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Sunshine

AkuRiku - Zemyx
von

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Strahlend schöner Sonnenschein

Ich will nicht mehr alleine sein

Bist so wunderschön und rein

Willst du sein mein allein?


 


 

~Axel~

Lärm, der sich anhört, als wäre er von einem Presslufthammer verursacht worden, bahnt sich langsam aber sicher einen Weg in mein Bewusstsein. Meine allzu schweren Augenlieder wage ich nicht zu öffnen, die hellen Sonnenstrahlen fühle ich auch so, wie sie sanft mein Gesicht kitzeln. Ich bin furchtbar müde, doch der Lärm hat sich tief in meinem Ohr verwurzelt, sich beinahe in mein Gehirn eingefressen und ist nicht mehr zu ignorieren. Und er verursacht jetzt schon furchtbare Kopfschmerzen. Der Lärm, und die Tatsache, dass ich gestern wohl ein wenig zu viel getrunken habe.

In diesem Moment scheint es, als lege sich ein Schalter in meinem Hirn mit einem leisen Klick um und es fängt an mit lautem Rattern zu arbeiten. Ich habe doch gestern zu viel getrunken, oder? Mein Gott… Ich hab ‘nen totalen Filmriss…

Widerwillig öffne ich die Augen, werde von dem strahlend hellen Sonnenlicht geblendet, das wie jeden Morgen auf mein Bett strahlt. Ich blinzle in die Richtung meines Fensters, sehe einen wolkenlosen blauen Himmel. Und der Lärm, der tatsächlich von einem Presslufthammer oder derartigem stammt, kommt von der Baustelle, die wenige Meter vor meiner Wohnung liegt, geht beständig weiter. Wie jeden Morgen also.

Ich setze mich träge auf, gähne ausgiebig und strecke mich erst mal. Dabei wende ich meine Aufmerksamkeit der anderen Seite meines Zimmers zu und… kann meinen Augen kaum glauben. Vollkommen geschockt deplatziere ich mich so ungeschickt, dass ich glatt hintenüber aus meinem Bett falle. Mit einem sanften Aufprall auf meine am Boden liegende Bettdecke wird mir erst mal bewusst, was ich da gerade gesehen habe. Und ob das nicht Einbildung war. Eine Schönheit, eine wahre Schönheit mit langem, silbernen Haar, das wild tut, was ihm beliebt, wie es scheint, liegt, meines Erachtens nach nackt, unter meiner Bettdecke, in meinem Bett und schläft friedlich.

Ich amte einmal tief durch und richte mich dann schließlich mit einem Mal auf, was meinen Kopfschmerzen nicht gerade zugutekommt. Doch die sind mir jetzt egal, genau wie der Lärm oder sonst irgendwas. Ich blicke zu diesem wunderschönen, jungen Mann in meinem Bett, dessen Gesicht halb in meinen roten Kissen verborgen ist. Vorsichtig nähere ich mich ihm, um ihn näher betrachten zu können. Er wirkt so engelhaft, so unschuldig und furchtbar niedlich, mit diesem sanften Gesichtsausdruck im Schlaf.

Ich hab doch bestimmt mit ihm geschlafen. Ich erinnere mich nicht, aber es ist noch nie vorgekommen, dass ich jemanden nach dem Feiern abgeschleppt und nicht angerührt habe. Mein Gott, ist der niedlich. Ich kann meine Augen gar nicht mehr von ihm abwenden. Wie gerne ich ihn doch berühren würde. Ihm durch dieses wunderbare Haar streichen, ihn küssen, seinen Körper erkunden und in ihn eindringen. Der Gedanke, sich mit diesem wunderschönen Körper zu vereinen, entfacht die Lust in mir und ich kann mich kaum zurückhalten, strecke ihm sehnsüchtig meine Hand entgegen, mit der Absicht, ihm über die Wange zu streicheln.

Doch er vereitelt unbewusst meine gewollte Handlung, als er mich einmal müde anblinzelt und sich dann trotzig die Decke über den Kopf zieht. Dabei murmelt er etwas für mich unverständliches in die Kissen und ich blicke verwirrt auf das Bündel Decke, unter dem er sich nun gänzlich befindet.

Ich will etwas sagen, ihn ansprechen, doch weiß ich nicht, was ich sagen soll. Sein Name ist mir leider unbekannt. Zögerlich begebe ich mich nun wieder ganz auf mein Bett, ziehe sanft an der Decke, die der silberhaarige Schönling beansprucht hat.

„Mhhh… lass mich!“, murrt er kaum hörbar, doch diese Stimme… der Wahnsinn! Niemals hätte ich mit dieser ruhigen, sanften Stimmlage gerechnet, die mein Herz höher schlagen lässt… Er muss wirklich ein Engel sein…

„Dann werde ich diesem Engel mal zeigen, dass das hier nicht die Hölle ist!“, beschließe ich frohen Mutes, springe förmlich vom Bett, finde nach kurzer Suche was zum drüber ziehen (ich schlafe grundsätzlich nackt) und verschwinde dann, das Lied You are my Sunshine leise vor mir her singend, in die Küche.

Von meinem Mitbewohner fehlt noch jegliche Spur, er schläft wohl auch noch. Also kann ich voll und ganz meiner Berufung nachgehen und meinem Engel im Bett ein Frühstück bereiten, dass er so schnell nicht vergessen wird. Ich bin nicht umsonst auszubildender Koch in einem Gourmetrestaurant.

Freudig schreite ich zur Tat, auch wenn das, was ich dort fabriziere, meinem Status als baldiger Gourmetkoch nicht wirklich würdig ist. Aber was soll ich machen, der Kühlschrank ist fast leer. Das Resultat sind jedenfalls ein paar mit viel Liebe gekochte Eier, und ein ordentlich gedeckter Frühstückstisch, mit perfekt gefalteten Servietten. Während ich dem Ganzen noch den letzten Schliff verleihe, trottet mein Morgenmuffel von Mitbewohner in die Küche und schnappt sich wortlos die Tasse Tee, die ich vorher schon für ihn angerichtet hatte.

„Guten Morgen, Zexi!“ begrüße ich ihn freudig, bekomme jedoch nur einen finsteren Blick zurück. Doch das bin ich gewohnt, solange Zexion seinen heißgeliebten Tee mit neun (!) Zuckerstückchen nicht getrunken hat, ist er nach dem Aufstehen nicht ansprechbar. Wie Demyx das aushält, habe ich mich auch schon des Öfteren gefragt.

Schließlich hat er irgendwann bemerkt, dass ich für drei gedeckt habe und mustert erst den besagten dritten Teller und dann mich skeptisch. Ich kann mir denken, was er meint: Du weißt genau, dass ich nicht mit deinen One-Night-Stands frühstücke! Doch ich lächle ihn nur an und meine: „Er ist was besonderes!“ Mehr als ein Augenverdrehen ernte ich jedoch nicht und wende mich dann einer wichtigeren Aufgabe zu.

Freudig begebe ich mich in mein Zimmer, wo ich den silberhaarigen Schönling immer noch in derselben Position auffinde. Ich setze mich also neben das ihn und entreiße im sanft einen Teil der Decke, so dass seine wilde, silberne Mähne zum Vorschein kommt. Grinsend näher ich mich ihm. „Frühstück ist fertig, Schlafmütze!“, hauche ich ihm ins Ohr.

Nach wenigen Sekunden regt er sich leicht, öffnet verschlafen die Augen. Dieser Blick… so süüüß~ Und seine Augen… Dieses Aquamarinblau… So wunderschön… Ich lächle ihn freundlich an. „Ich hoffe doch, du hast Hunger?“

Er schaut mich einen Moment lang, nachdenklich an, nickt dann jedoch. „Ich bin übrigens Axel. Tut mir furchtbar leid, ich hab ‘nen totalen Filmriss. Verrätst du mir auch deinen Namen?“, frage ich leicht verlegen und kratze mich dabei am Hinterkopf, wie ich es in solchen Situation immer tue.

Ein Lächeln huscht über seine Lippen. Er gähnt einmal, was wirklich zu niedlich ist, doch als er sich dann die Augen reibt, bin ich schier hin und weg. Sowas Süßes hab ich noch nicht mal bei Roxas gesehen und das will was heißen. „Ich bin Riku,“ erwidert er dann schließlich und setzt sich auf, wobei er seine silberne Haarpracht erst mal in etwa zurechtrückt, sodass sie nicht mehr ganz so wild aussieht.

Ich lächle ihm noch einmal zu, ehe ich mich erhebe und den Raum verlasse, um mich schon mal zu Zexion an den Küchentisch zu setzen. Dieser beobachtet mich skeptisch, während er weiter friedlich seinen Tee schlürft.

Nach einigen Minuten, in denen ich einfach nur freudig summend da sitze, stellt der Blaugrauhaarige seufzend seine Teetasse weg und, oh Wunder, ergreift das Wort. „Sag, Axel, wie lang ist es her, dass du das letzte Mal so nervtötend fröhlich warst?“, fragt er leicht angesäuert und greift nach der Kanne Tee, um sich neuen einzuschütten.

Ich lächle genugtuend. „Bin ich wirklich so schlimm?“ Er weiß, dass ich es nicht böse meine, aber ich liebe es, ihn ab und an mal aus der Haut fahren zu lassen, jedoch fürchte ich, jetzt wird nichts daraus, da ich außer tötende Blicke keine Reaktion erhalte. Zu Schade. Doch ehe ich den Gedanken weiterführen kann, wird meine Aufmerksamkeit von meiner sich öffnenden Schlafzimmertür auf sich gezogen. Erwartungsvoll blicke ich in besagte Richtung und meine Miene erhält sich umgehend, als ich den immer noch verschlafen wirkenden Riku betrachte, wie er sich skeptisch dem Frühstückstisch nähert. Er trägt, genau wie ich, nur eine Boxershorts und lässt sich schließlich, nachdem er kurz das Frühstück begutachtet und Zexion mit einem leichten Zunicken gegrüßt, neben mir nieder.

Mit einem leichtem Lächeln, schaut er mich an. „Endlich mal wieder vernünftiges Frühstück!“ meint mein silberhaariger Engel und leckt sich genießerisch über die Lippen. Meine Augen bleiben an diesen wunderbaren Lippen kleben und wie automatisch wecken sie das Verlangen in mir, sie zu küssen, diese schönen Lippen. Ich sehne mich danach, unsere Münder zu vereinen, seine Zunge an meiner zu fühlen, sie zu umspielen und zu beherrschen. Ich will, dass er mein ist…

Als ich seinen fragenden Blick bemerke, wende ich meine Aufmerksamkeit schnell auf etwas anderes. Jedenfalls versuche ich das. Nichts ist so faszinierend wie er. Nicht mein Brot, dass ich halbherzig schmiere, nicht der Kaffee, der mir wieder einmal fast die Zunge verbrüht, weil er so heiß ist, und auch nicht Zexions missbilligende Blicke, die mich zu durchbohren scheinen. Aber ich versuche, ihn nicht übermäßig anzustarren, halte meine Gedanken in Schach, so dass mir nicht immerzu Bilder durch den Kopf schießen, wie ich ihn vernasche.

Doch aus dem Augenwinkel blicke ich immer wieder zu ihm herüber. Ich kann einfach nicht anders, weide mich trotz guter Vorsätze an dem Anblick, wie er sein Marmeladenbrot genugtuend verschlingt.

Als ich nach einer schieren Ewigkeit selbst mich dem Essen fertig bin, durchbreche ich die Stille, die entgegen meiner Befürchtungen kein Bisschen unangenehm ist. „Du, Riku, wie alt bist du eigentlich?“ frage ich ihn, weil mir einfach keine Grundlage für ein Gespräch einfällt, dass nicht ins Perverse hinübergeht.

Er lächelt mich an. Dieses engelhafte, unschuldige Lächeln. Und mit seiner sanften Stimme antwortet er schließlich. „Ich werd‘ bald 17! Und du?“ Wie ich diese Stimme liebe~ Ich wünschte, ich könnte sie meinen Namen stöhnen hören, mit Lust und Verlangen im Unterton, Verlangen nach mir.

Irgendwie schaffe ich es, mich zusammenzureißen, sodass er nichts von meinen Gedanken erahnen kann. „So jung?!“, erwider ich erstaunt, als mir bewusst wird, was er gerade gesagt hat. „Ich bin 21…“, füge ich jedoch noch hinzu. Sein Alter verwundert mich wirklich. Neugierig muster ich ihn etwas genauer, während er dem Ende seiner Mahlzeit auch näher kommt. Wenn ich es so betrachte, sieht er wirklich noch sehr jung aus. Mein Blick wandert von seinem Gesicht abwärts zu seinem Oberkörper. Die lustvollen Gedanken vergehen mir, als ich blasses, silbriges Narbengewebe identifiziere. Kaum zu erkennen, dennoch da. Es ziert einen großen Teil seiner sonst so perfekten, blassen Haut. Ich frage mich, woher diese Narben stammen. Nicht, dass sie ihn entstellen würden, nein, er ist auch so wunderschön. Aber dennoch fange ich langsam an, zu denken, meine Woge der Lust zu überwinden.
 

~Riku~

Gemächlich esse ich mein Marmeladenbrot. Es ist wirklich köstlich, vor allem, weil ich schon seit langer Zeit keines mehr hatte. Zu Hause gibt es ja immer nur irgendeinen britischen Mist, den ich schon seit einer Weile nicht mehr sehen kann. Aber so lecker dieses normale Frühstück auch sein mag, ich kann es nicht vollends genießen. Ich spüre Axels Blicke auf mir. Er mustert mich von oben bis unten und das ist nicht gerade angenehm. Doch ich lasse mir nichts anmerken, tue so, als würde ich nichts bemerken. Vielleicht hätte ich mir doch ein T-Shirt drüber ziehen sollen, wäre mir die Situation jetzt auch weniger unangenehm. Das Problem ist nur, Axel hat mir gestern, so sturzbetrunken wie er war, sein Bier darüber geschüttet, da bin ich eigentlich nicht so scharf darauf, dass nochmal anziehen.

Nachdem ich den letzten Bissen runtergeschluckt habe, wende ich mich dann offensichtlich an Axel. „Könnte ich vielleicht duschen?“ frage ich und blicke ihn erwartungsvoll an. Warum ich zu ihm so freundlich bin, weiß ich nicht. Es kommt selten vor, dass ich mich Fremden gegenüber so verhalte. So wie ich mich kenne, hätte ich eigentlich schon längst ein Kommentar zu Axels gestrigem Zustand abgelassen, kein nettes, wie sich vermuten lässt. Oder ich hätte ihn in Grund und Boden gestampft, als er mich geweckt hat. Und gestern, als er sich geweigert hat, auf der Couch zu schlafen und nackt zu mir ins Bett gestiegen ist, habe ich auch nichts gesagt. So langsam beginne ich, mich selbst nicht mehr zu verstehen… Obwohl, ist es nicht schon seit längerem so?

Nein, ich sollte diesen Gedanken ganz schnell wieder verwerfen und mich wieder auf das hier und jetzt konzentrieren. Ich blicke Axel fragend an, da ich immer noch keine Antwort erhalten habe. Er schaut einfach glückselig zu mir hinab, scheint gedanklich jedoch ganz weit weg zu sein.

Genervt trete ich ihm gegen sein Schienbein, woraufhin er erschrocken zusammenfährt und mich genauso auch ansieht. Doch der Moment währt nicht lange, schnell hat er sich wieder gefasst und grinst mich an. „Tut mir leid, ich war hin und weg, bei dem Gedanken an gestern~“, gibt er, mir zuzwinkernd, von sich.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und muster ihn skeptisch. Hatte er nicht gesagt, er hätte einen Filmriss? Und außerdem war doch gestern nichts besonderes…

Er grinst mich weiterhin an und wuschelt mir dann urplötzlich durchs Haar. „Ich hol dir schnell ein Handtuch!“, meint er, springt förmlich auf und läuft dann fröhlich summend irgendwohin. Ehe ich mich gemächlich erhebe, werfe ich ihm noch Todesblicke hinterher. Niemand fasst unerlaubt meine Haare an! Ich trotte zum Bad, welches ich gestern schon entdeckt habe, Axel war da schließlich viel zu betrunken, um irgendwas auf die Reihe zu kriegen. Mich gegen den Türrahmen lehnend warte ich ungeduldig auf mein Handtuch, das sich wirklich Zeit lässt.

Nach geschätzten fünf Minuten bringt Axel es mir endlich. Ehe er etwas sagen kann, nehme ich es mir schon und schlage ihm die Tür vor der Nase zu, die Tatsache, dass er wirklich noch was sagen will, nicht mitbekommend.

Nachdem ich mich umgesehen habe, stelle ich zufrieden fest, dass meine Klamotten noch hier liegen. Ich springe also schnell unter die Dusche, ich bin nicht so der Typ, der Stunden dafür braucht, und bin nach guten zehn Minuten fertig. Halb trocken schnappe ich mir eine Bürste und bringe erst mal meine Haare in Form. Meine Haare sind mir heilig, doch werfe ich dabei so wenig wie Möglich einen Blick in den Spiegel. Der Anblick bereitet mir bis heute ein schlechtes Gewissen, aber ich versuche jetzt nicht daran zu denken.

Es dauert nicht lange, bis ich, bis auf mein noch immer von Axels Bier versautem T-Shirt, fertig bin. Da werd ich Axel wohl nach einem anderen Oberteil fragen müssen, schließlich hat er es so zugerichtet und ich habe keine Lust gleich mit entblößtem Oberkörper nach Hause gehen zu müssen.

Ich verlasse das Bad und finde Axel in der Küche wieder, wo er gerade am spülen ist. Er bemerkt mich noch nicht und belustigt beobachte ich, wie er dort nur in Boxershorts die Küche reinigt. Das sieht wirklich äußerst interessant aus. Nach einigen Momenten bemerkt er mich doch und sogleich strahlt er förmlich vor Freude. Das ist ja fast schon zum fürchten. Doch was er dann sagt, haut mich glatt vom Hocker. „Grad sahst du aber erotischer aus~“, meint er und zieht einen Schmollmund.

Ich lasse mir meine Überraschung nicht anmerken, ziehe nur eine Augenbraue hoch und muster ihn skeptisch. Er hat das in einem so ernsten Ton gesagt, aber… Das kann gar nicht sein ernst sein! Vielleicht ist er ja immer noch nicht ganz nüchtern, gestern war er in seinem betrunkenen Zustand ja auch sehr ‚anhänglich‘. Ich entschließe mich, diese Bemerkung zu übergehen und mein Anliegen hervorzubringen. „Ich bräucht‘ noch was zum drüber ziehen!“ sage ich leicht murrend, blicke ihn dabei durchdringend an.

Sein Grinsen scheint ein wenig an Fülle zu verlieren, was mir nur recht ist. Der Rotschopf legt das Messer, dass er soeben am spülen war, beiseite, trocknet sich schnell die Hände ab, um mich dann in das Zimmer seines Mitbewohners schleift, dessen Name ich nicht mal weiß. Dieser sitzt mit einem Buch in der Hand auf seinem Bett, er schaut auf, als er uns bemerkt. Sein Zimmer ist verdammt ordentlich, ganz anders als Axels. Aber auch viel düsterer. Ich schaue mich interessiert um, während Axel das Wort an den Emo richtet.

„Hast du vielleicht was zum anziehen für ihn, Zexi?“, fragt er. Einen seltsamen Spitznamen hat der Emo da…

„Jaja, nimm dir was!“ murrt der Emo und wendet sich wieder seinem Buch zu. Axel geht unterdessen zu ‚Zexis‘ schwarzem Kleiderschrank und zieht, oh Wunder, ein schwarzes Shirt heraus, dass er mir sogleich reicht.

Ich bedanke mich leise und gehe, gemeinsam mit Axel wieder aus dem Zimmer des Emos. Axel verzieht sich wieder in die Küche, unterdessen ziehe ich mir das Shirt an, auf dem in dunklem Grau ein umgedrehtes Herz, das in eine Art Kreuz übergeht, aufgedruckt ist. Ein Blick auf die Uhr sagt mir dabei, dass es bereits Nachmittag ist. Meine Eltern werden nicht gerade begeistert sein, dass ich mal wieder, ohne dass sie wussten, wo ich bin, die ganze Nacht weg war. Und wie sauer Xion ist, will ich nicht mal annähernd wissen. Seufzend begebe ich mich in die Küche zu Axel, um ihm mitzuteilen, dass ich jetzt gehe.

Er hat das Spülen aufgegeben und ist gerade dabei, noch einen Kaffee zu trinken. Als er mich bemerkt, lächelt er mich an und bedeutet mir, mich zu setzen. Doch ich schüttel nur den Kopf. „Ich geh jetzt,“ meine ich recht monoton. Sofort wird sein Lächeln schwächer und er legt den Kopf schief.

„Schon?“ fragt er seufzend, erhebt sich jedoch, nachdem er seine Tasse abgestellt hat. Ich nicke nur, erwidere nichts, bin froh, hier weg zu kommen. Mich zieht es ganz woanders hin…

Der Rotschopf kommt auf mich zu, bleibt kurz vor mir stehen. Ich blicke zu ihm auf, in seine smaragdgrünen Augen, die in die meinen schauen. Er lächelt mich an, dieses penetrante, nervige Lächeln. Doch ich wende mich von ihm ab und gehe in Richtung Wohnungstür. Hier hält mich nichts mehr.

„Ich hoffe mal, wie sehen uns wieder?!“ meint Axel hoffnungsvoll, ehe ich die Türe öffnen kann.

„Ich bring dir in den nächsten Tagen das Shirt zurück,“ erwider ich, ohne ihn anzuschauen, immer noch dem Ausgang zugewendet. Als er nicht weiter darauf sagt, will ich schon gehen, doch plötzlich werde ich von ihm unsanft umgedreht, schaue ihn verwirrt an. Er erwidert meinen Blick, sein Ausdruck macht mir Angst. Er sieht verlangend und keine Gegenwehr zulassend, sehr bedrohlich aus. Fast wie gestern, als er im betrunkenem Zustand über mich herfallen wollte. Ehe er jedoch wieder damit anfangen kann, reiße ich mich aus meiner Starre, wende mich von ihm ab und öffne die Türe. Ein einfaches „Ciao!“ und ich bin weg. Weg von diesem komischen Kauz und seinem seltsamen Emofreund. Die Tür fällt hinter mir laut ins Schloss.

Ich kann es kaum erwarten, endlich zu meinem Bruder zu gehen. Ich vermisse ihn…
 

~Zexion~

Belustigt betrachte ich Axel, wie er verzweifelt versucht, sich einzureden, sich nicht in seinen One-Night-Stand der vergangenen Nacht verliebt zu haben. Er läuft nervös quer durchs Wohnzimmer. „Ich darf mich nicht mal in ihn verliebt haben!“ murrt er. „Er ist doch viel zu jung…“ Seufzend stellt er sich vors Fenster und schaut in den Himmel, der sich mittlerweile mit dunklen Wolken zuzieht.

Unterdessen vibriert mein Handy in meiner Hosentasche und neugierig hole ich es hervor. Die SMS ist von Demyx, von wem denn auch sonst. Lächelnd öffne ich sie. Vermiss dich~ Willst du nicht vorbeikommen? Sogleich schreibe ich zurück. Als wenn ich dieses Angebot ausschlagen könnte.

Ein Geräusch, als hätte sich gerade jemand eine Ohrfeige eingehandelt, lässt mich jedoch hochschrecken. Irritiert blicke ich zu Axel, der dies verursacht hat, als er sich mit voller Wucht die Hand gegen die Stirn geschlagen hat. „Ich bin so dumm!“ jammert er. „Warum hab ich ihn nicht nach seiner Handynummer gefragt?“

Ich wende mich wieder meinem Handy zu. Axel kann sich aber auch nicht entscheiden. Will er sich jetzt nicht in ihn verliebt haben, oder sich doch an ihn ranmachen? Naja, mir kann das ja im Grunde egal sein. Ich hab ja Demyx~

Nachdem ich die Antwort an Demyx verschickt habe, erhebe ich mich von der Couch und gehe in Richtung Bad. Erst mal duschen und dann zu meinem Freund… Und seiner mehr als nervigen Familie. Aber immerhin seh ich Demyx. Freudig mache ich mich daran, mich zu beeilen, damit mir auch ja keine Zeit mit ihm verloren geht.
 

To Be Continued…
 

So, das erste Kapitel >.<

Ich hab ewig gebraucht, um aus meinem kreativen Tief zu kommen und bin nun umso froher, endlich wieder was auf die Reihe zu kriegen :D

Mich würd es freuen, wenn ihr mir ein Kommi dalasst, damit ich weiß, ob es wenigstens gut geworden ist ;D

Dann hoffentlich bis zum nächsten Kapitel! (egal wie lange es dauern mag, es kommt ein Neues!!!)

LG 013KuroNeko

*Kekse da lass*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Its-an-apple
2010-08-28T10:38:56+00:00 28.08.2010 12:38
Ich war wirklich überrascht, als ich deine FF gelesen habe.
Die meisten FFs hier auf Animexx gefallen mir nicht, aber deine tut es x)
Ich finde, dass du wirklich sehr sehr gut schreibst, vor allem hat es mich begeistert, wie du Axel geschrieben hast.
Ich konnte mich richtig in ihn hinein versetzen
*schmunzel*
Eine Sache ist allerdings ziemlich unlogisch..
Wie kann Riku sich selbst denken, dass er nicht mitbekommt, dass Axel ihn ansprechen will? Logischerweise würde er es ja doch mitbekommen wenn er es sich denkt, findest du nicht? :DD
In der 'Ich'-Perspektive kann man das also nicht schreiben xD
Ich kann mir leider auch gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet Axel eine Koch-Ausbildung macht O.o..aber das ist egal xD
*es nur mal erwähnen wollte*
Ich finde es witzig, wie Riku erst total freundlich ist und dann zum zickigen übergeht
Ich bin auch sehr gespannt darauf, wer sein Bruder ist und was es mit Xion auf sich hat-
Genauso würde ich gerne mehr darüber erfahren, in welcher Beziehung Axel mit Roxas steht.
Zexions Gedanken fand ich ein wenig merkwürdig..ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er so denkt, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief ;D
Jedenfalls hab ich die FF jetzt favorisiert und ich freue mich schon darauf, wenn es weiter geht
Von: abgemeldet
2010-08-27T23:30:39+00:00 28.08.2010 01:30
omg! ermal muss ich danke sagen arigato!!!
endlich eine akuriku ff..ohh ich liebe das paar einfach..nein mehr ich vergötter es
und du kannst aku wirklich gut schreiben..das ist einfach zu süß echt...aber riku ist ein engel...wirklich eine tolle ff....hofe du machst bald weiter ich werde sie zu 100% verfolgen

lg
Riku/Sky~


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