überlegen waren, was mit ihm los war. Nur mit dem Unterschied, dass wohl Taka der einzige war, der bescheid wusste. Denn das dieser den beiden was erzählt hatte, bezweifelte er stark.

Da aber keiner auf seine Worte reagierte, ging Toru zu seinem Verstärker, drehte diesen voll auf und haute einmal kräftig in die Saiten. Sofort hörte er das Gejammer seiner Kollegen, die sich die Ohren zu hielten. "Jetzt auf!", forderte Toru die anderen nun ein letzten Mal auf. "Wer nicht hören will muss fühlen. Soll ich nochmal?" Er hob schon den Arm, wollte noch einmal in die Saiten hauen, als Ryota mit ausgestreckten Armen auf ihn zu rannte, seine Hand fest hielt. "Schon gut! Schon gut! Bitte nicht."
 

Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf die Lippen des Leaders. Schön, dass die doch noch auf ihn hörten. Schien wohl gar nicht so schlimm zu werden, wie er gedacht hatte. Taka lies ihn auch in Ruhe, was ihm ziemlich entgegen kam. Auch wenn er zugeben musste, dass es mehr als seltsam war, dass sie noch kein Wort miteinander geredet hatten. Meistens war es so, dass Taka der erste war, der von ihm begrüßt wurde. Aber normalerweise war auch Toru der erste, der zu den Proben erschien. Heute war er der letzte gewesen.

Er ging zu seinem Verstärker und stellte ihn wieder leiser, wartete bis alle bereit waren. "Fangen wir mit Liar an?", fragte Toru und sah die anderen an. Die schienen nichts dagegen zu haben. Zumindest widersprach keiner. Die waren ja Heute ziemlich gesprächig. Doch dann widersprach doch jemand. Taka.

"Können wir nicht mit was anderem anfangen?", fragte er und Toru hob eine Augenbraue. Dann zuckte er aber mit den Schultern. "Von mir aus."

Dann einigten sie sich auf ein anderes Lied und begannen zu Proben. Taka wirkte nicht gerade super konzentriert. Ab und zu stockte er, vergas seinen Text oder verpasste den Einsatz.
 

Woran das lag, konnte sich Toru denken. Doch jetzt hier vor den anderen, würde er das nicht ansprechen. Statt dessen quälten sie sich alle zusammen durch die Proben. Die dauerten bis zum späten Nachmittag. Normalerweise probten sie noch länger. Aber nur, wenn sie einen guten Tag hatten. Was Heute nicht der Fall war. Also wurde nur das mindeste und nötigste gemacht. Toru hoffte jedoch, dass die nächsten Proben besser verlaufen würden. So machte das alles nämlich keinen Spaß.

Er machte sich gerade wieder daran, seine Gitarre einzupacken, als Taka zu ihm kam. Jetzt kam das, von dem er gehofft hatte verschon zu bleiben. Aber er hatte ja gewusst, dass Taka früher oder später mit ihm reden wollen würde. Also lieber früher als später. Toru, sah ihn kurz an, widmete sich dann aber wieder seiner Gitarre, verstaute sie in der Tasche und ging dann vor der Tasche in die Hocke und zog den Reisverschluss zu, räumte dann den Rest in das kleine Fach vorne, dass seine Gitarretasche hatte.

Taka ging neben ihm in die Hocke, sah ihm dabei zu. "Toru?", begann er leise. Noch immer widmete der Leader seine Aufmerksamkeit der Tasche. Auch wenn es da nicht mehr viel zu machen gab. War alles verstaut und zu. So ein Mist. "Hm?", gab er nur leise von sich und wollte wieder aufstehen. Doch der Sänger hielt ihn fest. "Können wir reden?"
 

Leise seufzend löste er sich aus dem Griff des Älteren. "Red doch. Ich halte dir den Mund ja nicht zu, oder?" Daraufhin kam von Taka ein leises Seufzen. Er erhob sich nun ebenfalls und sah kurz Ryota und Tomoya an, die sich von ihnen verabschieden, aber nicht bei der Unterhaltung stören wollten. Taka hob kurz die Hand und auch Toru verabschiedete sich so von ihnen und die beiden zogen dann auch ab. Jetzt war ihm doch ziemlich unwohl. So alleine mit dem Sänger.

Jetzt konnten sie offen reden. Das wollte er nicht.

Der Gitarrist wusste ganz genau was jetzt kam. Diese nervige Predigt von wegen "Lass uns doch lieber Freunde bleiben." und der ganze Mist.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, wandte sich Taka wieder ihm zu. "Wieso bist du so distanziert?", fragte er und in diesem Moment musste sich Toru wirklich ein Lachen verkneifen.. Diese Frage war doch mehr als nur überflüssig seiner Meinung nach.

"Weil ich meine Ruhe haben will. Deswegen.", beantwortete er die Frage und schulterte schließlich seine Tasche.
 

Diese Antwort schien Taka getroffen zu haben. Der sah gerade nämlich ziemlich niedergeschlagen aus. "Willst du deine Ruhe vor mir haben?", fragte der Sänger dann leise. Daraufhin konnte der Leader nur leise seufzen. Sein schlechtes Gewissen meldete sich gerade wieder. Doch er wollte nichts mehr sagen, was nicht stimmte, nur um Rücksicht auf Taka zu nehmen. "Ja. Ich will erst mal meine Ruhe haben ... vor dir.", gab Toru dann schließlich zu. Vielleicht hatte er ja auch Glück und Taka verstand das.

"Wieso denn?", wollte dieser dann wissen und Toru schob daraufhin die Hände in die Hosentaschen, sah Taka an. "Weil ich keine Lust habe, mir irgendwelche Sprüche anhören zu müssen, die irgendwie klingen wie 'Lass und lieber Freunde bleiben.'. Ich hab darauf wirklich keine Lust. Ich weiß genau, dass das zwischen uns nichts wird. Also erspar mir das bitte. Okay?"

Taka sah ihn an und man sah ihm an, dass er eigentlich widersprechen wollte. Doch er sagte nichts. Nur seine Schultern sanken etwas und er nickte leicht. "Alles klar. Dann lass ich dich in Ruhe.", gab er niedergeschlagen von sich und ging zum Sofa, nahm seine Tasche. "Bis dann."

Damit verschwand der Sänger aus dem Proberaum.
 

Toru konnte dennoch nicht behaupten, dass es ihm nun besser ging. Jetzt ging es ihm eher noch schlechter. Wieso, konnte er sich aber trotzdem nicht erklären. Immerhin hatte er das doch nur gesagt um sich vor diesen Sprüchen und Reaktionen von Taka zu schützen. Er wusste doch, dass sowas kommen würde.

Also lieber vorbeugen. Dennoch sah er genau, dass es Taka verletzt hatte. Was ihm dann doch leid tat. Aber deswegen würde er jetzt sicher nicht dem Älteren hinter her rennen und das zurück nehmen.

Wenn Toru meinte, es wäre in Ordnung, würde er schon auf Taka zugehen. Solange musste der Sänger eben damit klar kommen. Der Leader wollte erst einmal Gras über die Sache wachsen lassen. Vielleicht würde es ja irgendwann im Sand verlaufen und sie konnten so weiter machen wie bisher. Das wäre das beste.

Da war er sich ziemlich sicher.
 

Er verlies nun ebenfalls den Proberaum und schloss diesen dann auch ab. Den Schlüssel verstaute er in seiner Hosentasche und ging durch den Flur, zum Ausgang. Toru ging gerade um die Ecke, als er sah, dass Taka da stand. Schien so als würde der Sänger warten. Na super. Sicher hatte er sich auf die Lauer gelegt um doch noch ein richtiges Gespräch mit Toru zu erzwingen. Wäre ja auch zu einfach gewesen, ihn so schnell los zu werden und wirklich die ersehnte Ruhe zu bekommen. So ein Mist. Wie sollte er da jetzt raus kommen? Durch das Fenster klettern? Die Idee klang gar nicht mal so schlecht. Nur kam er sich da ziemlich dumm dabei vor. Vor allem, wenn er daran dachte, dass Taka dann wohl noch ewig da stehen würde.

Doch die Sorge von Toru war schnell verschwunden. Denn anscheinend hatte Taka gar nicht auf ihn gewartet. Kurze Zeit später tauchte nämlich jemand auf. Als Toru genauer hinsah, erkannte er Alex. Bei dem Anblick seines Ex-Kollegen wurde ihm schlecht. Schnell versteckte er sich in einem Gang im Flur, sah vorsichtig um die Ecke und beobachtete die beiden. Taka sah noch immer ziemlich niedergeschlagen aus. Doch als dieser dann Alex entdeckte, kam ein Lächeln auf seine Lippen. Sofort breitete sich Eifersucht in Toru auf. Klar, er war eigentlich immer eifersüchtig gewesen, wenn er Alex und Taka zusammen gesehen hatte. Aber jetzt war es so schlimm wie noch nie. Vor allem, Toru wollte nicht hinsehen, konnte aber auch nicht wegsehen.

Alex und Taka umarmten sich, redeten irgendwas und gingen dann weg.
 

Toru blieb jedoch noch immer im Gang stehen, seufzte leise. Was hatte er auch anderes erwartet? Das Taka ihm nach seinem Geständnis vor zwei Tagen die ewige Liebe schwor? Aber er war ja selbst Schuld. Wieso war er auch so dumm gewesen, dem Sänger zu sagen, dass er ihn liebte, mit dem wissen, dass dieser es eigentlich noch mal mit Alex versuchen wollte? Mit den Händen fuhr er sich kurz über das Gesicht, rang sich dann dazu durch, endlich nach Hause zu gehen. Jetzt wollte er sich nur wieder zu Hause verkriechen und nichts tun. Auch wenn er nicht einmal etwas geplant hatte für Heute. Was auch? Sie hatten ja Bandprobe gehabt. Die ging ja auch eigentlich meistens wesentlich länger als die Heutige. Konnte er ja nicht ahnen. Aber so war es nun mal. Nie lief etwas so, wie man es wollte.

Außerdem war seine Laune nun mehr als im Keller. Sie war eh schon im Keller gewesen. Aber jetzt noch eine Etage tiefer, nachdem er das gesehen hatte. Anscheinend hatte Taka seine Überlegung wahr gemacht und wollte es tatsächlich noch einmal mit dem anderen Gitarrist versuchen. Was sich Toru, wenn er ehrlich war zu sich selbst, schon gedacht hatte. Es war so klar, dass Alex damit durch kam und noch eine weitere Chance bekam. Aber im Grunde konnte es ihm ja nur recht sein. So würde Taka nicht mehr so an ihm hängen, sich bei ihm ausheulen, wie sehr er Alex vermisste und ihm dann im nächsten Moment erzählen, wie wütend er war über diese ganze Sache, die passiert war. So sollte er denken. Es war besser so.

Wenn es wieder in die Brüche gehen würde, würde er aber sicher nicht die Schulter sein, an der sich Taka ausheulen konnte. Ganz sicher nicht. Aber das hatte er Taka ja auch gesagt. Also würde dieser sicher auch nicht zu ihm kommen. Zumindest hoffte er das.
 

Auf dem Weg nach Hause, hatte er sich noch entschieden, sich was zu Essen zu holen. Er war bei einem Imbiss vorbei gegangen und hatte sich dort etwas zum mitnehmen geholt. Dann machte er sich auf zu seiner Wohnung. Dabei überlegte er sich noch, wie er den restlichen Abend verbringen würde. Viel gab es aber nicht zur Auswahl. Er würde sein gekauftes Essen vernichten, vielleicht etwas Fernsehen oder sich vor die Konsole setzen. Aber das klang alles so elend langweilig. Doch raus gehen wollte er auch nicht. Wo sollte Toru auch groß hingehen alleine?

Vielleicht würde er sich, nachdem er gegessen hatte auch einfach ins Bett verziehen.

Was er machen würde, würde er wohl einfach spontan entscheiden.
 

Am Wohnhaus angekommen, schloss er die untere Haustür auf, ging an seinen Briefkasten und holte die Post aus dieser.

Auf dem Weg nach oben, sah er die Briefe kurz durch. Rechnungen waren eigentlich der Hauptbestandteil seiner heutigen Post. Also so wie immer eigentlich. Nicht besonderes.

Also nahm er die Briefe in die gleiche Hand, in der er auch die kleine Schachtel hielt, in der sein Reis mit den gebratenen Entenstreifen war und wühlte mit der andere Hand in seiner Hosentasche nach seinem Hausschlüssel, den er clevererweise natürlich nicht in der Hand behalten hatte.. In seinem Stockwerk angekommen, kam ihm seine Nachbarin entgegen, die mindestens drei Köpfe kleiner als er war und sicher auch locker seine Oma hätte sein können. Kurz grüßte er die alte Dame, die das mit einem freundlichen Lächeln erwiderte und dann die Treppe herunter stieg, die Toru eben hoch gekommen war.
 

Nachdem er seinen Schlüssel dann auch endlich hatte, schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf und trat ein. Er schlüpfte aus den ausgelatschten Sneakers, lies sie einfach so da liegen, ging weiter ins Wohnzimmer. Dort stellte er die Tasche mit der Gitarre ab und warf die Briefe auf den Wohnzimmertisch. Die Box wurde ebenfalls dort abgelegt und er ging in die Küche. Mit irgendwas musste er ja sein Zeug da essen. Toru holte sich eine Gabel, da er keine Lust hatte das alles jetzt mit Stäbchen aufzupicken. Denn auch wenn er Japaner war, Stäbchen waren manchmal sein eigens erklärter Todfeind. Vor allem, wenn er so super Laune hatte wie Heute. Mit Gabel ging das alles eh viel leichter. Seiner Meinung nach.

Aus dem Kühlschrank hatte er sich noch ein Bier geholt. Das brauchte er jetzt einfach. Damit bewaffnet kehrte er zurück ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und machte sich auf dem Sofa lang, stellte die Box mit dem Essen auf seinen Schoß und öffnete sie. Sofort stieg ihm der Geruch des leckeren Essens in die Nase. Nach kurzer Zeit hatte er auch einen Sender gefunden, dass einigermaßen gutes Programm zeigte und begann zu essen, trank nebenher sein Bier.
 

So konnte er sich ganz gut von dem ganzen Scheiss ablenken, der in den letzten Tagen passiert war. Auch wenn er fand, dass es eigentlich gut so war, wie es passiert war. Blieb ihm so gesehen ja auch nichts anderes übrig. Immerhin konnte er es sowieso nicht ändern. Also fand er sich einfach damit ab. Das Leben ging weiter. Auch wenn es nicht immer so lief wie er es gerne hätte. Man konnte aber nicht alles haben. Und sein Leben drehte sich auch nicht nur um Taka. Sein Leben drehte sich um ihn selbst. Nur um Toru. Natürlich gehörte zu seinem Leben auch Taka. Genau wie Ryota und Tomoya. Aber er wollte nicht, dass Taka so großen Einfluss darauf hatte. Nicht mehr. Er hatte ja gemerkt, wie es ihn aus der Bahn warf. Nur wegen so einem kleinen Gefühlsausbruch.

“Toru, sieh nach vorne. Es kommen auch wieder bessere Zeiten...”, ermahnte er sich dann selbst und piekte mit der Kabel ein Stück Ente auf und schob es sich in den Mund. Nur war das so leicht gesagt. Liebeskummer war der schlimmste Kummer. Vor allem, wenn man in einen Mann verliebt war, der zufällig noch der beste Freund war und zu allem übel auch noch verliebt war, in einen anderen. Das machte das Drama perfekt.
 

Leicht schüttelte Toru den Kopf. “Positiv denken!”, murmelte er leise, ehe er seufzend den Kopf nach hinten sinken lies und an die Decke starrte. Dann rollte er leicht genervt mit den Augen und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. “Oh Gott Toru, ich sag’s dir ja nicht gerne, aber du drehst langsam durch... du fängst an Selbstgespräche zu führen ...”

Für einen Moment war er sogar dazu geneigt, sich darauf eine sarkastische Antwort zu geben, um dieses Statement nochmal zu bekräftigen. Aber er widerstand diesem Drang und aß in Ruhe weiter. Man musste es ja nicht übertreiben. Nachher wurde er doch noch verrückt.
 

Die Box war irgendwann leer gegessen und das Bier ausgetrunken. Jetzt ging es ihm schon etwas besser. Er war satt und seine Laune hatte sich etwas gehoben. So konnte er auch ruhig weiter Fernsehen schauen und so gemütlich den Abend verbringen und sich einfach etwas entspannen. Toru stand auf um die Box in die Küche zu bringen und dort in den Müll zu schmeißen. Doch vorher steckte er sich noch schnell eine Zigarette in den Mund und zündete diese an. Erst dann ging er in die Küche. Dort fand die Box schnell ihren Weg in den Mülleimer.

Gerade als er wieder zurück ins Wohnzimmer wollte, klingelte es an seiner Tür.

Leicht zog er die Augenbrauen zusammen und sah zu der Tür, als er in den Flur getreten war. Wer zur Hölle sollte jetzt bei ihm Klingeln?

Um das herauszufinden, würde er aber wohl oder übel an die Tür gehen müssen.
 

Toru ging an die Gegensprechanlage und nahm den Hörer ab. “Ja?”, fragte er dann, erhielt jedoch keine Antwort. “Hallooo?” Wieder nichts Dann klopfte es aber an seiner Tür. Wahrscheinlich war die Tür unten schon wieder offen gelassen worden. Bestimmt von der kleine, schrulligen Dame, die Toru vorhin im Flur über den Weg gelaufen war.. Also hängte er den Hörer wieder auf.

Er ging an die Tür, öffnete diese. Doch wer dort stand, erstaunte ihn schon sehr. Hätte er nur mal durch den Türspion geschaut, bevor er die Tür geöffnet hatte. Auf diesen Besuch hatte er jetzt überhaupt keine Lust. Für einen Moment spielte er sogar mit dem Gedanken die Tür einfach wieder zu zuknallen. Das war es dann wohl mit dem entspannten Abend vor dem Fernseher.
 

“Hey Toru. Darf ich reinkommen?”, fragte Alex und sah den Leader an. “Ich würde gerne mit dir reden.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  yamaguchi
2013-02-17T10:03:21+00:00 17.02.2013 11:03
Also ich weiß echt nicht was ich von Alex jetzt halten soll! In TakaPi's FF's wird Alex immer al sein so liebenswürdiger Dummkopf dargestellt und hier ist er ein so behinderter *piep,piep*
Und als Taka und Alex sich im Gang umarmt haben, war meine Reaktion ungefähr so: "BOAH was soll der Dreck hier?! Willst du mich verarschen Taka, is jetzt nich dein Ernst???!!! Wie kannst du das Toru nur antun O_______O"

Mensch bin ich ausgetickt >.>"
Antwort von:  Rays
17.02.2013 11:22
Och Gott xD
War eigentlich nicht meine Absicht das jemand austickt.
*lach*
Von:  queermatcha
2011-04-20T20:26:45+00:00 20.04.2011 22:26
Ich liebe deinen Schreibstil !
Du beschreibst alles so toll und lebendig, als würde ich daneben stehen!
Und ich bin mehr als gespannt, was Alex nun mit Toru besprechen will - auch, wenn ich eine kleine Vorahnung habe.
Von:  ToruYama
2011-03-03T09:45:55+00:00 03.03.2011 10:45
*schäm*
Ich hab's schon vor Wochen gelesen aber ich komm erst jetzt dazu nen Kommentar zu schreiben. Tut mir leid ( T ^ T )

Das Kapitel ist auf jeden fall total toll *---*

Man schwankt immer hin und her, ob man Toru nun bemitleiden oder doch eher lachen soll. (<- < )
Seine super tollen Versuche den Weg zu den Proben so lang wie möglich zu machen fruchten ja am Ende doch nicht wirklich. xD
Der arme hat's aber auch nicht leicht.

Ich bin mal gespannt was von Alex Seite nun kommt und wie es das weitere Geschehen beeinflusst. ^^°

Und wieder an der besten Stelle aufgehört (;____;)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel. ♥
Von:  CrazyStar
2011-02-25T20:46:14+00:00 25.02.2011 21:46
Argh,
sry das ich das kapitel so spät lese und so. Dx
dafür hab ich es sogar zweimal gelesen, damit mein fieberbenebeltes Gehirn alles versteht.
xD

Toru und Taka sind voll die Deppen :O
toru gerade mehr, aber nja. xD
taka hät sich nicht abwimmeln lassen sollen, sondern mal mund aufmachen und nicht alles hinnehmen nur weil er ein kerl ist, so schauts aus uuV
aber irgendwie ises ja niedlich wie die sich verhalten, so trottellich~ ♥


zu Alex, ja da weiß ich noch nicht was ich davon halten soll das er da is. also ich freu mich immer wenn er da is und mal nicht fertig gemacht wird. xD
aber momentan, mal abwarten was er jetz von Toru will 8D

so mehr kommi lässt mein fieberbenebeltes hirn nicht zu.
(fieberbenebelt ist ein lustiges wort oder? x'D)

mach einfach so weiter.
und ich freue mich riesig das du mir diese FF schreibst <3
Von: abgemeldet
2011-02-24T15:47:14+00:00 24.02.2011 16:47
Endlich geht es weiter *---*

Irgendwie weiß ich nicht so recht ob ich Toru treten oder umarmen will x"D Aber ich glaube ich tendiere mehr zu letzterem...Ist ja verständlich, dass er nach alldem ein 'wenig' pampig auf Taka reagiert ^^" Irgendwie hat er aber auch die goldene A-Karte gezogen x.X

Wobei ich es sehr niedlich fand wie er krampfhaft versucht hat möglichst langsam zu den Proben zu gehen *lach* Von wegen auswandern...der gute neigt ein wenig zur Übertreibung xDD Aber trotzdem gut, dass er sich dagegen entschieden hat °---°

Ich mag Alex zwar voll gerne, aber als er jetzt wieder aufgetaucht ist - besonders zum Schluss - da kam ich doch nicht umhin leicht genervt von ihm zu sein, zu Leid es mir auch tut x.X Der hat aber auch ein sehr mieses timing...oder Toru hat sein Glück vollends verlassen .___." Hoffentlich kommt Alex ihm jetzt nicht mit sonst-was an, nicht dass Toru noch einen richtige Ausraster kriegt x"D
Aber ich bin mal gespannt was jetzt kommt...ich hoffe für Alex, dass er nichts falsches sagt und dass er Toru nicht noch mehr runter zieht >.< Der Junge hat es doch gerade schon schwer genug *sfz*

Wieder ein tolles Kapitel, wenn auch zu kurz für meinen Geschmack *gg*
Das hat meine Laune nach eine nervigen Arbeitstag wieder deutlich gebessert ♥ x3~
Hoffentlich geht es bald weiter. Ich drücke Toru jedenfalls die Daumen, dass ihm auch bald mal wieder was positives passiert (und, dass er nicht doch noch durchdreht x"D)


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