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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Das Erwachen

Kapitel 3: Das Erwachen

“Sam, dein Wecker klingelt!”, meinte jemand schlaftrunken neben mir und versuchte mich an der Schulter zu rütteln.

“Dann mach ihn doch aus.”, murmelte ich verschlafen. Ich hörte keinen Wecker, das war sicherlich nur Einbildung.

“Ich weiß nicht wie.”, kam es wieder von hinter mir. Ich seufzte leise.

“Einfach oben drauf hauen.”, meinte ich nur. Kurz darauf schepperte es kurz.

“Sam! Es klingelt immer noch!”, heulte mein Bettnachbar.

“Dann lass es halt klingeln.”, meinte ich. Jemand packte mich an den Schulter und rüttelte mich unsanft, sodass ich erschrocken die Augen öffnete. Vor mir sah ich Jos verschlafenes Gesicht. Dann vernahm auch ich das Klingeln des Weckers.

“Bitte, mach ihn aus!”, jammerte Jo. Ich schob ihn träge von mir fort und krabbelte über das Bett, um meinen Wecker vom Boden aufzuheben. Er war Jo ja vorhin runtergefallen. Ich drückte auf den obersten Knopf, woraufhin das Klingeln aufhörte, und sah mir die Anzeige an. Es war dreiviertel sieben. Ich ließ mich wieder auf das Bett sinken und schloss die Augen.

Als ein Arm auf meinem Bauch landete, blinzelte ich verwirrt. Dann setzte ich mich schnell auf und sah auf Jo hinab, der neben mir auf dem Bauch lag, alle Gliedmaßen ausgestreckt. Ich legt den Kopf schief und lächelte. Dann nahm ich den Arm von mir runter und stand vorsichtig auf. Ich nahm mir frische Sachen und verschwand im Bad, um mich umzuziehen. Der Verband war über die lange Zeit locker geworden und so musste ich ihn noch einmal eng um mich herum wickeln.

Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, machte ich mich in die Küche und setzte Teewasser auf. Dann ging ich wieder in das große Zimmer und setzte mich neben den schlafenden Jungen. Ich wuschelt ihm durch die Haare, er fuhr erschrocken auf und blickte mich fragend an. Ich lächelte.

“Na, gut geschlafen?”, fragte ich ihn. Er blinzelte und nickte. “Schön! Willst du Tee?”, fragte ich ihn. Wieder nickte er und ich erhob mich wieder, um in die Küche zu gehen. Dort stellte ich zwei Tassen auf die Arbeitsplatte und hängte in jede einen Teebeutel hinein. Dann öffnete ich meinen Kühlschrank und nahm Brot, Butter, Wurst und Käse hinaus uns machte mich ans Stullen schmieren. Sobald das Wasser gekocht hatte, goss ich es in die Tassen, die ich beide in das Zimmer brachte. Als ich Jo auf dem Bett liegen sah, verdrehte ich die Augen.

“Hey! Aufstehen!”, sagte ich laut, doch er rührte sich nicht. Ich zischte und stellte die zwei Tassen auf meinen Schreibtisch. Dann klatschte ich in die Hände und ging in das Badezimmer. Dort machte ich einen Waschlappen nass und ging wieder ins Zimmer. Ich beugte mich über Jo, bis zu seinem Ohr runter.

“Aufstehen!”, sagte ich leise. Da er sich nicht bewegte, zuckte ich die Schultern und hob die Hand mit dem Waschlappen über sein Gesicht und drückte ihn aus, sodass ein wenig Wasser auf sein Gesicht tropfte. Er fuhr erschrocken hoch und kurz darauf saßen wir uns von Gesicht zu Gesicht gegenüber. Ich lächelte schief und er hatte verwirrt die Augen aufgerissen.

“DU!”, schnappte er und nahm mir den Waschlappen aus der Hand, bevor er mich auf das Bett zog und sich nun seinerseits über mich beugte, den Waschlappen in der linken, meine linke in seiner Rechten Hand.

“Wag es ja nicht, Jo! Ich bin schon wach! Ich mach dir sogar was zu Essen!”, meinte ich lachend. Jo schnaubte und rollte sich wieder von mir runter.

“Musstest du mich so unsanft wecken?”, fragte er und fuhr sich über das Gesicht. Ich nickte nur.

“Wenn du die anderen beiden Male wieder einschläfst, ist das ja nicht meine Schuld!”, meinte ich lächelnd und stand auf. “Tee steht auf dem Schreibtisch!” Damit verschwand ich in die Küche und schmierte weiter. Mittlerweile war es kurz nach sieben.

“Fuck!”, drang der bösartige Laut aus meinem Zimmer und ich runzelte die Stirn. Was war denn jetzt? “Sam, weißt du, wie spät es ist?”, fragte mich Jo ziemlich dicht an meinem Ohr. Ich wirbelte erschrocken rum. Tatsächlich stand der Junge direkt vor mir. Ein Gesicht aufgelegt, dass mich an einen panischen Schimpansen erinnerte, auch wenn ich solch einen noch nie gesehen hatte.

“Klar!”, meinte ich und nickte zu der Küchenuhr, die über meinem Abwaschbecken hing. “Es ist sieben Uhr sieben!”, meinte ich trocken und drehte mich wieder um. “Wenn du willst, kann ich dir ein paar Klamotten von mir geben.”, sagte ich zu ihm.

“Scheiße, warum bist du so ruhig? Wir werden noch zu spät kommen! Ich hab noch nicht einmal meine Schulsachen hier!”, jammerte er nur. Ich drehte mich wieder zu ihm.

“Das ist nun aber dein eigenes Verschulden. Du hättest ja nach Hause gehen können, um dort zu schlafen.” Oh nein, ich fing schon wieder an, mit ihm zu diskutieren. “Ähm… ich meine, du kannst auch gerne Sachen von mir haben… Zettel, Stifte, was du halt brauchst!”, meinte ich leise. “Aber es wäre gut, wenn ich dir ein paar Sachen geben würde, nicht wahr?” Damit und mit einem roten Kopf huschte ich an ihm vorbei in das große Zimmer hinein, um Boxershorts, Socken, eine Hose und ein Shirt aus dem Schrank zu nehmen. Ich reichte die Sachen an Jo weiter, der bis dahin nur geschwiegen hatte.

“Danke!”, murmelte er dann kaum verständlich und ich packte die letzten Stullen ein. Dann lachte er leise. “Ich soll in deine Sachen passen? Du bist dünner als ich, kleiner als ich und hast einen ganz anderen Geschmack als ich.”, nörgelte er sarkastisch und ich seufzte genervt.

“Dann geh doch nackt, so wie dich Gott erschaffen hat!”, meinte ich grimmig. Ich hatte jetzt keine Lust mit ihm zu spielen, auf welche Art und Weise auch immer.

Plötzlich stand er neben mir und nahm mir die Dose ab, in die ich die Brote gesteckt hatte.

“Was ist los, Sam?”, fragte er und ich schüttelte nur den Kopf. Dann ging ich in das Zimmer, packte meine Schulsachen zusammen und zog mir gleich darauf Schuhe und Jacke über. Jo tat es mir schweigend gleich. Er wusste, dass, wenn ich schlechte Laune hatte, ich einfach nicht reden wollte. Und ich liebte ihn dafür, dass er diese stille Regelung auch einhielt. Manchmal zumindest.

Wir warteten also auf den Fahrstuhl, fuhren nach unten und gingen vier Straßen weiter. Ein Fußmarsch von acht Minuten. Acht sehr schweigsamen Minuten. Dann kamen wir in der Schule an. Als wir gemeinsam das Klassenzimmer betraten und uns zu unseren Plätzen begaben, seufzte ich leise. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, alles in mich hinein zu fressen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NaBi07
2010-07-02T18:02:18+00:00 02.07.2010 20:02
hm, ja aber was soll sam sonst machen, als alles in sich hineinzufressen??

naja.

jo finde ich nach wie vor total süß. aber dass er sich keine sorgen darum macht, was seine eltern sagen, wenn er einfach nicht nach hause kommt, ist schon komisch. XD
oder macht er so was etwa öfter?? dieser schlingel! *g*


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