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Weil ich das Ende vorher nicht kannte 1/7

Conan-FDF / Ein Freund des Feindes und meine größte Hilfe
von

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Zuhause

Teil 01 Zuhause
 

Block 1

So langsam spürte er, wie die wenige Kraft, die er hatte, aus seinen Armen floss.

Vielleicht hätte er doch nicht anbieten sollen, dass er die schwere Tüte trägt. So hatte er die Literpackungen Getränke auf dem Arm und kam sich vor, wie ein Bediensteter.

Er hatte sogar Probleme damit, über die Tüte hinaus zusehen und so zu erkennen, was auf ihn zukam. Zumindest die Straße direkt vor sich war für ihn nicht mehr zu sehen. Er hätte problemlos über einen Stein fallen können.

Neben sich jedoch konnte er gut erkennen, wie seine Begleiterin immer nur einen Schritt tat, während er zwei machen musste. Jedesmal, wenn er das sah, dachte er daran zurück, als er noch mit ihrem Schritt mithalten konnte, ohne einen Dauerlauf hinzulegen.

Er sah auf und erkannte, dass sie bereits den Schlüssel hervor nahm, womit sie das Tor zum Grundstück des zu besuchenden Hauses öffnen konnte. Den Schlüssel hatte sie erst letzte Woche vom Besitzer des Hauses bekommen.

Das Tor war gut zwei Meter hoch, was es ihm unmöglich machte allein dort hineinzukommen. Aber mit ihrer Hilfe war es kein Problem, da sie um einiges größer war, als er. Er musste weit nach oben sehen, um ihr Gesicht zu erkennen. Früher hatte er nach unten sehen müssen. Aber nicht so weit ...

"Willst du da Wurzeln schlagen? Komm' rein und mach das Tor hinter dir zu.".

Sie war schon weitergegangen, während er träumend vor dem Tor stehengeblieben war. Er hatte aber absolut nicht mehr die Kraft, ihr jetzt auch noch hinterherzulaufen. Deshalb ging er langsam hindurch, stellte die Tüte kurzzeitig ab, damit er das schwere Tor mit Mühe schließen konnte und folgte ihr dann mit seinem langsamen und kurzen Schritt.

Ganz kurz sah er noch einmal zu dem Tor, das er einmal allein hatte öffnen können. Er atmete tief aus. Jetzt war das alles nicht mehr so einfach.

Seit knapp einem Jahr lebte er nun weit unter seiner Freundin, ohne dass er das jemals gewollt oder vorgesehen hatte. Hätte er damals vorher gewusst, was ihm blüht, wäre er sicherlich nie diesen dämlichen Typen gefolgt, um sie auszuspionieren. Aber so langsam gewöhnte er sich an dieses kleine, unbedeutende Leben. Schließlich musste er das auch, nur um seine Freundin nicht zu gefährden. Eine neue Identität, ein neues Gesicht, ein neuer Name. Mehr konnte er nicht tun, um sich zu verstecken und so ganz langsam dahinter zu kommen, wie er in sein altes Ich zurückkehren kann.
 

Block 2

Im Hauseingang musste er die Tüte ein weiteres mal abstellen, damit er seine Schuhe wechseln konnte. Es standen noch zwei paar Hausschuhe bereit, die beide gleich groß waren. Er verzog das Gesicht. Wie hätte er wissen können, dass er mal die kleinen wieder brauchen würde. Und außerdem war er auch seit dem Vorfall am 13.01. letzten Jahres kaum noch in diesem Haus gewesen. Als er seine Schuhe gewechselt hatte, stellte er fest, dass sie seine Tüte bereits weggestellt hatte.

Er sah sich um und erkannte, in welchen schlechten Zustand dieses Haus inzwischen verfallen war. Er hätte doch ab und zu jemanden zum aufräumen schicken, oder auch seinen Nachbarn bitten sollen. Dieser hatte den ganzen Tag sowieso kaum etwas anderes zu tun.

Aus einem Reflex heraus wandte er sich der Bibliothek des Hauses zu. Vermutlich einfach deswegen, weil er dort immer wieder in eines seiner Bücher versinken und mal völlig abschalten konnte.

Doch auf halbem Wege blieb er stehen und starrte auf die Tür zur Bibliothek. Obwohl, vielmehr starrte er auf das, was von der Tür noch übrig geblieben war.

Das Türblatt war verschwunden und die Aufhängung sorgfältig entfernt. Hier war ein Profi am Werk und hatte die Tür mit allem, was dazugehört, herausgenommen und in einen Durchgang umgewandelt.

In diesem Moment fiel ihm auf, dass die Schränke der Bibliothek fast vollständig ausgeräumt und die Bücher auf riesige Kisten verteilt waren. Auf dem kleinen Schreibtisch stapelten sich ebenfalls Bücher, die aber vermutlich nicht zu seiner Sammlung gehörten, da sie wie neu aussahen.

Vorsichtig stellte er sich in den neu gefertigten Durchgang und lugte um die Ecken, in der Hoffnung, er würde etwas entdecken, was das ganze Auflösen würde.

Da war es auch. Oben, auf den Gang stand ein junger Mann mit einem Bücherstapel im Arm, die er in den Schrank einsortierte. Als dieser sich danach umdrehte, konnte man sein Gesicht erkennen.
 

Block 3

Ihm kam es vor, als würde er in einen verzerrten Spiegel sehen. Das gleiche Gesicht, aber ein anderer Blick. Er konnte es nicht glauben. Völlig geschockt stand er da unten und sah zu dem Jungen hinauf, der sich ebenfalls nicht rührte.

Ein paar Sekunden taten sie nichts außer sich gegenseitig anzustarren. Bis der Junge die Stille unterbrach.

"Entschuldige, Edogawa-chan. Dein Nachbar hat mir den Schlüssel gegeben. Hast du deine Freundin dabei?".

Er lächelte. Der Spiegeleffekt war weg, aber noch immer sah man in das gleiche Gesicht. Warum nur sah dieser Junge ihm so ähnlich? Oder war es eine Täuschung? Vielleicht lag die Ähnlichkeit an den Lichtverhältnissen, oder sonst etwas.

Er drehte sich geschockt um und musste erst einmal durchatmen. Dann erst reagierte er darauf.

"Ran!", rief er gespielt erschrocken. "Da ist ein Einbrecher!".
 

***
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  yume22
2004-12-13T15:43:10+00:00 13.12.2004 16:43
So da bin ich^.^

Du hast nen tollen Stil...
Und ich lese schnell weiter...will doch wissen wer der Typ ist*g*

CU
rei18
Von: abgemeldet
2003-03-15T13:56:24+00:00 15.03.2003 14:56
Also uich finds richtig spannend..*gespannt ist wer der Typ isz*


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