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Just one week.

Between bets and Creek
von

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V - Freitag

Kapitel 5
 

Je älter man wird, desto kürzer kommt einem das Leben, nein, alles vor.

Die Zeit vergeht rasend. Ferien. Wochenende. Ereignisse kommen und gehen schneller. Ich habe oft daran gedacht, wie schön es wäre, noch einmal zurück in meine Grundschulzeit gehen zu können. Damals war alles einfacher. Damals kam einem alles unendlich vor…
 

Es passierte, ohne dass es überhaupt jemand so richtig mitbekam. Ganz schnell eben. Über Nacht war das letzte bisschen Schnee geschmolzen, das Eis von den Gehwegen. Die Luft war jetzt sommerlich, zumindest für unsere Verhältnisse. Draußen roch es nach ersten Blumen, nach Wasserpfützen auf den Straßen, nach sattem Gras, nach warmen Sonnenstrahlen.

Ohne dass es jemand mitbekommen hatte, war über Nacht Juli geworden, die zweite Jahreszeit hier in South Park, neben dem Winter.

Das war wohl eines der vielen Dinge, was sich über die Jahre nicht verändert hatte, was sich nie ändern würde, egal wie alt man auch war, egal wie viele Jahre auch vergingen. Die Schnelligkeit des Wetterwechsels meine ich. Es war hier in South Park schon immer so gewesen, dass von heute auf morgen kein Schnee mehr lag, sondern grüne Wiesen vom Sommer zeugten. Für einen einzigen Monat lang. Dann war alles wieder winterweiß. Das war hier ganz normal. Und auch, wenn das nichts Neues für mich war, es überraschte mich dennoch jedes Jahr aufs Neue ein wenig, wie schnell sich etwas in so kurzer Zeit verändern konnte.
 

Ich weiß, ich bin nie ein sonderlich glücklicher Mensch gewesen, zumindest machte ich nie den Eindruck. Aber an solchen Tagen wie heute, fühlte ich mich trotzdem irgendwie immer ein wenig glücklicher als sonst. Nicht nur ich. Alle Leute schienen glücklicher zu sein, wenn der Winter dem Juli Platz machte. Sie sahen nicht nur die Sonne am wolkenlosen Himmel aufgehen, sondern konnten auch spüren wie kleine Sonnen in ihren Herzen aufgingen.

Normalerweise war ich glücklich, wenn ich aus dem Fenster schaute und sehen konnte, dass Juli war.

Aber mein Leben war nicht normal. Oder es war doch normal, nur viel zu sehr. Eines von beidem, da war ich mir ganz sicher. Und was auch immer es nun sein mochte: ich hasste es so.

Denn als ich heute Morgen aufgestanden war und aus dem Fenster gesehen hatte, war ich nicht glücklich gewesen. Das gute Wetter hatte mich nicht im Geringsten aufheitern können. Es hatte mich lediglich dazu verleitet, nicht sofort wieder in mein Bett zu kriechen, sondern das Fenster aufzureißen und mich, trotz der Tatsache, dass ich nur eine Boxershorts trug, auf die Fensterbank zu setzen und nach draußen in die Ferne zu starren.

Das mit der Boxershorts hatte ich erwähnt, weil man South Park nicht unterschätzen sollte. Denn auch, wenn es draußen warm und schön aussehen mochte, hieß das noch lange nicht, dass es auch so war. Es war noch immer nasskalt und frisch. So sehr, dass ich nicht mal im Juli meine blaue Mütze absetzte, die ich auch in unseren härtesten Wintern trug.

Aber wie auch immer. Hier saß ich nun also, genauso wie damals schon immer, auf der Fensterbank, den Blick leer und abwesend auf etwas gerichtet, das nicht existierte, pustete blauen Rauch in die frische Luft und zerdrückte die nun schon fünfte Zigarette für diesen Morgen in meinem Aschenbecher. Eigentlich rauchte ich nicht so viel, aber eigentlich war meine Laune auch nicht ganz so grottig, wie heute.
 

Gestern war zu viel passiert, das mich nun nicht mehr los ließ. Ich wollte nicht so viel darüber nachdenken, aber es gelang mir nicht. Das war genau so, wie wenn man jemandem sagte, er solle nicht an einen großen, rosa Elefanten denken. Denn genau das täte er dann.

Am aller meisten hatte ich aber versucht nicht über eine bestimmte Person nachzudenken. Tja, Pech gehabt.

“Fuck…”, murmelte ich tonlos, so leise, dass ich mich selbst kaum hören konnte. Meine Stimme wurde vom kühlen Wind davon getragen. Meine Gedanken blieben jedoch und quälten mich weiter.

Das ging nun schon den ganzen Morgen so. Ich war wütend, schlecht gelaunt, wütend unausgeschlafen und… wütend, denke ich. Nicht so wie sonst, wenn ich schlecht gelaunt war. Da war es eher ein dumpfes Gefühl, das zu mir gehörte. Jetzt fühlte ich mich, als hätte jemand Blei in meinen Körper gegossen. Natürlich wusste ich nicht, wie genau sich so was nun anfühlte. Aber so ungefähr stellte ich es mir vor. Abartig.

Auf wen ich wütend war, wusste ich nicht genau, obwohl… doch, ich war wütend auf diese eine Person. Ich war wütend auf ihn.

Ich hasste ihn im Moment abgrundtief, zumindest versuchte ich mir das einzureden.

Ich war wütend auf Clyde Donovan.
 

Ich hatte mich schon oft gefragt, was mich und Clyde am meisten von einander unterschied. Nicht, was uns verband, nein, sondern was uns auseinander trieb, ohne dass wir es direkt zwischen uns ließen. Jetzt glaubte ich es zu wissen. Nämlich, dass einer von uns beiden ein Feigling war und der andere nicht. Ein Beispiel:

Wenn Clyde etwas angestellt hatte und man ihn dabei erwischte, dann gab er alles zu und fing an zu heulen. Er war ehrlich.

Wenn ich etwas angestellte hatte und man mich dabei erwischte, dann log ich und zeigte den Leuten meinen Mittelfinger. Ich war unehrlich.

Jetzt stellte sich mir die Frage, ob Clyde feige war, weil er kein Risiko einging, oder ich, weil ich vor meinen Problemen davon lief. Ob Clyde mutig war, weil er die Wahrheit sagte, oder ich, weil ich nicht so schnell klein beigab.

Noch vor Kurzem hätte ich behauptet, Clyde sei der Feigling von uns beiden, jetzt jedoch war ich mir nicht mehr ganz so sicher.

Denn es stimmte. Ich rannte vor meinen Problemen davon. Immer.

Ich hatte Angst mich ihnen zu stellen, vielleicht war das auch einer der Gründe für meine ständigen Lügen. Ich log in so ziemlich allen erdenklichen Situationen, weil es mir ein gutes Gefühl verschaffte. Aber auch, weil es mich ab und an aus brenzligen Situationen rettete. Es war fast dasselbe wie mit dem Rauchen, denke ich. Menschen wie ich rauchen, wenn sie in Stress geraten. Aber wir greifen nicht nur dann zur Zigarette, sondern auch wenn wir einfach das Bedürfnis nach Nikotin verspüren.
 

Nein, ich war mir ziemlich sicher, dass ich ein Feigling war.

Denn anstatt mich meinem Problem zu stellen, war ich heute zuhause geblieben und nicht zur Schule gegangen. Nur um Clyde aus dem Weg zu gehen.

Ich wusste nicht, wie wir beide überhaupt beste Freunde hatten werden können. Wir waren so schrecklich unterschiedlich, wir stritten ständig, waren uns so gut wie nie einig. Ich war mir sicher, nicht zu lügen, wenn ich sagte, dass wir nur noch aus Gewohnheit Freunde waren. Und trotzdem spürte ich neben meiner Wut auf ihn Schmerz, weil ich das Gefühl hatte, jetzt könnte sich endgültig etwas zwischen uns verändert haben. Ich hatte neben meinem Hass auf ihn Angst, wir könnten uns noch weiter voneinander entfernen, als ohnehin schon, nur durch den gestrigen Tag.

Aber am besten fange ich weiter vorne an.
 

Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich glaubte zu wissen, dass ich auch so heute zuhause geblieben wäre. Ich hatte es schon immer gemocht, mich zurückzuziehen, wenn ich nachdenken musste. Das war schon in der Grundschule so gewesen. Auch eine Sache, die sich wohl nie ändern würde. Und heute schien mein Kopf vor Gedanken explodieren zu wollen. Wenn ich mir vorstellte, zusätzlich auch noch meine gesamte lärmende Klasse, inklusive Lehrer im Nacken sitzen zu haben… Nein, das wäre tödlich gewesen. Nicht nur für mich.

Die weitere Sache, welche mich beschäftigte und zwar neben Clyde, war Tweek. Wie sollte es auch anders sein?

Es fiel mir schwer, das zu zugeben, aber der Tag gestern war eigentlich gar nicht mal so übel gewesen, zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ich hätte Tweek vielleicht doch nach so was wie seiner Lieblingsfarbe fragen sollen, etwas Banalem. Stattdessen kreisten in meinem Kopf Gedanken über ihn, und zwar wirklich IHN. Ich hatte mir vorher nie große Mühe gemacht, wissen zu wollen, wie er sich in seiner Haut wohl fühlen mochte. Was in ihm vor sich ging. Jetzt wusste ich es. Und es bereitete mir Bauchschmerzen.

Denn um ehrlich zu sein, Tweek tat mir leid. Ich hatte versucht mir dieses Gefühl auszureden, aber es war verdammt schwer sich selber zu belügen. Tweek weckte ein unglaublich schlechtes Gewissen in mir. Die ganze Zeit schon hatte ich über das nachdenken müssen, was er mir alles erzählt hatte.

Tweek war oft allein zuhause. Andere Jugendliche freuten sich darüber - er tat es nicht. Man hätte nun meinen können, weil er sich langweilte. Was sollte er auch tun? Freunde hatte er soweit ich wusste keine, Hobbys auch nicht. Das wäre eine gute Begründung gewesen -dafür dass er nicht gerne alleine zuhause war meine ich- aber nicht die richtige. Denn in Wirklichkeit, das hatte er mir zitternd und traurig gesagt, fürchtete er sich, sobald seine Eltern zur Arbeit fuhren. Er hatte schreckliche Angst.

Normalerweise hätte ich jeden für diese Aussage ausgelacht. Diesmal aber nicht. Stattdessen hatten die Bauchschmerzen angefangen. Ich hatte mir vorgestellt, wie Tweek allein auf seinem Bett saß, verängstigt zusammengekauert, verschreckt von einer Ecke in die nächste starrte. Tweek fürchtete sich vor so ziemlich allem. Gewitter, Monstern, seltsamen Geräuschen, Geistern und so was wie ‘Unterhosenwichteln’, was auch immer das sein mochte. Deswegen war er auch so unbeliebt an unserer Schule. Er war seltsam, aufgedreht und anstrengend, Er war ein wandelndes Nervenbündel.

Ich war nicht der Typ Mensch, welcher sich gerne von den Problemen anderer bequatschen ließ. Sondern mehr so jemand, der diesen Leuten dann den Mittelfinger zeigte, sich umdrehte und ganz deutlich zu verstehen gab, wie genervt er von ihnen war. Aber als Tweek mir gestern von sich erzählt hatte, war es mir richtig kalt den Rücken hinunter gelaufen. Ich hätte nie damit gerechnet, wie schlimm es für ihn wirklich sein mochte. Und die Art und Weise wie er sich ausgedrückt hatte…

Anstatt ihn fertig zu machen, hatte ich ihm zugehört, ganz stumm und regungslos. Erst später war mir klar geworden, dass die höllischen Bauchschmerzen unausgesprochenes Mitleid gewesen waren. Ja, ich hatte Mitleid für Tweek Tweak, den Freak empfunden.

Neben Tweeks Psychosen war aber noch mehr gewesen, das er mir blind anvertraut hatte. Zum Beispiel, wie sehr es ihn eigentlich belastete, wie seine Eltern von ihm dachten. Sie nahmen ihn nicht für voll. Wenn er versuchte ihnen etwas zu erzählen, tätschelten sie jedes Mal nur seinen Kopf und sagten so was wie “Ach Tweek, das wird schon wieder”, egal was er auch gesagt hatte, sie hörten ihm nie richtig zu. Im selben Moment war mir eingefallen, wie seltsam diese Situation bei ihm zuhause gewesen war, nachdem seine Mutter sich so gefreut hatte, mich zu sehen. Ihr kleiner Tweek hatte einen Schulfreund mitgebracht. Weltpremiere.

Ich hatte mich gefragt, ob es wohl besser war Eltern zu haben, die einen zwar liebten, aber nicht zuhörten, oder solche, die einen weites gehend in Ruhe ließen und dafür aber auch kein bisschen Liebe mehr abgeben konnten. Mein Entschluss war gewesen: Beides scheiße.

Ich war wirklich erstaunt darüber, dass er mir das alles einfach so anvertraut hatte. Man machte sich angreifbar, wenn man anderen zeigte, wie man so tickte. Ich war mir sicher, dass er ein solches Gespräch noch nicht oft geführt haben konnte, die Worte hatten mich geradezu überflutet, so viele waren es gewesen. Vielleicht hatte er es gebraucht, sich endlich mal jemandem anzuvertrauen.

Als er fertig gewesen war und ich ihn einfach nur stumm angestarrt hatte, perplex von den ganzen neuen Eindrücken, hatte er für einen winzigen Moment richtig erleichtert ausgesehen. So als habe er eine unendlich schlimme Tat nach Jahren des schlechten Gewissens gestanden. Dann war ihm klar geworden was das bedeutete - die ihm dafür bevorstehenden Konsequenzen. Ich war mir sicher, er hatte damit gerechnet ich würde in jedem nächsten Moment loslachen. Ihn auslachen also. Zumindest hatte er mich so angesehen, als erwarte er etwas Derartiges. Ängstlich, ein wenig verstört, bereit, sofort in Tränen auszubrechen. Und zwar nicht auf diese typische tweekige Art von ihm, sondern noch schlimmer. Himmel!

Normalerweise hätte ich auch nicht davor zurückgeschreckt. Normalerweise.

Stattdessen hatte ich irgendwann einfach meine Hand ausgestreckt und ihn ausdruckslos angesehen.

“Gib mir dein Handy”, damit schien er im ersten Moment nicht wirklich etwas anzufangen zu wissen. Trotzdem hatte er es mir nach anfänglicher Verwunderung und kurzem Zögern ausgehändigt.

Ich hatte getippt und getippt und es ihm wieder zurück gegeben…

“Das nächste Mal, wenn du zuhause sitzt und kurz vorm Sterben bist, vor Angst… rufst du mich an, okay? Dann komm ich vorbei.”
 

Ich steckte mir eine neue Zigarette an und atmete tief ein. Ich hatte Tweek noch nie so glücklich gesehen wie in diesem Moment. Ich stellte mir vor, wie er zuhause sein Handy angestarrt hatte, die leere Kontaktliste wo nur ein einziger Name stand. Natürlich war es unfair von mir, so was zu denken. Meine Nummer würde jawohl nicht die einzige sein, die er besaß. Aber ich war mir sicher, die einzige von allen aus unserer Klasse. Vielleicht auch unserer Schule.

Ich wusste nicht genau, warum ich nun so sauer war. Ob es daran lag, dass Tweeks Leben doch schlimmer aussah, als ich immer gedacht hatte. Oder dass das alles viel mehr gewesen war, als ich hatte wissen wollen. Ob es daran lag, dass ich mich so verantwortlich dafür gefühlt hatte. Ob es daran lag, dass ich es nicht bereute, ihm meine Nummer gegeben zu haben. Denn das tat ich nicht.

Ich könnte das alles auf die verdammte Wette abwälzen. Tat ich auch mehr oder weniger. Aber wie bereits erwähnt: Es war verdammt schwer, sich selber zu belügen.

Wie auch immer, weiter im Text.

Tweek und ich hatten noch eine ganze Weile dort auf unserem kleinen Flecken Gras gelegen, einfach in den Himmel gestarrt und uns unterhalten. Ganz normal, als wären wir Freunde oder so was. Vielleicht hätte er mich gerne gefragt, ob wir das waren, aber ich wette er hatte sich nicht getraut, aus Angst, ich könne nein sagen. Ich wusste auch nicht so recht, was ich geantwortete hätte. Es war gut, dass er nicht gefragt hatte.

Später, als es dann langsam dunkel geworden war, hatte ich ihn noch nach Hause begleitet. Keine Ahnung warum, ich hätte wieder behaupten können, es läge an der Wette. Es wäre eine Lüge gewesen. Denn, Gott, plötzlich waren vor meinem inneren Auge immer wieder Bilder aufgetaucht von Tweek, wie er ängstlich rannte und rannte, ganz allein. Wie er sich unter seinem Bett verkroch, wie er sich erschreckte, bei jedem noch so kleinen Geräusch.

Ich hatte das Gefühl gehabt, ihm irgendwie zeigen zu müssen, dass er nicht alleine war. Der Wette wegen, natürlich! Schließlich musste ich es ja immer noch irgendwie anstellen, dass er sich in mich verliebte. Sein Vertrauen schien ich ja bereits für mich gewonnen zu haben.

Bei ihm zuhause hatten wir uns verabschiedet, ganz normal mit einem “Tschüss”, einem kurzen Winken. Dann hatte ich die Hände in den Taschen meines blauen Hoodies vergraben und war den zu der Zeit noch vereisten Bürgersteig entlang gewandert.
 

Wir wären fast ineinander gerannt, nicht nur ich war in Gedanken versunken gewesen…
 

                                       *

“Craig?”

Ich hebe den Kopf, ein wenig verwirrt.

Clyde steht etwa drei Meter von mir entfernt und schaut mich mit einem Blick an, den ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz deuten kann.

“Clyde, Alter. Was gibt’s?”

Freundschaftlich gehe ich einen Schritt auf ihn zu. Clyde aber bleibt stehen.

“Wo kommst du her?”, fragt er tonlos ohne sich irgendwie zu regen. Kein “Hey”, keine alberne Antwort. Ich muss einmal genauer hinsehen um mich zu vergewissern, dass das da vor mir mein bester Freund ist.

“Von Tweek, ich hab ihn grad nach Hause gebracht, du weist schon, wegen der Wette”, gebe ich ein wenig verwirrt von mir. Ich frage mich was das hier sein soll, bis mir auffällt, mit was für einem Blick er mich ansieht.

Seine Augen sind schmal und dunkel, die Augenbrauen zusammengezogen und seine Hände nicht länger locker in den Taschen so wie meine, sondern zu blassen Fäusten geballt. Clyde ist wütend. Nicht so wie sonst, sondern ernsthaft wütend.

“Und, haben du und der Freak ne Menge spaß gehabt, Craigi-boy?”, zischt er. Er weiß, dass ich es hasse, wenn man mich so nennt.

“Oh bitte, du bist jawohl nicht deswegen sauer auf mich, oder? Du benimmst dich wie ne eifersüchtige Tunte, weißt du das?”

Ich rolle mit den Augen. Wenn er mich provoziert muss er mit einem Konterangriff rechnen. Ich schaue ihn abwertend an. Ich weiß, ich sollte das nicht tun, sollte ihm erklären, dass es nur für die Wette ist, aber ich WILL mich plötzlich mit ihm streiten. Er ist im Unrecht, das wissen wir beide. Und das will ich ihm unter die Nase reiben.

Er antwortet nicht, schüttelt einfach nur den Kopf und schluckt so schwer, dass ich es sogar von meiner Position aus sehen kann. Ich will gerade mit zynischem Ton fragen, ob es ihm die Sprache verschlagen hat, als er einfach weiter geht, direkt an mir vorbei. Unsere Schultern stoßen fest gegeneinander und ich drehe mich wütend und angriffslustig nach ihm um, fest davon überzeugt gegen ihn gewonnen zu haben. Noch einmal kurz bleibt er stehen und wirft mir einen Blick über die Schulter zu. Ein Blick, der mitten ins Mark geht.

Ich bin zu wütend gewesen um zu erkennen, dass er nur versucht hat mit seiner Wut etwas anderes zu verbergen. Enttäuschung und Verletztheit.

“Und weißt du wie DU dich benimmst? Wie jemand, der für eine Wette seinen besten Freund vergisst”, sagt er kühl und ich weiß, dass er gleich anfangen wird zu heulen.

Dann pfeffert er ein Papierknäuel direkt vor meine Füße, dreht sich um und geht.
 

                                       *

Sogar von der Fensterbank aus konnte ich die Kinokarte auf meinem Nachttisch liegen sehen. Clyde und ich hatten uns schon vor drei Monaten die Tickets gesichert und uns wie wild auf diesen Film gefreut. Ich war so wütend auf mich, dass ich es vergessen hatte. Nicht mal als meine Mutter mir gesagt hatte, Clyde hätte angerufen, war es mir eingefallen. Ich hatte meinen besten Freund vergessen und war unglaublich fies zu ihm gewesen…

Ich hätte ihm nachlaufen können. Ich hätte ihn anrufen können. Ich hätte mich entschuldigen können…

Hab ich aber nicht.

Ich hasste es, mich zu entschuldigen, auch, wenn es dabei um meinen besten Freund ging. Und ich hasste es, wenn ich zugeben musste, einen Fehler gemacht zu haben. Ganz besonders, wenn es dabei um meinen besten Freund ging.
 

Scheiße, das waren nun also die beiden Punkte, welche mir meinen ganzen Freitag versaut hatten. Dass ich mich mit Clyde gestritten hatte -und zwar ernsthaft- und dass Tweek plötzlich nicht mehr der kleine, zuckende Kaffeejunkie zu sein schien, für den ich ihn immer gehalten hatte.

Und ich verschissener Feigling hatte mich wegen den beiden nicht in die Schule getraut, sondern war zuhause geblieben, vergiftete meinen Körper bis ins Unermessliche durch Zigaretten und tötete so ziemlich alles mit meinen Blicken.

Aber so war ich nun mal. Ich war mir sicher, mich nie ändern zu können, auch wenn ich es wollen würde. Ich hasste Veränderungen, ich hasste es, wenn die Dinge nicht ihren gewohnten Lauf nahmen. Doch seit ich mit dem Fettarsch diese Wette vereinbart hatte, lief alles aus dem Ruder. Wäre die Welt noch wie vor fünf Tagen, dann wäre zwischen Clyde und mir noch alles in Ordnung. Wir würden zusammen im Matheunterricht sitzen und über den fetten Arsch der Lehrerin lästern. Wir würden uns beherrschen müssen, nicht auf Bebes riesige Titten zu glotzen. Wir würden dieselben bescheuerten, besten Freunde sein wie sonst auch…

Und wäre diese Wette nicht, dann gäbe es in meinen Gedanken nicht ständig einen kleinen, weinerlichen Tweek, welcher alles durcheinander brachte. Er verursachte ein riesiges Chaos in mir, ich konnte meine Gedanken nicht mehr ordnen. Denn ständig kamen diese Bilder in mir hoch, in denen ich ihm am liebsten sagen wollte, die Welt sei nicht so schlecht, wie er dachte. Auch wenn es Lügen gewesen wären. Ich hasste diesen Freak doch, wieso also hatte ich dann mit Schuldgefühlen zu kämpfen? Warum musste ich mir eingestehen, dass die Zeit mit ihm ganz angenehm gewesen war?

Ich durfte nicht mehr soviel darüber nachdenken, ganz klar.
 

                                       *

Ich versuchte mich über den Tag hinweg so gut es ging abzulenken, mit allerlei sinnlosem Kram. Ich fand unter meinem Bett alle DVD’s der ersten Staffel zu ‘Red Racer’ und schaute sie mir an. Ich spielte Videospiele, die ich schon hunderte Male gewonnen hatte - ganz bedacht darauf keines auszuwählen, das mich an Clyde erinnern könnte. Ich ignorierte es, wenn mein Handy zu klingeln begann, auch wenn es nur Token war. Ich wusste, dass er das mit dem Streit sicherlich längst rausbekommen hatte und um ehrlich zu sein war ein therapeutisches Gespräch mit dem schwarzen Bonzen gerade das Letzte, was ich wollte. Denn ich war mir sicher, er würde mit allem was er mir zu sagen hatte recht behalten. Token hatte immer recht, ich fast nie.

Ich vegetierte den ganzen Tag lang also in meinem Zimmer vor mich hin, wenn meine Mutter mich fragte ob es mir besser ging - ich litt ja angeblich unter Bauchschmerzen - dann röchelte ich ein wenig rum und sie lies mich wieder in Ruhe. Ein Wunder, dass sie mich überhaupt nach meinem Befinden fragte. Vielleicht war es ihr Pflichtgefühl gewesen, welches sie dazu gedrängt hatte. War mir auch egal…
 

Gerade angelte ich mir eine Colaflasche aus dem Kühlschrank, unter dem Arm eine Schale mit Chips, als es neuerlich in meiner Hosentasche zu lärmen begann und ich ein genervtes Schnauben von mir hören ließ. Token ließ wohl nicht locker. Und wenn ich meinen freien, langweiligen Freitagabend wie gewohnt mit Horrorfilmen verbringen wollte, musste ich ihn wohl oder übel entweder jetzt abwimmeln, oder würde gar keine ruhige Minute mehr haben. Ich stellte den ganzen Kram ab, zog mein Handy aus der Tasche und seufzte nochmals schwer, bevor ich auf den grünen Hörer drückte.

“Hm?”

Ich bemühte mich gar nicht erst um einen freundlichen Ton. Vielleicht hatte ich ja Glück, Clyde saß bei Token im Hintergrund irgendwo rum und konnte eventuell sogar mithören. Die beiden sollten ruhig denken, ich wäre mit irgendwas Wichtigem beschäftigt. Bloß nicht zugeben, wie sehr diese ganze Sache an mir nagte.

Es wunderte mich, dass nicht sofort die bekannte Stimme meines Freundes an mein Ohr drang und wiederholte daher etwas verwirrt.

“Hallo?”

Wieder Stille, dann meldete sich endlich jemand.

“U-uhm, t-tschuldigung Craig, ich -gah- stör ich dich grade? Oder… oh- oh Gott, i-ich ruf später noch mal a-an, okay?!”

Ich konnte nicht sofort antworten, ich war viel zu verwirrt darüber, Tweek am anderen Ende der Leitung zu haben und nicht Token. Ich hätte vor dem Abnehmen auf meinen Display schauen sollen, dann wäre ich jetzt wohl souveräner gewesen. Ich konnte Tweek geradezu vor mir sehen, wie er sein Handy schon wieder sinken ließ um schnell aufzulegen.

“Was? Nein, Tweek, störst nich‘, was gibt’s?”, antwortete ich schnell und schaffte es sogar nicht mehr allzu unfreundlich zu klingen.

“O-oh… okay… hm i-ich, also… -gah-”, kam es nur gestottert aus meinem Telefon und ich zog meine Augenbrauen ein wenig zusammen, weil ich mich so sehr konzentrieren musste, irgendetwas zu verstehen. Ich merkte schon, dass dies hier wohl kein einfaches Gespräch werden würde und lehnte mich gegen die Anrichte.

“Tweek, ist alles in Ordnung?”, versuchte ich ihm zu helfen. Ich glaubte zu wissen, dass mein ruhiger Ton irgendwie ein wenig auf ihn überging. Am anderen Telefon wurde einmal tief eingeatmet, dann wieder aus. Ich blieb geduldig und wartete, dass er sich beruhigte.

“A-also du… meintest i-ich könne dich anrufen, wenn… wenn… -ngh- ich…”

Ein winziges, schiefes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Und es ärgerte mich, dass das passierte. Kurz schüttelte ich leicht meinen Kopf und fuhr mir mit der freien Hand durch die schwarzen Haare.

“Du hast wieder Angst?”

Es kam keine Antwort, aber ich hörte ganz leise, wie Tweek atmete, also war er noch da.

“Tweek, ich kann nicht sehen, wenn du nickst.”

“O-oh! T-tut mir Leid! I-ich… ja, also… j-ja, hab ich…”

“Soll ich vorbei kommen?”

Wieder keine Antwort. Ich denke nicht, dass Tweek wieder genickt hatte, sondern zögerte. Er wusste nicht, ob ich es ernst meinte.

“Ich bin in ner halben Stunde da, okay?”, nahm ich ihm die Entscheidung ab. Ich konnte fast schon spüren, wie er lächelte, zumindest hörte sich seine Stimme danach an, als er sagte: “O-okay! Danke, Craig…!”
 

Eigentlich hatte ich nicht sonderlich Lust gehabt, heute etwas zu machen, oder irgendjemanden zu sehen. Ich war noch immer zu aufgekratzt durch den Streit mir Clyde, ich konnte nicht aufhören daran zu denken. Und auch dieses Mitleid mit Tweek verunsicherte mich zunehmend, machte mich ein wenig wütend. Aber schließlich hatte ich es ihm ja irgendwie versprochen oder? Für ihn da zu sein, meine ich. Außerdem war die Wette noch nicht vorüber. Ich würde das einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen, danach könnte ich wieder alles so werden lassen wie früher. Danach.

Ich stieg unter die Dusche, ich zog mir anstatt eines Hoodies nur ein blaues T-Shirt an. Die Mütze hatte ich eigentlich auch aufbehalten wollen, aber als ich merkte wie angenehm es draußen war -im Gegensatz zu heute Morgen- ließ ich sie doch zuhause. Es war Juli. Endlich. Der Gedanke schien noch immer viel zu unwirklich.
 

                                       *

Ich ließ mir Zeit, um zu Tweek zu kommen. Ich hatte noch nie sonderlich auf Pünktlichkeit geachtet. Hektik war nicht so mein Ding, die ganze Welt wurde schon von Hektik beherrscht. Ich mochte es, die Straßen entlang zu schlendern und einfach nachzudenken. Mit Clyde ging das nie wirklich, er musste immer reden. Er redete dann aber nur Müll, also nicht mal etwas interessantes. Oft setzte ich mir einfach während er erzählte die Kopfhörer auf, um ihn nicht mehr zu hören. Wenn er es bemerkte, war er meistens beleidigt, aber nicht lange. Wenn er es nicht bemerkte, redete er einfach weiter und wir waren beide zu frieden.

Clydes und meine Freundschaft war unkompliziert, zumindest meistens…

Scheiße. Ich hatte nicht schon wieder an Clyde denken wollen. Es passierte einfach so, es gab zu viele Dinge, welche mich an ihn erinnerten. Das war wohl ganz normal so, wenn man schon seit der Grundschule befreundet war. Clyde und ich hatten einfach schon zu viele gemeinsame Erfahrungen gemacht, ich würde wohl nie mehr von ihm loskommen können, auch wenn ich es wollte.

Tweeks Haus sah genauso aus wie gestern Abend, als ich ihn hierher begleitet hatte. Es sah auch noch genauso aus, wie Dienstag, als ich ihm bei seinen Hausaufgaben ‘geholfen’ hatte.

Es sah aber nicht mehr so aus, wie es noch vor vergangenem Montag ausgesehen hatte. Ich denke, es würde für mich nie wieder so aussehen, wie vor dieser Wette. Und das gefiel mir ganz und gar nicht.

“Craig!”

Ich hatte noch nicht einmal den Bürgersteig verlassen, da flog schon die Tür auf und Tweek kam mir entgegen gerannt. Ich war davon überzeugt, zu spät zu sein. Ich kam immer zu spät, egal wohin. Tweek hatte sicherlich schon gewartet. Als ich jedoch kurz mein Handy hervor zog und mein Blick auf die Uhranzeige fiel, musste ich feststellen, dass ich nicht zu spät war. Fünf Minuten vor sieben. Ich musste zweimal hinsehen um mich zu vergewissern, dass ich tatsächlich zu früh gekommen war, und dann auch noch zu Tweek.

So schnell wie Tweek rannte, dachte ich, er würde gleich voll in mich hinein krachen, tat er aber nicht. Kurz davor stoppte er, ein wenig unschlüssig sah er aus. Ich wusste, worüber er nachdachte. Es passierte ganz von selbst, dass sich mein rechter Mundwinkel in die Höhe bewegte und ein schiefes Lächeln preisgab. Tweek quiekte einmal kurz erschrocken auf, als ich ihn einfach so, ohne Vorwarnung in meine Arme zog und kurz freundschaftlich drückte. Nicht so schwul, wie Mädchen es immer taten. Jesus, sowas würde ich nie machen.

Erst war der kleine Freak ein wenig durcheinander, so wie er zu mir herauf schaute. Für ihn musste das Ganze hier immer noch echt verdammt seltsam sein -für mich natürlich auch. Dann aber schien die Angst in ihm wieder die Oberhand zu ergreifen, denn er klammerte sich regelrecht an mich, in der kurzen Umarmung, vergrub er seine Finger in dem blauen Shirt an meinem Rücken und drückte seine Nasenspitze gegen meine Brust. Sein ganzer Körper zitterte, ich konnte spüren, wie sich das Bibbern auf mich übertrug.

“Hey Tweek, was ist los? Haben dich schon wieder die Monster verfolgt?”, gab ich ein wenig amüsiert von mir, in der Hoffnung die Situation damit auflockern zu können. Ich würde diese Wette als das Schlimmste abstempeln, was ich je hatte tun müssen, definitiv. Nicht, weil Tweek mir so leid tat! Sondern weil es verdammt viel Überwindung kostete. Ich umarmte schließlich Tweek Tweak. Ein Albtraum! Seine blonden Haare kitzelten ein wenig mein Kinn und ich verspürte plötzlich den Drang, sie zerwuscheln zu wollen. Aber ich traute mich nicht, aus welchem Grund auch immer.

Seltsam, wie viel man innerhalb eines so kurzen Augenblicks wahrnehmen konnte. Ich hatte das Gefühl, wir hätten uns Stundenlang so in den Armen gelegen. Mein Verstand aber sagte mir, es seien nur ein paar wenige Sekunden vergangen, als wir uns auch schon wieder von einander lösten und er vor mir unsicher von einem Fuß auf den anderen trat.

“D-Die Unterhosenwichtel -gah- ! S-Sie waren plötzlich -ngh- einfach da, u-und..!”, begann er zu stammeln, schüttelte energisch seinen blonden Kopf und kniff die Augen zusammen, “zumGlückbistdugekommen! Weil… Oh Gott! Was, wenn sie mir alle meine Unterhosen geklaut hätten?! Dann müsste ich meinen Eltern das erzählen, weil ich neue bräuchte, aber die würden mir nicht glauben, und sich dann fragen, was mit meinen Unterhosen passiert ist, und dann würden sie denken ich hätte irgendetwas seltsames angestellt, und-und-und-..!”

“Tweek!”, ich legte beide Hände auf seine Schultern und rüttelte ihn vorsichtig, dabei schaute ich ihm eindringlich in die Augen. Ich wusste, dass das jetzt doof klang, aber ich mochte sie. Tweek hatte schöne Augen, “Beruhig dich erstmal, alles ist gut, ja? Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin ja jetzt hier.”

Das schien ihn tatsächlich ein wenig runter zu bringen. Er atmete noch immer ein wenig aufgeregter als normal, ich stellte mir vor wie sein Herz rasend schnell gegen seine Rippen schlug, wie ein kleiner Kolibri, gefangen in einem Käfig oder so. Ich seufzte schwer, Tweek war anstrengend.

Er nickte stumm und schaute beschämt zu Boden, ihm war sicher klar geworden, wie er sich gerade aufführte. Seine Finger fummelten an dem Reisverschluss seiner dünnen Sweatshirtjacke rum. Es dauerte eine gefühlte halbe Ewigkeit, bis er den Blick wieder hob und mich aus seinen großen Augen unsicher ansah.

“K-Können wir bitte nicht rein gehen?”

Ich musste nicht fragen warum und ich musste auch nicht versuchen, ihm zu erklären, dass da keine Wichtel sein würden, welche ihm an die Wäsche wollten. Ich zuckte lediglich leicht mit den Schultern. Sollte mir nur Recht sein, schließlich hatte ich bislang viel zu wenig von dem schönen Wetter gehabt. Ein Spaziergang würde mir gut tun.
 

Tweek und ich gingen schweigend nebeneinander her. Aber es war trotzdem nicht vollkommen ruhig. Das war es nie mit Tweek. Er war ständig in Bewegung, seine Hände zitterten, manchmal zuckte er zusammen. Es war ein wenig lächerlich, dass gerade in diesem Moment die Sonne unterging und den Himmel rötlich färbte. Ich hasste solchen Kitsch. Tweek hingegen schien es gar nicht erst aufzufallen. Vielleicht gefiel ihm der Anblick aber auch ganz gut und es war ihm zu peinlich, das zuzugeben, denn er hielt seinen Blick weiterhin gesenkt auf den Boden. Wie gestern, als er aufgepasst hatte, nicht auszurutschen. Jetzt gab es keinen Grund mehr dazu, die Gehwege und Straßen waren komplett frei von Eis und Schnee. Aber sicherlich würde sogar ein kleines Steinchen eine Bedrohung für Tweek darstellen, von daher konnte ich ihm diese Wachsamkeit nicht verübeln.

Es war nicht schlimm, dass wir nicht sprachen. Es war ganz angenehm, zumindest meiner Meinung nach. Ich schielte kurz zur Seite, Tweek bemerkte es gar nicht, er war entweder zu konzentriert nicht hinzufallen, oder ganz woanders mit seinen Gedanken. Ich war froh darüber, so konnte auch ich nachdenken. Zum Beispiel fiel mir nun auf, dass der Sonnenuntergang etwas Gutes hatte. Die Gefahr eventuell Clyde über den Weg zu laufen sank, je später es wurde. Zu solch einer Zeit, an einem Freitagabend, sollte man nämlich längst eine Beschäftigung gefunden haben. Und zwar nicht sinnlos durch diese Einöde zu latschen.

Clyde. Seit ich bei Tweek angekommen war, hatte ich nicht mehr an ihn denken müssen. Auch meine Laune war irgendwie etwas besser geworden, ich spürte nicht mehr dieses scheiß Gefühl in der Magengegend. Ich vernichtete den Gedanken daran, dass dies Tweeks Verdienst sein könnte. Das war lächerlich. Aber dennoch konnte ich nicht aufhören, ständig bei diesem Eindruck zu landen. Ging es mir wirklich besser, wenn Tweek in meiner Nähe war? Nein, es ging mir besser wenn ich daran dachte, bald die Wette gewonnen zu haben. Ich musste mich ablenken.

“Hey Tweek”, ich nickte einmal nach rechts, neben uns ragte ein großes Eisentor in den mittlerweile dunkler gewordenen Himmel. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden hinter den Häusern, ein dunkelblauer, nächtlicher Himmel legte sich über South Park, “wusstest du schon, dass die Becken hier jetzt immer extra jeden tag kontrolliert werden, wegen diesem Sauberkeitsskandal damals?”

Er schaute mich ein wenig perplex an, blinzelte ebenfalls zum Tor und dann wieder zu mir. Seine Schritte wurden langsamer, als ich stehen blieb, trotzdem schien er weiter zu wollen. Ein kurzes Nicken seinerseits, womit er mir zu verstehen gab, dass er es registriert hatte.

“Ich glaub’ das ist seit vier Jahren so… seitdem geh ich hier im Sommer echt gerne hin. Du schwimmst doch auch gerne, oder?”

Eigentlich war das mehr eine rhetorische Frage gewesen, natürlich ging er gerne schwimmen, alle Teenager aus South Park mochten es. Weil es hier so selten war, dass man Gelegenheit dazu bekam. Man will immer das, was man nicht haben kann oder darf.

Ich verschränkte die Hände hinter meinem Kopf und ging an ihm vorbei. Nur aus dem Augenwinkel bekam ich mit, dass Tweek dagegen ganz stehen blieb und mich seltsam ansah, dann schüttelte er den Kopf. Verwirrt blieb ich stehen und schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Du gehst nicht gerne schwimmen?”

“Hm… i-ich… n-nein also… nicht wirklich…”

“Alter, jeder geht gerne schwimmen”, antwortete ich auf sein Gemurmel und wartete eine Erklärung ab. Er rieb sich kurz die Nase und mir entging nicht, dass er meinem Blick auswich, auch als er wieder etwas nuschelte, diesmal jedoch so leise, dass ich es nicht ganz verstand. Fragend hob ich meine Brauen noch etwas höher, sicherlich waren sie längst hinter meinen schwarzen Haaren verschwunden.

“I-ich hab gesagt… j-jeder der… -ngh- der schwimmen k-kann vielleicht!”, gab er etwas deutlicher von sich. Sein Blick wirkte jetzt nicht mehr ganz so schüchtern. Eher so, als wolle er das Thema so schnell wie möglich hinter sich lassen. Ich brauchte keine fünf Sekunden um zu verstehen, was er damit gemeint hatte.

“Du kannst nicht schwimmen?”, platzte es geradezu aus mir heraus. Nicht so laut und aufdringlich, als sei ich Clyde und auch nicht so desinteressiert, wie Token. Sondern so wie ich eben, es lässt sich nicht so ganz beschreiben. Nicht unbedingt sehr neugierig oder geschockt würde ich sagen, mehr… ungläubig.

Ganz kurz zuckte Tweek in sich zusammen. Ich hoffe, er dachte nicht wieder, ich würde ihn auslachen oder so. So langsam sollte er ja schließlich begriffen haben, dass ich es ernst meinte. Oder es zumindest vorgab.

Ich erhielt keine Antwort, sein Gesichtsausdruck jedoch sprach Bände. Tweek schämte sich unheimlich, es war nicht zu übersehen, wie unangenehm ihm diese Situation gerade war. Mein erster Gedanke lautete: Es tut mir Leid, dass ich ihn anscheinend so bloßgestellt habe. Diesen strich ich jedoch und ersetzte ihn durch: Ich muss so tun, als täte es mir leid ihn so bloßgestellt zu haben.

“Tweek, das ist doch nichts Schlimmes”, warf ich also ruhig ein und lächelte ihn aufmunternd an. Sachte hob er seinen Blick neuerlich vom Boden und schaute mich fragend an, vielleicht auch ein wenig prüfend, falls Tweek das überhaupt konnte. Doch, da war eindeutig Skepsis in seinen Augen. Er glaubte mir nicht, dass ich ihn nicht gleich dafür auslachte. Also musste ich ihn davon überzeugen.

“Ich bin nur echt ein bisschen verwirrt… ich meine… JEDER kann schwimmen. Also warum du nicht?”

Gut gemacht, Craig, dachte ich mir und klopfte mir selbst imaginär auf die Schulter. Wäre Cartman doch bloß hier gewesen, dann hätte er sein Maul nicht mehr so schnell aufgerissen und gesagt, ich wäre ein schlechter Lügner. Aber der Fettarsch war nicht hier. Nur ich und ein immer noch ziemlich verunsicherter Tweek. Ich hatte gedacht, nach gestern Mittag könnten wir diese Phase endlich hinter uns lassen, andererseits wüsste ich gar nicht, wie ich mir einen Tweek vorstellen sollte, der nicht unsicher war.

Er seufzte, ganz leise und nachgiebig. Ich konnte jetzt schon behaupten, dass ich einer der ersten war, der nun Folgendes zu hören bekommen würde.

“I-Ich hab es einfach nie gelernt…”, murmelte er kleinlaut und warf mir erneut ein paar beschämte und abwartende Blicke zu, ehe er weiter sprach, “ich… ich könnte ertrinken! Ich könnte einen Krampf bekommen und niemand würde es bemerken! Oh Gott! O-oder ein Seeungeheuer könnte mich angreifen u-und -ngh- es könnte mich fre-fressen!”

Hektisch griff er sich in seine Haare und schien schon wieder einer Panikattacke zu unterliegen, während ich einfach nur dastand und ihn auf meine typische Art anstarrte. Jesus, das konnte einfach nicht wahr sein… ich meine, scheiße, Seeungeheuer?!

Ich war schon dabei gewesen mich einfach umzudrehen und weiter zu gehen, als mir aber plötzlich eine unheimlich gute Idee kam.

Ohne zu zögern schaute ich einmal die Straße auf und ab, die Laternen hatten sich bereits eingeschaltet, ohne dass ich es wahrgenommen hatte. Sie warfen warme Lichtkegel auf die ungewohnt grauen Straßen. Sonst war alles weiß. Niemand war zu sehen. Wir waren die einzigen Personen hier draußen.

Ich drehte mich zu dem Gitterzaun um, griff hinein und begann mich hoch zu ziehen, während ich zusätzlich meine Füße gegen das Metall stemmte. Tweek besann sich in eben diesem Moment wieder, abgelenkt durch meine seltsame Aktion, ließ die Hände sinken und schaute mich verdutzt an.

“W-Was machst du?”, fragte er mehr als verwirrt.

“Über den Zaun klettern. Wenn du nicht schwimmen kannst, dann wird es jetzt höchste Zeit, dass ich es dir beibringe”, gab ich zurück, bereits oben angekommen und sprang hinab auf die andere Seite. Es war nicht sonderlich hoch, außerdem machte ich das nicht zum ersten Mal, “du solltest dich beeilen.”

Wie angewurzelt stand Tweek da, die Farbe wich langsam aus seinem Gesicht und seine kaffeebraunen Augen schienen noch größer als sonst. Ich wusste was jetzt kommen würde. Drei, zwei, eins…

“Argh! A-Aber das ist doch verboten! U-Und, oh Gott! Wennwaspassiert?! Wir werden riesengroße Schwierigkeiten bekommen! I-Ich will das nicht, echt nicht Craig!”

Beschwichtigend hob ich meine Hände auf Brusthöhe und bedeutete ihm ruhig zu bleiben, er machte viel zu viel Lärm und ich hatte keine Lust tatsächlich noch erwischt zu werden, nur weil der Freak zum ersten Mal in seinem Leben etwas Verbotenes tat.

“Tweek, komm runter. Alles ist erlaubt, solange man sich nicht erwischen lässt. Also schwing deinen Hintern hier rüber.”

Ihm schien unwohl zu sein, denn er trat wie vorhin von einem Fuß auf den anderen. Sein aufgeregter Blick huschte die Straße entlang, ganz hektisch, immer wieder. Langsam wurde ich ungeduldig.

“Jetzt mach schon!”

Tweek schaute mich ganz unbehaglich an, ich konnte sehen, dass er schwer schluckte. Er schien wirklich mit sich ringen zu müssen. Eigentlich gäbe es für ihn keinen Grund dies hier zu tun, schließlich hatte er Angst vor Wasser und auch Angst davor, erwischt zu werden. Aber ich konnte in seinen braunen Augen sehen, dass er mir etwas beweisen wollte. Vielleicht auch sich selber, was weis ich.

Ganz langsam machte er sich daran das Gitter hinauf zu klettern. Dabei rutschte er mehrere Male mit seinen Füßen ab und fing immer mehr an zu zittern. Tweek war nicht unsportlich oder so, ihm fehlte nur diese gewisse Ruhe, welche ich in Massen besaß. Ohne es zu bemerken bildete sich ein winziges Grinsen auf meinem Gesicht, als ich Tweek so dabei zusah, wie er über das Tor kletterte ohne auch nur einmal auf den Boden zu sehen.

Als er oben angekommen war, sprang er nicht hinunter, so wie ich es getan hatte. Er kletterte ganz vorsichtig auf der anderen Seite runter, bis seine abgelatschten Turnschuhe auf festen Beton trafen. Ich versuchte anerkennend zu grinsen und wunderte mich, wie leicht es mir viel. Ich mochte solche Nacht und Nebel Aktionen. Sie zeigten mir, dass ich noch am leben war und nicht so grau und stumpf wie meine Eltern, die sich stumm ihrer Umwelt anpassten. Sie waren längst tot, zumindest seelisch. Und so wollte ich nicht sein.
 

Die Wasseroberfläche war pechschwarz, glatt und unberührt. Es sah aus, als hätte man Teer -nur halt viel flüssiger- in das Schwimmbecken gefüllt. Neben dem Spiegelbild des silbernen Mondes konnte ich das, meines Gesichts sehen, wie es mich ausdruckslos anstarrte. Hier draußen war bereits alles dermaßen dunkel, dass meine Augen schwarz aussahen und nicht mehr dunkelblau.

“W-Wir sollten das wirklich nicht tun…”, stammelte Tweek ein paar Meter weiter weg von mir in einem Flüsterton. Ich drehte mich zu ihm um, ganz verloren sah er aus, die dünnen Arme um seinen Körper geschlungen. Als habe man ihn im Wald ausgesetzt, mitten in der Nacht zwischen hungrigen Wölfen. Aber hier war nur ich. Na gut, vielleicht auch nicht viel besser, schließlich hatte ich ihm gegenüber ja auch nicht unbedingt die besten Absichten -nur fressen wollte ich ihn ganz sicher nicht.

“Genauso wie ich eigentlich nicht rauchen, nicht lügen und anderen meinen Mittelfinger nicht zeigen sollte. Und trotzdem bin ich noch am leben, oder?”

Zur Demonstration drehte ich mich einmal um mich selbst, die Arme von mir gestreckt. Er lachte nicht über meinen schlechten Scherz. Er schien noch verunsicherter als vorher.

Ich seufzte stumm, dann griff ich nach dem Saum meines Shirts und zog es mir über den Kopf. Ich drehte mich dafür extra in Tweeks Richtung, ein wenig Hautzeigen hatte noch nie beim Kopfverdrehen geschadet. Kurz darauf folgten meine Schuhe, meine Hose, die Boxershorts ließ ich an, schließlich wollte ich ja noch mit Tweek schwimmen gehen und ihn nicht gleich wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus bringen müssen.

Es war kühler als ich angenommen hatte, was wohl auch an der späten Uhrzeit lag. Jedoch ließ ich mir das nicht anmerken, irgendwie war es mir gerade besonders wichtig, souverän zu wirken. Warum auch immer.

Tweek stand noch immer ziemlich unschlüssig da. Ich schenkte ihm einen auffordernden Blick, tat ihm aber den unausgesprochenen Gefallen und drehte mich ganz desinteressiert dem Wasser zu. Auch wenn ich nicht umhin kam, einmal einen kurzen Blick über die Schulter zu werfen. Tweek war dünner als ich angenommen hatte, in der Sportumkleide war mir das nie so wirklich aufgefallen, vielleicht weil ich einfach nie drauf geachtet hatte. Ich vergaß, dass ich ja eigentlich das Wasser betrachtete, Tweek bemerkte meinen ungenierten Blick, der über seinen halbnackten Körper wanderte und ich hätte schwören können, seine Wangen kurz aufglühen gesehen zu haben.

Man hatte mir mal erzählt, dass es einem leicht fiel, jemanden offen zu mustern, der einem so ziemlich egal war. Umgekehrt eben bei Personen, die einem nicht egal waren.

Ich hoffte wirklich, nein, ich war davon überzeugt, dass diese Theorie stimmte.
 

Tweek wusste, dass er rot geworden war, als ich ihn angesehen hatte. Und ich wusste, dass ich ihn deutlich ausführlicher gemustert hatte, als überhaupt nötig gewesen wäre, wenn überhaupt. Aber wir sprachen nicht darüber -und das war gut so.

Stumm standen wir nebeneinander am Beckenrand, halb nackt, nur mit unseren Shorts bekleidet und starrten in das schwarze Nichts direkt vor uns. Ich denke, Tweek hatte ganz schön Angst gehabt. Seine blassen Zehen hatten gezittert, aber ganz sicher nicht weil es so frisch war. Ohne etwas zu sagen trat ich ein paar Schritte zurück, hielt kurz inne, rannte los -und sprang.

Ich durchstieß die Wasseroberfläche, als wäre sie Luft. Ich öffnete meine Augen, es war ein atemberaubender Anblick, ein unglaubliches Gefühl. Um mich herum nur dunkelblaue Schwärze und abertausende von winzigen Luftbläschen, die sich selbst den Weg nach oben abschnitten und sich um mich drehten. Das Wasser war nicht so kalt, wie ich angenommen hatte. Die Sonne hatte es tagsüber aufgewärmt, es fühlte sich gar nicht so an als befände ich mich im Becken, sondern so, als stünde ich noch immer neben Tweek. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, während ich ganz langsam tiefer sank und Arme und Beine von mir streckte. Sogar von hier unten konnte ich den Mond sehen, sein Licht brach sich an der Oberfläche und glitzerte auf dem Bläschenwirrwarr um mich herum. Ich fühlte mich, als befände ich mich mitten im Weltraum, zwischen Millionen kleiner Sterne.

Je tiefer ich sank, desto mehr regulierte sich mein Puls, das Adrenalin pulsierte heftig in meinen Adern, ebbte aber langsam ab. Ich spürte wie ich auf dem Grund des Beckens ankam, ich bewegte meinen Körper nicht, bis ich ganz auf den Fliesen lag, so als wäre ich tot. Der Moment war zu schön, zu außergewöhnlich. Am liebsten hätte ich ihn nie unterbrochen, wäre für immer hier unten geblieben. Aber mein Körper erinnerte mich daran, dass ich ein Mensch war und kein Fisch, ich brauchte Sauerstoff. Mit langen, gleichmäßigen Zügen bewegte ich mich also wieder nach oben, fast dachte ich, ich würde es nicht mehr schaffen…

Als ich auftauchte und tief einatmete stach die kalte Nachtluft in meinen Lungen. Dennoch fühlte ich mich immer noch prächtig.

“G-Gah! C-Craig! Ich dachte du -ngh- du wärst ertrunken! Oh Gott! Du warst so lang unter -gah- unter Wasser!”

Tweek sah ganz geschockt aus, er hatte seine Hände bereits wieder in den blonden Haaren vergraben, seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und wieder sprang er von einem Fuß auf den anderen. Ich konnte nicht anders, ich begann zu lachen. Weil Tweek einfach unglaublich komisch ausgesehen hatte. Weil es mich gerade nicht deprimierte daran zu denken, dass ich meisten nur in Gegenwart von Clyde so lachen konnte. Weil ich glücklich war, genau in diesem Moment.
 

Es dauerte eine halbe Ewigkeit um Tweek überhaupt erst einmal dazu zu bringen, sich an den Beckenrand zu setzen. Er hatte vorhin nicht übertreiben mit seiner Angst vor den unbekannten Tiefen des Schwimmbeckens. Seine Augen wanderten immer wieder nervös über das Wasser, suchten nach Bedrohungen, welche nicht existierten, außer vielleicht dem Wasser selbst. Ich erinnerte mich daran, wie ich schwimmen gelernt hatte. Clyde und ich waren einfach in das tiefe Becken des Freibads geklettert und hatten angefangen zu üben. Die Angst unterzugehen hatte mich fast wahnsinnig gemacht, aber es wäre mir damals peinlich gewesen, das vor Clyde zu zugeben. Ihm war es sicherlich genauso ergangen. Wir hatten uns also gegenseitig angespornt... und so schwimmen gelernt.

Tweeks Beine hingen im Wasser, mit seinen Händen krallte er sich am Beckenrand fest. Wir diskutierten nun schon bestimmt eine viertel Stunde lang, aber er wollte einfach nicht ins Wasser.

“Verdammt Tweek, du wirst schon nicht untergehen!”, blaffte ich ihn ein wenig genervt an. Er biss sich auf seine Unterlippe und zitterte, so wie er es immer tat. Ansonsten keine Reaktion. Ich löste eine meiner Hände, die eben noch rechts neben ihm geweilt hatte und fuhr mir durch die nassen, strubbeligen Haare. Ich seufzte.

“Okay, hör zu. Ich verspreche dir jetzt, dass dir nichts passieren wird, ja? Ich pass auf dich auf”, laberte ich beruhigend auf ihn ein, diesmal ein wenig feinfühliger. Seine Miene hellte sich ein winziges bisschen auf, trotzdem schaute er mich noch immer unsicher an.

“W-wirklich?”, ein genervter Blick meinerseits, “o-okay… dann… komm ich rein…”, nuschelte er nicht so ganz überzeugt von sich selber, atmete einmal tief durch und ließ sich ganz langsam in das kühle Nass gleiten, bis es ihn bis zu den Schultern verschluckt hatte. Seine Hände krallten sich nun wie ein Schraubstock an den Rand des Beckens, ich konnte sehen dass sich sein ganzer Körper anspannte.

“Tweek, du musst dich schon zu mir umdrehen, wenn du schwimmen lernen willst.”

“I-ich kann -ngh- nicht!”

“Und warum nicht?”

“W-weil ich dann ertrinke!”

Gott! Dieser Junge machte mich fast wahnsinnig. Und doch musste ich zugeben, dass es ganz niedlich war, wie er sich anstellte und… nein, halt. Tweek war nicht niedlich, ich sollte mich lieber wieder konzentrieren.

“Ich hab doch gesagt du wirst nicht ertrinken. Hör zu, du drehst dich jetzt ganz vorsichtig um und lässt los, ja? Ich werd’ dich festhalten.”

Er warf mir einen kurzen Blick über seine Schulter hinweg zu, ich konnte in seinen Augen Zweifel aufflackern sehen und dennoch tat er, was ich ihm gesagt hatte. Ganz vorsichtig, als würde jeder nächste Schritt seinen Tod bedeuten wandte er sich in meine Richtung. Es kam mir vor, als hätte jemand die Zeit ein wenig langsamer gestellt, dann ging alles ganz schnell. Er lies den Beckenrand los, ich griff nach Tweek um ihn wie versprochen festzuhalten. Seine Arme klammerten sich um mich, als wäre ich sein einziger Halt -war ich ja auch mehr oder weniger. Ich denke, normalerweise hätte er sich das nicht getraut -mir so nahe zu kommen meine ich. Aber seine Angst schien zu siegen, denn binnen weniger Sekunden hing er wie ein kleines Äffchen an mir und bebte so stark, als stünde er unter Strom.

Wir sagten nichts, ich wartete kurz um ihm Zeit zu geben, sich zu beruhigen. Ich konnte sein Herz an meiner Brust spüren, wie es heftig pochte vor Angst, und seinen aufgeregten Atem direkt neben meinem Ohr hören. Ich legte meine Arme noch etwas enger um ihn.

“Tweek, du brauchst wirklich keine Angst zu haben… vertrau mir”, es war nicht beabsichtigt gewesen, dass ich flüsterte, es war einfach so passiert. Ich senkte meinen Blick ein wenig, Tweek war um einiges blasser als ich, fast käsig. Unsere Hautfarben unterschieden sich ganz deutlich. Genauso wie seine blonden und meine schwarzen Haare. Er hatte einen kleinen Leberfleck auf seiner Schulter. Das alles war mir noch nie so richtig aufgefallen. Aber wann hatte ich auch schon mal Gelegenheit dazu gehabt? Sein Zittern ebbte ein wenig ab, er wurde tatsächlich ruhiger.
 

Ich hatte mir diese ganze Angelegenheit schrecklich schwer vorgestellt, aber nachdem Tweek erst einmal im Wasser gewesen war, klappte es ganz gut. Wir hatten sogar ziemlichen Spaß dabei, lachten immer mal wieder. Tweek lernte schnell, wie er sich über Wasser halten konnte, auch wenn das mit dem richtigen Schwimmen wohl noch ein wenig Übung brauchte. Wir alberten viel rum, aber er traute sich nicht zu tauchen. Ich erklärte ihm wie es unter Wasser war, dass man sich wie in einer anderen Welt fühlte. Ich glaube, er fand diese Vorstellung aufregend, aber wie immer dominierte die Angst über ihn. Ich war mir sicher, dass es ihm gefallen würde, also entschloss ich mich ihm einen kleinen ‘Anstupser’ zu geben.

Ich tauchte einfach unter und konnte noch hören wie Tweek irgendwas rief (er hatte ständig Angst, ich würde ihn alleine lassen, hier mitten im Wasser). Ich konnte gut tauchen, ich liebte es, wie anders alles aussah, unterhalb der Oberfläche. Verschwommen konnte ich seine Beine erkennen, wie sie immer Wasser taumelten. Ohne Vorwarnung griff ich nach seinem Knöchel und zog daran. Mit einem Schwupps tauchte Tweek unter, ich konnte ein leises Gurgeln hören und sah Luftblasen aufsteigen, ehe er anscheinend realisierte, dass es besser war die Luft anzuhalten. Geschockt strampelte er mit dem Fuß in meiner Hand, aber ich zog weiter bis wir auf Augenhöhe waren. Seine Augen waren weit aufgerissen und ich begann breit zu grinsen, als ich wieder einfach meine Arme um ihn schlang, damit er nicht sofort wieder abhauen konnte. Er sollte sehen, wie schön es hier unten war und machte eine andeutende Kopfbewegung. Hektisch ließ er seinen Blick nach links und rechts wandern, da war nichts als Schwärze unter uns, neben uns, nur über uns schimmerte noch immer das silbrige Mondlicht.

Er schien vergessen zu haben, dass er bis eben noch schreckliche Angst empfunden hatte, sein Blick war jetzt ganz erstaunt als er ihn mir wieder zuwandte. Es war ein seltsamer Moment, anders konnte ich es nicht beschreiben. Hier waren nur Tweek und ich. Nichts anderes. Ich musste an die Wette denken und fragte mich ob ich es wohl jemals schaffen würde Tweek dazu zu bringen sich in mich zu verlieben, oder ob ich es schon längst geschafft hatte. Ich dachte daran, wie sehr es mich verwirrt hatte, als er mir am Abend zuvor von sich erzählt und dass ich tatsächlich so was wie Mitleid empfunden hatte.

Es vergingen sicherlich nur ein paar Sekunden, während ich meinen Gedanken so nachhing, dennoch reichte es um nicht zu bemerken, dass Tweek zunehmend unruhiger geworden war, er wand sich plötzlich heftig in meinen Armen und strampelte wie verrückt. Seine Wangen waren knallrot angelaufen, die Augen hatte er panisch zusammengekniffen während er das Kinn Richtung Wasseroberfläche reckte. Erschrocken lies ich ihn los und half ihm nach oben, ich hatte ganz vergessen, dass Tweek längst nicht so lange tauchen konnte wie ich.

Ich kam kurz nach ihm an der Oberfläche an, wie von selbst legten sich seine Arme wieder um mich und andersherum genauso. Es war nicht mehr so seltsam, wie noch ganz zu Anfang, aber auch nicht gewöhnlich. Denn er konnte sich zwar selbst über Wasser halten, aber ich wusste, dass es anstrengend für ihn war. Tweek holte immer wieder tief Luft und ich musste leicht lachen.

“Tut mir leid”, gab ich ebenfalls ein wenig aus der Puste von mir und grinste nicht sonderlich reumütig. Er sagte nichts, lächelte nur ein wenig verkrampft zurück und versuchte seine Atmung zu regulieren.
 

“Craig?”, fragte er nach ein paar Minuten, in denen wir uns nicht sonderlich bewegt hatten. Es war noch kühler geworden, auf meinen Armen hatte sich eine Gänsehaut gebildet und manchmal konnte ich leicht meinen Atem in der Luft erkennen.

“Hm?”

Es kam nichts zurück, ich versuchte seinen Blick einzufangen, was mir nicht so ganz gelingen wollte.

“Sind wir… sind wir eigentlich so was wie -gah- Freunde…?”, fragte er schließlich ganz unsicher. Vielleicht bereitete er sich erneut darauf vor, dass ich ihn auslachen könnte. Ich musste daran denken, dass ich vorhin noch gedacht hatte, wie gut es gewesen war, diese Frage von ihm bislang nicht gestellt bekommen zu haben. Jetzt aber empfand ich es als gar nicht so schlimm. Ich habe eine Wette zu gewinnen, rief ich mir ins Gedächtnis.

“Klar”, antwortete ich breit grinsend und drückte ihn wieder ein wenig fester an mich, so dass unsere Nasenspitzen gegeneinander stupsten. Tweek schaute mich aus großen, kaffeebraunen Augen an. Mir viel auf, dass in diesen schlechten Liebesfilmen genau in diesem Moment immer romantische Musik eingespielt wurde und sich die beiden Hauptprotagonisten langsam aufeinander zu bewegten, um sich zu küssen. Mein Herz setzte für ein paar Schläge aus. Ich war nicht schwul, die Vorstellung einen anderen Jungen zu küssen war… abartig. Aber sollte es nicht auch abartig sein, eng umschlungen mit einem anderen halbnackten Jungen im Wasser zu treiben? Außerdem wäre es doch nur für diese beschissene Wette…

Die Zeit verging wieder langsamer. Ich nahm plötzlich viel mehr Einzelheiten wahr, zum Beispiel den warmen Atem meines Gegenübers auf meinem Gesicht. Die Kälte des Wassers. Ich drehte meinen Kopf ein bisschen. Mit meiner Nasenspitze berührte ich Tweeks kühle Wange und dann…

BUMM. Ein Schock durchfuhr mich, wie ein Blitzschlag. Gleißendes Licht flutete alles um uns herum, blendete meine Augen, sodass ich sie fest zusammenkneifen musste. Jemand richtete einen großen Scheinwerfer auf uns. Tweek fuhr erschrocken in sich zusammen und über Lautsprecher ertönte eine unfreundliche Stimme.

“Ihr da! Was habt ihr hier zu suchen?!”

Eine leisere Stimme, nicht über Mirkophon rief so was wie: “Siehst du, ich hab dir doch gesagt, ich hätt’ da was gehört!”

Dann ging alles ganz plötzlich. Ich zog Tweek so schnell ich konnte mit zum Beckenrand, wir kletterten aus dem wasser und schnappten uns in Windeseile unsere Klamotten, dann sprinteten wir los.

“Halt! Stehen bleiben!!”, riefen sie uns noch hinterher, aber mit solch einem Fluchtmanöver schienen sie nicht gerechnet zu haben.

Das Tor des Freibads stand offen, perfekt um abzuhauen.

Tweek war außer sich, er jammerte wie ein kleines Kind und schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu sein. Als er leicht hinter mir zurück fiel, griff ich spontan nach seiner Hand und zog ihn weiter. Was, wenn uns die Kerle hinterher liefen? Das Adrenalin beflügelte mich und lies mich noch schneller laufen. Das war das beste an Verbotenem, es fühlte sich zehnmal so intensiv an, als wenn ich log.

Erst unzählige Straßenecken später und als wir schon lange nicht mehr konnten, wurden wir langsamer und blieben keuchend stehen. Ich schaute flüchtig zur Seite, Tweeks und mein Blick begegneten sich und ich erinnerte mich wieder daran, einfach so seine Hand genommen zu haben. Schnell ließ ich sie los.

Tweek stützte sich auf seinen Knien ab, zitterte und zuckte wie verrückt.

“Oh Gott! Wir kommen ins Gefängnis! G-Gah! Oh Gott!”, stieß er panisch und atemlos hervor. Ich musste leicht lachen und schüttelte amüsiert meinen Kopf. Mit dem Rücken lehnte ich mich an eine graue Hauswand, mein Puls ging rasend.

“Verdammt, das war echt geil”, war mein einziger Kommentar, woraufhin ich einen entgeisterten Blick des Kaffeejunkies erntete. Wir trugen immer noch nur unsere Boxershorts, waren klatschnass und standen irgendwo mitten in South Park, weil wir vor Freibadaufsehern oder so was geflüchtet waren. Sowas in der Art schien wohl auch mein Blick auszusagen, denn plötzlich fing auch Tweek an zu glucksen. Es war nicht wirklich ein Lachen, aber auch nicht so ein mädchenhaftes Kichern. Irgendwas dazwischen. Und ich ohrfeigte mich innerlich für den Gedanken, dass mir dieses Geräusch gefiel.
 

                                       *

Der Beton unter unseren nackten Füßen war eiskalt, als wir nachhause gingen. Tweek hatte die Arme um sich selbst geschlungen, dabei drückte er seine Klamotten fest an sich. Seine Zähne klapperten ein wenig aufeinander, während er zitterte. Ihm schien noch kälter als mir zu sein.

Wir hatten uns nicht extra angezogen, nachdem wir zu der Erkenntnis gekommen waren, dass wir während unserer Flucht sogar die richtige Richtung eingeschlagen hatten. Außerdem waren wir noch immer ganz nass, da hätten die Klamotten auch nicht viel gebracht.

“W-Wenn ich zuhause bin… trink ich -gah- trink ich eine riesige Tasse K-Kaffee…”, murmelte Tweek, den Blick zu Boden gerichtet.

“Ich werd’ mir ne Pizza machen”, antwortete ich schief lächelnd, obwohl mir ebenfalls schrecklich kalt war. Ich schaute Tweek aus dem Augenwinkel an und versuchte mich zu erinnern, ob er jemals schon mal so zufrieden ausgesehen hatte und mir viel der Moment ein, als wir auf diesem Flecken Gras gelegen hatten. Da war sein Gesicht auch so entspannt gewesen, vielleicht noch ein bisschen mehr, weil ihm da nicht so kalt gewesen war. Keine Ahnung.

An der nächsten Kreuzung trennten sich unsere Wege. Ich hob nur kurz die Hand und Tweek brachte ein halbwegs glückliches Lächeln zustande. Trotzdem schien dieser Abschied für mich herzlicher als jede Umarmung. Genau in diesem Moment fiel mir wieder ein, dass Tweek und ich uns fast geküsst hätten. Wir hatten nicht darüber geredet, aber mir war klar, dass wir beide es wussten. Zumindest war ich mir ziemlich sicher, dass auch Tweek das mitbekommen haben musste. Angesprochen hatte es aber wie gesagt keiner von uns. Und das war auch gut so.
 

Es war erstaunlich wie schnell sich Dinge ändern konnten, ohne dass wir es so richtig registrierten. Heute Morgen noch war ich wütend gewesen, weil Tweek mir so ein schlechtes Gewissen bereitet hatte, indem er mir zu verstehen gab, wie es in seinem Kopf so aussah. Jetzt war ich irgendwie stolz, was mich ziemlich beunruhigte. Aber es ließ sich nicht leugnen.

“Tweek!”, rief ich über meine Schulter hinweg und drehte mich noch mal um. Er war schon fast am anderen Ende der Straße, aber als er mich hörte, blieb er trotzdem stehen.

“Was ist deine Lieblingsfarbe?!”

Es dauerte kurz bis eine Antwort kam. Braun, dachte ich. Ganz sicher.

“… Blau!”, dann drehte er sich wieder um. Und ging.
 

___________________________________
 

Ah, verdammt, es hat schon wieder ne halbe Ewigkeit gedauert! Und schon wieder sind es viel mehr Wörter geworden, als beabsichtigt!

Okay, egal… hier ist also euer Freitag! Man, dieses Kapitel hat mir meine letzten Nerven genommen, ich musste fünfmal neu anfangen, weil ich es jedes Mal scheiße fand. Ich denk mal jetzt geht’s so einigermaßen…

Und ich hoffe die Szenen im Freibad haben euch gefallen! ;D

Allein auf dieser Idee basiert übrigens diese ganze Fanfik. Ich wollte unbedingt was schreiben, wo Craig zusammen mit Tweek in nem Freibad einbricht und dann… ist der Rest irgendwie nach und nach dazu entstanden.

Der Samstag ist schon in Planung, man darf also gespannt sein :P
 

Nach wie vor vielen lieben Dank für eure schönen Feedbacks, ihr lasst mein kleines Schreiberherz wirklich höher schlagen! :D

Greezes! <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Prinz_Opium
2011-06-23T18:50:50+00:00 23.06.2011 20:50
Chomis schuld das ich die ff gefunden hab
Sie is toll ich bin bis jetz zu dem kapitel hier gekommen den rest les ich morgen
aber sie is echt toll es is deine schuld das ich wider n Creek amv mach XD
Von:  Riley
2011-06-20T22:03:23+00:00 21.06.2011 00:03
Es steht da: Aber sollte es nicht auch abartig sein, eng umschlungen mit einem anderen halbnackten Jungen im Wasser zu treiben?
Wir lesen: "Aber sollte es nicht auch abartig sein, es eng umschlungen mit einem anderen halbnackten Jungen im Wasser zu Treiben"
Wenig später: "Siehst du, ich hab dir doch gesagt, ich hätt’ da was gehört!"
Noch bissl später: “Verdammt, das war echt geil”
... Wir wissen es, wir sind schlimm X'DDDDD
Von:  Riley
2011-04-27T01:30:35+00:00 27.04.2011 03:30
Diese Fic ist schuld, dass ich zu so später Stunde noch wach bin 8D
Ich wollte schon vor.. Was weiß ich wie lange im Bett sein, aber ich bin eben ein langsamer Leser, aber was solls.
Ich bin glücklich. Das is purer Fluff. Unendlich niedlich. Ich hab Tränen in den Augen, weil ich nich aufhören kann zu lächeln, ergibt das Sinn? x'D
Hui, ich liebe Tweek >^<
Er is so verdammt niedlich und putzig und überhaupt! >-<
Hach, und wie Craig sich langsam seine Gefühle eingesteht - oder auch nicht - das is so süß, ich kann den Samstag kaum erwarten Q^Q
Achja, wofür ich noch ein Lob aussprechen muss: Mir gefällt total gut, wie du die Lebensumstände der Charas und Nebencharas wie Craigs Mutter beschreibst, das is richtig toll =D
Jetzt heule ich 8D
Und ich werde nicht schlafen können, weil ich die Story in meinem Kopf weiter bilde, so wie ich das immer mache xD
... Wie auch immer.
Hallo, ich bin dein Fan.
Gute Nacht xD
Von:  East
2011-04-26T19:23:58+00:00 26.04.2011 21:23

Mir fällt jetzt erst auf, dass ich mir die FF bislang noch gar nicht richtig durchgelesen habe! Und...wow!
Brinchen, ich bin begeistert!
Auch wenn ich weiß, was passieren wird, freu ich mich auf die nächsten Kapitel! ♥

Von:  Via-chan
2011-04-12T15:36:42+00:00 12.04.2011 17:36
oh gott das war so toll p.q
bin regelrecht dahin geschmolzen. hatte mir mein letzes kommi durchgelesen und ich muss dir sagen: vergiss es ich liebe craig XDDD
ich liebe die gesamte szene im freibad
besonders cool fand ich dass sie erwischt wurden XDD
mich interessierts warum er am ende nach Tweeks lieblingsfarbe gefragt hat und warum die blau ist XDD
ach mensch XDD da will man direkt weiter lesen ^^
Von:  MisakiYata
2011-04-10T14:54:15+00:00 10.04.2011 16:54
muha endlich zeit gehabt es zu lesen
und es hat sich absolut gelohnt *_*
die freibad szene is echt genial
ich liebe diese FF einfach
Von: abgemeldet
2011-04-04T20:49:30+00:00 04.04.2011 22:49
ooohhh gooooott!! x3
meinganzer Köper zittert gerade,so froh bin, ich dass ich das doch noch gelesenhabe! eigenltich war ich total fertig von Schulzeug und furchbar unmotiviert aber schon nach der zweiten seite hat sich das geändert!
Sorry. dass ich erst jetzt schreibe ><'
das kapi ist wieder einma klasse geworden! Ich mag es wirklich zu gern, wie genau du Craigs Gedankengänge, jedes einzelne Wort, nachvollziehst. Durch den Ich-Schreibstil kommt einem die ganze Geschichte noch viel näher und bahh~~ ich war kurz vorm freudig i die Luft springen, als du das Schimmbad erwähnt hast *w*
ich hab ja schon einieg FFs gelesen, aber in keiner, wirklichKEINER hatte ich ein so klares Bild, einen so deutlichen Eindruck davon, wie es sich in diesem Moment in der Haut deines Protagonisten anfühlt~ Das kühle, dunkle wasser und diese keinen bläschen, die aufsteigen,w enn man in das kühle nass springt - diese komplett andere Welt - das ist wirklich umwerfend beschrieben! Einfach so real, dass man es schon wieder nicht glauben kann~
und der Fangirl Part darf ja nicht zu kurz kommen . GOSH!! Ich bin GESCHMOLZEN als Tweeks sich endlich halbnackt an Craig geklammert hat! Man hat die Wärme zwischen ihren Körper förmlich durch deine Zeilen spüren können! <3 Schon als sie sich aus gezogen haben, war ich nur noch so "JEtzt springt schon rein! jetzt umarmt euch schon - MAAAACHT!" XDD Da war der MOment umso schöner, als er dann kam~ <3
und die FLucht Aktion war ja auch maübelst geil!XDDas war so typisch~ aber einfach klasse vom Timing, wirklich, das kommt alles so graduell und passt in die Story. Ich mag auch wie du Craig und Tweek darstellst. Man kann sie in ihrem Charaktergut nachvollziehen und erkennen. natürlich sind sie älter, aber du hast diegabe sie nicht OOC darzustellen^^ UND noch was! Ich LIEBE es, dass du anfangsgedanken, vom kapi - oder auch vorigen kapiteln - aufgreifst! Wie zum beispiel das mit der Lieblingsfarbe, das gibt dem ganzen mehr tiefe und zusammenhang, koppelt sich unheimlich gut mit deinen immer wieder Rückführenden und erklärenden Gedankengängen Craigs.
Okay, ich laer schon wieder viel zu viel und da sind wahrscheinlich auch viel zu viele Rechtschreibfehler drin, fürein FF Kommi.... aber ich bitte dich, sieh drüber weg, ich freu mich grad so, dass ich so schnell tippen muss<3~ Macht auch nichts, dass du lange gebraucht hast, wenn dann SO etwas gutes dabei raus kommt, darfst du dir alle Zeit derWelt nehmen~
Und jetzt bin cih natürlich gespannt wie's weiter geht undhoffe, dass du viiiiiiiieeeeeel Inspiration findest~ x3 undw enn nicht.... *schon maleinen Inspirations-Vorat zusammen pack, um ihn dir zu schicken XD*
also~ mach weiter so, esistklasse! x3 *knuffz* *Kekse geb* *Creek Fähnchen schwänk*
n_m_g
Von:  Innocent
2011-04-03T09:56:48+00:00 03.04.2011 11:56
*hihi*
Das hat mir nun meinen Sonntag morgen versüßt
und ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht x3
xD hoffentlich müssen wir nicht solange warten
Von:  Sterling
2011-04-02T22:41:57+00:00 03.04.2011 00:41
Awww das war so toll <3
Ich kann den nächsten Teil kaum noch erwarten und wenn du Hilfe beim Betan brauchst
*schild aufstell, das auf mich deutet*
Hier bin ich :D
Mach schnell weiter >w<
Von: abgemeldet
2011-04-02T19:48:41+00:00 02.04.2011 21:48

Gosh, was für ein wunderbar süßes Ende von dem Kapitel.
Craig erfährt so viele Einzelheite. So viele Dinge, die eigentlich wichtig sind.
Und erst jetzt wo er die wichtigen Dinge weiss, fragt er plötzlich nach etwas belanglosem.
Ich konnte nicht anders. Ich hab' angefangen zu weinen.
Ein perfekter Abschluss. Ich freu' mich schon auf das nächste Kapitel. ♥




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